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- Wissenschaftliches Sammelwerk -

Historische Tatsachen Nr. 1

Dipl. Pol. Udo Walendy

Kriegs-, Verbrechens- oder Propagandaopfer?


"Über unser heikles Thema gibt es eine - sagen wir -
Die in diesem Heft berichteten Tatsachen sind aus verschie-
offizielle Ansicht. Daneben aber gibt es die geschichtliche
denen, auch gegensätzlichen, in- und ausländischen Veröffent- Wahrheit. Leider sehen sich die offizielle Ansicht und die
lichungen, aus der Anhörung von Zeitzeugen und Sachverstän- geschichtliche Wahrheit nicht ähnlich! Ich brauche wohl
digen und nach wissenschaftlicher, kritischer Prüfung gewon- nicht besonders zu betonen, daß die offizielle Ansicht für
nen worden. Ihre Richtigkeit ist nachprüfbar. Vielfache Fußno- mich kein Gewicht besitzt: sie ist eine politische Wahrheit.
ten weisen dem Leser und Forscher die Richtung.
Nach dem Kriege - nach allen Kriegen - ist die politi-
Über die Selbstverpflichtung des Verfassers und Verlegers sche Wahrheit Alleinbesitz des Siegers. Ich bin kein Mann
hinaus ist dieses Heft juristisch dahingehend überprüft worden,
der Politik und noch weniger ein Sieger: ich spreche als
daß weder Inhalt noch Aufmachung irgendwelche BRD-Straf-
Historiker und suche daher nur die geschichtliche Wahr-
gesetze verletzen oder sozialethische Verwirrung unter Jugend-
lichen auslösen.
heit, jene Wahrheit, die Jahrhunderte überdauert und sich
immer gleichbleibt. Um diese Wahrheit zu ergründen, muß
man leidenschaftslos, aber sachlich alles prüfen; wie in
einer Universität."
Kinder schreien nach Brot. Und dieses Schicksal liegt auf
ihnen nicht auf Grund eigener Fehler oder wegen Übertre- Paul Rassinier,

tung der Gesetze Gottes oder der Menschen, sondern auf "Was nun, Odysseus?", Wiesbaden 1960, S. 13.

Grund der schrecklichen Tyrannei des Krieges und einer


intoleranten Lust nach jüdischem Blut. Und warum?
In diesem, dem menschlichen Leben drohenden Holo- Wegen eines Krieges, um die Autokratie in den Staub zu
caust sind die Feinheiten des philosophischen Unterschie- stürzen und der Demokratie das Zepter der Gerechtigkeit
des vergessen, vergessen sind die Unterschiede der histo- zu geben.
rischen Interpretation. Und die Entschlossenheit, den Hilf- Und in diesem Krieg für Demokratie kämpften 200.000
losen zu helfen, den Obdachlosen ein Dach über dem Kopf jüdische Burschen aus den Vereinigten Staaten unter dem
zu geben, die Nackten einzukleiden und die Hungrigen mit Sternenbanner. In der 77. Division waren allein 14.000 von
Nahrung zu versorgen, wird zur Religion, an deren Altar ihnen, und im Argonner Wald erbeutete diese Division 54
Männer jeder Rasse beten und Frauen jeden Glaubens deutsche Kanonen. Dies zeigt, daß die jüdischen Jungs aus
niederknien können. In dieser Kalamität zerfallen die den Vereinigten Staaten im Argonner Wald für die Demo-
zeitweiligen menschlichen Modegewohnheiten vor den kratie kämpften wie einst Joshua gegen die Amalekiten in
ewigen Wahrheiten des Lebens auseinander, und wir erwa- den Ebenen von Abraham. ...
chen angesichts der Tatsache, daß wir alle von den Händen Wegen dieses Krieges für die Demokratie sterben 6
eines Gottes gemacht sind und wir alle vor dem Tribunal Millionen jüdische Männer und Frauen jenseits des
Gottes am Tage der letzten Abrechnung stehen werden. Ozeans. 800.000 jüdische Babies schreien nach Brot. ...
Und wenn die Abrechnung kommt, wird das bloße Lippen- (S. 2) Der Krieg ist zu Ende, mit Ausnahme gegenüber
bekenntnis nicht einen Pfennig wiegen. .... den Juden. Das Messer sitzt immer noch an ihrer Kehle,
Und in diesem Geist ist ... das Volk dieses Landes und eine unverständliche und unbegründete jahrhunder-
aufgerufen, sein Geld zu heiligen, indem es 35 Millionen tealte Wollust nach jüdischem Blut öffnet ihre Adern. Die
Dollar im Namen der Humanität Moses für die 6 Millionen Juden in Rumänien, Polen und in der Ukraine werden zu
dem Hungertod geweihten Männer und Frauen spendet. Sündenböcken für den Krieg gemacht. Seitdem der Waffen-
6 Millionen Männer und Frauen sterben — 800.000 stillstand unterzeichnet ist, wurden Tausende von Juden in
kleine Kinder schreien nach Brot. der Ukraine als lebende Opfer einer diabolischen Gier und
fanatischen Leidenschaft preisgegeben, — ihre Kehlen
durchschnitten, ihre Körper von Attentäterbanden und
Copyright
wilder Soldadeska Glied für Glied auseinandergerissen....
by
Von wutenbrannter Absicht bis hin zur wilden Sucht
Verlag für Volkstum und Zeitgeschichtsforschung
D 32590 Vlotho Postfach 1643
erstreckte sich dieses Töten von Juden, bis innerhalb von 4
1994 Tagen die Straßen von Proskunoff mit Blut rot angelaufen
waren wie die Abflußrinnen eines Schlachthauses. ...
ISSN 0176 - 4144 So wie es in Proskunoff geschehen ist, so ist es auch an
Konten des Verlages: Postscheck Essen 116162 -433 (BLZ 360 100 43) hundert anderen Orten gewesen...." 1)
Kreissparkasse Herford 250 00 2532 (BLZ 494 501 20)
Druck: Kölle Druck, D 32361 Pr. Oldendorf 1) The American Hebrew, 31. Oktober 1919. USA

Historische Tatsachen Nr. 1


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Einleitung
Das vorliegende Heft ist eine wissenschaftlich nen zu Glyzerin und anderen Grundstoffen ver-
aufgebesserte, ergänzte, veränderte und erweiterte kocht. Nach dem Kriege widerrief man das. Anfang
Ausgabe der ursprünglichen Historischen Tatsa- der zwanziger Jahre entschuldigte sich der britische
chen Nr. 1. Der Verfasser hat sich an den Gliede- Außenminister im House of Commons (Abgeordne-
rungsaufbau des seinerzeitigen englischen Autoren tenhaus) für die Beleidigung der deutschen Ehre; die
Richard Harwood aus dem Jahre 1975 gehalten und Verunglimpfung sei aus Gründen der Kriegspropa-
dessen Arbeitsleistung mit eingebracht. ganda geschehen, und nun müsse Schluß damit sein.
Bei der Bearbeitung wurden neue Erkenntnisse Nach dem Zweiten Weltkrieg hat es keine derar-
berücksichtigt, aber auch die inzwischen in der Bun- tigen Erklärungen gegeben. Statt dessen hat die
desrepublik Deutschland veränderte Strafrechtsla- Greuelpropaganda gegen die Deutschen an Giftig-
ge gegenüber denen, die amtlich als "offenkundig" keit und Vielgestaltigkeit ihrer Kataloge des Schrek-
ausgewiesene "Tatsachen" bezweifeln, leugnen oder kens ständig zugenommen.
in Abrede stellen. Es kann jedoch nicht angehen, daß "Die in Nürnberg angegebene Zahl (6 Millionen) wurde
jeder, der sich überhaupt forschend mit dem gestell- vom Jüdischen Weltkongreß zu einer Zeit zur Verfügung
ten Thema auseinandersetzt, sich schon dadurch in gestellt, als noch wenige verläßliche Unterlagen vorhan-
einen Kriminalisierungsdschungel verstrickt und den waren. ...
angesichts einer solchen Androhung schweigend und Zuerst möchte ich betonen, daß die Anklagevertreter in
in Schuldbewußtsein gekrümmt auf alles das zu Nürnberg keineswegs dessen sicher waren, daß alle Juden
reagieren hätte, was opportunistische "Zeugen" oder tatsächlich umgekommen waren. ...
Propagandisten im Schlepptau machtinteressierter Besonders im Fall der Sowjetunion ... haben wir gegen-
Sieger so daherreden und schreiben. wärtig keine amtlichen Angaben, auf Grund derer wir die
Nicht bestritten wird, daß der Zweite Weltkrieg Zahl der Überlebenden errechnen könnten." 3)
eine Menschheitskatastrophe größten Ausmaßes war, Obgleich also nachweislich die jüdische Verlust-
die weltweit 55 Millionen Menschen das Leben geko- bilanz vor Kriegsende auf keinerlei gesicherten Er-
stet hat, und daß auch Juden zu den Leidtragenden kenntnissen, sondern ausschließlich auf Kriegspro-
dieser Katastrophe gehört haben. pagandaberichten beruhte, wurde bereits zu jenem
Nun waren allerdings die Führer des Judentums Zeitpunkt die Zahl von 6 Millionen festgeschrieben.
die ersten Kriegserklärer überhaupt (Daily Ex- Selbst über Auschwitz hatte die Sowjetführung trotz
press, 24. März 1933), und zwar zu einer Zeit, da mehrfacher Anmahnung monatelang jede amtliche
Deutschland in die Fesseln des Friedensdiktates von Auskunft verweigert und am 7. Mai 1945 einen total
1919 gezwängt, wehrlos, wirtschaftlich verelendet, wirren und verlogenen Bericht herausgebracht.
vom Bolschewismus bedroht und in Bürgerkriegs- Der angebliche Umfang der jüdischen Verluste,
wirren zerrüttet war. Seit Ende des Ersten Weltkrie- die nicht als Kriegs-, sondern als Mordopfer ausge-
ges faßten sie sich als Repräsentanten einer welt- geben wurden, ließ schnell die Sympathien für das
weit verstreut lebenden "Nation" auf, nahmen als jüdische nationale Heimatland, das die Juden so
Commitee of Jewish Delegations an der Versailler lange ersehnt hatten, wachsen. Die britische Regie-
Friedenskonferenz teil und setzten sich mit ihren rung tat nach dem Kriege wenig, um die Einwande-
Bedingungen, den dortigen "Frieden" nur als Waf- rung der Juden nach Palästina zu verhindern, ob-
fenstillstand zu betrachten und die Souveränität der wohl sie diese für illegal erklärt hatte. Und es
besiegten Nationen nicht mehr zuzulassen, weitge- dauerte nicht lange, bis die Zionisten der britischen
hend durch.2) Weder hatten sie für alles das ein Regierung Palästina entrungen hatten und ihren
demokratisches Mandat, noch interessierte sie die Staat Israel gründeten.
Einhaltung der Wi1son'schen 14 Punkte, unter deren Es ist eine erstaunliche Tatsache, daß das jüdi-
Voraussetzung Deutschland die Waffen niederge- sche Volk nach dem Zweiten Weltkrieg trotz seiner
legt hatte. sehr hoch veranschlagten Verluste triumphierend in
Tatsächlich ist Greuelpropaganda nichts Neues. Erscheinung trat. Dr. Max Nußbaum, der frühere
Sie hat jeden Konflikt im 20. Jahrhundert begleitet, Oberrabbiner von Berlin, erklärte am 11. April 1953:
seltsamerweise jedoch ausschließlich auf Seiten der "Die Stellung des jüdischen Volkes ist heute in der Welt
sich "demokratisch" nennenden, schließlich siegrei- — trotz der großen Verluste - zehnmal stärker als sie noch
chen Staaten. Während des Ersten Weltkrieges wur- vor 20 Jahren war."
den die Deutschen beschuldigt, belgische Babys zu Die Geschichten um die Ermordung der 6 Millio-
essen, ebenso, sie hätten sich damit vergnügt, diese nen haben für die gestärkte Stellung der Juden in
in die Luft zu werfen und mit ihren Bajonetten der Welt eine bedeutende Rolle gespielt. Es handelt
wieder aufzufangen, dann, sie hätten ihre Gefalle- sich hierbei unzweifelhaft um die erfolgreichsten
2) "Unity in dispersion - a history of the world jewish congress", New York 1948, aller Zeiten, was es um so notwendiger macht, sie auf
S. 16,26,136,140+377 + Israel Gutman (Hrsg.), "Enzyklopädie des Holocaust ihre Realitätsbezogenheit hin zu untersuchen.
-- Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden", Berlin 1993, Bd.
III, S. 1613. 3) Gerald Reitlinger, "Die Endlösung", Berlin 1953, S. 557 - 558.

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Inzwischen hat die deutsche Regierung mehr als nau, Reichsinnenminister und Verfassungsgeber
100 Milliarden DM Wiedergutmachung gezahlt. Das Hugo Preuß, Reichsfinanzminister Rudolf Hilfer-
meiste davon erhielt der Staat Israel, der während ding und viele andere eine maßgebende Rolle in den
des Zweiten Weltkrieges überhaupt nicht bestand, Revolutionen Deutschlands und damit in der Wei-
das übrige ging an einzelne jüdische Forderer. Die marer Republik spielten, trug dazu bei, die National-
hierfür verwendeten Haushaltstitel der Bundesre- sozialisten von dem machtvollen internationalen,
publik, ihrer Länder und Kommunen, aber auch auch mit dem Kommunismus zusammenarbeiten-
sonstige Sonderrechte, Steuervorteile, Stiftungen den Judentum zu überzeugen. Die Kriegserklärung
usw. sind für die Öffentlichkeit unüberschaubar jener kommunistischen und nicht-kommunistischen
gemacht, so daß die wirkliche Höhe dieser Zahlun- Kräfte schon zu Beginn der nationalen Neuorientie-
gen und gewährten Besitz- und Einflußrechte in rung 1933, zumal diese aus den Zwangslagen der
Deutschland nicht zu ermitteln sind. Ein Ende die- Lebenserhaltung des deutschen Volkes erwachsen
ser Privilegien ist nicht abzusehen. war, verstärkte diese Überzeugung. Von Anfang an
Der mit dieser Thematik dem deutschen Volk ließen diese weltherrschaftsorientierten Politstra-
präsentierte Schuldtitel -- wie es aus verantwortli- tegen verlauten, daß sie nur mit "bedingungsloser
chen jüdischen Kreisen heißt: "bis zur letzten Gene- Kapitulation" zufrieden wären.
ration!" — wird dazu genutzt, jede Art von Vater-
landsliebe, Nationalismus, Selbstbestimmungsrecht Auswanderung = "Vernichtung"?
in Deutschland, aber auch in anderen Ländern zu
untergraben bzw. zu vereiteln. Selbst Briten oder Bereits frühzeitig, lange vor Kriegsbeginn haben
Amerikaner werden als "Rassisten" oder "Antisemi- jüdische Propagandisten den Nationalsozialisten
ten" diffamiert, sollten sie noch auf Rassebewußt- unterstellt, die Juden ausrotten zu wollen, obgleich
sein oder auf nationale Eigenständigkeit Wert legen. den Autoren solcher Geschichten bewußt gewesen
Schließlich war "Nazismus" »"Nationalismus und sein mußte, daß sie Verleumdungen und das betrie-
Rassismus"«, "und wir alle wissen, was daraus folgte ben, was man gemeinhin "Volksverhetzung" nennt.
- 6 Millionen Juden wurden vernichtet!" Solange Bereits Anfang 1933 erschien in New York das
ausbleibender Widerstand der Historiker einen sol- groß herausgestellte Buch des deutsch-jüdischen
chen Gedankenkurzschluß ermöglicht, werden die Kommunisten Hans Beimler "4 Wochen in der Hand
Völker in Sklavenketten herumlaufen. von Hitlers Höllenhunden -- Das Nazi-Mörderlager
Wohl jeder wird die Art und Weise bewundern, in von Dachau". Er behauptete darin, Dachau sei ein
welcher das jüdische Volk durch viele Jahrhunderte Todeslager. Obgleich er selbst dort wegen seiner
seine Rasse erhalten hat und diese heute noch rein kommunistischen Aktivitäten inhaftiert war, ge-
hält. Bei diesem Bemühen wird seit dem Zweiten stand er ein, schon nach 3 Monaten entlassen wor-
Weltkrieg die 6-Millionen-Geschichte im Sinne eines den zu sein. Das "DDR"-Regime verlieh später einen
religiösen Mythos zur Bewahrung rassischer Solida- Hans-Beimler-Orden "für treue kommunistische
rität für die Juden eingesetzt. Für die anderen Verdienste", was deutlich macht, daß es sich bei
Völker hingegen hat sie genau Gegenteiliges be- Hans Beimler nicht um einen harmlosen, sondern
wirkt:Zum Kampf um ihre Selbstachtung und Selbst- durchaus exponierten "Mitkämpfer" gehandelt hat,
bestimmung wurden sie unfähig gemacht. den die Nationalsozialisten sicher, wenn Dachau
wirklich ein Todeslager gewesen wäre, anders als
Vor dem Kriege mit nur 3 Monaten Haft bestraft hätten.
1936 erschien in Paris als weiteres hierfür typi-
Das Deutschland Adolf Hitlers hat von den Juden sches Beispiel das antideutsche Pamphlet von Leon
angenommen, sie würden auch in Zukunft Rechte Feuchtwanger und anderen mit dem Titel "Der gelbe
und Interessen des deutschen Volkes zugunsten Fleck - Die Ausrottung von 500.000 deutschen Ju-
jener Zionisten oder Internationalisten preisgeben den". Obwohl es nicht auf Wahrheit beruht, wird von
und verraten, die in ihren imperialstaatlich abgesi- den ersten Seiten an die Vernichtung der Juden
cherten Domizilen den Anspruch in ihrem Namen besprochen und die Auswanderung als "physische
erheben, für sie die Richtlinien des Glaubens und der Vernichtung" der deutschen Juden bezeichnet. Ge-
Politik festzulegen. Dieses wurde für unerträglich nauso werden auch die Nazi-Konzentrationslager
gehalten, zumal die Juden während der Notzeit nach für politische Gefangene als Einrichtungen des Völ-
dem Ersten Weltkrieg sich mit Hilfe des Auslandes kermordes angesehen. Besonders Bezug genommen
und gelenkter Einwanderung und Einbürgerung ei- wird auf die 100 Juden, die noch 1936 in Dachau
nen dominierenden, fremdbestimmten Einfluß na- einsaßen, von denen 60 schon seit 1933 dort waren.
hezu auf allen Gebieten der deutschen Politik, Geld- Die Tatsache, daß die weltweit synchron von
wirtschaft, Presse, des Rechtswesens, Rundfunks, privat organisierten und rassisch definierbar vorein-
der Kultur angeeignet haben, obwohl sie nur unge- genommenen Medienmanipulatoren gestaltete Pro-
fähr 1% der Gesamtbevölkerung ausmachten. Die paganda gegen Deutschland schon zu so früher Zeit
Tatsache, daß Karl Marx Jude war, und daß Juden Hitler Kriegs- und Völkervernichtungsabsicht un-
wie Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Kurt Eisner, terstellte, sollte zu äußerster Vorsicht gegenüber
Karl Radek, Reichsaußenminister Walter Rathe- allen derartigen Geschichten veranlassen.

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lich war. Daß die Immigrationsländer unvermögende
oder in akademischen Berufen tätige deutsche Juden
weitgehend ablehnten, vergrößerte die Schwierigkei-
ten. Selbst die britische Mandatsmacht ließ nur
geringe Quoten jüdischer Einwanderer nach Palästi-
na hinein.
Die sich auf diese Weise zur internationalen Krise
entwickelnde Situation sollte im Juli 1938 auf der
Evian-Konferenz geregelt werden, was jedoch miß-
lang. Die nach dem Attentat auf den deutschen
Botschaftsrat v. Rath in Paris inszenierte "Kristall-
Kommunistische Häftlinge 1933 in Sachsenhausen
nacht" führte zu einer weiteren Eskalation der
deutsch-jüdischen Gegensätze und Anstrengungen
Die Ermutigung der jüdischen Auswanderung
der Reichsregierung, die Juden zur Auswanderung
sollte nicht verwechselt werden mit dem Zweck der
zu veranlassen.
Konzentrationslager im Vorkriegs-Deutschland.
Am 12.11.1938 fand in Berlin unter Vorsitz von
Diese waren geschaffen worden, politische Gegner
Hermann Göring in Anwesenheit zahlreicher hoher
sowie Kriminelle zu internieren, von denen natür-
Vertreter von Staat und Partei eine grundlegende
lich auch einige Juden waren, so wie Hans Beimler.
Besprechung über diese Thematik statt, bei der eine
Entgegen den in der Sowjetunion versklavten Millio-
Beschlagnahme jüdischen Vermögens in Höhe von 1
nen war die Zahl der KZ-Insassen damals außeror-
Milliarde RM verfügt wurde, um mit Hilfe dieser
dentlich gering. Reitlinger gibt zu, daß diese zwi-
Summe in Verbindung mit internationalen Abspra-
schen 1934 und 1938 im Reichsgebiet durchschnitt-
chen die erwünschte Auswanderung finanzierbar zu
lich 20.000 betrug, zahlreiche Lager von 1933 aufge-
machen, aber auch der Reichsvereinigung der Juden
löst und nur Dachau und Sachsenhausen "ständig
in Deutschland für ihre sozialen Unterstützungsauf-
beibehalten wurden". Am 17.7.1937 sei das Lager
gaben finanzielle Mittel zur Verfügimg zu stellen.5)
Buchenwald und bald nach dem Anschluß Öster-
Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht, zu Verhand-
reichs das Lager Mauthausen hinzugekommen. Erst
lungen mit Lord Bearstedt und dem Amerikaner
nach Kriegsbeginn folgte die Ausweitung dieses
Rublee nach London entsandt, sollte versuchen,
Lagersystems.4)
diese Absichten zu realisieren. Die dennoch erfor-
Die Nationalsozialisten wollten die Auswande-
derlichen Devisenhilfen wurden von der Jewish
rung, nicht jedoch die Ausweisung der Juden aus
Agency und von britischer Seite verweigert.
Deutschland. Damit befanden sie sich in Überein-
Wenngleich Hjalmar Schacht wegen regimefeind-
stimmung mit den Grundsätzen des modernen Zio-
licher Tätigkeiten im Januar 1939 entlassen wurde,
nismus. Sein Gründer, Theodor Herzl, hatte ur-
so versuchten Hermann Göring und sein Ministeri-
sprünglich in seinem Werk "Der jüdische Staat"
aldirektor Helmuth Wohltat doch weiterhin mit den
Madagaskar als nationale Heimstätte für die Juden
Kontaktpersonen in London über eine jüdische Aus-
vorgesehen, und diese Möglichkeit wurde von der
siedlung auch nach Rhodesien und Britisch-Guinea
französischen als auch der polnischen und der NS-
bis spät in den April 1939 hinein zu verhandeln.
Regierung — zumal sie vom französischen Kolonial-
Auch der Madagaskar-Plan blieb im Gespräch.
minister Moutet Anfang 1937 selbst angeregt wor-
Die Anstrengungen der Reichsregierung, die Ju-
den war — ernsthaft geprüft. 5) Die erste Regierung,
den aus dem deutschen Reich zur Auswanderung zu
die den "Madagaskar-Plan" politisch zu realisieren
drängen, gipfelten darin, daß von den 1933 in
suchte, war nicht die deutsche, sondern die polni-
Deutschland lebenden 500.000 Juden (180.000 ka-
sche: 1937 sandte sie Michael Lepecki, begleitet von
men beim Anschluß Österreichs hinzu) bis Ende
jüdischen Vertretern, nach Madagaskar, um dort
1938 knapp 180000,bis Ende 1939 zusätzlich 80000,
Ansiedlungsmöglichkeiten zu untersuchen.
also insgesamt 260.000 ausgewandert waren7), und
Später, im Dezember 1938, erzählte der französi-
zwar unter Mitnahme eines großen Teiles ihres
sche Außenminister Georges Bonnet dem Reichsau-
Vermögens. Sie konnten mit Hilfe eigens zur Förde-
ßenminister v. Ribbentrop, daß die französische
rung der jüdischen Auswanderung in Berlin, Wien
Regierung selbst die Auswanderung von 10.000 Ju-
und Prag eingerichteten Büros das Land ungehin-
den nach Madagaskar plane. 6)
dert verlassen. Sowohl im Altreich als auch in Öster-
Der weltweite jüdische Wirtschaftsboykott gegen
reich wurden Ausbildungslager geschaffen, wo junge
Deutschland von Beginn 1933 an hatte eine derarti-
Juden die Landwirtschaft erlernen sollten, um die
ge Devisenknappheit bewirkt, daß die unbeschränk-
Voraussetzungen für eine neue Existenzgründung
te Mitnahme und Transferierung jüdischen Vermö-
im Immigrationsland zu erleichtern.6) Den Unterla-
gens und die Bezahlung neu zu gründender Existen-
gen der Reichsvereinigung der Juden in Deutsch-
zen nur mit der Kopplung von Exportverträgen
land zufolge lebten zu Kriegsbeginn im Deutschen
möglich wurde und daher außerordentlich beschwer-
Reich noch 215.000.4)
7) Gerald Reitlinger, "Die SS — Tragödie einer deutschen Epoche", Wien - 4) Spiegel-Spezial, "Juden und Deutsche". 2/1992, S. 111.
München - Basel 1956, S. 253 - 254 + 560 - 561. 5) Vgl. HT Nr. 61 S. 29 ff.
8) Rolf Vogel, "Ein Stempel hat gefehlt". München - Zürich 1977, S. 62 + 273.
9) Uwe Dietrich Adam, "Judenpolitik im Dritten Reich",Düsseldorf 1972,S. 255.
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Der Fortgang des Krieges erzwang den Arbeitsein-
Nach Kriegsausbruch satz der internierten Juden in der Rüstungsindu-
strie. Der Zweifrontenkrieg ließ gar keine sinnlose
Chaim Weizmann hatte als Präsident der Jewish Vernichtung von Arbeitskräften zu. Wo es dennoch
Agency der britischen Regierung bereits am 29.8.1939 zu Exzessen und Morden gekommen ist, waren un-
— der Krieg war noch gar nicht ausgebrochen, in tergeordnete Chargen die Verantwortlichen. Sie wur-
Berlin bemühte man sich intensiv um Verhandlun- den zur Rechenschaft gezogen. Zweifellos hat das
gen mit Polen und britische Vermittlung - den mörderische Kriegsgeschehen vielfach unüberschau-
Kriegsbeschluß des jüdischen Weltkongresses an bare Umstände geschaffen, die eine normale Straf-
der Seite Englands mitgeteilt. Erneut am 5.9.1939 gerichtsbarkeit überforderte.
erklärte er offiziell im Namen des Weltjudentums Das Protokoll einer Unterredung zwischen Hitler
Deutschland den Krieg, indem er feststellte, und dem ungarischen Regenten Horthy am 17. April
"daß die Juden auf Seiten Großbritanniens stehen und 1943 enthüllt, daß der Führer persönlich Horthy bat,
an der Seite der Demokratien kämpfen werden Die 100.000 ungarische Juden für das "Jäger-Programm"
Jewish Agency ist bereit, sofortige Vereinbarungen über der Luftwaffe freizugeben. Dies geschah, als Deutsch-
den Gebrauch von jüdischer Manneskraft, technischen land verstärkt den alliierten Luftangriffen ausge-
Möglichkeiten, Hilfsquellen usw. zu treffen " 9) setzt war. 3)(S. 478)
Alle Juden wurden damit zu Kriegsteilnehmern In Übereinstimmung mit diesem Programm wur-
gegen das Deutsche Reich erklärt. Nach internatio- den die Konzentrationslager, in denen keineswegs
nalem Recht konnten die Deutschen deshalb die nur Juden einsaßen, in Industrie-Produktionsstät-
Juden als Angehörige einer feindlichen Macht inter- ten umfunktioniert. So konnten z.B. die Buna-Gum-
nieren. mi Fabrik in Bergen-Belsen, die Elektrofirma Sie-
Sowohl Großbritannien, als auch Frankreich und mens in Ravensbrück, die I.G.-Farben-Industrie in
die USA haben mit Kriegsbeginn - auch Holland und Auschwitz sowie zahllose andere Betriebe auch auf
Belgien im Mai 1940 — selbst in ihren fremdkonti- Arbeitskräfte der Konzentrationslager zurückgrei-
nentalen Gebieten die Angehörigen der Feindnatio- fen. Die Deutschen waren bemüht, aus dem Konzen-
nen unverzüglich interniert, die USA sogar ihre trationslager-System soviel wie möglich an wirt-
japanisch-amerikanischen Staatsbürger. Dies ge- schaftlicher Leistung herauszuholen, ein Ziel, das
schah vor den Sicherheitsmaßnahmen gegenüber einem Plan zur Vernichtung widersprach.
den europäischen Juden, wurden diese doch aus
Deutschland erst 2 Jahre nach Kriegsbeginn und ½ Noch immer Auswanderung
Jahr nach Beginn des Rußlandfeldzuges deportiert,
und zwar auch aus Vergeltung gegenüber der rigoro-
ermöglicht
sen Enteignung und Entrechtung und Zwangsver-
Die militärische Niederlage Frankreichs im Jah-
frachtung der 500.000 Wolgadeutschen nach Sibiri-
re 1940 nutzte man in Berlin für ernsthafte Verhand-
en und Kasachstan auf Befehl Stalins vom 28.8.1941!
lungen mit den Franzosen, um die europäischen
Im Gegensatz hierzu konnte für die internierten
Juden nach Madagaskar auswandern zu lassen.3) (S.
japanischen Amerikaner weder ein Feindstaaten-
89) Der Rußlandfeldzug hat neue Verhältnisse ge-
Status (die Japaner haben niemals auch im Namen
schaffen.
der japanischen Amerikaner Krieg geführt) noch
"Der Krieg gegen die Sowjetunion hat inzwischen die
Vergeltung als Motiv herangezogen werden. Auf die
Möglichkeit gegeben, andere Territorien für die Endlö-
Briten, die während des Buren-Krieges alle Frauen
sung zur Verfügung zu stellen. Demgemäß hat der Führer
und Kinder der Bevölkerung in Konzentrationslager
entschieden, daß die Juden nicht nach Madagaskar, son-
gesperrt und Tausende dem Hungertod ausgeliefert
hatten, sei hier nur deshalb hingewiesen, weil diese
niemals für den dort verübten Massenmord angeklagt wor-
den waren.
Himmler hatte Mussolini am 11. Oktober 1942 davon
unterrichtet, daß die deutsche Politik gegenüber den Juden
aus Sicherheitsgründen während der Kriegszeit geändert
werden mußte. Er beschwerte sich, daß Tausende von Juden
in den besetzten Gebieten Partisanenkrieg führten, Sabota-
ge verübten und Spionage betrieben. Die Sowjets bestätigten
amtlich, daß nicht weniger als 35.000 europäische Juden
Partisanenkrieg unter Tito in Jugoslawien führten. Diese
zeichneten sich bekanntlich durch besondere Grausamkeit
aus. So wurden die Juden aus Deutschland ab Oktober/
November 1941, verstärkt ab Juni 1942, aber auch aus dem
Warthegau in Sperrgebiete, in Arbeits- und Inhaftierungsla-
ger des Baltikums, Weißrußlands und Polen transportiert.
Chaim Weizmann:
9) Jewish Chronicle, 8. September 1939. Er erklärte Deutschland den Krieg

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dem nach dem Osten abgeschoben werden sollen. Mada- Bevölkerung und Auswanderung
gaskar braucht mithin nicht mehr für die Endlösung vorge-
sehen werden." 3) (S. 89) Jüdische Bevölkerungsstatistiken mit genauen
Die Reichsregierung hat bis Oktober 1941 die Angaben sind nirgends zugänglich. Schätzungen für
Auswanderung gefördert. Letztlich hat die Kriegs- verschiedene Länder ergeben unterschiedliche Zah-
teilnahme der USA die Immigrationen in neutrale len. Unbekannt ist auch, wie viele Juden zwischen
Länder so gut wie immöglich gemacht. Dennoch 1939 und 1945 ausgesiedelt oder inhaftiert waren.
folgten bis Kriegsende vereinzelte weitere Auswan- Nach "Chambers Enzyclopaedia" lebten auf dem
derungen und Austauschaktionen über den Balkan, europäischen Kontinent 6,5 Millionen Juden. Die
die Schweiz und Portugal. Manchem gelang auch die neutralen schweizer Baseler Nachrichten legten
Flucht. Mindestens rd. 8.500 Juden gelang es, zwi- unter Auswertung jüdischer Statistiken dar, daß
schen 1942 bis Kriegsende Deutschland zu verlas- zwischen 1933 und 1945 = 1,5 Millionen Juden nach
sen.10) Am 1.9.1944 waren im Altreich noch 14.574 England, Schweden, Spanien, Portugal, Australien,
Juden registriert. 11) China, Indien, Palästina und in die USA ausgewan-
Einzelheiten über reichseinheitliche Maßnahmen dert waren. Die jüdische New Yorker Zeitung Auf-
unter Berücksichtigung der neuen Kriegslage waren bau bestätigte dies am 13. August 1945.
Thema auf der am 20. Januar 1942 durchgeführten In dieser Zahl inbegriffen sind die ungefähr 400.000
sogenannten Wannsee-Konferenz unter Vorsitz von Emigranten aus Deutschland vor dem September
Reinhard Heydrich. Da das im Nürnberger Wilhelm- 1939. Der Jüdische Weltkongreß hat in seinem Buch
straßen-Prozeß vorgelegte Protokoll dieser Bespre- "unity in dispersion" zugegeben, daß "es der Mehr-
chung mit Sicherheit eine Nachkriegsfälschung im heit der deutschen Juden gelang, vor dem Ausbruch
Sinne jüdischer Interessen ist, dürften zumindest des Krieges Deutschland zu verlassen". 2) (S. 377)
die dort genannten Auswanderungsquoten von je- "Heydrich ließ am 4. Juli die »Reichsvereinigung der
nen Fälscherkreisen anerkannt worden sein. Dort Juden in Deutschland« gründen, die von nun an unter
sind jedenfalls genannt: Ausgewandert bis zum seiner Aufsicht die Auswanderung organisierte und bis
31.10.1941 seit 1933 = insgesamt 537.000 Juden; von 1941 noch rund 100000 Juden aus dem Altreich und etwas
diesen stammten aus dem Altreich = rd. 360.000, rd. weniger aus Österreich und dem Protektorat herausbrach-
147.000 aus Österreich und rd. 30.000 aus dem te. ...
Protektorat Böhmen und Mähren. Der größte Teil der jüngeren und unternehmenden
Noch im Mai 1944 waren die Deutschen bereit, die Juden war bei Kriegsbeginn bereits ausgewandert. Übrig
Aussiedlung von 1 Million Juden zu genehmigen. geblieben waren in überdurchschnittlichem Maße ältere
Alexander Weisberg, ein bekannter sowjet-jüdi- und kapitalarme Juden. ...
scher Wissenschaftler, der während der deutschen Im Oktober 1941 befanden sich 164.000 »Rassejuden«
Besetzung in Krakau verblieben war und später im Altreich und über 60.000 in Österreich." 13)
anläßlich der stalinistischen Säuberungen depor- Aus Polen waren bis kurz vor Ausbruch des Krie-
tiert wurde, verwies darauf,12) daß auf Himmlers ges ungefähr 500000ausgewandert.14)Erwähnt wer-
Veranlassung hin Eichmann den Vorsitzenden der den müssen auch die 120.000 Emigranten, die zu-
jüdischen Gemeinde von Budapest, Joel Brand, nach mindest bis Kriegsende Frankreich, die Niederlan-
Istanbul schickte, um den Alliierten anzubieten, 1 de, Belgien, Italien und andere osteuropäische Län-
Million europäische Juden ausreisen zu lassen, - bei der (außer UdSSR) verlassen haben.
Lieferung von 10.000 hierfür und für den Kampf So verringert sich die Zahl der Juden in Europa
gegen die Sowjets benötigten Lastkraftwagen. auf ungefähr 5 Millionen. Doch wir haben weiter zu
Wollte man den "Vernichtungs-Chronisten" glau- substrahieren: die Juden, die nach dem September
ben, so dürfte im Mai 1944 keine Million Juden mehr 1939 in die Sowjetunion flüchteten: allein aus Polen
übrig gewesen sein. Die Briten steckten Brand unter 1.250.000. Gerald Reitlinger gibt zu, daß, abgesehen
dem Vorwand, Nazi-Agent zu sein, in Kairo ins von den polnischen Juden, 300.000 Juden aus ande-
Gefängnis. Winston Churchill jammerte zwar laut ren europäischen Ländern zwischen 1939 und 1941
über die Behandlung der ungarischen Juden, das sei in den sowjetischen Machtbereich gelangten. Im
"das größte und schrecklichste Verbrechen, was in Magazin Colliers vom 9. Juni 1945 erhöhte Freiling
der gesamten Geschichte der Welt geschehen sei", Foster diese nun 1.550.000 in die sowjetische Sphäre
doch erzählte er Chaim Weizmann, daß die Annah- übergegangenen Juden auf 2.200.000.
me des Angebotes ein Verrat an seinem russischen Im nicht-kommunistischen Europa dürften damit
Verbündeten sein würde. Obwohl der Plan nicht zum ca. 3 - 3,45 - 3,5 Millionen Juden verblieben sein.
Tragen kam, zeigte er doch, daß niemand, der eine Doch auch hier geht die Rechnung weiter: Jene
angebliche "totale Vernichtung" durchführt, die Aus- Juden müssen hiervon abgezogen werden, die in den
wanderung von 1 Million Juden erlauben würde. neutralen und alliierten europäischen Ländern leb-
ten und deshalb nicht den Kriegsfolgen ausgesetzt
10) Wolfgang Benz, "Die Juden in Deutschland 1933 - 1945 - Leben unter waren. Entsprechend dem 1942er "World Almanach"
nationalsozialistischer Herrschaft", München 1993, S. 441.
11) Christian Zentner, "Das Große Lexikon des Dritten Reiches", München 13) Helmut Genschel, "Die Verdrängung der Juden aus der Wirtschaft im Dritten
1985, S. 291. Reich", Göttingen - Berlin - Frankfurt/M - Zürich 1966, S. 262 - 263.
12) Alexander Weisberg, "Die Geschichte von Joel Brand", Köln 1956. 14) "Gutachten", Institut für Zeitgeschichte, München 1956, S. 80.

Historische Tatsachen Nr. 1


7
(Seite 594) betrug die Zahl der Juden in Gibraltar, unbekannt ist." 15) (S.55)
England, Portugal, Schweden, Schweiz, Irland und Den 757.000 im deutsch-besetzten Polen müssen
der Türkei 413.128. wir die 224.000 Juden, die im Altreich, Österreich,
Böhmen-Mähren und der Slowakei verblieben wa-
Drei Millionen Juden in Buropa ren, hinzurechnen, außerdem die 320.000 französi-
schen Juden, von denen der französische Ankläger
Es verblieben somit - ohne UdSSR -- maximal 3 im Nürnberger Prozeß behauptete, 120.000 seien
Millionen Juden in deutsch-besetzten Gebieten. Über- deportiert worden. Reitlinger jedoch schätzt diese
prüfen wir diese Rechnung auf anderem Wege: Zahl auf 50.000. Deportationen aus den skandinavi-
Die Chronisten der Vernichtungsthese behaup- schen Ländern waren gering, und aus Bulgarien gab
ten, der Krieg mit Polen habe 3 Millionen Juden es überhaupt keine. Zählt man noch die jüdische
unter deutschen Einfluß gebracht, die schließlich Bevölkerung in Holland (140.000), Belgien (40.000),
alle ermordet worden oder umgekommen seien. Italien (50.000), Jugoslawien (55.000), Ungarn
Das ist ein großer Irrtum. Die Volkszählung in (386.000)und Rumänien (725.000) für 1941 hinzu, so
Polen von 1931 wies 2.732.600 Juden aus.15) (S. 36) kommt man auf etwas über 3 Millionen vor Beginn
Abgesehen von den ca. 260.000 (in Wirklichkeit ca. des Rußlandfeldzuges. Von diesen Ausgangswerten
500.00014)) jüdischen Emigranten aus Polen bis sind noch Auswanderungen aus diesen Ländern von
Kriegsbeginn gibt Reitlinger zu, daß sich minde- ungefähr 120.000 zu berücksichtigen.
stens 1.170.000 polnischer Juden in der im Herbst Wie immer man auch rechnet: es befanden sich
1939 besetzten russischen Zone von Polen befanden. -- ohne Rußland -1940/1941 maximal 3 Millionen
Diese Zahl muß höher gewesen sein, denn jüdische Juden unter deutscher Herrschaft.
Zeugen vor einem amerikanischen Untersuchungs-
ausschuß bestätigten, daß allein ca. 1 Million Juden Russische Juden evakuiert
aus dem deutsch-besetzten Teil Polens zu den Sowjets
geflohen war und diese ab Frühjahr 1940 nach Sibi- Genaue Angaben über die Zahl der russischen
rien deportiert wurde, wo mehr als 300.000 von Juden sind unbekannt. Die Volkszählung in der
ihnen umgekommen sind.16) (S. 35 - 37) In Ost-Polen UdSSR 1939 wies 3.020.171 Juden aus, jedoch ist die
lebten zudem noch weitere 700.000 Juden, so daß Zahl derer fraglich, die sich lieber als Russen, Ukrai-
insgesamt 1.870.000 (Sanning zufolge = 1.776.00016) ner, Weißrussen usw. ausgaben.18) Dasselbe gilt aber
(S. 38)) polnische Juden im sowjetischem Einflußbe-
auch für die dortige Volkszählung 1959, derzufolge
reich waren. Nein: "Über 2 Millionen".17) Walter N. 2.268.000 Juden in der UdSSR lebten.19) Sanning
Sanning gelangt unter Berücksichtigung polnischer geht von 5,5 Millionen aus. Dadurch werden gewal-
Statistik, Geburtenüberschuß, Auswanderung und tige Übertreibungen begünstigt. Der jüdische Stati-
Kampfhandlungen im September 1939 zum Ergeb- stiker Jacob Leszczynski erklärt, daß in den
nis, daß 1939 nicht mehr als 2.633.000 Juden in später von den Deutschen besetzten russischen Ge-
Polen verblieben waren.16) (S. 38) bieten 2.100.000 Juden lebten. Dazu kommen die
Nach Abzug der 1.776.000 im sowjetischen Be- Juden in den von den Sowjets 1939/41 eroberten
reich befindlichen und weiteren 100.000 polnischen Gebieten, die laut "Schätzung" in einer neueren
Juden, die im September 1939 nach Rumänien ge- britischen Publikation20) mit ca. 2 Millionen angege-
flüchtet waren, verblieben unter Berücksichtigung ben werden (1.270.00 in Polen, 300.000 in Bessara-
einer kleinen Dunkelziffer allenfalls 757.000 unter bien + Bukowina, 250.000 in Litauen, 95.000 in
deutscher Herrschaft.16)(S. 39)Das Jewish Joint Distri- Lettland + 5.000 in Estland). Diese Zahl muß erheb-
bution Committee aus den USA hatte noch im Sep- lich höher sein, befanden sich doch bereits "über 2
tember 1940 mit Unterstützung der Deutschen stän- Millionen Juden" im sowjetisch besetzten Ost-Po-
dig 630.000 Personen in über 400 Städten und Dör- len.17)
fern täglich mit Lebensmitteln, Arzneien, Kleidung Louis Levine, Präsident des jüdisch-amerikani-
usw. versorgt. Mehr polnische Juden waren ihm schen Rates für Rußlandhilfe, der nach dem Krieg
offensichtlich nicht bekannt.16) eine Rundfahrt durch Rußland machte, gab in sei-
Wenn Reitlinger auf der einen Seite zu dem nem Bericht über die Lage der dortigen Juden zu,
Ergebnis kommt, daß im deutsch-besetzten Polen daß die Mehrzahl der Juden mit Beginn des deut-
fast 2 Millionen Juden verblieben waren15)(S.36), so ist schen Angriffs auf die UdSSR nach dem Osten eva-
diese Zahl zweifellos zu hoch gegriffen. An anderer kuiert wurde. Am 30. Oktober 1946 erklärte er in
Stelle gibt derselbe jüdische Historiker jedoch zu: Chicago:
"Das ist insofern ein unaufgeklärtes Kapitel, als auch "Bei Kriegsbeginn waren die Juden die ersten, die aus
die genaue Zahl sowohl der Juden, die in Vorkriegspolen
wohnten, als auch jener, die nach dem 1. September 1939 18) Salomon Schwarz, "The Jews in the Soviet Union", Syracuse University
Press, USA 1951, gefördert vom American Jewish Committee, S. 234 + 54.
sowie nach dem 22. Juni 1941 in deutsche Hunde fielen.
19)Lione Kochan, "The Jews in Soviet Russia since 1917", London - New York
15) G. Reitlinger, "Die Endlösung", aaO. S. 36, 55, 57, 58 + 571. - Toronto 1970, published for the Institute of Jewish Affairs, Oxford
16) Waller N.Sanning, "Die Auflösung des osteuropäischen Judentums ", University Press, S. 31.
Tübingen 1983, S. 35 - 39, 126. 20) Michael R. Marrus, "The Nazi Holocaust - Historical Articles on the
1 7 ) Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte,München 1977,S.130,Fußnote 55. Destruction of European Jews", London 1989, Vol. 8/3, S. 1011.

Historische Tatsachen Nr. 1


8
den von den hitleristischen Eindringlingen bedrohten rus-
reich nicht 1,5 Millionen überstiegen haben.
sischen Westgebieten evakuiert und östlich des Ural in
Genau diesen Schluß zog auch die angesehene
Sicherheit gebracht wurden. So wurden 2.000.000 Juden
Zeitung Baseler Nachrichten aus der neutralen
gerettet."
Schweiz. Am 13. Juni 1946 vermerkte sie unter dem
Während N a h u m Goldmann nur "Hunderttau-
Titel "Wie hoch ist die Zahl der jüdischen Opfer?",
sende unserer Brüder" zugestand, "denen die sowje-
daß rein auf der Grundlage der Bevölkerungs- und
tische Regierung die Möglichkeit gab, den Nazis zu
Auswanderungszahlen ein Verlust von höchstens
entkommen" ("die Schwestern" hat er wahrschein-
1, 5 Millionen eingetreten sein könnte. Wir werden
lich vergessen hinzuzurechnen)21), so hat der jüdi-
jedoch später beweisen, daß hier viel zu hoch gegrif-
sche Journalist David Bergelson in der Zeitung
fen wurde, zumal sich die Baseler Nachrichten
des Jüdischen Antifa-Komitees in Kuibyschew Ai-
auf Angaben des Jewish Joint Distribution Commit-
nikeit (zu deutsch: "Einigkeit") vom 5.12.1942 (Mos-
tees von 1.559.000 Überlebenden nach dem Kriege
kau) die 2 Millionen bestätigt, als er schrieb:
stützte. Wir werden zeigen, daß allein Wiedergut-
"Dank der Evakuierung konnte die Mehrheit (80%) der
machungsansprüche von jüdischen Überlebenden
Juden aus der Ukraine, Weiß-Rußland, Litauen und Lett-
mehr als das Doppelte dieser Zahl betrugen. Diese
land vor Ankunft der Deutschen gerettet werden."
Informationen aber standen der Schweiz im Jahre
Diese Zahl bestätigten auch die jüdischen Exper-
1946 noch nicht zur Verfügung.
ten Josef Schechtmann und Reitlinger, indem
Zu einem gleichlautenden Ergebnis gelangt man
sie darauf verwiesen, daß unter Einschluß des Bal-
auch bei Berücksichtigung der jüdischen Bevöl-
tikums zwischen 650.000 bis 850.000 sowjetische
kerungsentwicklung, die nach dem Kriege erstellt
Juden im deutsch-besetzten Teil Rußlands verblie-
wurde. Der Welt-Almanach von 1938 gibt die Ge-
ben waren.15)(S.571)
samtzahl der Juden mit 15.588.259 an. Am 25.
Walter N. Sanning weist im einzelnen nach, daß
Februar 1948 bezieht sich die New York Times auf
die Sowjets aus den von ihnen besetzten Territorien
eine Mindestanzahl der Juden in der Welt von
(einschließlich Baltikum, Ukraine, Balkan) 3,5 Mil-
15.600.000 und auf ein Maximum von 18.700.000.
lionen Juden zeitgerecht evakuiert haben, was da-
Diesen Zahlen zufolge erscheint es unmöglich, daß
durch begünstigt wurde, daß die Juden dort ohnehin
die jüdischen Kriegsverluste mehr als einige Hun-
zu 96% in den Städten lebten, im Handel, der Indu-
derttausende betragen.
strie und städtischen Verwaltung tätig waren:18)S.54)
Zieht man von den 15.500.000 im Jahre 1938 =
"In diesem Zusammenhang ist der Bericht von Arthur
6.000.000 ab, so verblieben 9.500.000. Dies wiede-
Raymond Davies, einem kanadisch-jüdischen Journali-
rum würde bedeuten, daß die Juden der ganzen Welt
sten, interessant, der während des Zweiten Weltkrieges in
in den 10 Jahren von 1938 - 1948 über die natürliche
der Sowjetunion als Korrespondent arbeitete und seine
Sterberate noch hinausgehend 7 Millionen Geburten
Eindrücke und Erfahrungen nach dem Krieg in New York
hatten, wodurch sich ihre Gesamtzahl um das 1½-
veröffentlichte. Neben seinen lobenden Worten über die
fache vermehrt hätte. Das ist unmöglich.
Tapferkeit der jüdischen Rotarmisten und Partisanen, er-
Nach 1945 kamen Schiffsladungen mit jüdischen
wähnte er eine im Herbst 1944 (!) stattgefundene Plenar-
Überlebenden illegal von Europa nach Palästina, die
sitzung des Jüdischen Antifaschistischen Komitees, auf der
damals der britischen Regierung erhebliche Schwie
dessen Sekretär Shachne Epstein von der Evakuierung von
rigkeiten bereiteten. Ihre Anzahl war so groß, daß2
3,5 Millionen Juden aus den von den deutschen Truppen
das H. M. Stationary Office (die Kgl. Vorschriften-
besetzten sowjetischen Gebieten berichtete." 16) (S. 126)
Druckerei) in seiner Veröffentlichung Nr. 190 vom 5.
Die in Westrußland (einschließlich Baltikum usw.)
November 1946 dies als einen "zweiten Exodus"
zurückgebliebenen Juden gehörten zudem meist den
bezeichnete. Hinzu kamen die ungezählten Über-
älteren Jahrgängen an, bei denen die natürliche
Sterberate relativ hoch anzusetzen ist.

Unmöglicher Geburtenzuwachs
Die Deutschen hatten niemals die Kontrolle über
6 Millionen Juden. Außerdem ist bekannt, daß eine
große Anzahl Juden nach 1945 in Europa noch am
Leben war. Während Philipp Friedmann auf "wenig-
stens 1.000.000 Juden, die der schrecklichen Nazi-
Hölle entkommen wären", verweist22), gibt das Je-
wish Joint Distribution Committee hierfür 1.559.600
an. Nimmt man dies als wahr an, so können die
jüdischen Kriegstoten im deutschen Herrschaftsbe-
21) Nahum Goldmann, "Das jüdische Paradox", Köln - Frankfurt/M 1978, S. 231.

22) Philipp Friedmann, "Their Brother's Keeper", New York 1957, S. 13.

Historische Tatsachen Nr. 1


9
siedler in die USA, die ungeachtet der amerikani- "der Preis für die Vernichtung des Nationalsozialismus
schen Einwanderungsquoten dort ihr Glück such- und des Faschismus tatsächlich 7 Millionen Juden war, die
ten. Insbesondere die Berücksichtigung dieser Im- durch den grausamen Antisemitismus ihr Leben verloren
migranten hat die jüdische Bevölkerung der Welt auf haben."
15 - 18.000.000 im Jahre 1948 anschwellen lassen. In der Presse und sonstwo werden oft auch 8 oder
Am 16.8.1963 erklärte David Ben Gurion als Präsi- sogar 9 Millionen betrauert. Auch Poliakov + Wulf
dent von Israel, daß, obwohl offiziell 5,6 Millionen verweisen auf die "absolute Möglichkeit von 8 Millio-
Juden in den USA lebten, "die tatsächliche Zahl mit nen" jüdischen Mordopfern, allerdings 1933 - 1939
9.000.000 nicht zu hoch geschätzt sei".23) Readers eingerechnet in jene von 1939 - 1945.24)(S. 238) Weder
Digest vom Januar 1957 verweist unter dem Titel werden diese Zahlenangaben belegt, noch sind sie
"Unsere neuesten Amerikaner" auf die Ankunft die- auch nur annähernd wahrheitsgemäß.
ser hohen Anzahl Immigranten nach Ende des Zwei- Die Geschichte von den 6 Millionen Juden wurde
ten Weltkrieges, als die US-Präsidenten verfügten, bei dem Nürnberger Militärtribunal durch die Aus-
daß von der Einwanderungsquote = 90% der Visa an sage des Dr. Wilhelm Hoettl verfestigt, der be-
displaced persons (Entwurzelte) aus Zentral- und hauptet hatte, Adolf Eichmann habe ihm dies münd-
Osteuropa auszugeben seien. lich eingestanden. Hoettl, zwar Gehilfe Eichmanns,
Ein Ausschnitt von Hunderten, die regelmäßig war jedoch in Wirklichkeit Mitarbeiter des amerika-
auf der Seite mit den Todesanzeigen in der jüdisch- nischen Geheimdienstes, also Spion. Hierbei ist al-
amerikanischen Wochenzeitung aus New York Auf- lerdings beachtlich, daß er während des ganzen
bau (16. Juni 1972) erschienen, zeigt, wie jüdische Krieges niemals einen Hinweis auf Judenmorde zu
Immigranten in die USA sofort ihre Namen wechsel- erbringen in der Lage war, obwohl seine Dienststel-
ten. Ihre früheren, europäischen Namen erscheinen lung unter Heydrich ihn dazu hätte befähigen müs-
in Klammern (vgl. S. 9). Ist es so abwegig zu glauben, sen. Nach dem Kriege hat er verschiedene Bücher
daß etliche dieser Leute, deren Namen "gestorben" unter dem Pseudonym Walter Hagen geschrieben.
sind, in den behaupteten 6 Millionen Opfern von Hoettl arbeitete gleichermaßen für den sowjetischen
Europa enthalten sind, was hier absichtsvoll ver- Spionagedienst, zusammen mit zwei jüdischen Aus-
schleiert wurde? wanderern aus Wien: Ponger und Verber, die wäh-
rend der Voruntersuchungen zum Nürnberger Pro-
zeß als amerikanische Offiziere tätig waren.
Unzuverlässige "Schätzungen" Kurt Gerstein behauptete - besser gesagt, man
unterstellte ihm posthum behauptet zu haben, denn
Zu jenen, die durch Herunterschrauben der Ver- niemand fand ihn nach "seinen Aussagen" mehr
lustzahl versuchen, sich mehr Glaubwürdigkeit zu lebend vor -, sich als Gegner in die SS eingeschlichen
verschaffen, gehört z.B. der von jüdischen Kreisen zu haben. Dem französischen Befrager Raymond
als "hervorragender Statistiker" gekennzeichnete Cartier gab er angeblich zu Protokoll, er wisse, daß
Jakob Leszczynski, der sich in New York 1946 auf nicht weniger als 40 Millionen Konzentrationslager-
5.978.000 festgelegt hat.24)(S. 237) insassen vergast worden seien. In seiner unterzeich-
Gerald Reitlinger - "ein großer Teil" seines neten "Denkschrift vom 26. April 1945" verringerte
"Beweismaterials" bestand nicht aus Funden und er auf 25 Millionen ("nicht nur Juden, sondern
Tatort-Untersuchungen, sondern aus "Papieren der vorzugsweise Polen und Tschechen").26)
Gestapo"25)(S. 558), die er indessen nicht auf ihre Auth- "Die Schwäche des ... Dokuments liegt nicht nur in der
entizität hin überprüft hat — nennt 4.194.200 als Disparatheit des Inhalts wie der Form, sondern vor allem
Mindest- und 4.581.200 als Höchstzahl "verschwun- in der Tatsache, daß G. in dem Hauptstück auf Französisch
dener Juden". Von diesen seien über ein Drittel eines offenbar nur unvollkommen auszudrücken vermag, was er
natürlichen Todes ("Überarbeitung, Seuchen, Hun- sagen will. Erst recht ist die im Ärzteprozeß vorgelegte
ger + Elend") gestorben.25)(S.571 + 573) Damit würde die deutsche Übersetzung (Rückübersetzung ?) voller Irrtü-
Zahl der "vorsätzlich vernichteten" Juden - also mer. Aber auch eine korrektere Wiedergabe kann nicht alle
weniger als 2/3 der behaupteten "Verschwundenen" Unklarheiten beseitigen." 26)
- auf ca. 2.796.000 absinken. Nun fand man einem "glücklichen Umstand"
Der New Yorker Delegierte zum jüdischen Welt- zufolge eine "deutsche Parallelfassung von Rottweil,
kongreß in Genf, M. Perlzweig, gab hingegen auf 4. Mai 1945". Sie besteht aus 24 und 10 weiteren
einer Pressekonferenz 1948 bekannt, daß nicht unterzeichneten Papieren in Maschinenschrift.
Ihre Glaubwürdigkeit sei damit begründet, daß "sie
23) Deutsche Wochenzeitung, 23. November 1973.
24) Leon Poliakov + Josef Wulf, "Das Dritte Reich und die Juden –
sachlich im großen und ganzen identisch" mit der
Dokumente und Aufsätze", Berlin 1955, S. 1, 4, 9, 236 - 238. + unterzeichneten Fassung sei, zudem "klarer wie
Leon Poliakov, "Harvest of Hate — The Nazi Program for the reicher an jenen Einzelheiten, die nur auf sehr per-
Destruction of the Jews of Europe", New York 1979, S. 196. sönlicher Kenntnis beruhen können", auch "wirk-
25) Gerald Reitlinger, "Die Endlösung",aaO. S. 571,573 + 558. - Die auf S. 573
von Reitlinger verwendete Überschrift "Schätzungen über den zahlenmäßi-
lichkeitsnäher durch die Wiedergabe eigentümlicher
gen Umfang der Ausrottungen" ist irreführend. Berücksichtigt man seine Sprechweisen". Auch "fehlt insbesondere die im fran-
Ausführungen auf S. 557 ff, so erweist sich, daß unter seiner Überschrift
"Ausrottungen" die geschätzten Vermißten zu verstehen sind, die von ihm als 26) Hans Rothfels, "Augenzeugenbericht zu den Massenvergasungen",
"Verschwundene“ bezeichnet werden. in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte April 1953, S. 177 ff. + 185.

10 Historische Tatsachen Nr. 1


zösischen Text eingefügte verallgemeinernde und verweisen auf "mündlich" erteilte Befehle und mut-
sehr übertreibende Schätzung der Gesamtzahl an maßen einen Vernichtungsplan, der 1941 nach Be-
Opfern". Dennoch: bis 1953 lag "der Öffentlichkeit ginn des Angriffs auf die Sowjetunion entstanden
und der geschichtlichen Forschung noch keine zurei- oder herausgegeben worden sei. Hierbei sei als Stufe
chende Ausgabe vor".26) 1 die Ermordung der sowjetischen Juden vorgesehen
Seither ist nichts mehr zur Aufklärung hinzuge- gewesen. Als weitere Stufen eines solchen Planes
kommen. seien die seit Okt./Nov. 1941 bzw. März 1942 in
Gerstein behauptete, er habe während des Krie- Szene gesetzten Deportationen der europäischen
ges der schwedischen Regierung über einen deut- Juden nach Osten anzusehen, wobei unterstellt wird,
schen Baron Informationen über Judenmorde zuge- daß die Deportierten unverzüglich ohne Spuren zu
leitet. Aber aus unerklärlichen Gründen wurde sein hinterlassen "in den Gaskammern von Auschwitz"
Bericht "zu den Akten gelegt und vergessen". Ebenso und an anderen Orten verschwunden seien.
gab er an, er habe im August 1942 den päpstlichen Auch dafür werden keine Beweise erbracht, daß
Nuntius in Berlin über das ganze "Vernichtungspro- Himmler dem Lagerkommandanten Rudolf Höss
gramm" unterrichtet, doch die zuständige Person einen solchen Befehl mündlich weitergegeben habe.28)
hätte ihn des Hauses verwiesen. Gerstein hat sich in William Shirer schweigt sich in seinem Buch
seinen niedergeschriebenen Erklärungen selbst als "Aufstieg und Fall des Dritten Reiches" über Doku-
Zeugen dieser größten Massentötungen bezeichnet mentenbeweise aus und vermerkt lediglich, daß ein
("15.000 an einem einzigen Tage in Belzec"). Nach diesbezüglicher Befehl Hitlers niemals zu Papier
seinen "Schuldbekenntnissen" erhängte er sich an- gebracht worden sei. Nicht einmal eine Abschrift sei
geblich im Prison Militaire de Paris am 25.7.1945. entdeckt worden.29) Dafür erwähnt auch er das "Me-
Ein letztes Wort in eigener Sache hat er nicht sagen morandum Görings an Heydrich vom 31. Juli 1941":
können.26) "... beauftrage ich Sie hiermit, alle erforderlichen Vor-
Gersteins fantastische Übertreibungen in Ver- bereitungen ... für eine Gesamtlösung der Judenfrage im
bindung mit der ihm zugedichteten Kronzeugenrolle deutschen Einflußgebiet in Europa zu treffen. ...
haben nur dazu beigetragen, alle Behauptungen Ich beauftrage Sie weiter, mir in Bälde einen Gesamt-
über Massenvernichtungen zu bezweifeln. Dennoch: entwurf über die .... Vorausmaßnahmen zur Durchführung
der evangelische Bischof von Berlin, Dibelius, hielt der angestrebten Endlösung der Judenfrage vorzulegen. "29)
seine Erklärungen für "glaubwürdig"26); die Bundes- Der Text dieses angeblichen Auftrages ist reich-
regierung tat alles in ihrer Macht Stehende - und tut lich verworren und undeutsch. Begriffe wie "Ge-
es nach wie vor -, um die Bevölkerung, vornehmlich samtlösung", "Gesamtentwurf'", "Endlösung", "er-
die Schuljugend, im Sinne solcher erzwungener Lü- forderliche Vorbe-
gengeschichten geistig auszurichten. reitungen", "Vor-
ausmaßnahmen
Fehlende Beweise zur Durchfüh-
rung" (wie kann
Statt Dokumentennachweise vermitteln Polia- man eine "V o r -
kov und Wulf24) lediglich die nach dem Krieg heraus- ausmaßnahme
gepreßten Erklärungen von Leuten wie Rudolf Höss, zur Durchfüh-
Wilhelm Hoettl, Kurt Gerstein, Otto Ohlendorf, Her- rung vorlegen"?)
mann Friedrich Gräbe, Dieter Wisliceny und sonsti- prasseln da in 2
ge obskure "Zeugen" einschließlich "Erzählungen Sätzen auf Hey-
von Kindern", aber auch die mit amtlichem Segen drich hernieder,
der Siegermächte seit 1945 vorgelegten, angebli- ohne daß erklärt
chen "Dokumente" wie jene über Himmler, "Einsatz- wird, was darun-
gruppenberichte" und andere als "Beweise" für eine ter verstanden
zentrale Vernichtungsplanung der Reichsführung. werden soll. Was
Gleichermaßen erklären sie kritiklos den Inhalt Heydrich vorbe-
aller Verlautbarungen irgendwelcher Sieger-Insti- reiten sollte,
tionen, wie z.B. auch der "Polnischen Kommission machte das Me-
zur Untersuchung der deutschen Kriegsverbrechen" morandum weder
(damals kommunistisch) zu historischen Faktenbe- klar, noch konnte
weisen.24) es ihm seine eige-
ne Auslegung frei-
Selbst Reitlinger pflichtet dem britischen Vertei-
stellen. Hieraus
der R.T. Paget bei, daß "die Untersuchungen der
ergibt sich, daß
polnischen Kommissionen nach dem Krieg wenig
Beweiskraft besitzen."27) (S. 37) Reinhard Heydrich
Befürworter der
Poliakov, Reitlinger, auch Fraenkel und Manvell jüdischen Auswanderung
27) Gerald Reitlinger, "Die Endlösung" aaO. S. 37, 108 + 90 ff. 28) Heinrich Fraenkel + Roger Manvell, "Heinrich Himmler", London 1965,
S. 115 - 118, 123 - 124, 251.
29)William Shirer, "Aufstieg und Fall des Dritten Reiches", Köln - Berlin
Historische Tatsachen Nr. 1 1961, S. 882 + 881.
11
dieses "Memorandum" von Nachkriegsfälschern mysteriösen Umständen 1947 plötzlich aufgetauch-
durch, und durch "bearbeitet" worden sein dürfte. te und im Nürnberger Wilhelmstraßenprozeß als
Das kann kein authentisches Dokument sein! "Dokument NG-2586 G" eingeführte "Sitzungs-Pro-
Realistisch wäre, daß Heydrich für eine reichsein- tokoll" wurde seitdem als "Beweis" für einen Ver-
heitliche Behandlung der Juden in bezug auf Ar- nichtungsplan angesehen. Selbst die dort genannten
beitseinsatz, Verpflegungs- und sonstige Versor- "11 Millionen europäischen Juden", die die NS-
gungsrationen, Vermögens- und Steuerfragen die Führung ihrer Planung zugrundegelegt habe, veran-
"organisatorischen, finanziellen und materiellen" laßte die genannten Publizisten nicht zur kritischen
Analyse dieses Papieres.
Voraussetzungen schaffen sollte (Deportationen stan-
den zu jenem Zeitpunkt noch nicht zur Debatte). Fraenkel und Manvell schreiben freilich, auf der
Doch selbst in dem fragwürdigen "Memorandum" Wannsee-Konferenz
war nichts von beabsichtigter Ermordung von Men- "sei direkter Bezug auf das Töten vermieden worden,
schen angedeutet. Dennoch wird der Inhalt des Heydrich habe der Bezeichnung »Arbeitseinsatz im Osten«
"Memorandums" von unseren neuzeitlichen Histori- den Vorzug gegeben," 28) (S. 123-124)
kern so ausgelegt, als habe Göring damit die Ver- doch verweisen sie in seltsamer Dialektik an
nichtungsplanung eingeleitet. anderer Stelle auf offenkundige Tötungsabsicht:
Typisch für die tendenziöse Geschichtsschrei- "... bei der mit den üblichen zynischen Umschreibungen
bung der Genannten in eigener Sache ist auch die über die möglichen Phasen der Endlösung beraten wurde.
Abhandlung der "Aktion Reinhard": Die verschiedenen Vorschläge, von Tod durch Überarbei-
"Es bestand unter diesem Titel »Aktion Reinhard« ein tung über Deportationen nach dem Osten und Sterilisie-
bis in die diffizilsten Einzelheiten ausgearbeiteter Plan, der rung bis zur Vergasung von 11 Millionen Juden und
allerdings erst durchgeführt wurde, als Heydrich — inzwi- Menschen jüdischer Abstammung, die nach Heydrichs
schen »Reichsprolektor für Böhmen und Mähren« gewor- Schätzung in Europa inner- und außerhalb der Gebiete
den — in Lidize unter den Kugeln von tschechischen Patrio- unter der Nazi-Herrschaft lebten, wurden behandelt. Ein-
ten fiel. zig die Juden, die in der Industrie arbeiteten, sollten
Als in der Folge die Frage auftauchte, was mit dem vorläufig verschont bleiben." 28) (S. 251)
Raubgut der ermordeten Juden geschehen sollte, wurden Weshalb wir nicht Arbeitseinsatz im Osten als
die dafür ausgearbeiteten Richtlinien zur Erinnerung an tatsächlichen Arbeitseinsatz annehmen sollten, wird
Heydrich als »Aktion Reinhard« designiert. nicht erklärt.
Grundsächlich waren die Früchte dieser Aktion dem
Nazistaat zugedacht, doch sollten auch die unmittelbar
daran Beteiligten einen Nutzen davontragen. Man billigte Vermutungen
ihnen ein gewisses Vorkaufsrecht zu; ein Privileg, von dem
besonders die deutschen Dienststellen in Polen weitherzig Das Fehlen dokumentarischer Beweise verleite-
Gebrauch machten." 24) (S. 9) te die Autoren dazu, vorhandenen Papieren einen
Abgesehen von einigen Sachfehlern Heydrich be- neuen Sinn zu geben, "Tarnsprache" zu unterstellen.
treffend (er war weder durch Kugeln, noch in Lidize "Umsiedlung, Aussiedlung, Evakuierung, Abbeför-
gefallen) lassen sie den Leser über diesen "Plan, der derung, Abgang, Sonderbehandlung" seien Tarnaus-
bis in die diffizilsten Einzelheiten ausgearbeitet" drücke für Vernichtung. Worte werden nicht als das
gewesen sein soll, im nächsten Abschnitt allerdings genommen, was sie ausdrücken.Gleichermaßen wird
nur "Richtlinien" enthalten habe, völlig im unklaren. mit Himmler-Befehlen verfahren. Auch Reitlinger
Diesen "Plan" gibt es einfach nicht, sondern es folgert aus "nichtssagenden" Worten des Wannsee-
gibt lediglich unter dem Rubrum 6024-PS in den Konferenz-Protokolls romanhaft, es läge auf der
Nürnberger Protokollen subsumierte Papiere, in Hand, "daß ein langsamer Mord einer ganzen Rasse
denen formlos "abgelieferte Werte" notiert sind. beabsichtigt war".27)(S.108)
Auch andere unzusammenhängende Papiere wer- Der britische Historiker David Irving erwähnte
den dieser "Aktion Reinhard" zugerechnet, ohne daß 1988 im Torontoer Zündel-Verfahren und wiederhol-
bisher Zusammenhänge mit Juden belegt, Befehls- te dies auch analog in der Einführung zu seinem
wege und organisatorische Strukturen bekannt ge- Buch "Hitlers War" (New York 1990), die Israelis
macht oder gar nachgewiesen sind. seien im Besitz der Tagebücher von Heinrich Himm-
ler, weigerten sich jedoch, irgendetwas von ihrem
Inhalt an die Öffentlichkeit dringen zu lassen. Dar-
Die Wannsee-Konferenz aus sei zu folgern, daß diese Aufzeichnungen keiner-
lei Bestätigungen für den Holocaust enthalten.
Einzelheiten über die Vernichtung der Juden Alles, was nach Überprüfung der dokumentari-
sollen angeblich auf der Wannsee-Konferenz in Ber- schen Gesamtlage bleibt, sind Vermutungen. Unter
lin am 20. Januar 1942 unter Leitung von Heydrich den Tausenden von erbeuteten Papieren der SS,
erörtert worden sein.30) Beamte aller deutschen Mi- Gestapo, des Reichssicherheitshauptamtes, den
nisterien waren anwesend, Müller und Eichmann 30) L. Poliakov + J. Wulf, "Das Dritte Reich und die Juden", aaO. S. 120 ff +
vertraten das Geheime Staatspolizeiamt. Das unter G. Reitlinger, "Die Endlösung", aaO. S. 105 ff.

Historische Tatsachen Nr. 1


12
dieses "Memorandum" von Nachkriegsfälschern mysteriösen Umständen 1947 plötzlich aufgetauch-
durch, und durch "bearbeitet" worden sein dürfte. te und im Nürnberger Wilhelmstraßenprozeß als
Das kann kein authentisches Dokument sein! "Dokument NG-2586 G" eingeführte "Sitzungs-Pro-
Realistisch wäre, daß Heydrich für eine reichsein- tokoll" wurde seitdem als "Beweis" für einen Ver-
heitliche Behandlung der Juden in bezug auf Ar- nichtungsplan angesehen. Selbst die dort genannten
beitseinsatz, Verpflegungs- und sonstige Versor- "11 Millionen europäischen Juden", die die NS-
gungsrationen, Vermögens- und Steuerfragen die Führung ihrer Planung zugrundegelegt habe, veran-
"organisatorischen, finanziellen und materiellen" laßte die genannten Publizisten nicht zur kritischen
Analyse dieses Papieres.
Voraussetzungen schaffen sollte (Deportationen stan-
den zu jenem Zeitpunkt noch nicht zur Debatte). Fraenkel und Manvell schreiben freilich, auf der
Doch selbst in dem fragwürdigen "Memorandum" Wannsee-Konferenz
war nichts von beabsichtigter Ermordung von Men- "sei direkter Bezug auf das Töten vermieden worden,
schen angedeutet. Dennoch wird der Inhalt des Heydrich habe der Bezeichnung »Arbeitseinsatz im Osten«
"Memorandums" von unseren neuzeitlichen Histori- den Vorzug gegeben," 28) (S. 123-124)
kern so ausgelegt, als habe Göring damit die Ver- doch verweisen sie in seltsamer Dialektik an
nichtungsplanung eingeleitet. anderer Stelle auf offenkundige Tötungsabsicht:
Typisch für die tendenziöse Geschichtsschrei- "... bei der mit den üblichen zynischen Umschreibungen
bung der Genannten in eigener Sache ist auch die über die möglichen Phasen der Endlösung beraten wurde.
Abhandlung der "Aktion Reinhard": Die verschiedenen Vorschläge, von Tod durch Überarbei-
"Es bestand unter diesem Titel »Aktion Reinhard« ein tung über Deportationen nach dem Osten und Sterilisie-
bis in die diffizilsten Einzelheiten ausgearbeiteter Plan, der rung bis zur Vergasung von 11 Millionen Juden und
allerdings erst durchgeführt wurde, als Heydrich — inzwi- Menschen jüdischer Abstammung, die nach Heydrichs
schen »Reichsprolektor für Böhmen und Mähren« gewor- Schätzung in Europa inner- und außerhalb der Gebiete
den — in Lidize unter den Kugeln von tschechischen Patrio- unter der Nazi-Herrschaft lebten, wurden behandelt. Ein-
ten fiel. zig die Juden, die in der Industrie arbeiteten, sollten
Als in der Folge die Frage auftauchte, was mit dem vorläufig verschont bleiben." 28) (S. 251)
Raubgut der ermordeten Juden geschehen sollte, wurden Weshalb wir nicht Arbeitseinsatz im Osten als
die dafür ausgearbeiteten Richtlinien zur Erinnerung an tatsächlichen Arbeitseinsatz annehmen sollten, wird
Heydrich als »Aktion Reinhard« designiert. nicht erklärt.
Grundsächlich waren die Früchte dieser Aktion dem
Nazistaat zugedacht, doch sollten auch die unmittelbar
daran Beteiligten einen Nutzen davontragen. Man billigte Vermutungen
ihnen ein gewisses Vorkaufsrecht zu; ein Privileg, von dem
besonders die deutschen Dienststellen in Polen weitherzig Das Fehlen dokumentarischer Beweise verleite-
Gebrauch machten." 24) (S. 9) te die Autoren dazu, vorhandenen Papieren einen
Abgesehen von einigen Sachfehlern Heydrich be- neuen Sinn zu geben, "Tarnsprache" zu unterstellen.
treffend (er war weder durch Kugeln, noch in Lidize "Umsiedlung, Aussiedlung, Evakuierung, Abbeför-
gefallen) lassen sie den Leser über diesen "Plan, der derung, Abgang, Sonderbehandlung" seien Tarnaus-
bis in die diffizilsten Einzelheiten ausgearbeitet" drücke für Vernichtung. Worte werden nicht als das
gewesen sein soll, im nächsten Abschnitt allerdings genommen, was sie ausdrücken.Gleichermaßen wird
nur "Richtlinien" enthalten habe, völlig im unklaren. mit Himmler-Befehlen verfahren. Auch Reitlinger
Diesen "Plan" gibt es einfach nicht, sondern es folgert aus "nichtssagenden" Worten des Wannsee-
gibt lediglich unter dem Rubrum 6024-PS in den Konferenz-Protokolls romanhaft, es läge auf der
Nürnberger Protokollen subsumierte Papiere, in Hand, "daß ein langsamer Mord einer ganzen Rasse
denen formlos "abgelieferte Werte" notiert sind. beabsichtigt war".27)(S.108)
Auch andere unzusammenhängende Papiere wer- Der britische Historiker David Irving erwähnte
den dieser "Aktion Reinhard" zugerechnet, ohne daß 1988 im Torontoer Zündel-Verfahren und wiederhol-
bisher Zusammenhänge mit Juden belegt, Befehls- te dies auch analog in der Einführung zu seinem
wege und organisatorische Strukturen bekannt ge- Buch "Hitlers War" (New York 1990), die Israelis
macht oder gar nachgewiesen sind. seien im Besitz der Tagebücher von Heinrich Himm-
ler, weigerten sich jedoch, irgendetwas von ihrem
Inhalt an die Öffentlichkeit dringen zu lassen. Dar-
Die Wannsee-Konferenz aus sei zu folgern, daß diese Aufzeichnungen keiner-
lei Bestätigungen für den Holocaust enthalten.
Einzelheiten über die Vernichtung der Juden Alles, was nach Überprüfung der dokumentari-
sollen angeblich auf der Wannsee-Konferenz in Ber- schen Gesamtlage bleibt, sind Vermutungen. Unter
lin am 20. Januar 1942 unter Leitung von Heydrich den Tausenden von erbeuteten Papieren der SS,
erörtert worden sein.30) Beamte aller deutschen Mi- Gestapo, des Reichssicherheitshauptamtes, den
nisterien waren anwesend, Müller und Eichmann 30) L. Poliakov + J. Wulf, "Das Dritte Reich und die Juden", aaO. S. 120 ff +
vertraten das Geheime Staatspolizeiamt. Das unter G. Reitlinger, "Die Endlösung", aaO. S. 105 ff.

Historische Tatsachen Nr. 1


12
ten ungeprüft "glaubwürdige" Bekundungen von sich sor Maurice Bardeche - Beobachter der Prozesse
geben. Ihre "schriftlichen Erklärungen" galten als - schrieb: die einzige Sorge dieser Zeugen bestand
"Beweise" und wurden nicht hinterfragt. darin, einen objektiven Eindruck vermitteln zu kön-
Obwohl 240 Zeugen im Verlaufe der Prozesse nen und ihren Haß nicht zu offen zu zeigen.37)
aufgerufen wurden, wurden nicht weniger als 300.000 Ähnlich verfuhren die Israelis bei dem Prozeß
"schriftliche Erklärungen" durch den Gerichtshof gegen Adolf Eichmann, der den Grundlinien des
zur Unterstützung der Anklage angenommen. Den Londoner Statuts angepaßt war, zumal sie bekannt-
Verteidigern wurde in vielen Fällen ein Kreuzverhör gaben, daß Eichmanns Verteidiger jederzeit abberu-
mit den Zeugen der Anklage verweigert. Unter die- fen werden könne, "wenn eine nicht zumutbare Si-
tuation entstehe", sprich: wenn es seinem Verteidi-
sen Umständen konnte jede rachsüchtige Behaup-
ger gelingen würde, seine Unschuld zu beweisen. So
tung aufgestellt werden.
verzichtete dieser sogar auf Kreuzverhöre der An-
Der Präsident eines der US-Gerichte, Wener- klage-Zeugen. Der Angeklagte konnte keine Entla-
sturm, war von dem Verfahren so angewidert, daß stungsdokumente herbeischaffen. "Zeugen der Ver-
er sein Amt niederlegte und nach Amerika zurück- teidigung haben es vorgezogen, fernzubleiben."38)
flog. Er hinterließ der Chicago Tribüne eine Er-
klärung, die seine Beanstandungen gegenüber die-
sem Prozeß darlegte.36) Die Punkte 3-8 sind wie folgt: Geständnisse unter Folter
(3.) Die Ankläger, anstatt zu versuchen, ein neu-
es richtungsweisendes Recht zu formulieren, sind Erschütternd waren die in Nürnberg angewand-
nur auf ihren persönlichen Vorteil bedacht und von ten Methoden, um Schuldgeständnisse vor allem bei
Rachegefühlen geleitet. den SS-Führern herauszupressen, damit dadurch
(4.) Die Anklage tut ihr Äußerstes, um es der die Anklage der Judenvernichtung untermauert
Verteidigung unmöglich zu machen, ihren Fall vor- werden konnte. Der amerikanische Senator Joseph
zubereiten und Beweise herbeizuschaffen. McCarthy hatte in einer Erklärung, die er der US-
(5.) Die Anklage, angeführt durch General Tay- Presse am 20. Mai 1949 übergab, die Aufmerksam-
lor, tat alles in ihrer Macht Stehende, um einen keit auf zahlreiche Fälle von Folter gelenkt, bei
Beschluß des Gerichts zu verhindern, die Regierung denen widerwärtige Erklärungen herausgeprügelt
in Washington zu veranlassen, weitere, im Besitz wurden. Er stellte fest, daß in den Gefängnissen von
der amerikanischen Regierung befindliche Doku- Schwäbisch Hall Offiziere der SS-Leibstandarte Adolf
mente zur Verfügung zu stellen. Hitler geschlagen wurden, bis sie blutüberströmt
(6.) 90% des Personals des Nürnberger Gerichts- zusammenbrachen. Als sie hilflos am Boden lagen,
hofes bestanden aus politisch oder rassisch vorein- hat man ihnen die Geschlechtsorgane zertrampelt.
genommenen Leuten. In dem berüchtigten Malmedy-Prozeß gegen einfache
(7.) Die Anklage wußte genau, weshalb sie alle Soldaten hat man diese an der Decke aufgehangen
Verwaltungsposten des Militär-Gerichtes mit "Ame- und solange geschlagen, bis sie Geständnisse unter-
rikanern" besetzte, deren Einwanderungsbescheini- schrieben, die von ihnen gefordert wurden.
gungen sehr neu waren und die eine feindliche Auf Grundlage derartiger erpreßter "Schuldbe-
Atmosphäre gegen die Angeklagten schufen. kenntnisse", wie von dem SS-General Sepp Diet-
(8.) Das Ziel der Nürnberger Prozesse war, den rich und Jochen Peiper, wurde dann die Leibstand-
Deutschen die Verbrechen ihrer Führer zu zeigen. ... arte als "verbrecherische Organisation" eingestuft.
"Hätte ich 7 Monate früher gewußt,was in Nürnberg SS-General Oswald Pohl, wirtschaftlicher Verwal-
passierte, wäre ich niemals dorthingegangen." tungsleiter der Konzentrationslager, wurde sein ei-
Nach Earl Carrol, einem Rechtsanwalt aus den gener Kot ins Gesicht geschmiert und solange ge-
USA, waren 60% des Büropersonals des amerikani- schlagen, bis er seine "Schuld" bekannte.
schen Anklägers Juden, die Deutschland 1935 ver- "Eine Heereskommission unter Führung von Mr. Ju-
lassen hatten. Nicht einmal 10% des US-Personals stice Gordon Simpson vom Texas Supreme Court unter-
des Nürnberger Gerichts waren Amerikaner von suchte die Beschwerden, die besagten, daß 'Methoden
Geburt. Der Bürochef des Anklägers, der im Hinter- dritten Grades' angewendet worden wären. Sie kam zu dem
grund von General Taylor agierte, war Robert M. Schluß, daß 'höchst fragwürdige und unverzeihliche Me-
Kempner, ein jüdischer Emigrant und ehemaliger thoden' angewandt worden wären, um die 'Beweise' und
Beamter aus Preußen. Sein Helfershelfer war Mor- 'Geständnisse' zu erlangen, auf denen viele der in dem
ris Amchan. Mark Lautern, der die Prozesse beob- Prozeß ausgesprochenen Todesurteile beruhten. Judge
achtete, schreibt in seinem Buch: Edward L. van Roden, der ebenfalls der Kommission
"Sie sind alle gekommen; die Solomons, die Schlossber- angehörte, gab eine genauere Beschreibung. Unter diesen
gers, und die Rabinowitsches, Personal des Anklägers..."36) 'höchst fragwürdigen Methoden' nannte er: Prügel und
Es liegt klar auf der Hand, daß der fundamentale brutale Schläge, ausgeschlagene Zähne und gebrochene
Rechtsgrundsatz: niemand darf als Richter in seiner Kiefer; Scheinprozesse, in denen Geistliche durch 'investi-
eigenen Sache tätig werden, völlig mißachtet wurde.
Doch noch schlimmer: die Mehrheit der Zeugen 37) Maurice Bardeche, "Nürnberg oder das gelobte Land", Paris 1948, S. 149.
setzte sich ebenfalls aus Juden zusammen. Profes- 38) Dr. Robert Servatius, "Adolf Eichmann -- Verteidigung Plädoyer", Bad
36) Mark Lautern, "Das letzte Wort über Nürnberg", S. 56 + 68. Kreuznach 1961, S. 64.

Historische Tatsachen Nr. 1


14
gators' dargestellt wurden, Einzelhaft bei gekürzten Ratio- grausameren Umständen, als oben beschrieben, ge-
nen." 39) fügig gemacht. Wisliceny war ein nervöses Wrack
Derlei wurde während der Prozesse in Frankfurt und bekam bis zu seiner Hinrichtung stundenlange
und Dachau wiederholt, und viele Deutsche wurden Weinkrämpfe. Obwohl die Umstände, unter denen
für Verbrechen auf Grund ihrer "Geständnisse" ver- seine Erklärung entstanden war, sie jeder Glaub-
urteilt. Der amerikanische Richter Edward L. Van würdigkeit beraubte, unterstellt Poliakov diesen
Roden, einer der 3 Mitglieder der Simpson Armee Niederschriften im Gefängnis historischen Wahr-
Kommission, die gebildet wurde, um die Prozeßfüh- heitsgehalt, da sie mit Hinweisen auf Tatsachen
rung im Dachau-Prozeß zu untersuchen, entschlei- angereichert seien. So sei z.B. Himmler ein begei-
erte am 9. Januar 1949 in der Washingtoner Daily sterter Befürworter der jüdischen Auswanderung
News die Methoden, mit welchen die Geständnisse gewesen, die auch während des Krieges fortgesetzt
erpreßt wurden. Sein Bericht erschien auch in der wurde. Aber ansonsten sind sie ein typisches kom-
britischen Sunday Pictorial am 23. Januar 1949. munistisches "Schauprozeß-Geständnis". Die häufi-
Er beschreibt darin, wie verkleidete "Priester" die ge Bezugnahme auf Morde an Juden, mit denen so
Beichte abnahmen; Quälereien mit unter die Finger- viele SS-Führer wie möglich belastet werden, erre-
nägel getriebenen brennenden Streichhölzern; Aus- gen ebenso den Verdacht auf Manipulation wie die
schlagen der Zähne und Brechen von Kinnladen; durchgängigen fehlerhaften Darstellungen von Sach-
Einzelhaft und Hungerration. Van Roden: verhalten. Die Falschmeldung gehört dazu, daß in-
"Die Erklärungen, die als Beweis vorgelegt wurden, folge des Polenfeldzuges mehr als 3 Millionen Juden
wurden von Männern erpreßt, die man vorher 3, 4 oder 5 unter deutschen Einfluß gekommen seien.
Monate in Einzel- und Dunkelhaft hatte. ... Die Befrager
stülpten über die Köpfe der Angeklagten schwarze Säcke
und schlugen dann mit Messingstangen in die Gesichter, Die Einsatzgruppen
traten und schlugen mit Gummiknüppeln auf sie ein. ...
Allen, außer zwei von 139 Deutschen, deren Fälle unter- Auch Wisliceny bezichtigt die Einsatzgruppen
sucht wurden, waren die Hodensäcke so zerschlagen wor- der systematischen Massenmordtätigkeit.
den, daß sie nicht mehr zu heilen waren. Das war die Die Einsatzgruppen waren 4 Sondereinheiten,
ständige Behandlungsart unserer amerikanischen Unter- herausgezogen aus der Gestapo und dem SS-Sicher-
sucher. ... heitsdienst, deren Aufgabe es war, im Verlaufe des
"Starke Männer wurden zu zerbrochenen Wracks ge- Vormarsches der deutschen Armeen in Rußland
macht. Bereit, jedes Geständnis zu murmeln, das von ihren Partisanen und kommunistische Kommissare un-
Anklägern gefordert wurde." schädlich zu machen und das Hinterland befrieden
Die hierfür verantwortlichen "amerikanischen" zu helfen.Schon 1939 waren der Roten Armee 34000
Untersucher waren: Oberstleutnant Burton F. Ellis politische Kommissare zugeteilt worden, die zu eige-
(Chef des "Kriegsverbrecher-Komitees") und sein ner Befehlsgewalt ermächtigt waren. Der Schuld-
Helfershelfer, Hauptmann Raphael Shumacker, spruch des US-Tribunals von 1947 unterstellte den
Oberstleutnant Robert E. Byrne, Leutnant William 4 Einsatzgruppen, sie hätten im Verlauf des Ruß-
R. Perl, Morris Ellowitz, Harry Thon und Kirsch- landfeldzuges 1 - 2 Millionen Juden vorsätzlich er-
baum. Der Rechtsberater des Gerichts war Oberst A. mordet, weil sie Juden waren.
H. Rosenfeld. Aus ihren Namen ist zu entnehmen, Die Ermordung sowjetischer Juden durch die
daß die Mehrzahl dieser Leute aus rassischen Grün- Einsatzgruppen sei der erste Teil in dem Plan gewe-
den voreingenommen, ja vom Haß gezeichnet waren. sen, alle Juden zu ermorden. Teil zwei sei der
Richter Wenersturm: "es waren Juden, und deshalb Transport der europäischen Juden nach Polen gewe-
hätten diese niemals mit der Untersuchung beauf- sen. Reitlinger führt Hitlers Befehl vom Juli 1941
tragt werden dürfen." zur Liquidierung der kommunistischen Kommissa-
Die Angeklagten,die nicht gefoltert wurden, stellte re an und folgert daraus einen mündlichen Befehl an
man vor die Alternative, "ein Geständnis abzulegen die Einsatzgruppen, alle Sowjet-Juden zu vernich-
oder Todesstrafe".40) ten.27) (S. 90 ff) Für einen mündlichen Vernichtungsbe-
fehl gibt es jedoch ebenfalls keinen Beweis, auch
Die Wisliceny-Erklärung keinen Befehlsempfänger, keinen Zeitpunkt, keine
militärischen oder organisatorischen Dispositionen.
Während im Rußlandfeldzug nicht mehr als
Das am häufigsten zitierte Dokument zur Unter-
100.000 Personen, von denen keineswegs alle Juden
stützung der "6 Millionen" ist die Erklärung des SS-
waren, als Partisanen und bolschewistische Kom-
Hauptmanns Dieter Wisliceny, ein Helfer von Eich-
missare den Tod gefunden haben dürften, behaupte-
manns Büro und später Leiter der Gestapo in der
ten die Partisanen selbst, daß sie eine fünffach
Slowakei. Er wurde von den tschechischen
höhere Zahl von deutschen Soldaten ermordet hät-
Kommu-
ten.
39) F.J.P. Veale, "Der Barbarei entgegen", Hamburg 1954, S. 229 + 248. Indem diese Historiker grundsätzlich Hitlers Be-
40) Maurice Bardeche, "Nürnberg oder die Falschmünzer", Wiesbaden gründung für den Kommissarbefehl — nämlich die
1957, S. 90 - 91. - Freilich gab es Ausnahmen.

Historische Tatsachen Nr. 1


15
hältnisse total entstellt habe. 44) William Shirer, der
zwar blindlings sämtliche Aussagen von Otto Ohlen-
dorf, Hermann Friedrich Gräbe usw. sowie die in
Nürnberg vorgelegten "Einsatzgruppenberichte" zu
"historischen Tatbeständen" erklärte, gesteht den-
noch Übertreibungen und Tatbestandsverdrehun-
gen ein.45)
Täter, deren unterstellte Mordopfer ebenfalls kei-
ne Spuren hinterlassen haben, seien 4 Einsatzgrup-
pen vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer mit
einem Personalbestand von maximal insgesamt 2400
bis 4000 Mann inclusive "einheimischen Hilfspolizi-
sten, die wenig gesiebt und ausgebildet waren". 46)
"Und trotz allem ist es Tatsache, daß viele hochgestellte
deutsche Zeugen nie etwas von den Einsatzgruppen gehört
hatten. Diese zur Auskämmung des gesamten Etappenge-
bietes im besetzten Rußland bestimmte Truppe bestand aus
Otto Ohlendorf. -- In seinem Prozeß 1948 gab er zu weniger als 3.000 Mann und ein paar Frauen. Daß eine
Protokoll, "daß alle vorgehenden Erklärungen ihm unter solche Truppe laut Heydrichs Statistiken in 6 Monaten
Druck abgepreßt worden und ohne jeden Wert wären." 41) nahezu 1/2 Million Juden und Zigeuner und Hunderte soge-
nannter Kommissare exekutiert haben sollte, ist unglaub-
sowjetischen Mordbefehle gegen die Intelligenz Eu- haft; die Einsatzgruppen konnten das alles nicht ganz
ropas, speziell die deutsche — verschweigen, verdre- allein vollbracht haben. ...
hen sie die historischen Zusammenhänge. Die Einsatzgruppen waren dazu entsendet worden, die
"Nichts deutete daraufhin, daß der Einbruch deutscher politische Verwaltung vorzubereiten." 47)
Truppen in die Sowjetunion eine letzte und grundsätzliche Angesichts der Himmler zugeschriebenen Aufga-
Entscheidung über das Schicksal der europäischen Juden ben mutet es grotesk an, daß ausgerechnet dieser
heraufbeschwor." 42) Reichsführer-SS "den ganzen Krieg hindurch" nur
Walter N. Sanning führt eine sowjetisch-jüdi- über eine "bemerkenswert kleine Anzahl wirklich
sche Überlebendenstatistik aus Moskau 1949 an 42), deutscher Polizeiformationen verfügte im Vergleich
derzufolge - obgleich die Rückwanderungen aus zu den riesigen Unternehmungen in den weiten
dem Innern Rußlands erst begonnen haben -- die Gebieten Osteuropas". 47) (S.129)
jüdischen Bevölkerungszahlen einer beachtlichen Erich v. Manstein, von den meisten Fachleuten
Anzahl russischer Städte in etwa denen der Vor- als der beste deutsche Heerführer des Krieges aner-
kriegszeit entsprachen und folgert aus zahlreichen kannt, wurde ebenfalls einem schändlichen "Kriegs-
Überprüfungen, verbrecher-Prozeß" unterworfen. Hierbei spielte eine
"daß die große Masse der unter deutsche Herrschaft Rolle, daß die Einsatzgruppe D unter Ohlendorf
gekommenen 3/4 Million Juden den Krieg überlebt hat. " 43) seiner Heeresgruppe zugeteilt war. 15 der 17 Ankla-
Niemals hat es auch nur die kleinste stati- gepunkte trug die sowjetrussische, 2 ihre polnische
stische Grundlage für die den Einsatzgrup- Satelliten-Regierung vor. Nur 1 Zeuge wurde zur
pen unterstellte Mordziffer von 1-2 Millionen Beweisführung bei diesem Prozeß zugelassen, aber
Juden gegeben! Die jüdischen Autoren Poliakov seine Aussagen waren so unbefriedigend, daß die
und Wulf beriefen sich auf die Erklärung des zweifel- Anklage ihn zurücknehmen mußte. Glaubwürdig-
haften amerikanischen Spions, Doppelagenten Wil- keit wurde dagegen 800 eidesstattlichen Versiche-
helm Hoettl. Ihm hätte Adolf Eichmann die Ermor- rungen geschenkt, die nur vom Hörensagen ausgin-
dung von 6 Millionen Juden "eingestanden", wobei er gen, ohne daß das Gericht nachprüfte, wer sie abge-
hinzugefügt habe, von diesen gingen allein 2 Millio- geben hatte und ob sie wahr waren. Die Anklage
nen auf das Konto der Einsatzgruppen. Hoettl über- zeigte eidesstattliche Erklärungen von Ohlendorf
traf damit sogar "die Schätzungen" des sowjetischen und anderen SS-Führern vor. Der Verteidiger von
Anklägers Rudenko. Selbst der amerikanische Ge- Generalfeldmarschall Manstein, Reginald Paget,
richtshof, der Ohlendorf verurteilte, schenkte die- forderte ihr Erscheinen im Zeugenstand. Das ameri-
sen Angaben keinen Glauben. kanische Tribunal lehnte dies ab. Paget erklärte
Der britische Jurist R.T. Paget kam nach einge- daraufhin, daß die Zurückweisung der Zeugen durch
henden Überprüfungen zu dem Schluß, daß das das Gericht nur aus Furcht darüber geschehen sei,
Nürnberger Gericht, indem es die Zahlen der sowje-
tischen Anklage und williger Zeugen übernahm, die
Verluste beliebig aufgebläht und zusätzlich noch die 44) R.T. Paget, "Manstein, seine Feldzüge und sein Prozeß", Wiesbaden
mit diesen Opfern zusammenhängenden Kriegsver- 1952. S. 199 - 200.
45) William Shirer, "Aufstieg und Fall des Dritten Reiches", aaO. S. 186 + 880
46) Helmut Krausnick + Hans-Heinrich Wilhelm, "Die Truppe des
41) Paul Rassinier, "Das Drama der Juden Europas", Hannover 1965. S. 51.
Weltanschauungskrieges -- Die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei
42) Uwe Dietrich Adam, "Judenpolitik im Dritten Reich", Düsseldorf 1972, S. und des SD 1938 - 1942". Stuttgart 1981, S. 287 + 336.
333. 47) Gerald Reitlinger, "Die SS - Tragödie einer deutschen Epoche", aaO. S.
43) Walter N. Sanning, "Die Auflösung", aaO. S. 128 + 129. 186 + 129.

Historische Tatsachen Nr. 1


16
daß die Zeugen vor Gericht offenlegen würden, mit machen, wurde von diesen als Verräter getötet.
welchen Methoden die eidesstattlichen Erklärungen "Zweifellos lauteten ihre (der Einsatzgruppen) Befehle,
aus ihnen herausgepreßt worden waren. Manstein Terror durch Terror zu bekämpfen."
wurde von 8 Anklagepunkten freigesprochen, ein- Veale findet es grotesk, daß unmenschliche Ver-
schließlich der 2 polnischen, weil, wie Paget sagte, brechen der Partisanen lobenswerte Taten sein sol-
"sie offensichtlicher Schwindel waren, und man sich len, nur weil die Sieger sie verübt haben.39) (S. 248)
darüber wundern mußte, daß sie überhaupt vorge- Ohlendorf klagte vor seiner Hinrichtung in einem
bracht worden seien". erbitterten Schreiben die Alliierten des Schwindels
und der Heuchelei an, weil die Deutschen die Kriegs-
Der Otto Ohlendorf Prozeß gesetze einhielten und in Mißachtung dieses Sach-
verhaltes dennoch der Verbrechen bezichtigt und
Der aufschlußreichste Prozeß in dem Einsatz- verurteilt wurden, während sie einem vertierten,
gruppen-Fall in Nürnberg war der gegen SS-General sowjetischen Feind gegenüberstanden, der jegliche
Otto Ohlendorf, Leiter des SD, der die Einsatzgrup- Kriegsgesetze grundsätzlich mißachtet hatte.
pe D in der Ukraine geleitet hatte, und Feldmar-
schall von Mansteins 11. Armee zugeteilt war. Wäh- Der Oswald Pohl Prozeß
rend der letzten Kriegsjahre war er im Reichswirt-
schaftsministerium als Experte für Außenhandel Sowohl der Fall der Einsatzgruppen als auch der
tätig. Ohlendorf war allen zuvor beschriebenen Miß- Oswald Pohl Prozeß 1948 wurden in Nürnberg mit
handlungen ausgesetzt worden. den gleichen Methoden wie die übrigen Militärtribu-
"Er war ganz offensichtlich ein Mann, der keinerlei nalverfahren abgehandelt. Oswald Pohl war bis 1934
Hemmungen hatte, jeweils genau das zu sagen, was seine Leiter der Finanzverwaltung der deutschen Kriegs-
vorgesetzte Stelle von ihm hören wollte. Die Amerikaner marine, bis Himmler um seine Versetzung in die SS
fanden in ihm den vollkommenen Zeugen." 44) ersuchte. Elf Jahre lang war er der Hauptverwal-
In seiner eidesstattlichen Erklärung vom 5. No- tungschef der gesamten SS als Leiter des SS-Wirt-
vember 1945 war er veranlaßt worden, zuzugeben, schafts- und Verwaltungsamtes, das 1941 auch mit
daß alleine unter seinem Kommando 90.000 Juden der Produktivität des Konzentrationslager-Systems
getötet worden seien. betraut wurde.
Ohlendorf kam erst 1948 vor Gericht. In seiner Oswald Pohl war ein feinfühliger und intellektu-
Verteidigungsrede widerlegte er die Behauptungen eller Mensch, der im Verlauf seiner Inhaftierung ein
des jüdischen Staatssekretär für Wiedergutmachung zerbrochener Mann wurde. Wie Senator McCarthy
bei der bayerischen Staatsregierung, Philipp Auer- betonte, hatte Pohl seine ihn belastenden Erklärun-
bach, der zu der damaligen Zeit Wiedergutmachung gen einschließlich der Behauptung, er habe in
für "11 Millionen Juden" gefordert hatte. "Nicht der Auschwitz 1944 eine Gaskammer gesehen, unter-
kleinste Teil" hätte je ein Konzentrationslager gese- schrieben, nachdem er schweren Folterungen ausge-
hen! Ohlendorf erlebte noch vor seiner Hinrichtung setzt worden war. Pohl dementierte später sein
im Jahre 1951, wie Auerbach wegen Betruges und "Geständnis". Während das Tribunal den Angeklag-
Fälschung von Dokumenten verurteilt wurde. ten als Teufel in Menschengestalt hinstellte, entla-
Ohlendorf erklärte dem Gericht, seine Einheiten steten ihn sämtliche Zeugen, die ihn persönlich
hätten oftmals Massaker von aufgebrachten Ukrai- gekannt hatten.
nern an Juden verhindern müssen. Die personell So betonte auch Heinrich Hoepker, ein regimekri-
ohnehin schwach ausgestatteten Einsatzgruppen46+ tischer Freund seiner Gattin, der in der Zeit von 1942
47) hätten alle zusammen genommen nicht mal ¼ der bis 1945 ständig Verbindung mit ihm hatte, daß Pohl
Zahl ausgeschaltet, die das Gericht unterstellt hat. ein ausgesprochen seriöser und ruhiger Herr war.
Er betonte, der rechtswidrig von den Bolschewisten Während eines Besuches im Frühjahr 1944 bemerk-
begonnene und grausam ausgeweitete Partisa- te Hoepker, wie lässig, entspannt und ohne Furcht
nenkrieg, den er zu bekämpfen hatte, habe einen vor ihren Aufsehern KZ-Häftlinge außerhalb des
wesentlich höheren Blutzoll von der deutschen Wehr- Lagers arbeiteten. Hoepker bestätigte, daß Pohl
macht gefordert, als seine Bekämpfung dem Gegner nichts gegen die Juden hatte und auch seiner Gattin
zugefügt habe. Die sowjetische Regierung brüstete nicht verwehrte, ihre jüdische Freundin Annemarie
sich später selbst, 500.000 deutsche Soldaten durch Jacques zu Hause zu empfangen. Noch 1945 war
Partisanen umgebracht zu haben.48) Hoepker überzeugt, daß der Verwalter der Konzen-
Auch Franz Stahlecker, Leiter der Einsatzgruppe trationslager ein humaner, gewissenhafter und treuer
A im Baltikum, wurde durch Partisanen 1942 getö- Diener seiner Aufgabe war. Als er später von der
tet. Der englische Jurist F.J.P. Veale verwies darauf, Anklage gegen Pohl und seine Mitarbeiter hörte,
daß bei dem Kampf in Rußland kein Unterschied hatte er kein Verständnis für die Amerikaner. Frau
festzustellen war, wer zu den Partisanen und wer Pohl stellte fest, daß ihr Gatte auch angesichts der
zur friedfertigen Bevölkerung gehörte, denn jeder Widerstände bis zum März 1945 seine Gewissenhaf-
Russe, der sich weigerte, bei den Partisanen mitzu- tigkeit behielt, als er das Lager in Bergen-Belsen
48) P.K. Ponomarenko. "Sowjetische Partisanen". Moskau 1961 besichtigte, wo zu der Zeit eine Typhus-Epidemie

Historische Tatsachen Nr. 1


17
herrschte. War bis dahin das Lager ein Modell an 30 Millionen Slawen — zu vernichten.49)
Sauberkeit und Ordnung gewesen, so haben die Hermann Göring zieh ihn im Gerichtssaal der
gegen Kriegsende herrschenden chaotischen Zustän- Lüge. Himmlers Stabschef Karl Wolff wies ebenfalls
de unregulierbare Verhältnisse geschaffen, die auch die Erklärung Bach-Zelewskis zurück und erklärte,
Pohl nicht mehr ändern konnte. Himmler habe lediglich davon gesprochen, daß der
Der hochangesehene Verteidiger Dr. Alfred Seidl Krieg in Rußland sehr viele Verluste — "Millionen
bemühte sich intensiv um Pohls Freispruch. Seidl Tote" - kosten würde, - ein gewaltiger Unterschied.28)
war seit Jahren ein Freund des Angeklagten und von (S. 115)

der Unschuld seines Mandanten überzeugt. Auch Ein weiterer offensichtlicher Schwindel war die
das schließliche Todesurteil gegen Oswald Pohl konn- Behauptung Bach-Zelewskis, Himmler habe am 31.
te Seidl nicht umstimmen. Dr. Seidl warf der Ankla- August 1942 persönlich einer Exekution von 100
ge vor, nicht in der Lage gewesen zu sein, auch nur Juden durch eine Einsatzgruppe in Minsk beige-
einen einzigen Beweis für die alliierten Vorwürfe wohnt, bei der er beinahe ohnmächtig geworden sei.
eines von Oswald Pohl gekannten oder gar unter- Es ist jedoch nachgewiesen, daß sich Himmler zu
stützten Massenmordplanes gegenüber Juden oder dieser Zeit in seinem Hauptquartier in Schitomir in
sonstwem zu erbringen. der Ukraine aufgehalten hatte.50)
SS-Obersturmbannführer Kurt Schmidt-Kle- Während die "Historiker" begierig die Aussagen
venow, juristischer Beamter im SS-Wirtschafts- und Bach-Zelewskis kolportierten51), widerrief Bach-Ze-
Verwaltungsamt, betonte in seiner eidesstattlichen lewski im April 1959 vor einem westdeutschen Ge-
Erklärung vom 8. August 1947, daß Pohl dem Ge- richt seine Nürnberger Zeugenaussage. Er gab zu,
richtsoffizier des Reichskriminal-Polizeiamtes, Kon- daß seine früheren Darlegungen nicht den Tatsa-
rad Morgen, dessen Aufgabe es war, Unregelmäßig- chen entsprochen haben, und er sie nur gemacht
keiten in den Konzentrationslagern zu untersuchen, habe, um zu überleben. Ungeachtet dessen blieb die
seine volle Unterstützung gegeben hatte. Pohl habe Wahrheit in den Geschichtsbüchern vergewaltigt.
die Lagerführungen veranlaßt, die Gerichtshoheit Die Aussagen von Bach-Zelewski werden weiterhin
über die Lager mit den örtlichen Polizeidienststellen als "Beweise" gegen Himmler verwendet.
gemeinsam auszuüben, um die Disziplin des Lager- Anders liegt der Fall des "Regime-Gegners", Fe-
personals besser als bisher zu gewährleisten. lix Kersten, Himmlers Masseur. Er neigt zwar
Daraufhin wurde diese eidesstattliche Erklärung dazu, die Internierung der Juden mit deren Vernich-
aus den veröffentlichten Dokumenten der "Prozesse tung gleichzusetzen, verweist auf sein Wissen in der
gegen die Kriegsverbrecher" des Nürnberger Mili- Umgebung Himmlers und beteuert, daß weder Hit-
tärgerichtshofes 1946 bis 1949 aussortiert. ler noch Himmler die Vernichtung der Juden, statt
Später wird noch auf den Fall des Lagerkomman- dessen deren Auswanderung betrieben hätten.52)
danten Karl Koch verwiesen, dessen von einem SS- Doch die Glaubwürdigkeit dieses Mannes wird
Gericht verhängten Todesurteil Pohl nach Kenntnis dadurch zerstört, daß er als Sündenbock für "die
der Aktenlage voll zugestimmt hatte. Vernichtungsabsicht" Dr. Goebbels vorführt. Wie
absurd dieser Vorwurf ist, ergibt sich schon daraus,
daß der Reichsminister für Volksaufklärung und
Weitere präparierte Zeugen
Propaganda über keinerlei Machtmittel verfügt hat-
te,um eine solche Absicht zu veranlassen oder gar zu
Die Nürnberger Anklage präsentierte eine Fülle
verwirklichen.
von außergewöhnlichen und unrealistischen "eides-
Verwiesen sei noch auf die vielen Tausend fal-
stattlichen Erklärungen", ohne auf die Umstände
schen, schriftlich ausgefertigten "eidesstattlichen
aufmerksam zu machen, unter denen sie zustande-
Erklärungen" -- zumeist "Hören-Sagen Dokumente"
gekommen waren. Typisch für diese Art "Beweismit-
--, die vom Nürnberger Gerichtshof angenommen
tel" ist die Zeugenaussage des SS-Generals Erich
wurden, ohne daß dieser ihren Inhalt oder deren
von dem Bach-Zelewski. Ihm wurde Erschießen
Verfasser überprüft hätte.
angedroht, weil er im August 1944 mit seiner SS-
Eine typische eidesstattliche Erklärung dieser
Brigade aus Weißrussen die polnische Partisanen-
Art, welche die Anklage während des Konzentrati-
Revolte in Warschau niedergeschlagen hatte. Man
onslager-Prozesses von 1947 vorbrachte, und unter
unterbreitete ihm die Aussicht, das gegen ihn vorge-
deren Verwendung SS-Obergruppenführer Kalten-
sehene Strafmaß abzumildern, wenn er sich zur
brunner zum Tode verurteilt wurde, war die von
"gewünschten Mitarbeit" bereitfände. Im Ergebnis
Alois Hoellriegel, einem Mannschaftsdienstgrad
dieser "Bearbeitung" meinte Bach-Zelewski, den
des Konzentrationslagers in Mauthausen in Öster-
Reichsführer-SS belasten zu sollen. Am Vorabend
reich. Hoellriegel hatte angeblich gesehen, wie Kal-
des Rußlandfeldzuges, im März 1941, so gab er an,
tenbrunner an einer Massenvergasung in Mauthau-
sei er Zeuge gewesen, wie Heinrich Himmler in der
Wewelsburg die Höheren SS-Führer von der Absicht 49) IMT, Bd. IV, S. 535 - 536.
unterrichtet habe, im Zuge des bevorstehenden Ruß- 50) Kurt Vowinckel, "Die Wehrmacht im Kampf, Bd. 4, S. 275.
51) Willi Frischauer, u.a. "Himmler: Der üble Geist des Dritten Reiches",
landfeldzuges die Völker Osteuropas — wenigstens
London 1953, S. 148 ff.
52) Felix Kersten, "Memoiren 1940 - 1945", London 1946, S. 119 ff.

Historische Tatsachen Nr. 1


18
gung echt war, als er selbst nach Otto Ohlendorfs
Erklärung über die Einsatzgruppen und Rudolf
Höss' Zeugenaussage über Auschwitz weiterhin die
behauptete Vernichtung der Juden als Propaganda-
Erfindung bezeichnete.
"Die Angaben stünden in allzu großem Widerspruch zu
allem, was er wisse." 53)
Die Vorhaltung im Kreuzverhör, ob er den Befehl
Hitlers gekannt habe, von dem Rudolf Höss sprach,
demzufolge Juden zu ermorden seien, beantwortete
Hans Fritzsche:
"Ich erkläre unter meinem Kid, diesen Befehl kannte ich
nicht. Wenn ich ihn gekannt hätte, hätte ich demjenigen,
der ihn gab, nicht eine Stunde länger Gefolgschaft gelei-
stet." 54)
Während die jüdischen Autoren versuchen, Gö-
ring in die Vernichtungsgeschichte mit hineinzuzie-
hen, zeigt Charles Bewley auf, daß keinerlei Be-
weis zur Aufrechterhaltung dieser Anklage in Nürn-
berg gefunden worden ist.55) Ankläger und Richter
Reichsmarschall Hermann Göring wies die 6-Millionen- hätten sich sonst nicht auf die Floskel zurückgezo-
Anklage als Propaganda-Erfindung zurück.
gen, Göring hätte es auf Grund seiner Stellung
wissen müssen, sondern hätten ihm nachgewiesen,
sen teilgenommen habe.Wenn auch diese Erklärung
daß er von den Judenmorden gewußt und selbst
ein Jahr später im Pohl-Prozeß wieder aufgetischt
damit zu tun gehabt hätte, wie schon der Anschein
wurde, so konnte die Verteidigung diese jedoch dort
mit der Beauftragung Heydrichs zur Erstellung ei-
durch den Nachweis abwehren, daß sie unter Folter
nes "Gesamtentwurfes zur Endlösung" erweckt wur-
zustande gekommen war und falsch ist. Im übrigen
de.
wies die Verteidigung nach, daß alle Todesfälle in
Ernst Kaltenbrunner, Nachfolger Heydrichs
Mauthausen von den örtlichen Polizeidienststellen
als Leiter des Reichssicherheitshauptamtes und in-
überprüft und in dem Lagerregister eingetragen
folge des Todes von Himmler Hauptangeklagter der
worden waren. Die Verteidigung stützte sich zudem
SS, stand bis zu seiner Hinrichtung der Anklage des
auch auf zahlreiche Erklärungen ehemaliger Häft-
Völkermordes ebenso verständnislos wie Göring ge-
linge von Mauthausen - ein Lager hauptsächlich für
genüber. Er vertraute Fritzsche an, daß die Anklage
Kriminelle -, die das menschlich-korrekte Verhal-
die Technik anwandte, Zeugen zu beeinflussen, Be-
ten der Wachmannschaften bestätigten.
weise zu unterdrücken, falsche Behauptungen vor-
zutragen und Gegenbeweise zu unterbinden, was
Alliierte Anklage unglaubwürdig genau den Vorwürfen von Richter Wenersturm und
Van Roden entspricht.
SS-Brigadeführer Heinz Fanslau - Frontoffi- Die Vertreter des amerikanischen Judentums,
zier der Waffen-SS --, der die meisten der Konzentra- Stephen Wise56) und Joseph M. Proskauer (Präsident
tionslager selbst während der letzten Kriegsjahre des American Jewish Committee), hatten im März
inspiziert hatte, erhielt Hunderte von eidesstattli- 1943 die USA und Großbritannien aufgefordert,
chen Erklärungen ehemaliger Häftlinge, die zu sei- einen Appell an Deutschland zu richten, die Juden
nen Gunsten aussagten, als sie erfuhren, daß er ausreisen zu lassen. Der britische Außenminister
unter Anklage stand, an der Ermordung von Juden Anthony Eden lehnte am 27.3.1943 mit dem Bemer-
beteiligt gewesen zu sein. Als er die Anklageschrift ken ab, "die Türkei wolle nicht mehr Leute Eures
gegen das Personal der Konzentrationslager im Zu- Volkes aufnehmen."57) Sie wußten also selbst, daß
satz-Prozeß Nr. IV in Nürnberg am 6. Mai 1947 ihnen - zumindest bis zu diesem Zeitpunkt - keine
gelesen hatte, erklärte er: Vernichtungsabsicht Hitlers bekannt war, obgleich
"Das kann nicht möglich sein, denn ich selbst hätte ihre Zeitungen, ja sogar ihre Regierungen schon
davon etwas wissen müssen!" 1942, insbesondere in jener 17. Dezember-Erklä-
Die angeklagten deutschen Führer wiesen die rung 1942 eine Millionen-Vernichtung und noch
Alliierten-Anklagen insbesondere im Hinblick auf weitergehende Planung behauptet hatten.
den Vorwurf der Judenvernichtung zurück.
Hans Fritzsche, vor Gericht als der höchste
Beamte und beste Propagandist vom Goebbels-Mini-
sterium, wies gegen Ende des Prozesses daraufhin, 53) Hans Fritzsche, "Das Schwert auf der Waage", London 1953, S. 118.
daß keine genügenden Untersuchungen über diese 54) IMT, Bd. XVII, S. 191.
Anklage unternommen worden sind. 55) Charles Bewley, "Hermann Göring", Göttingen 1956, S. 323.
56) Gründer + streitbarer Vertreter der zionistischen Bewegung in den
Er glaubte auch Reichsmarschall Hermann Gö- USA, vertrat 1919 die zionistischen Interessen auf der Versailler
ring, daß seine zum Ausdruck gebrachte Überzeu- Friedenskonferenz, 1936 Mitbegründer des World Jewish Congress

Historische Tatsachen Nr. 1


19
Millionen hier, Millionen dort
Auschwitz und das
polnische Judentum Doch nicht nur in Auschwitz sollen Millionen
Menschen vernichtet worden sein, hier jedoch etli-
Gezielt wurde 1944/1945 die Aufmerksamkeit chen Schreibern zufolge =4-5 Millionen. 4 Millionen
der Weltöffentlichkeit auf die in Osteuropa befindli- war jedenfalls die sensationelle Zahl, welche die
chen Konzentrationslager, speziell Auschwitz als Sowjetregierung amtlich bekanntgegeben hat, nach-
Zentrum der Vernichtung von Millionen Juden, ge- dem sie das Lager von einer eigenen "gerichtsmedi-
lenkt, weil jeder genau wußte, daß ausgerechnet in zinischen Kommission" hatte "untersuchen" lassen.
dem von den Sowjets beherrschten Territorium nie- Es waren dieselben Leute mit den gleichen Metho-
mand nachprüfen könnte, ob es sich um wahre den, die den Deutschen das Massaker von Katyn in
Meldungen oder propagandistische Lügen handeln die Schuhe geschoben haben,obgleich auch ihnen als
würde. In der Tat erlaubten die Russen keine einzige Verantwortlicher hierfür das NKWD bekannt war.
internationale Inspektion in Auschwitz bis Kriegsen- Ihnen zur Seite gesellten sich ihre Satellitenregime.
de und darüber hinaus, ja sie antworteten mehrere Insbesondere Polen machte es ihnen gleich, indem es
Monate nicht einmal auf wiederholte Anfragen aus eine "Hauptkommission zur Untersuchung der fa-
London,was sie denn nun am27.1.1945 in Auschwitz schistischen Kriegsverbrechen" einsetzte, die dann
vorgefunden haben.Erst 1/2 Jahr nach der Befreiung jeweils die politisch erwünschten Ergebnisse zutage
haben sie den Sperrbezirk wieder aufgehoben, den förderte.56)
sie um Auschwitz-Birkenau gelegt hatten. Eine in- Alle von den kommunistischen Regimen Osteuro-
ternationale Untersuchungskommission wurde aber pas in die Welt gestreuten Nachrichten wurden
auch dann nicht eingeladen. Die westlichen Regie- blindgläubig von den "westlichen Demokraten" ebenso
rungen haben ihrerseits keinerlei Ersuchen dieser dogmatisch, also keinen Widerspruch, keine Unter-
Art an die Sowjets gerichtet. Sie wußten inzwischen suchung duldend, übernommen.
schon Bescheid, was sie von alledem zu halten hat- Kein einziger Augenzeuge der behaupteten "Ver-
ten! gasungen" - es traten einige in Prozessen auf, meist
Sollte jemand in Zweifel ziehen,daß die Russen zu blieben sie für die Öffentlichkeit anonym - hat
grotesken Tatsachenverdrehungen fähig sind, so glaubwürdige, widerspruchsfreie Angaben gemacht.
sollte er sich jener großen Denkmäler erinnern, die Jedenfalls wurde keiner von ihnen einem neutralen
an den Stellen errichtet wurden, wo Tausende von Kreuzverhör unterzogen oder einer Meineidhaftung
Menschen in Rußland durch Stalins Geheimpolizei unterworfen.
ermordet wurden - und die Inschriften auf die Benedikt Kautsky, der 7 Jahre in Konzentrati-
"Opfer der deutsch-faschistischen Truppen des Zwei- onslagern verbrachte, - 3 davon in Auschwitz --, war
ten Weltkrieges" verweisen. 1946 noch ehrlich genug festzustellen:
Die Wahrheit über Auschwitz ist die, daß es das "Ich war in großen deutschen Konzentrationslagern.
größte und wichtigste industrielle Konzentrations- Jedoch ich muß die Wahrheit zugeben, daß ich in keinem
lager war, das alle Arten von Material für die Kriegs- Lager und zu keiner Zeit die Einrichtung einer Gaskammer
industrie erzeugte. Dem Lager angeschlossen waren vorgefunden habe." 58)
Fabriken für die Benzingewinnung aus Kohle und Kautsky, der im Oktober 1942 von Buchenwald
die Erzeugung von synthetischem Gummi der I.G.- nach Auschwitz-Buna (Monowitz) geschickt wurde,
Farben-Industrie, in denen u.a. auch Häftlinge ar- um dort zu arbeiten,hebt in seinem Buch hervor, daß
beiteten. Auschwitz erhielt ebenso eine landwirt- bis zum Kriegsende die politischen wie kriminellen
schaftliche Forschungsstation, Baumschulen und KZ-Häftlinge in der Kriegsindustrie eingesetzt wor-
Tierzuchtabteilungen sowie Waffenfabriken von den waren. Er versäumt allerdings, dies in Überein-
Krupp. Alle großen Firmen hatten dort Zweigwerke, stimmung mit der gleichzeitig behaupteten Vernich-
und die SS eröffnete sogar eigene Fabriken. Berichte tungspolitik an den Juden zu bringen. Schrieb er
von Himmlers Lagerbesuchen zeigen, daß der Haupt- doch in der Neuauflage seines Buches 1961, daß
zweck seiner Inspektionen war, die industrielle Wirk- allein in Auschwitz, Majdanek und Treblinka "6
samkeit sicherzustellen. Als er, begleitet von Direk- Millionen vergast" worden sein sollen. Er berief sich
toren der I.G.-Farben, im März 1941 Auschwitz zwar auf seine Eigenschaft als Erlebniszeuge, doch
besichtigte, befahl er, das Lager für 100.000 Gefan- schilderte er in diesem Zusammenhang Sachverhal-
gene auszulegen, um diese als Arbeitskräfte für die te, die
IG-Farbenindustrie und andere Betriebe einsetzen
58) Benedikt Kautsky, "Teufel und Verdammte", Zürich 1946, S. 272 - 273. -
zu können, weil derartige Arbeitseinsatzmöglichkei-
Wir konnten diese Aussage nicht überprüfen, da offenbar diese Auflage aus
ten an anderen Orten schon aus Gründen des inzwi- den deutschen Bibliotheken entfernt worden zu sein scheint. Wie immer
schen ausgeweiteten alliierten zivilen Bombenkrie- dem auch sei: Kautsky konnte schon deshalb keine "Gaskammer" gesehen
ges nicht gegeben waren. Diese Planung stimmte haben, weil er niemals in Birkenau gewesen war, wie er selbst schreibt.
Paul Rassinier bezog sich auf dieses Buch aus der Schweiz 1946 und
zumindest nicht mit einer beabsichtigten Vernich-
bestätigt die Aussage Kautsky's, keine Gaskammer je gesehen, sondern
tung von Millionen Gefangenen überein. nur von ihnen gehört zu haben: "Was ist Wahrheit? - Die Juden und das
Dritte Reich", Leoni 1981, S. 89.

Historische Tatsachen Nr. 1


20
a) naturgesetzlich völlig ausgeschlossen waren, wird oft behauptet, viele Gefangene seien gar nicht
wie z.B., daß "gut ernährte Leichen von selbst brann- registriert worden, doch niemals hat das irgendeiner
ten", nachdem sie stapelweise auf Holz gelegt und bewiesen. Mehr oder weniger wurde eine große
anfangs mit Petroleum übergossen worden waren, Anzahl der Lagerinsassen während des Krieges ent-
oder die lassen oder woandershin transportiert, und am
b) durch die amerikanischen Luftbilder von 1944 Schluß wurden 80.000 im Januar 1945 vor dem
eindeutig widerlegt sind, wie z.B. daß "die ganze russischen Angriff westwärts evakuiert, während
Umgebung von Auschwitz 1944 tage- und wochen- 223.000 überlebt haben.62)
lang auf Kilometer von mit Ruß und Asche durch- Reitlinger behauptet, im Sommer 1944 seien nicht
setzten Rauchwolken" verhangen war und "nachts weniger als 300.000 ungarische Juden binnen 46
die Flammen brannten".59) Tagen in Auschwitz umgebracht worden.63) Das wäre
Die Vernichtungen in Auschwitz sollen zwischen beinahe die gesamte jüdische Bevölkerung von Un-
März 1942 und Oktober 1944 stattgefunden haben. garn, die 380.000 zählte. Doch nach dem zentralsta-
Geht man von den behaupteten 4 Millionen aus, so tistischen Büro in Budapest gab es 1945 in Ungarn
würde das die Vernichtung und Beseitigung von 260.000 Juden. Dies stimmt grob mit der Zahl des
125.000 pro Monat und 4.166 pro Tag bedeuten, — Joint Distribution Committee überein, welches die
über 21/2 Jahre lang, ununterbrochen, ohne Feierta- Zahl von 220.000 angibt, so daß nur 120.000 als dort
ge, Winter-, Schlechtwetter- oder sonstige Pausen. nicht mehr vorhanden registriert wurden. Von die-
Das ist so lächerlich, daß es kaum
zurückgewiesen werden muß. Und
trotzdem behaupten sowohl Reitlin-
ger als auch Kautsky und ihresglei-
chen, daß in Auschwitz, zumindest im
Jahr 1944, täglich nicht weniger als
6.000 Menschen spurlos zum Ver-
schwinden gebracht worden seien.
Obgleich die Auschwitz erobernde
Rote Armee dort keine Gaskammern
zur Menschenvernichtung vorgefun-
den hatte und keine Anstalten mach-
te, eine internationale Inspektion ein-
zuladen, wurde sowohl die Existenz
der von Deutschen erbauten Gaskam-
mern als auch die "4 Millionen dort
vernichteter Juden" zum festen Be-
standteil der alliierten Propaganda
und Anklage gegen Deutschland ge-
macht.
Olga Lengyel jedoch sprengt auch
diese Dimension.60) Sie gibt an, in
Auschwitz inhaftiert gewesen zu sein, und versi- sen waren 35.000 Flüchtlinge vor dem kommunisti-
chert, daß man dort nicht weniger als "720je Stunde" schen Regime, weitere 25.000 wurden in Rußland
verbrennen konnte, "das sind 17.280 im 24-Stun- festgehalten, weil sie in deutschen Arbeitsbataillo-
den-Betrieb". Sie behauptet auch, zusätzlich seien nen gearbeitet hatten. Damit verbleibt nur ein Rest
8.000 Menschen täglich in "Todesgräben" verbrannt von 60.000 fehlenden ungarischen Juden, aber M. E.
worden. So wurden "in runden Zahlen über 24.000 Namenyi schätzt, daß 60.000 Juden aus Deutsch-
Leichen jeden Tag beseitigt".60) Das würde eine jähr- land nach Ungarn zurückkehrten. Reitlinger meint,
liche Rate von über 8,5, zwischen März 1942 und diese Zahl sei zu hoch.64) Vielleicht. Aber man muß
Oktober 1944 über 21 Millionen Menschen bedeu- auch zusätzliche Auswanderungen von ungarischen
ten, 6 Millionen mehr als die ganze jüdische Weltbe- Juden während des Krieges in Betracht ziehen.65)
völkerung überhaupt betrug. Demnach müssen also die Verluste der ungarischen
Obwohl in Auschwitz allein einige Millionen ge- Juden tatsächlich sehr niedrig gewesen sein.
storben sein sollen, muß Reitlinger zugeben, daß nur
62) Aufbau, eine jüdisch-amerikanische Wochenzeitung aus New York am
363.000 Lagerinsassen während der Zeit zwischen
3.8.1990,zitiert in der Deutschen Nationalzeitung,München am 4.3.1994
Januar 1940 und Februar 1945 in den Lagerlisten Zahl der Überlebenden vom Leiter der geschichtlichen Abteilung des
standen61), und keinesfalls waren das alles Juden. Auschwitz-Museums, Franciszek Piper, in dpa + Süddeutsche Zeitung,
19. Juli 1990 unter "Auslandnachrichten".
59) Benedikt Kautsky, "Teufel und Verdammte", Wien 1961, S. 265 - 267. 63) Gerald Reitlinger. "Die SS - Alibi einer Nation", aaO., S. 156.
60) Olga Lengyel, "Five Chimneys: The Story of Auschwitz", Chicago 1947 + 64) Gerald Reitlinger, "Die Endlösung", aaO. S. 497.
London 1959 ("Fünf Schornsteine ...") + S. 80 - 81. 65) Bericht des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Band 1, S. 649.
61) Gerald Reitlinger, "Die SS, Alibi einer Nation", S. 268 ff. - Genauer Titel siehe Fn. 81)

Historische Tatsachen Nr. 1


21
Ein ehrlicher Augenzeuge gesteckt worden und "angesichts des ganzen Lagers
total ausgebrannt" sein67), doch Christophersen sah
Thies Christophersen hatte in Auschwitz an dieses alles nicht. Obwohl diese Vernichtungsmaß-
der Erforschung des synthetischen Gummis für das nahme öffentlich, "angesichts des Lagers" stattge-
Kaiser-Wilhelm Institut mitzuarbeiten. Er verbrach- funden haben soll, wurde sie angeblich nur von
te das ganze Jahr 1944 dort und besuchte während einem jüdischen Zeugen gesehen, einem gewissen
dieser Zeit alle Einzellager des großen Komplexes Dr. Bendel.67) Diese Angelegenheit ist typisch. Wenn
einschließlich Birkenau. Beweisführung gefordert wird, folgen Ausflüchte.
"Ich war in Auschwitz, und zwar von Januar 1944 bis Das Gebäude "wurde zerstört", das Dokument "ist
zum Dezember 1944. Nach dem Kriege hörte ich von den verlorengegangen oder von den Nazis vernichtet",
Massenmorden, die angeblich von der SS an den gefange- der Befehl "wurde mündlich gegeben", "in Tarnspra-
nen Juden verübt worden seien. Ich war bass erstaunt. che verfaßt", "alle Spuren sind verbrannt, zermah-
Trotz aller Zeugenaussagen, aller Zeitungsberichte und len, als Kunstdünger verstreut oder in Flüssen ver-
Rundfunk- und Fernsehsendungen glaube ich auch heute senkt", "Haare als Haarfüßlinge für U-Boot-Besat-
nicht an die Greueltaten. Ich habe dies auch immer wieder zungen verarbeitet" und natürlich auf dem Meeres-
und überall gesagt. Doch es war zwecklos. Keiner wollte boden unauffindbar.
mir glauben. ... Heute wird den Besuchern von Auschwitz I ein
Ich habe während meiner Zeit in Auschwitz nicht die rekonstruierter Ofen sowie ein großer separat nach
geringsten Anzeichen von Massenvergasungen bemerkt. dem Krieg errichteter Schornstein, der gar keine
Auch ein Geruch von verbranntem Fleisch, der oft über Verbindung zum Ofen hat, gezeigt und ihnen so
dem Lager gelegen haben soll, ist eine glatte Lüge. In der "demonstriert", daß hier die ersten großen Massen-
Nähe des Hauptlagers (Auschwitz 1) war eine große Be- vergasungen durchgeführt worden seien. Zwar ha-
schlagsschmiede. Der Geruch vom Einbrennen der Hufei- ben die sowjetischen Befreier am 27.1.1945 keine
sen war natürlich nicht angenehm." 66) Gaskammern gefunden, was jedoch die sowjetische
Reitlinger berichtete von 5 Hochöfen und 5 Koh- "Untersuchungskommission" nicht hinderte, in ih-
lengruben des Industriereviers Auschwitz, die für rem Bericht vom 7. Mai 1945 zu beteuern,
sich allein genommen schon einiges an Geruchstof- "die technische Expertenkommission habe sich verge-
fen beitragen. Thies Christophersen bestätigt das wissert, daß in der Zeit, da das Lager Auschwitz bestand,
Vorhandensein von Krematorien, die deutschen Schlächter in diesem Lager nicht weniger als
"denn hier lebten 200.000 Menschen und in jeder Groß- 4 Millionen Bürger vernichtet haben."
stadt mit 200.00 Einwohnern gäbe es auch ein Kremato- Inzwischen - im Jahre 1993 — wird in jüdischen
rium. Natürlich sterben auch Menschen hier, aber nicht Kreisen "geschätzt" (über Einzelheiten solcher
nur Häftlinge. Die Frau des Obersturmführers A. (Christo- "Schätzungen" schweigen sich die gentlemen aus),
phersens Vorgesetzter) ist auch hier gestorben. ... 1,2 - 1,6 Millionen seien in Auschwitz-Birkenau
In Auschwitz gab es keine Geheimnisse. Im September
ermordet worden. Jene Kreise berichten gleichzei-
1944 kam eine Kommission des Internationalen Roten
tig, kurz vor Eintreffen der Russen hätten
"weibliche und männliche Sonderkommandos die
Kreuzes nach Auschwitz zur Besichtigung. Sie interessierte
Krematorien aufgeräumt, sie mit menschlicher Asche
sich aber mehr für das Lager in Birkenau. Wir hatten auch
gefüllt, mit Erde bedeckt und bepflanzt",68)
sehr viele Besichtigungen in Raisko." 66)
obgleich niemand das gesehen und bestätigt hat,
Die fortwährenden Besuche durch Fremde ver-
die Trümmer der Krematorien hingegen ohne Erde
tragen sich nicht mit geheimer Massenmordpraxis:
und sonstigem hereingetragenen Inhalt von jeder-
"Die Tatsache, daß es möglich war, jederzeit Besuch
mann noch Jahrzehnte nach Kriegsende zu inspizie-
unserer Angehörigen zu empfangen, zeigt die Offenheit der
ren sind.
Lagerverwaltung. Wäre Auschwitz ein großes Vernich-
tungslager gewesen, dann hätten wir bestimmt nicht Besu-
Der einzige Angeklagte, der im Frankfurter
che unserer Angehörigen empfangen können." 66)
Auschwitz-Prozeß von 1963 nicht mehr auftreten
Christophersen hörte nach dem Kriege, daß in der konnte, war Richard Baer, letzter Lagerkomman-
Nähe des Hauptlagers ein Gebäude mit gewaltigen dant von Auschwitz. Obwohl bei guter Gesundheit,
Schornsteinen vorhanden gewesen sei. war er plötzlich im Gefängnis "unter sehr geheimnis-
vollen Umständen" gestorben, bevor der Prozeß be-
"Das sollte angeblich das Krematorium sein. Es tut mir
gann.69) Baers plötzlicher Tod vor seiner Zeugenaus-
sehr leid, aber als ich im Dezember 1944 das Lager in
sage ist außerordentlich verdächtig, zumal die Pari-
Auschwitz verließ, habe ich dieses Gebäude dort nicht
ser Zeitung Rivarol berichtet, er habe darauf be-
gesehen." 66)
standen, daß
Ob gewaltige Schornsteine oder nicht, sie sollen
"er während der ganzen Zeit, als er die Leitung des
jedenfalls Reitlinger zufolge "die größten Rauchwol-
Lagers Auschwitz hatte, es niemals eine Gaskammer gege-
ken ausgestoßen" haben, und das Krematorium III
soll am 6. Oktober 1944 von Häftlingen in Brand
68) Israel Gutmann (Hrsg.), "Enzyklopädie des Holocaust - Die Verfolgung
66) Thies Christophersen, "Die Auschwitzlüge, -- ein Erlebnisbericht", und Ermordung der europäischen Juden", Tel Aviv, deutsch o.J + O.. Bd. I
Mohrkirch 1973, S. 16, 22 - 27, 33 - 37. unter "Auschwitz" S. 118 - 119.
69) Deutsche Wochenzeitung, Rosenheim, 27.7.1973.
Historische Tatsachen Nr. 1
22
Million insg. nach Besetzung Ost-Polens im Herbst
1941) nahezu die Hälfte, 400.000, im Ghetto von
2
Warschau in einer Größe von ungefähr 8,5 km um
das mittelalterliche Ghetto herum zusammenge-
faßt. Die übrigen lebten im September 1940 entwe-
der bereits im Bereich des Generalgouvernements
oder waren dorthin umgesiedelt worden.
Im Sommer 1942 befahl Himmler die Verlegung
aller polnischen Juden in übersichtlichere und für
kriegswichtige Produktion rationeller und geräumi-
ger eingerichtete sowie für die Sicherheitsüberwa-
chung geeignetere Haftlager im Raum Lublin. Das
entsprach durchaus der Kriegslage, zumal nicht nur
die Betriebe innerhalb des Ghettos in ihrer unwirt-
schaftlichen und beengten Ausstattung den Anfor-
derungen des Kriegsbedarfs nicht mehr entspra-
chen, sondern sich auch innerhalb des Ghettos ein
nicht mehr überschaubarer Schmuggel an Waffen
und gefälschten Ausweisen sowie Untergrundarbeit
Jüdische Polizei bei der Kontrolle
gegen die deutsche Besatzungsmacht bis hin zu
des Schwarzen Marktes im Warschauer Ghetto
heimtückischen Mordserien an deutschen und polni-
schen Verwaltungsbeamten entwickelt hatte. Die-
ben hatte, noch daran glaube, daß es solche Dinge gegeben ser vom Ghetto aus unter Zuhilfenahme unterirdi-
habe. Von dieser Aussage würde ihn nichts abbringen." scher Kanäle gesteuerte Partisanenkrieg hatte auf
die ganze Stadt Warschau übergegriffen und ist erst
nach dem Aufstand in seinem gewaltigen Umfang
Das Warschauer Ghetto erkennbar geworden.
Die dramatisch rasch näher rückende Front im
Das polnische Judentum habe, so die Chronik, am Osten führte schließlich auch zu überstürzten Trans-
meisten unter der deutschen Vernichtungspolitik porten in den Raum Treblinka, was vielfältigen
gelitten, nicht nur in Auschwitz, sondern auch in Greuelberichten Nahrung gab. Mag manches hier-
einer Vielzahl von Todeslagern, wie Treblinka, Sobi- über auch noch nicht aufgeklärt sein, so steht doch
bor,Belzec, Majdanek, Chelmno und anderen obsku- fest, daß sich bei Treblinka/Malkinia ebenfalls ein
ren Plätzen. Zudem ist die beabsichtigt gewesene großes Durchgangslager befunden hatte, das die
und anfangs plangemäß durchgeführte Aussiedlung Sowjets unmittelbar nach der Eroberung zum Ver-
der Juden aus dem Warschauer Ghetto durch die schwinden gebracht haben, gewiß in der Absicht, die
Deutschen 1942 als Maßnahme zur "Vernichtung inzwischen um Treblinka kolportierten Geschichten
der polnischen Juden" bezeichnet worden, obwohl nicht in Frage zu stellen. Vom Juli bis Oktober 1942
die Verhältnisse damals ganz andere waren. wurden über 3/4 der Einwohner des Warschauer
Als die Deutschen im September 1939 Polen be- Ghettos ohne Komplikationen umgesiedelt, über-
setzten, haben sie die Juden aus Sicherheitsgründen wacht von der jüdischen Polizei.
nach und nach unter judeneigener Verwaltung in Nach 6 Monaten -- am 19. April 1943 --, als nur
Ghettos zusammengefaßt. Die Judenräte hatten auch noch 60.000 Juden im Ghetto verblieben waren,
für die Arbeitsproduktivität zu sorgen. So entstan- brach die bewaffnete Rebellion aus. Der Aufstand
den in den Ghettos zahlreiche Betriebe, die auch für begann, als zivile jüdische Kampfgruppen SS- und
die deutsche Wehrmacht tätig waren. Jüdische Poli- Miliz-Männer, die eine Gruppe für die Aussiedlung
zei stellte die Ordnung sicher. In den Ghettos wurde vorgesehener Juden bewachten, beschossen und tö-
sogar eigenes Geld ausgegeben. teten. Als SS-Gruppenführer Stroop das Ghetto mit
Ob dieses System recht oder unrecht war, kann Panzerwagen befuhr, kam auch er sofort unter Feu-
hier nicht zur Debatte stehen, - es war als Maßnah- er und verlor 12 Mann. Der langfristig vorbereitete
me im Kriege verständlich und sogar für die osteu- Aufstand im Ghetto wurde von der polnischen Hei-
ropäischen Juden sowohl in Rußland als auch in matarmee und der PPR - Polzka Partia Robotnicza
Polen bis 1914 üblich. Gewiß ist das Ghetto eine --, der kommunistischen Arbeiterpartei, unterstützt
unfreundliche Einrichtung, doch es ist trotz Kriegs- und erwies sich somit als Teil der Gesamtkriegfüh-
verhältnisse nicht barbarisch und keine Einrich- rung gegen das Deutsche Reich und nicht als Spon-
tung, um eine Rasse zu vernichten. Es entsprach tanreaktion gegen deutsche Völkermordabsichten
sogar der jüdischen Mentalität, wie es selbst hochge- an den Juden. Jede Armee der Welt hätte unter
stellte Juden nach dem Zweiten Weltkrieg zugaben. gleichen oder ähnlichen Verhältnissen versucht, ei-
In Polen wurden von den etwa 757000 polnischen nen solchen Aufstand niederzuschlagen. Die Viel-
Juden unter deutscher Besatzung 1939/1940 (1-1½ zahl der im Ghetto getarnt gewesenen Bunker in

Historische Tatsachen N r . 1
23
Verbindung mit dem aus ihnen hartnäckig geführ-
ten Widerstand führte schließlich zur totalen Zerstö- Belastende "Erinnerungen"
rung des Ghettos von Warschau. Die deutschen und
polnischen Verluste bei den Kämpfen, die 4 Wochen Was die Presse mit dem Sieg der Alliierten begie-
dauerten, betrugen 101 Mann Tote und Verwundete. rig als Ausdruck der politischen Willensträger kol-
Die hohe Zahl der jüdischen Opfer, die auf 12.000 portierte, fand zunehmend Eingang in die Literatur,
Menschen geschätzt wird, erklärt sich aus ihrer in Broschüren und Bücher, wodurch mehr und mehr
hartnäckigen Weigerung, die als Bunker ausgerü- die Glaubwürdigkeit der einstigen tagespolitischen
steten Wohnbezirke zu verlassen und den für sie Zweckmeldungen verdichtet wurde. In diesem Spek-
aussichtslos gewesenen Kampf aufzugeben. 56.056 trum bildeten die Illustrierten und Paperbackausga-
Einwohner wurden gefangengenommen und in das ben eine besondere Multiplikatorrolle. Die Meinungs-
Generalgouvernement ausgesiedelt. Viele Juden in- industrie präsentierte in den 50-er Jahren zuneh-
nerhalb des Ghettos hatten den auf sie ausgeübten mend "Memoiren". Hierbei gibt es zwei Hauptgrup-
Terror der Kampforganisationen abgelehnt. pen: solche ehemaliger SS-Männer, Lagerkomman-
danten, obskurer "Täter" bzw. "Mittäter" und jene
blutrünstigen "Erinnerungen" ehemaliger und an-
Plötzliche Überlebende geblicher Konzentrationslager-Häftlinge.
Der ersten Sorte ist das herausragende Beispiel
Das American Jewish Joint Distribution Commit- von Rudolf Höss "Kommandant von Auschwitz"
tee hat dem Nürnberger Militärtribunal mitgeteilt, zuzuordnen, das von der polnisch-kommunistischen
daß 1945 in Polen nur noch 80.000 Juden verblieben Regierung ursprünglich in polnisch herausgegeben
wären, zu denen auch jene sich in Deutschland und worden war. Höss, von 1940 bis 1942 Lagerkomman-
Österreich aufhaltenden "Displaced Persons", die dant von Auschwitz, wurde im Mai 1945 von einem
entwurzelten Personen gehörten. Diese Behaup- jüdisch-britischen Rollkommando in Schleswig-Hol-
tung widersprach allein schon den von Briten und stein brutal zusammengeschlagen und festgenom-
Amerikanern festgenommenen Juden bei Schwarz- men, nach einiger Zeit dem Nürnberger Militärtri-
marktgeschäften. Eigentümerlicherweise gelang es bunal vorgeführt, anschließend den polnischen Kom-
dem neuen kommunistischen Regime in Polen nicht, munisten übergeben und nach dem in Polen ver-
ein großes Judenpogrom in Kielce am 4. Juli 1946 zu hängten Todesurteil 1947 hingerichtet.
verhindern, woraufhin plötzlich mehr als 150.000 Jahre später erst erschienen plötzlich "seine
polnische Juden nach Westdeutschland flohen. Sie Memoiren". Der Tote konnte sich nicht dagegen
wurden in Rekordzeit ohne viel Aufsehen zu erregen verwahren. Mag sein, daß Etliches tatsächlich von
nach Palästina und den USA verbracht. Im Amerika- ihm in der Haftzelle niedergeschrieben worden ist.
nisch-Jüdischen Jahrbuch 1948 bis 1949 wurde die Freiwillig kann das jedenfalls kaum geschehen sein.
Zahl der jüdisch-polnischen Überlebenden schließ- Daß er dort die Zahl der unter seinem Befehl bzw.
lich mit 390000 angegeben. Das ist schon ein gewis- nach seiner Kenntnis in Auschwitz ermordeten Ju-
ser Fortschritt gegenüber den ursprünglichen 80000. den gegenüber seiner Nürnberger Aussage 1946 um
Inzwischen sind wir auf das Eingeständnis von mehr als 1 Million verringerte - es verblieben 1,35
800.000 überlebenden polnischen Juden, ja "2 Mil- Millionen, in Nürnberg hatte er 2,5 Millionen be-
lionen Holocaust- Überlebenden" gestoßen.70) Walter hauptet -, besagt für den Authentizitätswert der der
N. Sanning gelangte nach umfassenden Überprü- Öffentlichkeit vorgelegten Schreiberei nichts. We-
fungen auf 2,4 Millionen überlebende Juden aus sentliches jedenfalls dürften andere nach seinem
den besetzten Ländern Europas außerhalb der Tod in diese "Memoiren" hineinmanipuliert haben.
UdSSR und zusätzlich 4,3 Millionen in Rußland Zeit und Gelegenheit dazu hatten sie ja, und die
wiedergefundene Juden.71) Wir dürfen weitere Ände- Verwendung jeglicher Lügen für ihren politischen
rungen im Laufe der Zeit erwarten. Kampf schrieb ihnen bekanntlich die kommunisti-
Allein für die Lager in und um Auschwitz finden sche Ideologie und Staatsordnung vor.
wir das Eingeständnis des langjährigen polnischen Adolf Eichmann's "Erinnerungen" sind nicht
Museumsdirektors Franciszek Piper, daß 220.000 besser. Vor seinem gesetzwidrigen Menschenraub
bis 230.000 Häftlinge (nicht nur Juden) überlebt durch ein jüdisches Geheimkommando am Abend
haben,72) während die jüdische Enzyklopädie dies des 11. Mai 1960 in Argentinien hatten nur wenige
nur 65.000 Juden zugesteht, wobei nur 7650 Kranke von ihm gehört. Er war tatsächlich eine vergleichs-
und Erschöpfte von den Sowjets in den Auschwitz- weise unwichtige Person, Leiter des Büros B 4 im
Lagern vorgefunden worden sein sollen.68) Amt IV(Gestapo) des Reichssicherheitshauptamtes.
70) Vgl. S. 40. Sein Büro überwachte die Transporte von Juden, die
71) Walter N. Sanning, "Die Auflösung des osteuropäischen Judentums", als feindliche Ausländer betrachtet wurden. Eine
aaO. S. 242 + 158 + Jochen v. Lang, "Das Eichmann-Protokoll --
Tonbandaufzeichnungen der israelisehen Verhöre", Berlin 1982, S. 95.
Flut von unausgegorenem Schwindel über Eich-
72) Franciszek Piper, "Ilu ludzi zginelo w KL Auschwitz?", Wydawnictwo mann überschwemmte die Welt 1960, von der wir als
Panstwowego Muzeum w Oswiecimiu 1992,S. 123. + Gazeta Wyborcza, Beispiel "Eichmann, Die Wahrheit des Wilden" von
Zeitung der Solidarnocz, deren Chefredakteur der jüdische Historiker Corner Clarke, speziell ein Zitat aus dem dortigen
Adam Michnik ist. Vgl. The Washington Times v. 17. Juli 1990 +
Süddeutsche Zeitung, Nr. 164, 19.7.1990, S. 8. + Vgl. Fn. 62)
Kapitel "Stromlinienförmiger Tod und wilde Sexor-

Historische Tatsachen Nr. 1


24
gien" (S. 124) anfuhren wollen: Oktober 1971 herausgegeben und sollen angeblich
von einer Serie Interviews mit Stangl im Gefängnis
"Die Orgien dauerten oft bis 6 Uhr in der Frühe, einige
Stunden, bevor er wieder den nächsten Haufen Opfer in den
stammen. Einige Tage nach dem Interview starb er.
Tod schickte." Man kann dem Daily Telegraph Magazine für
Seltsamerweise erschienen die angeblichen "Me- einige Eingeständnisse dankbar sein, so z.B., daß
moiren" von Adolf Eichmann plötzlich in der Zeit "die Beweise, die im Verlaufe des Prozesses vorgelegt
seiner Abschiebung nach Israel. Sie wurden, ohne wurden, nicht bewiesen haben, daß Stangl selbst besondere
kritisch untersucht worden zu sein, von der ameri- Mordtaten vollbracht hat",
kanischen Zeitschrift Life am 28. November und 5. und daß der Bericht über Stangl's Taten in Polen
Dezember 1960 veröffentlicht, und sollen angeblich "teilweise Machenschaften waren".
von Eichmann einem Journalisten in Argentinien Ein typisches Beispiel für diese "Machenschaf-
kurz vor seiner Festnahme übergeben worden sein ten" ist die Beschreibung von Stangl's erstem Besuch
— ein erstaunliches Zusammentreffen. Andere Quel- in Treblinka. Als er dort in die Eisenbahnstation
len verweisen darauf, daß es sich um einen Bericht einfuhr, habe er angeblich "Tausende von Leichen"
Eichmann's aus dem Jahre 1955 an einen "Mittäter" gesehen, die an den Schienen lagen, "Hunderte, nein
handelt, doch keiner konnte diese Person identifizie- Tausende von Leichen überall, stinken, verwesen".
ren. Kriegsverbrechensforscher wiederum behaup- "In dem Bahnhof stand ein Zug voll mit Juden, einige
teten, sie hätten in den Archiven der US-Kongreß- tot, andere noch lebend... Es sah so aus, als ob er schon
Bücherei die "vollständige Akte" über Eichmanns einige Tage dort stand."
Abteilung gefunden, und das mehr als 15 Jahre nach Als Stangl angeblich aus seinem Wagen trat,
dem Kriege. Die "Memoiren" wurden so belastend watete er "knietief in Geld".
wie möglich verfaßt. Ihre auf Betrug angelegte Dar- "Ich wußte nicht, wohin ich mich wenden, wohin ich
stellung kann auf Grund verschiedener Fehler über- gehen sollte. Ich watete in Papiergeld, Münzen, Edelstei-
führt werden. Z.B. habe Himmler schon im April nen, Juwelen und Kleidern. Sie waren überall auf dem
1944 das Oberkommando über das Ersatzheer über- Boden verstreut."
nommen, obwohl dies erst nach dem Juli-Putsch Das Bild wurde noch bizarrer durch "Nutten von
gegen Hitler geschah, ein Umstand, der Eichmann Warschau, total betrunken", die auf der anderen
bekannt gewesen sein mußte. Seite des Stacheldrahtes "tanzten, sangen und Mu-
Bezeichnend für das mit der Eichmann Entfüh- sik machten".
rung verbundene hintergründige Geschehen ist ein Als Stangl gefragt wurde, weshalb die Juden
Brief von Eichmann, den er angeblich freiwillig vernichtet worden seien, versteigt er sich in die
geschrieben und seinen Häschern in Buenos Aires ebenfalls unrealistische Fantasterei:
übergeben haben soll. Es braucht kaum betont zu "Sie wollten das Geld der Juden; die rassische Angele-
werden, daß die jüdische Herausgeberschaft deut- genheit kam erst an zweiter Stelle."
lich hervortritt. Nichts beweist die menschliche Die Serie des Interviews muß anscheinend in
Leichtgläubigkeit mehr, als der Satz "ich übergebe außerordentlich zweifelhafter Weise geendet haben.
diese Erklärung aufgrund meines eigenen, freien Als er gefragt wurde, ob er denke, daß "da irgendein
Willens". Bezeichnend ist auch seine Erklärung, daß vernünftiger Sinn in diesem Terror gewesen sei", soll
er angeblich bereit sei, vor einem Gerichtshof in der frühere Kommandant geradezu im Sinn jüdi-
Israel zu erscheinen, "so daß den kommenden Gene- scher Wunschpropaganda geantwortet haben:
rationen ein wahres Bild übermittelt werden kann". "Ja, ich bin sicher, daß da ein Sinn darin steckt.
Ohne den Eichmann-Prozeß in Israel hier unter- Vielleicht sollten damit die Juden zusammengeschweißt
suchen zu können, sei doch darauf hingewiesen, werden, um ein Volk zu schaffen, damit sich jeder zu dem
daß, abgesehen von der dortigen Verwendung zahl- anderen bekennen konnte."
loser Dokumentenfälschungen, Zeugenmanipulatio-
nen, Behinderung der Verteidigung usw. die Londo-
ner Jewish Chronicle vom 2. September 1960 Best-Seller
auch auf "Dritte-Grad-Folter-Methoden" hinwies,
die während Eichmanns Gefangenschaft angewandt
"Das Tagebuch der Anne Frank" zählt zu den
wurden, um ihn "zur Mitarbeit" zu bewegen.
berühmtesten "Memoiren über die Untugenden des
Nazismus". Zuerst herausgegeben im Jahre 1952,
wurde es sofort ein Best-Seller, seitdem wurde es in
Treblinka-Machenschaften 40 Auflagen in Paperback-Form veröffentlicht. Auch
wurde ein erfolgreicher Hollywood-Film daraus ge-
Die letzten vor Herausgabe dieser Arbeit 1975 macht. Auf Grund der Urheberrechte hat Otto
erschienenen "Erinnerungen" sind die von Franz Frank, der Vater des Mädchens, ein Vermögen ge-
Stangl, dem ehemaligen Kommandanten von macht. Buch, Bühnenstück und Film haben, zumal
Treblinka in Polen, der im Dezember 1970 zu lebens- alles auf den Appell an das Gefühl der Menschen
länglicher Haft verurteilt wurde. Sie wurden durch abgestellt wurde, tatsächlich Millionen beeinflußt,
das Londoner Daily Telegraph Magazine am 8. und zwar in der ganzen Welt.

Historische Tatsachen Nr. 1


25
Das Tagebuch der Anne Frank wurde an das Hamburg einen Lehrer, der das behauptet hat und dafür
Publikum als das wirkliche Tagebuch eines jungen, schwer bestraft wurde. ... Mir ist aufgefallen, daß, wenn
jüdischen Mädchens aus Amsterdam verkauft, wel- man dieses Buch in verschiedenen Sprachen liest, sie auch
ches es im Alter von 12 Jahren geschrieben habe, als dem Inhalt nach verschieden sind, und wenn man diese
es sich mit seiner Familie und 4 anderen Juden im Veröffentlichungen wiederum mit einem anderen Buch
Hinterzimmer eines Hauses während der deutschen "Spur eines Kindes" von dem Deutschen Ernst Schnabel
Besatzung versteckt hielt. Zufällig wurden sie fest- (1959) vergleicht, so findet man, daß die Handschrift, die
genommen, nach Auschwitz, später nach Bergen- der Anne Frank zugeschrieben wird, von einem zum ande-
Belsen verbracht, wo die 14-Jährige an Typhus ver- ren Mal unterschiedlich ist. Hier also 2 Arten der Hand-
starb. Nachdem Vater Otto Frank bei Kriegsende schrift von Anne Frank: Die eine (Bild 2) ist It. Angabe
aus dem Lager befreit worden und in sein Haus in des Vaters von Anne Frank die letzte Seite ihres
Manuskripts, die andere (Bild I) bezeichnet Life nach
Angabe von Schnabel als die richtige, dazu ein ihr
gewidmetes Bild. ... Ich möchte nur, daß man mir
sagen könnte, daß diese 2 Handschriften der gleichen
Person gehören, denn ich verstehe nichts von Grapho-
logie. Daraus allein kann ich dann auf die Echtheit des
Dokumentes schließen." 73)
Aus dem Inhalt konnte selbst Paul Rassinier
nichts politisch-historisch Nennenswertes her-
ausfinden, obgleich diesem Tagebuch der Nim-
bus eines Beweisdokumentes für die Juden-
Ausrottungspolitik der Reichsregierung ange-
dichtet wird.74)
Eine kurze Bemerkung darf noch zu einem
anderen "Tagebuch" gemacht werden, das nicht
lange nach dem der Anne Frank veröffentlicht
wurde und den Titel "Notizen aus dem War-
schauer Getto: Das Journal des Emmanuel
Zwei verschiedene Handschriften der 12jährigen Anne Frank?
Ringelblum" (New York, 1958) trägt. Ringel-
blum war ein Führer im Sabotagekampf gegen die
Amsterdam zurückgekehrt war, fand er das Tage- Deutschen in Polen, ebenso in der Revolte im War-
buch seiner Tochter, versteckt im Dachsparren. schauer Ghetto 1943, bevor er festgenommen und
Mit der Authentizität des Tagebuches der Anne 1944 hingerichtet wurde. Das "Ringelblum-Jour-
Frank befaßte sich zuerst das schwedische Journal nal", welches Gerüchte über die Vernichtung der
Fria Ord im Jahr 1959. Es stellte fest, daß der Juden in Polen als Tatsachen schildert, erschien
jüdische Romanschreiber Meyer Levin das Tage- unter dergleichen kommunistischen Leitung wie die
buch dramaturgisch zur Bühnenreife verarbeitet sogenannten Höss-Memoiren. Mc. Graw-Hill, der
hat und in einem Prozeß gegen Otto Frank den Lohn Herausgeber der amerikanischen Ausgabe, gab zu,
für seine Arbeit -- 50.000 Dollar -- erstreiten mußte. daß ihm der Zugang zu dem unzensierten Original-
Das amerikanische Economic Council Letter re- Manuskript in Warschau verweigert wurde. Uns
sümierte am 15.4.1959: liegt daher mit ziemlicher Sicherheit eine "gesäuber-
"Die westliche Welt ist seit einigen Jahren auf ein te" Ausgabe der kommunistischen Regierung in War-
jüdisches Mädchen aufmerksam gemacht worden durch ein schau von 1952 vor.
Mittel, das vorgibt, ihre selbst geschriebene Geschichte zu Alle derartigen Publikationen, die aus kommuni-
sein, Anne Franks Tagebuch. Jede literarisch informierte stischen Quellen stammen, sind als Geschichtsdoku-
Untersuchung von diesem Buch würde gezeigt haben, daß mente wertlos!
es unmöglich das Werk eines Teenager gewesen sein konn-
te."
Über diesen Prozeß wurde leider nichts Weiteres
veröffentlicht, so auch nichts darüber, ob das Tage- Massenhaft Romane
buch nun authentisch oder überarbeitet der Öffent-
lichkeit bekannt gemacht worden war. Die Mehrzahl der nach dem Krieg aufblühenden
Paul Rassinier zog aus der Konsequenz, daß es Sensationsliteratur über die Konzentrationslager
um die Frage der Echtheit dieses Tagebuches zahl- stammt aus jüdischer Feder. ErfüllungsgehiIfen fan-
lose Prozesse stets mit obsiegenden Urteilen für den sich in Vielzahl ein, bereit, jede Fantasiege-
Vater Otto Frank gegeben hat, folgende Schlußfolge-
rung: 73) Paul Rassinier,"Das Drama der Juden Europas",Hannover 1965, S.52- 53.
"Es sei ferne von mir zu behaupten, daß dieses Beweis- 74) Ein umfassendes Konzentrat der Anne-Frank-Prozeßakten 1959 - 1992 in:
stück eine Fälschung wäre! Es gibt in der Nähe von Gerd Knabe: "Die Wahrheit über das Tagebuch der Anne Frank", Knüllwald
1994.

Historische Tatsachen Nr. 1


26
schichte zu kolportieren und neue Schrecken zu Zustände in den sowjetischen Gulag-Lagern erlebt
"enthüllen", wobei Fakten beliebig mit Märchen hatte, wurde sie im August 1940 von der Sowjetuni-
vermischt zu werden pflegen. Wir haben diese Arten on nach Deutschland überstellt und in das deutsche
schon mehrfach vorgeführt: Olga Lengyel's absur- Frauenlager Ravensbrück eingeliefert. Sie stellte
de "5 Schornsteine" gehören ebenso dazu ("24.000 fest, daß sie die einzige Jüdin in ihrer Gruppe von
Körper wurden jeden Tag verarbeitet"), wie "Arzt in Gefangenen aus Rußland war, die nicht sofort von
Auschwitz" von Miklos Nyiszli, offensichtlich eine der Gestapo entlassen wurde. Ihr Buch weist tref-
erfundene Person, oder "Dies war Auschwitz, die fend auf die Unterschiede zwischen den Lagern
Geschichte eines Mörderlagers" von Philipp Fried- Sowjetrußlands und Deutschlands hin. Verglichen
man und so weiter usw.. mit dem Schmutz, der Unordnung und dem Hunger-
Das letzte in diesem Reigen ist "Für die ich lebte" tode in sowjetischen Lagern fand sie Ravensbrück
von Martin Grey (Bodley Head, 1973), der vorgibt, sauber, menschlich und gut verwaltet. Regelmäßige
einen Erfahrungsbericht über das Lager Treblinka Bäder und saubere Bettwäsche schienen ihr nach
in Polen zu geben. Grey befaßte sich früher in Ame- ihren früheren Erfahrungen als Luxus, und ihre
rika mit dem Verkauf von gefälschten Antiquitäten, erste Mahlzeit mit Weißbrot, Wurst, süßer Hafer-
bevor er sich den Konzentrationslager-Erinnerun- flockensuppe und Trockenobst veranlaßte sie, eine
gen zuwandte. Jedoch die Umstände, welche die Mitgefangene zu fragen, ob der 3. August 1940 ein
Veröffentlichung seines Buches begleiten, ähneln Feiertag wäre oder es sonst irgendeinen besonderen
den anderen. Sogar Juden, die aufgescheucht waren Anlaß für diese Kost gäbe. Sie beobachtete, daß die
wegen des Schadens, den das Buch anrichtet, pran- Baracken in Ravensbrück bemerkenswert groß wa-
gerten das Buch als schwindelhaft an und bezweifel- ren im Gegensatz zu den überfüllten Dreckhütten in
ten, ob der Autor überhaupt jemals in Treblinka den sowjetischen Lagern. Mit dem sich seit Beginn
gewesen sei. Die britische Rundfunkgesellschaft BBC 1945 abzeichnenden chaotischen Ende des Krieges
drängte ihn u.a. mit der Frage in die Enge, weshalb erlebte sie den ständigen Niedergang der Zustände
er 28 Jahre gewartet habe, bevor er mit seinen im Lager und führte dies auch auf diese Ursache
Erlebnissen an die Öffentlichkeit trat. zurück.
Die Londoner Jewish Chronicle weist in ihrer Ein Bericht, der im Gegensatz zu der sonst übli-
Besprechung von Grey's Buch am 30.3.1973 auch auf chen Propaganda steht, ist der von Charlotte Bor-
widersprüchliche Angaben über die Gaskammern mann "Die Gestapo läßt bitten". Sie war kommuni-
hin: stische politische Gefangene und ebenfalls in Ra-
"Grey erinnert sich, daß die Böden der Gaskam- vensbrück interniert. Ihre wichtigste Enthüllung
mern schräg waren, während andere Überlebende, dürfte sein, daß genau überlegte und aufhetzende
die sie gebaut hatten, darauf bestanden, daß sie Gerüchte über "Vergasungen" von den internierten
gerade waren." Kommunisten in Umlauf gesetzt wurden. Die Grup-
Obwohl Jewish Chronicle das Buch von Grey pe akzeptierte auch nicht Margarete Buber-Neu-
rundweg verdammte, trug sie dennoch dazu bei, die mann, weil sie in sowjetischen Straflagern verbannt
6 Millionen z.B. mit der Formulierung abzustützen: gewesen war. Charlotte Bormann wurde nicht er-
"Nahezu 1.000.000 Menschen wurden in Treblin- laubt, bei dem Rastadt-Prozeß in der französischen
ka im Laufe eines Jahres ermordet. Täglich wurden Besatzungszone über das Lagerpersonal auszusa-
18.000 in die Gaskammern geschickt." gen. Das übliche Schicksal derer, die nicht willens
Wenn jeden Tag 18.000 Menschen dort ermordet waren, die Lügenparolen der Sieger widerspruchs-
worden sein sollen, dann würde die Zahl von 1 los nachzuplappern.
Million in schon 56 Tagen erreicht worden sein und
nicht erst "im Verlaufe eines Jahres"! 18.000 jeden
Tag würden "im Verlaufe eines Jahres" dann 6480000
ausmachen. Oder soll das zum Ausdruck bringen, Überlastete Reichsbahn
daß die 6 Millionen bereits binnen 12 Monaten allein
schon in Treblinka zu Tode gebracht wurden? Was
ist dann mit den 1 oder 4 Millionen in Auschwitz? Colin Cross bemerkt in seinem Buch "Adolf
Derartiges zeigt uns, wie leichtfertig, um nicht ge- Hitler" scharfsinnig,
wissenlos zu sagen, mit Tausenden und Millionen "das Hin- und Herfahren von Millionen Juden durch
umgegangen wird in der Hoffnung, die Hörer und Europa, um sie dann zu ermorden, in der Zeit eines
Leser denken nicht nach oder sie sind so wehrlos hoffnungslosen Kriegszustandes, war vom Standpunkt der
gemacht, daß sie Kritik nicht wagen. Vernunft aus nutzlos." 75)
Gelegentlich erscheinen Bücher ehemaliger Kon- Auch unsere Vernunft plagt sich mit der Frage, ob
zentrationslager-Insassen, die völlig unterschiedli- es möglich war, daß auf dem Höhepunkt des Krieges,
che Verhältnisse schildern. Ein Beispiel ist Marga- als die Deutschen einen hoffnungslosen Kampf zum
rete Buber-Neumann mit ihrem Buch "Unter Überleben an zwei Fronten führten, sie Millionen
zwei Diktatoren" (London 1950). Als deutsch-jüdi- von Juden meilenweit zu aufwendigen "Schlacht-
sche Frau, die jahrelang die brutalen und primitiven 75) Colin Cross. "Adolf Hitler", London 1973, S. 307.

Historische Tatsachen Nr. 1


27
häusern" verfrachten konnten, wie die britische Pres- schrieb:
se nahezu alle Plätze im deutsch-besetzten Polen "Diese Lager wurden zuerst als solche in Deutschland
bereits 1942 bezeichnete. Um 3 oder 4 Millionen dargestellt, wie Dachau, Belsen, Buchenwald, Sachsen-
Juden nach Auschwitz, 1 Million nach Treblinka hausen und Dora, aber es wurde bald klargestellt, daß es
allein zu verfrachten (unterstellt, eine derartige dort keine systematische Vernichtung gab. Dann wurde die
inflatorische Anzahl sei überhaupt in Europa vor- Aufmerksamkeit auf Auschwitz, Treblinka, Belzec; Chelm-
handen gewesen, was nicht der Fall war), würde eine no, Janowska, Tarnow, Ravensbrück, Mauthausen Bre-
untragbare Kapazitätszumutung für das deutsche zenzca und Birkenau gelenkt, was allerdings diese Liste
Verkehrswesen gewesen sein, das bereits infolge der nicht erschöpft, die notwendig wäre." 79)
weit auseinandergezogenen russischen Front und Ehrliche Beobachter unter den britischen und
der der deutschen Ostbahn von den Partisanen amerikanischen Besatzungstruppen in Deutschland
ständig zugefügten Verluste über alles erträgliche gaben alsbald zu, daß in den Endmonaten des Krie-
Maß überlastet war. Es besteht kein Grund zu der ges viele Häftlinge an Krankheiten und Hunger
Annahme, daß die tüchtigen Deutschen mit solch gestorben waren. Beweise für "Gaskammern" hat-
zweckfremden Dispositionen ihre militärische Ope- ten sie keine gefunden. Aus diesem Grunde wurden
rationsfähigkeit gelähmt hätten. die Ostlager der russischen Besatzungszone, wie
Andererseits erscheint der Transport von 363000 Auschwitz und Treblinka, nach und nach in den
Gefangenen nach Auschwitz im Verlauf des Krieges Vordergrund geschoben, als schreckliche Mittelpunk-
sinnvoll, weil die Heranführung von Arbeitskräften te der Vernichtung (obwohl es niemandem erlaubt
an nicht bombengefährdete Industriestandorte bei war, sie zu besichtigen), und diese Tendenz hält bis
gleichzeitiger Absicherung gegen feindliche Diver- zum heutigen Tage an. Hier, in diesen Lagern, soll
sionsakte als kriegsnotwendige Maßnahme anzuse- alles das geschehen sein, - in "Gaskammern", die
hen ist. Eine nach Kriegsbeginn zunächst eingeleite- gleichzeitig 1.000 bis 2.000 gefaßt hätten.
te Konzentrierung der Juden in Ghettos unter eige- Stephen F. Pinter, der 6 Jahre nach dem Kriege
ner Verwaltung wurde alsbald aufgegeben zugun- als Rechtsberater für das US-Kriegsministerium
sten der Verteilung in zahlreiche kleine Arbeitsla- innerhalb der Besatzungstruppen in Deutschland
ger, die in Polen z.B. von der "JUS", der jüdischen und Österreich diente, veröffentlichte in der weit
Unterstützungsstelle sogar bis 1944 mit ausländi- verbreiteten katholischen Zeitung Our Sunday
schen Hilfsgütern beschickt wurden.76) Visitor am 14. Juni 1959 folgendes:
"Ich war nach dem Kriege für 17 Monate in Dachau als
Arbeits- oder Rechtsanwalt für das US-Kriegsministerium und kann be-
stätigen, daß es dort in Dachau keine Gaskammern gab.
"Todeslager"? Was dort Besuchern und Touristen irrtümlicherweise als
Gaskammern gezeigt wird, war ein Krematorium. Ebenso
gab es in keinem Konzentrationslager in Deutschland eine
Die Zustände in den deutschen Konzen-
trationslagern sind ebenso maßlos über-
trieben worden, wie auch alle anderen
Aktivitäten der deutschen Führung. Im
Jahre 1945 behauptete die Alliierte Propa-
ganda, alle deutschen Konzentrationsla-
ger seien "Todes-Lager" gewesen. William
Shirer relativierte als erster, als er schrieb:
"An sich waren sämtliche Konzentrations-
lager Todeslager".77) Auch dies ist völlig
unwahr und wird selbst von den Holo-
caust-Chronisten nicht mehr vertreten.
Shirer setzte sich nicht ernsthaft damit
auseinander, sondern folgte auch hier den
IMT-Propagandapostulaten. Unter den
Worten "an sich" kann sich jeder vorstel-
len, was er will. Wenn auch Shirer mehr-
fach Eugen Kogon zitiert, der die Gesamt-
zahl der Toten auf 7.125.000 in allen
Lagern beziffert78), so gibt Shirer doch in
einer Fußnote zu, daß diese Zahl "unzwei-
felhaft zu hoch sei".
US-Historiker Harry Elmer Barnes
76) Hundesarchiv Koblenz: R 52 III/51/1 Heimkehr der Konzentrationslager-Insassen im Jahre 1945
77) William Shirer. "Aufstieg und Fall des Dritten Reiches". aaO. S. 884.
79) Harry Elmer Barnes,Rampart Journal,Sommer 1967.
78) Eugen Kogon, "Die Theorie und Praxis der Hölle", New York 1950, S. 227.

Historische Tatsachen Nr. 1


28
Gaskammer. Uns wurde erzählt, daß es in Auschwitz eine in sowjetischen Lagern, konnten von der Hilfsabtei-
Gaskammer gab, aber weil das in der sowjetischen Besat- lung des Roten Kreuzes Lebensmittelpakete, Klei-
zungszone lag, war es uns nicht erlaubt, diese zu besichti- der und Arzneien empfangen. Die Staatsanwalt-
gen. Was mir während der 6 Nachkriegsjahre in Deutsch- schaft führte in jedem Falle von Festnahmen aus
land und Österreich möglich war festzustellen, ist, daß kriminellen Gründen eingehende Untersuchungen
etliche Juden getötet worden waren, aber die Zahl von 1 durch. Nicht anders als in anderen Ländern. Auch
Million wurde bestimmt niemals erreicht. Ich habe Tausen- gab es Verurteilungen entsprechend geltender Ge-
de von Juden vernommen, ehemalige Insassen von Konzen- setze und Entlassungen nach Strafverbüßung.
trationslagern in Deutschland und Österreich, und ich In der Begründung des Auschwitz-Prozesses 1965
halte mich selbst für einen Fachmann auf diesem Gebiet." wurde bestätigt, daß keinerlei Häftlingsmißhand-
Das ist eine völlig andere Geschichte als die lungen erlaubt waren und ständige Belehrungen
übliche Propaganda. Pinter unterscheidet, wie es an darüber stattfanden, die jeder einzelne schriftlich zu
sich selbstverständlich wäre, Krematorien von Gas- bestätigen hatte.80) Gelegentlich gab es Ungesetz-
kammern. Beide als Synonyme darzustellen ist üble lichkeiten, aber solche Fälle wurden meist sofort u.a.
Diffamierung. Gleiches gilt für die irreführende Be- auch von SS-Richter Dr. Konrad Morgen des Reichs-
zeichnung "Gasofen", sofern dieser eine "Gaskam- kriminal-Polizeiamtes untersucht und geahndet. Den
mer" andeutet, in der Menschen zu Tode gebracht Lagerkommandanten von Buchenwald, Karl Koch,
worden sein sollen. In Krematorien werden nach wie hat Morgen 1943 wegen nachgewiesener Häftlings-
vor Verstorbene verbrannt, unabhängig davon, auf tötung zum Tode verurteilt. Prozeß und Urteil wur-
welche Weise sie gestorben waren. Vor allem in den damals auf dem Dienstweg allen Dienstgraden
Seuchen- oder Gebieten mit hohem Grundwasserpe- des Wachpersonals bekanntgemacht. Auch Oswald
gel — beides war in Auschwitz gegeben - erwiesen Pohl, der Verwaltungsleiter der Konzentrationsla-
sich Krematorien zur Verbrennung von Leichen als ger, der in Nürnberg so grausam behandelt wurde,
unerläßlich. war für diese Todesstrafe eingetreten.
Der deutsche Erzbischof von München, Kardi- Während des Krieges sind SS-Gerichte häufig in
nal Faulhaber, unterrichtete die Amerikaner, daß den Lagern tätig gewesen, um Übergriffe zu ahnden
während der alliierten Luftangriffe im September und zukünftige zu verhindern. Mehr als 800 Verfah-
1944 auf München 30.000 Menschen getötet wur- ren waren bis Kriegsende anhängig. Morgen sagte in
den. Der Erzbischof bat die deutschen Behörden, die Nürnberg aus, daß er mit Hunderten von Insassen
Leichen der Opfer im Krematorium in Dachau ver- vertraulich die Zustände in den Lagern besprochen
brennen zu lassen. Man gab ihm jedoch Bescheid, habe. Er sah wenige, die unterernährt waren, außer
dies sei nicht möglich, weil das Krematorium nur in den Krankenhäusern, und fand, daß Arbeitseifer
eine Brennstelle habe und diese für die Einäsche- und -Ergebnis der Häftlinge wesentlich geringer
rung so vieler Luftkriegsopfer bei weitem nicht aus- ausfielen, als sie im normalen Arbeitsprozeß außer-
reiche. Wie sollte ein solches Krematorium 238.000 halb der Lager üblich waren.
jüdische Leichen geschafft haben, von denen die Das Lager Dachau mag tatsächlich als typisch für
Amerikaner 1945 behaupteten, sie seien dort ver- die Art der Internierung angesehen werden. Pflicht-
brannt worden? Wenn das hätte ermöglicht werden arbeit in Fabriken und Anlagen war kriegsbedingt.
sollen, dann hätte man das Krematorium für 326 Kommunistenführer Ernst Ruff bezeugte in seiner
Jahre ohne Unterbrechung arbeiten lassen müssen, eidesstattlichen Erklärung am 18. April 1947 in
und es wären 530 Tonnen Asche erzeugt worden. Nürnberg, daß die Behandlung bei der Arbeit und im
Lager Dachau menschlich war. Der vom 20. Mai
1940 bis zum 29. April 1945 in Dachau inhaftiert
gewesene polnische Untergrundführer Jan Piecho-
Menschliche Bedingungen wiak bezeugte am 21. März 1946, daß die Gefange-
nen dort von diszipliniertem SS-Personal gut behan-
Die Lebensbedingungen während der Kriegszeit delt wurden. Berta Schirotschin, während des
in Deutschland sind in unzähligen Büchern gespen- ganzen Krieges im Verpflegungslager in Dachau
itisch verfälscht worden. Der Bericht des Roten tätig, bezeugte, daß die arbeitenden Insassen bis
Kreuzes, der weiter unten untersucht wird, zeigt zum Anfang des Jahres 1945, trotz der anwachsen-
aufschlußreich, daß während des ganzen Krieges den Mängel in Deutschland, um 10 Uhr an jedem
die Lager gut verwaltet waren. Die darin arbeiten- Morgen ihr zweites Frühstück erhielten.
den Insassen erhielten sogar während der Jahre Im allgemeinen belegen Hunderte von eidesstatt-
1943 und 1944 täglich nicht weniger als 2750 Kalo- lichen Erklärungen in Nürnberg die menschlichen
rien, was das Doppelte an Nahrung dessen war, was Zustände in den Konzentrationslagern, aber Ge-
der Durchschnittsbürger im besetzten Deutschland wicht wurde nur denen beigemessen,die eine schlech-
nach dem Kriege erhielt. Die Internierten waren te deutsche Verwaltung wiederspiegelten und für
unter ständiger ärztlicher Aufsicht, und diejenigen, Propaganda-Zwecke gebraucht werden konnten. Ein
die krank wurden, kamen in ein lagereigenes Kran-
kenhaus. Alle Internierten, im Gegensatz zu denen 80) Landgericht Frankfurt/M 20.8.1965 = A Z : 50/4 Ks 2/63, Seite 43 + 52.

Historische Tatsachen Nr. 1


29
Studium der Dokumente legt offen, daß jüdische dem Lager Verbrechen gegeben hatte". Gleichwohl,
Zeugen, die ihre Deportation ablehnten und daher in so schreibt Dr. Barton, sei nach der Befreiung alles
den Lagern interniert wurden, die schlechten Aspek- so arrangiert worden,
te ihres dortigen Lebens übertrieben, während In- "daß die meisten annehmen konnten, der Zustand der
sassen anderer Nationalitäten, die aus politischen Insassen sei von den Deutschen absichtlich herbeigeführt
Gründen interniert waren, im allgemeinen mehr ein worden.
ausgeglicheneres Bild darstellten. Die Insassen gaben bewußt Beispiele von Brutalität und
Nachlässigkeit an, und die das Lager besuchenden Journa-
listen aus verschiedenen Ländern formten ihre Schilderun-
Unvermeidbares Chaos gen entsprechend den Notwendigkeiten der Propaganda in
der Heimat."
Die allgemein korrekten Verhältnisse in den deut- Dennoch hebt Dr. Barton hervor, daß die Sterb-
schen Konzentrationslagern brachen gegen Ende lichkeit und die Krankheiten unter den Umständen
des Krieges nach und nach zusammen. Der Bericht unvermeidlich waren, und daß sie auch nur
des Roten Kreuzes erklärt, daß die großflächigen während
Luftbombardements der Alliierten das Transport- der Frühjahrsmonate des Jahres 1945 vorkamen.
und Nachrichten-System des Reiches zerstörten. "Aus Besprechungen mit Gefangenen ging hervor, daß
Lebensmittel erreichten die Lager nicht mehr, und die Zustände im Lager bis Ende 1944 keineswegs schlecht
der Hunger forderte eine wachsende Zahl von Op- waren. Die Baracken lagen zwischen Kiefernbäumen, und
fern. Diese schreckliche Lage wurde in den Lagern jede war mit Toiletten, Waschbecken, Dusche und Heizöfen
noch durch Überbelegung, Bombentreffer auf Was- eingerichtet.
ser- und Elektrizitätsleitungen usw. und dadurch Deutsche Militärärzte erzählten mir, daß es seit Mona-
hervorgerufene Typhus-Epidemien verschlimmert. ten immer schwieriger wurde, Lebensmittel ins Lager zu
Die Überbelegung war durch die Räumung der Lager schaffen. Auf alles, was sich auf den Autobahnen bewegte,
im Osten, wie z.B. Auschwitz, entstanden, als die wurde geschossen... Ich war erstaunt, noch 2 - 3 Jahre alte
gehfähigen Gefangenen wegen des sowjetischen Vor- Unterlagen von großen Mengen an Lebensmitteln zu fin-
marsches westwärts in Marsch gesetzt wurden. Ko- den, die täglich gekocht und verteilt wurden. Seitdem
widerspreche ich der allgemeinen Meinung, daß es eine
lonnen solcher erschöpfter Menschen kamen dann in
beabsichtigte Hungerpolitik gegeben habe. Das wurde
einigen deutschen Lagern, wie Bergen-Belsen und
auch durch die große Zahl von gut ernährten Insassen
Buchenwald, an, die schon selbst unter unzumutba-
bestätigt. Weshalb litten dann so viele an Unterernäh-
ren Belastungen standen.
rung? Die Hauptgründe für diesen Zustand in Bergen-
Schon am 13. April 1944 hatten die Engländer das Belsen waren Krankheiten, starke Überbelegung durch die
Lager Bergen-Belsen bombardiert und dabei 8 Häft- übergeordnete Verwaltung, das Fehlen von Gesetz und
linge getötet, 40 schwer oder leicht verwundet. Wei- Ordnung innerhalb der Baracken und mangelhafte Versor-
tere 11 waren kurz darauf verstorben.81)
Unzweifelhaft haben diese fürchterlichen alliier-
ten Luftbombardements einige Tausend KZ-Häft-
linge das Leben gekostet, auch in Buchenwald und
Nordhausen, viele von ihnen sogar noch kurz vor
Kriegsende. Hier wurden die Fotographien von Da-
hingeschiedenen erstellt, auf denen Bulldozer Hau-
fen von Leichen in große Gruben schoben. Diese
Fotos wurden als "Beweise" für die allerorten in den
deutschen Konzentrationslagern angeblich üblich
gewesenen Zustände ausgegeben, wobei die Macht-
strukturen der Sieger gewährleisteten, daß solche
Darstellungen ohne Widerspruch blieben.
Eine erstaunlich ehrliche Beschreibung der Zu-
stände in Bergen-Belsen 1945 erschien in "Purnell's
History of the Second World War" (Vol. 7, Nr. 15) von
Dr. Russell Barton, später Abteilungsleiter und
beratender Psychiater in Severalls Hospital, Essex,
der einen Monat nach dem Kriege im Lager als
Medizinstudent verbrachte. Sein Bericht schildert
die wahren Ursachen der Sterblichkeit in solchen
Lagern gegen Ende des Krieges. Brigadier Glyn
Hughes, der britische Militärarzt, der 1945 das
Kommando von Bergen-Belsen übernommen hatte,
war, Barton zufolge, nicht überzeugt, "daß es dort in Gesunde und freudige Insassen von Dachau
nach der Entlassung
81) Bundesarchiv Koblenz: NS 19/3558.

Historische Tatsachen Nr. 1


30
gung mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten." den völkerrechtlichen Bestimmungen entsprach.
Die fehlende Ordnung, die zu Aufruhr bei der Der Bericht unterteilt 2 Arten von Zivilgefangenen:
Lebensmittelverteilung führte, wurde von den Bri- (1) Zivilisten, die aus verwaltungsrechtlichen Grün-
ten mit Maschinengewehrfeuer und Panzern, die im den umgesiedelt wurden (Kriminelle), und (2) jene,
Lager umherfuhren, wiederhergestellt. deren Festsetzung aus politischen oder rassischen
Abgesehen von den unvermeidbaren Todesfällen Gründen erfolgte, weil sie als Gefahr für den Staat
unter diesen Umständen schätzt Glyn Hughes, oder dieBesatzungsstreitkräfte angesehen wurden.83)
"daß ungefähr tausend Menschen durch die Freund- (S. 73)
lichkeit der englischen Soldaten getötet worden sind, weil "Diese Personen galten nach allgemeinen Gesetzen aus
diese ihnen ihre eigenen Rationen und Schokolade gaben." Sicherheitsgründen als Verhaftete bzw. Gefangene." 83)(S.
Die hungergeschwächten Häftlinge hatten diese 74)
Nahrungsumstellung nicht vertragen. Der Bericht gibt zu, daß sich die Deutschen zu-
Weniger freundlich war, daß die Amerikaner, die nächst aus Gründen der Sicherheit und ausgebliebe-
das Desinfektionsmittel DDT in überreichlichen ner Gegenseitigkeit durch die Alliierten hinsichtlich
Mengen zur Verfügung hatten, dies nicht dem Roten der von ihnen inhaftierten deutschen Zivilgefange-
Kreuz zur Verteilung an die befreiten KZ-Lager, nen weigerten, dem Roten Kreuz die Inspektion der
zumal im Bereich der Verbündeten, zur Verfügung Gefangenen zu gewähren. Doch im Herbst 1942
stellten. So starben in Bergen-Belsen allein binnen erteilte die deutsche Führung dem Komitee diese
der ersten Woche nach der Befreiung täglich 3. - wichtige Genehmigung. Ab August 1942 konnte es in
4.000 seuchenkranke Häftlinge.82) den größeren Konzentrationslagern Lebensmittel-
Pakete verteilen, und "vom Februar 1943 ab wurde
diese Erlaubnis auf alle Lager und Gefängnisse
Anerkennung durch das ausgedehnt".83) (S. 74) Das Komitee stellte bald die
Verbindung zu allen Lagerkommandanten her und
Rote Kreuz organisierte Lebensmittel - und Hilfsprogramme, die
bis in die letzten Monate des Jahres 1945 funktio-
Die Thematik des mit der jüdischen Bevölkerungs- nierten.
gruppe zusammenhängenden Geschehens während Dankesbriefe auch von jüdischen Internierten
des Zweiten Weltkrieges ist in einem sachgerechten bestätigten den ordnungsgemäßen Empfang der
Bericht des Internationalen Komitees vom Roten Hilfslieferungen. Der Bericht stellt fest, daß
Kreuz über seine Arbeit im Zweiten Weltkrieg er- "täglich bis zu 9.000 Pakete gepackt wurden. Vom
faßt. Herbst 1943 bis zum Mai 1945 wurden insgesamt 1112000
Die Autorengruppe dieses 3-bändigen Berichts83) Pakete mit einem Gesamtgewicht von 4.500t zu den Kon-
unter Leitung von Frederic Siordet erklärt einlei- zentrationslagern geschickt." 83)(S.78 + 80)
tend, der Bericht habe zum Ziel, in der Tradition des Außer Lebensmittel erhielten die Internierten
Roten Kreuzes Neutralität zu wahren. Hierin liegt Bekleidung und Medikamente:
sein großer Wert. "Pakete wurden gesandt nach: Dachau, Buchenwald,
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz Sangershausen, Sachsenhausen, Oranienburg, Flossen-
berief sich auf die Genfer Militärkonvention von bürg, Landsberg a. Lech, Flöha, Ravensbrück, Hamburg-
1929, um Zugang zu den Zivilgefangenen zu erhal- Neuengamme, Mauthausen. Theresienstadt, Auschwitz,
ten, die in Mittel- und Westeuropa von den deut- Bergen-Belsen, in Lager bei Wien und in Mittel- und Süd-
schen Behörden interniert worden waren. Im Gegen- Deutschland. Die Hauptempfänger waren Belgier, Hollän-
satz dazu war es dem Komitee nicht möglich, Zugang der, Franzosen, Griechen, Italiener, Norweger, Polen und
in die Sowjetunion zu erhalten. Die Millionen Zivil- staatenlose Juden." 83) (S. 83)
und Militärgefangenen in der Sowjetunion, deren Im Verlauf des Krieges
Lebensbedingungen bei weitem als die schlechte- "war das Komitee in der Lage, Hilfslieferungen von
sten bekannt waren, blieben völlig von jeder neutra- über 20 Millionen Schweizer Franken, die durch jüdische
len Inspektion abgeschottet. Wohlfahrts-Organisationen in der ganzen Welt gesammelt
Der Rot-Kreuz-Bericht stellt zunächst klar, daß waren, besonders durch das Amerikan Joint Distribution
die Internierung der Juden als feindliche Ausländer Commitee von New York, zu verschicken und zu verteilen."
84)
82) British Red Cross (Hrsg.),"Over to You",NorthWest Commission, Order of
St. John, No. 2, August 1945 + William M. Schnyler (Hrsg.), "American Das American Joint Distribution Committee un-
Yearbook 1944". New York 1945, S. 824: "Im Frühsommer 1944 gab es terhielt bis Eintritt der USA in den Krieg Anfang
genug DDT, um monatlich 50 Millionen Soldaten zu schützen. ... Nichts
davon wird zum zivilen Gebrauch ausgegeben."
Dezember 1941 in Berlin ein Büro. Das Internatio-
83) Report of the Joint Relief Commission of the International Red Cross 1941 nale Rote Kreuz beschwerte sich, daß nicht die
-1945", Genf 1948, basierend auf: "Documents sur l'activité du CICR Reichsregierung ihr Hilfsprogramm behindere, son-
en faveur des Civils detenues dans les camps de concentration en dern die Blockade Europas durch die Alliierten.
Allemagne 1939 - 1945" (Dokumente über die Tätigkeit des IRK
Seine meisten Einkäufe tätigte es in Rumänien,
zugunsten von in Deutschland in den Konzentrationslagern
festgehaltenen Zivilisten 1939 - 1945), Genf 1946, hier zitiert: Band III Ungarn und der Slowakei.
S. 73, 74, 78, 80, 83. + "Interarma Caritas", Genf 1947. 84) Report, ebenda, Band I, S. 644, 204, 646, 645, 648.

Historische Tatsachen Nr. 1


31
Den Delegierten des IRK war es möglich, das Juden protestierte es gegen "den barbarischen Luft-
ausschließlich für Juden vorgesehene und von krieg der Alliierten".88) In einem Schreiben an das
unge- Deutsche Auswärtige Amt vom 2.10.1944 verwies
fähr 40.000 Juden aus verschiedenen Ländern be- das IRK auf den bevorstehenden Zusammenbruch
wohnte und von ihnen verwaltete Lager Theresien- des deutschen Verkehrssystems und die hierdurch
stadt bis zum 6. April 1945 zu besichtigen. Sie zu erwartende Hungersnot für die gesamte Bevölke-
vermerkten die Vorzugsbedingungen, die dort rung.
herrschten.85) In dem 3-bändigen Bericht mit seinen 1.600 Sei-
Das Komitee vermerkte auch, daß das faschisti- ten ist kein Hinweis auf eine von der Reichsregie-
sche Rumänien unter Ion Antonescu ermöglicht habe, rung beabsichtigt gewesene Vernichtung von Juden
seine Hilfe bis zur sowjetischen Besetzung auf 183000 oder auf "Gaskammern" enthalten. Wenn die Dele-
rumänische Juden zu erweitern. Das IRK beklagte gierten dem Bericht zufolge sogar Waschplätze, Ba-
sich bitter, daß es niemals Erfolg hatte, "irgend deeinrichtungen, Duschen und Wäschereien in den
etwas nach Rußland zu senden".86) Die gleiche Lage Lagern inspizieren und sich darum kümmern konn-
traf auch für die Lager in Deutschland nach ihrer ten, welche Installationen zu reparieren oder zu
"Befreiung" durch die Russen zu. Das Komitee er- erweitern seien89), so ist daraus zu folgern, daß sie
hielt sogar bis zur russischen Besetzung aus nicht nur einen oberflächlichen Eindruck von den
Auschwitz beachtliche Mengen Post. Auch die Be- Lagern erhalten haben und auch hätten Gerüchten
mühungen des IRK, den unter den Sowjets in nachgehen können, die sich gerade um Duschen, aus
Auschwitz verbliebenen Internierten Hilfe zu sen- denen angeblich Giftgas strömen sollte, rankten. Die
den, blieb zum Scheitern verurteilt. aus der neutralen Schweiz kommenden und mit
Für die Unterstützungsarbeit in Polen sind die internationalen Informationen ausgestatteten IRK-
Darlegungen des Komitees aufschlußreich, die sich Delegierten haben nicht einmal Andeutungen für
mit der "Jüdischen Unterstützungshilfe" (J.U.S.) (S. solche Gerüchte gefunden. Dabei vermerkt der Be-
211 ff) befassen. Hier wird auf 47 jüdische Arbeitsla- richt durchaus, daß Juden, ebenso wie viele Angehö-
ger verwiesen, die zumindest bis Ende 1943 unter rige anderer Nationalitäten, Härten und Entbeh-
jüdischer Selbstverwaltung ständig mit Hilfsliefe- rungen erlitten. Da die meisten der jüdischen Lager-
rungen aus dem Ausland (hauptsächlich Lebens-, ärzte, so der Bericht, zur Bekämpfung der Typhus-
Arznei- und Desinfektionsmittel) versorgt wurden. Epidemien in Osteuropa eingesetzt waren, war es
Ein weiterer, erst 1972 herausgegebener Bericht des ihnen unmöglich, die 1945 gegen Kriegsende in den
IRK87) verweist auf 10 Arbeitslager mit etwa 15.000 Lagern ausgebrochenen Epidemien zu bekämpfen.84)
Internierten "aller Nationalitäten, jedoch meist aus (S. 204)

Ungarn und Polen", die noch am 26.4.1945 im In- In diesem Zusammenhang sei auf eine Schätzung
nern Deutschlands voll funktionsfähig waren. von Medizinern verwiesen, die ein Schweizer Akade-
Einer der wichtigsten Aspekte des Roten-Kreuz- miker in seiner Dissertation anführt, derzufolge
Berichtes ist, daß er die wahre Ursache der Todesfäl- während des Zweiten Weltkrieges vornehmlich in
le klarstellt, die unzweifelhaft gegen Ende des Krie- Osteuropa — Konzentrationslager eingeschlossen —
ges in den Lagern eingetreten waren. ca. 2 Millionen Menschen an Typhus gestorben sei-
"Angesichts der chaotischen Zustände in Deutschland en90); zweifellos waren viele davon Juden. Und Ty-
nach der Invasion, während der letzten Kriegsmonate, als phus ist nun einmal eine Seuche, die sich durch
die Lager keinen Lebensmittelnachschub mehr erhielten, mangelnde Hygiene und Hunger ausbreitet. Waren
forderte die Hungersnot eine steigende Zahl von Opfern. auch die Lebensmittelrationen im deutschen Herr-
Die deutsche Regierung, selbst alarmiert durch diese Lage, schaftsbereich allgemein knapp, so waren sie doch
benachrichtigte endlich das Rote Kreuz am 1. Februar bei noch halbwegs intakt gebliebenen Heimatkriegs-
1945... Im März 1945 ergaben Besprechungen zwischen verhältnissen - so auch in Polen - erheblich höher
dem Präsidenten des Internationalen Komitees vom Roten auch bei KZ-Häftlingen und Juden als in den ersten
Kreuz und dem General der SS Kaltenbrunner entscheiden- Nachkriegsverhältnissen für die Allgemeinheit. Man-
de Ergebnisse. gelnde Hygiene der damaligen osteuropäischen Be-
Die Hilfsleistungen konnten ab sofort durch das Komi- völkerung hingegen konnten die Deutschen trotz
tee selbst verteilt werden und es war je einem Delegierten aller Bemühungen nicht verhindern. Viele Deutsche
des Roten Kreuzes erlaubt, im Lager zu bleiben..." 83) (S. 83) wurden selbst Opfer dieser Seuche. Auch ihre Ar-
Sicherlich waren die deutschen Behörden be- beitsprogramme litten dadurch erheblich. Sie konn-
müht, die Lage zu verbessern, soweit das möglich ten also keinerlei Interesse an solchen Epidemien
war. Das IRK bestätigt auch, daß die Lebensmittel- haben, die bis Kriegsende nie ganz zu überwinden
lieferungen zu dieser Zeit wegen der alliierten Luft- waren. Ihre Toten können jedenfalls auf kein "Ver-
angriffe auf das deutsche Verkehrsnetz eingestellt nichtungsprogramm" gebucht werden!
85) Report, ebenda, Band III, S. 75 + Band I, S. 642.
86) Report, ebenda, Band II, S. 62. 89) IRK, "Inter Arma Caritas", Genf 1947, S. 78.
87) "The Work of the ICRC for Civilian Detainees in German Concentration 90) Band III, S. 594.
Camps from 1939 to 1945", Genf 1972. S. 124. 91) Hans-Rudolf Meier,"Fleckfieberforschung",Zürich 1961,S. 21.

Historische Tatsachen Nr. 1


32
Gefälschte Fotografien dokumente für die Geschichtsschreibung?", Vlotho /
Weser 1973 sei ein Beispiel hier hervorgehoben:
Die Herkunft des ersten Bildteiles. Es ist schlicht
Nicht nur solche Zustände wie bei Kriegsende in gemalt. Doch noch deutlicher und sofort als Fäl-
Bergen-Belsen wurden schamlos für Propaganda- schung zu erkennen ist der untere Bildteil. Er wurde
Zwecke ausgebeutet. Die Kriegs- und Nachkriegs- einfach in den ersten Teil hineinmontiert, die Lei-
propagandisten machten auch umfassenden Ge- chen den stehenden Häftlingen vor die Füße gelegt.
brauch von gefälschten Verbrechens-Fotografien und Das Grauen sollte noch schrecklicher aussehen. Nur
-Filmen. Der außergewöhnliche Zustand, in dem vergaß man auf Schatten und Sonstiges, z.B. den
sich Bergen-Belsen befand, traf tatsächlich nur auf
plötzlich fehlenden Hintergrund zu achten, — und
einige Lager zu. Die meisten Lager entgingen den
schlimmsten Schwierigkeiten, und die Mehrzahl der auch auf die Intelligenz der Betrachter. Diese offen-
Insassen überlebte in gutem Ernährungszustand. sichtliche Fälschung erscheint auf Seite 341 im Buch
"Macht ohne Moral: eine Dokumentation über die
SS", Frankfurt 1957, von R. Schnabel mit der
Überschrift "Mauthausen". Walendy gibt 18 wei-
tere Beispiele in Schnabels Buch an.
Den oberen Teil des Bildes, also die stehenden
"nackten Häftlinge", hatte die französische Ankla-
gebehörde in ihrer Dokumentation F 321 (Eugene
Aroneau "Konzentrationslager") 1945 beim Mili-
tärgerichtshof in Nürnberg eingereicht; es wurde
von diesem im Band XXX. Seite 421 als Dokument
bewertet und festgehalten. Es wurde übernom-
men u.a. von Heinz Kühnrich "Der KZ-Staat",
Berlin 1960, S. 81; Vaclav Berdych "Mauthausen",
Prag 1959; Robert Neumann "Hitler, Aufstieg und
Untergang des Dritten Reiches", München 1961. -
- Ein Beispiel für unzählige.
Die Fälschung von Kriegszeit-Fotografien ist nichts Neues.
Der Leser sei auf Arthur Ponsonby's Buch "Falschheit im
Kriege", London 1928, verwiesen, in dem gefälschte Fotografien
über angebliche deutsche Greueltaten im Ersten Weltkrieg
zusammengestellt sind, - "Leichenfabriken zur Herstellung
von Seife", "gekreuzigte Kanadier", "abgehackte Hände belgi-
scher Kinder" usw.. Dies waren - indes stümperhafte - Vorläu-
fer für die Propaganda gegen die "Nazis".
Einen ersten Fall von Bild- und Film-Fälschung prangerte
die britische Zeitung Catholic Herald am 29. Oktober 1948
an. Sie berichtet, daß in Kassel, wo jeder deutsche Erwachsene
gezwungen wurde, den Horror-Film von Buchenwald anzuse-
hen, ein Arzt aus Göttingen sich selbst auf der Leinwand
wiedererkannte, wie er auf die am Boden liegenden Opfer
blickte. Nachdem sich seine Aufregung gelegt hatte, empörte er
sich über diese Machart, denn diese Filmszene stamme aus
Dresden nach den verheerenden britisch-amerikanischen Bom-
benangriffen vom 13. Februar 1945, wo er selbst als Arzt
eingesetzt gewesen war. Bei den Luftangriffen auf Dresden
waren 250.000 bis 350.000 Menschen, zumeist Frauen und
Kinder ums Leben gekommen. Die Leichen der Opfer waren auf
Roste gelegt und zu 400 - 500 mit Flammenwerfern verbrannt
worden, was einige Wochen dauerte. Der Buchenwaldfilm wur-
de dann aus dem Verkehr gezogen. Man hat später solche
drastischen Wiedererkennungsmöglichkeiten vermieden und
Gefälschtes Greueltaten-Foto. Die Körper im
Fälschungen völlig neu angefertigt.
Vordergrund wurden aufmontiert. "Menschenseife" präsentierte der sowjetische Anklagever-
treter in Nürnberg 1945/46 erneut in Nachahmung des briti-
Man ersieht dies selbst bei den Befreiungs- schen "Leichen-Fabrik"-Märchens aus dem Ersten Weltkrieg.
bildern der Häftlinge von Dachau, Buchen- Er bewies damit, wie abgefeimt und primtiv das Niveau jener
wald und sogar Auschwitz. war, die sich anmaßten, über Deutschland zu Gericht zu sitzen.
Aus der Broschüre des Verfassers "Bild- Die amerikanischen und britischen Ankläger waren nicht bes-

Historische Tatsachen Nr. 1 33


amerikanische bzw. ausländische Staatsbürger be-
ser: Sie präsentierten "Lampenschirme aus Men-
handelt. Sie wurden im Lager Vittel im Süden Frank-
schenhaut", "Schrumpfköpfe", "Gaskammern" (sol-
reichs als amerikanische Fremde gehalten.84)(S. 645)
che Attrappen ließen die Amerikaner von deutschen
"Bis März 1945", sagt der Bericht des IRK, "konn-
Kriegsfangenen in Dachau und Mauthausen, die
ten die Juden Ungarn verlassen, wenn sie ein Visum
Sowjets in Oranienburg bauen,die Polen in Auschwitz
für Palästina hatten".84)(S. 648) Sogar nach Ablösung
"rekonstruieren"), was sich alles später als Schwin-
der Horthy-Regierung 1944 im Anschluß an den
del herausstellte.
Versuch, mit der Sowjetunion einen Waffenstill-
War die Bildfälschungsproduktion der Alliierten
stand abzuschließen, wurde die Auswanderung der
bereits während des Krieges voll im Gange, so wurde
Juden fortgesetzt. Das Rote-Kreuz-Komitee bemüh-
sie nach Kriegsende erst richtig ausgeweitet und in
te sich um Zusagen von England und den USA,
die "wissenschaftliche Literatur" eingeschleust. Die
"jedwede Hilfe zu geben, die Auswanderung der
totale Konformität mit den sowjetischen Berufs-
Juden aus Ungarn zu ermöglichen".
schwindlern und den weltweit mächtigen jüdischen
Der britische Historiker F.J.P. Veale hat darauf
Lobbiisten sorgte für kritiklose Übernahme aller,
hingewiesen, daß der im September 1944 in Quebec
auch der übelsten, Machwerke als "authentische
von Präsident F.D. Roosevelt sowie später auch von
Fotografien", sofern sie geeignet waren, die deutsche
W. Churchill gebilligte Morgenthau-Plan "eine weit
Geschichte zu verunglimpfen. Diese Art der "psycho-
größere Verminderung der deutschen Bevölkerung
logischen Kriegführung" erstreckte sich natürlich
und weit längere und ausgedehntere Leiden vorgese-
auch auf die normalen Dokumentenfälschungen.
hen hat, als jemals den Nazis angelastete Kriegsver-
Eigens hierfür hatten die westlichen Alliierten ihre
brechen", denn nach eigenem Eingeständnis der
"dokumentenherstellenden Ateliers" geschaffen:
Alliierten wären dem Morgenthauplan nach Beendi-
"Das jüdische DP-Lager Föhrenwald - Wolfratshau-
gung des Krieges wenigstens 40 Millionen Deutsche
sen, 20 km von München entfernt gelegen, beherbergte die
zum Opfer gefallen.92)
größten Dokumentenfälscher- und Fotomontage-Ateliers
im besetzten Deutschland. Gegründet 1945 und aufgelöst
1948 ging ein Teil an die CIA in Deutschland, ein Teil Kein Augenzeuge
wurde nach Washington geschickt und der größte Anteil für G a s k a m m e r n
ging nach Tel Aviv." 91)
Der französische Historiker Professor Paul Ras-
sinier, selbst Insasse verschiedener Konzentrati-
Nicht alle w a r e n interniert onslager, hat um der Gerechtigkeit und Wahrheit
willen nach intensiver Forschungsarbeit bis zu sei-
Band III des Rot-Kreuz-Berichtes, Kapitel 3 (1. nem Tode im Jahre 1966 mehrere Bücher veröffent-
Jüdische Zivilbevölkerung) behandelt "die Hilfe, die licht, die Grundlage für eine Revisionismusforschung
dem jüdischen Teil der freien Bevölkerung" gegeben über die Kriegsverbrechensthematik darstellen.
wurde. In diesem Kapitel wird eingestanden, daß bei Von 1933 bis 1943 war Rassinier Professor für
weitem nicht alle europäischen Juden in Konzentra- Geschichte am College d'enseignement general in
tionslagern festgehalten wurden, sondern viele auch, Belfort, Academie de Besançon. Während des Krie-
wenngleich unter gewissen Beschränkungen, als ges leistete er Widerstandsarbeit, bis er am 30.
Teil der freien Bevölkerung lebten. Dies steht im Oktober 1943 von der Gestapo verhaftet wurde, die
Gegensatz zu der "Gründlichkeit" eines angeblichen ihn bis 1945 in die Konzentrationslager Buchenwald
"Vernichtungsprogrammes". Der Bericht stellt fest, und Dora schickte. Ende des Krieges bekam er
daß zum Beispiel in der Slowakei eine große Anzahl Typhus, der seine Gesundheit so zerstörte, daß er
der dortigen jüdischen Minderheit die Erlaubnis seinen Lehrbetrieb nicht wieder aufnehmen konnte.
hatte, im Lande zu bleiben. Bis Ende August 1944, Nach dem Kriege wurde Rassinier mit der Medaille
als der Aufstand gegen die deutschen Truppen aus- de la Resistance und der Reconnaisance Française
brach, wurde dies als ein für Juden -- insbesondere ausgezeichnet und in die französische Abgeordne-
auch aus Polen — verhältnismäßig sicheres Gebiet ten-Kammer gewählt, aus der er von den Kommuni-
angesehen.84) (S. 646) sten im November 1946 wieder hinausgeschmissen
Nicht nur, daß eine beachtliche Zahl von Juden wurde.
die Internierung vermeiden konnte. Sogar Auswan- Rassinier nahm dann sein großes Werk in Angriff,
derungsmöglichkeiten gab es für Juden noch über eine systematische Analyse, besonders in bezug auf
den Dezember 1941 hinaus vereinzelt bis zum die angebliche "Vernichtung" der Juden. Die Tatsa-
Kriegsende über Ungarn, Rumänien, die Türkei und che vor Augen, daß Reisende meistens mit Wunder-
Schweiz. Auch die polnischen Juden, die vor der erzählungen zurückkommen, betitelte er sein erstes
deutschen Besetzung nach Frankreich gekommen Buch mit "Die Lüge des Odysseus".93)
waren und ein Visum für die USA oder Südamerika Eines der vielen Verdienste von Rassinier's Ar-
erhalten hatten, wurden von den Deutschen als 92) F.J.P. Veale, "Der Barbarei entgegen" aaO. S. 17.
93) Paul Rassinier, "Die Lüge des Odysseus", Paris 1949, Wiesbaden 1959, S. 154, 189.
91) J.G. Burg, "Sündenböcke", München 1980, S. 155.

Historische Tatsachen Nr. 1


34
beit ist, daß er das Märchen von der allgemeinen "Teufel und Verdammte", konnte er befragen. Er
deutschen Schlechtigkeit gesprengt hat, und er hatte geschrieben, daß Millionen von Juden in
entschleiert, wie historische Wahrheit in einen un- Auschwitz vernichtet worden seien. Doch auch Kauts-
durchdringlichen Nebel von Partisanen-Propaganda ky konnte Rassinier nur dahingehend unterrichten,
versenkt und schließlich total entstellt der Öffent- daß er selbst niemals eine Gaskammer gesehen
lichkeit wieder übergeben wurde. Rassinier verweist habe und seine Informationen auf dem beruhen, was
das Schicksal der Juden während des Zweiten Welt- andere "ihm erzählt haben".94) (S. 89)
krieges in den Schicksalsrahmen der gesamten euro- Die Goldmedaille für die Vernichtungsliteratur
päischen Völker, stellt Sachverhaltsverdrehungen verlieh Rassinier dem Dr. Miklos Nyiszli für sein
mittels genauer statistischer Analysen bloß, geht Buch "Arzt in Auschwitz". Weisen doch hier Fäl-
Gerüchteerzählern nach und versucht sie — meist schungen von Tatsachen, offensichtliche Widersprü-
vergebens — zu finden und gibt Lageberichte auf che und schamloseste Lügen nach, daß der Autor von
Grund eigenen Erlebens und eigener Dokumenten- Plätzen spricht, die er niemals gesehen hat.95) Die-
prüfung. sem "Arzt von Auschwitz" zufolge seien 4½ Jahre
Bis zu seinem Tode untersuchte Rassinier die lang Tag für Tag 25.000 Juden vernichtet worden,
gesamte Vernichtungs-Literatur und hinterfragte was freilich die "24.000 täglich für 2½ Jahre" der
die Autoren. Olga Lengyel bei weitem übertrifft. Dies würde
David Rousset mit seinem Buch "Das andere bedeuten, daß es in Auschwitz bis 1945 = 41 Millio-
Königreich", New York 1947, war der erste, den er nen Opfer gegeben habe,das 2½-fache der jüdischen
sich vornahm, hatte dieser doch behauptet, daß es in Weltbevölkerung der Vorkriegszeit. Als Rassinier
Buchenwald Gaskammern gegeben habe. Da er selbst versuchte, Nachforschungen über diesen komischen
Insasse von Buchenwald gewesen war, konnte er "Zeugen" anzustellen, wurde ihm erzählt, "daß er
unschwer nachweisen, daß David Rousset Märchen schon vor der ersten Veröffentlichung seiner Aussage
erzählte. verstorben sei". 95) (S. 71)
Abbe Jean Paul Renard war der nächste. Sei- Rassinier hat nicht geklärt, ob Miklos Nyiszli mit
nem Buch "Ketten und Lichter" ("Chaines et Lumie- Nicolae Nyiszli identisch ist, der für den IG-Farben
res", Paris 1947) zufolge hatte er Abertausende in die Prozeß am 8. Oktober 1947 eine eidesstattliche
Gaskammern von Buchenwald gehen sehen. Auf Erklärung unterzeichnet hat (er war nicht persön-
Anfrage Rassiniers, worauf er eine solche Behaup- lich erschienen), die ebenfalls schauerliche
tung stütze, antwortete Renard, Falschmeldungen enthielt wie z.B.: "Transporte mit
"das sei eine literarische Wendung, und da diese Dinge 200 - 300 Häftlingen aus Monowitz, die bei IG-
doch irgendwo vorgekommen sind, ist es kaum von Bedeu- Farben gearbeitet hatten", seien vergast worden; er
tung. " 93) (S. 154) habe "nach vollendeter Vergasung Zyklon B-Kerne
Später bestätigte er seine "Kenntnis" auf Grund in der Hand gehabt" (er wäre daran sofort gestor-
von Hören-Sagen. "In Wirklichkeit hat er von alle- ben); "Die Feuer der Krematorien sowie der offenen
dem nichts gesehen." 93) (S. 154) zwei Gräber" hätten Tag und Nacht gebrannt und
Rassinier überprüfte dann Denise Dufournier's seien "auf eine Entfernung von 30 km" sichtbar
Buch "Ravensbrück: Das Todeslager der Frauen", gewesen, "Essensträger vom Sonderkommando der
London 1948. Und wieder fand er, daß die Autorin Krematorien" seien täglich ins Lager Birkenau ge-
keinen anderen Beweis für Gaskammern hatte als kommen und hätten "ständig Kontakt mit dortigen
unbestimmte "Gerüchte", welche Charlotte Bormann Häftlingen" gehabt.96)
als von kommunistischen Gefangenen mutwillig aus- Seit dem Kriege hat Rassinier tatsächlich
gestreut bezeichnete. ganz Europa in der Suche nach jemandem
Ähnlich analysierte er Philipp Friedmann's bereist, der nun tatsächlich Augenzeuge von
"Dies war Auschwitz: Die Geschichte des Mörderla- Gaskammer-Tötungen gewesen war. Er hat
gers", New York 1946 und Eugen Kogon's "Die Theo- nicht einen einzigen gefunden. Er stellte fest,
rie und Praxis der Hölle", New York 1950. Überall daß kein einziger der Autoren, die behaupten, daß
fand er, daß kein einziger dieser Autoren selbst je die Deutschen Millionen von Juden vernichtet hät-
eine Gaskammer gesehen hat, noch irgendeinen ten, auch nur in der Lage war, realistisch Lage und
Augenzeugen herbeischaffen konnte, der als Augen- Bauwerk einer Gaskammer zu beschreiben, ge-
zeuge dafür aus Auschwitz in Frage kommen konnte. schweige denn einen Augenzeugen zu beschaffen.95)
Schließlich wendet sich Rassinier auch gegen (S.97)
Eugen Kogon's Behauptung, der verstorbene Janda Nachforschungen an Ort und Stelle haben erge-
Weiß habe ihm unter vier Augen gesagt, "Angehöri- ben, daß Gaskammern im Gegensatz zu den Erklä-
ger des Sonderkommandos der Gaskammern in rungen zahlreicher Überlebender in Buchenwald,
Auschwitz" gewesen zu sein. Da er tot war und Eugen Bergen-Belsen, Ravensbrück, Dachau, Dora oder
Kogon der einzige war, "der ihn getroffen hat", konn- Mauthausen in Österreich reine Erfindungen waren
te Rassinier dieser Mitteilung nicht nachgehen.93)(S. 94) Paul Rassinier,"Zum Fall Eichmann-Was ist Wahrheit?",aaO. S. 86,89,90
189) 95) Paul Rassinier,"Das Drama der europäischen Juden"aaO. S. 65 ff.,94,97.
Benedikt Kautsky hingegen, den Autor von 96) Staatsarchiv Nürnberg, KV-Prozesse, Fall VI, ZD-12. Dok. Ni-11710, S. 2-5.

Historische Tatsachen Nr. 1


35
oder von den Attrappen herrührten, die Amerikaner Belzec, Majdanek und Sobibor bestätigte, der eben-
und Russen nach Kriegsende mit Hilfe deutscher falls auf mysteriöse Weise in Frankreichs Gefängnis-
Gefangener in Dachau, Mauthausen und Oranien- mauern ums Leben gekommene Kurt Gerstein ist.
burg errichtet oder die Polen in Auschwitz "rekon- Behauptete er — bzw. behauptete "man", er habe
struiert" haben. Bekanntlich konnten sich diese Art gesagt —, 40 Millionen seien vernichtet worden, so
Zeugen bewußt sein, daß ihre Aussagen nicht rechts- steht in seiner ersten unterschriebenen Denkschrift
verbindlich zu sein brauchten und sie daher alles, "25 Millionen". Immerhin 15 Millionen, = 1x die
was sie gegen die Deutschen vorzubringen gedach- jüdische Weltbevölkerung insgesamt weniger. Wei-
ten, gefahrlos in die Welt setzen konnten. Ja, es war tere Abstriche machte er in seiner "zweiten Denk-
sogar opportun für sie, ihrer Fantasie in dieser schrift" bzw. "Parallelfassung"26). Diese Dokumente
Richtung unbegrenzten Bewegungsspielraum und wurden als so zweifelhaft angesehen, daß sie nicht
Ausdruck zu geben. einmal im Nürnberger Gerichtshof zugelassen wur-
Rassinier weist daraufhin, daß, obgleich derarti- den. Dennoch werden sie weiter in drei verschiede-
ge Zeugen längst mit stichhaltiger Beweisführung nen Formen in Umlauf gebracht, eine in deutsch (in
widerlegt sind, sie sich in keiner Weise daran stören den Schulen verteilt) und zwei in französisch, die alle
und ihre alten abstrusen Geschichten weiterverbrei- nicht untereinander übereinstimmen. Die deutsche
ten. Sie scheuen sich sogar nicht, solche Geschichten Ausgabe diente als "Beweis" im Eichmann-Prozeß
noch Jahre später, wie z.B. u.a. beim Eichmann- 1961.97)
Prozeß, erneut als wahr aufzutischen. Kein Gericht Endlich lenkte Professor Rassinier die Aufmerk-
hat bislang solche Zeugen unter Meineidhaftung samkeit auf ein wichtiges Eingeständnis des Dr.
gesetzt und ihnen derartige Lügen übelgenommen. Kubovy, Direktor des Weltzentrums für jüdische
Im Gegenteil belegten die Gerichte statt dessen jene Zeitgeschichte in Tel-Aviv, das er in Die wiederge-
mit Strafe, die nachwiesen, daß die Gaskammern fundene Erde am 15. Dezember 1960, machte. Dr.
Fiktionen waren. Kubovy erkennt an, daß nicht ein einziger Befehl von
Was die östlichen Lager in Polen betrifft, zeigt Hitler, Himmler, Heydrich oder Göring zur Vernich-
Rassinier, daß der einzige Zeuge, der das Vorhan- tung der Juden gefunden worden ist.94) (S. 90)
densein von Gaskammern in Treblinka, Chelmno,

Verringerte Verlustzahlen
Seitdem bewegen sich die offiziellen Verlustzah- "Zeugen" in der Art, wie eben beschrieben, gegeben
len ständig abwärts, und zur Zeit sind sie bei 20.600 wurde, denn sie sind alle voller Widersprüche, Über-
angelangt, deren Mehrzahl gegen Ende des Krieges treibungen und Falschheiten. Rassinier schließt auch
an Typhus und Hunger gestorben war. Diese Defla- aus, daß Aussagen zur Untermauerung der 6 Millio-
tion auf 10% der ersten Zahl wird sich zweifellos nen von solchen Leuten wie Höss, Hoettl, Wisliceny
noch weiter verstärken und eines Tages auf die Zahl und Höllriegel, Eichmann, die mit ihren Todesurtei-
von 6 Millionen auswirken. len zu rechnen hatten, oder darauf hofften, begna-
Paul Rassinier weist nach eingehender statisti- digt zu werden, und die Marterungen ausgesetzt
scher Analyse nicht nur eine Vernichtungsplanung waren, oder diese ständig zu erwarten hatten, ir-
der Reichsregierung, sondern auch die auf einem gendeinen historischen Wert hätten.
solchen Vorwurf fußende Vernichtungszahl von 6 Die Zahlen über die Dachauer Verluste sind ty-
Millionen als unrealistisch zurück. Um diese Propa- pisch für die Übertreibungen, die später drastisch
gandazahl glaubwürdig zu machen, sei bereits die verringert werden mußten. Im Jahre 1946 enthüllte
Zahl der jüdischen Bevölkerung Europas vor dem Philip Auerbach, jüdischer Staatssekretär in der
Kriege dadurch verfälscht worden, daß man weder bayerischen Regierung - er wurde Jahre später
die umfangreichen Auswanderungen vor und wäh- überführt, Wiedergutmachungsgelder für nicht vor-
rend des Krieges berücksichtigt habe, aber auch handen gewesene Juden gefordert zu haben — in
nicht jene Juden, die in den sowjetischen Machtbe- Dachau eine Gedenktafel mit dem Text:
reich geflohen waren oder dort umgebracht wurden "Dieses Gebiet soll im Gedächtnis behalten werden
bzw. dort umgekommen oder auch zu Beginn des als ein Schrein, wo 238.000 Menschen verbrannt wur-
Rußlandfeldzuges aus den "westlichen Grenzbezir- den."
ken" Rußlands evakuiert worden sind. Auch wurde Pastor Niemöller wiederholte Auerbachs er-
die Zahl der 1945 überlebenden Juden verschleiert schwindelte "238.000" dortigen Tote, wohingegen
oder verfälscht. Das war die Methode, die der Jewish Bischof Neuhäußler von München in einer Rede in
World Congress -- Jüdischer Welt-Kongreß - ange- Dachau feststellte, daß dort 30.000 Menschen "von
wandt hat. insgesamt 200.000 Personen aus 38 Nationen, die
Unabhängig hiervon weist Rassinier entschieden dort interniert waren", gestorben seien.98) (S. 13 - 14)
jede geschriebene oder gehörte "Zeugenaussage" 97) Henri Roques, "Die Geständnisse des Kurt Gerstein", Leoni 1986.
über die 6 Millionen zurück, die durch irgendeinen 98) Paul Rassinier, "Das Drama der Juden Europas", aaO. S. 13 -14, 162,
217, 239 + 257 - 260.

Historische Tatsachen Nr. 1


36
Nach Angaben des Sonderstandesamtes der Stadt vorhanden gewesen behaupteten Einrichtungen un-
Dachau waren von 188.000 Häftlingen zwischen terzubringen, die auch notwendig gewesen wären,
1933 und 1945 = 20.000 verstorben.99) um Massenvernichtungen durchführen zu können.
Rassinier weist daraufhin, daß die verschiedenen Die Schlucht Babi Jar bei Kiew ist ein ähnlicher
jüdischen Instanzen -- wie z.B. der amerikanische Fall. Die Behauptungen über 33.771 dort binnen 2
Rat der Juden (repräsentiert von Prof. Raul Hilberg Tagen Ende September 1941 ermordete Juden bzw.
+ Shalom Baron als Gutachter), das zeitgenössische bis 1943 von rund 100.000 dort umgebrachter Men-
jüdische Weltdokumentationszentrum (Verfasser der schen durch die Deutschen hat sich als eindeutig
dortigen Statistiken = "die Poliakov Clique"), das unwahr herausgestellt. Ähnliches gilt für die angeb-
Institut für jüdische Angelegenheiten in New York - lichen mehr als 600.000 Mordopfer von Belczek und
- zu erstaunlichen Differenzen in den Zahlen der und weitere Hunderttausende an vielen anderen
überlebenden Juden kommen, ohne daß dies bei Plätzen.
irgendjemandem von ihnen zu einer Differenz in der Auch die drastische Verringerung der neuerli-
Todesrate von 6 Millionen führt. So schwanken die chen "Schätzung" über die Auschwitz-Verluste ist
Überlebenden-Zahlen aus diesen jüdischen Quellen aufsehenerregend, wie sie u.a. durch die Beseitigung
für Polen zwischen 50.000, 400.000, 700.000 + der Gedenktafeln für die "4 Millionen" seitens der
1.980.960; für Rußland zwischen 500.000 + 2,6 Mil- polnischen Museumsverwaltung 1990 zum Ausdruck
lionen; für Lettland zwischen 0 + 85.000; für zahllose kommt.
andere Länder zwischen 0 + Millionen.98) (S.l62+217)
"Wir können bezeugen, daß es mindestens 4.524.108 Deportationen
europäischen Juden früh genug gelang auszuwandern,
bevor sie festgehalten und in Konzentrationslager de- = kriegsbedingte Reaktionen
portiert wurden. Und wir können diese denjenigen hin-
zufügen, die die Historiker und Statistiker der Internatio- Professor Rassinier erinnert daran, daß die inter-
nalen Zionistischen Bewegung in Europa 1945 lebend national organisierten Juden im Namen des Weltju-
wiedergefunden haben. " 98)(S. 257) dentums dem Deutschen Reich bereits am 24. März
Rassinier schlußfolgert: Hätten die jüdischen Or- 1933 den Krieg erklärt haben und dies bei Ausbruch
ganisationen in ihren offiziellen Forschungsinstitu- des Konfliktes zwischen Deutschland und Polen
ten ehrliche Untersuchungsbefunde und Statistiken noch einmal in zwei gesonderten Erklärungen des in
herausgebracht, also natürliche Geburten- und Ster- London residierenden Präsidenten der Jewish Agen-
beraten, Auswanderungen, sowjetische Deportatio- cy, Chaim Weizmann, - wiederum im Namen des
nen und ihre Opfer, die Unzuverlässigkeit sowjeti- Weltjudentums - bekräftigten. Daß die in Deutsch-
scher Veröffentlichungen, Schwierigkeiten in der land lebenden Juden auf Grund dieser Kriegserklä-
Überprüfung der Definitionskriterien für Juden zwi- rungen, die sie als "Kriegführende" expressis verbis
schen Religion, Rasse und Staatsangehörigkeit, mit einschlossen, als "feindliche Ausländer" betrach-
Namensveränderungen nach Kriegsende usw. be- tet und interniert wurden, entspricht durchaus den
rücksichtigt, so hätte von Anfang an die Ablehnung internationalen Völkerrechtsregeln. Man beschloß
der Historiker gegenüber solchen Methoden vermie- daher in Berlin, nach der bereits schon seit 1938
den werden können. Statt dessen mußten diese sich nach und nach durchgeführten Ausschaltung auch
mit naturwissenschaftlich unmöglichen Geschich- aus der Wirtschaft gegen sie zahlreiche Sicherungs-
ten, mit Unterlassen konkreter neutraler Untersu- maßnahmen durchzuführen und sie schließlich Ende
chungen und damit verbunden fehlenden Funden, 1941 - Sommer 1942 nach Polen bzw. Weißrußland
Dokumenten und sonstigen Beweismitteln sowie zu deportieren und dort in mehr oder weniger ge-
mit gefälschten Dokumenten und fragwürdigsten schlossenen Arbeitslagern zu internieren.
Zahlenbehauptungen auseinandersetzen, die jeder Deportationen waren zu Beginn des Krieges kei-
Ernsthaftigkeit entbehren. Dieses unredliche Ver- neswegs geplant. Der Entschluß hierzu wurde vor-
wirrspiel führten Anklage und Gericht im Jerusale- nehmlich als Vergeltung für die Zwangsverschik-
mer Eichmann-Prozeß 1961 fort. kung der rd. 500.000 Wolgadeutschen und zusätzli-
"Heute, nachdem ich alle damals fehlenden Dokumente chen ca 250.000 übrigen Rußlanddeutschen aus ih-
in Händen habe, kann man sagen, daß -- berechnet nach rer jahrhundertealten Heimat nach Sibirien und
den internen Informationen des Zeitgenössischen Weltdo- Kasachstan gefaßt, die der sowjetische Diktator
kumentationszentrums — die Zahl der Opfer 1.485.292 Stalin bereits Ende Juni 1941 begonnen, aber erst
beträgt und nach denen des Herrn Raul Hilberg 896.892." am 28.8.1941 durch die Veröffentlichung des ent-
98) (S. 260) sprechenden Dekretes öffentlich bekanntgemacht
Hinzu kommt die wissenschaftliche Aufklärung hatte. Diese war bekanntlich unter unmenschlich-
vieler Tatkomplexe oder angeblicher Tatkomplexe sten Bedingungen bei gleichzeitig totaler Enteig-
wie z.B. Treblinka, wo mit Hilfe der Luftbilder aus nung des noch verbliebenen kärglichen privaten
den Jahren 1944 nachgewiesen werden konnte, daß Besitzstandes aller und mit Überführung ins Gulag-
das Lager viel zu klein war, um überhaupt die als Straflagersystem durchgeführt worden. Daß dabei
99) Paul Rassinier. "Was nun, Odysseus?", Wiesbaden 1960, S. 66.
führende Vertreter des Rußlanddeutschtums will-

Historische Tatsachen Nr. 1


37
kürlich erschossen wurden und eine nie ermittelte Tatkomplexe noch eingehender Aufklärung bedür-
Anzahl dieser Menschen als Folge dieser Aktionen fen.
umgekommen ist, gehörte bereits zur seit Jahrzehn- Große Beachtung schenkt Professor Rassinier
ten geübten Praxis derartiger sowjetischen "Säube- der Art, in welcher die übelsten Greuelmeldungen
rungen". Auch die offizielle Auflösung der Wolgare- aus sämtlichen Quellen der Alliierten einschließlich
publik durch den Obersten Sowjet am 7.9.1941 be- der besonders verlogenen Sowjetunion leichtfertig
siegelte die Endgültigkeit der Volksgruppen-Ver- ausgebeutet werden. Daß die alliierte Kriegspropa-
nichtungs-Maßnahmen. 100) ganda grundsätzlich auf einen solchen Betrug ange-
Welche Zusammenhänge auch immer noch zu- legt war, ergibt sich aus ihrer Konzeption von selbst:
sätzlich für die Deportationen der Juden aus Deutsch- Man wollte den Krieg unter allen Umständen gewin-
land, schließlich auch anderen westeuropäischen nen und verachtete um dieses Zieles willen Moral
Ländern eine Rolle spielen ("Widerstandskämpfer" und Wahrheit in jedweder Form. Und man führte
Admiral Canaris als deutscher Abwehrschef spielte den Krieg zur Ausweitung der eigenen Macht, also
in dieser Beziehung eine besonders üble Rolle mit um vermeintlicher Vorteile willen (Herrschaft über
der von ihm gefordeten Kennzeichnung und Konzen- Deutschland und andere Länder, Landraub usw.).
trierung der Juden unter Berufung auf Geheim- Die ungeminderte, ja geradezu gesteigerte Fortset-
diensterkenntnisse): sie erfolgten eindeutig erst Mo- zung dieser so auf Lügen fundierten Kriegspropa-
nate, das Gros ein ganzes Jahr nach der sowjeti- ganda in Friedenszeiten, in denen es keine weiteren
schen, für die Gesamtheit der Wolga- und übrigen Territorien zu erobern, feindliche politische
Rußlanddeutschen durchgeführten existenzvernich- Machtträger niederzuwerfen gab, kann doch nur
tenden Maßnahme. Zielorte für die deportierten dann einen Sinn haben, wenn die an den Schalthe-
Juden waren das Baltikum, Weißrußland im Raum beln dieser Politik sitzenden Kräfte sich dennoch
Minsk, Galizien, aber auch die bekannten Stätten in weitere Vorteile versprechen. Daß dazu die dauer-
Polen wie Lodz, Auschwitz, Chelmno, Belzec, Majda- hafte Zermürbung, Zerrüttung, Niederhaltung des
nek, Lublin, Treblinka und so weiter. Dort sollten sie besiegten Gegners gehört, versteht sich ebenfalls
das Kriegsende abwarten bis zur Wiederaufnahme von selbst, doch reicht dies nicht zur Erklärung aus.
internationaler Verhandlungen, die dann über ihre Der Besiegte hat die an ihm verübten Verbrechen,
Zukunft entscheiden sollten.101) u.a. den Großraub seiner östlichen Provinzen als
Der Befehl zur konzentrierten Zusammenfassung "rechtmäßige Maßnahmen" zu akzeptieren, und zwar
der Juden im östlichen Europa ("Gesamtlösung") dauerhaft, eben weil seine "Schuld" so gewaltig,
wurde dem Chef des Reichssicherheitshauptamtes, einmalig dargestellt, in immer weitere Dimensionen
Reinhard Heydrich, von Reichsmarschall Hermann ausgeweitet ist, und Widerspruch strafrechtlich,
Göring gegeben. Er sah die Überwachung, den ge- weil "kriminell", geahndet werden kann.
schlossenen Arbeitseinsatz und - wie in Theresien- Rassinier hebt ferner hervor, wie nach 1950 eine
stadt - ein eigenes jüdisches Gemeindeleben für die Flut von fabrizierter Vernichtungs-Literatur unter
nichtarbeitsfähigen, älteren Juden vor. So gab es Anweisung von zwei Organisationen erschien, die so
auch im Nachgang zu diesem Befehl keine zentralen bemerkenswert zusammenarbeiteten, daß man glau-
Vorbereitungen, Planungen, Maßnahmen, Geheim- ben könnte, sie stünden unter einer einzigen Lei-
absprachen, technische Studien oder Entwicklun- tung. Eine war das "Komitee zur Untersuchung von
gen, Ortserkundungen für irgendwelche Vernich- Kriegsverbrechen", eingerichtet unter kommunisti-
tungsabsichten. Jedenfalls ist derlei nie nachgewie- scher Herrschaft in Warschau, und das andere war
sen worden. Bei der Vielzahl der später bekanntge- das "Weltzentrum für jüdische Zeitgeschichte und
wordenen Widerstandskräfte innerhalb des deut- Dokumentation" in Paris und Tel-Aviv. Ihre Veröf-
schen Machtbereiches muß es schon verwundern, fentlichungen erschienen in einem günstigen politi-
daß kein einziger dieser "Kämpfer" einen Dienstweg schen Klima, und für die Sowjetunion war der Zweck
oder Zeitpunkt, Maßnahmen für einen mit den De- einfach der, alles und jedes auf die "verbrecherischen
portationen im Zusammenhang stehenden oder auch Nazis" abzuwälzen, um die Aufmerksamkeit der
hiervon unabhängigen Völkermord an den Juden Weltöffentlichkeit von ihren eigenen Expansivzielen
nachzuweisen in der Lage war. Hinweise und Nach- und Verbrechen abzulenken. Die Herrschaften in
weise für den Holocaust kamen jedenfalls nicht von Warschau handelten bekanntlich nach dem Willen,
ihnen.Gleichermaßen erstaunlich ist,daß die Sowjets der ihnen von Moskau aufgetragen worden war.
nirgendwo ein Massengrab, das diesen Vorwurf vor Es dürfte für jeden denkenden Menschen selbst-
der ganzen Welt beweisen könnte, exhumiert haben. verständlich sein, daß der Zusammenbruch des so-
Diese Darlegungen, die sich aus Rassiniers Arbei- wjetischen Herrschaftssystems, das auf der lügen-
ten ergeben, sollen nicht in Abrede stellen, daß durchsetzten Ideologie des "Dialektischen Materia-
ungezählte Juden im Verlauf des Krieges — auch als lismus" aufgebaut war und kraft des daraus folgen-
Folge deutscher Maßnahmen — umgekommen sind den "demokratischen Zentralismus" in die totale
und daß viele der dem "Holocaust" zugeordneten Diktatur des skrupellosen Massenmörders Stalin
100) Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, München 1982, S. 314. ausmündete, auch Folgerungen für die dort verfüg-
101) Paul Rassinier, "Was ist Wahrheitt?", aaO. S. 115 - 116. ten Sprachregelungen, Wertordnungen, Rechtsbe-

Historische Tatsachen Nr. 1


38
griffe, die Geschichtsschreibung haben muß. Bis zur längst wissenschaftlich widerlegt sind.
Stunde sind diese notwendigen Revisionen der so- Und was die "undankbare Rolle des Anklägers"
wjetischen Kriegspropaganda hin zur sachlich kor- anbetrifft, in die die jüdischen Geschichtsschreiber
rekten Geschichtsschreibung noch nicht vollzogen "gezwungen" seien, so steht dem die historische
worden. Moskau ließ bislang lediglich — jedenfalls Tatsache gegenüber, daß gerade Angehörige jener
1988 - für seine russischen Leute die Geschichtsprü- Leute es waren, die die Rolle des Anklägers und
fungen an den Schulen wegen "allzu vieler Lügen in Kriegserklärers schon zu Zeiten übernommen ha-
den Geschichtsbüchern" ausfallen.102) Die notwendi- ben, da ihnen diese wegen mangelnder Zuständig-
gen Auswirkungen auf die westlichen Gechichtsbü-
keit und erfundener oder verdrehter Sachverhalte
cher werden nicht ausbleiben können. Auch Strafge-
gar nicht zustand und Konflikte erst auf Grund einer
setze können das nicht verhindern.
solchen ungerechtfertigten Anmaßung entstanden
sind.

Neutrale Geschichtsschreibung
Schlußfolgerung
oder scheinheilige Ausrede?
Mehr oder weniger stillschweigend wurden in
Leon Poliakov und Josef Wulf haben am besten Jerusalem und Polen 50 Jahre nach Kriegsende auch
formuliert, wie sich Historiker unter dem Anschein offizielle Schätzungen der Verluste an gesonderten
der Neutralität und Objektivität aus der Affäre Plätzen nach unten korrigiert. Unsere Analyse der
ziehen, um sich ja nicht mit Sachverhalten auseinan- Bevölkerungs- und Auswanderungs-Statistik, eben-
dersetzen zu müssen, die nun einmal zum Pflichten- so die Untersuchungen der Schweizer Baseler Nach-
kreis verantwortungsbewußter Historiker gehören: richten sowie jene von Professor Rassinier zeigen,
der Begutachtung historischer Faktenlagen von al- daß die Zahl der jüdischen Verluste die Grenze von
len Seiten. So dienten sie der eigenen Sache, wenn 1,5 Millionen nicht überschritten haben könnte.
sie unter dem Vorwand vermerkten: Es ist deshalb bemerkenswert, daß das Weltzen-
"Ohne den entsprechenden Abstand ist in diesem Fall trum für jüdische Zeitgeschichte und Dokumentati-
eine Geschichtsschreibung besonders schwierig und on in Paris jetzt feststellt, daß 1.485.292 Juden aus
heikel. Doch kommt noch ein weiteres erschwerendes den verschiedenartigsten Gründen während des Zwei-
Moment hinzu. Eine jüdische Feder -- und wenn sie noch ten Weltkrieges verstorben bzw. umgekommen sei-
so gewissenhaft sein will — muß, in die undankbare Rolle en, also auch aus natürlichen Todesursachen, im
des Anklägers gezwungen, Gefahr laufen, den rechten Kampf in den Reihen der Roten Armee oder der
Ton zu verfehlen. ... Aus diesem Grunde wurde die einzig anderen alliierten Truppen, Bombenkrieg usw..98)(S.
260)
vollkommen neutrale und vorurteilslose Form einer
Sammlung von Dokumenten und unbeeinflußbaren Zeu- "12.000 bis 15.000 deutsche Juden waren es, die zwi-
genaussagen, die größtenteils aus den Archiven des schen April und Juli 1945, aus Untergrund, Ehen mit
Dritten Reiches selbst stammen, gewählt." 103) Nichtjuden und Lagern auftauchend, ihren deutschen Mit-
Diese scheinheilige Floskel enthebt sie und ihres- bürgern gegenüberstanden. ... Zehntausende jüdische dis-
gleichen der kritischen Nachprüfungspflicht aller placed persons konfrontierten die Militärverwaltungen
von ihnen vorgelegten Dokumente und Zeugenaus- und die deutschen Gemeinden mit unerwarteten Proble-
sagen, mit denen sie und ihre Gesinnungsgenossen men. Ende 1946 gibt es etwa 250.000 Juden in West-
Geschichte schreiben. So brauchten sie sich auch deutschland." 104)

nicht mit der Tatsache auseinanderzusetzen, daß Zweifellos sind einige Hunderttausend Juden im
die Siegermächte eine ungeheure Fülle von Doku- Verlaufe des Zweiten Weltkrieges gestorben bzw.
menten gefälscht, andere vernichtet, Zeugen "son- umgekommen, zweifellos auch etliche als Opfer nicht
derbehandelt", ihren Besatzungstribunalen einsei- zu rechtfertigender Morde. Der Zusammenhang mit
tiges Recht oktroyiert und ihnen die Nachprüfung einem Krieg, der weltweit 55 Millionen unschuldiger
aller amtlich vorgelegten Papiere verboten haben. Opfer auf allen Seiten gekostet hat, ist offensicht-
Gerade auf diese Weise lassen sich aber histori- lich. Um dies Geschehen im richtigen Verhältnis zu
sche Faktenlagen beliebig verändern, ja ins Gegen- sehen, sei als Beispiel angeführt, daß über 1 Million
teil verkehren. Und da bis auf den heutigen Tag an deutscher Zivilisten allein den alliierten Luftangrif-
dieser Methode festgehalten wurde, somit eine gei- fen, weitere ebenso unschuldige 3,28 Millionen der
stige Auseinandersetzung in Wirklichkeit gar nicht bestialischen Ausmordungspolitik anläßlich der Ver-
stattfindet, wird die Menschheit nach wie vor mit treibung aus den ostdeutschen Heimatgebieten ge-
Dogmen konfrontiert, die von den Siegermächten gen Ende des Krieges zum Opfer fielen, über 1
für die Durchsetzung ihrer Interessen geschaffen Million deutsche Kriegsgefangene, weil sie bewußt
und beibehalten wurden, obgleich sie in der Sache dem Hungertode ausgesetzt wurden, und Hundert-
tausende andere nach Kriegsende rachsüchtiger
102) Rheinische Post, Düsseldorf, 16. Juni 1988 unter Bezugnahme auf
104) Frank Stern. "Im Anfang war Auschwitz -- Antisemitismus und
Iswestija und Utschitelskaja Gazeta, Moskau.
Philosemitismus im deutschen Nachkrieg",Schriftenreihe des Instituts für
103) Leon Poliakov / Josef Wulf,"Das Dritte Reich und die Juden" aaO.,S. 1. Deutsche Geschichte, Universität Tel Aviv, Nr. 14, Gerlingen 1991, S. 15.

Historische Tatsachen Nr. 1


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gerwillkür erlagen.
Am 19. Januar 1955 veröffentlichte die neutrale
schweizer Zeitung Die Tat einen Überblick über alle
Verluste während des Zweiten Weltkrieges, basie-
rend auf den Zahlen des Internationalen Roten Kreu-
zes. Sie stellte darin fest,
"daß die Zahl der Opfer, die aus Gründen politischer,
rassischer oder religiöser Verfolgungen sowie in Gefäng-
nissen oder Konzentrationslagern zwischen 1939 und 1945
entstanden waren, um 300.000 liegt".
Von diesen, die nur Opfer aus dem deutschen
Herrschaftsbereich enthalten, waren jedoch keines-
falls alle Juden.
Das Jewish Distribution Committee schätzte die
Zahl der Überlebenden in Europa auf nur 1 - 1,5
Millionen, doch ist eine solche Zahl heute unan-
nehmbar. Das wird auch durch die wachsende Zahl
von Juden bewiesen, die an die westdeutsche Regie-
rung für ihre Verluste Wiedergutmachungsansprü-
che stellten, für Schäden oder Leiden, die sie tat-
sächlich oder angeblich zwischen 1939-1945 erlitten
hatten. Daß hierbei Verluste und Schäden unter
Ausklammerung der kriegsbedingten Zusammen-
hänge, die einseitig und dogmatisch Deutschland
angelastet werden, bemessen wurden, liegt auf der
Hand. Bis zum Jahre 1965 hatte sich die Zahl der
Antragsteller innerhalb von 10 Jahren verdoppelt
und die Zahl von 3,375 Millionen erreicht.105)1985
waren es schon 6 - 7 Millionen Wiedergutma-
chungsanträge, wie aus einem Schreiben des Bun- und Gesundheitsschäden, Verdienstausfall für be-
desministeriums der Finanzen vom 18.9.1985 mit rufliche Nachteile usw.. Wie auch immer dies aufzu-
dem AZ: VI A 4 - 0 1478 - L 4/85, unterzeichnet I.A. schlüsseln wäre — amtlicherseits wird eine solche
Oldenburg, hervorgeht. 106) Aufschlüsselung der Öffentlichkeit vorenthalten --,
Auch aus diesem Sachverhalt ergibt sich, wie hier so muß auch berücksichtigt werden, daß für Anträge
mit fiktiven Zahlen operiert worden ist und weiter- dieser Art den Antragstellern keine so strenge Be-
hin operiert wird. Da die Antragsteller nahezu aus- weispflicht auferlegt wurde wie bei den heimatver-
schließlich Juden sind, besteht kein Zweifel, daß die triebenen Deutschen, sondern auch unüberprüfbare
Mehrheit von 3 Millionen Juden, die der NS-Herr- Zeugenbekundungen ausreichten.
schaft in Europa ausgesetzt waren, tatsächlich über- Letzte Nachricht: Die in Tel Aviv erscheinenden
lebt haben dürfte, wobei freilich nicht auszuschlie- Israel Nachrichten vom 22. April 1993 zitierten
ßen ist, daß unter die genannte Zahl von Wiedergut- das demographische Zentrum des russischen Parla-
machungsanträgen Mehrfachanträge ein und der- mentes, demzufolge in den GUS-Staaten, also den
selben Personen fallen, z.B. für Sach-, Vermögens- Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion, 5
l05) Aufbau, - zentrale jüdische Wochenzeitung, New York, 30. Juni 1965 Millionen Juden leben würden, "weitaus mehr als
106) Vgl. Faksimile in HT Nr. 49, S. 35. früher von Israel geschätzt."

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