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PDF of Physik Fur Ingenieure Band 2 Elektrizitat Und Magnetismus Optik Messungen Und Ihre Auswertung Ulrich Hahn Full Chapter Ebook
PDF of Physik Fur Ingenieure Band 2 Elektrizitat Und Magnetismus Optik Messungen Und Ihre Auswertung Ulrich Hahn Full Chapter Ebook
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Ulrich Hahn
Physik für Ingenieure 2
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Festkörperphysik
Rudolf Gross, Achim Marx, 2012
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Ulrich Hahn
Physik für
Ingenieure
2. Auflage
Autor
Prof. Dr. rer. nat. Ulrich Hahn
Fachhochschule Dortmund
Fachbereich Informations- und Elektrotechnik
Sonnenstr. 96
44139 Dortmund
hahn@fh-dortmund.de
ISBN 978-3-11-037722-4
e-ISBN (PDF) 978-3-11-037723-1
e-ISBN (ePUB) 978-3-11-037724-8
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Vorwort zur zweiten Auflage
Nun sind fast sieben Jahre vergangen seit dem Erscheinen meines Lehrbuches „Physik für
Ingenieure“, die Resonanz war überaus positiv. Die neuen, gestuften Studiengänge sind nun
flächendeckend eingeführt worden. Bei der Festlegung des zeitlichen Arbeitsaufwandes, der
so genannten „workload“, der von den Studierenden erwartet wird, liegen die Präsenzzeiten
in den ingenieurwissenschaftlichen BA-Studiengängen an der Fachhochschule Dortmund für
das Fach Physik bei 50% (Maschinenbau) bzw. 37,5% (Elektrotechnik), davon sind weniger
als 30% Übungen. Somit ist die Notwendigkeit, den Lehrstoff selbstständig nachzubereiten,
immens gestiegen.
Die Bedeutung des Internets als „Wissensquelle“ hat in den sieben Jahren erheblich an Be-
deutung gewonnen, dank mobiler Computer und Funknetzen ist diese Wissen auch praktisch
an jedem Ort und zu jeder Zeit abrufbar. Allerdings werden die Nutzer häufig von der Flut
der Treffer einer Suchanfrage „erschlagen“ und die Erfahrung, die ich bei Rechercheversu-
chen in Physikübungen gemacht habe, zeigen, dass die Quelle Internet oft nur bedingt zur
Lösung beitragen kann, zumal Begrifflichkeit und Nomenklatur recht uneinheitlich sind.
Vielfach müssen die in den Quellen verwendeten Begriffe und Symbole für Größen erst
einmal „übersetzt“ werden, um verständlich zu werden. Mit einem inhaltlich abgestimmten
Lehrbuch erschließt sich der Stoff dann in den meisten Fällen wesentlich ökonomischer.
Seitens des Verlages DeGruyter-Oldenbourg kam der Vorschlag, das Lehrbuch in zwei Teile
zu gliedern, um spezifischer auf den Lehrstoff eingehen zu können. Der erste Band umfasst
die Themen Mechanik, Thermodynamik sowie Schwingungen und Wellen, während im
zweiten Band Elektrizität und Magnetismus, Optik und Auswertung von Messungen abge-
handelt werden. Diesem Vorschlag bin ich gern gefolgt, denn so wird das Lehrbuch im
wahrsten Sinne des Wortes „handlicher“.
Leider hat sich in der ersten Auflage hin und wieder der Druckfehlerteufel eingeschlichen,
dank vieler wachsamer Augen meiner Studierenden ist hier Abhilfe geschaffen worden.
Auch bei der zweiten Auflage freue ich mich auf Anregungen und Kritik.
Großer Wert wird auf die ausführliche Herleitung der physikalischen Zusammenhänge und
die dazugehörenden lückenlosen Ketten von Schlussfolgerungen gelegt. Physikalische Ge-
setzt „fallen nicht vom Himmel“, Physikalische Größen werden nicht durch „von oben ver-
ordnete“ Definitionen eingeführt, stattdessen wird anhand exemplarischer Beispiele deren
Nutzen bei der Beschreibung physikalischer Sachverhalte demonstriert. Beweise werden
nicht dem Leser überlassen! Dies soll die Studierenden ermuntern, auch im späteren Berufs-
leben z. B. Normen wirklich verstehen zu wollen und ggf. kritisch zu hinterfragen statt sie
gläubig und kritiklos anzuwenden.
Für viele Studierende stellt die Mathematik zur Beschreibung physikalischer Sachverhalte
eine nicht zu unterschätzende Hürde dar, zumal Mathematik- und Physikkurse in der Regel
zeitlich parallel abgehalten werden. In vielen Fällen kann man somit die erforderlichen Ma-
thematikkenntnisse nicht voraussetzen. Daher wird z. B. die Vektorrechnung in der Mecha-
nik schrittweise eingeführt und zur Darstellung der Zusammenhänge verwendet. Bei Diffe-
rential- und teilweise Integralrechnung kann häufig auf Schulkenntnisse zurückgegriffen
werden, daher wird hier nur auf die „physikspezifischen“ Dinge eingegangen. So werden
Volumenintegrale, wie sie für die Berechnung von Schwerpunkten und Trägheitsmomenten
erforderlich sind, anhand von Beispielsrechnungen auf gewöhnliche Integrale zurückgeführt.
Ähnlich wird bei Differentialgleichungen verfahren: Es werden Lösungsverfahren angege-
ben, die nur entsprechende Schulkenntnisse voraussetzen.
Simulation physikalischer Vorgänge erleichtert in vielen Fällen das Verständnis und ermög-
licht, Probleme zu lösen, deren Bearbeitung „mit Bleistift und Papier“ zu aufwendig oder gar
unmöglich wäre. Mittlerweile sind viele Programme wie EXCEL, MATLAB, MAPLE…
verfügbar, mit denen solche Simulationen einfach am Rechner ohne aufwendige Program-
mierung durchgeführt werden können. Für einige Fälle wie schiefer Wurf mit Luftreibung
oder Wärmeleitung durch eine Kante eines Bauteils werden Simulationen mit EXCEL
angegeben.
Im Buch wird ausschließlich die „klassische“ Physik abgehandelt. Relativistische Physik ist
zwar in einzelnen technischen Bereichen von Bedeutung wie z. B. beim Global Positioning
System, sie spielt aber bei den meisten technischen Fragestellungen keine Rolle. Auch auf
die Darstellung der Quantenphysik habe ich bewusst verzichtet, da sie entweder nur sehr
elementar behandelt werden kann, so dass kein nachvollziehbarer Bezug zu technischen
Anwendungen herstellbar ist, oder der Umfang eines entsprechenden Kapitels zu groß ge-
worden wäre. Selbstverständlich spielt die Quantenphysik besonders für das Verständnis
moderner Werkstoffe eine große Rolle.
Ohne Unterstützung wäre es mir nicht möglich gewesen, dieses Buch zu schreiben. So
möchte ich der Fachhochschule für die Gewährung eines Freisemesters danken, in dem
ein großer Teil des Buches entstanden ist. Auch meiner Familie, die mir viel Verständnis
für den großen Zeitaufwand entgegengebracht hat, gilt mein großer Dank. Frau Dipl. Des.
Frauke Habig hat einen großen Teil der Zeichnungen dieses Buches mit großer Sorgfalt
angefertigt und ist mit viel Geduld meinen zahlreichen Verbesserungsvorschlägen gefolgt.
Herr Gerhard Borowski vom Physiklabor der Fachhochschule Dortmund war mir bei der
Aufnahme der zahlreichen Photos sehr behilflich und hat mit manch gutem Rat zur Seite
gestanden.
VIII Vorwort zur ersten Auflage
Ohne Begeisterung und ständiges Fragen nach den Zusammenhängen ist eine gute Lehre
nicht möglich, denn sie soll in den Studierenden ebenfalls dieses Interesse wecken, es ist ein
wichtiger Antrieb für die spätere erfolgreiche Tätigkeit als Ingenieur. Dieses Interesse in mir
geweckt haben meine Lehrer in Schule und Universität, die Herren Dr. Otto Heidrich, Prof.
Dr. Joachim Kessler und Prof. Dr. Horst Merz.
Kein Werk ist fehlerfrei und auch Gutes kann noch verbessert werden, daher bin ich für
Anregungen und Kritik sehr dankbar. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern viel Spaß
beim Erlangen und Vertiefen ihrer physikalischen Kenntnisse mit Hilfe dieses Buches.
6 Optik 761
6.1 Licht.................................................................................................................... 762
6.1.1 Was ist Licht? ..................................................................................................... 762
6.1.2 Lichtquellen........................................................................................................ 763
6.1.3 Ausbreitung von Licht ........................................................................................ 772
6.1.4 Polarisation von Licht......................................................................................... 792
6.2 Geometrische Optik............................................................................................ 803
6.2.1 Optische Abbildung............................................................................................ 804
6.2.2 Abbildung mit Spiegeln...................................................................................... 806
6.2.3 Abbildung durch Brechung an Grenzflächen ..................................................... 820
6.2.4 Abbildung durch Linsen ..................................................................................... 826
6.2.5 Strahlbegrenzungen in optischen Systemen........................................................ 838
6.2.6 Abbildungsfehler ................................................................................................ 843
6.2.7 Energietransport durch Licht .............................................................................. 850
6.2.8 Optische Instrumente.......................................................................................... 870
6.3 Interferenz und Beugung von Licht .................................................................... 895
6.3.1 Kohärenz............................................................................................................. 896
6.3.2 Interferenzen an dünnen Schichten..................................................................... 902
6.3.3 Beugung von Licht ............................................................................................. 912
Index 985
Inhalt XI
Inhalt Band 1
1 Einführung 1
1.1 Wie wird das Wissen gewonnen? ....................................................................... 2
1.1.1 Gültigkeitsbereiche physikalischer Gesetze........................................................ 4
1.1.2 Prinzipien der klassischen Physik ....................................................................... 5
1.2 Physikalische Größen ......................................................................................... 6
1.2.1 Basisgrößen und Maßsysteme............................................................................. 8
1.2.2 Rechnen mit physikalischen Größen................................................................... 9
2 Mechanik 13
2.1 Bewegung ........................................................................................................... 13
2.1.1 Rotation............................................................................................................... 14
2.1.2 Translation .......................................................................................................... 15
2.2 Kinematik ........................................................................................................... 15
2.2.1 Eindimensionale Bewegungen............................................................................ 16
2.2.2 Spezielle eindimensionale Bewegungen............................................................. 19
2.2.3 Allgemeiner Zusammenhang zwischen den kinematischen Größen................... 21
2.2.4 Bewegungszustände und ihre Änderung............................................................. 22
2.2.5 Bewegungen in zwei und drei Dimensionen....................................................... 22
2.3 Dynamik von Massenpunkten............................................................................. 34
2.3.1 Erstes Newtonsches Axiom ................................................................................ 34
2.3.2 Mengenartige physikalische Größen................................................................... 35
2.3.3 Zweites Newtonsches Axiom ............................................................................. 36
2.3.4 Drittes Newtonsches Axiom ............................................................................... 37
2.3.5 Kräfte in der Natur.............................................................................................. 40
2.3.6 Anwendungen der Newtonschen Axiome........................................................... 47
2.3.7 Koordinatentransformationen ............................................................................. 56
2.3.8 Numerisches Lösen von Bewegungsgleichungen............................................... 62
2.3.9 Arbeit und Energie.............................................................................................. 67
2.4 Systeme von Massenpunkten.............................................................................. 86
2.4.1 System und Systemgrenze .................................................................................. 86
2.4.2 Schwerpunkt ....................................................................................................... 87
2.4.3 Einfluss von äußeren Kräften.............................................................................. 91
2.4.4 Schwerpunktsystem ............................................................................................ 93
2.4.5 Kinetische Energie eines Systems von Massenpunkten...................................... 93
2.5 Stoßprozesse ....................................................................................................... 94
2.5.1 Unelastische Stöße.............................................................................................. 95
2.5.2 Antrieb durch Massenströme: Raketen ............................................................... 98
XII Inhalt
3 Thermodynamik 191
3.1 Temperatur ......................................................................................................... 191
3.1.1 Temperaturskalen ............................................................................................... 192
3.1.2 Temperaturmessung............................................................................................ 194
3.2 Thermodynamische Systeme .............................................................................. 196
3.2.1 Zustandsgrößen in der Thermodynamik ............................................................. 197
3.3 Thermische Ausdehnung .................................................................................... 198
3.3.1 Festkörper: Längenausdehnung .......................................................................... 198
3.3.2 Flüssigkeiten....................................................................................................... 201
3.3.3 Gase .................................................................................................................... 204
3.4 Die Zustandsgleichung idealer Gase................................................................... 205
3.5 Mikroskopische Beschreibung der Wärme – kinetische Gastheorie................... 211
3.5.1 Kinetische Energie und Temperatur eines idealen Gases ................................... 212
3.5.2 Geschwindigkeitsverteilung der Moleküle ......................................................... 215
3.5.3 Maxwellsche Geschwindigkeitsverteilung ......................................................... 217
3.6 Erster Hauptsatz der Thermodynamik ................................................................ 221
3.6.1 Formulierungen des 1. Hauptsatzes .................................................................... 222
3.6.2 Wärme und Wärmekapazität .............................................................................. 226
3.6.3 Spezielle Zustandsänderungen idealer Gase....................................................... 236
3.7 Thermodynamische Maschinen .......................................................................... 243
3.7.1 Kreisprozesse...................................................................................................... 243
3.7.2 Carnotscher Kreisprozess ................................................................................... 247
3.7.3 Vergleichsprozesse für reale thermodynamische Maschinen ............................. 252
3.7.4 Kreisprozesse für Turbinen................................................................................. 261
3.7.5 1. Hauptsatz für offene Systeme ......................................................................... 264
Inhalt XIII
Index 461
5 Elektrizität und Magnetismus
Erscheinungen, die wir mit Elektrizität und Magnetismus verknüpfen, werden in vielen Be-
reichen der Technik angewandt, moderne Kommunikation wie Telefon, Radio oder Fernse-
hen, Computer, elektrische Antriebe und Beleuchtung, sowie die Automatisierung vieler
Produktionsprozesse in der Industrie sind Beispiele dafür. Hervorzuheben ist auch die Rolle
der elektrischen Energie im modernen Leben. Ihr problemloser Transport in elektrischen
Leitern sowie ihre leichte Übertragbarkeit auf andere Energieträger ermöglichen viele
Einsatzbereiche. Erst mit Elektrotechnik und Elektronik konnte die moderne Industriegesell-
schaft entstehen.
Im Zusammenhang mit Elektrizität kommt neben der Masse eine neue Eigenschaft der Materie
ins Spiel, die so genannte „Ladung“. Schon im Altertum war bekannt, dass Bernstein (grie-
chisch „electron“) durch Reibung aufgeladen werden kann und dann Kräfte auf andere Objek-
te ausübt. Es war schon damals bekannt, dass die Natur dieser Kräfte anders ist als die der
allgegenwärtigen Schwerkraft. Auch der Magnetismus war schon im antiken Griechenland
bekannt, die dort vorkommende Gesteinsart „Magnetit“ zieht z. B. Eisen an. Die Erde selbst ist
ein großer Magnet, magnetische Kompassnadeln zeigen zum Nordpol. Lange Zeit wurden
Elektrizität und Magnetismus als voneinander unabhängige Phänomene angesehen, bis Expe-
rimente ergaben, dass bewegte Ladungen, also elektrische Ströme, Kräfte auf Magnete aus-
üben. Maxwell ist es schließlich im 19. Jahrhundert gelungen, alle Erscheinungen von Elektri-
zität und Magnetismus durch vier Gleichungen zu beschreiben, welche auch heute noch
uneingeschränkt gültig sind. Elektrizität und Magnetismus werden daher unter dem Begriff
„elektromagnetische Wechselwirkung“, „Elektromagnetismus“ oder „Elektrodynamik“ zu-
sammengefasst.
Die Rolle der elektromagnetischen Wechselwirkung geht weit über die technischen Anwen-
dungen hinaus. Die Bausteine der Materie, die Atome, sind aus Teilchen aufgebaut, die La-
dung tragen. Der Atomkern ist positiv geladen, die Elektronenhülle dagegen negativ. Kräfte
zwischen diesen Ladungen halten die Atome zusammen. Durch die elektromagnetische
Wechselwirkung der Elektronenhüllen werden aus Atomgruppen Moleküle gebildet, alle
chemischen Eigenschaften sind auf die Struktur der geladenen Elektronenhülle von Atomen
zurückzuführen. Das Gleiche gilt für den Aufbau von Festkörpern und Flüssigkeiten, die
Kohäsion, der Zusammenhalt, sowie ihre Deformationseigenschaften werden durch Kräfte
zwischen den Atomen, also durch elektromagnetische Kräfte, bewirkt. Alle Kräfte, die im
„täglichen Leben“ vorkommen, mit Ausnahme der Schwerkraft, können auf elektromagneti-
sche Wechselwirkungskräfte zurückgeführt werden.
482 5 Elektrizität und Magnetismus
Objekte, die gleichartig geladen sind, stoßen sich ab, bei unterschiedlicher Ladung ziehen
sie sich an.
Die Art der Ladung wurde von Franklin1 mit „positiv, +“ oder „negativ, –“ bezeichnet, er
definierte, dass ein Glasstab, der an einem Seidentuch gerieben wird, positiv geladen ist.
Nach dieser Konvention werden auch heute Ladungen bezeichnet.
Im „Normalzustand“ sind alle Gegenstände ungeladen, d. h. sie haben die gleiche Menge an
positiver und negativer Ladung, die Ladung der Atomkerne ist gleich der Ladung der Elekt-
ronenhülle. Beim Reiben des Glasstabs am Seidentuch gehen Elektronen des Stabs auf das
Tuch über, aufgrund des nun vorhandenen Ladungsüberschusses der Atomkerne weist der
Glasstab insgesamt eine positive Ladung auf, das Seidentuch dagegen eine negative. Dem
Betrage nach sind beide Ladungen gleich.
Die Versuche zur Reibungselektrizität und viele andere Experimente machen deutlich, dass
Ladung weder erzeugt noch vernichtet werden kann. Diese Ladungserhaltung ist ein funda-
mentales Naturgesetz, das universell vom Elementarteilchen bis zur Galaxie gültig ist.
Eine weitere wichtige Eigenschaft der Ladung ist ihre Quantisierung. Sämtliche Ladungen
sind ganzzahlige Vielfache der Elementarladung e. Sie beträgt
Abb. 5.1 Aufladen eines Glasstabes durch Reiben an einem Seidentuch. Vom Glasstab geht negative Ladung
(Elektronen) auf das Seidentuch über, das dann negativ geladen ist. Durch die positive Überschussladung ist der
Glasstab positiv aufgeladen.
Ist ein Körper aufgeladen, so kann man seine Ladung (teilweise) auf andere Körper übertra-
gen. Berührt man mit einem geladenen Glasstab eine isolierte Metallkugel, so erhält diese
einen Teil der Ladung. Trennt man beide wieder, so stoßen sie sich ab, da sie die gleiche Art
von Ladung tragen.
Die Abstoßung von Körpern, die die gleiche Art von Ladung tragen, kann zur Messung der
Ladungsmenge ausgenutzt werden. Diese Geräte nennt man „Elektroskope“, Geräte also, die
die Ladung sichtbar machen. Zwei an einem ihrer Enden verbundene dünne Metallstreifen
hängen an einer Metallplatte. Sobald die Metallplatte aufgeladen wird, gelangt ein Teil der
Ladung auf die Metallfolien, die sich dann gegenseitig abstoßen.
Abb. 5.2 Elektroskop zur Messung von Ladung. Wird die Metallplatte geladen, so gelangt Ladung gleicher Art auf
die Metallstreifen, die sich dann abstoßen. Zum Schutz gegen Luftströmungen befinden sich die Metallstreifen in
einem Glasbehälter.
von einem aufgeladenen Glasstab berührt wird oder sich zwischen beiden ein Metalldraht
befindet, welcher an dem einen Ende das Elektroskop und an dem anderen Ende den Glas-
stab berührt. In beiden Fällen fließt ein elektrischer Strom, es bewegen sich Ladungsträger.
Häufig verwendete Leiter sind Körper aus Metall oder spezielle Flüssigkeiten, so genannte
„Elektrolyte“. Körper aus Plastik, Holz oder Glas dagegen leiten nicht. Leiter sind elektrisch
neutrale Systeme, deren Ladung sich nicht ändert. Der Strom, der an einem Ende hinein-
fließt, kommt am anderen Ende wieder heraus.
Der Fluss von Ladung ist verbunden mit einer Bewegung von Teilchen, welche die Ladung
tragen. Charakteristisches Merkmal von Leitern sind somit leicht bewegliche Ladungsträ-
ger. Folgende Ladungsträger sind für den Transport elektrischer Ladung von technischer
Bedeutung:
• Elektronen: Aus ihnen ist die „Elektronenhülle“ der Atome aufgebaut, ihre negative La-
dung ist dem Betrage nach gleich der positiven Kernladung, Atome sind daher normaler-
weise elektrisch neutral. Bei Metallen bilden die Atome Kristalle, bei denen ein oder meh-
rere Elektronen nicht mehr an individuelle Atome gebunden sind, sondern (nahezu) frei
beweglich im Kristall sind. Durch Zu- oder Abfuhr von Elektronen können Körper aus
Metall elektrisch aufgeladen werden.
• Ionen: Werden aus den Elektronenhüllen von Atomen oder Molekülen Elektronen ent-
fernt, so entstehen aufgrund der positiven Überschussladung der Atomkerne positiv gela-
dene Ionen1. Nehmen die Elektronenhüllen dagegen Elektronen auf, so sind die entstan-
denen Ionen negativ geladen. Ladungsträger in leitfähigen Flüssigkeiten sind Ionen, die
durch Dissoziation, d. h. dem Zerfall von Säure-, Laugen- oder Salzmolekülen entstehen.
Atome oder Moleküle können auch durch Stöße oder energiereiche Strahlung ionisiert
werden, diese Mechanismen sind für die Leitfähigkeit von Gasen von Bedeutung.
Neben dem Transport durch Ladungsträger, die in einem festen oder flüssigen Leiter „ge-
bunden“ sind, kann Ladung auch durch „freie“ Ladungsträger fließen. Dies geschieht z. B. in
Elektronenröhren, Bildröhren, Röntgengeneratoren oder Teilchenbeschleunigern.
Neben den oben erwähnten Ladungsträgern sind weitere bekannt wie z. B. Positronen, Myo-
nen oder Pionen.
Im Gegensatz zu Leitern gibt es bei Isolatoren keine frei beweglichen Ladungsträger. Rei-
ben zwei Isolatoren aneinander, so werden Elektronen von der Oberfläche des einen auf die
1
Griech. „Wanderer“.
5.1 Ladung und Ladungsstrom 485
Oberfläche des anderen übertragen. Welcher Isolator Elektronen abgibt, hängt von der Stär-
ke der Bindung ab. Elektronen sind in einem Glasstab schwächer gebunden als in einem
Seidentuch, in einem Katzenfell sind sie noch schwächer als im Glasstab gebunden.
dq C
= I q , [I q ] = A = (5.2)
dt s
Die Einheit für die Stärke des Ladungsstroms oder elektrischen Stroms ist das Ampère1, eine
der sieben Basisgrößen des internationalen Maßsystems. Wegen der großen Bedeutung des
elektrischen Stroms im täglichen Leben lässt man meistens die Worte „elektrisch“ bzw. „La-
dung“ weg und spricht nur noch vom „Strom“, diese Vereinfachung werden wir im Folgen-
den auch machen. Ströme von anderen physikalischen Größen werden wir entsprechend
bezeichnen, wie z. B. Energieströme, Massenströme oder Impulsströme, den elektrischen
Strom oder Ladungsstrom dagegen nicht. Wenn keine Verwechslungsgefahr besteht, werden
wir für die Stromstärke „I“ statt mit „Iq“ schreiben. Gibt es mehrere Pfade, über die Ladung
die Systemgrenze passieren kann, so ist über alle Ströme zu summieren. Gemäß der Konven-
tion werden Ströme in das System positiv gezählt, Ströme aus dem System dagegen negativ.
Die Systemgrenze umschließt ein Raumgebiet mit dem Volumen V, für dieses Gebiet kann
man analog zur Massendichte (2.172) eine Ladungsdichte definieren.
q C
ρ q := , [ρ q ] = (5.3)
V m³
G
(5.3) definiert wie (2.172) eine mittlere Ladungsdichte. Die an einem Ort s vorliegende
lokale Dichte ist anlog zu (2.173) definiert.
G dq
ρ q ( s ) := (5.4)
dV G
s
Kirchhoffsche Knotenregel
Können in ein System, das ein bestimmtes Raumgebiet umschließt, über verschiedene Leiter
elektrische Ströme zu oder abfließen, so gilt (5.2) für die Summe aller Ströme.
dq
= ∑ Ik (5.5)
dt k
1
A. M. Ampère (1775 – 1839).
486 5 Elektrizität und Magnetismus
Wird das System durch die Ströme nicht aufgeladen oder entladen, ändert sich die Ladung
des Systems also nicht, was bei miteinander zu einem „Knoten“ verbundenen Leitern immer
der Fall ist, so vereinfacht sich (5.5) zu
0 = ∑ Ik . (5.6)
k
Diesen Zusammenhang nennt man auch die Kirchhoffsche Knotenregel, sie gilt nicht nur für
elektrische Ströme, sondern auch für alle anderen, bei denen eine Kontinuitätsgleichung wie
(5.2), (2.375) oder (3.119) gilt. Auch das 3. Newtonsche Axiom (Kapitel 2.3.4) ist ein Bei-
spiel dafür.
dX G G
= ∫ dI X = − ∫ j X • da . (5.7)
dt A
5.1 Ladung und Ladungsstrom 487
G G
den Fluss Φ des Vektorfeldes V durch die Fläche A. In unserem Fall ist V der örtliche Ver-
lauf der Stromdichte. Wie bei den Massenströmen im Kapitel 2.7.3 oder den Wärmeströmen
im KapitelG 3.10.1 spielt für den Fluss nur die Projektion des differentiellen
G Flächenelementes
G G
da 1 auf V eine Rolle, dieser Tatsache wird durch das Skalarprodukt V • da Rechnung ge-
tragen. Festzustellen ist, dass der Fluss nur für ein Vektorfeld berechnet werden kann.
Abb. 5.4 System aus einem Erzeuger elektrischer Energie, Leitern für den Energietransport und einem Verbraucher.
1 G
Die Richtung von da weist senkrecht zur Fläche A. „-“ in (5.7) ist in der Vorzeichenkonvention für Ströme
begründet.
2
Generator, lat. Erzeuger
488 5 Elektrizität und Magnetismus
Zwei identische Stromkreise (gleiche Quelle, gleiche Leitungen, gleiche Verbraucher) trans-
portieren jeweils die gleiche Energie, dabei fließen in ihren Leitungen die gleichen Ströme.
Werden Quellen und Verbraucher wie in Abb. 5.5 parallel geschaltet, d. h. die Quellen spei-
sen den jeweiligen Strom über einen Knoten K1 in eine gemeinsame Hinleitung ein und tei-
len den Gesamtstrom der gemeinsamen Rückleitung am Knoten K3 in die Einzelströme auf.
Entsprechend wird am Knoten K3 der Strom der Hinleitung auf die beiden Verbraucher auf-
geteilt und am Knoten K4 die einzelnen Rückströme zu einem gemeinsamen Rückstrom
vereinigt. Es wird der doppelte Energiestrom von den Quellen zu den Verbrauchern übertra-
gen und es fließt in den gemeinsamen Leitungen der doppelte elektrische Strom eines einzel-
nen Stromkreises.
Die von jeder Leitung übertragene Leistung ist proportional zum in ihr fließenden elektri-
schen Strom.
W
P ∼ I oder P = ϕI , [ϕ] = := V (5.9)
A
Abb. 5.5 Zur Proportionalität von Energie- und Ladungsstrom. Die parallel geschalteten Quellen speisen den
doppelten Energiestrom in die gemeinsamen Leitungen, die parallel geschalteten Verbraucher entnehmen die
doppelte Leistung.
5.1 Ladung und Ladungsstrom 489
Der Proportionalitätsfaktor ϕ heißt „elektrisches Potential“ der Leitung, durch die der Strom I
fließt. Die Einheit für das elektrische Potential ist das „Volt1“. Im Stromkreis der Abb. 5.4
sind Hin- und Rückstrom zum Verbraucher entgegengesetzt gleich groß, damit netto von der
Quelle zum Verbraucher Energie transportiert wird, müssen die elektrischen Potentiale von
Hin- und Rückleitung unterschiedlich groß sein.
P = ϕ Hin I Hin + ϕ Rück I Rück = (ϕ Hin − ϕ Rück ) I Hin (5.10)
Um Leistung zu übertragen, muss also zwischen Hin- und Rückleitung eine Potentialdiffe-
renz oder elektrische Spannung U := ϕHin – ϕRück bestehen. Sie wird ebenfalls in Volt ange-
geben. Der Nullpunkt des elektrischen Potentials kann beliebig gewählt werden. Da man die
Erde als sehr großen Leiter und Ladungsreservoir ansehen kann, bezieht man Spannungen
üblicherweise auf das Potential der Erde.
Gleichungen wie (5.10) haben wir schon im Zusammenhang mit Energietransport in der Me-
chanik und in der Thermodynamik kennen gelernt. In der Mechanik wird der Energiestrom
durch einen Impulsstrom begleitet, der Proportionalitätsfaktor ist die Geschwindigkeit, in der
Thermodynamik wird neben einem Wärmestrom auch Entropie transportiert, der Proportiona-
litätsfaktor ist in diesem Fall die (absolute) Temperatur. Die Differenz des elektrischen Poten-
tials oder die elektrische Spannung zwischen den Leitern ist eine intensive Größe, die in ähnli-
cher Weise wie die Geschwindigkeit oder die Temperatur beschreibt, wie stark der begleitende
Strom mit Energie „beladen“ ist. Allgemein nennt man den Proportionalitätsfaktor zwischen
Energiestrom PX und dem Strom IX des Energieträgers X (Impuls, Entropie, Ladung) die zu
diesem Strom „energiekonjugierte“ intensive Größe ξX. Diese Größe, multipliziert mit der
Größe des begleitenden Stroms des Energieträgers, ergibt immer einen Energiestrom.
Tab. 5.2 Energieströme in Mechanik, Thermodynamik sowie elektrische Energieströme (siehe auch Tab. 3.10).
Thermodynamik P = Q = TS S T
Zu bemerken ist, dass in der Mechanik aufgrund des 3. Newtonschen Axioms immer zwei Ob-
G
jekte wechselwirken. Somit ist v die Relativgeschwindigkeit zwischen den beiden Objekten.
Wird der dem einen Objekt zugeführte Energiestrom z. B. durch Reibung wieder abgeführt, so
1
Benannt nach A. Volta (1745 – 1827).
2
℘ bezeichnet hier den Druck.
490 5 Elektrizität und Magnetismus
dass der Impuls konstant bleibt, so entspricht dies dem Sachverhalt aus Abb. 5.4. Schiebt eine
Person eine Kiste, die sich unter dem Einfluss von Gleitreibung auf einem horizontalen Boden
bewegt, so erfolgt die Rückleitung des abgeführten Impulses über den Boden. Der Impuls-
stromkreis wird über die Person geschlossen, die sich beim Schieben vom Boden abstoßen
muss (3. Newtonsches Axiom) und somit als „Impulspumpe“ wirkt. Entscheidend ist die Rela-
tivgeschwindigkeit zwischen Kiste und Boden, so wie im elektrischen Fall die Potentialdiffe-
renz zwischen den Leitungen von Bedeutung ist.
Ein anderes Beispiel eines geschlossenen Stromkreises ist die Kombination einer Wärme-
kraftmaschine und einer Wärmepumpe in einem adiabaten System (siehe Abb. 3.65). Wer-
den beide reversibel betrieben und sind die mechanischen Leistungen gleich, so ist der Ent-
ropiestrom im warmen Reservoir von der Einspeisung der Wärmepumpe zur Abnahme der
Wärmekraftmaschine gleich dem Entropiestrom von der Abwärmeeinspeisung der Wärme-
kraftmaschine zur Wärmezuführung der Wärmepumpe im kalten Reservoir. Das warme
Reservoir kann z. B. eine Fernwärmeleitung sein, das kalte Reservoir ein Gewässer.
Abb. 5.7 Entropiestromkreis eines adiabaten Systems aus Wärmepumpe und Wärmekraftmaschine.
5.1 Ladung und Ladungsstrom 491
Abb. 5.8 Kombination von zwei Stromkreisen zu einem. In der gemeinsamen Leitung fließt kein Strom. Zwischen
den verschiedenen Punkten herrschen Potenzialdifferenzen.
An den Leitungsknoten KA und KB in Abb. 5.8 beträgt das elektrische Potential ϕ1,2 und an
Punkten P1 und P2 ϕ1 bzw. ϕ2. Berechnen wir die Potentialdifferenzen eines geschlossenen
„Maschenumlaufes“ von KA über P1, KB und P2 zurück nach KA, so betragen diese
ϕ1 − ϕ1, 2 + ϕ1, 2 − ϕ1 + ϕ 2 − ϕ1, 2 + ϕ1, 2 − ϕ 2 = 0 . (5.12)
Dieser Zusammenhang gilt allgemein für so genannte Maschen, geschlossene Wege eines
beliebigen elektrischen Netzwerkes, in dem Energiequellen und Energieverbraucher über
elektrische Leiter miteinander verbunden sind. Entsprechend gilt für die Spannungen zwi-
schen den Punkten
U ( P1 , K A ) + U ( K B , P1 ) + U ( P2 , K B ) + U ( K A , P2 ) = 0 . (5.13)
Für eine beliebige Masche in einem Netzwerk mit verschiedenen Spannungsquellen und
Verbrauchern gilt daher ebenfalls die Maschenregel
∑U i = 0. (5.14)
i
Die Summe aller Spannungen einer Masche in einem elektrischen Netzwerk ist null.
Das Bezugspotential ist, wie oben schon erwähnt das Potential der Erde. Bei einem Umlauf
wie in Abb. 5.8 muss die „Bewegungsrichtung“ festgelegt werden.
492 5 Elektrizität und Magnetismus
Eine derartige Potentialdifferenz stellt einen Antrieb für einen positiven Strom vom Ladungs-
eintritt zum Ladungsaustritt dar, so wie eine Temperaturdifferenz einen positiven Wärmestrom
von warm (hohes Potential) nach kalt (negatives Potential) bewirkt. Solche Antriebe bezeich-
net man auch als Spannung. Somit ist die Spannung an einem Verbraucher positiv, wenn die
Potentialdifferenz zwischen Endpunkt E und Anfangspunkt A des Stromes negativ ist.
U A→ E = −(ϕ E − ϕ A ) = ϕ A − ϕ E (5.15)
So wurden auch aus (5.12) die Spannungen in (5.13) mit der in Abb. 5.8 festgelegten Rich-
tung des Maschenumlaufs ermittelt.
5.1 Ladung und Ladungsstrom 493
Widerstand
Zwischen dem Strom durch den Verbraucher und der anliegenden Spannung besteht ein
funktionaler Zusammenhang, er wird bestimmt durch den Mechanismus der Energieum-
wandlung. Den Verlauf I(U) bezeichnet man auch als „Kennlinie“ eines Verbrauchers. Der
Energiestrom vom Betrage P = UI verlässt über einen anderen Energieträger den Stromkreis.
Abb. 5.10 Kennlinien einiger Verbraucher (a): Glühlampe und Heizleiter, (b) Gleichrichterdiode, (c) technischer
Widerstand, (d) Elektrolysezelle oder Akkumulator beim Laden, (e) Gasentladungslampe.
494 5 Elektrizität und Magnetismus
Die Steigung der Kennlinie eines Verbrauchers heißt auch „Leitwert“ G, sein Kehrwert
„elektrischer Widerstand“ R des Verbrauchers. Ein Sonderfall liegt vor, wenn die Steigung
der Kennlinie und damit Leitwert bzw. Widerstand konstant sind. In diesem Fall spricht man
von einem Widerstand, der dem „Ohmschen1 Gesetz“ gehorcht. Technische Widerstände, die
in der Elektronik zur Steuerung von Strömen verwendet werden, sind extra auf dieses lineare
Verhalten zwischen Strom und anliegender Spannung ausgelegt. Zu bemerken ist, dass der
Widerstand eines Verbrauchers häufig von der Temperatur abhängig ist. Für einen konstan-
ten Widerstand (Ohmschen Widerstand) gilt
V A 1
U = RI bzw. I = GU mit [ R ] = := Ω , [G ] = = := S 2. (5.16)
A V Ω
Mit (5.10) ergeben sich somit quadratische Zusammenhänge zwischen Energiestrom und
Strom bzw. Spannung.
U2
P = RI 2 bzw. P = GU 2 = (5.17)
R
Bei allen anderen Verbrauchern muss man den differentiellen Widerstand bzw. den differen-
tiellen Leitwert für einen bestimmten Strom I0 bzw. eine bestimmte Spannung U0 nehmen.
dU dI
R= bzw. G = (5.18)
dI I0 dU U0
Bei einem Ohmschen Widerstand ist die Konstanz des Verhältnisses anliegende Spannung
dividiert durch fließenden Strom eine Eigenschaft des Werkstoffes, aus dem der Leiter be-
steht. Im einfachsten Fall können wir annehmen, dass bei konstanter Querschnittsfläche A
des Leiters und konstanter Ladungsdichte ρq im Leiter die Stromdichte j ebenfalls konstant
ist und wie in (2.373) der Zusammenhang
j = ρq vD (5.19)
besteht. Damit ist die Strömungs- oder Driftgeschwindigkeit vD der Ladungsträger ebenfalls
überall im Leiter gleich. Im Leiter der Länge l wird der elektrische Energiestrom in einen
Wärmestrom umgewandelt, dazu muss zwischen den Enden des Leiters eine Potentialdiffe-
renz vorliegen. Da der Leiter überall gleich aufgebaut ist, können wir annehmen, dass pro
Länge gleich viel Energie umgesetzt wird, der Widerstand somit proportional zur Länge des
Leiters ist. Aufgrund der Konstanz der Stromdichte ist dagegen der Widerstand umgekehrt
proportional zur Querschnittsfläche des Leiters, somit gilt
l l 1 l S
R∼ oder R = ρ = mit [ρ] = Ωm und [ κ] = . (5.20)
A A κ A m
1
G. S. Ohm (1789 –1854). Der elektrische Widerstand wird in „Ohm“ (Symbol Ω) angegeben.
2
Die Einheit des elektrischen Leitwertes ist „Siemens“, benannt nach W. von Siemens (1816 – 1892).
5.1 Ladung und Ladungsstrom 495
Der Proportionalitätsfaktor ρ1 ist der spezifische Widerstand, sein Kehrwert κ heißt auch
spezifische elektrische Leitfähigkeit des Leiterwerkstoffes. Innerhalb gewisser Grenzen ist ρ
konstant, meistens liegt jedoch eine Temperaturabhängigkeit vor. Reale, in der Elektrotech-
nik verwendete Leiter zum Transport von elektrischer Energie können als Ohmsche Wider-
stände betrachtet werden, deren Leitungswiderstand (5.20) folgt. Thermische Widerstände
von ebenen Wärmeleitern weisen mit (3.294) eine zu (5.20) analoge Gesetzmäßigkeit auf.
Eine grobe Klassifikation unterscheidet zwischen Leitern (κ > 104 S/m), Halbleitern
(104 S/m < κ < 10-8 S/m) und Nichtleitern (κ < 10-8 S/m). Leiter haben viele bewegliche
Ladungsträger, Halbleiter wenige, aber sehr gut bewegliche, Nichtleiter dagegen praktisch
keine frei beweglichen Ladungsträger.
Auch für nicht elektrische Energieströme können wir Widerstände definieren. So wird in der
Mechanik durch Reibung Bewegungsenergie in Wärme umgewandelt, dazu ist erforderlich,
dass eine Geschwindigkeitsdifferenz der reibenden Objekte vorliegt. Wir haben im Kapi-
tel 2.3.5 verschiedene Typen von Reibungskräften kennen gelernt. Der Reibungswiderstand
wird analog zu (5.16) aus dem Verlauf Δv(FR) berechnet.
FR Δv(FR) RReib
äußere Gleitreibung const. beliebig ∞
innere Reibung (laminar) bΔv FR 1
b b
innere Reibung (turbulent) dv² FR 1 1
d 2 FR d
1
Die Symbole sind für Dichte(n) und spezifischen Widerstand gleich. In der Regel ergibt sich die Größe aus dem
Zusammenhang.
496 5 Elektrizität und Magnetismus
Abb. 5.11 Verlauf Δv(FR) bei (a) äußerer und (b) innerer Reibung (laminar) (c) innere Reibung (turbulent).
Abb. 5.12 Energiekonverter mit den Größen des begleitenden Stroms IX einer extensiven physikalischen Größe
sowie der dazu energiekonjugierten intensiven Größe ξX.
verlässt der Energiestrom PY den Energiekonverter mit der mengenartigen Größe Y bzw.
ihrem Strom IY als Energieträger, dabei hat die energiekonjugierte Größe ξY den Wert ξY, B.
Falls Y eine Erhaltungsgröße ist, muss dem Energiekonverter über den Eingang des Sekun-
därenergiepfades der Strom IY zugeführt werden, die Größe ξY muss dann einen Wert
ξY, A < ξY, B aufweisen.
Bei einem „idealen“ Energiekonverter wird der primäre Energiestrom vollständig auf den
sekundären „Nutzenergiestrom“ übertragen. Allerdings haben wir im Kapitel 3.8.3 erkannt,
dass jeder Umwandlungsprozess „Verluste“ erleidet, also aufgrund der Irreversibilität Entro-
pie erzeugt wird. Dieser Entropiestrom begleitet einen Strom von Wärme, die bei dem Um-
wandlungsprozess erzeugt wird. Um diesen Wärmestrom wird der Nutzenenergiestrom ver-
mindert. Entsprechend ergeben sich der Wirkungsgrad des Energiekonverters und daraus die
erzeugte Entropie zu
| PY | PX − Q T S 1
η= = = 1 − Konv. erz. (5.21)
PX PX PX
P
S erz. = (1 − η) X . (5.22)
TKonv.
Zu bemerken ist, dass die erzeugte Entropie umso kleiner ist, je höher die (als konstant ange-
nommene) Temperatur des Energiekonverters ist. Die eingesetzte Primärenergie wird mit
steigender Temperatur weniger entwertet, der Wärmestrom kann z. B. in einer Wärmekraft-
maschine weiter mit den Einschränkungen des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik in andere
Energieformen umgewandelt werden. Das gleiche gilt, wenn die Nutzenergie Wärme ist.
Tabelle 5.5 stellt einige Energiekonverter vor.
1
Den Energiekonverter verlassende Ströme werden der Konvention gemäß negativ gezählt.
498 5 Elektrizität und Magnetismus
Tab. 5.5 Energiekonverter und ihre Kenngrößen. Erhaltungsgrößen sind mit einem * gekennzeichnet, dann wird
der Energiestrom in Anlehnung an (5.10) durch PX = (ξX, 1 – ξX, 2)IX bzw. PY = (ξY, A – ξY, B)IY (siehe Abb. 5.12)
berechnet.
Bei den Geschwindigkeiten bzw. Winkelgeschwindigkeiten gehen wir davon aus, dass sich
der Teil des Energiekonverters, der die Reaktionskraft bzw. das Reaktionsdrehmoment auf-
nimmt, in Ruhe befindet. Damit ist der zugeordnete Energiestrom null.
Eine besondere Klasse von Energiekonvertern stellen Batterien dar. In ihnen wird chemische
Energie in elektrische umgewandelt. Bei wieder aufladbaren Batterien oder Akkumulatoren1
geschieht der umgekehrte Vorgang: elektrische Energie wird in chemische Energie umge-
setzt. Bei einer chemischen Reaktion werden Ausgangsstoffe zu so genannten Reaktionspro-
dukten umgewandelt, ein Beispiel ist die Verbrennung von Erdgas (Methan) mit Luftsauer-
stoff. Aus diesen Ausgangsstoffen entstehen Wasser und Kohlendioxid sowie Wärme als
sekundäre Nutzenergie.
Allgemein wird der Strom chemischer Energie von einem oder mehreren Massen- oder
Stoffmengenströmen der Ausgangsstoffe sowie entsprechenden Strömen der Reaktionspro-
dukte begleitet. Die gemäß (5.11) dazugehörigen energiekonjugierten intensiven Größen
nennt man „chemische Potentiale“ µ der betreffenden Stoffe. Sie entsprechen den in Kapi-
tel 3.8.4 behandelten thermodynamischen Potentialen, bezogen auf die Massen- bzw. Stoff-
mengenströme. Welches thermodynamische Potential im Einzelfall zu wählen ist, hängt von
den Randbedingungen der chemischen Reaktion ab. Erfolgt die Reaktion isotherm und iso-
bar, so entspricht dem chemischen Potential die spezifische bzw. molare freie Enthalpie.
1
Von lat. accumulare, (Ladung) anhäufen, sammeln.
5.1 Ladung und Ladungsstrom 499
Die netto zur Verfügung stehende chemische Energie, die in elektrische umgewandelt wer-
den kann, beträgt
Dabei bezeichnen „A“ die Ausgangsprodukte und „R“ die Reaktionsprodukte der chemischen
Reaktion. Auf die konkreten Reaktionen bei Batterien und Akkumulatoren, die man auch
unter dem Begriff „galvanische Zellen“ zusammenfasst, sowie bei der Elektrolyse wollen wir
hier nicht eingehen.
Aufgrund des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik wird bei jedem Wechsel des Energieträ-
gers in einem Energiekonverter Entropie erzeugt, es wird nicht die gesamte eingespeiste
Primärenergie in Nutzenergie umgewandelt. Prozesse, bei denen Entropie erzeugt wird, lau-
fen „von selbst“ ab, bis die Entropie des abgeschlossenen Systems ein Maximum erreicht
hat. Diesen Zustand nennt man „Gleichgewicht“. Die intensiven Größen der Teilsysteme,
zwischen denen Energiestrom und der begleitende Strom floss, weisen dann gleiche Werte
auf.
• Es fließt keine Ladung mehr, wenn die Potentialdifferenz zwischen zwei aufgeladenen
Objekten, die durch einen elektrischen Leiter verbunden sind, null ist.
• Zwei Objekte befinden sich im thermischen Gleichgewicht, wenn ihre Temperaturen
gleich sind. Durch einen Wärmeleiter fließt dann kein Entropiestrom mehr.
• Zwischen zwei Objekten, die sich in Kontakt befinden und sich mit gleichen Geschwin-
digkeiten bewegen, wirken keine Gleitreibungskräfte.
• Ist die Summe der chemischen Potentiale der Ausgangsstoffe einer chemischen Reaktion
gleich der Summe der chemischen Potentiale der Reaktionsprodukte, so findet keine stoff-
liche Umwandlung mehr statt.
500 5 Elektrizität und Magnetismus
Die Gleichungen sind nicht unabhängig voneinander, die Knotengleichungen sind identisch.
Maschengleichung 3 geht aus der Subtraktion von Maschengleichung 2 und Maschenglei-
chung 1 hervor. Wir suchen einen Zusammenhang zwischen den Widerständen R1 und R2
und einem Gesamtwiderstand Rg, durch den bei gleicher Spannung U der gleiche Strom I
fließt wie bei der Parallelschaltung. Lösen wir die beiden ersten Maschengleichungen nach
den Teilströmen I1 bzw. I2 auf und setzen diese in die Knotengleichung ein, so erhalten wir
U U U U U
I1 = , I2 = ⇒ I− − =0=I− ⇒
R1 R2 R1 R1 Rg
1 1 1 R1 R2
= + ⇒ Rg = . (5.25)
Rg R1 R2 R1 + R2
Das gleiche Ergebnis hätten wir auch erhalten, wenn wir in der Knotengleichung die Teil-
ströme gemäß (5.16) durch die an den Widerständen anliegende Spannung U und die jewei-
ligen Leitwerte Gi = 1/Ri ausgedrückt hätten.
I = G g U = G1U + G1U ⇒ G g = G1 + G1 (5.26)
Bei einer Parallelschaltung von Widerständen addieren sich die einzelnen Leitwerte zum
Gesamtleitwert.
Aus der Maschengleichung 3 in (5.24) erhalten wir den Zusammenhang zwischen den Teil-
strömen.
I 1 R2
= (5.27)
I2 R1
Aus (5.16) folgt allgemein für die Verhältnisse von den Teilströmen zum Gesamtstrom und
den Teilströmen untereinander
I GgU R I GU R
= = 1 und 1 = 1 = 2 . (5.28)
I 1 G1U Rg I 2 G2U R1
Die obigen Zusammenhänge für die Parallelschaltung von zwei Widerständen können wir
leicht auf die Parallelschaltung von mehreren Widerständen erweitern.
1 1
(5.26) → G g = ∑ Gi oder =∑ (5.29)
i Rg i Ri
I Gg I G
= und n = n (5.30)
I k Gk I m Gm
Dabei sind Ik, Im und In die Teilströme durch die Widerstände mit den Leitwerten Gk, Gm und
Gn der Parallelschaltung.
−U + R1 I + R2 I = 0 ⇒ U = ( R1 + R2 ) I = R g I ⇒ R g = ∑ Ri . (5.31)
i
Bei einer Reihenschaltung von Widerständen addieren sich die einzelnen Widerstands-
werte zum Gesamtwiderstand.
U1 U 2 U
I= = ... = k . (5.32)
R1 R2 Rk
5.1 Ladung und Ladungsstrom 503
Abb. 5.16 Reihen- oder Serienschaltung von Widerständen. Da durch alle Widerstände der Strom I fließt, gilt für
die Spannungsabfälle oder Teilspannungen an den einzelnen Widerständen.
Amperemeter
Geräte zum Messen von elektrischen Strömen, so genannte Amperemeter, nutzen andere Ef-
fekte aus. Fließt Strom durch einen (Ohmschen) Widerstand, so wird die elektrische Energie in
Wärme umgesetzt, in Abhängigkeit vom thermischen Leitwert zwischen dem Widerstand und
der Umgebung erwärmt sich dieser auf eine bestimmte Temperatur. Diese Temperaturände-
rung wiederum bewirkt eine Längenänderung des Widerstandes, die als Zeigerausschlag sicht-
bar gemacht werden kann. Die Temperatur ist abhängig von der umgesetzten Leistung und
diese hängt wiederum von der Stromstärke ab. Nach diesem Messprinzip arbeiten so genannte
„Hitzdrahtamperemeter“. Andere Amperemeter (Dreheisen und Drehspulinstrumente) nutzen
magnetische Kräfte, die durch einen Strom bewirkt werden, aus. Diese bewirken wie beim
Elektroskop einen Zeigerausschlag, der von der Stromstärke abhängig ist. Auf diese Effekte
werden wir im Kapitel 5.3.2 eingehen. Alle Messwerke von Amperemetern haben einen elekt-
rischen Innenwiderstand RA. Bei in der Praxis verwendeten Geräten beträgt dieser ca. 20Ω bei
einem maximalen Strom IA von 500µA (Vollausschlag).
Zur Messung von Strömen müssen diese durch das Amperemeter fließen (siehe Abb. 2.13),
somit muss dieses in Reihe mit dem Verbraucher geschaltet werden. Damit vergrößert es den
Gesamtwiderstand, was eine Verminderung des Stromes zur Folge hat. Der Innenwiderstand
des Messwerkes muss daher möglichst klein1 sein, um Verfälschungen der Strommessung in
Grenzen zu halten. Der maximale Strom, der gemessen werden kann, ist zunächst auf den
Wert bei Vollausschlag begrenzt. Um auch größere Ströme messen zu können, wird zum
Messwerk ein Widerstand (Nebenwiderstand oder Shunt2) parallel geschaltet, über den ein
entsprechender Teil des Gesamtstroms fließt.
1
Man sagt auch, ein Amperemeter müsse möglichst „niederohmig“ sein.
2
Engl. Nebenschluss, ein Zweig der Parallelschaltung.
504 5 Elektrizität und Magnetismus
Abb. 5.17 Messung von Strömen durch ein Amperemeter. Messbereichserweiterung durch Parallelschalten eines
Nebenwiderstandes oder Shunts.
Soll der Messbereich des Amperemeters auf IM erweitert werden, so muss ein Strom IM – IA
durch den Shunt fließen. Aus dem Verhältnis der Teilströme kann nach (5.27) das Verhältnis
von RS, dem Widerstand des Shunts und Innenwiderstand RA des Messwerkes berechnet
werden.
IA R IA
= S ⇒ RS = RA (5.33)
I M − I A RA IM − I A
Für einen Messbereich von 10A muss dem Messwerk (RA = 20Ω, IA = 500µA) ein Shunt von
10mΩ parallel geschaltet werden. Das gesamte Amperemeter (Messwerk und Shunt) hat
gemäß (5.25) einen Widerstand von
RS R A
R Ampm. = , (5.34)
RS + R A
in diesem Fall also von 10mΩ. Je größer der Shunt ist, je größer also der Messbereich, desto
kleiner sind der Widerstand der Messanordnung und damit die Verfälschung der Messung
durch diese. Die Abweichung des gemessenen Stroms von seinem wahren Wert beträgt
U U R Ampm
ΔI := I wahr − I mess = − =U . (5.35)
RV RV + R Ampm RV + R Ampm
Voltmeter
Spannungen oder Potentialdifferenzen können zwischen zwei Punkten eines Netzwerkes
vorliegen. Bei einer Spannungsmessung müssen diese Punkte über das Spannungsmessgerät
oder Voltmeter miteinander verbunden werden. Grundsätzlich kann für eine Spannungsmes-
5.1 Ladung und Ladungsstrom 505
Abb. 5.18 Messung von Spannungen. Wird ein Amperemeter verwendet, so muss der Strom durch das Messwerk
durch einen Widerstand, der mit ihm in Reihe geschaltet wird, begrenzt werden.
sung ein Amperemeter benutzt werden, wenn sein Innenwiderstand über den Messbereich
konstant ist. Allerdings darf die zu messende Spannung den Wert RAIA nicht überschreiten,
bei dem oben betrachteten Messwerk also 0,01V.
Um größere Spannungen messen zu können, muss ein Widerstand in Reihe mit dem Mess-
werk geschaltet werden, so dass der Strom zwischen den Messpunkten kleiner als der Strom
IA bei Vollausschlag ist. Für einen Messbereich UM muss der Reihenwiderstand RR
UM
( RR + R A ) I A = U M ⇒ R R = − RA (5.36)
IA
U
U 1 = R1 I , mit U = ( R1 + R2 ) I ⇒ U 1 = . (5.37)
R1 + R2
Abb. 5.19 Einfluss des Voltmeters auf die Spannungsmessung bei zwei in Reihe geschalteten Verbrauchern.
506 5 Elektrizität und Magnetismus
Auch hier wird die Abweichung der gemessenen Spannung U1' von dem wahren Wert U1
umso größer, je kleiner der Innenwiderstand des Voltmeters ist. Voltmeter sollten daher
möglichst „hochohmig“ sein.
Ohmmeter
Der Widerstand eines elektrischen Verbrauchers berechnet sich nach (5.16) bzw. (5.18) aus
dem Quotienten der anliegenden Spannung und dem fließenden Strom. Gebräuchliche „Viel-
fachmessinstrumente“ können neben Strömen und Spannungen auch Widerstände messen, in
diesem Modus bezeichnet man sie auch als „Ohmmeter“. Sie haben eine interne Spannungs-
quelle, die in Reihe mit dem Messwerk eines Amperemeters und einem Widerstand RR zur
Anpassung des Messbereiches geschaltet ist.
Der Widerstand RR ist so bemessen, dass bei gegebener Spannung U der Spannungsquelle
der Strom zum Vollausschlag IA des Amperemeters führt, wenn der zu messende Widerstand
null ist, die Klemmen des Ohmmeters also kurzgeschlossen werden. Bei offenen Klemmen,
wenn kein Widerstand angeschlossen ist, wird der Wert „unendlich“ angezeigt. Wird ein
Widerstand Rmess angeschlossen, so fließt ein Strom
U U UI A
I= , mit R R = − RA ⇒ I = . (5.39)
R A + R R + Rmess IA Rmess I A + U
Der Verlauf I(Rmess) ist nicht linear, daher muss die Skala mit bekannten Widerständen kalib-
riert werden, damit man direkt die gemessenen Widerstandswerte ablesen kann.
Zu beachten ist bei dem Gebrauch von Ohmmetern, dass empfindliche Bauelemente, deren
Widerstand gemessen werden soll, durch den Messstrom I, in unserem Beispiel < 500µA,
nicht beschädigt werden.
Abb. 5.20 Ohmmeter als Reihenschaltung einer Spannungsquelle, einem Amperemeter und einem Widerstand zur
Anpassung des Messbereiches.
5.1 Ladung und Ladungsstrom 507
Reale Spannungsquellen
Spannungs- oder Energiequellen überführen Energie anderer Träger in elektrische Energie
und speisen diese in Stromkreise, die als Netzwerke wie die oben beschriebenen Parallel-
oder Reihenschaltungen von Widerständen strukturiert sein können, ein. Eine ideale Span-
nungsquelle speist in einen Stromkreis immer soviel Energie ein, wie vom Verbraucher ab-
geführt wird, dabei bleibt die Spannung U konstant. Bei einem „Ohmschen“ Verbraucher mit
einem konstanten Widerstand R stellt sich gemäß (5.16) ein Strom I = U/R ein, den die
Spannungsquelle unabhängig von R dem Verbraucher „liefert“. Der Energiestrom P = U²/R
kann u. U. bei kleinen Widerständen sehr hoch werden.
Eine reale Spannungsquelle kann dagegen nur einen endlichen maximalen Energiestrom in den
Stromkreis einspeisen. Häufig besteht ein linearer Zusammenhang zwischen der Spannung an
den Polen der realen Spannungsquelle, der „Klemmenspannung“, und dem eingespeisten
Strom: Die Klemmenspannung UKl. sinkt linear mit steigendem Strom. Dieses Verhalten kann
man durch einen fiktiven „Innenwiderstand“ Ri der Spannungsquelle beschreiben.
U Kl . = U 0 − Ri I (5.40)
Dabei ist U0 die „Urspannung“ der Spannungsquelle, d. h. die (konstante) Spannung, welche
die Spannungsquelle im Idealfall aufweisen würde, wenn sie unabhängig vom Strom Energie
in den Stromkreis speisen würde. Am Innenwiderstand erfolgt ein Spannungsabfall, durch
den die Urspannung auf die Klemmenspannung reduziert wird. Diese Urspannung ist ein
charakteristisches Merkmal, das z. B. bei einer Batterie durch die Art der chemischen Reak-
tion bestimmt wird. Die Klemmenspannung ist gleich der Urspannung, wenn im angeschlos-
senen Stromkreis kein Strom fließt. Daher bezeichnet man die Urspannung einer Spannungs-
quelle auch als „Leerlaufspannung“.
Die (negative) Steigung der Geraden in Abb. 5.22 entspricht dem Innenwiderstand der
Spannungsquelle. Er ist bei vielen Spannungsquellen ebenfalls eine charakteristische Kon-
stante. Wird die Spannungsquelle kurzgeschlossen, d. h. ihre Pole werden durch einen Leiter
miteinander verbunden, so beträgt die Klemmenspannung null und es fließt der Kurzschluss-
Abb. 5.21 Schaltbild einer realen Spannungsquelle, die aus einer idealen Spannungsquelle und einem mit ihr in
Reihe geschalteten Innenwiderstand aufgebaut ist.
508 5 Elektrizität und Magnetismus
Abb. 5.22 Verlauf der Klemmenspannung einer realen Spannungsquelle in Abhängigkeit vom Strom.
strom IK. Dies entspricht dem Schnittpunkt der Geraden in Abb. 5.22 mit der I-Achse. Mit
(5.40) ergibt sich der Kurzschlussstrom zu
U0
IK = . (5.41)
Ri
Die Leistung, die ein (Ohmscher) Verbraucher mit einem Widerstand RV der Spannungsquel-
le entnehmen kann, beträgt
PV = U Kl . I = U 0 I − Ri I 2 . (5.42)
Sie wird im Leerlauf (RV = ∞, I = 0) und bei Kurzschluss (RV = 0, UKl. = 0) null. Das Maxi-
mum der Leistung wird bei
dPV U
= 0 = U 0 − 2 Ri I ⇒ I max . = 0 (5.43)
dI 2 Ri
U0 U2 U2
PV ( I max . ) = U 0 − Ri 0 2 = 0 . (5.44)
2 Ri 4 Ri 4 Ri
U Kl . ( I max . ) U 0 − Ri I max . U 0
RV = = = − Ri = Ri (5.45)
I max . I max . U0
2 Ri
5.1 Ladung und Ladungsstrom 509
Abb. 5.23 Verlauf der Leistung, die eine reale Spannungsquelle in einen Verbraucher einspeisen kann, in Abhän-
gigkeit vom Strom.
groß sein. Maximale Leistung wird von der Spannungsquelle zum Verbraucher übertragen,
wenn der Widerstand des Verbrauchers gleich dem Innenwiderstand der Spannungsquelle ist.
Dies heißt auch „Widerstandsanpassung“ des Verbrauchers an die Spannungsquelle.
Urspannung und Kurzschlussstrom einer Spannungsquelle können in der Regel nicht direkt
gemessen werden. Stattdessen misst man Klemmenspannung und Strom bei messtechnisch
gut realisierbaren Werten, bestimmt aus der Steigung der Geraden in Abb. 5.22 den Innen-
widerstand der Quelle. Urspannung und Kurzschlussstrom berechnet man dann aus den
Schnittpunkten der extrapolierten Geraden mit den UKl.- bzw. I-Achsen.
Spannungsquellen, insbesondere Batterien, haben in der Regel bestimmte Urspannungen und
bestimmte Innenwiderstände, die durch die Art der elektrochemischen Energieumwandlung
und den Aufbau festgelegt werden. Um andere Spannungen oder um kleinere Innenwider-
stände zu erhalten, damit die Klemmenspannung bei großen Strömen nicht zu stark absinkt,
werden einzelne Spannungsquellen, bei Batterien nennt man diese auch „Zellen“, miteinan-
der kombiniert.
Ri
Ri , Parallel = (5.46)
n
ergibt. Eine Parallelschaltung von Zellen bietet sich also an, wenn bei großen Strömen die
Klemmenspannung möglichst konstant sein soll, die Gerade aus Abb. 5.22 also möglichst
flach verläuft. Der Innenwiderstand der Quelle ist dann gegenüber dem Widerstand des
Verbrauchers vernachlässigbar klein.
510 5 Elektrizität und Magnetismus
Abb. 5.24 Parallelschaltung von Spannungsquellen mit gleicher Urspannung und gleichem Innenwiderstand.
Abb. 5.25 Reihenschaltung von Spannungsquellen mit gleicher Urspannung und gleichem Innenwiderstand.
5.1 Ladung und Ladungsstrom 511
Werden m solcher Reihen parallel zu einer Gruppe zusammengeschaltet, so ergeben sich als
Urspannung die Urspannung der Reihe und als Innenwiderstand der Gruppe
nRi
Gruppenschaltung: U 0,Grp. = U 0, Reihe , Ri ,Grp. = . (5.48)
m
Eine Gruppenschaltung von Zellen bietet sich besonders da an, wo ein maximaler Energie-
strom aus den Spannungsquellen dem Verbraucher zugeführt werden soll. Durch entspre-
chendes Kombinieren der Zellen in parallel geschaltete Reihen kann so eine Widerstandsan-
passung der Spannungsquelle an den Verbraucher wie in (5.45) realisiert werden.
Verzweigte Netzwerke
In verzweigten Netzwerken oder Stromkreisen können Widerstände und Spannungsquellen
in beliebiger Weise miteinander verschaltet sein. Oft besteht die Aufgabe darin, bei gegebe-
nen Widerständen und Spannungen der Quellen die auftretenden Ströme sowie die Spannun-
gen zwischen verschiedenen Knoten zu berechnen oder für ein komplexes Widerstandsnetz-
werk den Ersatzwiderstand zu finden.
Die Ströme von Knoten hängen über die Knotenregel (5.6) zusammen. Außerdem lässt sich
jedes Netzwerk in verschiedene Maschen, geschlossene Pfade über Leitungen, Widerstände
und Spannungsquellen, gliedern, für die die Maschenregel (5.14) gilt. Für jeden Knoten1 und
jede Masche erhalten wir eine Gleichung, in der Ströme bzw. Spannungen und Spannungsab-
fälle, die aus Widerständen sowie Strömen zusammengesetzt sind, in Beziehung gesetzt
werden. Wichtig ist dabei, dass die Gleichungen voneinander unabhängig sind, d. h. nicht aus
der Addition oder Subtraktion anderer Gleichungen oder durch Multiplikation mit einem
Faktor hervorgehen. So waren nur drei der fünf Gleichungen (5.24) eines Netzwerkes aus
einer Spannungsquelle und zwei parallel geschalteten Widerständen (siehe Abb. 5.15) unab-
hängig voneinander. Ist die Zahl der unabhängigen Gleichungen gleich der Zahl der unbe-
kannten Größen, so sind diese eindeutig bestimmbar. Gibt es weniger Gleichungen, so sind
die Lösungen vieldeutig, d. h. es gibt funktionale Abhängigkeiten der Unbekannten vonein-
ander. Ist die Zahl der Gleichungen dagegen größer als die Zahl der Unbekannten, so ist das
Gleichungssystem überbestimmt, es kann eindeutige Lösungen geben, es besteht aber auch
die Möglichkeit, dass Widersprüche zwischen den Gleichungen bestehen.
1
Sinnvollerweise stellt man nur Gleichungen für Knoten auf, in denen sich mindestens drei Leitungen treffen.
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“Yes, yes,” 9 replied Kawelo. “Io—e, io—e,” mai la o Kawelo.
On this trip they went as far as Ma keia holo ana, hiki laua i ka
the Kaena point, at Waianae. lae o Kaena, ma Waianae.
Upon arriving at this fishing
ground, they immediately began (E like me na olelo paha mua,
pela no ma keia wahi, nolaila, e
fishing; and in a short time haalele ka olelo ana, no ka mea i
Kawelo got so busy pulling up paa mua, a e hele aku ma kahi i
the uhu that they were overtaken olelo ole ia.)
by a rain and wind-storm. When
Maakuakeke saw the storm, he Ma keia holo ana a laua i ka
urged upon Kawelo to return, for lawaia, ua nanea loa o Kawelo, i
he knew [12]that when the rain ka huki i ka uhu. Ia Kawelo e
and wind are encountered, that it lawaia ana, hiki mai la ka ua me
was the sure sign of the coming ka makani, a me ka ino pu. A ike
of Uhumakaikai. Knowing this, o [13]Maakuakeke i keia mau
he urged upon Kawelo to return, mea, koi aku la ia ia Kawelo e
but Kawelo would not consent to hoi, no ka mea, ua maa loa o
it. Kawelo, on the other hand, Maakuakeke, ina e ua, a e
knew that they were to meet the makani, alaila, hiki ua ia nei o
great fish, Uhumakaikai, so he Uhumakaikai. Nolaila, kona koi
insisted on looking down at the ia Kawelo e hoi, aole nae he ae
bottom of the sea and blowing mai o Kawelo. Ua ike no o
chewed kukui nut over the Kawelo, e halawai ana laua me
surface of the sea. While he was kela ia, me Uhumakaikai.
busily doing this, Uhumakaikai Nolaila, hoomau no ia i ke kulou
passed by. When Kawelo saw it, ana me ke puhi i ke kukui. Ia ia e
he reached for his net and made hana ana pela, kaalo ana o
ready to catch the great fish. As Uhumakaikai. A ike o Kawelo,
Uhumakaikai came nearer, he hoomakaukau i ka upena, a hei
was caught in the net and ae la o Uhumakaikai, ia wa laua
immediately they were towed out nei i huki ia ai e ka ia i ka moana
to mid-ocean by this fish. When loa, i nana aku ka hana ia uka o
they looked behind them, they Waianae ua nalowale kauhale a
saw that the houses and the line me ke poi nalu ana. Nolaila,
of surf at Waianae had kahea aku o Maakuakeke ia
disappeared. At seeing this Kawelo penei:
Maakuakeke called out to
Kawelo:
Say, Kaweloleimakua, E Kaweloleimakua,
Let us land. E pae e.
Say, offspring of the cliffs of E kama hanau a ka lapa o Puna,
Puna, Na maka o Haloa i luna,
The eyes of Haloa 17 are above, Kuu haku kuu lawaia alii o
My lord, my chiefly fisherman of Kauai.
Kauai.
When the two men started out, Ia laua i holo ai, kahuli iho la
their canoe was overturned, and, laua, a lilo iho la laua i ke ka, i ka
in righting their canoe and in hoe, pela laua i apa ai, a poina
bailing and paddling it, they iho la ka inoa o ua mau kanaka
forgot the names of the two men ala o Kauai mai. A ike laua ia
from Kauai. When they at last Kawelo, kahea aku la laua: “E
saw Kawelo, they called out: Kawelo e, ua pae mai ou mau
“Say, Kawelo, your uncles have makuakane mai Kauai mai.”
arrived from Kauai.” Kawelo Ninau mai o Kawelo: “Owai ea?”
asked: “Who are they?” They I aku laua: “Ua loaa no ia maua
replied: “We were told their ka inoa, holo mai nei a kahi i
names, but on our way we were kahuli ai, ke ka, i ka hoe, ilaila no
overturned and in righting our a poina, nalowale ka inoa; ua
canoe, and, in the bailing and lohe aku la no oe he makua, nau
paddling of it, we forgot their no e noonoo iho, eia maua ke
names. But you know they are hoi nei.” Nolaila, hoopuka mai o
your uncles, and you can think Kawelo i kana olelo paha, penei:
for yourself who they are, for we
are going back.” At this Kawelo
answered by a chant as follows:
The two men then said: “There I aku ua mau wahi kanaka nei:
was nothing like aa in their “Aohe inoa aa, he inoa okoa iho
names; the names sounded no.” Paha hou mai ana o
differently.” Kawelo then chanted Kawelo, penei:
again as follows:
The two men replied: “Yes, you Ae aku la ua mau wahi kanaka
have their names and also the nei: “Ae, o ka inoa ia ou mau
name of your god, Kulanihehu.” makua, a me ko akua pu no hoi,
Because they spoke of his god, o Kulanihehu.” No ka olelo ana
Kawelo became very angry and aku a laua i ke ’kua, huhu loa o
wanted to kill the two men, in Kawelo, a manao iho la e pepehi
order that they be used as ia laua a make, i loaa ke kanaka
sacrifice for his god. He a ke ’kua ona. Nolaila, alualu
therefore chased after them, and mai la o Kawelo ia laua mahope,
they were almost caught, when a kokoke e loaa laua ia Kawelo,
they pointed their canoes and ia wa, hookomo laua i ko laua
made for the shoals within the waa maloko mai o ke kuaau o
line of breakers along the Waianae, a ike o Kawelo, hahai
Waianae coast. When Kawelo mai la mahope o laua. Ma keia
saw this, he followed right along hahai ana a Kawelo ia laua, ili
behind the two. In doing this, iho la o Uhumakaikai i kuaau, no
Kawelo forgot about his fish and keia ili ana o kana ia, hoihoi hou
it got stranded, so he made oia i kona waa ma waho o ka
again for deep water. While he hohonu. Lilo o Kawelo ilaila, hiki
was doing this, the two men ua mau kanaka nei i Waikiki, hai
arrived at Waikiki, where they aku la laua i ka pakele mai make
told of their narrow escape from ia Kawelo. I mai o Kamalama:
death. Kamalama then said: “I “Ua olelo aku wau ia olua, mai
warned you not to get too near to hookokoke aku olua.” Ia lakou e
him.” While they were talking, kamailio ana, pae mai la o
Kawelo, Maakuakeke and the Kawelo, o Maakuakeke, o
great fish arrived; and Uhumakaikai, a lele ae la i kapa.
Uhumakaikai was put ashore. As
Kawelo landed, Kauluiki, Ku ana o Kauluiki, Kaulunui,
Kaulunui, Kauluwaho, Kauluwaho, Kaulukauloko,
Kaulukauloko, Kauluikialaalaa, Kauluikialaalaa, Kauluaiole,
Kauluaiole and Kaulupamakani, o keia poe a
Kaulupamakani, 24 came up all pau loa, me ka lakou mau ihe,
armed with their spears. These he poe lakou i ao ia i ka oo ihe.
men were very skilful in the use Ia wa, oo like lakou i na ihe ia
of the spear. When they came up Kawelo, o Kawelo hoi, he wai
to Kawelo, they began throwing auau ia nona. Ma keia oo ihe
their spears at him, which ana, olelo mai na elele o Kauai
Kawelo warded off, for they were ia Kawelo: “E! o ka hou e mai no
as mere playthings 25 to him. ka oukou i ka ihe a ku mai, make
When the men were throwing e iho, aole e hiki i Kauai.” I aku o
their spears at Kawelo, the Kamalama: “O ka wai auau ia.”
messengers from Kauai said to
Kawelo: “Say, you will surely get
hit and be killed, and you will not
be able to get to Kauai.”
Kamalama replied: “They are but
as a bath to him.”
Relating to Hoomakaukau o
Kalonaikahailaau.— Kawelo Iaia iho no ke
Kawelo Equips Himself Kaua ana ia Aikanaka.—
to Fight Aikanaka.— Ka Hoea ana i Wailua,
Arrival at Kauai. Kauai.