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18. Rassismus und Vorurteile (11./12.

Schulstufe) 1

Thema: Rassismus und Vorurteile


Schreibauftrag 1

Hoch im Norden, wo die Perversen wohnen

Verfassen Sie eine Erörterung.

Situation: Im Geografieunterricht werden Sie mit einigen ungewöhnlichen Landkarten


konfrontiert, die heftige Diskussionen in Ihrer Klasse auslösen. Sie beginnen daraufhin
zu recherchieren und stoßen in diesem Zusammenhang auf den Zeitungsartikel „Hoch
im Norden, wo die Perversen wohnen“ von Daniel-C. Schmidt. Sie beschließen, zum
Thema „Vorurteile“, das auch im Deutschunterricht immer wieder behandelt wird, eine
Erörterung zu schreiben, die Sie Ihrer Deutschlehrerin/Ihrem Deutschlehrer vorlegen.

Betrachten Sie die beiden Landkarten (Textbeilage 1) und lesen Sie den Zeitungsartikel von Daniel-
C. Schmidt aus der Online-Ausgabe der Wochenzeitschrift Der Spiegel vom 25. Mai 2013 (Text-
beilage 2).

Verfassen Sie nun die Erörterung und bearbeiten Sie die folgenden Arbeitsaufträge:

n Beschreiben Sie den „Atlas der Vorurteile“, den Yanko Tsvetkov erstellt hat.
n Erläutern Sie, auch unter Bezugnahme auf den Artikel, gängige Klischees und Vorurteile zu
bestimmten Personengruppen und Nationalitäten, die Sie kennen.
n Diskutieren Sie mögliche Auswirkungen solcher Klischees auf die Gesellschaft.
n Bewerten Sie die erzieherische Wirkung der im Text dargestellten Landkarten.

Schreiben Sie zwischen 405 und 495 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen.
18. Rassismus und Vorurteile (11./12. Schulstufe) 2

Schreibauftrag 1/Textbeilage 1

Quelle: http://www.spiegel.de/fotostrecke/atlas-der-vorurteile-fotostrecke-97091-3.html [30.07.2013]


18. Rassismus und Vorurteile (11./12. Schulstufe) 3

Schreibauftrag 1/Textbeilage 2

Hoch im Norden,
wo die Perversen wohnen
Eine Reise in die Flip-Flop-Nation, ein Besuch in What-the-Fuckistan, ein Trip nach Eutopia? Yanko Tsvet-
kov ersetzt in seinem „Atlas der Vorurteile“ Ländernamen durch Klischees – hier grenzt ein Stereotyp ans
andere.

Von Daniel-C. Schmidt Sicht hinter Stolz oder Moralvor- da längst breitgemacht hat. Ägyp-
stellungen verstecken“, sagt Yanko ten erscheint dann nur noch als
Yanko Tsvetkov setzte sich vor ei- Tsvetkov. ein Wort: Militärdiktatur. Genau
nigen Jahren an den Schreibtisch an diesen Stellen hält der Autor
und ging seiner Leidenschaft Der Designer, dessen liebstes Stimmungen fest, die den Atlas
nach: Er zeichnete eine Karte. Es Deutschland-Klischee Menschen hintergründig und mitunter auch
war eine Weltkarte. Allerdings in- sind, die weiße Socken in Sanda- politisch werden lassen.
formierte sie nicht in erster Linie len tragen, hat mehr als 40 Karten
darüber, wo Länder liegen, son- entworfen. Sie decken nicht nur Nicht erst seit den „Asterix“-Co-
dern zeigte die Welt aus der Sicht den gesamten Globus ab, sondern mics ist das Spiel mit nationalen
von Russland. Tsvetkov setzte ein auch verschiedene Jahrhunderte. Vorurteilen in der Kultur ein gern
Vorurteil aufs Papier. „Ich hat- Mal zeigt Tsvetkov die Welt aus benutzter Unterhaltungskniff.
te schon immer Lust, Karten zu der Sicht von Nationen, mal aus Am besten hat das Filmemacher
zeichnen. Anfangs war es nicht der Perspektive des Vatikans oder Woody Allen bewiesen. Nachdem
mehr als ein spontaner Witz, zu schwuler Männer. er sich bevorzugt am New Yor-
meiner Überraschung erreich- ker Intellektuellenmilieu abgear-
ten die Karten online aber sehr Ungarn als Gulaschland. Ja und? beitet hat, zog es ihn zuletzt auf
schnell eine gewisse Popularität.“ Die Karten sind, wie der Autor den europäischen Kontinent, um
selbst sagt, aus seinem subjektiven Europas Klischees abzufilmen:
Der Grafikdesigner und Autor Blickwinkel entstanden. Doch die das regnerische London der Up-
fand Spaß an seiner Tätigkeit und Subjektivität macht die Karten oft perclass, heißblütige Spanier in
entwarf mehr und mehr Karten, zu Frotzeleien ohne Wert. Ungarn Barcelona, schwelgerisch-roman-
bis er einen ganzen Atlas zu- aus Sicht der Deutschen? Gu- tische Liebeswirren in Paris und
sammen hatte: Den „Atlas der lasch. Ja und? Auf der nächsten Rom. Woody Allen ließ kaum ein
Vorurteile“. In den illustrierten Seite hat man das Klischee schon Postkartenmotiv aus, und das auf
Weltkarten hat Tsvetkov die Län- wieder vergessen. durchaus erfolgreiche und kurz-
dernamen ausradiert und durch weilige Art.
stereotype Begriffe ersetzt. Zum Gut an dem Atlas ist der Zeitgeist,
Beispiel erscheint Rumänien aus den man an manchen Karten er- Insofern ist der „Atlas der Vor-
der Sicht von Deutschland als kennen kann. Tsvetkov sieht etwa urteile“, der ähnlich funktioniert
Vampirland, Russland geht als Ägypten im Jahr 2011 noch als wie Allens Vorurteil-Tourismus,
Gasspeicher durch und dort wo Volk der Hipster dank der Vorrei- ein hilfreiches Mittel, die eigenen
Belgien ist, steht nur das Wort terrolle im Arabischen Frühling. nationalen Vorurteile abzuklopfen
Waffeln. „Im Buch geht es darum, Ein Jahr später schon, zeichnet – oder eben den nächsten Urlaub
wie wir die Welt um uns auffassen er eine Karte der Ernüchterung. zu planen. n
und mitunter unsere begrenzte Sie zeigt den Umbruch, der sich
Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/atlas-der-vorurteile-von-yanko-tsvetkov-a-901639.html [30.07.2013]
18. Rassismus und Vorurteile (11./12. Schulstufe) 4

Thema: Rassismus und Vorurteile


Schreibauftrag 2

Wir haben ein gutes Recht zornig zu sein

Verfassen Sie eine Zusammenfassung.

Situation: In Ihrer Klasse findet ein fächerübergreifendes Projekt (Englisch/Deutsch)


zum Thema „Rassismus“ statt. Im Zuge Ihrer Recherche nach passenden Sachtexten
stoßen Sie auf ein Interview mit der amerikanischen Sozialforscherin Avis Jones-De-
Weever. Sie fassen das Interview zusammen und präsentieren seinen Inhalt anschlie-
ßend Ihrer Klasse.

Lesen Sie das Interview „Wir haben ein gutes Recht zornig zu sein“ aus der Tageszeitung Die Pres-
se vom 16. Juli 2013 (Textbeilage 1).

Schreiben Sie nun die Zusammenfassung und bearbeiten Sie die folgenden Arbeitsaufträge:

n Beschreiben Sie die Situation, wie sie sich, laut Interview, gegenwärtig in Amerika darstellt.
n Erschließen Sie, auch anhand von Beispielen, welche Entwicklung Rassismus gegenüber
Schwarzen in Amerika durchlaufen hat.
n Erläutern Sie die in der Textbeilage angesprochenen Möglichkeiten, Rassismus in Amerika
einzudämmen.

Schreiben Sie zwischen 405 und 495 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen.
18. Rassismus und Vorurteile (11./12. Schulstufe) 5

Schreibauftrag 2/Textbeilage 1

„Wir haben ein gutes Recht,


zornig zu sein“
Amerikas Rassismus ist heutzutage versteckt und darum schwer auszurotten, kritisiert die Gesellschafts-
forscherin und frühere Chefin der wichtigsten Lobby schwarzer Frauen, Avis Jones-DeWeever, im „Presse“-
Interview.

Von Oliver Grimm Situationen, wo ein Mensch mit keinen Aufstand. Die Demons-
Fug und Recht allerlei Annah- trationen sind berechtigt, und ich
Die Presse: Wie rassistisch ist men über den Charakter eines hoffe, dass sie weitergehen. Wenn
Amerika im Jahr 2013? anderen Menschen machen kann, man sich nicht für seine eigenen
Avis Jones-DeWeever: Rassisti- seine Absichten und die Gründe, Kinder stark macht: Was für ein
scher, als es sich das eingestehen aus denen er sich an diesem oder Mensch ist man dann? Wir wer-
möchte. Amerika muss sich über- jenem Ort befindet – und einfach den nicht schweigen, wenn unsere
haupt erst eingestehen, dass so eine tödliche Handlung setzte, Kinder angehalten und ermordet
etwas wie Rassismus überhaupt statt einfach ein Gespräch mit werden wie Tiere.
existiert. Vergleichen Sie das mit dieser Person anzufangen. Die Presse: Der Soziologe Elijah
Südafrika: Nach dem Ende der Die Presse: Sie sprechen George Anderson von der Yale-Universi-
Apartheid setzen die dort Wahr- Zimmerman an, der als Hobby- tät argumentiert, dass der Rassis-
heits- und Versöhnungskommis- Polizist den unbewaffneten, un- mus heute versteckter auftritt als
sion ein. Ich war zuerst dagegen. bescholtenen Teenager Trayvon vor 50 Jahren: Weil in den armen,
Denn ich fand es nicht gerecht, Martin bei einer Rauferei er- gewalttätigen Ghettos des Groß-
dass Menschen ihre Misstaten schoss, weil er ihn für verdächtig städte fast nur Schwarze leben,
bloß zugeben mussten, um von hielt. zieht man den Schluss, dass alle
jeglicher Verantwortung für diese Avis Jones-DeWeever: Das ist Schwarzen aus dem Ghetto kom-
Misstaten freigesprochen zu wer- die Situation, in der wir uns heu- men und sich erst als vertrauens-
den. Dann besuchte ich Südafrika, te befinden. Mich haben all die würdig erweisen müssen. Hat er
und ich verstand den Wert dieses Aufrufe zur Ruhe und Beson- Recht?
Prozesses. Das Eingeständnis der nenheit sehr verletzt. Das ist, als Avis Jones-DeWeever: Das ist ab-
Wahrheit ist nämlich mächtig: Es spräche man über Wilde. Dabei solut zutreffend. Die offene Form
anerkennt den Menschen, dem haben Afroamerikaner ein gutes des Rassismus ist aus der Mode
Unrecht zugefügt worden ist. Es Recht, zornig zu sein, empört zu geraten. Aber dadurch, dass sich
gibt ihm einen Raum, gehört zu sein, ein gutes Recht zu fordern, der Rassismus versteckt, wird es
werden. Und es anerkennt, dass dass ihre Kinder auf der Straße schwieriger, ihn auszurotten. Ich
es falsch war, dieses Unrecht zu- gehen können, ohne angehalten gebe Ihnen ein persönliches Bei-
zufügen. Wir haben so etwas in und ermordet zu werden. Das zu spiel: Ich habe einen Sohn, der
unserem Land nie gemacht. Und verlangen ist nicht unvernünftig genauso wie Trayvon 17 Jahre alt
darum haben wir eine Kultur, die in einem Land, das von sich be- ist. Vor ein paar Wochen ging er
nicht nur ihre rassistische Vergan- hauptet, Leben, Freiheit und das zum Haus seines Vaters, von dem
genheit negiert, sondern auch die Streben nach Glück für alle zu ich geschieden bin. Da hielt ihn
gegenwärtige Bedeutung, die Ras- bieten. Es ist eine rassistische An- ein Polizist auf, weil er „verdäch-
sismus spielt. nahme, dass Schwarze von Na- tig“ aussah. Er trug damals ein T-
Die Presse: Welche ist das? tur aus gewalttätig sind, weshalb Shirt und Shorts. Und das machte
Avis Jones-DeWeever: Er schafft wir ihnen sagen müssen: Macht ihn verdächtig. In seinem eigenen
18. Rassismus und Vorurteile (11./12. Schulstufe) 6

Wohnviertel. Er hatte seinen Aus- Lincolns Emancipation Procla- der Wahl nicht mit dem Studen-
weis dabei mit der Adresse seines mation so (die das Ende der Skla- tenausweis registrieren – mit dem
Vaters. Das reichte dem Polizisten verei verkündete, Anm.). Darum Waffenschein hingegen schon.
aber nicht. Er begann, ihm aller- bin ich über die Gegenwehr nach Nun haben aber mehr Weiße als
lei unmögliche Fragen zu stellen: Obamas Wahl nicht überrascht. Schwarze Waffenscheine. Wenn
Wie lange lebst du schon hier? Er Es gab nie einen geraden Weg zur man also Studentenausweise
zog als Siebenjähriger ein. Wann Gerechtigkeit zwischen den Ras- nicht anerkennt, benachteiligt das
wurde dieses Haus gebaut? Nicht sen in diesem Land. Und den wird überproportional junge Leute und
einmal ich weiß die Antwort da- es auch nie geben. farbige Leute. Dieses Gesetz wur-
rauf. Um kein Geld in der Welt Die Presse: Man könnte diesen de vor der Wahl von einem Be-
würde ich glauben, dass ein wei- Befund auch optimistisch inter- rufungsgericht für rassistisch dis-
ßes Kind so eine Erfahrung hat. pretieren und sagen: Amerika kriminierend und somit ungültig
Die Presse: Haben Sie eine Be- wird ethnisch immer diverser, die erklärt. Das Urteil des Supreme
schwerde dagegen eingebracht? Zahl der Rassisten sinkt, aber da- Court negiert diese Annullierung.
Avis Jones-DeWeever: Ich bin für sind sie umso lauter, weil sie Texas hat nun ein identisches Ge-
zum Polizeirevier gegangen und mehr zu verlieren fürchten. setz vorgebracht, ebenso wie Ala-
hatte ein Treffen mit dem Vorge- Avis Jones-DeWeever: Abso- bama und North Carolina.
setzten des Polizisten. Ich wollte lut. Jene, die rassistische Gefüh- Die Presse: Diskriminiert das
von ihm die Definition für „ver- le hegen, fühlen sich besonders amerikanische Justizsystem die
dächtig“ wissen. Natürlich hat er bedroht, wenn sie den in ihren Schwarzen?
sofort abgestritten, dass es in sei- Augen unverdienten Fortschritt Avis Jones-DeWeever: Ja. Und das
nem Revier Racial Profiling gibt. beobachten, die nicht weiß sind. wird von Statistiken belegt. Wenn
Aber es gibt dafür keine Ent- Die wissen, dass die Demografie man zum Beispiel schwarz ist, des
schuldigung. gegen sie spricht. Und so gibt es Mordes angeklagt wird und sich
Die Presse: Laut einer Umfrage dieses verzweifelte Verlangen, an damit verteidigt, dass es Selbst-
des Pew Research Centers fühlen den Privilegien festzuhalten, die verteidigung war, hat man eine
sich heute mehr Afroamerikaner damit einhergehen, wenn man dreiprozentige Chance, freige-
diskriminiert als zu Beginn der weiß ist. Das sieht man bei all den sprochen zu werden. Die Chance
ersten Amtszeit von Barack Ob- Wahlgesetzen in diversen Bun- für Weiße liegt bei mehr als einem
ama. Wie ist das möglich? desstaaten: Wenn man nicht mehr Drittel. Das Justizsystem in den
Avis Jones-DeWeever: Als die- zahlreich genug ist, um Mehrhei- USA ist nicht farbenblind. Zudem
ser Präsident gewählt wurde, gab ten zu bekommen, muss man die ist die Mehrheit der Richter am
es eine heftige Gegenwehr eines Spielregeln ändern. Genau das Supreme Court konservativ. Und
Segments der weißen Gesell- passiert. das gilt auch für die Mehrheit der
schaft, die das Gefühl hatte, dass Die Presse: Der Supreme Court Bundesrichter. Deshalb blockie-
ihnen die Macht weggenommen hatte also nicht recht, als er vor ren die Republikaner im Kongress
worden sei. Als die Tea Party ein paar Wochen urteilte, dass ja die Nominierung neuer Richter.
sich formierte, lautet der lau- Amerika einen Schritt nach vor- Sie wollen verhindern, dass dieses
teste Schlachtruf: „Wir müssen ne gemacht hat und darum die rechte Übergewicht verloren geht.
unser Land zurückholen!“ Was strenge Bundesaufsicht über die Wir sehen derzeit ein verzweifel-
soll das bedeuten? Euer Land? Wahlgesetze der früher besonders tes Ringen darum, die bestehen-
Gehört das ausschließlich euch? rassistischen Staaten nicht mehr den weißen Machtstrukturen in
Und von wem wollt ihr es euch nötig ist? diesem Land zu bewahren.
zurückholen? Jedes Mal, wenn Avis Jones-DeWeever: Das war Die Presse: Wie lassen sich diese
es einen Fortschritt in den Ras- eine falsche Entscheidung. Man Missstände beseitigen?
senbeziehungen in diesem Land muss sich nur die letzte Präsi- Avis Jones-DeWeever: Schwer.
gibt, sehen wir kurz darauf auch dentschaftswahl ansehen, all diese Ein Anfang wäre, wenn sich mehr
ein Rückschritt. Das war schon verrückten Wahlgesetze. In Texas Schwarze in die Wählerlisten ein-
vor 150 Jahren nach Präsident zum Beispiel konnte man sich bei tragen würden. Denn damit wür-
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den sie auch als Geschworene in sein Grab zu legen. Ich will unsere warten. Er hat also Geld. Er sollte
Frage kommen. Wir brauchen Kinder leben sehen. nicht vom kaltblütigen Mord an
mehr Schwarze in der Polizei, in Die Presse: Fänden Sie es sinnvoll, diesem Kind profitieren dürfen.
der Richterschaft, in der Lokal- wenn der US-Justizminister eine n
politik. Bis dahin bin ich aller- Zivilrechtsklage gegen Zimmer-
dings ganz ehrlich für folgendes: man wegen rassistischer Mord- AUF EINEN BLICK
Schwarze Eltern müssen ihren motive anstrengen würde? Avis Jones-DeWeever ist Sozial-
Kindern professionelle Selbstver- Avis Jones-DeWeever: Ganz ehr- forscherin und war Geschäftsführe-
teidigung beibringen. Ernsthaft. lich: Das wird noch schwerer zu rin des „National Council of Negro
Unsere Kinder müssen wissen, beweisen sein. Wenn das passiert, Women“, der führenden Lobby für
wie sie einen Angreifer entwaff- ist es fein. Große Hoffnung auf schwarze Frauen. Sie hat Magna
nen können. Wir wissen nämlich Erfolg habe ich aber nicht. Ich Cum Laude an der Virginia State
nicht, welche Spinner da drau- hoffe aber auf jeden Fall, dass die University abgeschlossen und hält
ßen herumlaufen, die sich von der Familie von Trayvon Martin ei- einen Doktortitel in Politikwissen-
Entscheidung im Fall von Geor- nen Schmerzensgeldprozess ge- schaften von der University of Ma-
ge Zimmerman bestärkt fühlen. gen Zimmerman beginnt. Er darf ryland. Sie sprach in Washington
Ich würde meinen Sohn lieber im nämlich sicher einen Vertrag über mit der „Presse“ und der polnischen
Gefängnis sehen, als Blumen auf ein Buch, eventuell einen Film er- Nachrichtenagentur PAP.

Quelle: http://diepresse.com/home/panorama/welt/1430956/
Wir-haben-ein-gutes-Recht-zornig-zu-sein?from=suche.intern.portal [30.07.2013]

INfobox
Der Todesfall Trayvon Martin ereignete sich am Abend des 26. Februar 2012 in Sanford, Florida,
als der 17-jährige Afroamerikaner und Highschool-Schüler Trayvon Martin von dem 28-jährigen
Hispanic George Zimmerman, einem Nachbarschaftswachtmann des dortigen Viertels erschos-
sen wurde. Als Begründung gab Zimmerman Notwehr an. Dieser Todesfall löste in den USA
eine landesweite Rassismusdebatte aus. Zimmerman wurde des Mordes mit bedingtem Vorsatz
(second degree murder) angeklagt […]. Am 13. Juli 2013 wurde Zimmerman von einer sechs-
köpfigen Jury nach 16-stündiger Beratung bezüglich dieser Anschuldigungen für unschuldig (not
guilty) erklärt und freigesprochen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Trayvon_Martin (Text gekürzt) [31.07.2013]

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