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etwas
Ein Kindergartenkind werden Wenn Ihr Kind schon Erfahrungen mit anderen
Kindern machen konnte und auch Zeiten ohne
Während ein Kind freudig und spontan auf neue Mutter oder Vater auszukommen gelernt hat, ist
Situationen eingeht, wartet ein anderes Kind ab das eine gute Vorbereitung auf den Kindergarten.
oder ist auch etwas ängstlich. Das eine Kind lernt Nutzen Sie die Angebote, die die Einrichtung
langsamer, das andere Kind lernt schneller mit Ihnen und Ihrem Kind macht: Schnuppervormit-
diesen Anforderungen umzugehen, während es zu tage, Elternabende, Besuche in der Gruppe. Diese
einem "richtigen Kindergartenkind" wird. Angebote nützen nicht nur Ihrem Kind, sondern
Auch wenn Ihr Kind schon eine Weile regelmäßig Sie selber können sich die Gewissheit verschaffen,
den Kindergarten besucht, kann es mehrere Mo- dass Ihr Kind in der Einrichtung gut aufgehoben
nate dauern, bis Ihr Kind wirklich ein Kindergar- ist. Diese Sicherheit können Sie Ihrem Kind wei-
tenkind geworden ist. Damit ist gemeint, dass es tergeben.
Wenn Fragen offen bleiben, sprechen Sie mit den Es wird von Ihnen erwartet,
Erzieherinnen. dass Sie Vertrauen zur Einrichtung entwi-
Gerade in den ersten Wochen ist bei all dem ckeln,
Neuen für Ihr Kind die Überschaubarkeit der Situ- dass Sie akzeptieren können, dass Ihr Kind
ation und die Vorhersehbarkeit dessen, was auf es nun eines unter anderen in der Gruppe ist,
zukommt, eine wichtige Voraussetzung für eine dass Sie sich nicht ohne Rücksicht auf an-
gute Eingewöhnung. Dazu gehört z.B. die Erfah- dere für die Förderung nur Ihres eigenen
rung von Regelmäßigkeit und Pünktlichkeit beim Kindes einsetzen,
Bringen und Abholen. dass Sie lernen, mit Ihrer aktiven Unter-
stützung über die Elternmitarbeit alle
Anstrengende Aktionen am Nachmittag können Kinder zu unterstützen, oder als Elternbei-
für Ihr Kind jetzt eine Überforderung darstellen. rat das Interesse aller Kinder und Eltern zu
Bedenken Sie auch, dass Kinder in dieser Zeit mit fördern.
ihren erhöhten Anforderungen verstärkt unfallge- Jeder Neuanfang bedeutet bei aller Neugier und
fährdet sind. Besondere Aufmerksamkeit ist also Vorfreude auch Abschied von Vertrautem. Damit
im Straßenverkehr und auf dem Spielplatz not- sind starke Gefühle bei Kindern und Eltern ver-
wendig. bunden. Diese Gefühle sind beim morgendlichen
Abschied oft besonders deutlich spürbar. Wenn
Die Bereitschaft des Kindes, sich mit dem Kinder- Sie unsicher sind, holen Sie sich den Rat und die
garten auseinander zu setzen, wird auch davon Unterstützung der Erzieherin.
beeinflusst, ob in der Familie gleichzeitig andere Also: keine Angst vor Abschieden und keine
größere Lebensveränderungen anstehen, wie z.B. Angst davor, dass es nicht vom ersten Tag an
die Geburt eines Geschwisters, ein Umzug, aber problemlos klappt. Ihr Kind wird wachsen, es wird
auch eine Trennung der Eltern oder der Verlust des sicher und selbstbewusst werden, ein Kindergar-
Arbeitsplatzes von Vater oder Mutter. tenkind, das seinen Kindergartenalltag meistert
In jedem Fall gilt: Kommen Sie mit der Erzieherin und größtmöglichen Gewinn daraus zieht.
ins Gespräch. Jede Information, die Sie über Ihr
Kind und Ihre Familie geben, ist der Erzieherin Weitere Informationen
willkommen und hilft ihr dabei, auf Ihr Kind gut
eingehen zu können. Ansprechpartner für Fragen zum Kindergarten
sind in jeder Einrichtung
Aus Eltern werden Kindergarteneltern der Träger / die Leitung / der Kindergartenbeirat
Zwar steht das Kind im Mittelpunkt des Gesche- Empfohlene Literatur für Eltern
hens, aber auch für Sie ist der Eintritt Ihres Kindes
in den Kindergarten etwas Besonderes. Auch auf Andersen, Elke: Alles über Kindergärten. Ravens-
Sie kommen Veränderungen und neue Anforde- burger Verlag 1996
rungen zu.
Berger, Manfred: Der Übergang von der Familie zum
Kindergarten. Ernst Reinhardt Verlag 1977
Sie müssen sich darauf einstellen, dass Sie zu fes-
ten Tageszeiten ohne Ihr Kind sind und dass Sie Hense, Margarita: Eltern engagieren sich. Zusam-
nicht unmittelbar wissen, was es tut, denkt oder menarbeit mit Elternbeiräten, Elternräten und El-
fühlt. Wie wird es ihm ohne Ihre Anwesenheit ternvertretungen. Don Bosco Verlag 2001
gehen? Wie werden Sie selbst diese Zeit nutzen?
Tatsächlich brauchen auch Eltern eine Eingewöh- Niesel, Renate und Griebel, Wilfried: Start in den
nungszeit, um viele neue Informationen aufzu- Kindergarten. Grundlagen und Hilfen zum Übergang
nehmen und verarbeiten zu können. Sie lernen, von der Familie in die Kindertagesstätte. Don Bosco
den neuen Mit-Erziehern zu vertrauen. Sie lernen, Verlag 2000.
auch Ihrem Kind zu vertrauen, das selbständiger
Sie können in Büchereien nach Literatur für Eltern und
wird und sich das holt, was es braucht. Mit der
Bilderbüchern für Kinder zum Thema fragen!
Zeit gilt es, ein Gefühl von Mitverantwortung für
das Funktionieren der Gruppe und des gesamten
Kindergartens zu entwickeln. Herausgegeben vom Staatsinstitut für Frühpädagogik,
Winzererstraße 9, Eckgebäude Nord, 80797 München