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Peer Steinbrck ist eine wandelnde Wundertte.

Um das zu sehen, brauchte man sich nu r die Pressekonferenz nach seiner Nominierung durch den Parteivorstand anzusehen . Steinbrck kann den verantwortungsbewussten Parteifunktionr geben, den frsorgliche n Familienvater, den Kasper. Er ist machthungrig, er ist selbstironisch, er ist ein Vollblut-Politiker, der mal eben so eine glnzende Analyse der derzeitigen pol itischen Umstnde aus dem rmel schttelt. Peer Steinbrck ist unvorhersehbar und unsteuerbar. Der Politiker Steinbrck lie sich noch nie bndigen, der Wahlkmpfer Steinbrck wird das erst recht nicht zulassen. Und das ist es, was Steinbrck meint, wenn er von seinen Genossen Beinfreiheit verlan gt - die Freiheit, Wege einzuschlagen, die ihm richtig erscheinen. Voran zu strme n, gerne auch allein. Zugleich beansprucht er die Freiheit, stur stehen zu bleib en, zu beharren auf dem, was ist. Steinbrck steht zur Agenda 2010, er steht zur R ente mit 67. Viele in der Partei, vor allem die Linken, die Jungen und die Fraue n wrden die Rente mit 67 gerne weiter abmildern. Am Tag von Steinbrcks Nominierung aber wurde das Thema Rente fix in eine Arbeitsgruppe abgeschoben. Ein Kompromis s wird schwierig. Der SPD-Vorstand hat Steinbrck trotzdem einstimmig nominiert. Auch die Linken in der Partei setzen auf Steinbrck, und das aus einem einzigen Grund: Sie trauen ihm zu, die nchste Bundestagswahl fr die SPD zu gewinnen. Steinbrck spricht von Beinfr eiheit, er knnte auch Basta sagen. Das hat die Partei schon einmal geschluckt, un d sie schickt sich an, es noch einmal zu tun. Der Machthunger ist womglich doch g rer als das soziale Gewissen.

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