Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Schloß Neuhaus ist seit seiner Eingemeindung 1975 ein Schloß Neuhaus
nördlicher Stadtteil von Paderborn im Osten Nordrhein- Stadt Paderborn
Westfalens mit etwa 25.500 Einwohnern; er umfasst auch
die Ortsteile Sennelager und Mastbruch.
Lage
Der Paderborner Stadtteil bildet zusammen mit Sande und Sennelager den Stadtbezirk Schloß
Neuhaus/Sande. Benachbart sind – beginnend im Norden im Uhrzeigersinn – die Gemeinde Hövelhof, die
Stadt Bad Lippspringe sowie die Paderborner Stadtteile Marienloh, Kernstadt, Elsen und Sande.
Der Ort verdankt seinen Namen dem am Zusammenfluss von Alme, Lippe und Pader gelegenen Schloss
und dehnt sich südlich und östlich davon aus. Er ist sowohl durch den Schloss- und Auenpark und dessen
nördliche Erweiterung bis zum Lippesee als auch von dem südlich liegenden Paderborner Stadtwald von
viel Grün umgeben; die lichte neuere Bebauung vorwiegend mit Ein- und Zweifamilienhäusern berührt nur
an wenigen Stellen die der Paderborner Kernstadt.
Geschichte
Erste Erwähnung findet Neuhaus im Jahre 1016 in der von Abt
Konrad von Abdinghof nach 1165 verfassten „Vita Meinwerci“ der
Lebensbeschreibung von Bischof Meinwerk (1009–1036). Die
erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1036. Eine
Auseinandersetzung zwischen bischöflichem Landesherrn und der
Bevölkerung der Stadt Paderborn führt dazu, dass aus der einstigen
Burg zwischen den drei Flüssen eine bischöfliche Residenz
Stadtverwaltungsnebenstelle,
erwächst. Von 1370 bis zur Säkularisation 1802/03 verwalten die
ehemalige Amtsverwaltung
Bischöfe von Paderborn vom Schloss Neuhaus aus ihr Fürstbistum.
Das Schloss wird nach dem Zweiten Weltkrieg von den britischen
Streitkräften beschlagnahmt und diente der Britischen Rheinarmee.
Es wurde in dieser Zeit auch Horrocks Barracks genannt, benannt
nach dem britischen Lieutenant General Sir Brian Gwynne
Horrocks.[3][4] Das Schloss wurde am 19. Juli 1964 der Gemeinde
zurückgegeben. Heute wird es von einer städtischen Realschule
genutzt und beherbergt Repräsentationsräume der Stadt Paderborn.
Schloß Neuhaus war bis Ende 1974 Sitz des Amtes Schloß Neuhaus, das auch Elsen, Hövelhof und Sande
sowie bis 1969 Stukenbrock umfasste.
Es wurde im Rahmen des Sauerland/Paderborn-Gesetzes zum 1. Januar 1975 zusammen mit Sande als
Stadtbezirk Schloß Neuhaus/Sande in die Stadt Paderborn eingemeindet.[5] Beide Orte werden aber
weiterhin als zwei Stadtteile gezählt.
1994 richtete Paderborn am Neuhäuser Schloss die Landesgartenschau von Nordrhein-Westfalen aus.
1995 fand am selben Ort das Bundesfest des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften
statt. Die Ausrichtung dieses Festes ist für 2019 ebenfalls an den Bürger-Schützen-Verein Schloß Neuhaus
1913 als größte Bruderschaft des Bundes vergeben worden.
Religion
Für die mehrheitlich katholische Bevölkerung gab es bis Ende 2015 in der Gemarkung der ehemaligen
politischen Gemeinde Schloß Neuhaus drei katholische Kirchengemeinden, die alle zum Dekanat
Paderborn im Erzbistum Paderborn gehörten. Im Neuhäuser Ortskern war das St. Heinrich und Kunigunde,
in Mastbruch St. Joseph (diese beiden Kirchengemeinden wurden 2002 zu einem Pastoralverbund
zusammengeschlossen), in Sennelager St. Michael. Am 1. Januar 2016 wurden diese drei Pfarrgemeinden
sowie die St.-Marien-Pfarrgemeinde Sande durch urkundlichen Beschluss des Erzbistums Paderborn zur
katholischen Kirchengemeinde Pfarrei Hl. Martin von Tours zusammengeschlossen.
Die evangelische Kirchengemeinde Schloß Neuhaus gehört zum Kirchenkreis Paderborn der
Evangelischen Kirche von Westfalen und umfasst auch Sennelager und Sande. In Sennelager gibt es das
Paul-Gerhardt-Gemeindezentrum.
Die katholische und die evangelische Kirchengemeinde geben gemeinsam ein Mitteilungsblatt heraus.
CDU: 7 Sitze
Grüne: 3 Sitze
SPD: 2 Sitze
FDP: 1 Sitz
FBI: 1 Sitz
AfD: 1 Sitz
Linksfraktion: 1 Sitz
FÜR Paderborn: Beratendes Mitglied
Vorsitzende: Susanne Meiche (CDU)
1. stellvertretende Vorsitzende: Birgit Hüppmeier (Grüne)
2. stellvertretender Vorsitzender: Martin Pantke (SPD)
Das Schloß Neuhäuser Schützenfest der St. Henricus Bruderschaft e. V. findet als großes Volks- und
Familienfest immer am ersten Wochenende im Juni statt. Die Internationale Kulturbörse für Straßentheater
und Puppenspiel „Performance“ Ende August[6]
Bauwerke
Im historischen Ortskern in der Umgebung des Schlosses blieb der Pfarrkirche St. Heinrich und
Charakter des kleinen Residenzortes trotz zahlreicher Kunigunde
Veränderungen einigermaßen bewahrt. Von der damaligen
Wohnbebauung aus Fachwerkhäusern sind folgende Beispiele
hervorzuheben:
Öffentliche Einrichtungen
Im Stadtteil befindet sich eine Außenstelle des Rechenzentrums der Finanzverwaltung Nordrhein-
Westfalen.[7]
Verkehr
In Schloß Neuhaus gibt es eine Anschlussstelle der A 33 an der
nach Delbrück führenden B 64 sowie eine Auffahrt an der
Dubelohstraße auf die B 1, die hier als Schnellstraße im 2-zu-1-
System ausgebaut ist und die Gemarkung von Schloß Neuhaus im
unbebauten Süden kreuzungsfrei durchquert.
Die Trasse der Senne-Bahn Paderborn-Bielefeld verläuft durch den Haltepunkt Schloß Neuhaus
Stadtteil; der frühere Bahnhof Schloß Neuhaus in der Nähe des zwischen Schatenweg und
Benteler-Werkes wurde Anfang der 1980er-Jahre zur Hatzfelder Straße
Ausweichanschlussstelle zurückgebaut, das Werk wird aber
weiterhin im Schienengüterverkehr angefahren. Zwischen
Schatenweg und Hatzfelder Straße ist seit dem 30. Oktober 2008 der neue Haltepunkt (Paderborn-Schloß
Neuhaus) mit Zugang zum Schatenweg in Betrieb; der Zugang von der Hatzfelder Straße aus ist aufgrund
von Grundstücksstreitigkeiten noch nicht fertiggestellt. Die Bedienung erfolgt im Stundentakt – auch
Werktags bei halbstündlichem Angebot auf der Senne-Bahn.
Sport
Der SC Paderborn 07 spielte bis zum Ende der Saison 2007/2008 im Hermann-Löns-Stadion in Schloß
Neuhaus. Zum Beginn der Saison 2008/2009 ist der SCP in die neu errichtete Paragon Arena (seit Juli
2012: Benteler Arena) umgezogen, die ebenfalls auf Schloß Neuhäuser Gemarkung steht.
Persönlichkeiten
Literatur
Nienhuß. In: Topographia Westphaliae (Matthäus Merian) auf Wikisource
Michael Pavlicic: Schloss Neuhaus – Aufschwung als preußische Garnisionsstadt. In:
Werner Freitag, Thomas Tippach (Hrsg.): Westfälische Kleinstädte um 1900: Typologische
Vielfalt, Daseinsvorsorge und urbanes Selbstverständnis. Aschendorffsche
Verlagsbuchhandlung, Münster 2021, ISBN 978-3-402-15141-9, S. 135–153.
Weblinks
Commons: Schloß Neuhaus (https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Schlo%C3%9F_Ne
uhaus?uselang=de) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Stadtteil Schloß Neuhaus. (https://www.paderborn.de/rathaus-service/stadtportrait/neuhaus.
php) City-Portal Paderborn
Freilichtbühne Schloß Neuhaus (https://www.freilichtbuehne-schlossneuhaus.de/)
Schloß-Neuhaus (https://www.lwl.org/kulturatlas/Ortsteil/1569) im Kulturatlas Westfalen
Einzelnachweise
1. Veröffentlicht im Ministerialblatt NRW 1957, S. 2006 gemäß Mitteilung des Stadtarchives
Paderborn vom 4. Januar 2011
2. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–
1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 279.
3. Horrocks Barracks (https://www.baor-locations.org/HorrocksBks.aspx.html) baor-
locations.org
4. Paul Chrystal: British Army of the Rhine (https://books.google.de/books?id=653SDwAAQBA
J&pg=PT184&lpg=PT184&dq=%22Horrocks+Barracks%22+%22Schlo%C3%9F+Neuhau
s%22&source=bl&ots=uICyapWHXE&sig=ACfU3U3_XWRGXiYyw-vo5pa4kaKhvMESow&
hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjv7s61-Kf2AhU1SPEDHY2VAX0Q6AF6BAgXEAM#v=onepag
e&q=%22Horrocks%20Barracks%22%20%22Schlo%C3%9F%20Neuhaus%22&f=false)
5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik
Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden,
Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart /
Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 328.
6. Internationale Kulturbörse - Performance (https://www.paderborn.de/microsite/performance/)
7. Minister der Finanzen weiht RZF-Außenstelle in Paderborn ein – FINANZVERWALTUNG.
(https://www.finanzverwaltung.nrw.de/de/minister-der-finanzen-weiht-rzf-aussenstelle-pader
born-ein) In: finanzverwaltung.nrw.de. 30. September 2021, abgerufen am 27. Oktober 2021.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Informationen zu den Urhebern
und zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken
dieser abgerufen werden. Möglicherweise unterliegen die Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen. Durch die
Nutzung dieser Website erklären Sie sich mit den Nutzungsbedingungen und der Datenschutzrichtlinie
einverstanden.
Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc.