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Mit freundlicher Unterstützung des BKA

Recht im Internet
Auch wenn sich das Gerücht lange gehalten hat, ist die virtuelle Welt kein
rechtsfreier Raum. Auch im Internet müssen Regeln befolgt werden; von
der Achtung der Urheberrechte bis hin zum ordentlichen Geschäftsverkehr
und dem Spiel mit offenen Karten (Stichwort: “Impressumspflicht”). Aber
was tun, wenn man in die Klauen von betrügerischen Online-Händlern
geraten ist oder Opfer einer Phishing-Attacke [http://www.bsi-fuer-
buerger.de/abzocker/05_08.htm] wurde? In unserem Brennpunkt haben
wir für Sie die wesentlichen Punkte aufgelistet, die es rechtlich rund um
Internet, Handy und Co. zu berücksichtigen gibt.
Bitte beachten Sie, dass das BSI keine Rechtsauskünfte erteilen darf – das
bleibt aufgrund des Rechtsberatungsgesetzes den dort zugelassenen
Berufsgruppen vorbehalten. Daher beschränken wir uns darauf, die
häufigsten Fragenkomplexe anzuführen und auf geeignete Internetquellen
zu verweisen. Ein Anspruch auf Vollständigkeit besteht nicht. Trotz
sorgfältiger Überprüfung der angegebenen Links übernimmt das BSI
keine Haftung für die Richtigkeit der Inhalte dieser Seiten, da diese einem
kontinuierlichen Veränderungsprozess unterliegen und das BSI für die
Inhalte nicht verantwortlich ist. Informationen zu sonstigen, also nicht-rechtlichen
Schutzmaßnahmen finden Sie in den jeweiligen Themenschwerpunkten auf dieser Webseite.
Verwenden Sie einfach unsere Suchfunktion!
Los geht’s!

Rahmen und Regeln in der virtuellen Welt


Rechtsprobleme im Internet und rund um andere neue Kommunikationstechniken treten in
einer großen Zahl von Situationen auf. Da sich die Rechtslage durch neue Regelungen und
Gerichtsurteile laufend verändert, können wir hier keine abschließenden Antworten geben.
Stattdessen haben wir für Sie die kompetenten Anlaufstellen für spezielle Rechtsfragen
aufgelistet. Auch wenn Sie derzeit kein aktuelles Rechtsproblem haben, sollten Sie die
gesamte Liste lesen: So erkennen Sie besser, worauf Sie Acht geben müssen und in welchen
Punkten Sie selbst aktiv werden können, um Ihre Rechte zu wahren. Und nicht zuletzt ist es
auch gut, den eigenen rechtlichen Spielraum zu kennen: So hat schon so mancher Gestalter
einer Internetseite durch den Einsatz von geschützten Bildern, Texten oder Softwarecodes den
legalen Bereich verlassen, ohne sich dessen bewusst zu sein.

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Rechtsprobleme und Ansprechpartner

Rechtsprobleme rund um Internet, Handy & Co und die passenden


Ansprechpartner
Wie wehre ich mich rechtlich gegen Internetkriminelle?
Worauf muss ich beim Erstellen einer Webseite achten?
Wann ist das Herunterladen von Daten aus dem Internet verboten?
Wie streng ist der Datenschutz im Internet?
Welche Beschränkungen existieren für den Einsatz von Dialern und Handy-Payment?
Wie kann ich die Verbreitung von illegalen Inhalten im Internet verhindern
Was kann ich gegen Missbrauch meines elektronischen Postfachs tun?
Wie kann ich mich gegen Schadprogramme wehren?
Kann ich – ohne es zu wissen und zu wollen – zum Internetkriminellen werden?

Wie wehre ich mich rechtlich gegen Internetkriminelle?


● Phishing oder sonstiges Ausspähen und unberechtigtes Verwenden von Zugangsdaten
Wer sich als Datenfischer betätigt und fremde Zugangsdaten unberechtigt verwendet,
riskiert eine Verurteilung nach dem Strafgesetzbuch, und zwar u.a. wegen (Computer-)-
Betrugs (§§ 263 bzw. 263a StGB). Als Opfer können Sie sich über Gegenmaßnahmen
auf den Webseiten der Polizei informieren [http://www.polizei-
beratung.de/vorbeugung/gefahren_im_internet/phishing/gegenmassnahmen/#content].
Die für Sie zuständige Polizeidienststelle ermitteln Sie über diesen Link
[http://www.polizei-beratung.de/rat_hilfe/beratungsstellen/].
● E-Commerce-Betrüger
Der Online-Handel bietet Kriminellen ein breites Handlungsfeld. Vom Betrug über
Manipulationen bei Bezahlvorgängen, dem Verkauf von gefälschten Produkten wie
etwa Arzneien bis hin zur Hehlerei. Nähere Informationen über die Delikte in diesem
Bereich finden Sie auf den Internetseiten der Polizei [http://www.polizei-
beratung.de/vorbeugung/gefahren_im_internet/e_commerce/deliktsfelder/]. Die für Sie
zuständige Polizeidienststelle finden Sie über diesen Link [http://www.polizei-
beratung.de/rat_hilfe/beratungsstellen/].
● Hacking/Datenmanipulationen
Spätestens, wenn Hacker auf einem fremden Computersystem nicht nur unbefugt
eindringen, sondern auch Dateien ausspähen, löschen, verändern oder austauschen, wird
es ernst: Sie riskieren eine Bestrafung nach dem Strafgesetzbuch wegen Ausspähens
von Daten (§ 202a StGB) sowie ggf. Datenveränderung und Computersabotage (§§
303a, 303b StGB). Das gilt etwa auch dann, wenn ein geschütztes fremdes drahtloses
Funknetzwerk (WLAN [http://www.bsi-fuer-buerger.de/wlan/index.htm]) geknackt und
anschließend auf fremde Kosten im Internet gesurft wird oder Daten manipuliert
werden.
Als Opfer können Sie sich über Gegenmaßnahmen auf den Webseiten der Polizei
informieren [http://www.polizei-
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beratung.de/vorbeugung/gefahren_im_internet/phishing/gegenmassnahmen/#content].
Die für Sie zuständige Polizeidienststelle können Sie über diesen Link
[http://www.polizei-beratung.de/rat_hilfe/beratungsstellen/] ermitteln.
● Nigeria Connection und Co. – Erhalt betrügerischer Angebote
Das Bundeskriminalamt stellt auf seiner Webseite
[http://www.bka.de/profil/faq/hinweise/index.html] Informationen rund um diese
Betrugsform zur Verfügung. Die Masche ist dabei immer die gleiche: Die Adressaten
werden aufgefordert, bei der Überweisung von Geldmitteln ins Ausland oder ähnlichen
dubiosen Leistungen zu helfen. Große Profite werden in Aussicht gestellt – allerdings
nur, wenn Vorleistungen erbracht werden. Wenn Sie im Zusammenhang mit derartigen
Betrugsformen (§ 263 StGB) einen Schaden erlitten haben, dann erstatten Sie
Strafanzeige bei dem Betrugskommissariat Ihrer örtlichen Polizeidienststelle
[http://www.polizei-beratung.de/rat_hilfe/beratungsstellen/].
Worauf muss ich beim Erstellen einer Webseite achten?
Nach dem Gesetz über das Urheberrecht genießen die Urheber von Werken der Literatur,
Wissenschaft und Kunst einen besonderen Schutz. Geschützt werden insbesondere Musik,
Bilder, Filme, Literatur, aber auch Darstellungen wissenschaftlicher/technischer Art (z.B.
Stadtpläne, Konstruktionszeichnungen etc.) sowie Software. Wer eine Webseite
programmiert, muss daher dafür sorgen, dass er eine Benutzerlizenz an der eingesetzten
Software hält. Wer das nicht tut, riskiert zivil- oder strafrechtliche Folgen – und zwar auch,
wenn die Internetseite nicht gewerblichen Zwecken dient. Detaillierte Informationen zum
Thema finden Sie auf den Internetseiten des BKA [http://www.bka.de/] unter “Fragen &
Antworten – Urheberrecht” sowie auf der Webseite von i-rights.info
[http://www.irights.info/index.php?id=12]. Darüber hinaus ist beim Betreiben einer
Internetseite auch zu berücksichtigen, dass es unter bestimmten Umständen (insbesondere,
wenn “Gewinnerzielungsabsicht” besteht) eine Impressumspflicht gibt.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Auch für die Inhalte auf Seiten, auf die nur Links gesetzt
werden, kann eine rechtliche Verantwortung bestehen. Die Art und der Umfang dieser
Haftung ist allerdings rechtlich sehr umstritten, nähere Informationen dazu finden Sie unter
den hier [http://de.wikipedia.org/wiki/Haftung_f%C3%BCr_Hyperlinks#Weblinks]
angegeben Links. Ein Tipp zur Vorsorge: Besuchen Sie als Betreiber einer Webseite in
regelmäßigen Abständen die verlinkten Seiten. So können Sie sicherstellen, dass die Domain
nicht beispielsweise verkauft wurde und sich am angegebenen Ort nun unzulässige Inhalte
finden.
Wann ist das Herunterladen von Daten aus dem Internet verboten?
Die Rechtslage zum Herunterladen oder Kopieren von Musikstücken, Filmen oder Software
ist durch das Urheberrecht geregelt. Detaillierte Informationen zur Rechtslage rund um
Filesharing, MP3 und CD-Kopien finden Sie auf den Internetseiten von “i-rights”
[http://www.irights.info/index.php?id=8]. Die Betreiber dieses Projekts, unter denen sich
Universitätsprofessoren und Verbraucherschutzexperten ebenso wie Medienkünstler finden,
bieten hier eine systematische, sachliche und allgemein verständliche Darstellung der Aspekte
und Regelungen des geltenden Urheberrechts, die Privatpersonen betreffen.
Wie streng ist der Datenschutz im Internet?
Mit Fragen zum Datenschutz werden Sie in der virtuellen Welt auf Schritt und Tritt
konfrontiert: Schließlich hinterlässt man durch praktisch jede Online-Aktivität Spuren im
Netz, vom E-Mail-Versand über den Besuch von Chats und Webseiten bis zum Download
von Dateien. Diese Informationen dürfen nur innerhalb eines engen gesetzlichen Rahmens
gespeichert und verwendet werden. Detaillierte Informationen zu diesen rechtlichen Grenzen
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und den möglichen Maßnahmen gegen Missbrauch finden Sie auf den Internetseiten der
Datenschutzbeauftragten der Länder [http://www.datenschutz.de/recht/fundament/] und des
Bundes [http://www.bfd.bund.de/information/infos.html].
Welche Beschränkungen existieren für den Einsatz von Dialern und Handy-Payment?
Der Einsatz von Dialern [http://www.bsi-fuer-buerger.de/abzocker/05_02.htm] ist an strenge
Regeln etwa zur Angabe und Höhe von Preisen, Legitimationspflichten und zur Registrierung
geknüpft. Die Bundesnetzagentur stellt auf ihren Internetseiten rechtliche Informationen dazu
zur Verfügung
[http://www.bundesnetzagentur.de/enid/b8f85b6bf56c0a42c3648d6d181645e6,0/xy.html].
Die Anbieter von Handy-Bezahldiensten haben im Rahmen ihrer freiwilligen Selbstkontrolle
einen Verhaltenscodex
[http://www.fst-ev.org/] entwickelt, mit dem sie sich beispielsweise zu Transparenz und
Preisobergrenzen verpflichten und dubiosen Geschäftspraktiken eine Absage erteilen. Nähere
Informationen zu Handy-Payment finden Sie auch auf den Seiten des Informationsdienstes
Dialerschutz [http://www.dialerschutz.de/handy-payment.php].
Wie kann ich die Verbreitung von illegalen Inhalten im Internet verhindern
Leider gibt es im Internet eine ganze Menge Seiten, die illegale Inhalte etwa aus den
Bereichen Kinderpornografie, Gewalt oder Rassismus enthalten. Nähere Informationen finden
Sie im Bereich Kinderschutz auf BSI-FUER-BUERGER [http://www.bsi-fuer-
buerger.de/kinder/index.htm], auf den Seiten der Polizei [http;//www.polizei-
beratung.de/vorbeugung/gefahren_im_internet/so_schuetzen_sie_ihr_kind] oder speziell zum
Thema Kinderpornografie auf den BKA-Seiten
[http://www.bka.de/profil/faq/hinweise/index.html]. Wenn Sie derartige Inhalte im Internet
entdecken, so bieten Ihnen die Beschwerdestellen von jugendschutz.net
[http://www.jugendschutz.net/hotline/index.html] und die Meldestelle des Verbands zur
Freiwilligen Selbstkontrolle eco/FSM [http://www.internet-beschwerdestelle.de/] aktive
Unterstützung. Diese Einrichtungen können geeignete Schritte gegen die Seitenbetreiber bis
hin zum Stillegen/Sperren der Webseiten ergreifen.
Was kann ich gegen Missbrauch meines elektronischen Postfachs tun?
Unerwünschte Werbemails, so genannte Spam-Nachrichten [http://www.bsi-fuer-
buerger.de/abzocker/05_06.htm], führen zu verstopften Postfächern und unnötig langen,
teuren Download-Zeiten. Der “Bundesverband Digitale Wirtschaft”, eine Vereinigung von
Unternehmen im Bereich Software und Telekommunikation, stellt auf seinen Internetseiten
[http://www.bvdw.org/ww/de/7_pub/themen_neu/performance_marketing/emailmarketing/co
ntent4743.cfm] Anti-Spam-Informationen zur Verfügung. Oft wird Spam auch eingesetzt, um
teure Rufnummern zu bewerben. Die Bundesnetzagentur hat durch das
Telekommunikationsgesetz die Befugnis erhalten, dagegen vorzugehen und stellt auf Ihrer
Internetseiten Informationen bereit
[http://www.bundesnetzagentur.de/enid/b8f85b6bf56c0a42c3648d6d181645e6,0/1ch.html].
Wer etwa in einer Firma als Administrator für die E-Mail-Konten mehrere Personen zuständig
ist, muss allerdings noch einen zusätzlichen Aspekt bedenken: Wer voreilig Mails – etwa
nach Spamkriterien – aussortiert, greift u.U. in die Telekommunikationsfreiheit der Anwender
ein. Schließlich geht dem Adressaten ja ein Teil “seiner Post” verloren. Um sich hier
abzusichern, sollte der Einsatz von Spam-Filterprogrammen in einem Firmennetz mit den
einzelnen Mitarbeitern vereinbart werden.

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Wie kann ich mich gegen Schadprogramme wehren?


Wer vorsätzlich Viren, Würmer oder Trojanische Pferde [http://www.bsi-fuer-
buerger.de/viren/index.htm] versendet, der macht sich in der Regel der versuchten oder
vollendeten Datenveränderung (§ 303a StGB) schuldig, die nach dem Strafgesetzbuch strafbar
ist. Wenn Firmen betroffen sind, kann es sich sogar um eine noch strenger bestrafte
Computersabotage (§ 303b StGB) handeln. Bei Trojanischen Pferden und anderen
Spionageprogrammen [http://www.bsi-fuer-buerger.de/abzocker/05_05.htm] kann auch eine
Strafbarkeit wegen Ausspähens von Daten (§ 202a StGB) hinzukommen. Vorbeugung durch
Schutzprogramme und umsichtiges Verhalten ist die wichtigste Waffe gegen
Computerschädlinge – eine Liste von Verhaltenstipps finden Sie auf unserer Internetseite
[http://www.bsi-fuer-buerger.de/schuetzen/07_01.htm] oder auf den Webseiten der Polizei
[http://www.polizei-
beratung.de/vorbeugung/gefahren_im_internet/viren_und_trojaner/tipps_und_verhaltenshinw
eise]. Wenn Sie nach einem erlittenen Schaden aktiv werden wollen, so wenden Sie sich an
die zuständige Polizeidienststelle [http://www.polizei-beratung.de/rat_hilfe/beratungsstellen/].
Kann ich – ohne es zu wissen und zu wollen – zum Internetkriminellen werden?
Viele Computerschädlinge verbreiten sich selbständig, indem sie sich selbst an Adressen
weiterschicken, die sie auf infizierten Computern gefunden haben. Der Inhaber des
betroffenen Geräts macht sich damit aber nicht strafbar, denn: Die nicht fahrlässige oder
unwissentliche Verbreitung von Schadprogrammen wie Viren oder Würmern ist grundsätzlich
keine Straftat, allerdings kann eine zivilrechtliche Haftung auch schon bei Fahrlässigkeit
entstehen. Achtung: Bei Unternehmen besteht unter Umständen eine erhöhte Sorgfaltspflicht,
die sich etwa aus dem Aktiengesetz oder dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im
Unternehmensbereich (KonTraG) ergeben kann.

Wichtige Gesetze und Tipps


Die wichtigsten Gesetze (Quelle: http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht )
1. Strafgesetzbuch (StGB) (http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/stgb/index.html)
2. Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG)
(http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/uwg_2004/index.html)
3. Urheberrechtsgesetz (UrhG) (http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/urhg/index.html)
4. Telekommunikationsgesetz (TKG)
(http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/tkg_2004/index.html)
5. Teledienstgesetz (TDG) (http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/tdg/index.html)
6. Gesetz über den Schutz von zugangskontrollierten Diensten und von
Zugangskontrolldiensten (ZKDSG) [http://www.bundesrecht.juris.de/zkdsg/index.html]

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