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HYBRIDES ARBEITEN:
ON- UND OFFLINE PUNKTEN
Dieses Workbook begleitet Sie bei der Bearbeitung des E-Trainings und dient
gleichzeitig als Nachschlagewerk im Alltag. Alle Transferaufgaben aus dem Kurs
können Sie hier direkt bearbeiten, abspeichern und – wenn Sie möchten – auch
ausdrucken. Darüber hinaus enthält das Workbook weitere Inhalte aus dem Kurs,
wie zum Beispiel Take Aways und Kernbotschaften. Und da es sich hierbei um Ihr
persönliches Exemplar handelt, haben wir viel Platz gelassen für Ihre eigenen No-
tizen zu den Kursinhalten und Ihre Ideen für einen erfolgreichen Lerntransfer. Wir
wünschen Ihnen viel Spaß bei der Nutzung dieses Workbooks!
7 Tipps für effektives Lernen
Sie investieren Ihre Zeit in dieses Training – dann sollten Sie so viel wie möglich daraus
mitnehmen! Diese Tipps helfen Ihnen dabei:
1 Definieren Sie als Erstes schriftlich Ihre Lernziele und planen Sie den Lern-
prozess. Wie viel Zeit steht Ihnen pro Tag oder pro Woche zur Verfügung? Bis
wann wollen Sie das E-Training abgeschlossen haben? Planen Sie pro Kapitel
10 bis 15 Minuten Bearbeitungszeit ein.
2 Sorgen Sie dafür, dass Sie ungestört sind und sich voll auf das Training konzen-
trieren können. Schalten Sie Ihr Telefon stumm und das E-Mail-Programm aus.
Und schließen Sie, wenn möglich, während des E-Trainings die Tür.
3 Schreiben Sie mit, wenn Sie in den Video Lectures Wichtiges sehen und hören.
Indem Sie Schlüsselbegriffe und Schlüsselgedanken selbst aufschreiben, veran-
kern Sie die Inhalte am besten.
5 Schreiben Sie nach Abschluss des Trainings drei bis fünf Key-Learnings auf –
Ihre wichtigsten Erkenntnisse aus dem Training. Und überlegen Sie, wie Sie
diese Erkenntnisse in Ihrem Alltag anwenden können. Erstellen Sie einen Plan
für die Praxis und notieren Sie, was Sie bis wann umsetzen werden.
6 Kennen Sie Kolleg:innen, die dasselbe E-Training machen? Dann tauschen Sie
sich mit ihnen über Ihre Erkenntnisse aus – das ist eine gute Chance, Ihr Wis-
sen zu erweitern und zu verankern.
7 Nehmen Sie sich nach vier Wochen Ihre Key-Learnings und Ihren Plan für die
Praxis noch einmal vor. Definieren Sie gegebenenfalls Folgeaufgaben.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung4
Kapitel 1: Hybrides Arbeiten begreifen 5
Kapitel 2: Spielregeln der hybriden Zusammenarbeit 7
Kapitel 3: Büro? Wozu das denn? 12
Kapitel 4: Hybride Meetings meistern 16
Kapitel 5: Alle für eine(n)? 20
Kapitel 6: Mit sich und der (hybriden) Führung im Reinen sein 24
Kernbotschaften 30
Ihr Plan für die Praxis 31
3
Einleitung
Zusammenfassung
Dieses Training bereitet Mitarbeitende darauf vor, in hybriden Teams erfolgreich und
möglichst reibungsfrei zusammenzuarbeiten. Dabei erfahren die Teilnehmenden,
welche verbindlichen Regeln als Grundlage der hybriden Zusammenarbeit sinnvoll
sind und wo die Grenzen hybriden Arbeitens liegen. Außerdem sind hybride Team-
meetings, der Teamzusammenhalt trotz räumlicher Distanz sowie das Erkennen und
Kommunizieren individueller Bedürfnisse und Wünsche wesentliche Inhalte.
Lernziele
• Lernen Sie, was ein hybrides Team ist, welche Chancen und Herausforderungen
es dort gibt
• Verinnerlichen Sie die grundlegenden Regeln für die hybride Zusammenarbeit
• Werden Sie sich der Grenzen des hybriden Arbeitens bewusst und planen Sie
„Büro-Aktivitäten“ bewusst ein
• Meistern Sie (hybride) Teammeetings
• Lernen Sie den Teamzusammenhalt trotz räumlicher Distanz mitzugestalten
und zu stärken
• Lernen Sie Ihre eigenen Bedürfnisse kennen, fordern Sie diese ein und zeigen
Sie Präsenz
4
KAPITEL 1
Hybrides Arbeiten begreifen
TAKE AWAY
Das Wort „hybrid“ bezeichnet eine Mischung aus zwei oder mehreren Komponen-
ten. Im Team bezieht sich diese Mischung auf die Arbeitsorte der Teammitglieder.
Sie arbeiten im Büro, remote oder im Homeoffice – einige dauerhaft, andere ab-
wechselnd an bestimmten Wochentagen.
5
VERTIEFUNG
Es gibt nur ein hybrides Arbeitsmodell? Von wegen! Grundsätzlich lassen sich fünf
typische Modelle des hybriden Arbeitens unterscheiden:
• Office-first Modell: Im Office-first-Modell ist Homeoffice die Ausnahme.
Gearbeitet wird entweder in festen oder flexiblen Zeitfenstern – aber prinzi-
piell im Firmenbüro.
• Synchron-hybrides Modell: In einem synchron-hybriden Modell werden
feste Homeoffice- und Bürotage definiert.
• Statisch-hybrides Modell: Statisch-hybrid bedeutet, dass Mitarbeiter:innen
sich fest für Homeoffice oder Firmenbüro entscheiden. Die Arbeitszeiten
können dabei variieren.
• Voll flexibles Modell: Ein voll flexibles Modell lässt Mitarbeitenden bei
ihrem Arbeitsort freie Wahl. Das kann auch für die Arbeitszeiten gelten. So
wird vor allem Remote Work vereinfacht.
• Homeoffice-first Modell: Beim Homeoffice-first-Ansatz sind Mitarbeitende
primär im Homeoffice tätig, die Arbeit im Firmenbüro ist die Ausnahme.
Arbeitszeiten können fest oder flexibel sein.
Letztendlich entscheidet der Arbeitgeber über das bevorzugte Modell, das wieder-
um die Basis für die hybride Zusammenarbeit bildet.
Quelle: Lehr, Thomas (abgerufen am 25. Mai 2022): Hybride Arbeit: Diese Modelle gibt es. Human
Resources Manager. www.humanresourcesmanager.de/future-of-work/hybride-arbeit-diese-mo-
delle-gibt-es/
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KAPITEL 2
Spielregeln der hybriden Zusammen-
arbeit
IM ÜBERBLICK
Folgende Spielregeln für hybride Teams bilden das Grundgerüst für die erfolgrei-
che Zusammenarbeit:
• Unternehmensweite Regeln: Unternehmensweite Regeln zu Arbeitsmodel-
len berücksichtigen
• Teaminterne Regeln: Teaminterne Regeln zu Anwesenheiten, Erreichbarkei-
ten sowie Reaktionszeiten vereinbaren und sich an diese halten
• Arbeitsort und Arbeitszeiten: Bezüglich Arbeitsort und Arbeitszeiten trans-
parent kommunizieren
• Zeitfenster absprechen: Geteilte Zeitfenster mit Kolleginnen und Kollegen
absprechen
• Online-Status pflegen: Eigenen Online-Status pflegen und den Status ande-
rer berücksichtigen
7
• Abgesprochene Deadlines: Sich an abgesprochene Deadlines halten und
nicht vor deren Ablauf Rückfragen stellen
• Passende Kommunikationstools: Das passende Kommunikationstool wäh-
len, zum Beispiel E-Mails für umfangreichere Informationen, Chats für
schnelle Anfragen
• Informationsfluss sichern: Den Informationsfluss sichern: sich mit Kollegin-
nen und Kollegen zu Projektfortschritt und Arbeitsschritten austauschen
• Informationen weitergeben: Sich bemühen, Informationen weiterzugeben
und gezielt nachzufragen
• Ablagesystem pflegen: Ein eindeutiges Ablagesystem pflegen: Dateien kor-
rekt benennen und Aktualisierungen nachvollziehbar machen
• Gewohnheiten hinterfragen: Gewohnheiten hinterfragen und anpassen
oder ersetzen, wenn sie im hybriden Kontext nicht mehr funktionieren
• Flexibel bleiben: Auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren
NACHGEFRAGT
„Im hybriden Arbeiten ist vieles undurchsichtiger geworden. Man weiß nicht ge-
nau: Wer ist wo, wer hat gerade viel Stress oder macht Mittag? Auf wen kann man
gut zukommen und vor allem: wann? Außerdem ist es schwierig, Tage für Bespre-
chungen vor Ort zu finden. Sei es wegen Krankheit, Urlaub oder Feiertagen.“
Astrid, 57
8
„Seitdem wir hybrid arbeiten, gibt es viel öfter Missverständnisse – aber keine fach-
lichen, sondern eher auf persönlicher Ebene. Zum Beispiel lesen manche meiner
Kollegen öfter mal einen unfreundlichen Ton aus Mails. Dabei hab´ ich das wirklich
nicht so gemeint!“
Michael, 29
TRANSFERAUFGABE
Playing by the Rules?
Nehmen Sie sich die Liste mit den wesentlichen Spielregeln noch einmal vor! Nut-
zen Sie die Tabelle im PDF und fragen Sie sich:
1. Welche dieser Punkte werden in Ihrem Team bereits berücksichtigt? Wel-
che noch nicht? Welche nur teilweise? Kreuzen Sie für jede Regel an, ob sie
Ihrer Meinung nach bereits ausreichend, teilweise oder gar nicht umgesetzt
wird!
2. Konzentrieren Sie sich nun auf die Regeln, die im Team noch nicht oder nur
teilweise realisiert werden. Was können Sie tun, damit sich hier zeitnah
etwas verbessert?
9
Wird diese Regel ausreichend, teilweise Was können Sie als Mitarbeiter:in im Sinne
Spielregeln
oder gar nicht berücksichtigt? dieser Regel tun?
Unternehmensweite Regeln berücksichtigen
Flexibel bleiben
Und nun? Welche drei konkreten Maßnahmen leiten Sie aus der rechten Spalte der Tabelle ab, die Sie in den nächsten zwei bis drei Wochen
angehen möchten?
KAPITEL 3
Büro? Wozu das denn?
TAKE AWAY
Tätigkeiten, die eng mit sozialer Interaktion verknüpft sind, sollten besser im Fir-
menbüro stattfinden. Das umfasst das Einarbeiten neuer Mitarbeiter:innen, die
Arbeit an Werten und Visionen, Gespräche zum Thema Weiterbildung, Maßnah-
men zum Teambuilding und Gespräche zur Konfliktlösung.
MERKSATZ
Zeit, die gemeinsam verbracht wird, gilt es, bewusst zu nutzen!
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NACHGEFRAGT
„Ich bin mittlerweile wieder im Büro. Aktuell vier Tage pro Woche und einen Tag im
Homeoffice. Echt unpraktisch, denn ich brauche täglich zwischen eineinhalb und
drei Stunden für den Weg zur Arbeit. Außerdem schaffe ich daheim viel mehr.“
Juan, 29
„Was mir am meisten fehlt, ist der Austausch mit anderen Teams oder Abteilungen.
Dadurch geht vieles verloren. Vor Corona waren alle am Standort. Man hat über
Probleme oder andere Projekte gesprochen. So entstehen neue Ideen, Anregungen
oder man bekommt Hilfe von anderen Teams. Jetzt ist alles sehr begrenzt auf einen
bestimmten Personenkreis und auf das eigene Projekt. Das schränkt ein.“
Katrin, 32
13
TRANSFERAUFGABE
Wann, wer, wo?
Nehmen Sie sich die Aufgaben und Termine einer typischen Arbeitswoche vor und
notieren Sie diese im PDF. Überlegen Sie dann:
Ist eine der beiden Listen deutlich länger als die andere?
Passt die Liste der Aufgaben zur Anzahl der Stunden, die Sie aktuell im Firmenbüro
und umgekehrt im Homeoffice verbringen?
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Tragen Sie ein: Welche Ihrer typischen Aufgaben passen besser ins Homeoffice, welche ins Firmenbüro?
Aufgaben und
Termine
Aufgaben fürs
Homeoffice
IM ÜBERBLICK
Worauf sollten Sie bei hybriden Teammeetings achten?
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CHECKLISTE
Technik
Verfügen Sie über funktionierende Hardware? Das schließt ein qualitativ hoch-
wertiges Headset, eine Kamera und ein Diensthandy oder auch den Zugang zur
IP-Telefonie ein.
Verfügen Sie über eine stabile Netzverbindung? Was verlangsamt die
Verbindung möglicherweise? Schalten Sie solche potenziellen Störer während
Konferenzen/Meetings möglichst aus bzw. deaktivieren Sie diese.
Sind Sie mit der verwendeten Software vertraut oder haben Sie Schulungs-
bedarf?
Wer steht Ihnen als technischer Support zur Seite? Scheuen Sie sich nicht,
diese Unterstützung auch in Anspruch zu nehmen.
Ablauf
Wie wird kommuniziert? Melden sich Teilnehmer:innen, die etwas zu sagen
haben, und werden sie aufgerufen? Werden Fragen generell im Chat gesam-
melt und später im Termin oder auch gesondert besprochen?
Teilen Sie die Informationen und Ergebnisse aus dem Meeting im
Anschluss mit allen. Dabei helfen Meeting-Protokolle, Vermerke zu
Ansprechpartner:innen und feste Regeln dafür, wie und wo diese
Informationen zu finden sind.
Sie sind dran mit dem Protokoll? Dann ergänzen Sie auch Kommentare und
Aspekte, die sich im Nachgang ergeben.
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Wenn Sie Moderator:in sind
Achten Sie darauf, Ihre Gestik im Blickfeld der anderen Beteiligten stattfin-
den zu lassen, sodass alle sie sehen und deuten können.
Zukunftsorientiert
Haben Sie von neuen, potenziell nützlichen Tools zur Zusammenarbeit er-
fahren oder etwas über aktualisierte Funktionen gelesen/gehört, die das
ganze Team interessieren könnten? Dann teilen Sie Ihr Wissen – mit der
Führungskraft oder direkt mit dem ganzen Team. Und bleiben Sie generell
stets offen für solche News.
GUT ZU WISSEN
Meetings haben sich seit 2020 verändert. Dazu haben Forscherinnen und Forscher
der Harvard Business School und der New York University Daten von über 3,1 Mil-
lionen Angestellten gesammelt und verglichen, und zwar aus über 21.400 Unter-
nehmen in 16 Städten in Europa, den USA und Israel.
Die Ergebnisse:
• Die Anzahl der Meetings in Lockdown-Zeiten ist im Durchschnitt um fast
13 % gestiegen.
• Die durchschnittliche Länge der Meetings verringerte sich zugleich um etwa
20 %.
• Insgesamt verbrachten Angestellte über 11 % weniger Zeit in Meetings.
Quelle: DeFilippis, E., Impink, S. M., Singell, M., Polzer, J. T. & Sadun, R. (abgerufen am 7. Juni
2022): Collaborating During Coronavirus: The Impact of COVID-19 on the Nature of Work. https://
www.nber.org/papers/w27612
TIPP
Links oder Pfade zu den Ablageorten wichtiger Dokumente oder auch Webseiten sind direkt im
Chat der Besprechung und im Protokoll gut aufgehoben. Am besten stellen Sie solche Links natür-
lich „klickbar“ bereit – also mit einer direkten Verlinkung, die sich beim Klick auf den Text öffnet.
GUT ZU WISSEN
Das Outfit und der Hintergrund wollen mitgedacht werden. Überlegen Sie sich, wer in der virtu-
ellen Runde mit dabei sein wird, und wählen Sie Ihre Garderobe aus, als würde das Meeting live
stattfinden. Beim Hintergrund gilt generell: möglichst neutral, in den Firmenfarben oder vielleicht
auch mit dem Firmenlogo.
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TRANSFERAUFGABE
Rückschlüsse ziehen und lernen
Denken Sie zurück an eine Ihrer letzten Besprechungen:
• Was ist gut gelaufen? Und was haben Sie dazu beigetragen?
• Was haben Sie bei Kolleginnen und Kollegen oder Ihrer Führungskraft be-
obachtet, das Sie gut fanden? (Wie) Könnten Sie das vielleicht auch über-
nehmen?
• Welche der Tipps aus diesem Kapitel wollen Sie zeitnah stärker beachten?
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KAPITEL 5
Alle für eine(n)?
TAKE AWAY
Ein starker Teamzusammenhalt basiert auf mehreren Säulen. Zwei wesentliche
Stützen sind persönliche Verbundenheit und informeller Austausch.
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IM ÜBERBLICK
Damit sich keine Wir-gegen-die-Mentalität zwischen Kolleginnen und Kollegen vor
Ort und denen im Homeoffice entspinnt, können Sie auch als Teammitglied gegen-
steuern:
1. Nutzen Sie Gelegenheiten zum informellen Austausch mit Kolleginnen und
Kollegen – insbesondere mit jenen, zu denen Sie eher selten Kontakt haben.
2. Bemerken Sie eine zunehmende Distanz zwischen sich selbst und den
Kolleg:innen, die Sie aufgrund des jeweiligen Arbeitsortes seltener sehen?
Dann steuern Sie gegen, indem Sie das Gespräch suchen oder potenzielle
Konfliktpunkte offen ansprechen.
3. Vernetzen Sie sich bewusst auch mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen
Abteilungen.
4. Entwickeln Sie ein Gespür dafür, wie Sie on- und offline kommunizieren.
Sind Sie schriftlich manchmal kürzer angebunden als persönlich? Wie ist
Ihre Wortwahl? Fragen Sie dafür ruhig mal nach bei Ihren Mitmenschen
und ändern Sie Ihre Art zu kommunizieren entsprechend. Vor allem, wenn
Sie schon einmal negative Antworten oder Kritik bekommen haben: Neh-
men Sie solche Hinweise ernst und arbeiten Sie an Ihrem Ton.
5. Bitten Sie sich gegenseitig um Hilfe, statt zuerst die Führungskraft zu fragen.
6. Ergründen Sie, wie es Ihren Kolleginnen und Kollegen mit ihren aktuellen
Aufgaben geht. Fragen Sie aber beispielsweise nicht „Was hast Du heute ge-
macht?“, sondern „Wie geht es Dir mit Projekt XY?“. Das signalisiert Interes-
se und Wertschätzung.
7. Rufen Sie auch mal an oder schreiben Sie ohne eine konkrete Frage auf der
Agenda. Tauschen Sie sich über Persönliches aus: Tipps für das Wochenen-
de oder ein gutes Buch.
8. Schlagen Sie gemeinsame Aktivitäten außerhalb der Arbeitszeit vor: Das
kann Sport sein oder auch ein Kulturevent.
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NACHGEFRAGT
„Ich habe das Gefühl, die Leute haben verlernt, spontan zu helfen und mit anzu-
packen. Außerdem finde ich es im hybriden Team schwer, einzuschätzen, was los
ist, wenn ein Teammitglied sich generell zurückzieht. Allgemein ist es schwerer, die
Stimmung einzuschätzen.“
Lena, 31
„Ich habe den Eindruck, durch die größtenteils virtuelle Kommunikation geht Kolle-
gialität verloren. Man weiß weniger über Kolleg:innen, obwohl man direkt zusam-
menarbeitet, und andere kennt man gar nicht. Das erschwert für mich manchmal
die Zusammenarbeit.“
Sophie, 31
22
„Wenn Konflikte vor allem schriftlich oder gar nicht geklärt werden, schadet das
dem Teamzusammenhalt. Bei analogen Treffen merke ich dann, was da manchmal
so alles hochkommt. Auch bei mir selbst, weil ich bestimmte Sachen schriftlich nicht
loswerden kann oder will.“
Christina, 33
TRANSFERAUFGABE
Gesprächsstoff
So banal das klingen mag … Brainstormen Sie doch einmal Ihre ganz persönlichen
Favoriten unter den Small-Talk-Themen. Stift, Papier und einfach mal drauflos-
schreiben: Worüber sprechen Sie gerne? Was interessiert Sie?
In einem zweiten Schritt machen Sie sich dann Gedanken, ob und mit wem Sie
bereits über diese Themen sprechen. Von wem Ihrer Kolleginnen und Kollegen
wissen Sie vielleicht noch gar nicht, ob er oder sie diese Interessen teilt? Mit wem
würden Sie gerne mal sprechen und was könnten Sie als Anlass nehmen?
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KAPITEL 6
Mit sich und der (hybriden) Führung
im Reinen sein
TAKE AWAY
Bloß nicht unsichtbar werden! Zeigen Sie Präsenz – und zwar unabhängig von
Ihrem Arbeitsort. Machen Sie Ihre Bedürfnisse, aber auch Ihre Ergebnisse und
Erfolge gegenüber Ihrer Führungskraft und im Unternehmen sichtbar.
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IM ÜBERBLICK
Im Sinne Ihres eigenen Wohlbefindens sollten Sie sich regelmäßig an die folgenden
Tipps zurückerinnern:
• Werden Sie nicht unsichtbar. Sprechen Sie an, wenn Rücksprachen in Ver-
gessenheit zu geraten scheinen oder wenn Sie lange vergeblich auf Rück-
meldung warten.
• Sagen Sie Bescheid, wenn der Umfang oder die Menge der Aufgaben Ihnen
zu viel werden, aber auch, wenn Sie sich unterfordert fühlen und sich mehr
Herausforderungen wünschen. Reflektieren Sie dafür Ihre Arbeitsbelastung
regelmäßig.
• Legen Sie Termine und Arbeitsprozesse offen. Das hilft Ihnen, Ihre Situation
zu erklären, und kann die Grundlage für Änderungen oder Verbesserungen
sein.
• Machen Sie Ihre Ergebnisse und Erfolge ebenfalls sichtbar. Das heißt: Teilen
Sie diese mit anderen!
• Stimmen Sie sich mit Ihrer Führungskraft ab: Welche und wie viele Informa-
tionen benötigen Sie voneinander? Welche Termine in welcher Häufigkeit
sind für den Austausch sinnvoll?
• Nehmen Sie sich Zeit, Ihre eigenen Bedürfnisse in puncto Arbeitsmodell
kennenzulernen, und behalten Sie Ihre Gefühlslage dazu im Blick. Fühlen
Sie sich im Homeoffice und im Firmenbüro wohl? Falls nicht, woran liegt
das?
• Kommunizieren Sie Ihre Erreichbarkeit und „zwingen“ Sie sich so gleichzei-
tig, sich auch selbst an diese genannten Pausenzeiten, an Feierabend und
Wochenende zu halten.
• Grenzen Sie Arbeitszeit und Freizeit voneinander ab. Dabei können eigene
Routinen und Rituale jeweils für die Tage im Homeoffice und die im Firmen-
büro helfen.
• Kombinieren Sie möglichst selbstbestimmt Ihre beruflichen und persön-
lichen Verpflichtungen, und zwar ohne Absprachen zu vergessen oder sich
gewünschte Ziele zu verbauen.
25
NACHGEFRAGT
„Ich finde es schwierig, daheim meinen eigenen Modus zu finden. Einerseits fällt
es mir schwer, Pausen zu machen, andererseits lasse ich mich leicht von Haushalts-
arbeiten ablenken.“
Sophie, 31
„Generell arbeite ich daheim zu den gleichen Zeiten. Aber ich vergesse die Mittags-
pause richtig oft oder beantworte dann doch zwischendurch Mails und gehe ans
Telefon. So allein daheim fällt es mir schwerer abzuschalten.“
Astrid, 57
„Aktuell habe ich Probleme mit meinem direkten Vorgesetzten. Hier sind kritische
Punkte Gehalt, Weiterbildung und die Arbeit im Homeoffice in Zukunft. Ich habe
keinen Kontakt zur nächsthöheren Führungskraft, bin also von EINER Person ab-
hängig und habe kaum Möglichkeit, Feedback, Kritik und Beschwerden zu äußern.“
Michael, 29
26
Antwort von Pinktum:
Fordere regelmäßige Absprachen nicht nur von Kolleginnen und Kollegen, son-
dern auch von Deiner Führungskraft ein. Dafür solltet Ihr am besten feste Termine
einplanen. Hast Du den Eindruck, Dir entgehen wichtige Weiterbildungschancen
oder Du bekommst zu wenig oder zu spätes Feedback? Dann melde das zeitnah
zurück. Bei Problemen mit dem oder der direkten Vorgesetzten sprich ihn oder sie
zuerst direkt und persönlich an. Versucht gemeinsam, konkrete Lösungen für die
bestehenden Probleme zu finden. Legt am besten direkt einen Zeitrahmen fest, bis
wann diese Änderungen alte Routinen ersetzt haben sollen. Tritt bis zur Deadline
und auch darüber hinaus keine Besserung ein, ist es legitim, sich an die Personal-
abteilung zu wenden und um Unterstützung oder Rücksprache zu bitten. Langer
Rede kurzer Sinn: Wenn Du Probleme mit Deiner Führungskraft hast oder Ge-
sprächsbedarf siehst, dann sprich das im ersten Schritt immer direkt bei ihm oder
ihr an!
TRANSFERAUFGABE
Fühlen Sie sich wohl?
Überlegen Sie, wie es Ihnen mit Ihrem aktuellen Arbeitsmodell geht, und dann
nehmen Sie sich die Liste mit den Tipps noch einmal vor: Welche dieser Ratschläge
beachten Sie bereits? Machen Sie sich in einem ersten Schritt direkt im Dokument
neben dem jeweiligen Tipp Stichpunkte mit Ihrer Antwort dazu.
27
Welche dieser Tipps beachten Sie bereits?
Werden Sie nicht unsichtbar. Sprechen Sie an,
wenn Rücksprachen in Vergessenheit zu ge-
raten scheinen oder wenn Sie lange vergeblich
auf Rückmeldung warten.
Sagen Sie Bescheid, wenn der Umfang oder
die Menge der Aufgaben Ihnen zu viel werden,
aber auch, wenn Sie sich unterfordert fühlen
und sich mehr Herausforderungen wünschen.
Reflektieren Sie dafür Ihre Arbeitsbelastung
regelmäßig.
Legen Sie Termine und Arbeitsprozesse offen.
Das hilft Ihnen, Ihre Situation zu erklären, und
kann die Grundlage für Änderungen oder Ver-
besserungen sein.
Machen Sie Ihre Ergebnisse und Erfolge eben-
falls sichtbar. Das heißt: Teilen Sie diese mit
anderen!
Stimmen Sie sich mit Ihrer Führungskraft ab:
Welche und wie viele Informationen benötigen
Sie voneinander? Welche Termine in welcher
Häufigkeit sind für den Austausch sinnvoll?
Nehmen Sie sich Zeit, Ihre eigenen Bedürfnisse
in puncto Arbeitsmodell kennenzulernen, und
behalten Sie Ihre Gefühlslage dazu im Blick.
Fühlen Sie sich im Homeoffice und im Firmen-
büro wohl? Falls nicht, woran liegt das?
Kommunizieren Sie Ihre Erreichbarkeit und
„zwingen“ Sie sich so gleichzeitig, sich auch
selbst an diese genannten Pausenzeiten, an
Feierabend und Wochenende zu halten.
Grenzen Sie Arbeitszeit und Freizeit vonein-
ander ab. Dabei können eigene Routinen und
Rituale jeweils für die Tage im Homeoffice und
die im Firmenbüro helfen.
Kombinieren Sie möglichst selbstbestimmt
Ihre beruflichen und persönlichen Verpflich-
tungen, und zwar ohne Absprachen zu verges-
sen oder sich gewünschte Ziele zu verbauen.
28
Fragen Sie sich in einem zweiten Schritt:
Was leiten Sie aus diesen Notizen ab?
Und: Können Sie daran selbst etwas ändern? Oder liegt das in den Händen Ihrer
Führungskraft?
Und dann? Dann nehmen Sie diese Aspekte direkt mit ins nächste Gespräch mit
Ihrer Führungskraft. Erklären Sie, was Ihnen bei der Arbeit besonders wichtig ist,
wie Sie künftig am liebsten arbeiten würden und natürlich warum.
29
Kernbotschaften
1 Ein hybrides Team besteht aus Mitarbeitenden, von denen einige, je nach Wo-
chentag, im Firmenbüro arbeiten, andere im Homeoffice oder im Remoteof-
fice. Die größte Herausforderung ist dabei die Kommunikation im Team und
auch zwischen Abteilungen.
3 Nicht nur der Zusammenhalt des Teams ist von Bedeutung, sondern auch
das Wohl jedes einzelnen Teammitglieds. Dafür ist es wichtig, die eigenen
Wünsche und Bedürfnisse nicht nur zu kennen, sondern auch mitzuteilen.
Zum eigenen Wohlbefinden trägt auch bei, wer klare Grenzen zwischen
Arbeit und Freizeit zieht und im regelmäßigen Austausch mit der Führungs-
kraft steht.
INDIVIDUELLE KERNBOTSCHAFTEN
30
Ihr Plan für die Praxis
Was können und möchten Sie tun, um die Lerninhalte in Ihre Praxis zu übertragen?
Notieren Sie möglichst konkrete Schritte, und halten Sie fest, bis wann Sie diese
umsetzen werden.
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