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Titel: Understanding Media: The Extensions of Man

Autor: Marshall McLuhan

Erscheinungsjahr: 1964; Reprint: 1994.

Verlag: MIT Press.

„Understanding Media: The Extensions of Man“, 1994, ist einer der klassischen Werke der
Medientheorie, das von Marshall McLuhan im Jahr 1964 geschrieben und 1994 mit einer
Einleitung von Lewis H. Lapham wiederveröffentlicht wurde. Marshall McLuhan (1911-
1980) war ein kanadischer Philosoph, Medientheoretiker und einer der Vorreiter der
kanadischen Schule. Er revolutioniert die Idee der Medien und die Sichtweise, wie die
Medien wahrgenommen wurden. In diesem Buch beschreibt er die Medien und wie sie eine
Erweiterung des Menschen sind. Er versucht, die Beziehung zwischen Technologie, Medien
und menschlichem Bewusstsein zu erforschen. Er beschreibt, wie verschiedene Formen von
Medien unsere Wahrnehmung von der Welt beeinflussen und behauptet, dass
Medientechnologien Erweiterungen des menschlichen Körpers und Geistes sind.

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil befasst sich mit dem ersten Teil der
Titelzeile, nämlich „Understanding Media“. Er erläutert, wie sich die Medien im Laufe der
Zeit entwickelt haben und wie sie den Menschen beeinflusst haben und vice versa. Er spricht
über verschiedene Medien, insbesondere über elektrische, die revolutionären Veränderungen
bewirken. Der zweite Teil befasst sich mit dem zweiten Teil der Titelzeile, nämlich „The
Extensions of Man“. Er erklärt konkrete Medienformen und versucht, die Technologien mit
dem menschlichen Körper in Zusammenhang zu bringen und sie als Erweiterungen des
Menschen zu bezeichnen. Beispielsweise spricht er über die Kleidung, die einen äußeren Teil
des Menschen darstellt oder direkt mit der menschlichen Haut verbunden ist.

Zu diesem Zeitpunkt gab es die Entwicklung von Technologien, und die ganze Welt wurde
stärker automatisiert. Er beginnt seine Argumentation mit dem Beispiel der Elektrik und wie
diese die Welt verbessert hat. Seiner Meinung nach ist die Automatisierungstechnik besser als
Maschinen, weil sie integral und dezentral in der Tiefe ist. Er spricht sich für die
Automatisierungstechnik aus. Mit Beispielen versucht er zu beweisen, dass die Medien dazu
dienen, die Funktionen der menschlichen Gegenstände zu erweitern und zu verbessern. Als
Beispiele nennt er den Wechsel bei der Eisenbahn, der Elektrizität und den Flugzeugen. Nach
ihm war das Medium bereits anwesend, dann kam die Botschaft oder die Forschung um sie
herum.

Als Beispiel gibt er an, dass es die Menschen passiv gemacht hat, dass niemand über den
Prozess selbst nachdenkt. Er vergleicht, dass durch die neuen Medienformen die
traditionellen Dinge verloren sind, und verweist auf Jazz und Waltz. Er behauptet, als der
Jazz entwickelt wurde, habe er den Walzer vergessen. Daher sei es so, dass, wenn eine
modernere Technologie entwickelt wird, die ältere nicht mehr viel nützt. Durch die
Entwicklung distanzieren wir uns auch von einer Kultur, die näher an der Natur ist, wie der
Waltz.

Er teilt die Medien in zwei Bereiche ein: heiße und kühle Medien. Für ihn sind Radio, Filme
und Fotografien die heißen Medien mit hoher Qualität und Partizipation des Publikums. Das
andere sind die kühlen Medien, in die Telefon, Fernsehen und Zeichentrickfilme mit niedriger
Auflösung und starker Beteiligung des Publikums eingeordnet werden. Beide haben ihre
eigene Wirkung auf das Publikum, aber Print war in diesen Tagen am besten, denn es hat den
Nationalismus und das Religiöse hervorgebracht. Daher betrachtet er Printmedien als eine
heiße Media. Durch diese beiden Unterschiede hat er deutlich gemacht, dass mit der
Entwicklung der Medientechnik die Kontrolle über die Menschen zunimmt, denn mit diesen
Fortschritten vergessen sie, nach den Hintergründen zu fragen. Gleichzeitig bewertet er
Steinbilder als kühle Medien, weil sie nicht so effektiv sind wie Printmedien. (S. 24) In
diesem Zusammenhang vergleicht er auch Tribal (Indien und China) mit entwickelten
Ländern. „In terms of the theme of media hot and cold, backward countries are cool, and we
are hot. “

Ferner beleuchtet er die Konflikte zwischen diesen beiden Medien durch Beispiele von
verschiedenen Schriftstellern. Er spricht auch über den Übergang der Menschen von
Legenden und Mythen zum Global Village, in dem die Menschen nicht mehr so sozial
bewusst sind, sondern zu Konservativen geworden sind. Er betont auch die Vorteile der
Technologien und hat in diesem Zusammenhang W. B. Yeats zitiert: „The visible world is no
longer a reality, and the unseen world is no longer a dream“, aber durch diesen Fortschritt ist
der Mensch von anderen Erweiterungen (Technologien) fasziniert und nicht mehr er selbst.
Er verwendet das Wort „Narcissus“, das für die menschliche Erfahrung steht. Er
argumentiert, dass diese Entwicklung den Menschen die Illusion vermittelt, dass ihr Abbild
eine Realität ist. Damit versucht er zu sagen, dass sich die Menschen nicht mehr bewusst
sind, was passiert, sondern dass sie die Dinge so akzeptieren, wie sie sind.

Er entwickelt das Konzept der Irritanten und Nicht-Irritanten und wie diese Technologien
versuchen, das Gleichgewicht in diesem Prozess zu halten. Er nimmt das Beispiel des
Krieges und argumentiert, dass der Mensch zum Spielball der Technik geworden ist und die
Technik das Verlangen nach Reichtum und mehr Wünschen steigert. Wie beim Krieg werden
mehr Waffen als Anti-Irritanten des Krieges produziert. 1

Er argumentiert weiter, dass die Medien der Grund für den Krieg sein können, denn es ist
jetzt erklärt das die Medien, oder die Erweiterungen des Menschen, „make happen“ Mittel
sind, aber nicht „make aware“ Mittel. Er versucht zu zeigen, wie man verstehen kann, dass
diese Erweiterungen überall sind und wir uns ihrer nicht bewusst sind. Er gab auch Beispiele,
wie experimentelle Kunst uns eine andere Sichtweise auf die Dinge vermitteln kann. Er
behauptet, dass Künstler aus allen Bereichen als erste wissen und beherrschen, wie man ein
Medium nutzen kann, um die Fähigkeit eines anderen Mediums freizugeben.

Er argumentiert auch, dass die Technologie ein Übersetzer ist, der ein Wissen durch
Informationen in andere Formen übersetzt. (S. 57) Er spricht über die Explizität der
Technologie und wie diese durch den bewussten Prozess die Informationen für uns in andere
Formen übersetzt. Er gab das Beispiel, dass wenn wir darüber sprechen, mehr über den
Menschen zu wissen, dies bedeutet, dass die Technologie den Menschen in andere Formen
übersetzt. In gewisser Weise fördert er den Fortschritt durch elektrische Medien, aber auch
diese haben Auswirkungen. Er weist auch auf die Gefahren einer übermäßigen
Spezialisierung und Fragmentierung hin. Sie schränken die Flexibilität ein und behindern die
Möglichkeit, auf neue Situationen zu reagieren.

Dann beschreibt er ausführlich die Rolle und die Erweiterung der Technik durch den
Menschen. Der Zweiten Teil behandelt sich mit jede Technologie in einem eigenen Kapitel
und spricht über die Dinge, wie sie sich entwickelt haben und auf welche Weise sie sich auf
den Menschen stützen. Er erläutert die Erweiterungen wie Wörter (sowohl gesprochen als
auch geschrieben), Kleidung, Wohnung, Geld, Uhr, Print, Fotografie, Presse, Straßen,
Papierrouten, Auto, Werbung, Spiele, Telegraf, Schreibmaschine, Telefon, Filme, Radio und
1
Wir können dies an einem Beispiel aus unserem täglichen Leben erklären. Wir sind irritiert von der
brennenden Sonne, und um das zu verhindern, benutzt jeder eine elektrische Klimaanlage, und so hat die
Technik die Theorie der Irritationen und der Antiirritationen angewendet. Trotzdem ist diese Hitze auch eine
Folge der globalen Temperaturerhöhung, die in gewisser Weise ein Grund für die Irritationen ist. Aber der
Mensch sucht schließlich nach Technologie.
andere Technologien, die der Mensch täglich benutzt. Der zweite Teil vertieft sich in die
Erforschung der Medientechnik und ihrer Auswirkungen auf die menschliche Wahrnehmung
und die Gesellschaft. Er beschreibt mit verschiedenen Beispielen, wie sich die Medien auf
verschiedene gesellschaftliche Institutionen wie Bildung, Politik und Handel einwirken.
Durch Beispiele und Argumente vertieft er die grundlegenden Konzepte, die im ersten Teil
eingeführt wurden, und erweitert seine Theorien.

Durch diese Sichtweise kann man sagen, dass sich McLuhan in verschiedener Hinsicht von
anderen Medientheoretikern unterscheidet. Andere dachten, dass die Medientechnologie von
den Menschen genutzt werden kann, aber nach McLuhan ist sie eine Erweiterung des
menschlichen Körpers. Während die anderen die Medien aus einer gewissen Distanz
analysieren, argumentiert McLuhan, dass die Medientechnologien die menschliche
Wahrnehmung und die Gesellschaft auf einer fundamentalen Ebene formen. Beispielsweise
hat Benjamin mehr mit der Authentizität der Aura zu tun, aber bei McLuhan ist das anders. Er
war der Meinung, dass die Medien selbst die Wahrnehmung des Menschen prägen. Wir
studieren die Medien, während sie bereits entwickelt sind. Wir beschäftigen uns mit den
Medien, während wir in einem Zeitalter leben, in dem Medien ein integraler Teil des
Menschen sind.

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