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Die Insel Capri

Die Insel gehört zur Provinz Neapel in der Region Kampanien. Nordwestlich von
ihr liegen die Inseln Ischia und Procida. Ursprünglich hieß Capri ‚Capreae’ und
war eine griechische Kolonie seit dem 7.Jh.v.Chr. Ihre Blüte begann in der
römischen Kaiserzeit, nachdem Kaiser Augustus 29 v.Chr. die Insel in
kaiserliche Verwaltung übernahm und dort eine Villa am Meer erbaute.
Sein Nachfolger, Kaiser Tiberius (röm. Kaiser 14-37), zog sich 26 n.Chr. von
Rom nach Capri zurück und lebte dort, bis er am 16.März 37 n. Chr. in Misenum
verstarb, 78 Jahre alt. Sein großes Interesse galt der Astrologie. Ansonsten war er
durch Feldzüge und Intrigen seelisch stark belastet und suchte auf der Insel Capri
Ruhe. Dort ließ er 12 Villen auf die Namen der Zwölfgötter anlegen, von denen
die (von ihm bewohnte) Villa Jovis auf der Höhe des Monte Solare und einige
kleinere Villen entdeckt wurden. Später diente die Insel jedoch als
Verbannungsort unliebsamer Mitglieder der kaiserlichen Familien!
Nach dem Tod des Tiberius wurde die Regierung wieder nach Rom verlegt und
die Insel blieb ein Erholungsort. Nach dem Untergang des römischen Reiches
wurde die Insel Capri nur öffentlich erwähnt, wenn Herrscher hier Urlaub
machten, oder wenn Piraten sie als Stützpunkt missbrauchten. Erst im 18.Jh. kam
die Insel wieder ins Gespräch, und zwar, als die Villa des Tiberius durch einen
Archäologen freigelegt wurde (der dann die noch vorhandenen Schätze erbeutete,
von denen nur noch wenige in Museen zu finden sind. Etwa ab 1850 wurde
Capri zu einem Ferienort, (besonders im Winter) bei vielen Künstlern , und ist
immer noch beliebtes Feriendomizil für deutsche Touristen.
Das Klima auf Capri ist mediterran. Im Winter liegen die Temperaturen im
Schnitt bei 4-12 Grad, im Sommer zwischen 18 und 29/32 Grad .
Die Flächengröße beträgt 10,4 km², die Einwohnerzahl ca. 8.500.

Die Insel besteht aus einer Reihe felsiger Hügel, die im Monte Solaro gipfeln,
sowie aus kleinen Hochflächen zwischen den Erhebungen.
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Capri heißt auch der Hauptort der Insel, die darüber hinaus auch noch den Ort
Anacapri und eine Reihe kleiner Weiler umfasst.
Trotz ihrer vergleichsweise geringen Größe bietet die Insel Capri eine Vielzahl
an Sehenswürdigkeiten, die sie weltweit berühmt gemacht haben:
u.A. Blaue Grotte in der Gemeinde Anacapri, Die Faraglioli in der Gemeinde
Capri (Dreier-Felsgruppe vor der Insel), die Karthause S. Giacomo, die
kaiserliche Villa Jovis, den Augustus-Park, die von Axel Munthe publizierte
Villa San Michele, Überreste aus römischer Zeit und die Anhöhe des Kaisers
Tiberius mit ihrer Aussicht. Capri wurde auch Zufluchtsort für Künstler, die
Inspiration und Abstand vom gewöhnlichen Leben suchten, z.B. Christian
Andersen, Felix Mendelsohn-Bartholdy, Alexandre Dumas, Maxim Gorkij. Auf
diese Intellektuellen folgte langsam die europäische Elite, reich und mondän, die
zwar den alten Frieden Capris störten, dafür aber den Weltruf verbreiteten.
Inzwischen hat sich Capri auch dem Massentourismus erschlossen.

Gruppe Matermarina
Via Krupp: Serpentinenpfad , der sich in vielen Haarnadelkurven den Steilhang
des Monte Castiglione hinaufschlängelt.
Der Arco Naturale: ein hoher Steinbogen an Capris Ostküste, den das Meer
geschaffen hat.

Kaiser Augustus war 29 v.Chr. zum ersten Mal nach Capri gekommen, auf dem
Rückweg aus dem Osten. Er war so überwältigt von der Schönheit der
Landschaft, dass er die Insel für sich haben wollte. Im Austausch dafür überließ
er der Gemeinde von Neapel die wesentlich größere Insel Ischia.
Die Villa Jovis (Jupiters) wurde von Tiberius auf dem höchsten Punkt des
östlichen Vorgebirges erbaut, mit Ausblick über das Meer und die Bucht
von Maria Grande. Der „Salto di Tiberio“ ist ein senkrechter Absturz, von
dem Kaiser Tiberius der Sage nach seine, oft unschuldig verurteilten, Opfer

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hinabstürzen ließ. (Auf einer hohen Felskuppe als Festung und Befestigung
der höchsten Erhebung des östlichen Vorgebirges erbaut, stand die Villa in
dessen Mittelpunkt). Viele Sagen bildeten sich um das grausame und
misstrauische Wesen des Kaisers Tiberius, das sich in seinen letzten
Lebensjahren noch verstärkte. Bei den Gärten beginnt die Via Krupp, die in
den felsigen Abhang der Küste hineingehauen wurde und nach Marina
Grande führte.
Erosionen und das Absinken einiger Teilstücke schufen die berühmten
Klippen Faraglioni. Sie wurden von der Landmasse der Insel getrennt. Auf
diesen Klippen lebt eine seltene Eidechsenart, Smaragdeidechse mit
schwarzem Rücken und tiefblauem Bauch.
Das zweitwichtigste Städtchen auf Capri ist Anacapri. Hier befinden sich
die Ruinen der Festung von 1534, die Villa San Michele und ein
Leuchtturm.
In der Villa San Michele findet man zahlreiche Kopien authentischer
Stücke: Medusa und afrikanische Säule, Loggia der Skulpturen, Hermes
und byzantinischer Tisch in der Loggia.
Der Monte Solare ist die höchste Erhebung der Insel, ein nackter Fels.
Unterhalb seiner kahlen Spitze liegt etwa 300 m über dem Meeresspiegel
ein Aussichtspunkt.
Wenig entfernt davon steht der alte Turm ‚Torre Materita, wo das
Manuskript der Geschichte von San Michele aufbewahrt wird, das in den
Jahren 1927-29 vom Dichter der Insel, Axel Munthe (schwedischer Arzt
und leidenschaftlichem Sänger der Schönheiten Capris geschrieben)wurde.
Die Kirche zum Hl.Michael steht auf Anacapri auf einem ruhigen Platz.
Der interessanteste Schmuck der Kirche ist ein vielfarbiger Boden aus

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Majolika von 1761, der das Irdische Paradies darstellt (Flora und Fauna um
die Stammeltern Adam und Eva herum).
Das Panorama vom Monte Solaro , 589 ü.M. aus, zeigt auch die Halbinsel
Sorrent und den fernen Golf von Neapel.
Die Insel Capri ist mit faszinierenden antiken Sagen verknüpft (Mythos der
Sirenen, die Odysseus, an den Mast des Schiffes gefesselt, singen hörte).
Die Blaue Grotte:
Die Fluten des Meeres haben im Verlauf der jahrtausendealten
Erosionsarbeit die Felsen angenagt, Klippen und Grotten geformt, die heute
das Ziel der Besucher Capris sind.
Die Grüne Grotte hat ihren Namen von der smaragdgrünen Farbe, welche
eine künstliche Lichtquelle oder das von der Meeresoberfläche von der
Nähe des Eingangs reflektierte Licht der Sonne auf den Wänden
hervorrufen kann.
Dasselbe gilt auch für die berühmte Blaue Grotte, teils auch für die Rote
Grotte, deren purpurrote Farbe durch einen Pflanzenbelag auf den Wänden
entsteht.
Die Blaue Grotte wurde 1822 durch Zufall entdeckt. Man gelangt in den
Grottenraum durch einen kleinen Eingang, wenig höher als 1 Meter. Das
Licht dringt durch die Brechung der Strahlen auf der Meeresoberfläche
unter der Öffnung herein und zaubert eine magische, azurblaue Farbe auf
die Felswände der Grotte.

Bereits in römischen Zeiten wurde die Insel berühmt, als Kaiser Tiberius sie
26n.Chr. zu seinem Regierungssitz ernannt hatte, um auf ihr den Menschen
zu entgehen. Nach dessen Tod, 11 Jahre später, verlor Capri diesen Status
wieder und blieb als Erholungseiland den Römern erhalten.

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Licht- und Schattenspiel, Farben von blau zu türkis, smaragdgrün und tiefblau,

rauhe Felsen. Hier sollen antike Nymphen und Göttinnen beheimatet sein.
Es ist eine Grotte karstischen Ursprungs, die schon seit der Antike bewundert
wurde. Das Licht, das die Farben ihrer Gewässer zur Geltung kommen lässt,
dringt aus einer Öffnung unter dem Meeresspiegel ein.
Die Besichtigung der Grotte bleibt nicht auf die große mittlere Höhle beschränkt,
denn diese verzweigt sich, und die beiden Arme laufen dann wieder an einem
einzigen Punkt, der „Grotta dei Pilastri“ (Pfeilergrotte) zusammen.
In geringer Entfernung hat man Überreste römischen Ursprungs gefunden,
weitere befinden sich im Freien, oberhalb des Felsvorsprungs, der die Höhle
einschließt. Diese Überreste rufen uns die Tatsache in Erinnerung, dass Kaiser
Tiberius hier einen römischen Landsitz errichten ließ.
Längs der Küsten der Insel befinden sich zahlreiche weitere Grotten, die zwar
nicht so bekannt sind, wie die Blaue Grotte, die ebenso eigenartig und schön sind.
So z.B. die Höhlen im Bereich des sog. Natürlichen Bogens (arco naturale): die
Weiße Grotte, die Grotta Meravigliosa mit vielen Stalaktiten, die Grotta Rossa
und eine Grotta Verde, Grotta dei Santi, die Grotten Certosa, des Belvedere und
des Arsenale – zu bewältigen auf einer Rundfahrt auf dem Seewege.
Der Mittelpunkt des mondänen Lebens auf Capri ist die Piazza Umberto I. – ein
Salon im Freien. Auf ihn blicken der Uhrturm und die Kirche S. Stefano.
Die zweitgrößte Siedlung auf der Insel ist Anacapri mit der Villa San Michele
über den Überresten römischer Bauten und in der Nähe einer Kapelle des Hl.
Michael. Hier gibt es einige Fundstücke und kostbare Einrichtungsgegenstände
zu besichtigen.
Ein weiteres Wunder der Natur bieten die Faraglioni. Das sind drei Riffe, die sich
hoch aus dem Meer emporheben, durch enge Durchlässe getrennt –hier hausen
viele Möwen.

Emden 18.10.2010, Liselotte Eschebach

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