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Diplomarbeit

Praktikum Neue Wohnform


Wohnen mit Hilfsbereitschaft am Liesingbach
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Inhalt
Diplomarbeit .................................................................................................................................. 1

Praktikum Neue Wohnform ......................................................................................................... 1

1. Gendererklärung ........................................................................................................................... 3
2. Vorwort ........................................................................................................................................... 3
3. Danksagung ..................................................................................................................................... 3
4. Einleitung ........................................................................................................................................ 3
5. Die Geschichte der Vinzenz Gruppe ............................................................................................... 4
6. Welche private Wohnformen sind derzeit möglich? ....................................................................... 6
7. Neue Form, Wohnen mit Hilfsbereitschaft ..................................................................................... 7
8. Leistungen im Wohnen mit Hilfsbereitschaft.................................................................................. 8
9. Interviews: ....................................................................................................................................... 9
10. Quellenverzeichnis: ....................................................................................................................... 9

Deschmann Herbert Mai 2019


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1. Gendererklärung
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Diplomarbeit die Sprachform des
generischen Maskulinums angewendet. Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die
ausschließliche Verwendung der männlichen Form geschlechtsunabhängig verstanden

2. Vorwort
Bereits vor 2 Jahren nach meiner eigenen Erkrankung fand ich eine Anstellung bei den
Barmherzigen Schwestern im Betreuten Wohnen als Haustechniker.
Hier entdeckte ich meine Freunde an der Arbeit mit älteren und hilfebedürftigen Menschen.
Da die Bevölkerung immer älter wird, und neue Wohnformen immer mehr einen größeren
Stellenwert bekommen, habe ich dieses Thema gewählt.
Ich möchte in meiner Arbeit kurz aufzeigen welche Wohnformen derzeit möglich sind und
näher auf das Betreubare Wohnen eingehen.

3. Danksagung

An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei allen Personen bedanken, die mich direkt und
indirekt bei der Entstehung und Fertigstellung dieser Arbeit unterstützt und motiviert haben.

4. Einleitung

Im Jahr 2018 eröffneten die Barmherzigen Schwestern ein neues Haus, wo eine neue
Wohnform gestartet wurde.“Betreubares Wohnen am Liesing Bach". Diese Wohnform
möchte ich in der Diplomarbeit näher erläutern.
In der neuen Wohnform leben derzeit Senioren, Mütter mit Kindern mit Körperlicher
Behinderung oder Personen ab 30 Jahren nach diversen Erkrankungen.
Ich habe hier mein dreiwöchiges Praktikum absolviert und viele neue Eindrücke sammeln
dürfen.
In meiner Praktikumszeit durfte ich die Bewohner bei ihren Einkäufen unterstützen, mit
ihnen Gespräche führen, Spiele vorbereiten, kleine handwerkliche Hilfestellungen erbringen.
Ich habe hier außerdem einen neuen Arbeitsplatz als vollversicherten Sozialbegleiter
gefunden.

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5. Die Geschichte der Vinzenz Gruppe

Seit über 170 Jahren pflegen und begleiten die Barmherzigen Schwestern kranke und
betagte Menschen und folgten dem vinzentinischen Auftrag im Bewusstsein der Spiritualität
und Tradition des Ordens.

Geschichte des Vinzenz von Paul und der Barmherzige Schwestern

Unser Krankenhaus ist vom Wesen und Ursprung her ein Krankenhaus der Barmherzigen
Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul. Diese Ordensgemeinschaft, die sich dem
Armendienst im weitesten Sinn widmet, wurde im 17. Jahrhundert von Vinzenz von Paul in
Frankreich gegründet.

„Der Not der Zeit begegnen” und „den Armen um der Liebe Christi willen zu dienen“ - das
sind die Kernaussagen unseres Ordensgründers. Die Not der Zeit hat sich heute geändert,
der Auftrag selbst aber ist zeitlos gültig. Die Barmherzigen Schwestern sind heute weltweit
die größte weibliche Ordensgemeinschaft der katholischen Kirche.

In Österreich fassten die Barmherzigen Schwestern zuerst in Zams in Tirol Fuß. 1832 wurden
von dort die ersten drei Schwestern nach Wien berufen. Das war die Geburtsstunde der
eigenständigen Kongregation mit Sitz in Wien und mit Ordenseinrichtungen in Wien,
Niederösterreich, Oberösterreich und Mähren (Tschechien).

Christliche Pflege aus Tradition

1832 stellte Erzherzog Maximilian das erste Haus in der Gumpendorfer Straße für die
Neugründung des Krankenhauses zur Verfügung. Im Erdgeschoß wohnten die Schwestern,
im 1. Stock waren die Krankensäle untergebracht. Mit einem „Männersaal“ und einem
„Weibersaal“ war es das erste Ordensspital, in dem geistliche Schwestern Männer und
Frauen pflegten.

Den Schwestern wurden zahlreiche Werke anvertraut, wie die Krankenhäuser in Wien, Linz,
Ried im Innkreis und Kremsier, dazu kommen Schulen, Kindergärten, Altenheime und
landwirtschaftliche Betriebe. In Österreich gründeten sie 1995 für ihre Krankenhäuser eine
Holding, die heute als Vinzenz Gruppe Gesundheitseinrichtungen und andere
Ordensgemeinschaften umfasst.

Hl. Vinzenz von Paul

Vinzenz wurde 1581 als Sohn armer südfranzösischer Bauern geboren. Nach der
Priesterweihe im Jahr 1600 war er als Seelsorger in Pans und Umgebung tätig.

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Dabei lernte er die große seelische Not weiter Bevölkerungskreise kennen. Zur
Missionierung am Land rief er die Missionsgesellschaft der

Lazaristen ins Leben und begründete auch andere karitative Vereinigungen. Sein
Engagement für Kranke, Bettler, verwahrloste Jugendliche, Geisteskranke, Sträflinge,
Flüchtlinge und Vertriebene wurde immer stärker. Unterstützt von Louise von Marillac
gründete er die Gemeinschaft der „Töchter der christlichen Liebe“ - die Barmherzigen
Schwestern. In einer Zeit, in der niemand sich für die vielen Notleidenden zuständig fühlte,
praktizierte er tätige Nächstenliebe. Vinzenz war revolutionär in seinem sozialen Denken und
Handeln. Er ist ein zeitlos moderner Heiliger. Vinzenz von Paul starb 1660 in Paris und wurde
1737 heiliggesprochen. 1885 wurde er zum Patron aller karitativen Vereinigungen ernannt.

Hl. Louise von Marillac

Louise von Marillac, die Mitbegründerin der Barmherzigen Schwestern, wurde 1591 in der
Nähe von Paris geboren. Angeregt durch die Initiativen von Vinzenz von Paul und unter
seiner geistlichen Begleitung widmete sie ihr Leben ebenfalls den Armen und Kranken. Ihre
Devise war „Dasein für den Anderen“. 1633 versammelten sich fünf Frauen unter ihrer
Leitung, um den Armen - insbesondere den Kranken und den Kindern - zu dienen. Vinzenz
übernahm die geistliche Führung dieser jungen Gemeinschaft, die sich schließlich zu der
damals völlig neuen Form eines karitativ tätigen Frauenordens ohne Klausur entwickelte.
„Armendienst ist Gottesdienst“ - diese Kernaussage einer tiefen Spiritualität zog zahlreiche
gläubige Frauen an. Das Volk nannte sie bald „Töchter der christlichen Liebe“ oder
„Barmherzige Schwestern“. Es kam zu einer raschen Ausbreitung der Barmherzigen
Schwestern. Sie übernahmen die Pflege der in Paris ausgesetzten Kinder und die Leitung
zahlreicher Spitäler, wie etwa das Hôtel-Dieu in Paris. Sie gründeten Altersheime, richteten
unentgeltlich Schulen in Dörfern ein und übernahmen das Asyl für Geisteskranke in Paris.

Louise starb 1660 in Paris. 1934 wurde sie heiliggesprochen und 1960 zur Patronin aller in
der Sozialarbeit Tätigen erklärt.

Mit 1.1.2011 wurde die Barmherzige Schwestern Pflege GmbH als Unternehmen in die
Vinzenz Gruppe Krankenhausbeteiligungs- und Management GmbH, eingebracht. Das Ziel,
innerhalb der Vinzenz Gruppe eine ganzheitliche und integrierte Versorgung anzubieten,
wird dadurch an der Schnittstelle zum Pflegebereich maßgeblich unterstützt. Umgekehrt
bedeutet die Integration in die Vinzenz Gruppe mit ihrer hohen Kompetenz für die
Pflegehäuser eine große Bereicherung. Seit dem Jahr 2015 bietendie Barmherzige
Schwestern auch Betreutes Wohnen an.

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Mein Zuhause. Sicher und umsorgt

Die Selbstbestimmung der Bewohner zu bewahren und dabei eine höchstmögliche


Lebensqualität sicherzustellen, darauf legen die Mitarbeiter größten Wert.

Als Teil der Barmherzigen Schwestern Pflege ist das Geschäftsmodell Betreutes Wohnen eine
neue Form der Versorgung unserer immer älter werdenden Gesellschaft.

Die Bewohner schätzen die Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit, die ihnen erhalten
bleibt, während sie gleichzeitig die Sicherheit haben, dass sie im Ernstfall bestens versorgt
werden. Sie haben die beruhigende Gewissheit, dass jemand für sie da ist. Die flexible Form
der Pflege ermöglicht ein selbstbestimmtes Altern – ein wichtiger Auftrag für die
Gesellschaft, von dem die gesamte Vinzenz Gruppe profitiert.

Einfühlsam wird individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse der Bewohnerinnen und
Bewohner eingegangen – ganz im Sinne der christlichen Nächstenliebe.

6. Welche private Wohnformen sind derzeit möglich?

6.1. Haus- und Wohngemeinschaften

Diese Form des Wohnens garantiert den Menschen einen privaten Wohnbereich, wie auch
gemeinschaftlich genutzte Räume. Die Organisation und die Verwaltung obliegt meist den
Bewohnern selbst und von außen können dann ambulante Dienste in Anspruch genommen
werden. Positiv ist die Möglichkeit, sich bei aufkommenden Schwierigkeiten gegenseitig
unterstützen zu können und das Aufgehoben sein im sozialen Umfeld. So können Menschen,
durch die gemeinsame „Lebens- und Versorgungssituation“ weiterhin relativ selbständig
leben.

6.2. Integriertes Wohnen

In „normalen“ Wohnanlagen leben hier verschiedene Bewohnergruppen zusammen. Ziel ist


es sich durch nachbarschaftliche Hilfen auch generationenübergreifend gegenseitig zu
unterstützen. Es sind Begegnungsräume und meist auch eine fachliche Unterstützung
vorhanden.

6.3. Barrierefreies Wohnen

Unter barrierefreiem Wohnen versteht man den Neubau von Wohnungen ohne Hindernisse
oder Barrieren. Sie werden hauptsächlich nach den Standards der DIN-Norm 18025 errichtet.
Auch die individuelle Anpassung bestehender Wohnungen an diese Norm und die
Bedürfnisse alter Menschen, fällt unter diesen Begriff. Ziel ist es, im Alter einen möglichst
langen Verbleib im gewohnten Wohnumfeld zu ermöglichen.

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6.4. Betreutes Wohnen

Menschen, die diese ursprüngliche Form des betreuten Wohnens nutzen, leben meist in
einer altengerechten Wohnung innerhalb einer Wohnanlage. Sie nehmen ein Paket von
Grundleistungen in Anspruch. z.B. Beratung, Notruf und können sich zusätzlich noch für
Wahlleistungen z.B. Pflege, Reinigung entscheiden. Sie leben also selbstbestimmt und
individuell, haben aber gleichzeitig die Sicherheit im Bedarfsfall Hilfe und Pflege zu erhalten.

7. Neue Form, Wohnen mit Hilfsbereitschaft


(Praktikumsplatz)

Wohnen mit Hilfsbereitschaft in der Hilde-Spiel-Gasse 4 in Wien Liesing

So lange wie möglich selbständig leben zu können, ist der Wunsch vieler Menschen.
„Wohnen mit Hilfsbereitschaft“ bietet eine neue Form des selbständigen Lebens und
unterstützt die Menschen dabei.

Diese neue Wohnform wird jetzt erstmals in Österreich in Wien-Liesing von Wohnavita in
Kooperation mit der Barmherzigen Schwestern Pflege GmbH angeboten. Im neuen
Generationenwohnen am Liesing Bach wohnen die Menschen weiterhin in Ihren eigenen
vier Wänden und genießen dabei zusätzlich unsere Services für Ihren Alltag.

Und das zugeschnitten auf das jeweilige Bedürfnis.

Ein Service-Dienstleister die Barmherzige Schwestern übernimmt dabei kleine Aufgaben für
die Bewohner und steht für Organisation und Auskunft vielfältiger Dienste zur Verfügung.
Das Miteinander, das aufeinander Schauen und das Gemeinsame sorgen für mehr Sicherheit,
Unterhaltung und Lebensqualität und ermöglichen so ein möglichst langes eigenständiges
Leben.

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8. Leistungen im Wohnen mit Hilfsbereitschaft


Das Konzept bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern ein Basispaket, der folgende
Leistungen zur Verfügung stellt.
• mit Personen ins Gespräch kommen, dabei Bedürfnisse zur Früherkennung von
Hilfesituationen feststellen und ansprechen (beispielsweise Vereinsamung,
Verwahrlosung)
• Organisation von Krankentransporten im Krankheitsfall oder bei ambulanten
Terminen
• an Werktagen fixe Anwesenheitszeiten, außerhalb dieser Anwesenheitszeiten bei
Notfällen telefonische Erreichbarkeit von 16.30 bis 08.00
• Organisation der Haustierversorgung bei Abwesenheit der Bewohner
• Postalische Erledigungen, z. B. Paketannahme auf Wunsch oder Paketaufgabe
• Besorgungsdienste für kleinere Erledigungen / Einkäufe
• Hilfe zur Selbsthilfe geben
• Schnittstellen zwischen Hilfesuchenden und professionellen Dienstleistern
(Hausverwaltung, Handwerker, Friseur, Fußpflege) unterstützen
• Betreuung des Gemeinschaftsraumes
• Information über stattfindende Aktivitäten im Umkreis (Kirche, Seniorenclub, usw.)
• Hilfe bei der Vermittlung externer Betreuungsdienste (Hauskrankenpflege, Essen auf
Rädern, Heimhilfe)
• Vermittlung eines Wäschedienstes
• Vermittlung von therapeutischen Diensten (Logotherapeuten, Physiotherapeuten,
Ergotherapeuten.
• Vermittlung / Organisation von kostenpflichtigen Zusatzleistungen
• Benachrichtigung von Angehörigen auf Wunsch des Bewohners oder bei
Krankenhauseinweisungen, usw.
• Organisation einer Ruf Hilfe mit Anschluss an eine Notrufzentrale
• kleine einfache technische Dienstleistungen: z.B. Tätigkeiten wie Glühbirnen
auswechseln, Schrauben nachdrehen, tropfende Wasserhähne reparieren.

Jedoch frei wählbar und nicht verpflichtend sind folgende kostenpflichtige Wahlleistungen:
Organisation gemeinsamer Aktivitäten, z. B. gemeinsame Jause im Gemeinschaftsraum,
Bewegung zur Musik, Gedächtnistraining.
Organisation individueller sozialer Betreuung, wie Begleitung zum Arzt, Begleitung im Alltag
oder Unterstützung in der Alltagsorganisation.
Auf Wunsch Organisation von Sprechstunden z. B. einer Diplompflegekraft oder einer
Sozialarbeiterin bzw. eines Sozialarbeiters

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9. Interviews:
Das sagen die Bewohner:

„Ich möchte in der Nähe meiner Kinder leben und die Zeit mit ihnen genießen. Aber ich
möchte nicht immer um ihre Hilfe bitten müssen, wenn sie zu Besuch sind.“ A.R. 76 Jahre

„Es ist gut zu wissen, dass jemand auf meine Wohnung schaut und die Werbung wegräumt,
wenn ich auf Urlaub fahre.“ K.L. 65 Jahre

„Viele Informationen bekommt man heute schnell im Internet. Es wäre schön, wenn jemand
für mich wichtige Informationen suchen könnte.“ H.S. 70 Jahre

„Es ist sehr praktisch, wenn jemand meine Pakete entgegen nimmt, wenn ich nicht zu Hause
bin und ich dann nicht auf die Post gehen muss.“ E.D.50 Jahre

„Wenn ich krank bin, bin ich dankbar, wenn jemand für mich ein paar Kleinigkeiten
einkaufen geht.“E.D.82 Jahre

„Selbständig Leben ist mir wichtig, aber ab und zu ist eine helfende Hand ganz praktisch.“
K.G. 60 Jahre

„Ich wäre gerne aktiver und wünsche mir mehr Gemeinschaft und Geselligkeit“ H.B.70 Jahre

10. Quellenverzeichnis:

Punkt 5 Die Vinzenz Gruppe:

Quelle https://www.bhswien.at/wir-ueber-uns/das-krankenhaus/unsere-geschichte/

Punkt 6 Wohnformen:

Quelle : https://www.grin.com/document/63844

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