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Oberflächenschutz durch Beschichten

Ausgabe: WS 2020-21

Prof. Dr.-Ing. Thomas Schnick


Fachgebiet Fertigungstechnik
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Johannes Wilden

Verschleiss und Korrosion


an metallischen Bauteilen verursachen jährlich Kosten an Rohstoffen
und Energie in Industrienationen wie der Bundesrepublik in Höhe von
6 % (allein durch Korrosion) des Bruttosozialproduktes.

Fazit: Abnutzung kostet Milliarden!


Technische Universität

Quelle: Max Planck Gesellschaft 2014


Ilmenau

Einleitung
Fachgebiet Fertigungstechnik
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Johannes Wilden

In deutschen Industrieunternehmen werden jährlich


5%
des erzielten Umsatzes
für
Reparatur und Instandhaltung!
aufgewendet.

(in einigen besonders verschleissintensiven Industriezweigen


Technische Universität

sogar 10 - 15 %)

Schätzung aus Unternehmesbefragungen Kundenstamm CASTOLIN 2010


Ilmenau

Einleitung
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Gültig für sämtliche Industrien:

Weniger als
10 %
der als Verschleissteile erkannten Bauteile
verursachen mehr als
70 %
aller Störungen und Ausfälle.
Technische Universität

Fazit:

Vorbeugende Instandhaltung!
Ilmenau

Schätzung aus Unternehmesbefragungen Kundenstamm CASTOLIN 2010

Einleitung
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150 Mrd. € jährlich gehen der Volkswirtschaft durch Korrosion verloren


(Berücksichtigung von Produtionsausfallkosten und anderer Folgekosten

ca. 10 % von Herstellungskosten sind Instandhaltungskosten!


ca. 50 % der Verschleißschäden sind vermeidbar

Verschleiß- und Korrosionsschutz


Technische Universität

als konstruktive Elemente einsetzen !

Agieren ist besser als Reagieren !


Ilmenau

Einleitung
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Kosten (€) für Jahresproduktion von 1 Mio Einheiten


un- BALINIT®-
beschichtet beschichtet

Werkzeuge 31.800 15.700

Wartung 17.200

Beschichtung 800

Summe 49.000 16.500

Jährl. Beschichtungskosten
Technische Universität

(200 verschiedene Modelle) 160.000


800 x 200 =

Einsparung pro Jahr


(200 verschiedene Modelle) 6,5 Mio
Ilmenau

32.500 x 200 =

Quelle: Siemens AG

BALINIT® senkt Fertigungskosten


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Anwendungen

Serienfertigung:
VW 10 Zylinder

Hüftimplantate Motorblock
Quelle: Medicoat AG

EUROFLAMM
Technische Universität
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Synchronringe
Quelle: Kolbenschmidt

Haushaltsgegenstände
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Anwendungsbereiche

Industrie / Ausrüstung Beschichtete Komponenten


Luftfahrt Fahrwerk, Landeklappen
Gasturbinen in der Industrie Schaufeln, Abrasivschichten,
Verbrennungsschichten
Fahrzeugmotoren Zylinderbohrungen, Reibbelag,
Synchronisationsringe
Papier, Druck und Stahlindustrie Walzen mit einem Gewicht bis zu 65 t
Öl und Gasausrüstung Pumpenantriebe, Dichtungen, Wellen,
Verdichterwellen
Medizin Orthopädische Implantate,
Technische Universität

Röntgentargets
Textilmaschinenbau Rillenwalzen, Untertrittwalzen

Andere Industrie Verschiedene Komponenten und Teile


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Konsumgüter Bratpfannen, Bügeleisen, Schreibgeräte

Vor-Ort Beschichtungen Dampfkessel, Papierwalzen,


Gasturbinen
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Grundlagen

Tribosystem
Metall
Mineral
Belastungsart Flüssigkeit
Gas
Geschwindigkeit
Zwischen-
stoff
flüssig
fest
Gegenkörper gasförmig

Metall
Grundkörper
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Mineral
Kunststoff
Umgebungsmedium
Gummi

Flüssigkeit
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Gas
Staub
Temperatur
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Grundlagen Verschleißpaarungen

Verschleißpaarung Beanspruchung Verschleißart Mechanismus

Gleiten Gleitverschleiß Adhäsion


Abrasion
Rollen Wälzverschleiß Adhäsion
Festkörper / Ermüdung
Festkörper Prallen Stoßverschleiß Ermüdung
Schwingen Schwingverschleiß Adhäsion
Ermüdung

Strömen Kavitation
Ermüdung
Festkörper/
Technische Universität

Prallen Tropfenschlag
Flüssigkeit Ermüdung

Festkörper/ Strömen Gleitstrahlverschleiß Abrasion


Ilmenau

Gas mit Fest-


stoffpartikeln Prallen

VERSCHLP.CDR
Prallstrahlverschleiß Ermüdung
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Grundlagen

Umgebungseinflüsse

Adsorptionsvorgänge können die Oberflächenenergie


herabsetzen durch:

Bilden unterschiedlich dicker Oxidschichten


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Adsorption von Fremdstoffen, wie z.B. Staub, Fett, Gase


oder eine fest haftende Wasserhaut
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Sorption

a) Adsorption

b) Absorption

Als Sorption wird die Gesamtheit aller molekularen


Einzelprozesse, die bei der Anreicherung an der
Oberfläche (Adsorption) bzw. bei dem Eindringen in
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das Volumen (Absorption) stattfinden, bezeichnet


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Adsorption

Unter der Adsorption wird der Vorgang der Anreicherung


flüssiger oder gasförmiger Stoffe (Adsorbens) an den
Oberflächen fester Körper (Adsorbat) verstanden

Das Absättigen der an der Oberfläche freiliegenden


Bindungskräfte führt zu einer Abnahme der freien Energie
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Die frei werdende Energie wird als Adsorptionswärme


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bezeichnet
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Adsorption

Physikalische Adsorption
Wechselwirkungskräfte mit induzierten oder
permanenten Dipolen (van-der-Waals´sche Kräfte)

Adsorptionswärme 4 - 40 kJ/mol

reversibler Prozess

Chemische Adsorption
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Chemische Bindungskräfte

Adsorptionswärme 40 - 400 kJ/mol


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i.A. irreversibler Prozess


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Absorption

Unter der Absorption (Inlösunggehen) wird i.A. das


Eindringen von Gasen oder Gasgemischen (Absorbat)
durch Diffusion in eine kondensierte Phase (Absorbens)
verstanden

Das aufgenommene Gas wird im Gleichgewicht bei


gegebener Temperatur in einer bestimmten Konzentration
gelöst - bei Molekülen erfolgt zuvor eine Dissoziation zu
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Atomen

Die frei werdende Energie wird als Absorptionswärme


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bezeichnet
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Adhäsion

Unter dem Begriff der Adhäsion werden die Haftkräfte an


den Kontaktflächen zweier verschiedener oder auch gleicher
Stoffe, die sich im flüssigen oder festen Zustand befinden
können, zusammengefasst

Physikalische und chemische Adhäsion


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Allgemeine Massenanziehung
Mechanische Verklammerung
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Kohäsion

Der Begriff Kohäsion kennzeichnet Kräfte, die den Zusammen-


halt der Massenteilchen im gleichen Material gewährleisten

Primärbindungen
(chemische Bindungen, Metallbindungen)
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Sekundärbindungen
(Nebenvalenz-, van-der-Waals Bindungen)
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Benetzung

Unter Benetzung versteht man das Ausbilden eines kleinen


Kontakt-, oder Randwinkels zwischen einer Flüssigkeits-
und einer Festkörperoberfläche

Im Benetzungsgleichgewicht gilt:
 S =  SF +  F cos 
S, F: Oberflächenspannung des festen bzw. flüssigen Körpers
SF: Grenzflächenspannung zwischen festem und flüssigem Körper
: Kontaktwinkel

Benetzung:  < 90°


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Nichtbenetzung:  > 90°


Vollkommene Benetzung: S > SF + F (Spreitung)
Ilmenau

- Adhäsionskräfte überwiegen Kohäsionskräfte


- Tropfen breitet sich als dünner Film über die gesamte
Oberfläche aus
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Wenn man von Benetzung spricht, beschreibt man das Verhalten von Flüssigkeiten bei Kontakt
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mit der Oberfläche von Festkörpern. Die dazugehörige Eigenschaft der Oberfläche des Festkörpers
ist die sogenannte Benetzbarkeit. Wie stark eine Flüssigkeit eine Oberfläche benetzt hängt von
verschiedenen Faktorenab.

Als Einflussgrößen können hier Art der Flüssigkeit, Material oder Oberfläche oder Beschaffenheit
der Oberfläche zusammengefasst werden.

Die Benetzung steht im direkten Zusammenhang mit der Oberflächenspannung.

Am Bespiel eines Wassertropfens wird dies verdeutlicht.

Wenn die Kohäsionskraft innerhalb eines Wassertropfens kleiner ist als die Adhäsionskraft
gegenüber der Oberfläche des Festkörpers, breitet sich der Tropfen auf der Oberfläche des
Festkörpers aus und dieser wird vollständig benetzt.

Wenn hingegen die Kohäsionskraft größer als die Adhäsionskraft ist, nimmt der Wassertropfen
eine kugelförmige Gestalt an und die Oberfläche wird kaum benetzt.
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Ilmenau
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Flüssigkeitsbenetzung fester Oberflächen


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Ilmenau
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Wird ein Flüssigkeitstropfen auf eine horizontale, glatte Substratoberfläche aufgebracht, befindet sich
dieser meist nicht im Gleichgewicht, sondern spreitet bis er einen endlichen Kontaktwinkel erreicht
(partielle Benetzung) oder bis im Idealfall ein monomolekularer Film die Oberfläche bedeckt
(vollständige Benetzung). Physikalisch lässt sich die Benetzungskinetik eines kleinen, vollständig
benetzenden Tropfen durch das Gesetz nach Tanner beschreiben. Dieses stellt, bei Vernachlässigung
der Gewichtskraft, eine Proportionalität zwischen dem Kontaktwinkel θ und der Kapillarzahl Ca dar

In der industriellen Praxis ist für den Anwender häufig der Tropfenradius r nach einer bestimmten Zeit t
von Interesse. Bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Kapillarkraft, der Gewichtskraft und einer
viskosen Kraft ergibt sich der folgende Zusammenhang für die vollständige Benetzung
Technische Universität

σL – Oberflächenspannung der Flüssigkeit V – Tropfenvolumen


η – Viskosität der Flüssigkeit ρ – Dichte der Flüssigkeit
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g – Erdbeschleunigung λ – Experimentelle Proportionalitätskonstante


te – experimentelle Verzögerungszeit re – Tropfenradius im Gleichgewicht
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Modifizieren von Oberflächen

Verfahren

mechanisch (z.B. Kugelstrahlen)

thermisch (z.B. partielles Härten)


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thermo-mechanisch (z.B. HIP)

thermo-chemisch (z.B. Nitrieren)


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Mit Modifizieren einstellbare Oberflächeneigenschaften

primär sekundär

Chemische Zusammensetzung Elastizitätsmodul

Phasenzusammensetzung Festigkeit, Bruchzähigkeit

Gefüge Korrosionsbeständigkeit
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Eigenspannungszustand Verschleißbeständigkeit
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Oberflächenrauheit Optischer Glanz

elektrische Leitfähigkeit
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Thermochemische Verfahren

Verfahren Eindiffundieren- Behandlungsmedium Temperatur [°C]


des Element
Aufkohlen C Gas, Paste, Pulver, Salzbad 800 - 1050
Carbonitrieren C, N Gas, Plasma, Salzbad 600 - 930
Nitrieren N (H) Gas, Plasma 350 - 550
Nitrocarburieren N, C (O, H) Gas, Plasma, Pulver, Salzbad 350 - 600
Oxidieren O Gas, Salzbad 150 - 550
Oxinitrieren N, O Gas ~ 500
Sulfidieren S Salzbad 200
Sulfonitrieren N, S Gas (Plasma) ~ 600
Sulfonitrocarburieren N, C, S Salzbad (Plasma) 570 - 580
Borieren B Gas, Paste, Plasma, Pulver 800 - 1000
Vanadieren V Pulver, Salzbad 850 - 1100
Technische Universität

Chromieren Cr Gas, Pulver, Salzbad 900 - 1200


Chromvanadieren Cr, V Pulver 1000
Niobieren Nb Pulver 1000 - 1100
Alitieren Al Gas, Pulver, Salzbad ~ 1200
Ilmenau

Silizieren Si Pulver 930 - 1200


Stannieren Sn galv. Überzug 580
Manganieren Mn Pulver 1000 - 1100
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Typische Dicken modifizierter Randschichten

Ionenimplantation

Laserstrahlverfahren

Plasmabehandlung

Thermisches Härten
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Carburieren

Nitrieren
Ilmenau

-5 -4 -3 -2 -1
10 10 10 10 10 1 10 100
Schichtdicke [mm]
Aufgaben von Beschichtungen

⚫ Dekoration

⚫ Information, z.B. Signalwirkung

⚫ Korrosionsschutz (Funktionstrennung, Kosten)

⚫ Verschleißschutz (Funktionstrennung, Kosten)

⚫ Schaffung physikalischer Effekte (Flammschutz,


Diffusionsbarrieren, thermische und elektrische
Isolierung, sensorische und aktorische Aufgaben,...)
Beschichtungen

⚫ metallisch - z.B. reine Metalle (Chrom, Zink,


Gold), korrosions-, verschleißbeständige
Legierungen,...
⚫ anorganisch, nichtmetallisch - z.B. Email,
Keramiken (Oxide, Nitride), Metalloide,...
⚫ organisch - z.B. Lacke, Polymere,...
⚫ Verbundwerkstoffe aus den obigen Gruppen
Optik
Wärme-
dämmung Lager

Neuteil-
Hoch-
Deko-
temperatur- beschichtung ration
schutz
Reparatur-
beschichtung
Oxidations-
Bio-
schutz
aktivitäten
elektr.
Verschleiß- Korrosions- Eigen-
schutz schutz schaften
Einteilung der Beschichtungsverfahren
Erzeugen von
Oberflächenbeschichtungen

Dampf- oder Lösungen duktilisiertem


festem Zustand
Gasphase Zustand

CVD chemische
Tauchen Kaltspritzen
(chem.) Verfahren

PVD galvanische Thermisches


Spritzen Plattieren
(physik.) Verfahren

Auftragschweißen

Auftraglöten
PVD
CVD / PVD 0,001 - 0,1 mm
TiN-
Schicht
chemisch Ni 0,03 - 0,3 mm

galvanisch Cr 0,01 - 0,5 mm 2 µm

Thermisches Spritzen 0,05 - 3 mm Thermisches Spritzen

Auftraglöten 0,1 - 1 mm APS-Al2O3

50 µm
Auftragschweißen 2 - 20 mm

Walzplattieren 2 - 12 mm

6 mm
Auftragschweißen
Wichtigste Beschichtungsverfahren
Beschichten aus dem flüssigen, plastischen oder breiigen Zustand

⚫ Lackieren (Pinsel, Rollen, Spritz- und Tauchlackieren mit


elektrostatischer Unterstützung,...)
⚫ Schmelztauchverfahren (Verzinken, Verzinnen, Aluminieren,
Verbleien,...)

Beschichten aus dem festen oder pulverförmigen Zustand

⚫ Pulverbeschichten mit Polymeren (Elektrostatisches Pulver-


Sprühverfahren, Wirbelsintern, Schütt- und Rotationssintern,
Pulveranwurfverfahren, ...)
⚫ Pulverbeschichten mit Metallen/Keramiken/Metalloiden
(Lichtbogen-, Plasma-, Flammspritzen, HVOF, ...)
Wichtigste Beschichtungsverfahren

Beschichten durch Schweißen

⚫ Schmelzschweißverfahren (Autogen-, MSG-, WIG-, Plasma-


auftragschweißen mit Draht oder Pulver, Elektroschlacke-,
Unterpulver-, Laserverfahren mit Draht oder Pulver)
⚫ Preßschweißverfahren (Walz- und Sprengplattieren)

Beschichten durch Löten


⚫ Schmelzlötverfahren (Gas-, MSG-, Plasmaverfahren,
Ofenlötung)
Wichtigste Beschichtungsverfahren

Beschichten aus dem gas- oder dampfförmigen Zustand

⚫ Physical Vapor Deposition (Ionenplattieren, Sputtern,


Hochvakuumaufdampfen)
⚫ Chemical Vapor Deposition
⚫ Kombinationen aus PVD und CVD-Verfahren

Beschichten aus dem ionisierten Zustand

⚫ Galvanische Verfahren mit und ohne äußere


Stromquellen (Vernickeln, Verchromen, Verkupfern,
Vergolden, Versilbern, ...)
⚫ Anodische Oxidation (Eloxieren, ...)
Untergruppe 5.1
Beschichten aus dem flüssigen,
plastischen oder breiigen Zustand

Lackieren
Schmelztauchverfahren
Emailieren
Lackieren, Vorbehandlung und Lacksysteme
Die Vorbehandlung der Werkstücke kann
⚫ mechanisch
Hämmern, Bürsten, Strahlen
und/oder
⚫ chemisch
Beizen, Entfetten
erfolgen.

Die heute eingesetzten Lacksysteme basieren auf


⚫ Wasser - diese werden heute aus ökologischen
Gründen vorgezogen
⚫ Alkoholen
⚫ organischen Lösungsmitteln wie Trichlorethylen,
Toluol etc..
Spritzlackieren
Bei über 40% aller Anwendungen wird heute das Spritzlackieren eingesetzt. Die Zer-
stäubung von Lackmaterialien erfolgt dabei durch die Wirkung von Staudruckkräften
an der Oberfläche der bewegten Flüssigkeit, Geschwindigkeitszerstäubung, durch
Massenkräfte, Massenkraftzerstäubung, oder durch elektrostatische Feldkräfte,
elektrostatische Zerstäubung. Die entstehenden kugelförmigen Tröpfchen werden
durch ihre kinetische Energie bzw. durch elektrostatische Feldkräfte zum Werkstück
transportiert.

Bei der Druckluftzerstäubung strömt die Luft aus einer ringförmigen Öffnung, die
durch eine Bohrung im Luftkopf und der darin zentrisch angeordneten Lackdüse
gebildet wird. Die Relativgeschwindigkeit zwischen der Druckluftströmung und dem
ausfließenden Lack verursacht das Zerreißen des Lackmaterials in einzelne Tröpf-
chen, die in dem sich ausbildenden Freistrahl transportiert werden. Druckluft-
Spritzgeräte werden als Hand- oder Automatikpistolen mit pneumatisch gesteuerter
Lackzufuhr hergestellt.
Spritzlackieren
Bei der Airlesszerstäubung wird das unter hohem Druck stehende Lackmaterial
durch eine Spaltdüse aus Hartmetall gepreßt. Die Zerstäubung des komprimierten
Lackes erfolgt durch eine Relativgeschwindigkeit zur Umgebung sowie durch die
schlagartige Entspannung unmittelbar nach dem Düsenaustritt. Anwendung findet das
Prinzip z.B. auch in Spraydosen.

Bei der elektrostatischen Hochgeschwindigkeits-Rotationszerstäubung wird das


Lackmaterial an der Kante einer Glocke aufgrund der hohen Umfangsgeschwindigkeit
mechanisch zerstäubt. Die elektrische Aufladung findet in den sich von der Kante
ablösenden feinen Lackfäden durch Polarisationsvorgänge, teilweise auch durch
Ionenanlagerung statt. Der Lacktransport erfolgt durch die elektrischen Feldkräfte
sowie durch die aus ringförmig hinter der Glocke angeordneten Düsen strömende Luft.
Beim rein elektrostatischen Zerstäuben wird das Lackmaterial durch ein elektrisches
Feld von einer Kante abgezogen, versprüht und entlang der Feldlinien zum Werkstück
transportiert. Die Vorteile der Massenzerstäubung sind geringere Lackverluste sowie
die Möglichkeit des Beschichtens auch abgewandter Werkstückpartien.
Tauchlackieren
Beim Tauchlackieren werden die zu beschichtenden Werkstücke in ein Lackbad
getaucht bis sie vollständig benetzt sind. Nach dem Herausziehen wird der an der
Oberfläche haftende Lack an der Luft oder im Ofen ausgehärtet.
Tauchlackierverfahren werden in der Serien- und Massenfertigung eingesetzt.
Unterschieden wird zwischen konventionellem (TL) und Elektrotauchlackieren
(ETL).
Beim TL wird der Lack lediglich durch Benetzen der Oberfläche aufgetragen, als
Lösemittel werden alle o.g. Flüssigkeiten eingesetzt.
Im Gegensatz dazu wird der Lack beim ETL an der Werkstückoberfläche chemisch
verändert, die Lacke sind immer wasserlöslich. Die Lackierung erfolgt immer in
einem zweistufigen Prozeß. Durch chemische Umsetzung an der
Werkstückoberfläche koagulieren die vorher wasserlöslichen Lackpartikel und
scheiden sich in Form kleiner Kugeln auf der Oberfläche des Werkstückes ab. Diese
werden in einer folgenden Wärmebehandlung zu einem dichten Film verschmolzen.
Großtechnisch eingesetzt wird dieses Verfahren u.a. zur kathodischen Grundierung
von Pkw-Karosserien.
Prinzip der Lackabscheidung beim ETL
Tauchlackieren
Neben der anodischen und kathodischen Tauchlackierung wird im geringeren Umfang
auch die Autophorese eingesetzt. Bei dieser stromlosen Variante werden die für die
Koagulation der Lackpartikel notwendigen Ionen durch Säurezugabe freigesetzt.

Vorteile der Tauchlackierung


⚫ sehr gut automatisierbar
⚫ vollständige Lackierung der Werkstücke (auch Hohlräume oder Falze
werden lackiert)
⚫ geringer Lackverbrauch

Nachteile der Tauchlackierung


⚫ "Schöpfende Teile" können zu einer ungleichmäßigen Lackschicht führen
⚫ hohe Anlagenkosten
⚫ Einsatz großer Lackmengen erforderlich, auch bei geringem Verbrauch
Schmelztauchverfahren
Beim Schmelztauchbeschichten wird der zu überziehende Metallkörper in das
schmelzflüssige Überzugsmetallbad eingetaucht. Hierbei bilden sich an der Grenz-
fläche zumeist feste oder flüssige Reaktionsprodukte. Nach dem Herausziehen erstarrt
der anhaftende flüssige Oberflächenfilm, der die Zusammensetzung des Metallbads
besitzt, auf diesem Reaktionsschichten.

Die wichtigsten Verfahren des Schmelztauchens sind

⚫ das Feuerverzinken (450°C / 530°C)


⚫ das Feuerverzinnen (300°C)
⚫ das Feueraluminieren (700°C)
⚫ das Feuerverbleien (380°C)
Schmelztauchverfahren - Oberflächenvorbereitung

⚫ Entfetten in einem heißen alkalischen Bad

⚫ Beizen mit verdünnter kalter Salzsäure oder heißer


Schwefelsäure zur Erzielung einer metallisch reinen
Stahloberfläche

⚫ Spülen zur Entfernung der beim Beizen entstandenen


Eisensalze

⚫ Behandeln mit Flußmitteln in wäßrigen Lösungen aus


Zinkchlorid oder Ammoniumchlorid zur Feinreinigung und
anschließende Trocknung
Schmelztauchverfahren - Verzinkung
Beim Naßverzinken wird das Verzinkungsgut dem Beizbad naß entnommen und durch
eine auf der Zinkbadoberfläche schwimmende Flußmittelschicht hindurch in das
flüssige Zink getaucht.

Bei der Feuerverzinkung bildet sich durch wechselseitige Diffusion des flüssigen Zinks
mit der Stahloberfläche eine mehr oder weniger dicke Eisen-Zink-Legierungsschicht.
Diese Schicht besteht aus verschiedenen intermetallischen Eisen-Zink-Phasen, auf die
sich beim Herausziehen der Gegenstände aus dem Zinkbad die Reinzinkschicht
ablagert und dann erstarrt.
Die Korrosionsbeständigkeit des eigentlich unedlen Zinks beruht auf der von
schwerlöslichen oxidischen und karbonatischen Deckschichten; erst hierdurch ist eine
gute Beständigkeit gegen die verschiedensten Beanspruchungen gegeben.

Prinzipiell wird zwischen Stück- und Band- bzw. Blechverzinkung unterschieden.


Schmelztauchverfahren - Verzinkung
Schmelztauchverfahren - Verzinkung
Schmelztauchverfahren - Verzinnung

Durch die Feuerverzinnungsverfahren, deren Auftragsprinzip dem der Verzinkung


entspricht, werden Korrosionsschutzüberzüge für Konservenbehälter (Weißblech),
Haushaltsgeräte, Benzintanks, Ölfilter sowie verzinnte Kupferdrähte erzeugt. Dazu
werden die Teile bzw. die Bleche in eine wäßrige Flußmittellösung getaucht und im
feuchten Zustand durch auf eine auf dem Zinnbad schwimmende Flußmittelschicht in
das Metallbad eingeführt.

Verbleiungen werden als Korrosionsschutz vorrangig bei aggressiver Beanspruchung,


z.B. bei stark oxidierenden Säuren im Chemieanlagenbau oder bei der REA-Technik,
auf Stahl aufgebracht. Die Schutzwirkung beruht auf der Bildung schwerlöslicher
Deckschichten an der Bleioberfläche. Voraussetzung ist, daß der Bleiüberzug dicht und
porenfrei ist, da Blei gegenüber Eisen elekropositiv ist. Vor der Verbleiung müssen die
zu beschichtenden Teile durch Zinnzwischenschichten vorbehandelt werden, um so die
Haftung zwischen Blei und Stahl vermitteln. Die zu erreichenden Schichtdicken liegen
im Bereich von 1 mm bis 10 mm.
Schmelztauchverfahren - Verzinnung
Schmelztauchverfahren - Verzinnung
Schmelztauchverfahren - Aluminierung

Das mengenmäßig wichtigste Verfahren zum Aufbringen von Schutzüberzügen aus


Aluminium auf Stahl, nichtrostendem Stahl, Gußeisen, aber auch Kupfer, Titan und
Messing ist das Feueraluminieren, bei der ebenfalls die Schichtbildung über die
Bildung intermetallischer Phasen erfolgt. Feueraluminierter Stahl besitzt gegenüber
feuerverzinktem eine größere Korrosionsbeständigkeit in zahlreichen
Einsatzmedien sowie insbesondere eine wesentlich bessere Hitze- und
Zunderbeständigkeit.

Wichtige Erzeugnisse sind Auspuffanlagen, Wandverkleidungen, Öfen,


Rohrleitungen und Wärmetauscher.
Schmelztauchverfahren - Aluminierung
Verbleiung
Emailierung
Email besteht aus glasbildenden Oxiden

Grundemail: 34 % Borax, 28 % Feldspat, 5 % Fluorit, 20 % Quarz, 6 % Soda, 5 %


Natriumnitrat, 05 bis 1,5 % Cobalt-, Mangan- und Nickeloxid
Deckemail: 23 % Borax, 52 % Feldspat, 5 % Fluorit, 5 % Quarz, 5 % Soda, 2,5 %
Natriumnitrat, je 0,5 bis 1,5 % Cobalt-, Mangan- und Nickeloxid und
6,5 % Kryolith6 bis 10 % Trübungsmittel (Zinnoxid, Titansilikate,
Antimontrioxid), Farboxide

Die genannten Stoffe werden fein gemahlen und geschmolzen. Die glühendheiße
Schmelze wird in Wasser gegossen, abgeschreckt und die dabei entstehende
körnige glasartige Fritte wieder fein gemahlen. Beim Mahlen werden 30 bis 40 %
Wasser, Ton und Quarzmehl zugesetzt.

Die zu emaillierenden Gegenstände werden ausgeglüht, in Säure geätzt, mit Laugen


neutralisiert und gewaschen. Der Grundemailschlicker wird durch Tauchen oder
Spritzen aufgebracht und bei 850 bis 900 °C gebrannt. Dabei schmilzt die
Emailschicht zu einem Glasüberzug zusammen, und die Gegenstände können mit
einer oder mehreren Deckemailschichten überzogen werden, die einzeln bei 800 bis
850 °C gebrannt werden.
Aufbau von Emaillierungen

Zweilagiger Aufbau
Oberflächenschutz durch Beschichten
Ausgabe: WS 2020-21

Prof. Dr.-Ing. Thomas Schnick


Fertigungsverfahren - Fachhochschule Koblenz
Untergruppe 5.2
Beschichten aus dem festen oder
pulverförmigen Zustand

Plattieren
Pulverbeschichten
Thermisches Spritzen
Plattieren
Walzplattieren
Das Walzplattieren wird zum Beschichten von Blechen mit hochlegierten
Edelstählen oder Nickel-basislegierungen eingesetzt. Aus dem so hergestellten
Vormaterial werden schweißtechnisch Behälter, Rohre und Apparate gebaut.
Walzplattieren
Walzplattieren
[Quelle: Wickeder Group]
Walzplattierung Alloy 625 auf Kesselblech H
Sprengplattieren
Beim Sprengplattieren erfolgt der Schweißprozeß durch eine rein mechanische Aktivierung
infolge der Druckwelle einer Detonation. Die zu verbindenen Teile, in der Regel Bleche,
werden unter einem Winkel von bis zu 15° zueinander geneigt angeordnet, wobei eine oder
beide Blechaußenseiten mit Sprengstoff versehen werden
Sprengplattieren
Nach der Zündung bewegen sich Verbindungsflächen mit sehr hoher Geschwindigkeit
aufeinander zu, wobei die Verbindung bei örtlicher plastischer Verformung der Berüh-
rungstellen erfolgt.
Sprengplattieren
Im Berührungsbereich werden die Oberflächen beider Fügepartner oberflächlich
gering angeschmolzen und diese Schmelzereiche mechanisch durchmischt. Aufgrund
dabei periodisch entstehender Wirbel ergeben sich gleichmäßig gewellte
Grenzflächen, ein Charakteristikum vom Sprenplattierungen.
Sprengplattieren
Das Sprengplattieren wird genutzt, wenn aus metallurgischen Gründen Schmelz-
schweißverfahren nicht eingesetzt werden können.
Typische Einsatzzwecke sind das Beschichten
⚫ mit refraktären Metallen (Titan, Tantal, Molybdän)
⚫ mit Kupfer und Aluminium
⚫ Nickelbasislegierungen und hochlegierte Edelstähle
Es können Beschichtungen bis 30 mm Dicke bei Plattengrößen von 7 m x 5 m her-
gestellt werden.
Infolge der nur örtlichen Aufschmelzung an der Grenzfläche sind Sprengplattierungen
aufmischungsfrei, d.h. die aufgesprengte metallische Schutzschicht wird in ihrer
chemischen Zusammensetzung nicht verändert, so daß die Korrosionsbeständigkeit
der Schutzschicht dem des reinen Plattierungswerkstoffe entspricht.
Pulverbeschichten
[Quelle: dko Systems]
Pulverbeschichten - Werkstoffe

Unter dem Begriff "Pulverbeschichtungs-Verfahren" lassen sich Methoden


zur Oberflächenbeschichtung mit lösungsmittelfreien, trockenen,
rieselfähigen Kunststoffpulvern oder Metallpulvern zusammenfassen. Als
Kunststoffpulver werden thermohärtende Pulver, wie z.B. Epoxidharz (EP),
Epoxid/Polyster-Harz (EP/PES), Polyesterharz (PES), Polyacrylatharz
(PAC) und Polyurethan (PUR) verwendet. Daneben kommen je nach
Verfahren thermoplastische Pulver, wie z.B. Polyvinylchlorid (PVC),
Polyethylen (PE), Polyamid (PA) oder Ethylen-Vinylalkohol-Copolymerisate
(EVAL) zum Einsatz.
Pulverbeschichten - Oberflächenvorbereitung
Zur Herstellung von homogenen Pulverbeschichtungs-Überzügen sind je nach
Verwendungszweck folgende Vorbehandlungen notwendig:

⚫ Entfetten im Trichloretylen- oder Perdampfbad


⚫ Beizen
⚫ Phosphatieren für Stahlteile
⚫ Chromatieren bei Aluminiumbauteile
⚫ Oberflächenstrahlen mit Korund

Bei elektrostatischen Polyamid-Beschichtungen ist ein Haftgrundauftrag


erforderlich, der ein Abfließen der elektrischen Ladung des Pulvers über das
Werkstück verhindert und somit eine sichere Haftung des Pulvers bis zum
Schmelzpunkt sicherstellt. Duroplastische und thermoplastische
Beschichtungswerkstoffe werden ohne Haftgrundvorbehandlung aufgetragen,
wenn der Schmelzbereich bei 100°C oder niedriger liegt.
Pulversprühverfahren (EPS)
[Quelle: Geisendörfer]

[Quelle: Setpoint]
Pulversprühverfahren (EPS)
Durch das EPS-Verfahren können bei nahezu 100%-ige Materialausnutzung sowie
Schichtdicken von 40 bis 120µm in einem Arbeitsgang erzeugt werden.
Zur EPS-Beschichtung werden besondere Spritzpistolen eingesetzt, denen Pulver aus
Dosiergeräten mit Druckluft kontinuierlich zugeführt wird. Mittels an den Sprühdüsen
angeordneter Elektroden, die von einem Generator mit Hochspannung (negative Pola-
rität) zwischen 30 und 90 kV versorgt werden, wird ein Potentialgefälle zwischen
Pistole und geerdetem Werkstück aufgebaut. Beim Passieren des Hochspannungsfel-
des werden die zwischen 10-80µm großen Pulverteilchen aufgeladen. Durch das För-
dergas und die elektrischen Feldkräfte werden die Partikel entlang der Feldlinien zum
Werkstück beschleunigt, auf dessen Oberfläche sie sich dann niederschlagen, bis ein
Sättigungsgrad erreicht wird. Hierbei wird die Aufladung des Werkstücks durch die
Teilchen so groß wie die Einzelladung, so daß eine automatische Schichtdickenbe-
grenzung einsetzt. Durch eine thermische Nachbehandlung der Werkstücke in einem
Ofen wird das Pulver geschmolzen und bei Temperaturen zwischen 170°C und 200°C
ausgehärtet.
Pulverbeschichten - Wirbelsintern
Pulverbeschichten - Wirbelsintern
Durch Wirbelsintern werden Beschichtungen in Schichtdicken zwischen 200 und
500µm, in Sonderfällen bis 1000µm, hergestellt. Zur Herstellung homogener und
dichter Beschichtungen wird das Bauteil zunächst in einem Vorwärmofen auf eine vom
Pulvertyp und Wanddicke abhängige Sintertemperatur vorgeheizt und anschließend in
ein Wirbelsinterbad getaucht. Dieses besteht im wesentlichen aus einem Behälter mit
einem porösen Zwischenboden durch den Preßluft geblasen wird. Hierdurch beginnt
das Pulver zu schweben und benetzt wie eine Flüssigkeit die Bauteiloberfläche.

Nach einer kurzen Eintauchzeit des Werkstücks in diese Pulverwolke bildet sich eine
dünne Sinterschicht auf der Bauteiloberfläche aus, die außerhalb des Bades zu einem
dichten Überzug schmilzt. Abgekühlt werden die Bauteile in Luft oder Wasser, wobei
sich bei Luft eine glattere Oberfläche einstellt. Das Verfahren eignet sich für Bauteile
mit kleineren Abmessungen und für große Stückzahlen.
Pulverbeschichten - Wirbelsintern

Eine Verfahrensvariante des Wirbelsinterns, insbesondere für das wirtschaftliche


Kleingutbeschichten, stellt das Minicoat-/Maxicoat-Verfahren dar. Hier werden die
Bauteile mit einem Förderband einem Vorwärmofen zugeführt und aufgeheizt.
Anschließend werden diese über eine Schüttelrinne in Form einer helikoidalen
Förderschnecke zusammen mit fluidiziertem Pulver durch das Sinterbad gefördert, wo
sie automatisch beschichtet werden.
Im Gegensatz zum klassischen Wirbelsintern verlassen die Bauteile erst nach
Erstarren der Kunststoffbeschichtung und Abkühlung das Sinterbad. Mittels
nachgeschalteter Infrarot-Heizelemente wird die Oberfläche nachgeglättet. Das
Verfahren zeichnet sich durch die kontinuierliche Beschichtungsmöglichkeit ohne
Haltevorrichtungen und durch die erreichbaren gleichmäßigen Schichtdicken von 100
bis 200µm aus.
Pulverbeschichten - Rotationssintern

Ein Verfahren zur Innenbeschichtung von Rohren und Behältern stellt das Schütt-
(SS)- und das Rotations-(RS)-Sintern dar. Beim Schütt-Sintern wird das durch Beizen
und Strahlen vorbehandelte und auf Sintertemperatur vorgewärmte Bauteil mit dem
jeweiligen Kunststoffpulver gefüllt und nach einer Einwirkzeit von ca. 7 bis 10s geleert,
wobei das an der Bauteiloberfläche angesinterte Pulver zu einen homogenen Überzug
aufschmilzt. Durch die Rotation des Bauteils wird das Pulver auf der Oberfläche
verteilt und durch die Bauteilwärme aufgeschmolzen.
Pulverbeschichten - Pulveranwurfverfahren

Das Pulveranwurf-Verfahren stellt eine


Fertigungsvariante dar, die insbesondere
für die Außenbeschichtung von Rohren
eingesetzt wird. Ähnlich dem
Wirbelsintern wird das zuvor aufgeheizte
Bauteil rotierend in ein Pulverbad
getaucht. Das Pulver wird mittels
spezieller Schaufelräder gegen das
Bauteil geworfen, auf dessen Oberfläche
sich eine Pulversinterschicht bildet, die
anschließend durch die Bauteilwärme zu
einem Überzug aufgeschmolzen wird.
Pulverbeschichten - Werkstoffe und Eigenschaften

Eigenschaften Einheit Pulvertyp


PE PVC PA EP EVAL
Vorbehandlung:
Strahlen ja ja ja ja ja
Beizen und Phosphatieren nein nein nein ja ja
(ohne Passivierung)
Haftvermittler ja ja ja nein nein
Verarbeitung:
Ofentemperatur °C 320-360 270-360 270-360 200 180-360
Nachwärmung bei ja ja ja ja nein
komplizierten Teilen
Mindestblechdicke mm 1 1 1 - 0,5
Eigenschaften:
Shore-Härte 70 80 95 95 85
Schmelzbereich °C 105-110 70-150 186 - 105-108
Lineare Wärmedehnzahl K-1 2,5 x 10-5 8 x 10-5 12 x 10-5 4 x 10-5 13 x 10-5
Wärmeleitzahl W/Km 0,35 0,15 0,29 0,15 0,28
Spez. Wärme kJ/kgK 2,3 0,98 2,4 1,7 1,9
Wasseraufnahme (24 Std. RT) % 0 0,2 0,8-1,5 0,3-1,5 0,2
Chemikalienbeständigkeit gut mäßig mäßig mäßig gut
Witterungsbeständigkeit schlecht mäßig mäßig schlecht gut
Thermisches Spritzen

[Quelle: Linde]
Thermische Spritzverfahren

Die Thermischen Spritzverfahren umfassen Verfahren, bei denen Spritzzusätze


metallischer und/oder nichtmetallisch anorganischer Art inner- oder außerhalb von
Spritzgeräten - je nach Art des Zusatzes - geschmolzen und auf Oberflächen
aufgeschleudert werden. Die Oberflächen werden hierbei im allgemeinen nicht
angeschmolzen, d.h. die Haftung der Beschichtung erfolgt überwiegend durch
mechanische Verklammerung in den Oberflächenrauheiten der Oberfläche sowie –
abhängig von Auftreffgeschwindigkeit, Aktivierungszustand der Oberfläche, che-
mische Beschaffenheit – durch adhäsive Vorgänge.
Thermische Spritzverfahren gemäss DIN EN 657.
Einteilung der thermischen Spritzverfahren

Verfahren mit Wärmeerzeugung Verfahren mit elektrischer


durch Verbrennung Wärmeerzeugung

Flammspritzen Lichtbogenspritzen

Detonationsspritzen Plasmaspritzen

Hochgeschwindigkeits- Laserspritzen
flammspritzen (HVOF)
Prozesscharakteristika thermischer Spritzverfahren

20
Prozesstemperatur [1000 °C]

15 Plasma-
Lichtbogen- spritzen
spritzen

10 Flamm-
spritzen:
Draht
5 Pulver HVCW HVOF, D-Gun
EPD
Cold Gas Dynamic Spraying (CGDS)
0
0 0.5 1.0 1.5 2.0
Partikelgeschwindigkeit [1000 m/s]
Thermisches Spritzen - Oberflächenvorbereitung
Voraussetzung für eine hinreichende Haftfestigkeit thermischer
Spritzschichten ist der Zustand technischer Reinheit
 Freiheit von Zunder, Oxiden, Öl, Fetten, Anstrichen

Maßnahmen
Entfernen von groben Verunreinigungen
(z.B. Abschleifen, Abdrehen....)
Entfetten des Substrates
(z.B. Lösemittelbäder, Erwärmen, Dampfstrahlen mit Reinigungsmitteln,
Ultraschallbäder,...)
Abstrahlen zur Oberflächenaufrauhung
(Sandstrahlen, Wichtig: Reinigung von anhaftenden Strahlmitteln)

Ziel: Erhöhung der Oberflächenenergie


Thermisches Spritzen - Verfahrensübersicht

Sonderverfahren: Hochgeschwindigkeitsflammspritzen (HVOF), Flamm-


schockspritzen, Laserspritzen, Kaltgasspritzen
Schmelzbadspritzen

Vorteil: Schichtzusammensetzungen
möglich, die mit anderen Verfahren nicht
erzielt werden können; Herstellung von
Verbundwerkstoffen durch zweiten Strahl mit
festen Verstärkungspartikeln.
Drahtflammspritzen

Temperaturen bis 3200°C [Quelle: Linde]

Mit Spezialbrennern können auch Stäbe


(gesinterte keramische/karbidische
Werkstoffe) verarbeitet werden.
Drahtflammspritzen

Typische Spritzparameter:

Sauerstoffverbrauch: ca. 1,5 Nm3/h

Brenngasverbrauch: ca. 1,2 Nm3/h

Druckluftverbrauch: ca. 60 Nm3/h, 4 - 6 bar

Spritzabstand: 75 - 150 mm

Auftragrate: 8 kg/h (Metalle)


Drahtflammspritzen

Vorteile im Vergleich zum Pulverflammspritzen

Höhere Auftragrate

Einfachere Handhabung der Spritzzusätze

Verbesserte Schichtfestigkeit

Höhere Partikelgeschwindigkeiten

Dichtere Schichten

Niedrige Kosten für Zusatzwerkstoffe


(metallische Drähte)
Drahtflammspritzen

Nachteile im Vergleich zum Pulverflammspritzen

Höhere Anlagenkosten (ca. 10.000 EUR)

Eingeschränkte Auswahl des Beschichtungswerkstoffs

Sehr hohe Kosten für Keramikstäbe


(Sinterherstellung)
Hohe Anforderungen an die Maßhaltigkeit
(Vermeiden von Flammenrückschlägen)
Drahtflammspritzen

Spröde Beschichtungswerkstoffe:
Oxide, Karbide, Nitride, Boride sowie Verbundpulver können in
Fülldrähten eingesetzt werden

Duktile Beschichtungswerkstoffe:
Übliche Zusammensetzungen werden als Massivdraht
verarbeitet

Anwendungen:
- Haftschichten (NiAl, NiCr, Mo)
- Korrosionsschutz (Zn, Al, ZnAl)
- Verschleissschutz (Mo)
Pulverflammspritzen

[Quelle: Linde]
Vorteil: Aufgrund des pulverförmigen Spritzzusatz können
eine Vielzahl von Werkstoffen, auch solche die nicht in
Drahtform darstellbar sind verarbeitet werden.
Pulverflammspritzen

Flammentemperatur: max. 3.160°C (C2H2 - O2)

Zusatzwerkstoffe: Metalle, Legierungen, Keramiken

Korngröße: 20 µm < dPartikel < 120 µm

Partikelgeschwindigkeit: max. 50 m/s

Substratwerkstoffe: Metalle, Keramiken, Holz,


Kunststoffe, Papier
Pulverflammspritzen

Typische Spritzparameter:

Sauerstoffverbrauch: ca. 1,5 Nm3/h

Brenngasverbrauch: ca. 1,2 Nm3/h

Spritzabstand: 75 - 150 mm

Auftragrate: 6 kg/h (Metalle)


2 kg/h (Keramiken)
Pulverflammspritzen
Vorteile Nachteile

zahlreiche Zusatzwerkstoffe relativ geringe Schicht-


verarbeitbar festigkeiten

geringe Anlageninvestitionskosten zumeist hohe Porosität


(< 5.000 EUR)
niedrige Auftragrate
einfache Handhabung

leichte Spritzpistole

geringe Strahlungsemission

geringe Geräuschemission

beliebig große Bauteile beschichtbar


Kunststoff-Flammspritzen

Flammentemperatur: < 3.160 °C


Max. Partikelgeschwindigkeit: 30 m/s
Max. Auftragleistung: 4 kg/h

Thermoplast-
granulat
Acetylen
Propan
Sauerstoff
[Quelle: Linde]
Luft
Kunststoff-Flammspritzen

Verfahrenscharakteristika:

- Indirekte Erwärmung durch Erhitzen eines Hüllgasstroms


über eine konzentrische äußere Flamme

- Ausschließlich Thermoplaste verarbeitbar, da Elastomere und


Duromere keine flüssige Phase aufweisen

- Geringe thermische Belastung des zu beschichtenden


Bauteils
Lichtbogenspritzen

Varianten:
Atmosphärisches LBS: Verwendung von Druckluft führt zur partiellen
Oxidation der Spritzpartikel mit der Folge reduzierter Korrosions-
[Quelle: Linde]
beständigkeit
Schutzgas-LBS: in Schutzgaskammer mit inerten Trägergas
Niederdruck-LBS: Verringerung der Gasaufnahme durch Verwendung
einer Niederdruckkammer
Lichtbogenspritzen

Lichtbogentemperatur: > 4.000 °C

Lichtbogenleistung: 6 - 15 kW

Partikelgeschwindigkeit: max. 150 m/s

Abschmelzen von zwei Drahtelektroden durch einen


elektrischen Lichtbogen und Zerstäuben der Schmelze
mittels eines Gasstroms (in der Regel Druckluft)
Lichtbogenspritzen

Typische Spritzparameter:

Zerstäubungsmedium: Druckluft
(selten: Stickstoff, Argon)

Druckluftverbrauch: ca. 60 Nm3/h

Spritzabstand: 75 - 250 mm

Auftragrate: 20 kg/h
in Ausnahmefällen 40 kg/h
Lichtbogenspritzen

Vorteile

Sehr hohe Auftragrate

Keine brennbaren Gase erforderlich

Einfache Prozesshandhabung

Automatisierung leicht handhabbar

Nachteile

Ausschließlich elektrisch leitende Drähte verspritzbar

Keramiken mit metallischer Matrix und spröde Werkstoffe


nur durch Einsatz von Fülldrähten auftragbar
Lichtbogenspritzen

Anwendungen:

- Korrosionsschutzschichten
(Al, Zn)

- Verschleißschutzschichten
(z.B. hochlegierte Stähle, Fülldrähte Stahl - Chromkarbid)

- Rekonturierung
(C-Stähle)

- Lagertragschichten
Niederdrucklichtbogenspritzen
Prinzip:
Verlegen des Lichtbogenspritzprozesses in eine Niederdruck-
kammer

Systemkomponenten:
- Spritzpistole

- Drahtvorschubeinheit

- regelbare Stromquelle

- Niederdruckkammer mit Vakuumpumpen und Filtersystem

- Manipulationseinheit für Brenner und / oder Substrat


Plasmaspritzen

Varianten:
[Quelle: Linde]
APS: unter Atmosphäre
VPS: unter Niederdruck/Vakuum
Plasmaspritzen
Beim Plasmaspritzen wird der pulverförmige Spritzzusatz in oder außerhalb der
Spritzpistole durch einen Plasmastrahl geschmolzen und auf die Werkstückoberfläche
geschleudert. Das Plasma wird durch einen Lichtbogen erzeugt, der gebündelt in
Argon, Helium, Stickstoff, Wasserstoff oder in deren Gemischen brennt. Die Gase
werden dabei dissoziiert und ionisiert, sie erreichen hohe Ausströmgeschwindigkeiten
und geben bei der Rekombination ihre Wärmeenergie an die Spritzpartikel ab.
Der Lichtbogen ist nicht übertragend, d.h. er brennt innerhalb der Spritzpistole
zwischen einer zentrisch angeordneten Elektrode (Kathode) und der die Anode
bildenden wassergekühlten Spritzdüse. Das Verfahren wird in normaler Atmosphäre,
im Schutzgasstrom, d.h. inerter Atmosphäre (z.B. Argon), im Vakuum und unter
Wasser angewendet. Durch einen speziell geformten Düsenaufsatz läßt sich auch ein
Hochgeschwindigkeitsplasma erzeugen.
Einsatzgebiete sind u.a. Luft- und Raumfahrt (z.B. Turbinenschaufeln und
Einlaufflächen), Medizintechnik (Implantate), Wärmedämmschichten.
DC – Plasmaspritzen

Prinzip:
Injizieren von pulverförmigem Zusatzwerkstoff in einen
Plasmastrahl

Systemkomponenten:
- Plasmaspritzpistole

- Pulverförderer

- rechnergestützte Steuerungseinheit

- zumeist automatische Manipulationseinheit für Brenner und /


oder Substrat
Plasmaleistung: 40 - 120 kW

Plasmatemperatur: 12.000 - 20.000 K

Argonverbrauch: ca. 3 Nm3/h

Wasserstoffverbrauch: ca. 0,5 Nm3/h

Partikelgeschwindigkeit: max. 450 m/s

Spritzabstand: 60 - 140 mm

DC – Plasmaspritzen
Prinzipdarstellung: Generierung eines DC Plasmastrahls
Correa 1983

r
10.000 K
x
6.000 K
5.000 K Temperaturverteilung im Plasma
3.000 K
1.000 K VN2H2
= 37 l/min, V = 11 l/min, P = 49 kW, d = 6,2 mm
Länge des dargestellten Plasmas: 100 mm

Temperaturverteilung in einem N2-H2 Plasmastrahl


molare Enthalpie [kJ/mol]

Temperatur [K]

Enthalpie unterschiedlicher Gase


molare Enthalpie [kJ/mol]

Temperatur [K]

Enthalpie unterschiedlicher Gase


Anwendungen:

- Wärmedämmschichten
(Y2O3-ZrO2, CeO2-ZrO2)

- Verschleißschutzschichten
(Cr2O3, Al2O3-TiO2)

- Korrosionsschutzschichten
(Ni20Cr, NiCrAl)

DC – Plasmaspritzen
Vorteil

Jeder pulverförmige Zusatzwerkstoff mit ausreichender


Differenz von Schmelz- und Verdampfungstemperatur
ist verarbeitbar

Im Vergleich zum konventionellen Flamm- oder Licht-


bogenspritzen verringerte Schichtporosität

Relativ geringe Oxidation der Spritzpartikel


Nachteil

Hohe Anlagenkosten (> 100.000 DM)

Starke ultraviolette Strahlung

Hohe Geräuschemission (140 dBA)

DC – Plasmaspritzen
Konzept eines Wärmedämmschicht – Systems
Dreikathoden DC Plasmabrenner mit drei separaten
Plasmastrahlen
Prinzip:
Verlegen des Plasmaspritzprozesses in eine Vakuumkammer

Systemkomponenten:
- Vakuumplasmabrenner

- Pulverförderer

- rechnergestützte Steuerung

- automatische Manipulationseinheit für Brenner und / oder


Substrat

- Vakuumkammer mit Pumpen, Gaskühler und Filter

DC Vakuumplasmaspritzen
Plasmaleistung: 60 - 120 kW

Plasmatemperatur: 12.000 - 15.000 K

Argonverbrauch: ca. 8 Nm3/h

Wasserstoffverbrauch: ca. 1,5 Nm3/h

Umgebungsdruck: 10 - 60 kPa

Spritzabstand: 150 - 350 mm

DC Vakuumplasmaspritzen
Anwendungen:

- Reaktive (hochschmelzende) Metalle


(Ti, Ta, W)

- Heißgaskorrosionsschutzschichten
(MCrAlY, M: Fe, Ni, Co)

- Karbide, Nitride, Boride

DC Vakuumplasmaspritzen
Vorteil

Reaktive Werkstoffe verarbeitbar

Vermeiden von Oxidationsprozessen

Geringe Schichtporosität

Abschirmung von Schall und Strahlung


Nachteil

1.500.000DM)
Sehr hohe Anlagenkosten (ca. 2.000.000 €

Hohe Beschichtungskosten

Begrenzte Bauteilgröße

Meist Substratkühlung erforderlich

DC Vakuumplasmaspritzen
Prinzip:

Verlagern des Spritzprozesses unter die Wasseroberfläche

Spritzparameter vergleichbar zum atmosphärischen


Plasmaspritzen bei geringeren Spritzabständen

Druck der Plasmagase wird auf den Umgebungsdruck


(hydrostatischer Druck) abgestimmt

DC Unterwasser Plasmaspritzen
Vorteil

Geringe Temperaturbelastung des Substrats

Auftragen von Schichten mit amorpher Struktur möglich

Gute Abschirmung von Staub, Strahlung und Schall

Nachteil

Spezielles Spritzgerät erforderlich

Gewährleistung eines optimalen Substratoberflächen-


zustands problematisch

DC Unterwasser Plasmaspritzen
Prozesstemperatur:
10.000 K

Max. Partikelgeschwindigkeit:
100 m/s

Max. Auftragleistung:
8 kg/h

HF Plasmaspritzen
Prinzip:
Plasmaerzeugung in einem Keramiktubus durch hochfrequente
elektromagnetische Induktion

Systemkomponenten:
- HF Plasmabrenner

- Pulverförderer

- Hochfrequenzgenerator

- automatische Manipulationseinheit für das Substrat

HF Plasmaspritzen
Plasmaleistung: 25 - 100 kW

Plasmatemperatur: 10.000 K

Argonverbrauch: ca. 5 Nm3/h

Wasserstoffverbrauch: ca. 0,5 Nm3/h

Generatorfrequenz: 0,75 - 3 MHz

Partikelgeschwindigkeit: 20 - 60 m/s

Spritzabstand: 150 - 300 mm

HF Plasmaspritzen
Anwendungen:

- Formkörperherstellung
(Turbinenschaufeln)

- Reaktive Prozessführung
(Oxidschichten ohne Reduktion durch O2-Zugabe)

- Pulvercharakterisierung bezüglich chemischer


Zusammensetzung in Verbindung mit der Emissions-
spektroskopie

HF Plasmaspritzen
Vorteil

Großes Plasmavolumen

Lange Verweilzeit im Plasma; grobe Pulver verwendbar

Geringer Gasgehalt der Schichten

Hoher Auftragwirkungsgrad

Geringe Schichtporosität

Im Niederdruck und an Atmosphäre einsetzbar

Niedriger Schallpegel

HF Plasmaspritzen
Nachteil

Sehr hohe Anlagenkosten (insbesondere bei Einsatz


im Niederdruck)

Manipulation des Brenners kaum möglich

Manipulation des Substrats schwierig wegen Anfälligkeit


der Steuerelektronik durch elektromagnetische Felder

Elektromagnetische Verträglichkeit selten gegeben

HF Plasmaspritzen
Kohlendioxid
Stickstoff
Argon
Helium

Max. Partikelgeschwindigkeit: < 10 m/s


Max. Auftragleistung: 2 kg/h

[Quelle: Linde]

Laserspritzen
Vorteil

Sehr geringe Schichtporosität

Ausgezeichnete Haftfestigkeit auf Grund


metallurgischer Anbindung

Kleine Bauteilzonen präzise beschichtbar

Nachteil

Geringfügige Vermischung von Schicht- und


Substratwerkstoff nicht vermeidbar


Kostenintensive Anlage (> 500.000 DM)

Laserspritzen
Detonationsspritzen
Flammschockspritzen ist ein intermittierender Spritzprozeß. Die sogenannte Detonati-
onskanone besteht aus einem Austrittsrohr, an dessen Ende sich die Brennkammer
befindet. In dieser wird das zugeführte Acetylen-Sauerstoff-Spritzpulvergemisch durch
einen Zündfunken zur Detonation gebracht. Die im Rohr entstehende Schockwelle
beschleunigt die Spritzteilchen. Diese werden in der Flammenfront aufgeheizt und
schleudern mit hoher Partikelgeschwindigkeit in einem gerichteten Strahl auf eine vorbe-
reitete Werkstückoberfläche. Nach jeder Detonation erfolgt ein Reinigungsspülen der
Brennkammer und des Rohres mit Stickstoff.
Einsatzgebiete sind z.B. Pumpenplunger in Gasverdichtern oder Pumpen, Turbinenläufer
in Dampfturbinen, Gasverdichter oder Expansionsturbinen, usw.

[Quelle: Linde]

(1) Acetylen (2) Sauerstoff (3) Stickstoff (4) Spritzpulver


(5) Zündeinrichtung (6) Austrittsrohr mit Wasserkühlung (7) Werkstück
Prinzip: diskontinuierliche Zündung eines
Brenngas / O2 Gemisches

Flammentemperatur: max. 3.450°C (C2H2 - O2)

Druckwellengeschwindigkeit: ca. 1.300 m/s

Partikelgeschwindigkeit: max. 650 m/s

Substratwerkstoffe: Bauteile ausreichender


Steifigkeit

Detonationsspritzen
Typische Spritzparameter:

Sauerstoffverbrauch: ca. 27 Nm3/h

Brenngasverbrauch: ca. 9 Nm3/h


Propan, Butan

Stickstoffverbrauch: ca. 1,8 Nm3/h

Druckluftverbrauch: ca. 1,8 Nm3/h

Spritzabstand: 100 - 200 mm

Auftragrate: 2 - 5 kg/h

Detonationsspritzen
Vorteile

Geringe Porosität (0,5 - 2 %)

Sehr hohe Haftzugfestigkeiten

Geringe Temperaturbelastung des Substrats

Zahlreiche Werkstoffe verarbeitbar

Nachteile

Sehr starke Geräuschemission (150 dBA)

Nur unempfindliche, steife Bauteile beschichtbar

Detonationsspritzen
HVOF - High Velocity Oxy Fuel

[Quelle: Linde]
Spritzgeschwindigkeiten bis über 800m/s
Verarbeitung von Keramiken (Wärmedämmschutz) und wolframkarbidhaltigen
Spritzwerkstoffen (Verschleißschutz)
Vorteil: hohe Dichtheit der Schichten
HVOF - High Velocity Oxy Fuel
Beim Hochgeschwindigkeits-Flammspritzen erfolgt eine kontinuierliche
Gasverbrennung mit hohen Drücken innerhalb einer Brennkammer, in deren zentraler
Achse der pulverförmige Spritzzusatz zugeführt wird. Der in der Brennkammer
erzeugte hohe Druck des Brenngas-Sauerstoff-Gemisches und der meist
nachgeordneten Expansionsdüse erzeugen die gewünschte hohe
Strömungsgeschwindigkeit im Gasstrahl. Dadurch werden die Spritzpartikel auf die
hohen Partikelgeschwindigkeiten beschleunigt, die zu enorm dichten Spritzschichten
mit ausgezeichneten Hafteigenschaften führen. Durch die moderate
Temperatureinbringung wird der Spritzzusatzwerkstoff nur gering metallurgisch
verändert. Bei diesem Verfahren werden extrem dünne Schichten mit hoher
Maßgenauigkeit erzeugt. Als Brenngase können Propan, Propen, Ethylen, Acetylen
und Wasserstoff verwendet werden.

Einsatzgebiete sind Gleitflächen von Dampfbügeleisen, Walzen für die Fotoindustrie,


Teile für petrochemische und chemische Maschinen, z.B. Pumpen, Schieber,
Kugelventile, mechanische Dichtungen usw.
Flammentemperatur: min. 2500°C (Kerosin - O2)

Flammengeschwindigkeit: ca. 2000 m/s

Partikelgeschwindigkeit: max. 650 m/s

Brennraumkühlmedium: Wasser oder Druckluft

Hochgeschwindigkeitsflammspritzen
Typische Spritzparameter:

Sauerstoffverbrauch: ca. 15 - 55 Nm3/h

Brennstoffverbrauch: ca. 3 Nm3/h C3H8, 40 Nm3/h (H2)


C3H8, C2H4, H2, Kerosin ca. 20 l/min (Kerosin)

Druckluftverbrauch: ca. 20 Nm3/h

Spritzabstand: 250 - 400 mm

Auftragrate: 4 kg/h (Keramiken)


8 kg/h (Cermets, Metalle)

Hochgeschwindigkeitsflammspritzen
Flammentemperatur in Abhängigkeit vom Brenngas und der Stöchiometrie
Struktur von HVOF Hartmetallschichten in Abhängigkeit vom Brenngas
HVOF WC-Co 88-12 Schicht
Anwendungen:

- Sehr dichte, gut haftende Hartmetall / Cermetschichten


(WC-Co(Cr), Cr3C2-Ni20Cr)

- Supraleitende keramische Überzüge


(YBa2Cu3Ox)

- Haftschichten
(Ni20Cr, Ni5Al)

- Heißgaskorrosionsschutzschichten
(MCrAlY)

Hochgeschwindigkeitsflammspritzen
Prinzip des Kaltgasspritzens:
Beschleunigen von Pulverpartikeln auf hohe Geschwindigkeiten
in einem kalten oder gering erwärmten (T < 600°C) Gasstrom

Gastemperatur: < 600 °C


Max. Partikelgeschwindigkeit: 1000 m/s
Max. Auftragleistung: 5 kg/h

Vorteil

Vermeiden von Partikeloxidation


Extrem geringe Schichtporosität
Sehr hohe Haftfestigkeit auch auf glatten Substraten
Geringe Temperaturbelastung des Substrats

Kaltgasspritzen
Kaltgasspritzen
Beim Kaltgasspritzen handelt es sich um eine neue Generation des Hochgeschwindig-
keits-Flammspritzens. Die kinetische Energie, d.h. die Partikelgeschwindigkeit, wird hier
erhöht und die thermische Energie verringert. Somit ist es möglich, fast oxidfreie Spritz-
schichten zu erzeugen.
Der Spritzzusatzwerkstoff wird mittels einem auf ca. 600 °C erhitzten Gasstrahl mit ent-
sprechendem Druck auf Partikelgeschwindigkeiten > 1.000 m/s beschleunigt und als
kontinuierlicher Spritzstrahl auf die zu beschichtende Oberfläche gebracht. Der
Partikelstrahl läßt sich auf Querschnitte von 1,5 x 2,5 bis 7 x 12 mm fokussieren. Die
Spritzrate beträgt 3 bis 15 kg/h. Eingesetzt wird das Verfahren bisher für Aluminium-
und Kupfer-beschichtungen.
Einsatzgebiete sind z.B. Automobilbau, Korrosionsschutz und Elektronik.

(1) Trägergas + Pulver (2) Prozessgas (3) Lavaldüse


(4) Überschallgasstrom und Spritzpartikel (5) Werkstück
[Quelle: Linde]
Prinzip:
Beschleunigen von Pulverpartikeln auf hohe Geschwindigkeiten
in einem kalten oder gering erwärmten (T < 600°C) Gasstrom

Vorteil

Vermeiden von Partikeloxidation

Extrem geringe Schichtporosität

Sehr hohe Haftfestigkeit auch auf glatten Substraten

Geringe Temperaturbelastung des Substrats

Kaltgasspritzen
700
2 % Al
wahre Spannung [MPa]

4 % Al
600 2 % C-Stahl
4 % C-Stahl
500 2 % Ti
400

300

200
100

0 -6
10 10-4 -2
10

Verfestigung unterschiedlicher Metalle in Abhängigkeit


von der Dehnrate
2000

1600

1200

800

400

0 -4 -2 4 6
10 10 102 10 10

Verfestigung von Ck 45 in Abhängigkeit von der


Dehnrate
1800
Partikelgeschwindigkeit [m/s]

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200
0
Al Ti Fe WC/Co 88/12 Cu Ni NiCr 8020
Schichtwerkstoff

Äquivalent kinetischer Energie zur Schmelzenthalpie


von Spritzwerkstoffen
geätzt

Kaltgasgespritzte Kupferschicht
geätzt

Kaltgasgespritzte Kupferschicht
Aufsicht
Aufsicht

Kaltgasgespritzte Kupferschicht
Vergleich der thermischen Spritzverfahren
Flammspritzen Lichtbogenspritzen Plasmaspritzen
Luftatmosphäre Luft Vakuum Schutzgas Luft Vakuum
Pulver üblich - - - üblich üblich
Draht, üblich üblich bedingt üblich - -
Stab
Wärme- reduzierte Lichtbogen zwischen zwei Plasmabrenner
quelle Gasflamme abschmelzenden Drähten (P = 10 bis 200 kW)
Brenngas:
- Sauerstoff-
Propan
- Leuchtgas
Verfah- Hochgeschwin- Niederdruck-Lichtbogen- Vakuum-
rens- digkeits-Flamm- spritzen Plasmaspritzen
varianten spritzen  niedrigere Oxidierung der  hohe Dichtheit der

 höhere Dicht Pulver-Partikel Schichten


heit der Niederdruck Plasma-
Schichten Spritzen
 höhere  verminderter

Haftfestigkeit Gasgehalt
der Schichten
Schichtaufbau thermisch gespritzter Schichten

Einzelner Partikel (Ni-Partikel)


Schichtaufbau thermisch gespritzter Schichten

Topographie der Schicht

Einzelner Partikel
Schichtaufbau thermisch gespritzter Schichten

WC-Co-Spritzschicht
Schichtaufbau thermisch gespritzter Schichten

Chromkarbid/Ni-Schicht, Bindefehler, Reste von Strahlmitteln


Schichtaufbau thermisch gespritzter Schichten

Bindefehler zwischen den Einzelpartikeln, Poren


Eigenschaften von Spritzpulvern

Spritzpulver Anwendungs- Schmelztempe- Härte [HV] Max.


gebiet ratur [°C] Anwendungs-
temperatur [°C]
Metalle
Zink Korrosionsschutz 420 250
Aluminium Korrosionsschutz 658 130 HV30 400
Kupfer Elektr. Leitung 1083
Druckereiwalzen
Nickel Haftschichten 1453 500
Titan Korrosionsschutz 1668
Molybdän Korrosionsschutz 2610 600 HV0,1 (APS) 320
Verschleißschutz
Wolfram Elektr. Leitung 3410
Eigenschaften von Spritzpulvern

Spritzpulver Anwendungs- Schmelztempe- Härte [HV] Max.


gebiet ratur [°C] Anwendungs-
temperatur [°C]
Legierungen
ZnAl Korrosionsschutz
Haftschichten
AlMg Korrosionsschutz
NiCr, NiCrAl Korrosionsschutz 950
Haftschichten
Verschleißschutz
NiCrBSi Korrosionsschutz 18 bis 65 HRC 650
Verschleißschutz
CoCrWC Verschleißschutz 530 bis 900 HV30 1000
Eigenschaften von Spritzpulvern

Spritzpulver Anwendungs- Schmelztempe- Härte [HV] Max.


gebiet ratur [°C] Anwendungs-
temperatur [°C]
Oxide
Al2O3 Verschleißschutz 2043 2200 1700
Elektr. Isolierung
Wärmedämmung
Cr2O3 Verschleißschutz 2400 1200-23 600
ZrO2 Wärmedämmung 2680 1200-1500 950
Verschleißschutz
O-Ionenleiter
ZrO27Y2O3 Wärmedämmung 2300 1200-1500 1700
Verschleißschutz
O-Ionenleiter
Karbide
Cr3C2 Verschleißschutz 1900 1300-2000 800
WC Verschleißschutz 3067 3200 400
TiC Verschleißschutz 2600 2000-2500 500
Eigenschaften von Spritzpulvern

Spritzpulver Anwendungs- Schmelztempe- Härte [HV] Max.


gebiet ratur [°C] Anwendungs-
temperatur [°C]
Boride
CrB2 Verschleißschutz 2200 1800-2200
TiB2 Verschleißschutz 2900 2550-3000
B4C Verschleißschutz 2450 3000-5000
Silizide
MoSi2 Korrosionsschutz 2050 900-1300
Verschleißschutz
WSi2 Korrosionsschutz 2160 1090-1200
Verschleißschutz
Nitride
AlN Verschleißschutz 2200 1200-2500
CrN Verschleißschutz 1500 1800-2100
Vorteile und Nachteile der Thermischen Spritzverfahren
Vorteile:
⚫breites Spektrum von verarbeitbaren Werkstoffen (Metalle, Keramiken, Metalloide)
⚫geringe Wärmeeinbringung in das Substrat, geringer Verzug
⚫hohe Flächenleistungen möglich
⚫dünne Schichten

Nachteile:
⚫geringe Haftfestigkeit, keine metallurgische Bindung
(empfindlich gegen Schläge, Schichtdelamination)
⚫Porosität der Schichten (Einschränkungen bei der Korrosionsbeständigkeit)
⚫dichte Schichten nur durch Nachbearbeitung möglich
(Kugelstrahlen während des Auftrages, nachträgliches Um-/Einschmelzen,
Imprägnieren bzw. Infiltrieren)
⚫verfahrensabhängige metallurgische Änderung des Beschichtungswerkstoffs
(Oxidation, Aufstickung)
⚫Einschränkungen bei der Geometrie (Ecken etc.)
Vorteile und Nachteile der Thermischen Spritzverfahren

Beschichtungs-
probleme an
Ecken

Unterschiedliche Schichtdicken
durch variierende Auftreffwinkel
unterschiedliche Haftfestigkeit
Anwendungsgebiete der Thermischen Spritzverfahren

Industrie Anwendungsgebiete
Automobilindustrie Kolbenringe, Kolbenlaufflächen, Kolbenböden, Zylinderlaufflächen
Chemieindustrie Ventil, Pumpen, Tanks
Elektrotechnik Isolationsschichten, elektrisch leitende Schichten, Kondensatoren,
Brennstoffzellen
Konsumgüterindustrie Bügeleisen, Bratpfannen
Maschinenbau Kompressoren, Pumpen, Walzen, Formen
Medizintechnik Mit biokompatiblen Werkstoffen (Titan, Hydroxylapatit, Flourapatit)
beschichtete
Knochen- und Zahnimplantate
Luftfahrtindustrie Einlaufschichten, Wärmedämmschichten (Bild 2-2), Gelenke, Schaufeln,
Brennkammer
Textilindustrie Fadenführer, Fadenbremser
Schichtnachbehandlung

Thermisches Spritzen
thermisch

Flamme (z.B. Acetylen/Sauerstoff)

Lichtbogen (WIG-Verfahren)

Laserstrahl

Elektronenstrahl

thermo-mechanisch

Heissisostatisches Pressen (HIP)

Nachbehandlung thermisch gespritzter Schichten


mechanisch

Festwalzen

Nadelhämmern

Kugelstrahlen

Simultanes Spritzen und Kugelstrahlen

Nachbehandlung thermisch gespritzter Schichten


Vollständiges Umschmelzen selbstfließender Legie-
rungen mittels Flamme oder Induktionserwärmung

NiCrBSi

Partielles Umschmelzen oberflächennaher Bereiche


mittels Laser- oder Elektronenstrahl (mit, ohne oder
mit partiellem Erzeugen einer metallurgischen An-
bindung an das Substrat)

VPS-Ti, -Ta, -Zr

Thermisches Nachbehandeln
Homogenisieren der Schicht bzw. des oberflächenna-
hen Schichtbereichs zum Verbessern der Korrosions-
oder Verschleißbeständigkeit

Reduzieren der Porosität

Glätten der Oberfläche

Verbessern der Schichthaftung

Abbau von Eigenspannungen

Erhöhen der Schichthärte und -duktilität

Schließen von Rissen

Ziel der Nachbehandlung


Laserstrahl

Bauteil
Bewegungsrichtung

Laserumschmelzen
Laserstrahl
Beschichtung Pulver-
düse
Diffusionszone Pulver-
strahl

Substrat
Bewegungsrichtung

Laserbeschichten
Anwendungsbeispiele

Erzeugen partiell ledeburitischer, widerstandsfähiger


Bauteiloberflächen (Kipphebel)

Glätten rauher Oberflächen

Auflösen einzelner Phasen (z. B. Graphitlamellen


im Grauguss)

Herstellen harter Phasen in einer weichen Matrix

Verdichten dünner Überzüge (z. B. thermisch gespritzte


Schichten)

Laserumschmelzen
Probleme:
Schutz des Schmelzbades vor versprödend
wirkenden Gasen der Atmosphäre

Schmelzbad muss vom Schutzgas vollständig


überdeckt werden

laminare Strömung
Injektorwirkung auf Grund der herrschenden Druck-
gradienten ist zu vermeiden

Temperatur nach dem Umschmelzen und Verlassen


des Gasschutzes < 300°C
anforderungsgerechte Konstruktion der
Schutzgasdüsen erforderlich

Laserumschmelzen thermisch gespritzter Ti-Schichten


Probleme:
Vermeiden von Rissen auf Grund unterschiedlichen
thermischen Ausdehnungsverhaltens von Schicht
und Substrat

angepasste Prozessführung

Vorschubgeschwindigkeit
Laserstrahlleistung
Fokuslage
Schutzgas
etc.

Vorwärmen

Laserumschmelzen thermisch gespritzter Ti-Schichten


Laserumschmelzen von TiMo-Spritzschichten
Poröse Schichten führen auf Grund der eingeschlossenen Gase zu
porösen Umschmelzungen

Laserumschmelzen von TiMo-Spritzschichten


Die Umschmelztiefe lässt sich über Vorschubgeschwindigkeit,
Strahlleistung und Fokussierung einstellen

Laserumschmelzen von TiMo-Spritzschichten


Kathode

Strahl-
pE

quelle
Steuerelektrode

Strahlkanone
zu den
Vakuum- pE
pumpen Anode

Druckstufe Fokussierlinse
pA
Strahlkanonenventil
Ablenksystem

pA
Arbeitskammer

Bewegungseinrichtung
Werkstück
zu den
Vakuum-
pumpen

Elektronenstrahl-Umschmelzen
Bauteil Umschmelzspur

x: Pendelbreite
: Pendelfrequenz
vS: Vorschubgeschwindigkeit

x, 
vS
Strahlweg:
Pendelfkt. Dreieck Pendelfkt. Sägezahn

Strahlführungsvarianten zum flächigen


Elektronenstrahlumschmelzen
Strahl: U = 100 kV, I = 4,0 mA, v = 1,2 mm/s, Oberfläche im Fokus
Ablenkung: n = 1000 Hz, Amplitude x = 5 mm
Pulse: nP = 0,2 Hz, IP = 5,6 mA, tP = 0,125 s

Umgeschmolzene Ti-Spritzschicht mit partieller


metallurgischer Anbindung
Strahl: U = 100 kV, I = 4,0 mA, v = 1,2 mm/s, Oberfläche im Fokus
Ablenkung: n = 1000 Hz, Amplitude x = 5 mm
Pulse: nP = 0,2 Hz, IP = 5,6 mA, tP = 0,125 s

Umgeschmolzene Ti-Spritzschicht mit partieller


metallurgischer Anbindung
Phasendiagramm Titan - Eisen
Standard: Al2O3 Schmelzwärme Ti: 14,1 kJ/mol Fe: 13,8 kJ/mol
Atmosphäre: Ar Mischenthalpie TiFe: -15,0 kJ/mol
Heizrate: 5 K/min

Phasendiagramm Titan - Eisen


50 µm

Strahl: U = 100 kV, I = 2,0 mA, v = 1,2 mm/s


defokussiert, IFok. = 462 mA (at.-%) [1] [2] [3] [4] [5]
Ablenkung:  = 300 Hz, amplitude x = 5 mm Ti 100 100 83 64 73
Fe - - 17 36 27

Umgeschmolzene Ti-Spritzschicht mit Reaktionszone


0,5
Freq.  = 300 Hz
Ampl. x = 5 mm

0,45
Einwirkzeit  [s]

0,4

0,35

0,3

0,25
80 100 120 140 160 180
2
Leistungsdichte p [W/mm ]

Prozess-Gefügekarte für das Umschmelzen von Ti-


Spritzschichten
> 65
80
57
70
Haftfestigkeit [MPa]

60
38,5
50 Kleber
Haftzugfestigkeit

Schicht
40

30 Probe
20

10

0
wie gespritzt umgeschmol- umgeschmol-
wie gespritzt zen mit
umgeschmolzen zen mit
umgeschmolzen
Aufmischung Reaktionszone
Aufmischung Reaktions-
zone
Haftzugfestigkeitstest
Schicht nach DIN EN 582
Substrat

Haftfestigkeit von Ti-Spritzschichten


1000000
6

100000
5

10000
4
log. Stromdichte j [mA/cm ]
2

1000
3

100
2

10
1

01
-1000 0 1000 2000 3000 4000 5000
0,1
-1
umgeschmolzen,
umgeschmolzen Aufmischung
mit Aufmischung
0,01
-2
umgeschmolzen,
umgeschmolzen mitReaktionszone
Reaktionszone
0,001
-3 wiegespritzt
gespritzt
wie

0,0001
-4

Potential U [mV]

Stromdichte-Potenzialkurven umgeschmolzener Ti-


Spritzschichten
1
0
5
0
°
C,
H
ei
z
r
at
e1
5
°
C/
m
i
n

Wärmebehandelte Ti-Spritzschichten
Strahl: U = 100 kV, I = 2,0 mA, v = 1,2 mm/s,
defokussiert, IFok. = 485 mA
Ablenkung:  = 1,5 Hz, Amplitude x = 5 mm

An der Oberfläche umgeschmolzene NiCrAl


Spritzschicht
Strahl: U = 100 kV, I = 2,4 mA, v = 1,2 mm/s,
defokussiert, IFok. = 495 mA
Ablenkung:  = 1,5 Hz, Amplitude x = 5 mm

Umgeschmolzene NiCrAl Spritzschicht mit


Reaktionszone
200µm

Strahl: U = 100 kV, I = 2,4 mA, Strahl: U = 100 kV, I = 4,0 mA,
w
i
ege
s
pr
i
t
zt v = 1,5 mm/s,
v = 2,4 mm/s,
defokussiert, IFok. = 482 mA defokussiert, IFok. = 492 mA
Ablenkung:  = 1,5 Hz, Ablenkung:  = 1,5 Hz,
Amplitude x = 5 mm Amplitude x = 5 mm

O
b
e
r
f
l
ä
ch
eu
m
g
e
s
ch
m
o
l
z
enA
u
f
mi
sc
h
un
g
mi
t
dem
G
r
u
nd
w
er
k
s
to
f
f
b
e
i
mUm
sc
h
m
el
z
en

Korrosionsverhalten umgeschmolzener NiCrAl


Spritzschichten
Beim Heißisostatischen Pressen (HIP) wird ein
Werkstoff im gleichen Arbeitsgang mit Temperatur und
hohem Druck in einem Autoklaven beaufschlagt. Als
Druckmedium dient in der Regel ein Inertgas. Das
Heißisostatische Pressen wird zum Verdichten poröser
Werkstoffs genutzt. Hauptanwendungsgebiet ist das
Sintern von Bauteilen aus Hochleistungskeramiken
(z.B. Si3N4, SiC)

Heißisostatisches Pressen
Stützkörper Verbundwerkstoff
(geschliffen)

Faser

Spritzpistole

Heißisostatisches Pressen
VPS gespritzter Wolframlangfaser - NiCr Verbund vor
dem Heißisostatischen Pressen

Heißisostatisches Pressen
VPS gespritzter Wolframlangfaser - Rene80 Verbund
nach dem Heißisostatischen Pressen

Heißisostatisches Pressen
VPS gespritzter Wolframlangfaser - Rene80 Verbund
nach dem Heißisostatischen Pressen

Heißisostatisches Pressen
Vakuumlichtbogengespritzter Wolframlangfaser - NiCr
Verbund nach dem Heißisostatischen Pressen

Heißisostatisches Pressen
An Atmosphäre lichtbogen- Unter Schutzgas lichtbogen-
gespritzte Ni20Cr Schicht gespritzte Ni20Cr Schicht

Mechanisches Verdichten - Kugelstrahlen


Unter Schutzgas lichtbogengespritzte Ni20Cr Schicht bei
simultanem Kugelstrahlen

Mechanisches Verdichten - Kugelstrahlen


Anwendungsbeispiele
Konzept eines Wärmedämmschicht – Systems
Prozessentwicklung

Thermisches Spritzen
Drahtförmige Spritzzusatzwerkstoffe
Lichtbogenspritzen
Hochgeschwindigkeitsflammspritzen
High Speed Video System
High Speed Video System
Lichtbogenspritzen unterschiedlicher Drähte
Anlagentechnik: OSU G30/2, Düsensystem LD/U2

Massivdraht 110 MnCrTi 8

Röhrchenfülldraht Fe – Ni – Mn - C

Gefalzter Fülldraht Ni – Al - Mo

Abschmelzverhalten
Abschmelzverhalten
Spritzwerkstoffentwicklung

Thermisches Spritzen
Stand der Technik
Senken der Materialkosten

Gewichtsreduktion des Auftragvolumens

Realisieren höherer Einsatztemperaturen

Verbessern des tribologischen Verhaltens

Verbessern der Oxidationsbeständigkeit

Motivation für Werkstoffentwicklung


Hartstoffe
Thermisches Spritzen von SiC
Herstellungsrouten
SiC- Verbundpulver
Ergebnisse
Ergebnisse
Schwingverschleißergebnisse
Statistik

Thermisches Spritzen
135

HVOF
550
5

en n-
ritz ge
sp htbo
Lic sma- 230
Detonationsspritzen
la
P zen
sprit weitere
ze n
a s- L
r it lt g z e n sp ase
sp a
K rit rit r-
m ze
am 3 sp n
Fl
3
2500

Spritzanlagen im deutschsprachigen Raum


Anlagentechnik
4%
19% 41%
Spritzwerkstoffe Beschichtungen
Service
Beschichtungen
in-house

36%

773 Millionen Euro

Jährlicher Umsatz des thermischen Spritzmarktes in


Europa
18% 30%
Rest EU
+ Schweiz Deutschland
12% Italien

Großbritanien Frankreich

21% 19%

773 Millionen Euro

Jährlicher Umsatz des thermischen Spritzmarktes in


Europa
18% 32%
Rest EU
Deutschland
11% Italien + Schweiz

Großbritanien Frankreich

19% 20%

595 Millionen Euro

Jährlicher Umsatz durch thermisch gespritzte


Beschichtungen in Europa
14% 33%
Rest EU
8%
Italien + Schweiz Deutschland
Großbritanien
Frankreich

20%
25%

148 Millionen Euro

Jährlicher Umsatz durch Spritzwerkstoffe in Europa


22% 37%
Rest EU
+ Schweiz Deutschland
Italien
13% Großbritanien Frankreich

14% 14%

29 Millionen Euro

Jährlicher Umsatz durch Spritzanlagen in Europa


Umsatzsparte Anzahl mittlerer mittlere Umsatz pro
[106 DM] Betriebe Umsatz [DM] Mitarbeiterzahl Mitarbeiter [DM]

0-2 37 900.000 5,2 173.000

2-5 21 3.700.000 15,1 245.000

5 - 10 15 6.800.000 32,7 208.000

> 10 5 23.000.000 71,7 315.000

Unternehmensstruktur auf dem thermischen


Spritzsektor (D)
Oberflächenschutz durch Beschichten
Ausgabe: WS 2020-21

Prof. Dr.-Ing. Thomas Schnick


Fertigungsverfahren - Fachhochschule Koblenz
Untergruppe 5.3
Beschichten durch Schweißen

Beschichten durch Preßschweißen


Beschichten durch Schmelzschweißen
Beschichten durch Schweißen
Werden zur Erzeugung der Verbindung zwischen metallischem Grund- und Plat-
tierwerkstoff beide "Fügepartner" zumindest in der direkten Verbindungszone auf-
geschmolzen und kommt es in diesem Bereich zu einer Legierungsbildung zwischen
den Metallen, spricht man vom Auftragschweißen.
Unter Auftragschweißen versteht man das örtlich begrenzte Auftragen und Ein-
schmelzen von artgleichen oder artfremden Zusatzmaterial auf ein Werkstück zum
Ergänzen oder Vergrößern des Volumens oder zur Erzielung besonderer Eigen-
schaften auf der Werkstückoberfläche, wie die Erhöhung der Beständigkeit gegen
Verschleiß, thermischer Beanspruchung oder Korrosion.
Voraussetzung für die Ausführung von Schweißplattierungen ist, daß beide Werkstoffe
aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung, der metallurgischen und
physikalischen Eigenschaften schweißgeeignet und somit bei geeigneter Wärme-
führung ohne Bildung von intermetallischen Phasen miteinander mischbar sind.
Beschichten durch Schweißen
Zur Herstellung von verschleiß- und korrosionsbeständigen Beschichtungen durch
Auftragschweißen ist eine Energiezufuhr von außen eine notwendige Bedingung, da ohne
diese eine Aktivierung der zu verbindenden Oberflächen von Grund- und Zusatzwerkstoff
nicht möglich ist. Dabei ist allen Auftragschweißverfahren gemeinsam, daß sowohl die
Oberfläche des Substrates als auch der Schweißzusatz ganz oder zumindest partiell in die
schmelzflüssige Phase überführt wird und es im Kontaktbereich zu einer Vermischung und
somit Legierungsbildung kommt.
Die Art der Energiezufuhr kann in Form von

⚫ Wärme (thermische Aktivierung)


⚫ Strahlung (radiative Aktivierung) oder
⚫ elastisch-plastischer Verformung (mechanische Aktivierung)

erfolgen.
Einteilung der Auftragschweißverfahren
Beschichten durch Schweißen

Prinzipiell eignen sich alle aufgeführten Schweißverfahren zur Aufbringung von


Beschichtungen. Prädestiniert sind jedoch die Verfahren, die eine hohe
Flächenbeschichtungsleistung ermöglichen und eine nur geringe Vermischung
zwischen Substrat- und Beschichtungswerkstoff bewirken.
Durch die Aufschmelzung beider Verbundpartner kommt es im Schmelzbad zu einer
Vermischung, die zu einer Veränderung der Legierungszusammensetzung der
Schweißauftragung im Vergleich zum Schweißzusatz führt. Der Grad der Vermischung
zwischen Substrat und Zusatzwerkstoff wird als Aufmischung bezeichnet und in %
angegeben. Sie ist abhängig von der Einbrandtiefe in die Substratoberfläche und der
Dicke der Auftragung und gibt das Verhältnis von aufgeschmolzenem Grundwerkstoff
zum Gesamtvolumen des aufgeschmolzenen Materials wieder.
Beschichten durch Schweißen

Häufig wird bei verfahrensbedingt hohen Aufmischungswerten auch mehrlagig


plattiert, um so eine vom Grundwerkstoff annähernd unbeeinfußte Beschichtung zu
erhalten. Der Einsatz von überlegierten Schweißzusätzen ist eine weitere
Möglichkeit, den verfahrensbedingten Verlust an Legierungselementgehalten zu
kompensieren.
Aufmischung, Einbrand und Wärmeeinflußzone
PPA-Plattierung mit Alloy 625

MSG-Plattierung mit Alloy 625


Panzern:
Auftragschweißen mit dem Ziel die Verschleiß-
beständigkeit der Oberfläche zu erhöhen

Plattieren:
Auftragschweißen mit dem Ziel die Korrosions-
beständigkeit der Oberfläche zu erhöhen
Puffern:
Auftragschweißen mit dem Ziel die Bindung
zwischen zwei nicht artgleichen Werkstoffen zu
ermöglichen bzw. zu verbessern

Auftragschweißen
geringe Restriktionen durch die Bauteilgeometrie

gute Haftung zwischen Trägermaterial und Beschichtung

porenfreie Schichten

gute Wärmeleitung von der Auftragschicht in das Bauteil

Vorteile des Auftragschweißens


geringe Aufmischung

gleichmäßige Schichtdicke

homogene Schichtzusammensetzung

homogenes Gefüge

einheitlicher Einbrand

möglichst ebene Oberfläche

geringe Rauheit

keine Einbrandkerben

Anforderungen an Auftragschweißungen
Beanspruchungskollektiv

Grundsätzliche Schweissbarkeit

Erforderliche Wärmebehandlungen

Metallurgische Wechselwirkung von Substrat und Auftragschicht

Aufmischungsempfindlichkeit

Verfügbarkeit

Resultierende Anforderungen an das Beschichtungsverfahren

Kriterien für die Wahl des Schweißzusatzes


Korrosionsbeständige Auftragschweißlegierungen

⚫ Hochlegierte Edelstähle
(Austenite, Duplex, Superduplexwerkstoffe)

⚫ Nickelbasislegierungen
(Chrom-, Molybdänhaltig)

⚫ Kobaltbasislegierungen
(CoCr-, CoNiCr-,CoCrC-Typen)
Verschleißbeständige Auftragschweißlegierungen
. Beschreibung der Legierungsgruppe Typische Anwendungsbeispiele
1 Unlegiert bis 0,4% C oder niedriglegiert bis Regenerierschweißungen,
0,4% C bis max. 5% Legierungsbestand- Schienen, landwirtschaftliche
teile Cr, Mn, Mo, Ni insgesamt Maschinenteile, Kettenglieder von
Raupenfahrzeugen
2 Martensithart im Schweißzustand unlegiert Transport- und Mischerteile geringer
mit mehr als 0,4% C oder niedriglegiert mit Beanspruchung , Getriebeteile, Walzen,
mehr als 0,4% C und bis max. 5% Ventilatorräder
Legierungsbestandteile Cr, Mn,
Mo, Ni insgesamt
4 Legiert mit Eigenschaften von Schneidwerkzeuge, Dorne,
Schnellarbeitsstählen Scherenmesser, Schneiden,
C = 0,6-1,5%, Cr = 4-6% Bohrerkanten
+ Mo/W/V
7 Mn-Austenite mit 11-18% Mn Brecherplatten, Brecherhämmer,
C = 0,5-1,2% + Cr/Ni, Baggerzähne, Hartmanganbolzen
zäh und kalthärtend
10 Hochchrom-Hochkohlenstoffhaltige Panzerungen an abrasiv beanspruchten
Gußlegierungen mit C = 2-5% und Teilen in Hüttenwerken,
Cr bis 35%, mit und ohne zusätzlichen Keramikindustrie, Bergwerken wie
Karbidbildern, rißanfällig, zunderfest und Baggerschneiden, Sinterbrecher,
höchstabrasionsbeständig Preßschnecken und Gichtglocken
Verschleißbeständige Auftragschweißlegierungen

. Beschreibung der Legierungsgruppe Typische Anwendungsbeispiele


20 Legierungen auf Co-Basis mit 25-30% Cr, Armaturen, Auslaßventile von
3-25% W, 0,7-3% C mit und ohne Ni/Mo. Verbrennungsmotoren, Werkzeuge zur
Gut hinsichtlich Korrosionswiderstand, Warmverformung von Legierungen,
Gleiteigenschaft und Warmhärte. Guter korrosiv beanspruchte Mischerteile,
Widerstand gegen Erosion sowie Abrasion Gleitteile
bei hohen C-Gehalten
21 Legierungen auf Karbidbasis (gesintert oder Gesteinsbohrer, vorlaufende Kanten
gegossen) mit bis 80% Chromkarbid und Spitzen an Mischwerkzeugen,
und/oder Wolframkarbid Preßschnecken und Messern.
mit Fe/Mo/Ni/Co Bindemetall. Höchster Führungsrollen, Mahlsegmente
Verschleißwiderstand bei abrasiver
Beanspruchung
22 Legierungen auf Nickelbasis mit bis 18% Cr, Formwerkzeuge in Glasindustrie,
5% B, und 1% C. Gutfließende Legierungen Ventile, Wellen, Gleitringe, Rührflügel
hoher Korrosionsbeständigkeit. Härte und
Verschleißwiderstand steigt mit Gehalt
obiger Legierungselemente.
Gute Gleiteigenschaften
Preßschweißverfahren - KEA-Verfahren
Beim Kontakt-Elektroimpuls-Auftragschweißen wird der Schweißzusatz auf die zu
beschichtenden Werkstücke in Form von Blechen aufgelegt und durch
Punktschweißungen geheftet. Danach wird nach Art des Rollnahtschweißens das
Bauteil zwischen zwei rollenförmigen Kupferelektroden, die mit Stromimpulsen
beaufschlagt werden, hindurchgeführt. Durch die Wirkung von Druck und
Widerstandserwärmung kommt es zum Aufschmelzen des Substrat- und
Beschichtungswerkstoffes in der Verbindungszone. Da der Zusatzwerkstoff nur im
Kontaktbereich zum Grundwerkstoff erschmolzen wird, gibt es an der Oberfläche keine
Legierungsänderung des Beschichtungsmaterials durch Aufmischung.

Cu-Rollenelektroden

Auftragwerkstoff

Substrat
Preßschweißverfahren - Widerstandrollnahtverfahren

Beim Widerstandsrollnaht-Auftragschweißen werden zwei Rollenelektroden, die


mit der Sekundärwicklung eines Schweißtransformators verbunden sind, gegen das
Werkstück, das nur walzen- oder plattenförmig sein darf, gepreßt. Das als
Schweißzusatz dienende Metallpulver wird bei rotationssymetrischen Bauteilen auf die
Unterelektrode, bei plattenförmigem Bauteil auf den Grundwerkstoff aufgebracht.
Durch den zwischen den Rollenelektroden fließenden Strom kommt die
Verschweißung mit dem Substrat zustande. Die Wärmeeinbringung in den
Grundwerkstoff ist im Vergleich zu anderen Auftragschweißverfahren sehr gering, der
Bindemechanismus beruht auf Diffusionsvorgängen. Die mit diesem Verfahren
erzielbaren Aufmischungen gehen gegen Null. Mit diesem Verfahren wurden bislang
bevorzugt Nickelbasis- und Hartstofflegierungen auf Walzen verschweißt. Die
Schweißgeschwindigkeit ist aufgrund der zeitaufwendigen Sinterprozesse bei der
Verbindungsbildung gering.
Preßschweißverfahren - Widerstandrollnahtverfahren
Schmelzschweißverfahren - Gas-Stab-Auftragschweißen

Das manuelle Verfahren eignet


sich zum Beschichten kleiner
Bereiche, da günstigstenfalls
einige hundert Gramm pro
Stunde aufgetragen werden
können. Beim Gas-Pulver-
Schweißen gelangt der pulver-
förmige Schweißzusatz aus
einem Behälter am Schweiß-
brenner durch die Gasflamme
auf den Grundwerkstoff. Die mit
diesem Verfahren erzielbaren
Schichtdicken liegen zwischen
0,1 bis 2mm, die Abschmelz-
leistung beträgt bis zu 4kg/h.

[Quelle: ISAF, Clausthal]]


Gas-Stab-Auftragschweißen

Gas-Stab-Auftraggeschweißte Ketten-
sägeelemente
Selbstfließende Legierung mit Hartmetall-
bruchstücken, Wolframkarbid, Diamant
Schmelzschweißverfahren - Gas-Pulver-Auftragschweißen

Das manuelle Verfahren


eignet sich zum
Beschichten kleiner Berei-
che, da günstigstenfalls
einige hundert Gramm pro
Stunde aufgetragen wer-
den können. Beim Gas-
Pulver-Schweißen gelangt
der pulverförmige
Schweißzusatz aus einem
Behälter am Schweißbren-
ner durch die Gasflamme
auf den Grundwerkstoff.
Die mit diesem Verfahren
erzielbaren Schichtdicken
liegen zwischen 0,1 bis
2 mm, die Abschmelz-
leistung beträgt bis zu
4kg/h.
Mechanisiertes Gas-Pulver-Auftragschweißen

Höhere Leistungsfähighkeit
Einsatz in der Neufertigung
Verarbeitung selbstfließender Legierungen
und Pseudolegierungen

[Quelle: ISAF, Clausthal]]


Lichtbogenschweißen
Potenzialfunktion eines Lichtbogens
Das Zünden eines Lichtbogens erfordert das Vorhandensein
freier Ladungsträger

Die Ionisierung des Gases zwischen zwei Elektroden wird


durch eine ausreichend hohe elektrische Feldstärke in einem
Gleich- oder Wechselspannungsfeld erzielt

Das Aufwärmen der Kathode durch auftreffende Ionen bewirkt


die Emission von Elektronen (Glühemission, Feldemission)

Das durch die hohen Temperaturen teilionisierte Gas im


Lichtbogen ist im Zustand eines thermischen Plasmas
(hohe elektrische Leitfähigkeit)

Das durch den Ladungsträgertransport entstehende Magnetfeld


schnürt den Lichtbogen ein (Kathodenbrennfleck)

Grundlagen des Lichtbogens


Wirkende Kräfte beim Werkstoffübergang
abschmelzender Elektroden
Schweissparameter (Polarität, Stromregelung, ...)

Lichtbogenkontur

Zusammensetzung des Schweisszusatzes


(evt. Ummantelung oder Füllmaterial eingeschlossen)

Umgebende Gasatmosphäre
(Zusammensezung, Druck)

Parameter abschmelzender Elektroden


Wirkung gelöster Gase
Die hohen Temperaturen des abschmelzenden Elektroden-
materials ermöglichen die Aufnahme hoher Gasgehalte

Beim Abkühlen werden die Gase zum Teil ausgeschieden

Übersteigt der Druck in den ausgeschiedenen Gasblasen


die Oberflächenspannung des Schweisstropfens, explodiert
dieser in viele kleine Tröpfchen

Bei lokalisierter Ausscheidung der Gase an der Grenze zur


abschmelzenden Elektrode, löst sich der Tropfen in Folge der
zunehmenden Grenzfläche zu den Gasen

Wirkung gelöster Gase


An Elektrodenspritze sehr hohe Energiedichte

Stark erhitzte Gase expandieren in einer Plasmagas-


strömung in axialer Richtung und unterstützen somit
den Werkstoffübergang

Hohe Energiedichte führt zu Komprimierung des


Eigenmagnetfeldes

Schwerkraft wirkt sich je nach Schweissposition


begünstigend oder hindernd auf den Werkstoffübergang
aus

Plasmagasströmung und Schwerkftaft


Stärke des Eigenmagnetfeldes eines stromdurchflossenen
Leiters ist proportional zum Quadrat der lokalen Stromdichte

Stochastische Änderungen des Querschnitts am flüssigen


Elektrodenende führen in verengten Querschnitten zu einem
starken Anstieg der radial wirkenden magnetischen Kräfte

Magnetkräfte schnüren einen Tropfen der darunter befindlichen


Schmelze ab

Pinch Effekt
Oberflächenspannung und Viskosität beeinflussen
die Größe der sich ablösenden Tropfen wesentlich

Niedrige Oberflächenspannungen und Viskositäten führen


zu einem feintropfigen Übergang (Sprühlichtbogen)

Oberflächenspannung und Viskosität hängen von der


chemischen Zusammensetzung des Tropfens und der
Gasatmosphäre (Absorption der Gase) sowie von der
Temperatur ab

Sauerstoffabsorption senkt Oberflächenspannung und


Viskosität bei Stählen und verbessert das Bentzungs-
verhalten und somit die Anbindung

Viskosität und Oberflächenspannung


Erhöhter Druck im Lichtbogen wirkt der Tropfenablösung
entgegen

Aus verdampfenden Bestandteile an der Tropfenspitzen


resultiert eine der Tropfenablösung entgegengerichtete
Kraft

Kräfte entgegen der Richtung des Werkstoffübergangs


führen zu radialer Ablenkung des Lichtbogens

Lichtbogendruck und verdampfende Bestandteile


Werkstoffübergangsarten Beispiele

1. Fliegender Übergang
1.1 Übergang von Werkstofftropfen
1.1.1 Tropfenförmiger Übergang MIG, nied rige Stromdichte
1.1.2 Rückstoß-Übergang MAG, CO 2 , hohe U/I-Werte
1.2 Sprüh-Übergang
1.2.1 Projektil-Übergang MIG, Al - und Impulsschweißung
1.2.1 Strömungsübergang MIG/MAG bei großen Strömen
1.2.3 Rotierender Übergang Plasma-MIG, MIG/MAG mit
sehr großen Strömen
1.3 Explosiver Übergang E, MAG, hohe U-Werte

2. Übergang mit Brückenbildung


2.1 Übergang unter Kurzschluß MAG, niedrige U-Werte
2.2 Brückenbildung ohne Kurzschluß kalter oder heißer Zusatzdraht
der Lichtbogenstrecke

3. Schlacke-geschützter Übergang
3.1 Flußmittel-Wand -Übergang UP
3.2 Andere Arten E, ES, Fülldraht

Werkstoffübergangsformen
Die hohen Temperaturen des abschmelzenden Elektroden-
materials ermöglichen die Aufnahme hoher Gasgehalte

Beim Abkühlen werden die Gase zum Teil ausgeschieden

Übersteigt der Druck in den ausgeschiedenen Gasblasen


die Oberflächenspannung des Schweisstropfens, explodiert
dieser in viele kleine Tröpfchen

Bei lokalisierter Ausscheidung der Gase an der Grenze zur


abschmelzenden Elektrode, löst sich der Tropfen in Folge der
zunehmenden Grenzfläche zu den Gasen

Wirkung gelöster Gase


Lichtbogenhandschweißen
Einsatz manuell geführter Stabelektroden

Zünden des Lichtbogens durch Kurzschluss der


Elektrode mit dem Bauteil

Nur Stromquellen mit stark fallender Kennlinie, die


durch Leerlaufspannung und Kurzschlussstrom
begrenzt sind, einsetzbar

Lichtbogen brennt zwischen dem Bauteil und der


umhüllten Stabelektrode

Lichtbogenhandschweißen
Metallischer Kernstab und mineralische Umhüllung
schmelzen gleichmäßig ab

Tropfen des Kernstabs vermischen sich mit dem


aufgeschmolzenen Teil der Bauteiloberfläche

Abgeschmolzene Ummantelung schwimmt wegen


geringer Dichte auf der Schmelze und erstarrt als
Schlacke

Schlacke löst sich je nach Zusammensetzung


selbsttätig ab oder wird mechanisch entfernt

Lichtbogenhandschweißen
Verbesserung der Ionisierung beim Zündvorgang

Bilden eines Schutzgasmantels

Stabilisierung des Lichtbogens

Beeinflussung der Schmelzbadviskosität

Beeinflussung der Schweissbadzusammensetzung


durch Zu- und Abbrand von Legierungselementen

Zweck der Elektrodenumhüllung


Bezeichnung von Stabelektroden (DIN1913)
Zellulosetyp Saurer Typ Rutiltyp Basischer Typ

Zellulose 40% Magnetit Fe3O4 50%


Rutil TiO2 45% Flußspat CaF2 45%
Rutil TiG2 20% Quarz SiO4 20%
Magnetit Fe3O4 10% Kalkspat CaCO3 40%
Quarz SiO2 25% Kalkspat CaCO3 10%
Quarz SiO2 20% Quarz SiO2 10%
Fe-Mn 15% Fe-Mn 20%
Kalkspat CaCO3 10% Fe-Mn 5%
Wasserglas Wasserglas Fe-Mn 15% Wasserglas
Wasserglas
Fast keine Schlacke Erstarrungsintervall der Erstarrungsintervall der Erstarrungsintervall der
vorhanden Schlacke: Schlacke: Schlacke:
groß mittel klein
Tropfenübergang: Tropfenübergang: Tropfenübergang: Tropfenübergang
mitteltropfig feintropfig bis mittel- bis feintropfig mittel- bis großtropfig
sprühregenartig
Zähigkeitswerte: Zähigkeitswerte: Zähigkeitswerte: Zähigkeitswerte:
gut normal gut sehr gut

Charakteristika unterschiedlicher Umhüllungstypen


Umhüllungstyp Zellulosetyp Saurer Typ Rutiltyp Basischer Typ
Kurzzeichen C A R B

Stromartpolung -,+ -, + -, + +

Spaltüberbrück- sehr gut mäßig gut gut


barkeit

Schweißposi-
tionen f,(w,h,s,q,ü) w,h,s,f,q,ü w,h,s,q,ü,(f) w,h,s,f,q,ü

Kaltrißempfind-
lichkeit gering hoch gering sehr gering

Nahtaussehen mäßig gut sehr gut mäßig

Schlackenent- gut sehr gut sehr gut mäßig


fernbarkeit

Spritzer, geringe
charakteristische wenig Schlacke, große Abbrand- universeller Abbrandverluste,
Eigenschaften starke verluste Einsatz hygroskopisch
Rauchbildung! (vortrocknen)

Charakteristika unterschiedlicher Umhüllungstypen


Trockene Lagerung der Elektroden und eventuell Vorwärmen in
Trockenkammer notwendig, um kritischen Wasserstoffgehalt im
Schweißgut und somit Kaltrissneigung zu vermeiden

Wasseraufnahme basischer Umhüllungen


Wechselstrom

Transformator

Gleichstrom

Gleichrichter

Umformer

primärgetaktete Transistorstromquelle
(Inverter)

Stromquellen für das Lichtbogenhandschweißen


Stromquelle mit steil fallender Kennlinie
Unterschiedliche Lichtbogenlängen führen zu nur gering
veränderten Schweisstromstärken
Einbrand und Abschmelzleistung sind nahezu konstant

Stromquellen für das Lichtbogenhandschweißen


Hochleistungselektroden
(Ausbringung < 220%)

B-umhüllte Elektroden
(Ausbringung < 120%)

A- und R-umhüllte Elektroden


(Ausbringung < 105%)

Abschmelzleistung beim Lichtbogenhandschweißen


Neben dem Strom nimmt die sogenannte Ausbringung
Einfluss

Ausbringung ist das Verhältnis der abschmelzenden


Schweissgutmasse zur Masse des Kernstabes

Metallische Umhüllungsbestandteile von Hochleistungs-


stabelektroden erlauben Ausbringung bis zu 220%

Abschmelzleistung beim Lichtbogenhandschweißen


Stähle

Gusseisen

Nickellegierungen

Kupferlegierungen

Aluminiumlegierungen

Werkstoffe für das Lichtbogenhandschweißen


Äußere Stromregelung

U Regelung

Stromquelle mit fallender Kennlinie

Innere Stromregelung

 Regelung

Konstantspannungsquelle

Neben Wechselstrom wird auch Gleichstrom mit zumeist


positiv gepolter Drahtelektrode eingesetzt

Stromquellen für Lichtbogen-Schweißprozesse


Äußere Regelung
Stromquelle mit steil fallender Kennlinie

Spannung dient zum Steuern des Drahtvorschubs

Verkürzung des Lichtbogens bewirkt eine Abnahme der


Spannung, der Drahtvorschub sinkt, so dass die Länge des
Lichtbogens und damit die Spannung wieder ansteigt

Verlängerung des Lichtbogens bewirkt eine Zunahme der


Spannung, der Drahtvorschub steigt, so dass die Länge des
Lichtbogens und damit die Spannung wieder sinkt

Äußere Regelung
Innere Regelung
Stromquelle mit nahezu konstanter Spannungscharakteristik

Spannung dient zum Steuern des Drahtvorschubs

Verkürzung des Lichtbogens bewirkt einen starke Anstieg


des Schweissstroms bei geringfügig abgesenkter Spannung,
die erhöhte Abschmelzleistung bei konstantem Drahtvorschub
bewirkt das selbständige Rückführen der Lichtbogenlänge

Verlängerung des Lichtbogens bewirkt einen starke Abfall


des Schweissstroms bei geringfügig gestiegener Spannung,
die geringere Abschmelzleistung bei konstantem Drahtvorschub
bewirkt das selbständige Rückführen der Lichtbogenlänge

Innere Regelung
 mm Spulung Ampere Volt

1,6 Haspelspule 180-220 24-26

2,4 Haspelspule 240-280 24-26

2,8 Haspelspule 280-320 24-27

3,2 Haspelspule 300-340 26-28

Schweißparameter beim Verarbeiten von Fülldrähten


Schmelzschweißverfahren - Elektro-Hand-Auftragschweißverfahren

Aufgrund der einfachen


Anlagentechnik und der
vielfältigen Einsatzmög-
lichkeiten wird das Elektro-
Hand-Auftragschweißen
nach wie vor für das Auf-
bringen von Verschleiß- und
Korrosionsschutzschichten
eingesetzt. Die Anwen-
dungsgebiete liegen vor
allem im Bereich von Ergän-
zungsplattierungen an
schlecht erreichbaren Stel-
len, beispielsweise dem
Übergang von plattierten
Behältern zu Stutzen.
[Quelle: ISAF, Clausthal]]
Schmelzschweißverfahren - MSG-Auftragschweißen
Beim MSG-Auftragschweis-
sen ist mit einer Auf-
mischung von 12-20% in der
ersten Lage zu rechnen,
während sich die Schicht-
dicke im Bereich zwischen
3-5mm bewegt. Das Verfah-
ren stellt eine interessante
Alternative zu den Hochlei-
stungsverfahren dar, wo
kleinere Flächen kompli-
zierter Geometrie zu plattie-
ren sind. Die maximal erziel-
bare Beschichtungsleistung
liegt bei ca. 0,2-0,25 m2/h.
Zur Leistungssteigerung
können auch zwei Schweiß-
köpfe in Serie (Tandem-
anordnung) eingesetzt wer- [Quelle: ISAF, Clausthal]]

den.
Der Lichtbogen, der Werkstoffübergang und das
Schweißbad werden durch ein extern zugeführten Gas-
strom geschützt. Bei besonders reaktiven Werkstoffen
sowie extrem großen Schweißbädern werden Schutz-
kammern, Schutzgasbrausen oder Gasschleppen
eingesetzt, um das Schutzgas länger im Schweiß-
bereich zu halten. Teilweise wird zusätzlich Schutzgas
auf das erstarrende und abkühlende Bad geleitet.

Schutzgas-Auftragschweißen
Zur Erzielung eines gleichmäßigeren Wärmeeintrages
und Einbrandes wird häufig eine Pendelbewegung des
Brennersystems senkrecht zur Schweißrichtung
durchgeführt.

Die Kinematik nimmt entscheidenden Einfluss auf die


Anbindung der Schichten, das Einbrandverhalten und
das Ausbilden der Oberfläche.

Kinematik beim Schutzgas-Auftragschweißen


MIG/MAG-Auftragschweißen
Im Lichtbogen wird eine mechanisch zugeführte,
stromdurchflossene Elektrode abgeschmolzen und der
Substratwerkstoff angeschmolzen. Elektrode, Lichtbo-
gen mit Werkstoffübergang und Schweißbad werden
durch ein in der Schutzgasdüse dem Schweißbereich
zugeführtes Gas gegenüber der Umgebungsatmos-
phäre abgedeckt. Das Gas ist je nach verwendeten
Werkstoffen inert (MIG) oder aktiv (MAG) .

MIG/MAG-Auftragschweißen
Schweißstrom: 25 - 650

Elektrodenform: Draht

Schweißbadbreite: max. 40 mm

Schweißgase: Ar, He, evt. geringe


Anteile N2 (MIG)

CO2, O2 (MAG)

MIG/MAG-Auftragschweißen
Relativ hohe Wärmeeinbringung

Einfacher Aufbau

Einfache Automatisierbarkeit

Zum Erzielen einer gleichmäßigen Wärmeeinbringung


ist eine optimierte Brennerführung erforderlich

Relativ geringe Flächenleistung

Charakteristika des MIG/MAG Prozesses


Kurzzeichen Anwendung DIN

SG 1 bis SG 3 un- und niedriglegierte Stähle 8559

SG Mo, SG CrMo 1, SG CrMo 2 warmfeste Stähle 8575

SG NiMo 1, SG CrNiMo 1, kaltzähe- und Feinkornbau- noch nicht


SG CrNiMo 2,5 stähle genormt

SG X 2 CrNi 19 9, nichtrostende Stähle 8556


SG X 5 CrNiNb 19 9

SG X 2 CrNiMo 19 12 nichtrostende Stähle 8556


SG X 5 CrNiMoNb 19 12

Schweißdrähte für MIG/MAG Prozesse


thermische Leitfähigkeit [W/cm K]
Temperatur [103 K]

Gaseinfluss bei MIG/MAG Prozessen


Zusammensetzung des Schutzgases beeinflusst die
Lichtbogenform, -länge sowie die metallurgischen
Reaktionen im Schmelzbad

Lichtbögen unter CO2 sind verhältnismäßig kurz und


von Tropfenkurzschlüssen durchsetzt

Mit zunehmendem Edelgasanteil im Schutzgas nimmt


bei gleichen Strom- und Spannungswerten die Licht-
bogenlänge zu

Die geringe thermische Leitfähigkeit von Argon führt zu


einem konzentrierten Lichtbogen mit tiefem Einbrand in
der Nahtmitte

Gaseinfluss bei MIG/MAG Prozessen


CO2 dissoziiert im Lichtbogen, so dass freier Sauerstoff
zur Oxidbildung führt (Al wegen starker Oxidationsneigung
nicht mit CO2 schweissbar)

Der grobtropfige Werkstoffübergang beim Einsatz von CO2


mit Kurzschlüssen führt zu Spritzerbildung bei geringen
Stromdichten (Einsatz hoher Schweissströme und dicker
Drähte)

Gaseinfluss bei MIG/MAG Prozessen


vS vS vS

Einfluss der Brennerstellung bei MIG/MAG Prozessen


Stechende Brennerstellung (Neigung gegen die Vorschub-
richtung) bewirkt Raupen mit glatter Oberfläche und geringem
Einbrand

Stechende Brennerstellung führt zu instabilem Prozess, da ein


Teil des Schweissbads vor dem Lichtbogen hergeschoben wird

Schleppende Brennerstellung (Neigung in Vorschubrichtung)


bewirkt tiefen Einbrand bei überhöhter Raupenoberfläche und
somit starker Aufmischung, hoher Schichtdicke und Notwendig-
keit geringer Raupenabstände

Schleppende Brennerstellung führt zu stabilem Prozess, wobei


ein der Lichtbogen den Grundwerkstoff stark anschmelzt

Einfluss der Brennerstellung bei MIG/MAG Prozessen


Im Lichtbogen / Schmelzbadbereich wird zusätzlich ein
stromloser Draht zugeführt.

Verringerung der Wärmeeintrags in das Substrat

Aufmischung auf 5% beschränkbar

Zum Erzielen vollständiger metallurgischer Anbindung


üblicher Weise 15% Aufmischung

MIG/MAG Kaltdraht Auftragschweißen


Im Lichtbogen / Schmelzbadbereich wird zusätzlich ein
Pulverwerkstoff zugeführt.

Hohe Flexibilität in Bezug auf den Zusatzwerkstoff

Komplexere Strömungsbedingungen durch Trägergaseinsatz


erhöhen Anforderungen an die Auslegung der Düsen

Anwendungsbeispiel: Panzern von Bohrgestängeverbindern,


um zu Bohrgestängekörpern vergleichbare Lebensdauern zu
erzielen (für gelenkte Bohrungen in Off-Shore Anwendungen).

MIG Pulver-Auftragschweißen
Der Schweißstrom setzt sich aus einem geringen
Grundstrom und überlagerten Pulsen zusammen.
Während der Grundstromphase wird der Schweiß-
zusatz am Elektrodenende geschmolzen und vor
Erreichen der kritischen Ablösemasse, d.h. ohne
große Überhitzung, durch den Pincheffekt in der
Hochstromphase abgelöst.
Verbesserte Steuerbarkeit des Tropfenübergangs

Geringere Wärmeeinbringung in das Substrat

MIG/MAG Impulslichtbogen-Auftragschweißen
MSG-Auftragschweißen mit geregeltem Kurzlichtbogen*

[Quelle: ISAF, Clausthal]]

Auftragschweißung normal
Aufmischung 21,7 %

Auftragschweißung mit geregeltem KLB


Aufmischung 2,9 %
* z.B. CMT (Fronius),
* z.B. ColdArc (EWM)
* z.B. MSG-AC (Cloos)
Beispiele für MSG-Hartauftragslegierungen

Hochkarbidhaltige
FeCrNbC-Legierung mit Primär-
karbiden und eutektischen Karbiden
vom Typ Me7C3 und Nb-Karbiden
[Quelle: ISAF, Clausthal]]

Hochkarbidhaltige
FeCrC-Legierung mit Primärkarbiden
vom Typ Me7C3
Beispiele für MSG-Hartauftragslegierungen

FeV12-Legierung
[Quelle: ISAF, Clausthal]]

Kobaltbasislegierung (Stellite 6)
Hartauftragungen mit ausgerichteter Karbidanordnung

[Quelle: ISAF, Clausthal]]


Schmelzschweißverfahren - OpenArc-Verfahren
Das OpenArc-Verfahren ist
ein Lichtbogenverfahren,
bei dem Drähte ähnlich
beim MSG-Schweissen,
allerdings ohne zusätzliches
Schutzgas, verschweißt
werden. Es werden Füll-
drähte verarbeitet, dabei
entsteht das notwendige
Schutzgas aus der Draht-
füllung.
Eingesetzt wird es nur zur
Verschleißschutzschichter-
stellung

[Quelle: ISAF, Clausthal]]


Elektrode Stromkontakt

Lichtbogen Auftrag- Strom-


schicht quelle

Grundwerkstoff

Schweissrichtung

Open Arc Auftragschweißen


Openarc-Hartauftragungen

FeCr-C-Legierung
Open-Arc-Auftragung Primärkarbide
[Quelle: ISAF, Clausthal]]
eines Schleißbleches

FeCrNb-C-Legierung
Schmelzschweißverfahren - WIG-Verfahren

[Quelle: ISAF, Clausthal]]

Die Zusatzwerkstoffzufuhr kann bei kleineren Bauteilen in Form eines Schweißstabes


von Hand oder bei größeren zu beschichtenden Flächen auch mechanisiert erfolgen.
Übliche Drahtdurchmesser liegen zwischen 0,8 und 1,2mm. Eine Vorwärmung des
Schweißdrahtes über eine Heißdrahtstromquelle bewirkt, bei gleichzeitig reduzierter
Aufmischung, eine Steigerung der Abschmelzleistung im Vergleich zur Kaltdrahtzufuhr
bis zu 3kg.
Wolfram – Inertgas (WIG) – Schweißen
Lichtbogen brennt zwischen nicht abschmelzender Elektrode
und Werkstück

Lichtbogen und Schmelzbad sind durch Schutzgas (Ar, He)


vor Luftzutritt geschützt

Schweisszusatz wird durch stromlosen Draht oder Stab


zugeführt

Zumeist Verwendung von Gleichstrom mit positiver Polung der


Bauteiloberfläche; bei Aluminium- oder Magnesiumbauteilen
erfordert die hochschmelzende Oxidhaut negative Polung -
schwere Ionen werden statt leichter Elektronen auf die
Oberfläche beschleunigt und zerstören sie (Reinigungswirkung)

WIG Prozess
Thermische Bellastung der Elektrode ist bei positiver Polung
hoch, so dass für Aluminium oder Magnesium Wechselstrom
verwendet wird

Transistorstromquellen erlauben bei nahezu rechteckförmiger


Wechselstromcharakteristik die Dauer der Elektrodenpolung
sowie die Stromstärke frei zu regeln

Berührungslose Hochfrequenzzündung des Lichtbogens

WIG Prozess
Einfluss des Wechselstroms auf den WIG Prozess
Einfluss der Elektrodenform auf den WIG Prozess
Sphärische Elektrodenspitzen bewirken eine starke
Auffächerung des Lichbogens (geringer Einbrand,
geringe Aufmischung, breite Schweissraupe)

Kegelig angeschliffene Spitzen bewirken konzentrierte


Wirkung des Lichtbogens (starker Einbrand, starke
Aufmischung, schmale Schweissraupe)

Thermische Überlastung führt zum Ausbilden einer


sphärischen Spitze der Elektrode

Einfluss der Elektrodenform auf den WIG Prozess


Sehr gute Qualität (Oberflächenrauheit, Homogenität,
Porosität) der Schweissraupe

Sehr hohe Flexibilität bei der Werkstoffauswahl (auch


sehr reaktive Metalle - Ti, Zr, Ta - verarbeitbar

Gute Steuerbarkeit von Einbrand, Aufmischung und


Vorreinigung über die Stromquelle

Gute Automatsierbarkeit

Sehr geringe Abschmelz- und Flächenleistung (nur für


Anwendungen mit kleinen Flächen wirtschaftlich)

Charakteristika des WIG Prozesses


Schmelzschweißverfahren - PHA-Verfahren

[Quelle: ISAF, Clausthal]]

Die Aufmischung mit dem Grundwerkstoff kann auf bis unter 5% reduziert werden.
Die Abschmelzleistungen mit dem PHA-Verfahren können bis zu 30kg/h bei einer
Flächenleistung von 0,3 bis 0,7 m2/h betragen.
Schmelzschweißverfahren - Plasma-Mig-Verfahren
Beim Plasma-MIG-Verfahren
wird der MIG-Lichtbogen
durch einen konzentrischen
Plasmalichtbogen umgeben.
Durch Interaktion der beiden
Lichtbögen sowie dem mög-
lichen Betrieb des MIG-Pro-
zesses im Hochstrombereich (
bis 600 A) können sehr große
Abschmelzmengen (bis 30
kg/h) bei minmaler Einbrand-
tiefe erzielt werden. Der Plas-
mabogen ist kathodisch
gepolt, wird so reinigend. Ein
typisches Merkmal ist der
rotierende MIG-Lichtbogen.
Der Schweißkopf ist sehr
komplex aufbebaut, durch die
unterschiedlichen Strom-
quellen der Anlagenpreis
hoch. [Quelle: ISAF, Clausthal]]
Plasma-Pulver-Auftragschweißen

Einsatz in der Neufertigung


höchste Variabilität bei Schweiß-
zusätzen (Pseudolegierungen)
[Quelle: ISAF, Clausthal]]
Schmelzschweißverfahren - PPA-Verfahren

Die Abschmelzleistungen liegen je nach verwendetem Brennertyp zwischen


0,3kg/h bis über 12kg/h bei Stromstärken zwischen 30 und 600 A. Das
Hauptanwendungsfeld des Verfahrens liegt in der Neufertigung und
Instandsetzung von Bauteilen, die einem Angriff aus Verschleiß, Korrosion
oder erhöhter Temperatur bzw. einem kombinierten Angriff aus diesen
Beanspruchungsarten ausgesetzt sind. Als Einsatzbereiche sind u.a. die
Beschichtungen von Armaturenteilen, insbesondere Dichtflächen der chemi-
schen Industrie und Petrochemie sowie der Offshoretechnik, Ventilkörper im
Motorenbau, und hochbelastete Oberflächen der kunststoffverarbeitenden
Industrie zu nennen.
Beispiel für auftraggeschweißte Pseudolegierungen

WC-Monokarbid in TiC in Alloy 625-Matrix SFTC, zweilagig in


NiBSi-Matrix NiBSi-Matrix
[Quelle: ISAF, Clausthal]]
Beispiel für auftraggeschweißte Pseudolegierungen

WSC in NiBSi-Matrix VC in NiBSi-Matrix CoCrWC in NiBSi-Matrix


[Quelle: ISAF, Clausthal]]
Innenbeschichten
Schlechte visuelle Überwachungsmöglichkeiten

Miniaturisierung der Brenner erforderlich


(thermische Probleme)

Erschwerte Schweisszusatzzuführung
(Bauraum, scharfe Umlenkungen)

Notwendigkeit einer spielfreien Brennerführung

Probleme beim Innenbeschichten


Auf Grund beengter Platzverhältnisse nur Drahteinsatz
(zumeist 1 mm bis 2,4 mm Durchmesser)

Relativ geringe Abschmelzleistung und ungleichmäßiges


Einbrandprofil bei relativ hoher Aufmischung

Rohre mit 50 mm Durchmesser und 1 m Länge sowie


100 mm Durchmesser und 5 m Länge innen beschichtbar

Brenner wird auf einer Lanze, in der sich die Stromleitungen,


Pulver- und Drahtschläuche befinden, geführt

Innenbeschichten mittels UP
Lichtbogen brennt zwischen einer nicht abschmelzenden
Elektrode und der Bauteiloberfläche

Seitlich zugeführter Draht schmilzt im Schweissbad ab

Hohe Steuerbarkeit bei getrennter Führung von Wärme und


Schweisszusatz

Gleichmäßiges Einbrandprofil und geringe Aufmischung bei


geringen Abschmelzleistungen

Rohre mit Innendurchmessern von 80 mm innen beschichtbar

Innenbeschichten mittel WIG


Sehr einfacher und robuster Aufbau

Relativ starke Aufmischung

Rohre mit Innendurchmessern von 60 mm auf einer Länge


von ca. 400 mm innen beschichtbar

Innenbeschichten mittels MIG/MAG


Leistungsstarke Kühlsysteme ermöglichen die notwendige
Miniaturisierung der Brenner

Einsatz von Pulvern erleichtert die Miniaturisierung, da das


Fördern im Trägergasstrom ein relativ scharfes Umlenken im
Förderstrang ermöglicht (beim Einsatz von Drähten ist eine
Antriebseinheit in Schweisskopfnähe erforderlich)

Vorteil der flexiblen Wärmeführung über zwei getrennt steuer-


bare Lichtbögen

Rohre mit Innendurchmessern von 80 mm auf einer Länge


von 3 m innen beschichtbar

Innenbeschichten mittels PTA


Fügen beschichteter Bauteile

Fügen beschichteter Bauteile


Vorbereiten zum Fügen von der Substratseite

Fügen unter besonderer Sorgfalt beim Erstellen


der Wurzellage

Schweißen der Füll- und Decklagen

Schweissnahtvorbereitung auf der beschichteten


Seite

Auftragen eventueller Puffer-, Füll- und Decklagen

Zum Verbinden der beschichteten Seite wegen der


hohen Flexibilität in Bezug auf Wärme- und Schweiss-
zusatzführung häufig Einsatz des WIG Verfahrens

Fügen beschichteter Bauteile


Zum Minimieren von Wärmespannungen kann das
Substrat vor dem Beschichten vorgewärmt werden

Durch langsames Abkühlen, z.B. in einem Ofen,


kann das Entstehen von Wärmespannungen beim
Abkühlen reduziert werden

Ausscheidungskinetik muss beachtet werden, um


unerwünschte Phasen, die die mechanischen oder
korrosiven Eigenschaften beeinträchtigen können,
zu vermeiden

Durch Glühbehandlungen kann das Gefüge, z.B. durch


Auflösen von Ausscheidungen beeinflusst werden

Wärmebehandlung
Schmelzschweißverfahren - UP-Verfahren

Die Breite der


verwendeten Bänder liegt
zwischen 15 und 180mm,
wobei hauptsächlich
Bänder mit der Abmes-
sung 60 x 0,5 mm ein-
gesetzt werden. Die
Aufmischungen liegen im
Bereich von 15-50%. Zum
Erzielen einer ausrei-
chenden Schutzwirkung
der Plattierung bei hoher
korrosiver Beanspruchung
wird meist drei- oder
mehrlagig geschweißt.
[Quelle: ISAF, Clausthal]]
Schmelzschweißverfahren - RES-Verfahren
Die Aufmischungen mit dem
Grundwerkstoff liegen in der
Regel unter 8 %, so daß leicht
überlegierte Bandelektroden in
der ersten Lage ausreichen.
Meist wird mit den
Standardabmessungen 60 x
0,5mm gearbeitet, jedoch
können auch breitere Bänder
bis 180mm verarbeitet werden.
Bezüglich der Abschmelzlei-
stung liegt das RES-Verfahren
bei etwa 180 bis 190% des UP-
Bandplattierens. RES-Auftrag-
schweißungen kommen haupt-
sächlich bei dickwandigen Kon-
struktionen wie Rohrböden von
Dampferzeugern,
Druckbehältern für
Kernreaktoren, Rohrplatten für
Wärmetauscher, aber auch [Quelle: ISF, Aachen]]
Walzwerksrollen zum Einsatz.
Schicht- Abschmelz- Flächen- Auf- Flächen-
dicke leistung leistung mischung energie

[mm] [kg/h] [cm2/h] [%] [J/mm2]


RES 4-5 15 5000 10-15 192
UP (Band) 5-8 10-40 3000-9000 13-40 175
MIG/MAG 4-8 8-9 2000-3000 15-25 160-185
Plasma-MIG 4-6 5-25 5000 10-20 155
Plasma-Pulver 0,5-5 2-12 3000-5000 5-25 155
Plasma-Heißdraht 2-7 10-30 3000-7000 5-60 95

Hochleistungs-Auftragschweißverfahren
Elektroschlacke Auftragschweißen
(Resistance Electro Slag)
Das Erschmelzen des Schweißguts erfolgt über
Widerstandserwärmung bei Schweißströmen von bis
zu 3000 A. Die flüssige Schlacke des eingesetzten
Schweißpulvers muss einen ausreichend hohen
Widerstand aufweisen, um die notwendige Wärme
erzeugen zu können. Er darf aber auch nicht zu hoch
sein, um Kurzschlüsse und das Zünden von Licht-
bögen in Folge zu hoher Stromdichten zu vermeiden.

RES Prozess
Schweißstrom: max. 3000 A

Elektrodenform: in der Regel Band

Bandbreite: max. 180 mm

Pulverzusammensetzung: 50 - 90 Gew.-% CaF2


10 - 40 Gew.-% Al2O3

Prozessparameter beim RES Prozess


Sehr hohe Flächenleistung

Geringer Einbrand

Gleichmäßiger Einbrand

Hohe Prozessicherheit auf Grund des einfacher,


robusten Aufbaus

Beim Plattieren von Stählen mit Nickelbasislegierungen


häufig zweilagiges Auftragen zum Erzielen der erforderlichen
Korrosionsbeständigkeit notwendig

Charakteristika des RES Prozesses


Unterpulver Auftragschweißen (Under Powder)
Eine kontinuierlich zugeführte Elektrode wird durch
einen Lichtbogen zum Werkstück, der in einer Kaverne,
die vom teilweise aufgeschmolzenen Pulver verdeckt
ist und durch den sich im Inneren ausbildenden Gas-
druck aufrecht gehalten wird, brennt, abgeschmolzen.
Der flüssige Pulveranteil erstarrt zu einer Schlacke-
schicht auf der Nahtoberfläche und platzt ab oder muß
gegebenenfalls mechanisch abgelöst werden. Der nicht
erschmolzene Anteil kann abgesaugt, gereinigt und
wiederverwendet werden.

UP Prozess
Schweißstrom: < 5000 A

Elektrodenform: Draht oder Band, auch


mit mehreren Elektroden

Bandbreite: bis zu 200 mm üblich

Pulverzusammensetzung: variabel in Körnung,


Zusammensetzung und
Herstellungsart

UP Prozess
Höchste Abschmelz- und Flächenleistung aller
Auftragschweissverfahren

Um ein gleichmäßiges Abbrennen breiter Band-


elektroden zu sichern, wird der Lichtbogen magnetisch
über die Bandbreite geführt

Relativ hohe Aufmischung (> 10%) für sichere


metallurgische Anbindung notwendig

Beim Plattieren von Stählen mit Nickelbasislegierungen


macht die hohe Aufmischung vielfach ein dreilagiges
Auftragen erforderlich

Charakteristika des UP Prozesses


Relativ starker Ab- bzw. Zubrand von Elementen aus
dem Schweißpulver - insbesondere der steigende
Siliciumgehalt kann einen Übergang von flächiger zu
selektiver Lochkorrosion an Plattierungen führen

Zumeist rotationssymmetrische Bauteile mit Durch-


messern < 350 mm nicht beschichtbar

Charakteristika des UP Prozesses


Lichtbogen wird durch Gaskaverne stabilisiert und gegen
äußere Einwirkungen abgeschirmt

Schutz des Lichtbogens erlaubt wesentlich höhere Schweiss-


ströme als beim offenen Lichtbogen

Behinderte Wärmabfuhr durch Abstrahlung und Konvektion


führt zu hoher Abschmelzleistung aber auch zu tiefem
Einbrand und starker Aufmischung

Werkstoffübergang im UP Prozess
Schweisspulver dient neben dem Schutz von Lichtbogen und
Schweissbad der Steuerung der Legierungszusammensetzung
durch Abbrandausgleich bzw. Auflegieren

Pulverbestandteile mit niedrigem Ionisierungspotenzial erhöhen


die Lichtbogenstabilität durch Verbessern der Leitfähigkeit der
Lichtbogenstrecke

Neben agglomerierten werden schmelzverdüste Schweisspulver


eingesetzt, die weniger feuchtigkeitsempfindlich sind, aber keine
thermisch sensitiven Desoxidations- und Legierungsbestandteile
enthalten können

Einfluss des Schweißpulvers im UP Prozess


Kennzeichen Chemische Zusammensetzung Pulvertyp
(Hauptbestandteile)
MS MnO + SiO2 min. 50% Mangan-Silikat
CS CaO + MgO + SiO2 min. 60% Calcium-Silikat
AR Al2O3 +TiO2 min. 45% Aluminat-Rutil
AB Al2O3 + CaO +MgO min. 45% aluminatbasisch
(Al2O3 min 20%)
FB CaO + MgO + MnO + CaF2 min. 50% fluoridbasisch
SiO2 max. 20%
CaF2 min. 15%

Schweißpulver für den UP Prozess


Schweißpulver CS AB FB

Wechselstromschweißbarkeit - +++ ++
Strombelastbarkeit + +++ ++
Porensicherheit ++ +++ ++
Kehlnahtschweißen + +++ +
Schweißen von leicht angerosteten
Blechen + +++ +
Schweißgeschwindigkeit + ++++ +
Nahtoberfläche ++ +++ ++
Schlackenentfernbarkeit ++ ++++ +++
Mehrdrahtschweißen + +++ +++
Lage- und Gegenlageschweißen + +++ +
Rißsicherheit +++ ++ +++
Zähigkeit ++ +++ ++++

Schweißpulver ++++ ausgezeichnet + normal


eigenschaften: +++ sehr gut - nicht geeignet
++ gut

Schweißpulver für den UP Prozess


Laserschweißen
Laser-Auftragschweißen
Drei-Niveau-Schema Vier-Niveau-Schema

E4 oberes
Pumpniveau
strahlungsloser
Übergang
E3 oberes E3 oberes
Pumpniveau Laserniveau
strahlungsloser Pump-
übergang Laserübergang
Übergang
E2 oberes E2 unteres
Laserniveau Laserniveau
Pump- Laserübergang strahlungsloser
übergang Übergang
E1 Grundzustand E1 Grundzustand

Laser-Niveau Schema
Anregung: Niederdruckgasentladung
(p < 150 hPa)
(001)
1) Stöße 1. Art
Vibrations- direkte Anregung der CO2-Moleküle
energie- 2) Stöße 2. Art
(100) transfer Energieübertrag N2 -> CO2
(020)

Anregung

Anregung
Laserübergang: asymmetrische Streck-
Energie

(010) schwingung (001)

->symmetrische Streck-
schwingung (100)

CO2-Grundzustand (000) N2-Grundzustand Entleerung: Stöße mit He


Quantenwirkungsgrad: ~ 45%

Niveau Schema eines CO2 Lasers


Absorption Spontane Emission
N1 > N2 N1 > N2
E E2 N2 E E2 N2
21
12

E1 N1 E1 N1

Stimulierte Emission
N1 > N2 N1 < N2
E E2 N2 E E2 N2
12 21 12 21

E1 N1 E1 N1

E −E1
− 2
Besetzung der Niveaus: N2 = e kT (Boltzmann-Verteilung)
N1

Spontane und induzierte Emission


6 kW CO2-Laser mit
5-Achs CNC-Steuerung

Laserstrahlschweißkopf
mit Drahtfördereinrichtung

Beschichten mittels Laserstrahl

LB-Anwendungen in der
Materialbearbeitung Lehrstuhl für Verbundwerkstoffe
Technische Universität Chemnitz

Regime der Lasermaterialbearbeitung


6 kW CO2-Laser mit
5-Achs CNC-Steuerung

Laserstrahlschweißkopf
mit Drahtfördereinrichtung

Beschichten mittels Laserstrahl

LB-Anwendungen in der
Materialbearbeitung Lehrstuhl für Verbundwerkstoffe
Technische Universität Chemnitz

[Quelle: ISAF, Clausthal]]

Prozesseinfluss auf die Gefügeausbildung


[Quelle: ISAF, Clausthal]]

(PL=400 W, I=1,3.10 W/cm , v=300 mm/min, y=5 mm )


4 2

Morphologie einer Laser- Al2O2 – TiO2 Beschichtung


Vorteile des Laserstrahls

❑ exakt steuerbare und örtlich begrenzbare Wärmequelle

❑ hohe Energiedichte

❑ erreichbare Schichtendicken von 0,1 bis 1,5 mm


6 kW CO2-Laser mit
5-Achs CNC-Steuerung

Laserstrahlschweißkopf
mit Drahtfördereinrichtung

Beschichten mittels Laserstrahl

LB-Anwendungen in der
Materialbearbeitung Lehrstuhl für Verbundwerkstoffe
Technische Universität Chemnitz

Nachteile konventioneller Einstufenverfahren

❑ Laser-Pulver-Verfahren: hohe Pulververluste und niedrige


Flächenleistung

❑ Laser-Kaltdraht-Verfahren: niedrige Flächenleistung und hohe


Aufmischungen

Laser-Auftragschweißen
Leistungssteigerung durch Heißdrahttechnologie

❑ Steigerung der Abschmelzleistung um den Faktor 5

❑ Hohe Oberflächengüte

❑ Aufmischung < 5% (einlagig)

❑ Nahezu gleiche IK- und Loch-Korrosionsbeständigkeit wie


entsprechendes Walzmaterial

Laser-Heißdraht Auftragschweißen
[Quelle: ISAF, Clausthal]]

Ni 23 Cr 16,5 Mo 1,5 Fe

CO2 Laser-Heißdraht Auftragschweißen


Schmelzschweißverfahren - Laser-Draht-Auftragschweißen

[Quelle: ISAF, Clausthal]]


Schmelzschweißverfahren - Laser-Pulver-Auftragschweißen

[Quelle: ISAF, Clausthal]]


SFTC-verstärkte-Laser-Pulverauftragschweißungen

NiBSi + 60% NiBSi + 60%


grobe Karbide feine Karbide

NiBSi + 70%
feine Karbide
[Quelle: ISAF, Clausthal]]
Verfahrensvergleich der Auftragschweißverfahren

Unter- Elektro- Gas- Plasma


Elektrode WIG MIG/MAG Open-Arc Autogen Laser
Pulver schlacke Pulver (PTA)
übliche Auftragleistung (kg/h) bis 3 bis 10..20 bis 2 bis 10 bis 15 bis 10 bis 1 bis 5 bis 15 bis 1

Aufmischung (%) 15 - 25 10 - 30 5 - 10 20 - 30 10 - 15 20 - 35 1-5 < 0,5 5 - 15 <1

Schweißgeschwindigkeit mittel mittel langsam schnell mittel schnell langsam mittel > mittel schnell

Draht Stab Band Stab Pulver Draht


Zusatzwerkstoff - Form **) Elektrode Draht Draht Pulver
Band Draht Draht Draht Draht (Pulver)
0,8 - 5 0,3 - 0,8 Korngröße Korngröße
Zusatzwerkstoff - Ø (mm) 2,8 - 8 0,6 - 5 0,6 - 4,8 1 - 2,8 0,6 - 4 < 0,6 mm
bis 100 *) bis 100 *) < 250 µm < 250 µm

Wärmeeintrag hoch hoch gering > mittel hoch hoch > mittel hoch < mittel gering

übliche Schichtdicke (mm) 2 - 10 5 - 10 1-3 2 - 10 10 - 30 5 - 10 1-5 1-3 2 - 10 1-2

**) Anmerkung: Draht = Massivdraht oder Fülldraht


Band = Massivband, Sinterband oder Füllband
*) Bandbreiten bis ~100 mm
Stab = Massivstab oder Füllstab
Pulver = Kornform und Kornfraktionen verfahrensabhängig
Vor- und Nachteile der Auftragschweißverfahren

⚫ dünne und sehr dicke Schichten möglich


⚫ große Vielfalt von verarbeitbaren Werkstoffen
⚫ metallurgische Bindung
⚫ höchste Haftfestigkeit
⚫ dichte Schichten
⚫ nur metallische Beschichtungswerkstoffe
⚫ Wärmbeeinflussung des Bauteilwerkstoffs
⚫ Änderung der Schichtzusammensetzung durch
Aufmischung
Schweißzusatzwerkstoffe
Drahtelektrode Bandelektrode Pulver
Massivdraht Massivband geschmolzen
Fülldraht Füllband agglomeriert und
Sinterband gesintert

mechanisch
gemischt

Schweißzusatz
Massivbänder

Schlechte Umformbarkeit bei hochlegierten Werkstoffen

Geringe Verfügbarkeit von speziellen Chargen in kleinen


Mengen

Preiswert

Füllbänder

Einschränkungen hinsichtlich Füllgrad, Bandbreite und


Abschmelzleistung
Möglichkeit von Entmischung

Flexibel in Bezug auf Füllung

Bandelektroden
Sinterbänder

Legierungszusammensetzung in weiten Grenzen


auch in kleinen Mengen einstellbar

Gutes Abschmelzverhalten in Folge homogener


Zusammensetzung

Einsatz beim UP-, RES-, MIG/MAG-, Plasma-


sowie Laser-Auftragschweissen

Relativ hohe Kosten

Bandelektroden
[Quelle: ISAF, Clausthal]]

Herstellung von Sinterbandelektroden


❑ Füllband UP: 6 - 11 kg/h
(15-25 mm breit)

❑ Massiv- und Sinterband UP: 6 - 16,0 kg/h


(15-60 mm breit)

❑ Massiv- und Sinterband RES: 11 - 24,0 kg/h


(15-60 mm breit)

Angaben für 100% ED

Abschmelzleistung von Bandelektroden


vs A
[cm/min] [%]

❑ Füllband (UP) 20 - 30 18 - 35

❑ Massiv- und 10 - 16 15 - 30
Sinterband (UP)

❑ Massiv- und 15 - 22 8 - 12
Sinterband (RES)

Schweißgeschwindigkeit und Aufmischung


❑ Füllband UP: 2,5 - 4,5 mm

❑ Massiv- und UP: 2,5 - 4,5 mm


Sinterband

❑ Massiv- und RES: 3,0 - 5,5 mm


Sinterband

Nahthöhe
Verschiedene Fülldrahtformen sowie
Fertigungsabfolge Röhrchenfülldrähte
Kalibrieren des Ausgangsrohres auf Fülldurchmesser

Herstellung
z.B. Agglomerierung
des Füllpulvers
und Einbringen des
Füllpulvers
durch Vibration

Vorzug an Ziehen an
Halbzeugdurchmesser Endabmessung
und Reinigung der
evtl. Glühen Oberfläche
des gefüllten Rohres Bei Bedarf
Beschichtung der
Oberfläche Spulung auf
Lieferform

Fertigungsabfolge Röhrchenfülldrähte
Panzern Plattieren

Eisenhartlegierungen Rostfreie Stähle

Fe-Cr-C Fe-Cr-Ni
+ W, V, Nb, Mo, Ti, B, Mn, Si + Mo, Al

Nickelhartlegierungen Nickelbasislegierungen

Ni-B Ni-Cr
+ Cr, C, Si, WSC + Al, Mo, W, Nb, Ti, Fe

Kobalthartlegierungen

Co-Cr-W-C
+ Mo, V, Nb

Fülldrahtlegierungen
[Quelle: ISAF, Clausthal]]
Chromkarbid

OA Fülldraht Panzerung
[Quelle: ISAF, Clausthal]]

OA Fülldraht Panzerung
Chromkarbid
[Quelle: ISAF, Clausthal]]

OA Fülldraht Panzerung
Gew.-% Kohlenstoff
2 4 6 8 10 15 20 25 50
3200

W2C

WC
2800
Temperatur in °C (W2C) ( -WC)
2400

2000

1600 ( -WC)

1200

800
W 20 40 60 80 C
At.-% Kohlenstoff

Phasendiagramm W – C
Optimale Mikrostruktur (feinfiedrig) wird durch Einhalten
eines Kohlenstoffgehalts zwischen 3,9 und 4,2 Gew.-%,
das Vermeiden von z.B. Fe-Verunreinigungen und ein rasches
Abkühlen erzielt

Neben einer Härte > 2000 HV weist feinstrukturiertes WSC


eine gewisse Duktilität auf

Grobstrukturiertes WSC geht schneller in Lösung während


des Auftragschweissens

Starkes Anlösen des WSC kann bei dynamischer Bean-


spruchung zu Rissbildung führen

Wolframschmelzcarbid (WSC)
[Quelle: HC Stark]

WSC – Mikrostruktur
Hohe Härte (bei feiner Mikrostruktur > 3000 HV)

Geringere spezifische Oberfläche und daher vermindertes


Auflösen während des Auftragschweissens

Verbesserte Abrasionsbeständigkeit in Folge erschwerten


Ausbrechens aus der metallischen Matrix

Höherer Preis als kantiges Pulver

Eigenschaften des kugeligen WSCs


[Quelle: ISAF, Clausthal]]

Kantiges WSC in einer NiBSi Matrix


[Quelle: ISAF, Clausthal]]

Kantiges WSC in einer NiCrBSi Matrix


chweiß- Schweiß- WSC-Korn-
Verfahren zusatzform größenbereich
Autogen Stäbe, 0,05-3mm
Mischpulver,
ummantelte
Kerndrähte
Elektrode Röhrchen- 0,05-2mm
Elektrode
 3,5 - 8mm
Metall- Röhrchen- 0,05-1mm
Schutzgas elektrode
 1,6 - 3,2mm
Plasma Mischpulver, 0,05 bis 0,3mm
Zweipulver

WSC Verarbeitung mittels unterschiedlicher Prozesse


Auswaschen der Matrix wird mit abnehmender Größe der
Karbide erschwert

Auflösen in der Matrix geschieht verstärkt mit abnehmender


Größe der Karbide

Bei starkem mineralischen Verschleiß (Schneid- und Bohr-


werkzeuge) haben sich relativ grobe Karbide (> 0,7 mm)
bewährt - Selbstschärfeffekt der rauhen Panzerung

Bei Erosionsbeanspruchung sind feine Karbide vorteilhaft

Einfluss der WSC Partikelgröße


Die Schmelztemperatur der Matrix bestimmt die minimale
Temperatur im Schweissbad

Eisenbasislegierungen schmelzen bei deutlich höheren


Temperaturen als z.B. Ni(Cr)BSi (~ 1.040 °C)

Diffusionsgeschwindigkeit der Hartstoffelemente in der


Matrixschmelze bestimmt das Auflösen

Diffusionsgeschwindigkeit von C in Fe größer als in Ni

Bildung intermetallischer Phasen wirkt versprödend und


erhöht die Rissanfälligkeit

Ni löst mehr W als Fe vor dem Bilden intermetallischer Phasen

Einfluss der Matrixlegierung


Oberflächenschutz durch Beschichten
Ausgabe: WS 2020-21

Prof. Dr.-Ing. Thomas Schnick


Fertigungsverfahren - Fachhochschule Koblenz
Untergruppe 5.4
Beschichten durch Löten
Auflöten von Hartmetallplatten
Prinzip: Auf- bzw. Einlöten von Hartmetall- oder Hartstoffkomponenten auf oder in
die Oberfläche von Bauteilen
Lot: in der Regel Lotfolien oder Lotpasten auf CuMn-oder Ag/Cu-Basis

Ofenlötung unter Schutzgas oder im Vakuum

Einsatz:
Führungen in der Bohrtechik
Maschinenkomponenten bei
höchster abrasiver
Beanspruchung
Mattentechnik / Tapetechnologie

Werkstoffe:
Ni(Cr)BSi-Legierungen mit WSC-Partikeln
Hartstoffgehalte bis 80 %

Auflöten der Folie auf das


Mischen von Hartstoffen Substrat im Vakuum unter
(z.B.Karbiden)und Matrix Nutzung von Flußmitteln
(z.B. Fe- oder Ni-Basis)
sowie Binder

Walzen der Masse


zu einer Folie
Mattentechnik / Tapetechnologie
Untergruppe 5.5
Beschichten aus dem gas- oder
dampfförmigen Zustand

PVD-Verfahren
CVD-Verfahren
Verfahren

Grundsätzlich werden physikalische - PVD, Physical Vapor Deposition - und


chemische - CVD, Chemical Vapor Deposition - Verfahren unterschieden.
PVD/CVD-Verfahren - Auftragwerkstoffe

Schichtsysteme

⚫ diamantähnliche DLC-Schichten
⚫ Diamant
⚫ Karbide, Nitride, Carbonitride
⚫ Sulfide / Selenide von Molybdän und Wolfram
⚫ Keramiken
⚫ Metalle

Funktionen der Schichten

⚫ Verschleißschutz
⚫ Minimierung von Reibung
⚫ Verringerung der Benetzbarkeit und Klebneigung
PVD/CVD-Verfahren

Werkstückvorbehandlung:

⚫ mechanisch säubern
⚫ entfetten
⚫ Beizen
⚫ durch Sputtern Oberfläche aktivieren
PVD-Verfahren

Bei den PVD-Verfahren liegt der Schichtwerkstoff zunächst in fester Form vor, wird
dann durch Energiezufuhr verdampft und kondensiert schließlich an der
Werkstückoberfläche. Das bekannteste Verfahren ist das Aufdampfen. Hierzu wird
das Werkstück in einen Behälter gegeben, der anschließend evakuiert wird. Der
Schichtwerkstoff wird durch Widerstandserhitzung oder durch Mikrowellenerhitzung
verdampft und kondensiert an der Oberfläche. PVD-Verfahren werden sowohl zum
Beschichten von Metallen als auch von Kunststoffgrundkörpern eingesetzt sowie für
Glas, Keramik und Halbleiterwerkstoffe.
PVD-Verfahren - Aufdampfen
Werkstücke

Plasma

Vakuum

Verdampfer Beschichtungs-
stoff
Energie
PVD-Verfahren - Aufdampfen

Das Schichtmaterial wird in einem Tiegel im Hochvakuum erhitzt, bis es verdampft


und sich auf dem vergleichsweise kalten Substrat niederschlägt. Das Beheizen des
Tiegels erfolgt durch direkten Stromdurchgang, induktive Erwärmung,
Elektronenstrahl, Bogenverdampfer.

Vorteile
⚫ Hohe Abscheidungsraten
⚫ Gleichmäßige Schichten
⚫ Niedrige Temperaturen
⚫ Begrenzte Schichthaftung
⚫ Ungeeignet für komplex geformte Teile
PVD-Verfahren

[Quelle: EITEC PVD]


PVD-Verfahren

[Quelle: Fette]
PVD-Verfahren - Typische Beschichtungswerkstoffe

Schichtsystem TiN TiCN TiAlN CrN ZrO2 Al2O3 WC/C


Mikrohärte 2300 3000 3500 1750 1200 3500 1000
[HV 0,05]
Reibwert 0,4 ,03 0,4 0,5 0,6 k.A. <0,2
Wärmeleitfähigkeit 70 100 50 12 0,7 – 2,4 25 90
[Wm-1K-1]
Therm. Ausdehnung 9,4 9,4 7,5 9,4 7,5 – 10,5 7,2 – 8,6 3,8
[10-6K-1]
Max. 550 400 800 700 700 1750 300
Arbeitstemperatur
[C°]
PVD-Verfahren - Sputtern
Energie

neutrales
Gas
Target

zerstäubter
Beschichtungs-
stoff
Vakuum

Substratspannung
Werkstücke
PVD-Verfahren - Sputtern

Das Prinzip des Sputterns beruht auf der Zerstäubung eines Targets aus
dem Schichtmaterial durch den Beschuss mit hochenergetischem Plasma
(meist Argon). Das Plasma entsteht durch Anlegen einer Hochspannung
unter Vakuum.

Vor- und Nachteile


⚫ Ungleichmäßige Schichten
⚫ Gute Haftung
⚫ Ungeeignet für komplexgeformte Teile
PVD-Verfahren - Ionenimplantieren
Hochspannung
Werkstücke
Prozessgas

Plasma

Vakuum

Verdampfer

Blende Beschichtungs-
stoff
Energie
PVD-Verfahren - Ionenimplantieren
Beim Ionenimplantieren werden die Verfahren des Aufdampfens und Sputterns
vereinigt.

Prinzip des Verfahrens


⚫ Hochspannung wird an das Substrat angelegt
⚫ Schichtmaterial wird verdampft
⚫ Der Dampf wird durch Glimm- oder Bogenentladung ionisiert
⚫ Ein Prozessgas wird eingeführt und auch ionisiert
⚫ Das Substrat wird mit den Plasma-Teilchen beschossen
⚫ Chemische Reaktion auf der Substratoberfläche unter Schichtbildung

Vorteile
⚫ Gleichmäßige sehr dichte Schichten
⚫ Hohe Schichthaftung
⚫ Relativ geringe Temperaturen
PVD-Verfahren - Ionenimplantieren
[Quelle: Fette]

TiN-PVD-Beschichtung TiN-beschichtetes Bauteil


CVD-Verfahren
CVD-Verfahren

Verfahrensprinzip
⚫ Beschichtungsstoff in Form einer leicht flüchtigen Verbindung
⚫ Er wird evtl. gemeinsam mit anderen Reaktionspartnern in die
Dampfphase gebracht (meist im Vakuum)
⚫ Durch eine thermisch oder plasmatechnisch angeregte chemische
Reaktion schlagen sich Atome oder Moleküle auf dem Substrat nieder

Vor- und Nachteile


⚫ Gleichmäßige Schichten
⚫ Geeignet für komplex geformte Teile
⚫ Höhere Temperaturen und höherer Druck als bei PVD
⚫ Anwendung - Beschichtung von Hartmetallen
CVD - Abscheidung von Diamant

[Quelle: Fraunhofer IST]


CVD-Verfahren

[Quelle: Fette]
CVD-Anlage
CVD-Verfahren - Härte verschiedener Schichten und Werkstoffe
PVD/CVD-Verfahren - Vor- und Nachteile

⚫ sehr dünne Schichten möglich


⚫ größte Vielfalt von verarbeitbaren Werkstoffen
⚫ Multilayer- oder gradierte Schichten möglich
⚫ Erzeugung höchstharter Beschichtungen
⚫ dichte Schichten
⚫ sehr großer Aufwand der Probenvorbehandlung
⚫ Haftfestigkeitsprobleme bei lokaler Beanspruchung
(Eierschaleneffekt)
⚫ bei CVD sehr hohe Temperaturen, Beinflussung des Substratwerkstoffs
⚫ Beschränkungen hinsichtlich der Geometrie bei PVD
Oberflächenschutz durch Beschichten
Ausgabe: WS 2020-21

Prof. Dr.-Ing. Thomas Schnick


Fertigungsverfahren - Fachhochschule Koblenz
Untergruppe 5.6
Beschichten aus dem ionisierten
Zustand durch elektrolytisches
oder chemisches Abscheiden

Galvanisieren
Anodische Oxidation
Galvanisieren
Beim Galvanisieren mit äußerer Stromquelle wird das Werkstück in einem
Elektrolytbad als Kathode geschaltet und metallisch beschichtet. Die Metallionen im
Elektrolyt wandern unter dem Einfluß des elektrischen Feldes zur Kathode und werden
dort zu Metallatomen reduziert. Die Anionen, z B. ein Säurerest, werden entsprechend
an der Anode oxydiert. Die Anode besteht aus dem Beschichtungswerkstoff und liefert
die erforderlichen Metallionen.

Die stromlose Metallabscheidung wird in die Gruppen


⚫ Ionenaustauschverfahren (Austausch der Ionen zw. Grundmetall und den im
Elektrolyt gelösten Metallionen)
⚫ Reduktionsverfahren (Abscheidung der im Elektrolyt gelösten Ionen durch ein
ebenfalls im Elektrolyt gelöstes Reduktionsmittel, autokatalytische Reaktion)
⚫ Kontaktverfahren (kurzzeitige Berührung im einen unedleren Werkstoff)
eingeteilt.
Kathodische Metallabscheidung
Ni, Cr, Cu, Sn, Zn, Au, Ag, Pt, (Pb, Cd),
Legierungen, Dispersionsschichten

Außenstromlose Abscheidung
Ni, Cu, Sn, Zn, Au, Ag, Pt

Anodisches Oxidieren
in der Regel Al-Werkstoffe (Eloxieren)

Einteilung der Verfahren


Metalle
Stähle, Kupfer und Kupferlegierungen,
Zink, Aluminium- und Aluminiumlegierungen

Kunststoffe

Keramiken

Bei nicht elektrisch leitfähigen Grundwerkstoffen muss


durch eine geeignete Vorbehandlung die Oberfläche
leitfähig gemacht werden (Elektrolacke; Reduktivab-
scheidung von Ag, Cu oder Pd; Graphitisierung)

Grundwerkstoffe
Vorbehandlung

Galvanik
Voraussetzung für gute Haftung sowie
homogenen Aufbau und gleichmäßige
Dicke der Schichten

Art der Vorbehandlung ist abhängig vom


Grundwerkstoff und dessen Oberflächen-
zustand

In der Regel kostenintensiv

Vorbehandlung
Zu entfernen sind:
Zunder, Rost, Schmutz, Salze, Fette und Öle,
Ziehseifen, Trockenschmiermittel, Lacke

Verfahren zum Entfernen grober Verunreinigungen:


Beizen, Brennen, Schleifen

Verfahren zum Entfernen feiner Verunreinigungen:


Polieren, Entfetten, Dekapieren

Vorbehandlung
konventionelles Beizen

Behandlung mit anorganischen Säuren oder Alkalien


(oftmals bei erhöhter Temperatur)

Entfernen von Rost, Anlauf- und Schmutzschichten

Beizen von Kupfer und Kupferlegierungen mit Schwefel-


und Salpetersäuregemischen wird Brennen genannt

elektrolytisches Beizen

Kathodische Werkstückpolung - “Absprengen” von


Anlaufschichten durch gebildeten Wasserstoff

Anodische Werkstückpolung - Ablösen von Anlauf-


schichten durch verstärktes Anlösen des Grundmetalls

Beizen
Ziel

Entfernen von Rost, Lacken und ähnlichen groben


Verunreinigungen in möglichst kurzer Zeit

Erzeugen einer glatten Oberfläche (Rmax < 3 µm)

Schleif- und Poliermittel

Bims

Quarz

Al2O3 (Korund)

SiC (Karborundum)

Schleifen und Polieren


Elektrolytisches Anlösen des Werkstücks während des
Poliervorgangs durch angelegte Gleichspannung

Anodische Werkstückpolung

Kathodische Polung der Schleifscheibe

Anwendung bei Hartmetallen

Elysieren
Organische Lösungsmittel (Chlorkohlenwasserstoffe,
Kohlenwasserstoffe, Alkohole)

Alkalische Reiniger (Hydroxide, Tenside)

Emulsionsreiniger (Kombination der Eigenschaften


von Lösemitteln und alkalischen Reinigern)

Reinigen durch Tauchen, Abkochen, Spritzen

Ultraschallunterstützung zum Verbessern der


Reinigungswirkung

Entfetten und Reinigen


Elektroytische Feinreinigung

Alkalische Elektrolyte

Zusätzliche mechanische Reinigung durch Gas-


entwicklung an der Werkstückoberfläche

Entfettung anodisch oder kathodisch möglich

Spülen

Sorgfältiges Entfernen von Lösungsresten aus


vorangegangenen Vorbehandlungsschritten

Neutralisation von anhaftenden Säure- oder


Baseresten

Feinreinigung
Dekapieren

Aktivierung der Oberfläche für weitere


Behandlungsschritte

Entfernen sehr dünner Oxid-, Hydroxid-


oder Sulfidfilme

In Bohrungen, Falzen, usw. können leicht Lösungen


verschleppt werden

→ Beeinträchtigung der nachfolgenden Lösung


in ihrer Wirkung

Vorbehandlung
Galvanisieren mit äußerer Stromquelle
Anode Kathode

Metallionen

[Quelle: Galvanotechnik]

Ungleichmäßige Schichtdicke in Kavitäten und an Ecken infolge Konzentration


der Feldlinien an Kanten/Ecken
Kathodische Abscheidung

Galvanik
Elektrolyte

Saure oder basische, wässrige oder nicht wässrige


Lösungen von Verbindungen, in denen die zugehörigen
Ionen vorliegen

Sauer: Metallsulfat oder -chlorid und Säure

Alkalisch: Komplexe Cyanide oder Metall-Sauerstoff


Verbindungen und Base

Grundlagen der kathodischen Abscheidung


Ionen

Positiv oder negativ geladene Teilchen, die sich


durch Dissoziation von Molekülen in Elektrolyten
bilden

Kationen: Metallionen, z.B. Ag+, Ni2+, Zn2+, Au3+

- - 2-
Anionen: Säurerestionen, z.B. Cl , CN , SO4

Grundlagen der kathodischen Abscheidung


Komplexionen

Ionen, die aus mehreren Atomen bestehen, oder


Ionen, an die andere Atomgruppen angelagert
oder gebunden sind

Abscheiden von Metallen aus Anionenkomplexen

2-
Cr aus Chromat [CrO4]

Cu, Zn, usw. aus Cyanokomplexen [Mex(CN) y] z-

Komplexe ermöglichen das Einstellen von Potentialen,


die von denen des reinen Metalls stark abweichen können

Grundlagen der kathodischen Abscheidung


An der Anode laufen Reaktionen ab, bei denen
Elektronen frei werden (Oxidation)
Lösliche Anode Unlösliche Anode

Anodenmaterial wird oxidiert Pb-Sb-Anode für Chromelektrolyte


Anoden bei der Tampongalvanisierung
Me → Mez+ + z  e-
An der Anode werden Bestandteile
des Elektrolyten oxidiert, z.B.
2 Cl- → Cl2 + 2 e-
Cr3+ → Cr6+ + 3 e-
Sauerstoffentwicklung
4 OH- → 2 H2O + O2 + 4 e- (alkalisch)
2 H2O → 4 H+ + O2 + 4 e- (sauer)

Anodenreaktionen
Polarisationsvorgänge hemmen die Abscheidung

Die Polarisationsneigung eines Elektrolyten hängt


von dessen Zusammensetzung ab

Durchtrittspolarisation

Polarisation durch Transportvorgänge

Erhöhen der zur Abscheidung erforderlichen


Mindestspannung

Polarisation
I t  MG
mth =
zF
mth : Theoretisch abgeschiedene Masse [g]
I: Stromstärke [A]
t: Zeit [s]
M G : Atomgewicht des abgeschiedenen Metalles [g/mol]
z: Ionenwertigkeit
F: Faraday-Konstante (96.496 C/mol)

Abscheiderate lässt sich über die Stromstärke regeln

Faraday‘sches Gesetz
m
=
mth
: Stromausbeute
m: Tatsächlich abgeschiedene Masse [g]
mth : Theoretisch abgeschiedene Masse [g]

Bedingt durch Nebenreaktionen (z.B. Wasserstoff-


abscheidung, Reduktion von Ionen auf eine tiefere
Oxidationsstufe, ...) ist die Stromausbeute immer < 1

In Abhängigkeit vom Elektrolyten wird erzielt:


0,1    0,99

Stromausbeute
Elektrochemisch abgeschiedene Schichten weisen
in der Regel keine gleichmäßige Schichtdicke auf

Vorgabe von Mindestschichtdicken an definierten


Stellen erforderlich

Deckfähigkeit

Gibt an, bis zu welcher Tiefe Metall abgeschieden


wird (Eindringtiefe)

Beschreibt das Vermögen eines Elektrolyten auch


bei geringen Stromdichten noch Schichten abzuscheiden

Hängt vom Grundwerkstoff und dem Elektrolyten ab

Abscheidecharakteristik
Gibt das Vermögen eines Elektrolyten, eine homogene
Verteilung des abgeschiedenen Materials auf einer
Bauteiloberfläche zu erzielen, an

Primäre Stromdichteverteilung

An vorstehenden Ecken und Kanten einer Kathode ist


die Stromdichte in Folge der geringeren Entfernung zu
den Anoden größer als in Vertiefungen

Sekundäre Stromdichteverteilung

Durch Kathodenpolarisation (Dicke der kathodischen


Diffusionsschicht) kann die Stromdichteverteilung
homogener werden

Makrostreufähigkeit
Gibt die Streufähigkeit im Bereich des Mikroprofils, d.h.
der Oberflächenrauheit, wo keine primäre Stromdichte-
verteilung vorliegt, an

Unzureichende Konvektion führt zur Benachteiligung


der Abscheidung an winzigen Vertiefungen

In der Regel weisen gut makrostreufähige Elektrolyte


eine schlechte Mikrostreufähigkeit auf

Mikrostreufähigkeit
Abnahme der ursprünglichen Rauheit in Folge des
Abscheidens des Metalls

Einebnung erfolgt durch verstärktes Abscheiden von


Metall in Vertiefungen im Vergleich zu Profilspitzen
a) b) c)
Grundwerkstoff
Beschichtung

nach Dettner und Elze

Einebnung
Metallträger (Salze)

Leitsalze (z.B. Chloride lösen Anoden oft gut


an und ermöglichen hohe Stromstärken)

Puffersubstanzen (zum Einstellen eines


konstanten pH-Werts)

Netzmittel (z.B. Tenside lösen Gasblasen und


Schmutzpartikel ab)

Elektrolytbestandteile
Glanzmittel, Einebner (Organische Substanzen,
die eine gleichmäßige und feinkörnige Schicht
ermöglichen)

Entschäumer (setzen die schaumbildende


Wirkung von z.B. Tensiden herab)

Spannungsverminderer

Komplexbildner (zum Maskieren der Ionen von


Metallen, die nicht abgeschieden werden sollen)

Elektrolytbestandteile
Keine scharfen Kanten, Hinterschneidungen,
Abschattungen

Glatte Oberflächen (Rmax < 3 µm)

Entlüftung für Sacklöcher, usw.

Dickenzunahme (bei hoher Maßgenauigkeit)

Umformen nach dem Galvanisieren evt. nicht


mehr möglich (Duktilität der Schichten)

Gleicher Grundwerkstoff für mehrteilige


Werkstücke

Löt- und Schweissstellen vorbehandeln

Galvanisiergerechtes Konstruieren
Werkstückvorbehandlung (Reinigen, Entfetten,
Beizen, Aktivieren)

Strom- und Elektrolytversorgung (bei unlöslichen


Anoden)

Werkstücknachbehandlung (Spülen, mechanische


Nachbehandlung)

Elektrolytaufbereitung und Abwasserreinigung


(Schwermetalle, cyanidische Elektrolyte)

Die einzelnen Arbeitsschritte müssen logistisch abge-


stimmt und der Arbeitsschutz gewährleistet werden.

Apparative Ausrüstung
Beckengalvanisierung

Trommel- und Glockengalvanisierung

Tampon- und Pinselgalvanisierung

Verfahrensvarianten
Einzelne große Werkstücke oder viele
Kleinteile auf Gestellen

An Bauteile angepasste Beckengröße


(Werkstoff: Holz, Kunststoff)

Evt. spezielle Anodenformen (z.B. für das


Innenbeschichten von Rohren)

Maskierungen, Blenden

Stromzuführungen (z.T. I > 1000 A)

Bauteilbefestigungen (Träger, Gestelle)

Baddurchmischung, Werkstückbewegung

Beckengalvanisierung
[Quelle: Metzka]

Beckengalvanisierung
[Quelle: Metzka]

Beckengalvanisierung
Schüttfähige Massengüter (Schrauben, Muttern, etc.)

Trommel- oder glockenförmige drehbare Behälter aus


perforiertem Kunststoff

Kathodische Stromführung über in das Schüttgut


hängende Kabelkontakte und Kontaktierung der Teile
untereinander

Anoden innerhalb (Glocken) oder außerhalb (Trommeln)


des Behälters

Trommel- und Glockengalvanisierung


Hochglänzende Schichten in Folge des mechanischen
Kontaktes der Teile in der Regel nicht möglich

Evt. spezielle Elektrolyten erforderlich, die auch bei


kurzzeitiger Stromunterbrechung gute Beschichtungs-
ergebnisse liefern (Chrom!)

Sehr preisgünstiges Verfahren wegen des Vermeidens


zeitaufwendiger Gestellbeschickungen

Trommel- und Glockengalvanisierung


Abscheidung mittels eines elektrolytgetränkten Pinsels
oder Faserbausches

Unlösliche Anode in Pinsel bzw. Bausch

Kathodische Werkstückpolung

Durch Tauchen wird frischer Elektrolyt zugeführt

Meist hochkonzentrierte Lösungen von Salzen organischer


Säuren mit oft ebenfalls organischen, nicht oder minder-
giftigen Lösungsmitteln (wegen offener Arbeit) als Elektrolyte

Tampon- und Pinselgalvanisierung


Hohe Stromdichten, daher Anodenkühlung (Luft oder Wasser)
erforderlich

Kleine transportable Versorgungsgefäße

Ausbessern von Schäden vor Ort (Minimierung der


Ausfallzeiten)

Partielle Beschichtungen, die in herkömmlichen Bädern nicht


möglich sind

Tampon- und Pinselgalvanisierung


Anwendung

Dekorative Schichten

Verschleissschutz

Korrosionsschutz

Aufarbeitung abgenutzter Bauteile

Unterschicht für Chromüberzüge

Kathodisches Ni – Abscheiden
Grundwerkstoffe

Stähle

Zink- und Zinklegierungen

Kupfer- und Kupferlegierungen

Kupfer wird häufig als Unterschichtung bzw. als


Haftgrund für Nickelschichten verwendet

Kathodischens Ni – Abscheiden
Elektrolyte

Mattnickelelektrolyte (WATTS-Elektrolyte)

Glanznickelelektrolyte

Elektrolyte für besondere Anwendungen

Elektrolytzusammensetzung nimmt Einfluss auf die


Schichteigenschaften (Gefüge, Aussehen, Härte, ...)
WATTS-Elektrolyt: 150 - 200 HV
Hartnickel-Elektrolyt: 380 - 480 HV

Kathodisches Ni – Abscheiden
Zusammensetzung Gefüge und Aussehen

Nickelsulfat Stengeliges Gefüge

Nickelchlorid Relativ grobkörnig

Borsäure Matte Oberfläche

Netzmittel oder H2O2


(Entfernen von H2-Blasen) Anwendung

Korrosionsschutz

Lebensmittelindustrie

WATTS- Elektrolyse (Mattnickel)


Zusammensetzung Gefüge und Aussehen

Basis WATTS-Elektrolyt Lamellares Gefüge

Glanzbildner Sehr feinkörnig

Einebner Glatte, glänzende


Oberfläche
Netzmittel
Anwendung
Spannungsverminderer
Glanzschichten für korrosiv
Komplexbildner
wenig beanspruchten Ober-
flächen (Möbel, Armaturen)

Herstellen ohne Erfordernis


von Polieren möglich

Glanznickel- Elektrolyte
Halbglanzelektrolyte

WATTS-Elektrolyt, Nickelsulfat durch


Nickelchlorid ersetzt

Anwendung für hohe Korrosions-


beständigkeit (schwefelfreie Schicht)

Hartnickelelektrolyte

Ammoniumchloridhaltige WATTS-Elektrolyte

Hohe Härte bei gleichzeitiger Duktilität

Anwendung zum Aufarbeiten von Bauteilen

Elektrolyte für besondere Anwendungen


[Quelle: Betz]

Hartvernickelte Walze (poliert)

Anwendung von Hartnickelschichten


Sulfamatelektrolyte

WATTS-Elektrolyt, Nickelsulfat durch


Nickelsulfamat ersetzt

Reduzierte Eigenspannungen

Abscheidung bei Raumtemperatur

Anwendung zum Vernickeln von


Kunststoffen

Elektrolyte für besondere Anwendungen


Aufbau

Korrosionsbeständige Halbglanznickel-
schicht mit deckender Glanznickellage

Evt. zusätzliche Chromschicht (Glanz)

Wirkung

Korrosiver Angriff kann sich nur an der


Grenzfläche Glanznickel- / Halbglanz-
nickelschicht ausbreiten

Gute Korrosionsbeständigkeit bei


gleichzeitig hohem Glanz

Doppelnickelschichten
Aufbau

Einlagerung von Partikeln in eine


Nickelmatrix

Abscheidung aus einem WATTS-


Elektrolyten, der die Dispersoide
suspendiert enthält
Anwendung

Überzüge mit hoher Verschleiss- und


Abriebfestigkeit (SiC-Dispersoide)

Selbstschmierende Überzüge (PTFE-


Dispersoide)

Dispersionsverstärkte Überzüge

Nickeldispersionsschichten
Schichteigenschaften

Hohe Härte

Hohe Verschleiss- und Korrosionsbeständigkeit

Geringer Reibkoeffizient

Geringe Klebefähigkeit (evt. problematisch


beim Schmieren)

Anlaufbeständigkeit auch bei hohen Temperaturen


(Ausbilden eines dünnen, sehr dichten Cr2O3-Films)

Hochglanzschichten möglich

Kathodisches Cr – Abscheiden
Anwendungen

Dekorative Schichten
Dicke: < 2 µm

Funktionelle Schichten auf Wellen,


Gleitbahnen, Walzen, Pressformen,
usw.
Dicke: bis 500 µm (mikrorissig)

Kathodisches Cr – Abscheiden
Grundwerkstoffe

Stähle

Stahlguss

Kupfer- und Kupferlegierungen

Aluminium

Nickel (-schichten bei dekorativen Anwendungen)

Wegen der Sprödigkeit der Chromschichten, muss der


Grundwerkstoff ausreichend steif dimensioniert sein,
um die auftretenden Kräfte nahezu verformungsfrei auf-
nehmen zu können

Kathodisches Cr – Abscheiden
Grundzusammensetzung der Elektrolyten

Chromtrioxid CrO3 (hochgiftig!)

Anorganische Fremdsäure als Katalysator


(H2SO4, HF, H2SiF6)

Cr3+ - Ionen

Netzmittel

Kathodisches Cr – Abscheiden
Glanzverchromung

H2SO4, erhöhter CrO3- Gehalt

Abscheidung bei geringer Spannung in Folge


hoher Leitfähigkeit

Hartverchromung

Geringer CrO 3- Gehalt, mischsauer

Erhöhte Stromausbeute

Schnelles, gleichmäßiges Abscheiden


in Folge guter Makrostreufähigkeit

Elektrolytzusammensetzung beim kathodischen


Abscheiden von Cr
Heissverchromung

Sulfat- oder fluoridhaltiger Elektrolyt

Arbeitstemperatur: 65 - 75 °C

Rissfreie Schicht, hohe Eigenspannungen

Anwendung für dünne Unnterschichten bei


Duplex-Schichten

Elektrolytzusammensetzung beim kathodischen


Abscheiden von Cr
Kaltverchromung

CrO3 und H2SiF6

Abscheidung bei geringer Stromdichte

Glänzende Schichten auch bei zeitweiliger


Stromunterbrechung (Trommelgalvanisieren)

Elektrolytzusammensetzung beim kathodischen


Abscheiden von Cr
Schwarzverchromung

Schwarze Schichten für Optik, Messgeräte,


Schmuckwaren und dekorative Beschichtung
von Kleinteilen

Organische Fremdsäure (z.B. Essigsäure)

Hohe Kathodenstromdichten

Geringe Abscheidetemperaturen (20 °C)

Elektrolytzusammensetzung beim kathodischen


Abscheiden von Cr
Stromausbeute katalysatorabhängig (10 - 30%)

Relativ schlechtes Streuvermögen


2
Stromdichte: 10 - 100 A/dm

Temperatur: RT für Kalt- und Schwarzverchromung,


65 - 75 °C bei Heissverchromung, sonst 40 - 60 °C

Unlösliche Anoden aus Pb-Sb Legierung oder in HF-


Elektrolyten platiniertes Titan

Chromtrioxidverlust muss während des Abscheidens


ausgegleichen werden

Geringe Abscheideraten

Abscheideparameter
Sehr feinkörnig

Hohe Härte

Mikrorissig oder dicht (dann hohe Eigenspannungen)

Durch Mikrorisse Abbau von Eigenspannungen bereits


während des Abscheidens

Ab 50 - 80 µm Schichtdicke keine durchgängigen Makro-


risse mehr

Fehler an der Grundwerkstoffoberfläche induzieren


Beschichtungsfehler (z.B. Makrorisse)

Mikrostruktur und Eigenschaften


Doppelchromschichten

Zwei mikrorissige Hartchromschichten, die bei unter-


schiedlichen Parametern abgeschieden werden

Verminderte Anzahl durchgängiger Risse

Verbesserte Korrosions- und Verschleissbeständigkeit

Schichtsysteme
Duplex-Schichten

Mikrorissige Schicht auf rissfreier Heisschromlage

Verbesserte Korrosionsbeständigkeit

Mehrfachschichten

Dünne, glänzende Chromschichten auf Nickel-


oder Kupfer-Nickel-Schichtsysteme

Guter Korrosionsschutz

Dekorative Anwendungen

Schichtsysteme
Verschlissene Walze

Hartverchromte Walze
(poliert)

[Quelle: LVW TU Chemnitz]

Anwendung von Chromschichten


[Quelle:Schulte]

[Quelle: Thoma]

[Quelle: WOTECH]

Anwendung von Chromschichten


[Quelle:Schulte]

Anwendung von Chromschichten


[Quelle: HUNGER Hydraulik]

Anwendung von Chromschichten


Anwendungen

Korrosionsschutzschichten auf Blechen, Bändern,


Rohren, Karosserien, Kleinteilen

Auf Eisenbasiswerkstoffen kathodischer Korrosions-


schutz

Keine dekorativen Anwendungen, da die Schichten


überwiegend nicht glänzend sind

Kathodisches Zn – Abscheiden
Saure Chlorid- oder Sulfatelektrolyten

Hohe Stromdichten und -ausbeuten

Hohe Abscheideraten

Keine Wasserstoffversprödung

Akalische Cyanidektrolyten

Verbesserte Glanzeigenschaften

Gute Makrostreufähigkeit

Hochgiftig

Ekathodisches Zn – Abscheiden
Galvanisieren Feuerverzinken

Dünne und gleichmässige Abdichten von Falzen


Schichten (Materialeinsparung) möglich

Feines Gefüge Für große Behälter und


Bauteile
Glanz bedingt möglich
Spritzverzinken
Keine Nachbehandlung nötig
Flexibler Einsatz vor Ort
möglich (Brücken)
Keine Beeinflussung des Grund-
werkstoffs

Vergleich von Verzinkungsverfahren


Schichteigenschaften

Relativ hohe chemische Beständigkeit

Gute Lötfähigkeit

Ungiftig

Gefahr von Kontaktkorrosion an Eisen-


basisgrundwerkstoffen, da Zinn edller als
Eisen ist

Kathodisches Sn – Abscheiden
Saure Sulfat- oder Fluoboratelektrolyten

Glänzende Schichten

Hohe Stromausbeute

Geeignet zum Trommelgalvanisieren

Alkalische Stannat-Elektrolyten

Sehr gute Makrostreufähigkeit

Elektrolyte zum kathodischen Sn – Abscheiden


Anwendungen

Lebensmittelverträgliche Beschichtungen (Weißblech)

Elektroindustrie (gut lötbare Kontakte)

Vorteile gegenüber Feuerverzinnen

Dünnere und gleichmäßigere Schichten

Kontinuierliche Beschichtung von Breitbändern einfacher


möglich

Auf Kupferwerkstoffen keine Legieungsbildung in Folge


des Anschmelzens des Grundwerkstoffs

Kathodisches Sn – Abscheiden
Elektrolyt

Zumeist cyanidische Elektrolyten

Anwendungen

Haftgrund für Ni oder Ni-Cr Schichten

Galvanoplastik (z.B. Schallplattenmatrizen)

Elektrotechnik

Kathodisches Cu – Abscheiden
Elektrolyt

Cyanidische Elektrolyten

Anwendungen

Elektrische Kontakte

Schmuck

Besteckteile

Kathodisches Ag – Abschieden
Elektrolyt

Cyanidische Elektrolyten

Anwendungen

Schaltkontakte

Schmuck

Elektronik (gedruckte Schaltungen, Vakuumröhren)

Reflektoren

Raumfahrttechnik

Kathodisches Au – Abscheiden
Legierungen

Möglich, wenn durch geeignete Komplexierung aller


beteiligten Metalle bei einem ähnlichen Potential
abgeschieden werden kann

Anwendungen

Cu-Zn

Cu-Sn

Ni-Co

Au-Cu

Ag-Pb

Kathodisches Abscheiden von Legierungen


Galvanisieren von Kunststoffen

Galvanik
Definition:

"Galvanisierbar" sind nur die Kunststoffe, auf


denen festhaftende Überzüge erzielt werden.

Leitfähige Oberfläche durch

Aussenstromlos abgeschiedene
Metallschicht

Graphitstaubschicht

Elektrolack

Galvanisieren von Kusntstoffen


Anwendungen und Eigenschaften

“Dünne” Schichten (< 0,5 µm Dicke) finden Anwendung,


wenn allein Glanzeigenschaft erforderlich ist (Spiegel,
Schmuckartikel)
“Dicke” Schichten (ca. 10 µm Dicke) weisen zusätzliche
Festigkeitseigenschaften des Schichtmetalls auf
Schichten umhüllen zumeist nur das Werkstück und
weisen schlechte Haftung auf (keine natürliche Bindung)
Schichten können sich in Folge von Eigenspannungen
bereits im Galvanisierbad ablösen
Schichten können sich in Folge thermisch induzierter
Spannungen (heisser Elektrolyt, Thermowechselbelastung)
ablösen

Galvanisieren von Kunststoffen


Vorbehandlung

Haftungsverbesserung durch Aufrauhen (mechanische


Verzahnung, große Kontaktfläche)
Mechanisches Aufrauhen kann mittels Sand oder Bimsmehl
beim Trommelgalvanisieren durchgeführt werden
Chemisches Aufrauhen erfolgt mit werkstoffspezifischen
Ätzmitteln (oft Säuren oder Laugen)
Zwei-Phasen Kunststoffe lassen sich chemisch aufrauhen
durch selektives Anätzen einer Phase an der Oberfläche
ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol) Copolymere weisen sehr
gutes Ätzverhalten auf und werden daher hauptsächlich für
galvanische Anwendungen eingesetzt

Galvanisieren von Kunststoffen


Galvanisieren ohne äußere Stromquelle

Metallionen +
Reduktionsmittel

Gleichmäßige Schichtdicke in Kavitäten und an Ecken


Tauch- und Kontaktverfahren

Galvanik
Zur Reduktion (Abscheidung) eines in Lösung
vorliegenden Metalls wird ein unedleres, in die
Lösung eintauchendes Metall oxidiert (angelöst).

Triebkraft ist der Potenzialunterschied zwischen der


Lösung und dem sich lösenden Metall.

Tauch- und Kontaktverfahren


Tauchverfahren

Unedleres Metall wird gleichzeitig beschichtet

Innerer Kurzschluss

Fe
e-- Fe2+
e
Cu2+
CuSO4

Tauch- und Kontaktverfahren


Kontaktverfahren

Unedleres Metall liefert durch Auflösung Elektronen

Durch äussere Kontaktierung zwischen sich auf-


lösendem und zu beschichtendem Metall wird
ein Stromfluss erzielt
Stromfluss
Kontakt-
+ - material
Fe Al
-
- e-
e- 2+
Fe 3+ e-
e 2Al e-
2+
e-
Cu 2+ e-
Cu e
2+ 2-
Cu SO4

Tauch- und Kontaktverfahren


Potenzialdifferenz zwischen Lösung und sich
lösendem Metall nimmt entscheidenden Einfluss

Hohe Potenzialdifferenzen bewirken hohe Abscheide-


raten bei schlechter Mikrostruktur (”schwammig”)

Potenzialdifferenz lässt sich durch geeignete Kom-


plexierung (Senken der “aktiven” Ionenkonzentration)
der in Lösung vorliegenden Ionen senken (z.B.
Kupfertetraminkomplex zum Verkupfern von Eisen)

Potenzialdifferenz lässt sich durch geeignete Passi-


vierung des zu beschichtenden Bauteils senken

Anwendung zum Abscheiden von Grundierschichten,


z.B. Zinkschichten auf Aluminium aus Zinkatbeize

Schichtausbildung
Aussenstromloses Abscheiden

Galvanik
Reduktion von Ni2+-Ionen durch in der Lösung vor-
liegende Reduktionsmittel (Elektronenlieferanten)
Reduktionsmittel

Natriumhypophosphit

2 H2PO2- + Ni2+ + 2 H2O 2 H2PO3- + Ni + H2 + 2 H+

Natriumborhydrid

NaBH4 + 4 NiCl2 + 8 NaOH NaB(OH)4 + 8 NaCl + 4 H2O + 4 Ni

Einbau von Phosphor (max. 13%) bzw. Bor (max. 6%)


in Nickelschichten möglich

Außenstromloses Ni – Abscheiden
Lösungsbestandteile

Nickelsalz (Chlorid)

Reduktionsmittel

Puffersubstanzen

Komplexbildner

Stabilisatoren (verhindern spontane Zersetzung)

Beschleuniger

Glanzzusätze

Außenstromloses Ni – Abscheiden
Betriebsbedingungen

Zumeist saure Bäder

Arbeitstemperatur 80 - 95 °C

Zugabe von NaOH, Nickelsalz und


Reduktionsmittel während des Abscheidens

Außenstromloses Ni – Abscheiden
Abscheidecharakteristika

Konturengetreues Abscheiden, gleichmäßige


Schichtdicke an allen Stellen des Werkstücks

Einhalten enger Toleranzen möglich

Auch nichtleitende Grundwerkstoffe beschichtbar

Abscheidung wird durch Ni, Co, Pd und Rh


katalysiert (geeignete Aktivierung erforderlich,
Abscheidung nur auf den zu beschichtenden
Werstücken)

Außenstromloses Ni – Abscheiden
elektrolytisch chemisch

Grundwerkstoff Beschichtung

Schichtdickenverteilung bei der elektrolytischen und


chemischen Vernickelung

Außenstromloses Ni – Abscheiden
Grundmaterial:
GD-AlSi12Cu / GD-ZnAl4Cu1

Verfahren:
DNC-Al

Schichtdicke:
20 µm / 15 µm

Anforderungen:
• Hoher Verschleißschutz

Pneumatik – Stellantriebsgehäuse / Anschlußplatte


Grundmaterial:
42 CrMo 4 V

Verfahren:
DNC-450

Schichtdicke:
50 µm

Anforderungen:
• Hoher Korrosions- und Verschleißschutz

Untertagebau – Verschraubungen
Grundmaterial:
Kupfer, Eisen, Aluminium

Verfahren:
Alle DNC-Varianten

Schichtdicke:
5-30 µm

Anforderungen:
• Lötfähige Schicht
• Korrosionsschutz

Elektrotechnik – Elektronikzubehör
Grundmaterial:
AlMgSi0,5 / AlMgSi1

Verfahren:
DNC-Al

Schichtdicke:
8 ± 2 µm

Anforderungen:
• Hoher Verschleiß- und Korrosionsschutz
• Dekorativ
• Einsatz in Schraubautomaten in
Fertigungslinien

Allgemeiner Maschinenbau – Modulschrauber


Grundmaterial:
AlCuMgPb

Verfahren:
DNC-Al

Schichtdicke:
25 ± 3 µm

Anforderungen:
• Hoher Korrosionsschutz
• Dekorativ

Medizintechnik – Gasflaschen-Umschaltventil
Grundmaterial:
St 60

Verfahren:
DNC

Schichtdicke:
25 ± 3 µm

Anforderungen:
• Hohe Verschleißfestigkeit
• Gute chemische Beständigkeit
• Konturengetreue Beschichtung
• Einsatz in Compoundern bei der Herstellung von
Kunststoffmischungen

Allgemeiner Maschinenbau - Mischkopf


Im Abscheidezustand amorph oder feinkristallin
(Härte: 480 - 600 HV)

Möglichkeit durch Wärmebehandlung Ni und Ni3P


auszuscheiden (400 °C, 1 h)

Ausscheidungen ermöglichen Schichthärten von 1000 HV

Bei zu langer Wärmebehandlung Härteabfall in Folge


von Ostwald-Reifung

Wärmebehandlung muss auf die Einsatzbedingungen


optimiert werden

Ni – P Schichteigenschaften
Einlagerung von Feststoffen, die im Bad suspendiert
vorliegen

PTFE wird als Festschmierstoff eingelagert (reibungs-


arme, selbstschmierende Lager)

Hartstoffe - Al2O3, SiO2, SiC, etc. - werden zum Verbessern


der Verschleissbeständigkeit eingelagert (Abrasivschichten
mit aus der Schicht herausstehenden, groben Hartstoff-
partikeln; abrasions- und erosionsbeständige Schichten mit
feinen bis nanoskaligen eingelagerten Partikeln)

Mit abnehmender Größe neigen die Partikel zum Agglo-


merieren, so dass die einzelnen Partikel nur unzureichend
in die metallische Matrix eingebettet vorliegen

Ni – Dispersionsschichten
Anwendungen von

chemisch abgeschiedenen

Ni - Dispersionsschichten

Galvanik
Grundmaterial:
G-Al Si 7 Mg

Verfahren:
SIC-DURNI-DISP

Schichtdicke:
30 µm, getempert auf 1000 HV 0,05

Anforderungen:
• Hohe Verschleißfestigkeit
• Hochabrasiver Kernsand im
System

Ventil für Kernschießmaschine


Grundmaterial:
CrNi-Stahl

Verfahren:
SIC-DURNI-DISP

Schichtdicke:
25 µm

Anforderungen:
• Hohe Verschleißfestigkeit
• Einsetzbar bei hohen Temperaturen
(> 300°C) und hohen Drücken (> 1 MPa)

Drehdurchführung für Stahl-Strangußanlagen


Grundmaterial:
Gussbronze / Grauguss

Verfahren:
SIC-DURNI-DISP

Schichtdicke:
30 µm

Anforderungen:
• Verbesserung der abrasiven
Verschleißbeständigkeit
• Verlängerte Lebensdauer

Kreiselpumpe für die chemische Industrie


Grundmaterial:
Grauguss

Verfahren:
PTFE-DURNI-DISP

Schichtdicke:
30 µm DNC +
20 µm PTFE-DURNI-DISP

Anforderungen:
• hoher Korrosionsschutz
• Trockenschmierung
• permanente Funktionsbereitschaft

Armaturen – Ventilkugel
Grundmaterial:
Stahl, gehärtet

Verfahren:
PTFE-DURNI-DISP

Schichtdicke:
15 µm PTFE-DURNI-DISP

Anforderungen:
• Gute Korrosionsbeständigkeit
• Gute Gleiteigenschaften

Ventilkörper und Stecker einer Multi-Kupplung


Grundmaterial:
Automatenstahl

Verfahren:
PTFE-DURNI-DISP

Schichtdicke:
15 µm PTFE-DURNI-DISP

Anforderungen:
• Geringe Entriegelungs-
und Auslösekräfte
• Maßgenau

Automobiltechnik - Drehriegelschlösser
Grundmaterial:
Stahl

Verfahren:
PTFE-DURNI-DISP

Schichtdicke:
5 µm DNC +
15 µm PTFE-
DURNI-DISP

Anforderungen:
• Reduktion des Verschleißes, bei gleichzeitiger
Minderung des Reibmomentes
• Gewährleistung eines konstanten Reibwertes

Zahn- und Überlastkupplungen


Chemische/galvanische Beschichtung

[Quelle:LVW TU Chemnitz]

Galvanisch abgeschiedene Schicht auf einer stromlos aufgebrachten Schicht


Beschichtungen

Elektrolytische Beschichtungen
⚫ Nickel, Chrom
⚫ Edelmetalle, Kupfer
⚫ Zink, Zinn, Aluminium

Chemische Beschichtungen
⚫ Nickel (sog. Stromlos Nickel mit 6 bis 11 % P)
⚫ Nickeldispersionsschichten (Ni-SiC)
⚫ Kupfer
Galvanische Verfahren - Vor- und Nachteile

⚫ dünne Schichten
⚫ nur metallische Schichten
⚫ Multilayer- oder gradierte Schichten
⚫ abhängig vom Beschichtungswerkstoff dichte Schichten
⚫ großer Aufwand der Probenvorbehandlung (Beizen)
⚫ Haftfestigkeitsprobleme bei lokaler Beanspruchung
(Eierschaleneffekt)
⚫ durch den Beschichtungsvorgang Wasserstoffbeladung des
Substratwerkstoffs, nach Beschichtung ist eine Auslagerung bei
höheren Temperaturen notwendig
⚫ teilweise Beschränkungen bei der Geometrie
⚫ bei äußeren Stromquellen nicht konturgenau
Anodische Oxidation
Bei der anodischen Oxydation wird das Werkstück anodisch in einem
sauren Elektrolyt geschaltet und entsprechend mit einer künstlichen
Oxidschicht beschichtet. Als Kathode wird je nach Elektrolytzusam-
mensetzung Aluminium, Stahl oder Blei verwendet. Ziel dieser Verfahren ist,
die natürliche Oxidschicht künstlich zu verdicken, um so – abhängig vom
Werkstoff - verbesserte Korrosions- oder Verschleißeigenschaften zu
erzielen. Auch werden diese Verfahren genutzt, farbige Schichten aus
dekorativen Gründen zu erzeugen.
Auf Aluminium können Oxidschichten von über 50 µm erzeugt werden.
Farbige Schichten werden durch Tauchfärbung oder durch Einlagerung von
intermetallischen Phasen (durch Beigabe von Chrom, Mangan, Eisen,
Kupfer, Silizium in den Elektrolyten) während der Anodisation erzeugt. Auch
ist es möglich durch Anodisation in organischen Elektrolyten farbige
Schichten zu erzeugen
Anodisches Oxidieren

Galvanik
Auf einigen Metalle kann in geeigneten Elektrolyten
bei anodischer Polung eine schützende Oxidschicht
aufwachsen

Wichtigste Werkstoffgruppe ist Aluminium mit seinen


Legierungen (Elektrisch oxidierte Aluminium Schichten)

Aluminium bildet an Atmosphäre sehr schnell eine sehr


dichte Oxidschicht aus

Dicke der natürlichen Schicht: ca. 0,05 µm

Oxidschicht schützt den Werkstoff relativ gut vor


korrosivem Angriff

Anodisches Oxidieren
Formierschichten

Herstellung in Elektrolyten, die die Schicht nicht anlösen


(z.B. Borsäure, Ameisensäure)

Dicke in Abhängigkeit von den Herstellbedingungen


zwischen 1 und 2 µm

Sehr dichte Oxidschicht

Hoher elektrischer Widerstand

Anwendung als Dielektrika in Elektrolytkondensatoren

Anodisches Oxidieren von Aluminium


Duplexschichten

Herstellung in Elektrolyten, die die Schicht anlösen

Dicke bis 100 µm möglich

Zweilagiger Aufbau (poröse Oberschicht auf dichter,


ca. 2 µm dicker Sperrschicht)

Schichten können eingefärbt werden

Anodisches Oxidieren von Aluminium


Verschleiss- und Korrosionsschutzschichten auf
Aluminiumbauteilen aller Art durch hohe Härte
und hohe chemische Beständigkeit

Farbige Schichten auf Bauteilen der Innen- und


Aussenarchitektur (Fensterrahmen, Fassadenver-
kleidungen, usw.)

Klare, farblose Schutzschichten auf Reflektoren


zur Erhaltung des Spiegelglanzes

Grundierung für nachfolgende Lackierungen

Herstellung fotoaktiver Platten durch Eintränken


von Silberhalogeniden

Aufbau von Duplexschichten


Werkstück anodisch gepolt

Aluminiumblech kathodisch gepolt

Verfahren mit Wechselstrom ebenfalls existent


2
Stromdichte: 0,5 - 2,5 A/dm

Spannung: 10 - 20 V

Badtemperatur: 0 - 20 °C

Elektrolyte: Schwefel-, Chrom-, Oxalsäure,


andere organische Säuren, Mischungen
der genannten Säuren

Verfahrenscharakteristika
Oxidation des Aluminiums durch an der Anode
entstehenden Sauerstoff (Ausbildung einer
Sperrschicht)

Punktuelles Anlösen der Sperrschicht durch den


Elektrolyten

Ausbildung einer neuen Sperrlage unter der ersten


angelösten Schicht (Entstehung der porösen Haupt-
schicht)

Schichtbildungsmechanismen
Rücklösung vor allem in den Poren in Folge lokaler
Erwärmung durch den Stromfluss (Dickenwachstum
der porösen Schicht)

Rücklösung auch an der Schichtoberfläche

Wachstumsende bei Gleichgewicht zwischen Neu-


bildung und Rücklösung an der Oberfläche

Schichtbildungsmechanismen
Im Gegensatz zum kathodischen Abscheiden entsteht
die Schicht aus dem Grundwerkstoff, so dass dieser
die Schichteigenschaften entscheidend beeinflusst
Schicht wächst ausgehend von der ursprünglichen
Metalloberfläche zum Teil nach innen und zum
Teil nach aussen (Masshaltigkeit zu beachten)
Schicht reisst an scharfen Ecken auf
Legierungselemente beeinflussen Farbe und Aus-
sehen der Schicht
Herstellfehler (z.B. Seigerungen, Lunker, usw.)
oder Verbindungsstellen können durch die
Oxidation verstärkt sichtbar werden

Schichtwachstum und -eigenschaften


theoretische Oberfläche
(100% Wirkungsgrad)
Oxalsäure
Schichtdicke [µm]
20

Schwefelsäure
0
ursprüngliches Metallniveau

-20
Metallkernoberfläche

0 1 2 3
Anodisierungsdauer [h]
nach Hübner und Schillknecht

Schichtwachstum
un
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Wachstums-
richtung
1
/3
2
/3

nach Hübner und Schillknecht

Schichtwachstum beim anodischen Oxidieren und


kathodischen Abscheiden
Schichteigenschaften (Härte, Färbbarkeit) werden
insbesondere durch die Porosität bestimmt

Einfluss von Prozessparametern auf die Porosität

Porosität
hoch niedrig
H2SO4-Gehalt + -
Badtemperatur + -
Stromdichte - +
Badbewegung - +

(
+
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r
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-
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Beeinflussung der Schichteigenschaften


Färbungen können durch Legierungselemente oder
Eloxierverfahren verursacht werden (”Eigenfärbung”)

Zusätzliche Möglichkeit des nachträglichen Einfärbens


durch Tauchen in entsprechende Lösungen

Entscheidend für gute Einfärbbarkeit ist die Porosität


der Schichten (grosse, innere Oberfläche)

Eloxalschichten können mit anorganischen Einkompo-


nentensystemen, anorgansichen Reaktivsystemen oder
organischen Farbstoffen eingefärbt werden

Färben
Verdichten erfolgt durch Behandlung in kochendem
Wasser oder Sattdampf

Blockieren der inneren Porenoberfläche durch


Chemisorption von Wasser, Quellung und Gitter-
umwandlung

Verdichten ist von entscheidender Bedeutung für die


Korrosionsbeständigkeit von Eloxalschichten

Verdichten erhöht die Alterungsbeständigkeit von


Färbungen

Verdichten
Grundmaterial:
AlMgSi1

Verfahren:
HART-COAT®

Schichtdicke:
60 µm

Anforderungen:
• Gewichtsreduzierung durch
die Verwendung von Aluminium
• Verschleiß- und Korrosionsschutz

Sport und Freizeit – Komponenten


Grundmaterial:
AlMgSi0,5 (AHC-Zylinderrohr)

Verfahren:
HART-COAT®

Schichtdicke:
25 µm

Anforderungen:
• Rauheit: Ra  1µm (innen)
• Passungsqualität: H11
• Schwarzeinfärbung aus
dekorativen Gründen

Sport und Freizeit – Blasrohr


Grundmaterial:
AlMgSi1

Verfahren:
HC

Schichtdicke:
30 µm

Anforderungen:
• Hoher Verschleißschutz
• Enge Toleranzen
• Partielle Abdeckung

Automobiltechnik – Führungen
Grundmaterial:
GD-AlSi12

Verfahren:
HC-GD

Schichtdicke:
25 ± 10 µm

Anforderungen/Anwendungen:
• Elektrische Isolation
• Gute Wärmeabstrahlung durch die dunkle Farbe
• Dient als Aufnahme für eine Hybridschaltung in einem
IC-Tester für Mikroprozessoren

Computerindustrie – Kühlplatte für Hybridschaltungen


Grundmaterial:
diverse Aluminium-
legierungen

Verfahren:
HC-GL

Schichtdicke:
25 µm

Anforderungen/Anwendungen:
• Verschleißschutz
• Maßhaltigkeit

Pneumatik, Hydraulik Kolben


Grundmaterial:
G-AlSi9Mg

Verfahren:
HC

Schichtdicke:
50 µm

Anforderungen:
• Hoher Korrosionsschutz für
aggressive Kondensate
• Einsatz in Kompressoren für die
Trocknung der Druckluft

Pneumatik Kondensatableiter
Grundmaterial:
G-AlCu4Ti wa

Verfahren:
HART-COAT®
(HC-CU)

Schichtdicke:
30 µm

Anforderungen:
• Verschleißschutz, speziell
in der Lagerbohrung bzw.
auf den Lagersitzflächen
• Korrosionsschutz

Antriebstechnik Bahngetriebegehäuse
Grundmaterial:
Hochfeste Aluminium-Legierung

Verfahren:
HART-COAT®

Schichtdicke:
25 µm

Anforderungen:
• Leichte Handhabbarkeit durch
Verwendung von Aluminium
• Hoher Verschleißschutz
• Korrosionsschutz

Zylindergehäuse und Spreizarme eines


Grundmaterial:
G-AlSi12CuNi

Verfahren:
HC-CU

Schichtdicke:
50 µm

Anforderungen:
• Hohe Verschleißbeanspruchung
• Kurzzeitig temperaturbelastbar bis
2000°C
• Vermeidung punktueller Aufheizung

Automobiltechnik – Dieselmotorkolben
Werkstück anodisch gepolt

Anodisieren erfolgt über Plasmaentladung im Elektrolyten


an der Werkstückoberfläche

Sauerstoff-Plasma erschmelzt die Metalloberfläche partiell in


kurzer Zeit und bewirkt Entstehen festhaftender Oxidschichten

Anwendung mit Magnesium-, Aluminium- und Titanlegierungen

Oxidschichten weisen hohe Härte, Verschleiss- und Korrosions-


beständigkeit auf

Prozess erlaubt Konturtreue, hohe Biegewechselfestigkeit sowie


Maßhaltigkeit und hohe thermische Belastbarkeit

Anodisches Oxidieren mit Plasmaunterstützung


Grundmaterial:
AZ 91

Verfahren:
MAGOXID-COAT®

Schichtdicke:
20  5 µm

Anforderungen:
• Geringe Remission (< 5%)
im Innenraum

Optische Industrie – Kameragehäuse


Grundmaterial:
AZ 91

Verfahren:
MAGOXID-
COAT®

Schichtdicke:
20 ± 5 µm

Anforderungen:
• Korrosions- und
Verschleißschutz

Verpackungstechnik – Druck - Klischee


Grundmaterial:
AZ 91

Verfahren:
MAGOXID-
COAT®

Schichtdicke:
20 µm

Anforderungen:
• Elektrische Isolation

Trägerleiste für ‘On-Board‘ – Diagnose System


Verbindungen im PKW
Grundmaterial:
AZ 91

Verfahren:
MAGOXID-COAT®
mit PTFE-Imprägnierung

Schichtdicke:
20 µm

Anforderungen:
• Hoher Verschleiß- und Korrosionsschutz
• Dauerschwingfestigkeit durch dieBeschichtung
unbeeinträchtigt

Automobilbau – Radstern
Grundmaterial:
AlMgSi1

Verfahren:
KEPLA-COAT®

Schichtdicke:
20 µm

Anforderungen:
• Guter Kantenumgriff
• Korrosionsschutz
gegen Ätzgase

Vakuumtechnik – Rotor einer Turbo-Molekularpumpe


Grundmaterial:
AlMgSi1

Verfahren:
KEPLA-COAT®

Schichtdicke:
30 µm

Anforderungen:
• Verschleißschutz

Allgemeiner Maschinenbau – Pneumatik-Zylinder

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