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Institut für Politikwissenschaft

und Sozialforschung

Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet

Die Europäische Union


Eine Einführung

Vorlesung
Wintersemester 2007/2008

Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Die dynamische Entwicklung der Ziele,
Ziele Strukturen,
Strukturen
Prozesse und Institutionen der EWG/EG/EU

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Block III: Stand der Integration und Zukunftsaufgaben

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 2

1
Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Die dynamische Entwicklung der Ziele, Strukturen, Prozesse und
Institutionen der EWG/EG/EU
Unterteilung in drei Phasen:
1) 1950 – 1985: Gründungszusammenhänge der EWG/EG, erste Krisen,
erste Erweiterungen, Konsolidierung durch EEA
2) 1985 – 2004: Europa-Euphorie, Gründung der EU, die EU angesichts der
Osterweiterung
3) 2002 – 2007: Verfassungsgebung in der EU 25/27 – oder was davon
übrig bleibt

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 3

Block I: Integrationsgeschichte
Phase 1) 1950 – 1985: Gründungszusammenhänge der
EWG/EG, erste Krisen, erste Erweiterungen,
Konsolidierung durch EEA
24.10.07 Die deutsche Frage, der Kalte Krieg und die Einigung
(West)Europas
Gründung der EGKS
Scheitern der EVG und EPG
31.10.07 Römischen Verträge (EWG und Euratom)
Supranationalität in den Römischen Verträgen
Entwicklung der jungen EWG – erste Erfolge
Erste Krisen: Die Politik des leeren Stuhls de Gaulles
erste EG-Erweiterung und EPZ
07 11 07 Eurosklerose
07.11.07 E kl undd ih
ihr iinternationales
t ti l U Umfeld
f ld
Behilfslösungen: Institutionalisierung des Europäischen Rats und
Direktwahl für das EP
Die Schaffung des EWS als Vorstufe zur WWU
Süderweiterung

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 4

2
Block I: Integrationsgeschichte
Phase 1) 1950 – 1985: Gründungszusammenhänge der
EWG/EG, erste Krisen, erste Erweiterungen,
Konsolidierung durch EEA

14.11.07 Die erste Reform der Römischen Verträge: Die Einheitliche


Europäische Akte (EEA)
Innovationen der EEA: Durchbruch zum Mehrheitsentscheid?
EEA und EPZ
Die EEA - ein gewaltiger Integrationsschub

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 5

Block I: Integrationsgeschichte
Phase 2) 1985 – 2004: Europa-Euphorie, Gründung der EU,
die EU angesichts der Osterweiterung

28.11.07 Der Vertrag von Maastricht


Internationaler Kontext: Reaktionen auf den Fall der Berliner Mauer
Inhalte und Innovationen des Vertrags von Maastricht: Die
Schaffung der Europäischen Union als Drei-Säulen-Konstruktion
Beschlüsse zur WWU und GASP
Die Institutionellen Reformen des Maastrichter Vertrags
Deutschland, die Einheit und Maastricht
05.12.07 Stimmungswechsel nach Maastricht
Die Osterweiterung der EU bahnt sich an: Die Kopenhagener
Kriterien
Der Amsterdamer Vertrag in der Analyse
Die Amsterdamer Leftover
Von Amsterdam nach Nizza: Agenda 2000
Die Osterweiterung rückt näher

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Block I: Integrationsgeschichte
Phase 2) 1985 – 2004: Europa-Euphorie, Gründung der EU,
die EU angesichts der Osterweiterung

12.12.07 Der Vertrag von Nizza


Innovationen
Leftover von Nizza
Gründe für das weitgehende Scheitern des Gipfels und die
mageren Reformergebnisse
Nizza: taugliches Primärrecht für die EU-25?

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Block I: Integrationsgeschichte
Phase 3) 2002 – 2007: Verfassungsgebung in der EU 25/27 –
oder was davon übrig bleibt

19.12.07 Die Erklärung 23 vom Dezember 2000


Der Verfassungskonvent „Zur Zukunft der Europäischen Union“:
Zusammensetzung, Arbeitsweise, Ergebnisse (=VVE)
Weiteres Schicksal des VVE
Ratifizierungsprozess
Ergebnisse der deutschen Ratspräsidentschaft Juni 2007: ein
neuer Grundlagenvertrag
Beschlüsse des Europäischen Rats im Oktober 2007
Stand der Dinge

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 8

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Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
1) 1950 – 1985:
1985 Gründungszusammenhänge
Gü d hä der
d EWG/EG,
EWG/EG
erste Krisen, erste Erweiterungen, Konsolidierung durch EEA

̇ Die deutsche Frage, der Kalte Krieg und die Einigung


(West)Europas
̇ Gründung
Gü d d
der EGKS
̇ Scheitern der EVG und EPG

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Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
1) 1950 – 1985:
1985 Gründungszusammenhänge
Gü d hä der
d EWG/EG,
EWG/EG
erste Krisen, erste Erweiterungen, Konsolidierung durch EEA

̇ Die deutsche Frage, der Kalte Krieg und die Einigung


(West)Europas
̇ Gründung
Gü d d
der EGKS
̇ Scheitern der EVG und EPG

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Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
1) 1950 – 1985:
1985 Gründungszusammenhänge
Gü d hä der
d EWG/EG,
EWG/EG
erste Krisen, erste Erweiterungen, Konsolidierung durch EEA

̇ Die deutsche Frage, der Kalte Krieg und die Einigung


(West)Europas
̇ Gründung
Gü d d
der EGKS
̇ Scheitern der EVG und EPG

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Winston Churchills Europa-Rede am 19.9.1946 in Zürich

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Winston Churchills Europa-Rede am 19.9.1946 in Zürich

Trotzdem gibt es ein Heilmittel, das [...] ganz Europa [...] so frei und glücklich
machen könnte, wie es heute die Schweiz ist. Dieses Mittel besteht in der
Erneuerung der europäischen Völkerfamilie [...], und ihrem Neuaufbau unter
einer Ordnung, unter der sie Freiheit, Sicherheit und Frieden leben kann. Wir
müssen eine Art Vereinigte Staaten von Europa errichten.
Der erste Schritt bei der Neubildung der europäischen Familie muss ein
Zusammengehen zwischen Frankreich und Deutschland sein. [...] Es gibt kein
Wiedererstehen Europas ohne ein geistig großes Frankreich und ein geistig
großes Deutschland.
Wenn wir die Vereinigten
g Staaten von Europa
p bilden wollen, so müssen wir es
jetzt tun.
Großbritannien, das Britische Commonwealth, das mächtige Amerika und, wie
ich hoffe, auch die Sowjetunion [...] müssen dem neuen Europa als wohl-
wollende Freunde gegenüberstehen und ihm zu seinem Lebensrecht verhelfen.
So möge denn Europa erstehen! („Let Europe arise!“)

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 13

Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
1) 1950 – 1985:
1985 Gründungszusammenhänge
Gü d hä der
d EWG/EG,
EWG/EG
erste Krisen, erste Erweiterungen, Konsolidierung durch EEA

̇ Die deutsche Frage, der Kalte Krieg und die Einigung


(West)Europas
̇ Gründung
Gü d d
der EGKS
̇ Scheitern der EVG und EPG

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Der französische Außenminister Robert Schuman (1950)

“Die französische Regierung schlägt vor, die Gesamtheit der


französisch-deutschen Produktion von Kohle und Stahl unter eine
gemeinsame oberste Autorität innerhalb einer Organisation zu
stellen, die der Mitwirkung anderer Staaten offensteht. Die Solidarität
der Produktion, die auf diese Weise hergestellt wird, wird bekunden,
daß jeder Krieg zwischen Frankreich und Deutschland nicht nur
undenkbar, sondern materiell unmöglich sein wird. ...Europa läßt
sich nicht mit einem Schlag herstellen und auch nicht durch einfache
Zusammenfassung: es wird durch konkrete Tatsachen entstehen..Die
Vereinigung der europäischen Nationen erfordert,
erfordert daß der
Jahrhunderte alte Gegensatz zwischen Frankreich und Deutschland
ausgelöscht wird. Das begonnene Werk muß in erster Linie
Deutschland und Frankreich erfassen“.

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 15

Jean Monnet, Robert Schuman,


(v.l.n.r.) 18 April 1951
bei der Unterzeichnung des Montanunionvertrages

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 16

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Jean Monnet, Robert Schuman, Konrad Adenauer und
Walter Hallstein (v.l.n.r.) 18 April 1951
bei der Unterzeichnung des Montanunionvertrages

Das Wagnis Europa:

Frankreich unterbreitet
diesen Vorschlag,
dessen Schicksal es
nicht voraussieht. Die
Antwort liegt bei Europa
Europa“
(R. Schuman)

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Konrad Adenauer,
Bundeskanzler
1949-1963

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Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
1) 1950 – 1985:
1985 Gründungszusammenhänge
Gü d hä der
d EWG/EG,
EWG/EG
erste Krisen, erste Erweiterungen, Konsolidierung durch EEA

̇ Die deutsche Frage, der Kalte Krieg und die Einigung


(West)Europas
̇ Gründung
Gü d d
der EGKS
̇ Scheitern der EVG und EPG

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und Sozialforschung

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Die Europäische Union


Eine Einführung

Vorlesung
Wintersemester 2007/2008

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Institut für Politikwissenschaft
und Sozialforschung

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Die Europäische Union


Eine Einführung

Vorlesung
Wintersemester 2007/2008

Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Die dynamische Entwicklung der Ziele,
Ziele Strukturen,
Strukturen
Prozesse und Institutionen der EWG/EG/EU

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Block III: Stand der Integration und Zukunftsaufgaben

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 2

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Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Die dynamische Entwicklung der Ziele, Strukturen, Prozesse und
Institutionen der EWG/EG/EU
Unterteilung in drei Phasen:
1) 1950 – 1985: Gründungszusammenhänge der EWG/EG, erste Krisen,
erste Erweiterungen, Konsolidierung durch EEA
2) 1985 – 2004: Europa-Euphorie, Gründung der EU, die EU angesichts der
Osterweiterung
3) 2002 – 2007: Verfassungsgebung in der EU 25/27 – oder was davon
übrig bleibt

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 3

Block I: Integrationsgeschichte
Phase 1) 1950 – 1985: Gründungszusammenhänge der
EWG/EG, erste Krisen, erste Erweiterungen,
Konsolidierung durch EEA
24.10.07 Die deutsche Frage, der Kalte Krieg und die Einigung
(West)Europas
Gründung der EGKS
Scheitern der EVG und EPG
31.10.07 Römischen Verträge (EWG und Euratom)
Supranationalität in den Römischen Verträgen
Entwicklung der jungen EWG – erste Erfolge
Erste Krisen: Die Politik des leeren Stuhls de Gaulles
erste EG-Erweiterung und EPZ
07 11 07 Eurosklerose
07.11.07 E kl undd ih
ihr iinternationales
t ti l U Umfeld
f ld
Behilfslösungen: Institutionalisierung des Europäischen Rats und
Direktwahl für das EP
Die Schaffung des EWS als Vorstufe zur WWU
Süderweiterung

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 4

2
Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
1) 1950 – 1985:
1985 Gründungszusammenhänge
Gü d hä der
d EWG/EG,
EWG/EG
erste Krisen, erste Erweiterungen, Konsolidierung durch EEA

̇ Die deutsche Frage, der Kalte Krieg und die Einigung


(West)Europas
̇ Gründung
Gü d d
der EGKS
̇ Scheitern der EVG und EPG

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Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 1) 1950 – 1985

Römischen Verträge (EWG und Euratom)


̇ Supranationalität in den Römischen Verträgen
̇ Entwicklung der jungen EWG – erste Erfolge
̇ Erste Krisen: Die Politik des leeren Stuhls de Gaulles
̇ erste EG-Erweiterung und EPZ

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 6

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Unterzeichnung der Römischen Verträge
am 25. 03.1957 auf dem Kapitol in Rom

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 7

Art. 2 des EWG- Vertrags:

„Aufgabe der Gemeinschaft ist es, durch die


Errichtung eines Gemeinsamen Marktes und die
schrittweise Annäherung der Wirtschaftspolitik
der Mitgliedstaaten eine harmonische
Entwicklung des Wirtschaftslebens innerhalb der
Gemeinschaft, eine beständige und
ausgewogene Wirtschaftsausweitung, eine
größere Stabilität, eine beschleunigte Hebung
der Lebenshaltung und engere Beziehungen
zwischen den Staaten zu fördern, die in dieser
Gemeinschaft zusammengeschlossen sind“.

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 8

4
Aufgaben der EWG
gemäß Artikel 3 des EWG- Vertrags:

Artikel 3 benennt dann die Aufgabenfelder der EWG, die für


die Erreichungg des Gemeinsamen Marktes notwendig g sind,,
va.
̇ Abschaffung der Zölle und nicht –tarifärer Handelshemmnisse,
̇ Errichtung eines Gemeinsamen Außenzolls,
̇ Beseitigung der Hemmnisse für den freien Waren-, Personen-,
Dienstleistungen- und Kapitalverkehr
̇ Einrichtung einer gemeinsamen Landwirtschaftspolitik
̇ Einrichtung einer gemeinsamen Verkehrspolitik
̇ Etc.

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Organe der EWG


gemäß Artikel 4 des EWG- Vertrags:

Art. 4 Abs.1 des EWG- Vertrags:


„Die
Die der Gemeinschaft zugewiesenen Aufgaben werden
durch folgende Organe wahrgenommen:
̇ eine Versammlung
̇ einen Rat
̇ eine Kommission
̇ einen Gerichtshof

Jedes Organ handelt nach Maßgabe der ihm in diesem


Vertrag zugewiesenen Befugnisse“.

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Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 1) 1950 – 1985

Römischen Verträge (EWG und Euratom)


̇ Supranationalität in den Römischen Verträgen
̇ Entwicklung der jungen EWG – erste Erfolge
̇ Erste Krisen: Die Politik des leeren Stuhls de Gaulles
̇ erste EG-Erweiterung und EPZ

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 11

Die Kommission im EWG- Vertrag:

Artikel 155 benennt die Aufgaben der Kommission:


̇ Trägt für die Anwendung dieses Vertrages ... Sorge
̇ Gibt Empfehlungen und Stellungnahmen ... ab, soweit der
Vertrag dies ausdrücklich vorsieht oder soweit sie es für
notwendig erachtet
̇ Trifft nach Maßgaben dieses Vertrags in eigener
Zuständigkeit Entscheidungen und wirkt am
Zustandekommen der Handlungen des Rats und der
Versammlung mit
̇ Übt die Befugnisse aus, die ihr der Rat zur Durchführung
der von ihm erlassenen Vorschriften überträgt.

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Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 1) 1950 – 1985

Römischen Verträge (EWG und Euratom)


̇ Supranationalität in den Römischen Verträgen
̇ Entwicklung der jungen EWG – erste Erfolge
̇ Erste Krisen: Die Politik des leeren Stuhls de Gaulles
̇ erste EG-Erweiterung und EPZ

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Mitglieder der EWG/EU


1958-2004

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Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 1) 1950 – 1985

Römischen Verträge (EWG und Euratom)


̇ Supranationalität in den Römischen Verträgen
̇ Entwicklung der jungen EWG – erste Erfolge
̇ Erste Krisen: Die Politik des leeren Stuhls de Gaulles
̇ erste EG-Erweiterung und EPZ

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 15

General de Gaulle,
französischer
Staatspräsident
1958-1969

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8
General de Gaulle und Europa

Gescheiterte außen- und europapolitische Initiativen de


Gaulles:
̇ Die Fouchet-Pläne, im Kontext der Verhandlungen zu
einer Politischen Union 1961/1962 vorgelegt, sollen eine
„unauflösliche Union der europäischen Staaten“ mit
eigener außen- und Verteidigungspolitik begründen; strikt
zwischenstaatlich angelegt quasi als Alternative zu NATO
und EWG
̇ Elysée-Vertrag (deutsch-französischer
F
Freundschaftsvertrag,
d h ft t 1963),
1963) von dde G
Gaulle
ll alsl
Speerspitze eines unabhängigen, kontinentalen Europas
gedacht; durch Präambel des Deutschen Bundestages
aber transatlantisch verankert

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 17

Luxemburger Kompromiss 28./29.01.1966:

„Stehen bei Beschlüssen, die mit der Mehrheit


auf Vorschlag der Kommission gefällt werden
können, sehr wichtige Interessen eines oder
mehrerer Partner auf dem Spiel, so werden sich
die Mitglieder des Rats innerhalb eines
angemessenen Zeitpunktes bemühen
bemühen, zu
Lösungen zu gelangen“.

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Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 1) 1950 – 1985

Römischen Verträge (EWG und Euratom)


̇ Supranationalität in den Römischen Verträgen
̇ Entwicklung der jungen EWG – erste Erfolge
̇ Erste Krisen: Die Politik des leeren Stuhls de Gaulles
̇ erste EG-Erweiterung und EPZ

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Mitglieder der EWG/EU


1958-2004

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Institut für Politikwissenschaft
und Sozialforschung

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Die Europäische Union


Eine Einführung

Vorlesung
Wintersemester 2007/2008

11
Institut für Politikwissenschaft
und Sozialforschung

Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet

Die Europäische Union


Eine Einführung

Vorlesung
Wintersemester 2007/2008

Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Die dynamische Entwicklung der Ziele,
Ziele Strukturen,
Strukturen
Prozesse und Institutionen der EWG/EG/EU

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Block III: Stand der Integration und Zukunftsaufgaben

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 2

1
Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Die dynamische Entwicklung der Ziele, Strukturen, Prozesse und
Institutionen der EWG/EG/EU
Unterteilung in drei Phasen:
1) 1950 – 1985: Gründungszusammenhänge der EWG/EG, erste Krisen,
erste Erweiterungen, Konsolidierung durch EEA
2) 1985 – 2004: Europa-Euphorie, Gründung der EU, die EU angesichts der
Osterweiterung
3) 2002 – 2007: Verfassungsgebung in der EU 25/27 – oder was davon
übrig bleibt

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 3

Block I: Integrationsgeschichte
Phase 1) 1950 – 1985: Gründungszusammenhänge der
EWG/EG, erste Krisen, erste Erweiterungen,
Konsolidierung durch EEA
24.10.07 Die deutsche Frage, der Kalte Krieg und die Einigung
(West)Europas
Gründung der EGKS
Scheitern der EVG und EPG
31.10.07 Römischen Verträge (EWG und Euratom)
Supranationalität in den Römischen Verträgen
Entwicklung der jungen EWG – erste Erfolge
Erste Krisen: Die Politik des leeren Stuhls de Gaulles
erste EG-Erweiterung und EPZ
07 11 07 Eurosklerose
07.11.07 E kl undd ih
ihr iinternationales
t ti l U Umfeld
f ld
Behilfslösungen: Institutionalisierung des Europäischen Rats und
Direktwahl für das EP
Die Schaffung des EWS als Vorstufe zur WWU
Süderweiterung

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 4

2
Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 1) 1950 – 1985

Römischen Verträge (EWG und Euratom)


̇ Supranationalität in den Römischen Verträgen
̇ Entwicklung der jungen EWG – erste Erfolge
̇ Erste Krisen: Die Politik des leeren Stuhls de Gaulles
̇ erste EG-Erweiterung und EPZ

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 5

Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 1) 1950 – 1985

Gipfel von Den Haag 1969


Eurosklerose und ihr internationales
Umfeld
̇ Behelfslösungen: Institutionalisierung des
Europäischen Rats und Direktwahl für das EP
̇ Die Schaffung des EWS als Vorstufe zur WWU
̇ Süderweiterung
Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 6

3
Willy Brandt,
deutscher
Bundeskanzler
1969-1974

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 7

Georges Pompidou,
französischer
Staatspräsident 1969-
1974

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 8

4
Beschlüsse des Gipfeltreffens von Den Haag, Dezember 1969:

̇ Beschluss zur beschleunigten Integration


̇ Stufenweise Einführung der Wirtschafts- und
Währungsunion (WWU) bis 1980 (Werner-Plan)
̇ Beschluss zur Eigenfinanzierung der Gemeinschaft
̇ Einrichtung der EPZ
̇A
Aufnahme
f h von B
Beitrittsverhandlung
it itt h dl mit
it
Großbritannien, Irland, Dänemark und Norwegen

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 9

Mitglieder der EWG/EU


1958-2004

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 10

5
Edward Heath,
britischer Prime
Minister
1970-1974

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 11

Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 1) 1950 – 1985

Gipfel von Den Haag 1969


Eurosklerose und ihr internationales
Umfeld
̇ Behelfslösungen: Institutionalisierung des
Europäischen Rats und Direktwahl für das EP
̇ Die Schaffung des EWS als Vorstufe zur WWU
̇ Süderweiterung
Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 12

6
Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 1) 1950 – 1985

Gipfel von Den Haag 1969


Eurosklerose und ihr internationales
Umfeld
̇ Behelfslösungen: Institutionalisierung des
Europäischen Rats und Direktwahl für das EP
̇ Die Schaffung des EWS als Vorstufe zur WWU
̇ Süderweiterung
Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 13

Luxemburger Kompromiss 28./29.01.1966:

„Stehen bei Beschlüssen, die mit der Mehrheit


auf Vorschlag der Kommission gefällt werden
können, sehr wichtige Interessen eines oder
mehrerer Partner auf dem Spiel, so werden sich
die Mitglieder des Rats innerhalb eines
angemessenen Zeitpunktes bemühen, zu
Lösungen
g zu gelangen“.
g g

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 14

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Die Präsidenten der Europäischen Kommission

Nam e He r k unfts land Höchs te s taatliche Funk tion Führ ungs


(Am ts ze it) vor de m Kom m is s ions am t s til
Walter Hallstein Deutschland Staatssekretär im A usw ärtigen aktiv
(1958-1967) A mt
Jean Rey Belgien Wirtschaf tsminister passiv
(1967-1970)
Franco Malf atti Italien Post- und Telekom-minister passiv
(1970-1972)
Sicco Mansholt Niederlande Landw irtschaf tsminister passiv
(1972-1973)
Francois-Xavier Onoll Frankreich Finanzminister passiv
(1973-1977)
Roy Jenkins Großbritannien Finanzminister aktiv
(1977-1981)
Gaston Thorn Luxemburg Premierminister passiv
(1981-1985)
Jacques Delors Frankreich Wirtschaf ts- und aktiv
(1985-1995) Finanzminister
Jacques Santer Luxemburg Ministerpräsident passiv
(1995-1999)
Romano Prodi Italien Ministerpräsident ?
(1999-2004)
Mario -Barroso Portugal Ministerpräsident ?
(2004 - ?)
Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 15

Helmut Schmidt,
deutscher
Bundeskanzler
1974-1982

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 16

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Valéry Giscard d‘Estaing,
französischer Staatspräsident 1974-1981

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 17

Pariser Gipfel, Dezember 1974:

1) Direktwahl des europäischen Parlaments wird


beschlossen; 1. Wahl: 1979
2) Der belgische Premierminister Leo Tindemans wird
beauftragt, ein Gesamtkonzept für den Übergang der EG
zu einer „Europäischen Union“ vorzubereiten; der
Tindemans-Bericht wird am 29.12.1975 vorgelegt
3) Institutionalisierung des Europäischen Rats als die
Versammlung der Staats- und Regierungschefs der EG-
Staaten; gibt künftig die Leitlinien der Integration vor

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 18

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Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 1) 1950 – 1985

Gipfel von Den Haag 1969


Eurosklerose und ihr internationales
Umfeld
̇ Behelfslösungen: Institutionalisierung des
Europäischen Rats und Direktwahl für das EP
̇ Die Schaffung des EWS als Vorstufe zur WWU
̇ Süderweiterung
Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 19

Die Europäische Union


Eine Einführung

Die drei Elemente des EWS

̇ ECU als gewogene Durchschnittswährung


̇ Wechselkurs- und Interventionsmechanismus
̇ Kreditmechanismus zwischen den Zentralbanken

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 20

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Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 1) 1950 – 1985

Gipfel von Den Haag 1969


Eurosklerose und ihr internationales
Umfeld
̇ Behelfslösungen: Institutionalisierung des
Europäischen Rats und Direktwahl für das EP
̇ Die Schaffung des EWS als Vorstufe zur WWU
̇ Süderweiterung
Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 21

Mitglieder der EWG/EU


1958-2004

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 22

11
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und Sozialforschung

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Die Europäische Union


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Wintersemester 2007/2008

12
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und Sozialforschung

Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet

Die Europäische Union


Eine Einführung

Vorlesung
Wintersemester 2007/2008

Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Die dynamische Entwicklung der Ziele,
Ziele Strukturen,
Strukturen
Prozesse und Institutionen der EWG/EG/EU

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Block III: Stand der Integration und Zukunftsaufgaben

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 2

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Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 1) 1950 – 1985

Gipfel von Den Haag 1969


Eurosklerose und ihr internationales
Umfeld
̇ Behelfslösungen: Institutionalisierung des
Europäischen Rats und Direktwahl für das EP
̇ Die Schaffung des EWS als Vorstufe zur WWU
̇ Süderweiterung
Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 3

Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Die dynamische Entwicklung der Ziele, Strukturen, Prozesse und
Institutionen der EWG/EG/EU
Unterteilung in drei Phasen:
1) 1950 – 1985: Gründungszusammenhänge der EWG/EG, erste Krisen,
erste Erweiterungen, Konsolidierung durch EEA
2) 1985 – 2004: Europa-Euphorie, Gründung der EU, die EU angesichts der
Osterweiterung
3) 2002 – 2007: Verfassungsgebung in der EU 25/27 – oder was davon
übrig bleibt

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Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Ph
Phase 2) 1985 – 2004: Europa-Euphorie,
Europa Euphorie Gründung der EU
EU, die
EU angesichts der Osterweiterung
Die erste Reform der Römischen Verträge: Die
Einheitliche Europäische Akte (EEA)
̇ Innovationen der EEA: Durchbruch zum Mehrheitsentscheid?
̇ EEA und EPZ
̇ Die EEA - ein gewaltiger Integrationsschub

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 5

Helmut Kohl, deutscher Bundeskanzler


1982-1998

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 6

3
Vorbedingungen für die europapolitische Relance der EEA

̇ Genscher Colombo-Plan aus 1981


̇ „Feierliche Erklärung zur Europäischen Union“,
Stuttgart im Juni 1983
̇ Spinelli-Entwurf des EP aus 1984: „Entwurf eines
Vertrags zur Gründung der Europäischen Union“

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 7

Francois Mitterrand,
französischer
Staatspräsident
1981-1995

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 8

4
Vorbedingungen für die europapolitische Relance der EEA

̇ Genscher Colombo-Plan aus 1981


̇ „Feierliche Erklärung zur Europäischen Union“,
Stuttgart im Juni 1983
̇ Spinelli-Entwurf des EP aus 1984: „Entwurf eines
Vertrags zur Gründung der Europäischen Union“
̇ Politikwechsel Mitterrands hin zu einem größeren
Europa-Engagement

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 9

Margaret Thatcher,
britische
Premierministerin
1979-1990

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 10

5
Vorbedingungen für die europapolitische Relance der EEA

̇ Genscher Colombo-Plan aus 1981


̇ „Feierliche
Feierliche Erklärung zur Europäischen Union“
Union , Stuttgart im
Juni 1983
̇ Spinelli-Entwurf des EP aus 1984: „Entwurf eines Vertrags
zur Gründung der Europäischen Union“
̇ Politikwechsel Mitterrands hin zu einem größeren Europa-
Engagement
̇ Lö
Lösung ddes P
Problems
bl d
des b
britischen
iti h Fi Finanzbeitrags
b it
(=Britenrabatt)
̇ Einberufung der Regierungskonferenz durch qualifizierten
Mehrheitsentscheid

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 11

Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2004

Die erste Reform der Römischen Verträge:


Die Einheitliche Europäische Akte (EEA)
̇ Innovationen der EEA: Durchbruch zum
Mehrheitsentscheid?
̇ EEA und EPZ
̇ Die EEA - ein gewaltiger Integrationsschub

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 12

6
Art. 100a des EWG- Vertrags (Stand EEA):

Abs. 1: „Soweit in diesem Vertrag nichts anderes bestimmt ist, gilt in


Abweichung von Art. 100 für die Verwirklichung der Ziele des Art.
8a (=V Verwirklichung des Binnenmarktes) die nachstehende
Regelung: Der Rat erläßt auf Vorschlag der Kommission, in
Zusammenarbeit mit dem Europäischen Parlament und nach
Anhörung des Wirtschafts- und Sozialausschusses mit
qualifizierter Mehrheit die Maßnahmen zur Angleichung der
Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten, die die
Errichtung und das Funktionieren des Binnenmarktes zum
Gegenstand haben“.

Abs. 2: „Absatz 1 gilt nicht für die Bestimmungen über die Steuern, die
Bestimmungen über die Freizügigkeit und die Bestimmungen über
die Rechte und Interessen der Arbeitnehmer“.

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 13

Kompetenzzuwachs der Gemeinschaft

̇ Titel V: Wirtschaftlicher und sozialer Zusammenhalt


Art. 130 a-e
̇ Titel VI: Forschung und technologische Entwicklung
Art. 130 f-q
̇ Titel VII: Umwelt
Art. 130 s-t
̇ Konvergenz
g der Wirtschafts- und Währungspolitiken
g p
Art. 102a

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 14

7
Institutionelle Innovationen der EEA

̇ Art. 100a =
breite Einführung
g des q
qualifizierten Mehrheitsentscheids
̇ Art. 189 c (Einführung des Verfahrens der Zusammenarbeit
zwischen EP, Rat und Kommission) =substantielle
Aufwertung des Europäischen Parlaments
̇ EWG und EPZ werden rechtlich verbindlich verknüpft =
Stärkung der Außenpolitik (auch durch EPZ-Sekretariat)
̇ Inkorporation des Europäischen Rats in die Verträge (Art. 2
EEA) =Stärkung der Handlungsfähigkeit der EG

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 15

Art. 2 der EEA vom 28.2.1986:

Im Europäischen Rat kommen die Staats- und


Regierungschefs der Mitgliedstaaten sowie der
Präsident der Kommission der Europäischen
Gemeinschaften zusammen. Sie werden von den
Ministern für auswärtige Angelegenheiten und
einem Mitglied der Kommission unterstützt.
Der Europäische Rat tritt mindestens zweimal im
Jahr zusammen.

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 16

8
Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2004

Die erste Reform der Römischen Verträge:


Die Einheitliche Europäische Akte (EEA)
̇ Innovationen der EEA: Durchbruch zum
Mehrheitsentscheid?
̇ EEA und EPZ
̇ Die EEA - ein gewaltiger Integrationsschub

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 17

Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2004

Die erste Reform der Römischen Verträge:


Die Einheitliche Europäische Akte (EEA)
̇ Innovationen der EEA: Durchbruch zum
Mehrheitsentscheid?
̇ EEA und EPZ
̇ Die EEA - ein gewaltiger Integrationsschub

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 18

9
Die Präsidenten der Europäischen Kommission

Nam e He r k unfts land Höchs te s taatliche Funk tion Führ ungs


(Am ts ze it) vor de m Kom m is s ions am t s til
Walter Hallstein Deutschland Staatssekretär im A usw ärtigen aktiv
(1958-1967) A mt
Jean Rey Belgien Wirtschaf tsminister passiv
(1967-1970)
Franco Malf atti Italien Post- und Telekom-minister passiv
(1970-1972)
Sicco Mansholt Niederlande Landw irtschaf tsminister passiv
(1972-1973)
Francois-Xavier Onoll Frankreich Finanzminister passiv
(1973-1977)
Roy Jenkins Großbritannien Finanzminister aktiv
(1977-1981)
Gaston Thorn Luxemburg Premierminister passiv
(1981-1985)
Jacques Delors Frankreich Wirtschaf ts- und aktiv
(1985-1995) Finanzminister
Jacques Santer Luxemburg Ministerpräsident passiv
(1995-1999)
Romano Prodi Italien Ministerpräsident ?
(1999-2004)
Mario -Barroso Portugal Ministerpräsident ?
(2004 - ?)
Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 19

Jacques Delors
Präsident der Europäischen Kommission 1985-1995

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 20

10
Auswirkungen der EEA

̇ Erfolgreiche Bewältigung der Süderweiterungen


von 1981 und 1986
̇ Enorme Aufwertung der Akteursqualität der EG
durch neue Kompetenzen
̇ Verwirklichung des Binnenmarktes zum 1.1.1993
(negativer Nebeneffekt: Enorme Regelungsarbeit
der EG, großzügige Inanspruchnahme der EG-
Kompetenzen
̇ Regelrechte Europa-Euphorie

Die Europäische Union, Eine Einführung Seite 21

Institut für Politikwissenschaft


und Sozialforschung

Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet

Die Europäische Union


Eine Einführung

Vorlesung
Wintersemester 2007/2008

11
Institut für Politikwissenschaft
und Sozialforschung

Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet

Die Europäische Union


Eine Einführung

Vorlesung
Wintersemester 2007/2008

Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Die dynamische Entwicklung der Ziele,
Ziele Strukturen,
Strukturen
Prozesse und Institutionen der EWG/EG/EU

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Block III: Stand der Integration und Zukunftsaufgaben

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 2

1
Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Die dynamische Entwicklung der Ziele, Strukturen, Prozesse und
Institutionen der EWG/EG/EU
Unterteilung in drei Phasen:
1) 1950 – 1985: Gründungszusammenhänge der EWG/EG, erste Krisen,
erste Erweiterungen, Konsolidierung durch EEA
2) 1985 – 2004: Europa-Euphorie, Gründung der EU, die EU angesichts der
Osterweiterung
3) 2002 – 2007: Verfassungsgebung in der EU 25/27 – oder was davon
übrig bleibt

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 3

Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Ph
Phase 2) 1985 – 2004: Europa-Euphorie,
Europa Euphorie Gründung der EU
EU,
die EU angesichts der Osterweiterung
Die erste Reform der Römischen Verträge: Die
Einheitliche Europäische Akte (EEA)
̇ Innovationen der EEA: Durchbruch zum Mehrheitsentscheid?
̇ EEA und EPZ
̇ Die EEA - ein gewaltiger Integrationsschub

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 4

2
Die Europäische Union
Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2004: Europa-Euphorie, Gründung der EU, die
EU angesichts der Osterweiterung

Der Vertrag von Maastricht:


• Internationaler Kontext: Reaktionen auf den Fall der
Berliner Mauer
• Inhalte und Innovationen des Vertrags
g von
Maastricht: Die Schaffung der EU als Drei-Säulen-
Konstruktion
• Institutionelle Reformen
• Beschlüsse zur WWU und GASP
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 5

Innovationen der EEA

Institutionelle Innovationen:
̇ Art. 100a =
breite Einführung des qualifizierten Mehrheitsentscheids (=größere
Handlungsfähigkeit)
̇ Art. 189 c (Einführung des Verfahrens der Zusammenarbeit)
=substantielle Aufwertung des EP
̇ EWG und EPZ werden rechtlich verbindlich verknüpft = Stärkung der
Außenpolitik (auch durch EPZ-Sekretariat)
̇ Inkorporation des Europäischen Rats in die Verträge
g ((Art. 2 EEA))
=Stärkung der Handlungsfähigkeit der EG
Kompetenzielle Innovationen:
̇ Neue EG-Kompetenzen in der Wirtschafts-, Forschungs-, Technologie-
und vor allem Umweltpolitik (Art. 130a-t)

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 6

3
Jacques Delors
Präsident der Europäischen Kommission 1985-1995

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 7

Die Präsidenten der Europäischen Kommission

Nam e He r k u n f ts lan d Hö ch s te s ta atlic h e Fu n k t io n Fü h r u n g s


(A m t s z e it) vo r d e m Ko m m is s io n s am t s til
W alter Halls tein Deuts c hland Staa ts s ekre tär im A u s w ä rtige n aktiv
(195 8-196 7) A mt
Jean Rey Belgien W irts c h af ts minis ter pas s iv
(196 7-197 0)
Fran c o Malf atti Italien Pos t- und Teleko m- min is ter pas s iv
(197 0-197 2)
Sic c o Man s holt Nieder la nde Landw irts c haf ts minis ter pas s iv
(197 2-197 3)
Fran c ois -Xav ier Ono ll Fr ankr eic h Finanz minis te r pas s iv
(197 3-197 7)
Roy Jenkins Groß brita nnien Finanz minis te r aktiv
(197 7-198 1)
Ga s to n Th orn Lux e mburg Premier minis ter pas s iv
(198 1-198 5)
Jac qu es De lo rs Fr ankr eic h W irts c h af ts - und aktiv
(198 5-199 5) Finanz minis te r
Jac qu es Sa nte r Lux e mburg Minis ter präs ide nt pas s iv
(199 5-199 9)
Romano Prod i Italien Minis ter präs ide nt ?
(199 9-200 4)
Ma rio -Bar ros o Por tu gal Minis ter präs ide nt ?
(200 4 - ?)
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 8

4
Auswirkungen der EEA

̇ Erfolgreiche Bewältigung der Süderweiterungen von 1981


und 1986
̇ Enorme Aufwertung der Akteursqualität der EG durch neue
Kompetenzen
̇ Verwirklichung des Binnenmarktes zum 1.1.1993 (negativer
Nebeneffekt: Enorme Regelungsarbeit der EG, großzügige
Inanspruchnahme der EG-Kompetenzen
̇ Reform des Finanzierungssystems der EG (Delors-Paket,
Februar 1988)
̇ Juni 1989: Wiederbelebung des WWU-Projektes (auf der
Grundlage des Delors-Stufenplans)
̇ Regelrechte Europa-Euphorie

Die Europäische Union


Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2004: Europa-Euphorie, Gründung der EU, die
EU angesichts der Osterweiterung

Der Vertrag von Maastricht:


• Internationaler Kontext: Reaktionen auf den Fall der
Berliner Mauer
• Inhalte und Innovationen des Vertrags
g von
Maastricht: Die Schaffung der EU als Drei-Säulen-
Konstruktion
• Institutionelle Reformen
• Beschlüsse zur WWU und GASP

5
Die Europäische Union
Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2004: Europa-Euphorie, Gründung der EU, die
EU angesichts der Osterweiterung

Der Vertrag von Maastricht:


• Internationaler Kontext: Reaktionen auf den Fall der
Berliner Mauer
• Inhalte und Innovationen des Vertrags
g von
Maastricht: Die Schaffung der EU als Drei-Säulen-
Konstruktion
• Institutionelle Reformen
• Beschlüsse zur WWU und GASP

Fall der Berliner Mauer, 9. November 1989

6
Fall der Berliner
Mauer
9. November 1989

Michael Gorbachov und Helmut Kohl bei ihrem Treffen im


Kaukasus, Frühjahr 1990

7
Beschlüsse des Gipfeltreffens von Dublin,
Juni 1990

̇ Beschluss zur Einsetzung einer Regierungskonferenz zur


WWU

̇ Beschluss zur Einsetzung einer Regierungskonferenz zur


Politischen Union

̇ Beide Regierungskonferenzen werden im Dezember 1990


in Rom eingesetzt

Die Europäische Union


Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2004: Europa-Euphorie, Gründung der EU, die
EU angesichts der Osterweiterung

Der Vertrag von Maastricht:


• Internationaler Kontext: Reaktionen auf den Fall der
Berliner Mauer
• Inhalte und Innovationen des Vertrags
g von
Maastricht: Die Schaffung der EU als Drei-Säulen-
Konstruktion
• Institutionelle Reformen
• Beschlüsse zur WWU und GASP

8
Titel 1, Art. A des EUV (Maastrichter Fassung), heute Art. 1
EUV:

„Durch
Durch diesen Vertrag gründen die Hohen
Vertragsparteien untereinander eine Europäische
Union, im folgenden als Union bezeichnet.

Dieser Vertrag stellt eine neue Stufe bei der


e c u ge
Verwirklichung einer
e immer e e
engeren
ge e U Union
o de
der Völker
ö e
Europas dar, in der die Entscheidungen möglichst
bürgernah getroffen werden.“

Graphische
Darstellung
des
Vertrags
von
Maastricht

9
Innovationen des Maastrichter Vertrags

̇ In der EG-Säule (= 1. Säule):


̇ Institutionelle Reformen
̇ Einführung der WWU

̇ Schaffung einer Gemeinsamen Außen- und


Sicherheitspolitik
= GASP als zweite Säule

̇ Ei
Einstieg
ti iin di
die Z
Zusammenarbeit
b it iin d
den B
Bereichen
i h JJustiz
ti
und Inneres
= dritte Säule

Die Europäische Union


Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2004: Europa-Euphorie, Gründung der EU, die
EU angesichts der Osterweiterung

Der Vertrag von Maastricht:


• Internationaler Kontext: Reaktionen auf den Fall der
Berliner Mauer
• Inhalte und Innovationen des Vertrags
g von
Maastricht: Die Schaffung der EU als Drei-Säulen-
Konstruktion
• Institutionelle Reformen
• Beschlüsse zur WWU und GASP

10
Innovationen des Maastrichter Vertrags
in der ersten Säule

Demokratisierung durch Aufwertung des Europäischen


Parlaments:
̇ Einführung des Mitentscheidungsverfahrens ( Art. 189 b
EUV Maastricht/heute: Art. 251)
̇ Neue Rechte bei der Bestellung der Europäischen
Kommission (Art. 158 Abs. b EUV Maastricht/heute: Art.
214)
̇ Neue
N Mö
Möglichkeit
li hk it fü
für d
das EP
EP, sog. Initiativvorschläge
I iti ti hlä an die
di
Kommission zu richten (Art. 138 b EUV Maastricht/heute:
Art. 192)

Die Europäische Union


Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2004: Europa-Euphorie, Gründung der EU, die
EU angesichts der Osterweiterung

Der Vertrag von Maastricht:


• Internationaler Kontext: Reaktionen auf den Fall der
Berliner Mauer
• Inhalte und Innovationen des Vertrags
g von
Maastricht: Die Schaffung der EU als Drei-Säulen-
Konstruktion
• Institutionelle Reformen
• Beschlüsse zur WWU und GASP

11
Art. 105 des EUV : Ziele und Aufgaben des ESZB

Abs. 1: „Das vorrangige Ziel des ESZB ist es, die


Preisstabilität zu gewährleisten“ ...
Abs. 2: Die grundlegenden Aufgaben des ESZB bestehen
darin,
̇ die Geldpolitik der Gemeinschaft festzulegen und
auszuführen
̇ Devisengeschäfte im Einklang mit Art. 109 durchzuführen
̇ die offiziellen Währungsreserven der Mitgliedstaaten zu
halten und zu verwalten
̇ das reibungslose Funktionieren der Zahlungssysteme zu
fördern“.

Art. 1 des Protokolls über das Verfahren bei einem


übermäßigen Defizit

„Die
Die in Artikel 104c Absatz 2 dieses Vertrages genannten
Referenzwerte sind:
̇ 3% für das Verhältnis zwischen dem geplanten oder
tatsächlichen öffentlichen Defizit und dem
Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen
̇ 60 % für das Verhältnis zwischen dem öffentlichen
Schuldenstand und dem Bruttoinlandsprodukt zu
Marktpreisen “
Marktpreisen.

12
Institut für Politikwissenschaft
und Sozialforschung

Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet

Die Europäische Union


Eine Einführung

Vorlesung
Wintersemester 2007/2008

13
Institut für Politikwissenschaft
und Sozialforschung

Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet

Die Europäische Union


Eine Einführung

Vorlesung
Wintersemester 2007/2008

Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Die dynamische Entwicklung der Ziele,
Ziele Strukturen,
Strukturen
Prozesse und Institutionen der EWG/EG/EU

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Block III: Stand der Integration und Zukunftsaufgaben

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 2

1
Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Die dynamische Entwicklung der Ziele, Strukturen, Prozesse und
Institutionen der EWG/EG/EU
Unterteilung in drei Phasen:
1) 1950 – 1985: Gründungszusammenhänge der EWG/EG, erste Krisen,
erste Erweiterungen, Konsolidierung durch EEA
2) 1985 – 2002: Europa-Euphorie, Gründung der EU, die EU angesichts der
Osterweiterung
3) 2002 – 2007: Verfassungsgebung in der EU 25/27 – oder was davon
übrig bleibt

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 3

Die Europäische Union


Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2002: Europa-Euphorie, Gründung der EU, die
EU angesichts der Osterweiterung

Der Vertrag von Maastricht:


• Internationaler Kontext: Reaktionen auf den Fall der
Berliner Mauer
• Inhalte und Innovationen des Vertrags
g von
Maastricht: Die Schaffung der EU als Drei-Säulen-
Konstruktion
• Institutionelle Reformen
• Beschlüsse zur WWU und GASP
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 4

2
Die Europäische Union
Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2002: Europa-Euphorie, Gründung der EU, die
EU angesichts der Osterweiterung

Der Vertrag von Maastricht:


• Internationaler Kontext: Reaktionen auf den Fall der
Berliner Mauer
• Inhalte und Innovationen des Vertrags
g von
Maastricht: Die Schaffung der EU als Drei-Säulen-
Konstruktion
• Institutionelle Reformen
• Beschlüsse zur WWU und GASP
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 5

Graphische
D
Darstellung
t ll
des
Vertrags
von
Maastricht

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 6

3
Art. J.4 Abs.1 EUV Maastrichter Fassung

„Die Gemeinsame Außen


Außen- und Sicherheitspolitik
umfasst sämtliche Fragen, welche die Sicherheit der
Europäischen Union betreffen, wozu auf längere Sicht
auch die Festlegung einer gemeinsamen
Verteidigungspolitik gehört, die zu gegebener Zeit zu
einer gemeinsamen Verteidigung führen könnte“.
könnte .

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 7

Instrumente der GASP


(Art. J.2 und J.3 EUV, Maastrichter Fassung):

Art. J.2: Gemeinsame Standpunkte: vom Rat zu fassen


„Zu
Zu jeder außen- und sicherheitspolitischen Frage von
allgemeiner Bedeutung findet im Rat eine gegenseitige
Unterrichtung und Abstimmung zwischen den Mitgliedstaaten
statt....“
Art. J.3: Gemeinsame Aktionen:
„Der Rat beschließt auf der Grundlage allgemeiner Leitlinien des
Europäischen
p Rats, daß eine Angelegenheit
g g Gegenstand
g einer
gemeinsamen Aktion wird.
Bei der Annahme einer gemeinsamen Aktion und in jedem
Stadium ihres Verlaufs bestimmt der Rat die Fragen, über die
mit qualifizierter Mehrheit zu entscheiden ist“.

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 8

4
Graphische
D
Darstellung
t ll
des
Vertrags
von
Maastricht

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 9

Titel VI. Bestimmungen über die Zusammenarbeit in den


Bereichen Justiz und Inneres (Art. K-K9 EUV, Maastrichter F.):

Folgende Bereiche gelten als Angelegenheiten von Gem. Interesse:


‚ Asylpolitik
‚ Vorschriften für das Überschreiten der Außengrenzen der
Mitgliedstaaten
‚ Einwanderungspolitik
‚ Bekämpfung der Drogenabhängigkeit
‚ Bekämpfung von Betrügereien im internationalen Maßstab
‚ Justitielle Zusammenarbeit in Zivilsachen, in Strafsachen, im Zollwesen
‚ Polizeiliche Zusammenarbeit zur Verhütung und Bekämpfung des
Terrorismus, des illegalen Drogenhandels und sonstiger
schwerwiegender Formen der internationalen Kriminalität

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 10

5
Die Europäische Union
Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2002:

Von Maastricht nach Amsterdam:


• Stimmungswechsel nach Maastricht

• Die Osterweiterung der EU bahnt sich an: Die


Kopenhagener Kriterien

• Der Amsterdamer Vertrag in der Analyse

• Die Amsterdamer Leftover

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 11

Die Europäische Union


Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2002:

Von Maastricht nach Amsterdam:


• Stimmungswechsel nach Maastricht

• Die Osterweiterung der EU bahnt sich an: Die


Kopenhagener Kriterien

• Der Amsterdamer Vertrag in der Analyse

• Die Amsterdamer Leftover

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 12

6
Die Europäische Union
Eine Einführung

Stimmungswechsel nach Maastricht :


• Referenden in Dänemark und Frankreich

• Urteil des Bundesverfassungsgerichts 1993

• Wachsender Widerstand der Bundesländer gegen


Kompetenzabzug

• EU-weite Auseinandersetzungen um die Maastrichter


Konvergenzkriterien

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 13

Art. 1 des Protokolls über das Verfahren bei einem


übermäßigen Defizit

„Die
Die in Artikel 104c Absatz 2 dieses Vertrages genannten
Referenzwerte sind:
̇ 3% für das Verhältnis zwischen dem geplanten oder
tatsächlichen öffentlichen Defizit und dem
Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen
̇ 60 % für das Verhältnis zwischen dem öffentlichen
Schuldenstand und dem Bruttoinlandsprodukt zu
Marktpreisen “
Marktpreisen.

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 14

7
Mitglieder der EWG/EU
1958 2004
1958-2004

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 15

Die Europäische Union


Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2002:

Von Maastricht nach Amsterdam:


• Stimmungswechsel nach Maastricht

• Die Osterweiterung der EU bahnt sich an: Die


Kopenhagener Kriterien

• Der Amsterdamer Vertrag in der Analyse

• Die Amsterdamer Leftover

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 16

8
Die Kopenhagener Kriterien
Juni 1993:

‚ Das politische Kriterium:


Institutionelle Stabilität,
Stabilität demokratische und rechtstaatliche Ordnung
Ordnung,
Wahrung der Menschenrechte sowie Achtung und Schutz vonMinderheiten
‚ Das wirtschaftliche Kriterium:
Eine funktionsfähige Marktwirtschaft und die Fähigkeit, dem
Wettbewerbsdruck innerhalb des EU-Binnenmarktes standzuhalten
‚ Das Acquis-Kriterium:
Fähigkeit, den Besitzstand der EU (rund 80.000 Seiten Rechtstexte) zu
übernehmen und anzuwenden
‚ Das Kriterium Aufnahmefähigkeit:
Die EU muss fähig sein, die Beitrittskandidaten aufzunehmen, ohne ihre
Handlungsfähigkeit zu verlieren oder einzuschränken.

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 17

Die Europäische Union


Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2002:

Von Maastricht nach Amsterdam:


• Stimmungswechsel nach Maastricht

• Die Osterweiterung der EU bahnt sich an: Die


Kopenhagener Kriterien

• Der Amsterdamer Vertrag in der Analyse

• Die Amsterdamer Leftover

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 18

9
Innovationen des Amsterdamer Vertrags

Reformen an der 3. Säule:


‚ Vergemeinschaftung des Schengener Abkommens
Abkommens,
d.h. Überführung in die 1. Säule
‚ Vergemeinschaftung der Visa-, Asyl- und Einwanderungspolitik

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 19

Graphische
D
Darstellung
t ll
des
Vertrags
von
Maastricht

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 20

10
Innovationen des Amsterdamer Vertrags

Reformen an der 3. Säule:


‚ Vergemeinschaftung des Schengener Abkommens
Abkommens,
d.h. Überführung in die 1. Säule
‚ Vergemeinschaftung der Visa-, Asyl- und Einwanderungspolitik

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 21

Innovationen des Amsterdamer Vertrags

Institutionelle Reformen an der 2. Säule:


‚ Einführung eines neuen GASP
GASP-Instrument:
Instrument:
Gemeinsame Strategie, wird vom ER einstimmig beschlossen
‚ Einführung der konstruktiven Enthaltung ins GASP-
Entscheidungssystem (Art. 23 Abs. 1)
‚ Ernennung eines Hohen Vertreters für die GASP
(Generalssekretär des Rats)
‚ Schaffung einer Strategieplanungs
Strategieplanungs- und Frühwarneinheit

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 22

11
Innovationen des Amsterdamer Vertrags

Inhaltliche Reformen an der 2. Säule (Gemeinsame


Verteidigungspolitik)
g g p )
‚ Übernahme der sog. Petersberg-Aufgaben in die GASP
(humanitäre Aufgaben, Rettungseinsätze, friedenserhaltende
Aufgaben sowie Kampfeinsätze bei der Krisenbewältigung
einschließlich friedensschaffender Maßnahmen, Art. 17 Abs. 2)
‚ „Die GASP umfaßt sämtliche Fragen, welche die Sicherheit der
Union betreffen, wozu auch die schrittweise Festlegung einer
gemeinsamen
i V
Verteidigungspolitik...
t idi litik gehört,
hö t di
die zu einer
i
gemeinsamen Verteidigung führen könnte, falls der
Europäische Rat dies beschließt“. (Art. 17 Abs. 1 EUV)

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 23

Die Petersberg- Aufgaben nach Art. 17 EUV

̇ Humanitäre
H itä A Aufgaben
f b unddR
Rettungseinsätze
tt i ät

̇ Friedenserhaltende Aufgaben (z.B. Verhinderung


von Eskalation, Überwachung von
Waffenstillstände, Embargos etc.)

̇ Kampfeinsätze bei der Krisenbewältigung


einschließlich friedensschaffender Maßnahmen

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 24

12
Innovationen des Amsterdamer Vertrags

Institutionelle Reformen in der 1. Säule:


‚ Ausweitung des qualifizierten Mehrheitsentscheids auf
Forschungspolitik
‚ Ausweitung des Mitentscheidungsverfahren auf weitere Materien
‚ Vereinfachung des Mitentscheidungsverfahrens (Art. 251),
Einführung eines Vermittlungsausschusses
‚ EU-Kommissionspräsident erhält Leitlinienkompetenz, ist fortan an
der Auswahl der Kommissare beteiligt
g
‚ EP erhält Zustimmungsrecht bei Ernennung des
Kommissionspräsidenten

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 25

Innovationen des Amsterdamer Vertrags

Inhaltliche Reformen in der 1. Säule:

‚ Engere Zusammenarbeit (Flexibilisierung) wird ermöglicht


(Art. 43-44 EUV, Art. 11 EGV)

‚ Beschäftigungs- und Sozialpolitik


(Art. 125-130EGV)

‚ Subsidiaritätsprinzip wird zur Grundlage des Handelns der Union


(Art. 2 EUV, Art. 5EGV)

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 26

13
Die Europäische Union
Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2002:

Von Maastricht nach Amsterdam:


• Stimmungswechsel nach Maastricht

• Die Osterweiterung der EU bahnt sich an: Die


Kopenhagener Kriterien

• Der Amsterdamer Vertrag in der Analyse

• Die Amsterdamer Leftover

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 27

Die Amsterdamer Leftover:

‚ Künftige Struktur der Kommission

‚ Neue Stimmgewichtung im Rat

‚ Ausweitung des qualifizierten Mehrheitsentscheids

‚ Neue Mandatsverteilung im EP

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 28

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Eine Einführung

Vorlesung
Wintersemester 2007/2008

Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Die dynamische Entwicklung der Ziele,
Ziele Strukturen,
Strukturen
Prozesse und Institutionen der EWG/EG/EU

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Block III: Stand der Integration und Zukunftsaufgaben

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 2

1
Die Europäische Union
Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2002:

Von Maastricht nach Amsterdam:


• Stimmungswechsel nach Maastricht

• Die Osterweiterung der EU bahnt sich an: Die


Kopenhagener Kriterien

• Der Amsterdamer Vertrag in der Analyse

• Die Amsterdamer Leftover

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 3

Die Europäische Union


Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2002:

Von Maastricht nach Amsterdam:


• Stimmungswechsel nach Maastricht

• Die Osterweiterung der EU bahnt sich an: Die


Kopenhagener Kriterien

• Der Amsterdamer Vertrag in der Analyse

• Die Amsterdamer Leftover

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 4

2
EGKS ((bis 23.07.2002) Die Europäische Union (EU)

nderungspolitik

Gemeiinsame Außen-
und Sicherheitspolitik

z und Inneres
Einstimmigkeit
a-, Asyl- und
Euratom
E(W)G

ohne Enthaltung
g
Konstruktive Enthaltung
Einwan

Justiz
Visa

Schengen

Gemeinschaftsrecht Unionsrecht
(Durchgriffswirkung) (Zwischenstaatlich)

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 5

Innovationen des Amsterdamer Vertrags

Institutionelle Reformen in der 1. Säule:


‚ Ausweitung des qualifizierten Mehrheitsentscheids auf
weitere Materien
‚ Vereinfachung des Mitentscheidungsverfahrens (Art. 251),
Einführung eines Vermittlungsausschusses
‚ EU-Kommissionspräsident erhält Leitlinienkompetenz, ist
o a a
fortan an de
der Auswahl
us a deder Kommissare
o ssa e be
beteiligt
e g
‚ EP erhält Zustimmungsrecht bei Ernennung des
Kommissionspräsidenten

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 6

3
Innovationen des Amsterdamer Vertrags

Inhaltliche Reformen in der 1. Säule:

‚ Engere Zusammenarbeit (Flexibilisierung) wird ermöglicht


(Art. 43-44 EUV, Art. 11 EGV)

‚ Beschäftigungs- und Sozialpolitik


(Art. 125-130EGV)

‚ Subsidiaritätsprinzip wird zur Grundlage des Handelns der Union


(Art. 2 EUV, Art. 5EGV)

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 7

Die Europäische Union


Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2002:

Von Maastricht nach Amsterdam:


• Stimmungswechsel nach Maastricht

• Die Osterweiterung der EU bahnt sich an: Die


Kopenhagener Kriterien

• Der Amsterdamer Vertrag in der Analyse

• Die Amsterdamer Leftover

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 8

4
Die Amsterdamer Leftover:

‚ Künftige Struktur der Kommission

‚ Neue Stimmgewichtung im Rat

‚ Ausweitung des qualifizierten Mehrheitsentscheids

‚ Neue Mandatsverteilung im EP

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 9

Die Europäische Union


Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2002:

Von Amsterdam nach Nizza


• Etappen auf dem Weg von Amsterdamer nach Nizza
• Die Amsterdamer Leftover: um was geht es?
• Die Innovationen des Vertrags von Nizza
• Bewertung des Vertrags von Nizza
• Ausblick

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 10

5
Die Europäische Union
Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2002:

Von Amsterdam nach Nizza


• Etappen auf dem Weg von Amsterdamer nach Nizza
• Die Amsterdamer Leftover: um was geht es?
• Die Innovationen des Vertrags von Nizza
• Bewertung des Vertrags von Nizza
• Ausblick

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 11

Von Amsterdam nach Nizza: Wegetappen

‚ Agenda 2000 wird auf dem Berliner Gipfel März 1999 beschlossen:
Weichenstellung g für die Osterweiterung;
g leichte Senkung g des
deutschen Nettobeitrags
‚ Kölner Gipfel (Juni 1999) beschließt die Erarbeitung einer
Europäischen Grundrechtscharta
‚ Kölner Gipfel (Juni 1999) bereitet Einstieg in eine Europäische
Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) und die Schaffung
europäischer Krisenreaktionskräfte vor
‚ Kölner Gipfel (Juni 1999) beschließt restriktives Mandat für
kommende Regierungskonferenz, d.h. auf Lösung der Amsterdamer
Leftover konzentriert

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 12

6
Kompetenz zum ESVP-Einsetzungsbeschluss:

„Die GASP umfaßt sämtliche Fragen, welche die


Sicherheit der Union betreffen, wozu auch die
schrittweise Festlegung einer gemeinsamen
Verteidigungspolitik... gehört, die zu einer
gemeinsamen Verteidigung führen könnte, falls der
Europäische Rat dies beschließt“.
(Art. 17 Abs. 1 EUV)

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 13

Die Europäische Union


Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2002:

Von Amsterdam nach Nizza


• Etappen auf dem Weg von Amsterdamer nach Nizza
• Die Amsterdamer Leftover: um was geht es?
• Die Innovationen des Vertrags von Nizza
• Bewertung des Vertrags von Nizza
• Ausblick

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 14

7
Die Amsterdamer Leftover:

‚ Künftige Struktur der Kommission

‚ Neue Stimmgewichtung im Rat

‚ Ausweitung des qualifizierten Mehrheitsentscheids

‚ Neue Mandatsverteilung im EP

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 15

Die Europäische Union


Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2002:

Von Amsterdam nach Nizza


• Etappen auf dem Weg von Amsterdamer nach Nizza
• Die Amsterdamer Leftover: um was geht es?
• Die Innovationen des Vertrags von Nizza
• Bewertung des Vertrags von Nizza
• Ausblick

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 16

8
Der Europäische Gipfel von Nizza
Dezember 2000

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 17

Ergebnisse des Nizzaer Vertrags (Dezember 2000)

‚ Institutionelle Reformen zur Lösung der Amsterdamer Leftover

‚ Beschluss über Schicksal der europäischen Grundrechtscharta

‚ Beschlüsse zur ESVP, insbesondere zur Einsetzung der neuen


ESVP-Strukturen (PSK, Militärausschuss, Militärstab)

‚ E
Eröffnung
öff einer
i Z
Zukunftsperspektive:
k ft kti Die
Di Erklärung
E klä 23 „zur Z
Zukunft
k ft
der Europäischen Union“

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 18

9
Institutionelle Reformen des Nizzaer Vertrags

‚ Ausweitung des qualifizierten Mehrheitsentscheids (auf 41 von


insgesamt noch 72 Materien)

‚ Neue Stimmwägung im Rat

‚ Neue Mandatszuteilung im EP

‚ Neue Kommissionsstruktur

‚ Vereinfachung der Flexibilität (der engeren Zusammenarbeit)

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 19

Stimmgewichtung im Rat der EU nach Nizza

Deutschland Frankreich,
Deutschland, Frankreich Italien,
Italien Vereinigtes Königreich 29
Polen, Spanien 27
Rumänien 14
Niederlande 13
Belgien, Griechenland, Portugal, Tschechien, Ungarn 12
Bulgarien, Österreich, Schweden 10
Dänemark, Finnland, Irland, Litauen, Slowakei 7
Estland, Lettland, Luxemburg, Slowenien, Zypern 4
Malta 3
Total 345
Qualifizierte Mehrheit: 255 von 345 Stimmen + Mehrheit der Mitgliedstaaten

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 20

10
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 21

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 22

11
Kommissionsstruktur ab 1.1.2005

‚ Prinzip: Ein Staat - ein Kommissar, solange bis die


EU 27 Mitgliedstaaten zählt.

‚ Danach gilt: Die Zahl der Mitglieder der


Kommission liegt unter der Zahl der Mitgliedstaaten
(Art. 213 EGV und Art. 4 Erweiterungsprotokoll)

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 23

GASP- und ESVP-Beschlüsse des Nizzaer Vertrags

‚ WEU wird mit EU verschmolzen (impliziert Änderung von Art. 17


EUV))

‚ ESVP-Strukturen werden definitiv eingesetzt:


‚ Politisches und Sicherheitspolitisches Komitee (Art. 25 EUV)
‚ Militärausschuss
‚ Militärstab

‚ Öffnung der GASP für verstärkte Zusammenarbeit

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 24

12
Die Europäische Union
Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2002:

Von Amsterdam nach Nizza


• Etappen auf dem Weg von Amsterdamer nach Nizza
• Die Amsterdamer Leftover: um was geht es?
• Die Innovationen des Vertrags von Nizza
• Bewertung des Vertrags von Nizza
• Ausblick

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 25

Die Europäische Union


Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2002:

Von Amsterdam nach Nizza


• Etappen auf dem Weg von Amsterdamer nach Nizza
• Die Amsterdamer Leftover: um was geht es?
• Die Innovationen des Vertrags von Nizza
• Bewertung des Vertrags von Nizza
• Ausblick

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 26

13
Die Erklärung 23 „Zur Zukunft der Union“

Themen einer „eingehenden und breiter angelegten Diskussion


über die Zukunft der Europäischen Union“:
Union :

‚ Vereinfachung der Verträge

‚ Abgrenzung zwischen den Zuständigkeiten der EU und ihrer


Mitgliedstaaten

‚ Klärung des Status der in Nizza feierlich proklamierten


Grundrechtscharta

‚ Bestimmung der europapolitischen Rolle der nationalen Parlamente

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 27

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Vorlesung
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Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Die dynamische Entwicklung der Ziele,
Ziele Strukturen,
Strukturen
Prozesse und Institutionen der EWG/EG/EU

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Block III: Stand der Integration und Zukunftsaufgaben

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 2

1
Die Europäische Union
Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 2) 1985 – 2002:

Von Amsterdam nach Nizza


• Etappen auf dem Weg von Amsterdamer nach Nizza
• Die Amsterdamer Leftover: um was geht es?
• Die Innovationen des Vertrags von Nizza
• Bewertung des Vertrags von Nizza
• Ausblick

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 3

Ergebnisse des Nizzaer Vertrags (Dezember 2000)

‚ Institutionelle Reformen zur Lösung der Amsterdamer Leftover

‚ Beschluss über Schicksal der europäischen Grundrechtscharta

‚ Beschlüsse zur ESVP, insbesondere zur Einsetzung der neuen


ESVP-Strukturen (PSK, Militärausschuss, Militärstab)

‚ E
Eröffnung
öff einer
i Z
Zukunftsperspektive:
k ft kti Die
Di Erklärung
E klä 23 „zur Z
Zukunft
k ft
der Europäischen Union“

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 4

2
Institutionelle Reformen des Nizzaer Vertrags

‚ Ausweitung des qualifizierten Mehrheitsentscheids (auf 41 von


insgesamt noch 72 Materien)

‚ Neue Stimmwägung im Rat

‚ Neue Mandatszuteilung im EP

‚ Neue Kommissionsstruktur

‚ Vereinfachung der Flexibilität (der engeren Zusammenarbeit)

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 5

Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Die dynamische Entwicklung der Ziele, Strukturen, Prozesse und
Institutionen der EWG/EG/EU
Unterteilung in drei Phasen:
1) 1950 – 1985: Gründungszusammenhänge der EWG/EG, erste Krisen,
erste Erweiterungen, Konsolidierung durch EEA
2) 1985 – 2002: Europa-Euphorie, Gründung der EU, die EU angesichts der
Osterweiterung
3) 2002 – 2007: Verfassungsgebung in der EU 25/27 – oder was davon
übrig bleibt

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 6

3
Die Europäische Union
Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 3) 2002-2007:

Verfassungsgebung in der EU 25/27 – oder was davon übrig


bleibt

• Der Weg zum europäischen Verfassungsprozess


• Der Konvent zur Zukunft der Europäischen Union
• Der VVE und sein weiteres Schicksal
• 2007: Rettung geglückt?
• Ausblick
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 7

Die Europäische Union


Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 3) 2002-2007:

Verfassungsgebung in der EU 25/27 – oder was davon übrig


bleibt

• Der Weg zum europäischen Verfassungsprozess


• Der Konvent zur Zukunft der Europäischen Union
• Der VVE und sein weiteres Schicksal
• 2007: Rettung geglückt?
• Ausblick
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 8

4
Der Weg zum europäischen Verfassungsprozess

̇ Graf Coudenhove-Kalergi 1919: Pan-Europa-Union will die „Vereinigten


Staaten von Europa“
Europa gründen
̇ 1952/1953: EVG soll von einer EPG (Europäische Politische Gemeinschaft)
begleitet werden
̇ Spinelli-Entwurf 1984: Entwurf zur Gründung einer Europäischen Union
̇ Fischer-Rede, Mai 2000: „Vom Staatenbund zur Föderation“
̇ Chirac-Rede, Juni 2000: „Notre Europe“
̇ Schröder-Leitantrag,
g, April
p 2001: „Verantwortung
g für Europa“
p
̇ Blair-Rede, Oktober 2001: „Europe‘s political future“
̇ Mandat des Europäischen Rats von Laeken, Dezember 2001
̇ Der Konvent „Zur Zukunft Europas“ tritt am 28.2.2002 zusammen

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 9

Die Erklärung 23 „Zur Zukunft der Union“

Themen einer „eingehenden und breiter angelegten Diskussion


über die Zukunft der Europäischen Union“:
Union :

‚ Vereinfachung der Verträge

‚ Abgrenzung zwischen den Zuständigkeiten der EU und ihrer


Mitgliedstaaten

‚ Klärung des Status der in Nizza feierlich proklamierten


Grundrechtscharta

‚ Bestimmung der europapolitischen Rolle der nationalen Parlamente

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 10

5
Die Europäische Union
Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 3) 2002-2007:

Verfassungsgebung in der EU 25/27 – oder was davon übrig


bleibt

• Der Weg zum europäischen Verfassungsprozess


• Der Konvent zur Zukunft der Europäischen Union
• Der VVE und sein weiteres Schicksal
• 2007: Rettung geglückt?
• Ausblick
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 11

Der Konvent zur Zukunft der europäischen Union

Zusammensetzung des Europäischen Konvents:

‚ Das Präsidium:
- Vorsitzender und 2 Stellvertreter (vom ER ernannt)
- Valéry Giscard d‘Estaing= Konventspräsident
- 10 weitere Präsidiumsmitglieder

‚ Das Plenum des Konvents:


- 30 Vertreter aus den nationalen Parlamenten (je zwei pro Mitgliedstaat) auch
Beitrittsstaaten entsenden nationale Parlamentarier
- 16 Vertreter aus dem EP
- 2 Vertreter der Kommission
- 28 Regierungsvertreter (13 aus den Beitrittsstaaten)
- 13 Beobachter

‚ Forum der Zivilgesellschaft (kann Vorschläge einreichen)

‚ Konvent bildet Arbeitsgruppen

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 12

6
Die wichtigsten Innovationen des Verfassungsvertrags

• Einführung der doppelten Mehrheit als Entscheidungssystem im Rat = mehr


Demokratie
• Ausweitung des Verfahrens der Mitentscheidung (als ordentliches
Gesetzgebungsverfahren) = Demokratisierung und Parlamentarisierung
• Kontrolle des Subsidiaritätsprinzips durch die nationalen Parlamente = mehr
Transparenz und Bürgernähe
• Einführung des Amtes eines Präsidenten des ER = mehr Sichtbarkeit
• Einführung des Amtes eines EU-Außenministers
EU Außenministers und eines Auswärtigen Dienstes =
mehr Geschlossenheit nach außen
• Vermehrte Möglichkeiten zu flexibler Integration, v.a. in GASP und ESVP = mehr
internationale Handlungsfähigkeit
• Aufnahme der Grundrechtscharta in den VVE = mehr Rechtssicherheit

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 13

Die Europäische Union


Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 3) 2002-2007:

Verfassungsgebung in der EU 25/27 – oder was davon übrig


bleibt

• Der Weg zum europäischen Verfassungsprozess


• Der Konvent zur Zukunft der Europäischen Union
• Der VVE und sein weiteres Schicksal
• 2007: Rettung geglückt?
• Ausblick
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 14

7
Doppelte Mehrheit

Konventsentwurf Verfassungsvertrag

Staaten Bevölkerung Staaten Bevölkerung

55 % 65 %

Klauseln: keine Klauseln:


• Blockademinderheit aus mind. vier
Staaten
• „Ioannina“: qualifizierte Minderheit
kann Aufschub einer Entscheidung
bewirken

C. Rüger

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 15

Stimmgewichtung im Rat der EU nach Nizza

Deutschland Frankreich,
Deutschland, Frankreich Italien,
Italien Vereinigtes Königreich 29
Polen, Spanien 27
Rumänien 14
Niederlande 13
Belgien, Griechenland, Portugal, Tschechien, Ungarn 12
Bulgarien, Österreich, Schweden 10
Dänemark, Finnland, Irland, Litauen, Slowakei 7
Estland, Lettland, Luxemburg, Slowenien, Zypern 4
Malta 3
Total 345
Qualifizierte Mehrheit: 255 von 345 Stimmen + Mehrheit der Mitgliedstaaten

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 16

8
Ratifikationsprozess des Verfassungsvertrags

C. Rüger

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 17

Positionen zum VVE nach den Neins in Frankreich und den


Niederlanden

‚ Freunde der Verfassung; wollen deren Substanz


erhalten

‚ Gegner der Verfassung (GB, P, Tsch. Rep.), die


den Ratifizierungsprozess aussetzen

‚ Pragmatiker, die VVE wollen, obwohl ihre


Bevölkerung negativ beschieden hat (F, NL)

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 18

9
Die Europäische Union
Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 3) 2002-2007:

Verfassungsgebung in der EU 25/27 – oder was davon übrig


bleibt

• Der Weg zum europäischen Verfassungsprozess


• Der Konvent zur Zukunft der Europäischen Union
• Der VVE und sein weiteres Schicksal
• 2007: Rettung geglückt?
• Ausblick
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 19

Die deutsche Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007

‚ Hohe Erwartungen an Deutschland

‚ Die Berliner Erklärung vom 25. März 2007

‚ Die Roadmap der deutschen Ratspräsidentschaft

‚ Der Gipfel des ER am 21./22. Juni 2007 in


Brüssel
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 20

10
Berliner Erklärung vom 25. März 2007 (Auszüge)

„Die europäische Einigung hat uns Frieden und Wohlstand ermöglicht. Sie hat
Gemeinsamkeit gestiftet und Gegensätze überwunden
überwunden. Jedes Mitglied hat
geholfen, Europa zu einigen und Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu
stärken.“
"Wir verwirklichen in der Europäischen Union unsere gemeinsamen Ideale.“
„Wir stehen vor großen Herausforderungen, die nicht an nationalen Grenzen halt
machen. Die Europäische Union ist unsere Antwort darauf. Nur gemeinsam
können wir unser europäisches Gesellschaftsideal auch in Zukunft bewahren.“
„Mit der europäischen Einigung ist ein Traum früherer Generationen
Wirklichkeit geworden. Unsere Geschichte mahnt uns, dieses Glück für künftige
Generationen zu schützen. [...] Deshalb sind wir heute, 50 Jahre nach der
Unterzeichnung der Römischen Verträge, in dem Ziel geeint, die Europäische
Union bis zu den Wahlen zum Europäischen Parlament 2009 auf eine erneuerte
gemeinsame Grundlage zu stellen.“
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 21

Die deutsche Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007

‚ Hohe Erwartungen an Deutschland

‚ Die Berliner Erklärung vom 25. März 2007

‚ Die Roadmap der deutschen Ratspräsidentschaft

‚ Der Gipfel des ER am 21./22. Juni 2007 in Brüssel:


die Streitfragen werden weitestgehend entschieden, ein sehr enges
Mandat für die nachfolgende Regierungskonferenz wird beschlossen

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 22

11
Die „Quadratwurzel“

aus: SZ, 19.06.2007


Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 23

Beginn der Ratspräsidentschaft

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 24

12
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 25

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 26

13
25. März 2007

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 27

Vor dem Juni-Gipfel

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 28

14
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 29

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 30

15
Ich packe meinen
Koffer…

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 31

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 32

16
Zum Gipfelkompromiss

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 33

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 34

17
Kernpunkte des neuen EU-Reformvertrags Kompromisse motiviert
(basierend auf Mandat für die IGC) v. a.
durch
• Änderungsvertrag statt Verfassung; einheitliche • Verzicht auf staatsähnliche Symbole und Terminologie CZ, NL, UK
Rechtspersönlichkeit der Union als Ganzes

• Rechtsverbindlichkeit der Grundrechte-Charta • Text der Charta außerhalb des Reformvertrags, PL, UK
Ausnahmeregelung für UK
• Erhalt der institutionellen Substanz des VVE (ständiger Freunde des
Präsident des Europäischen Rates, Rotation der - VVE,
Präsidentschaft im Ministerrat bis auf Eurogruppe und Rat für u. a. Dtl.
Auswärtige Angelegenheiten, Verkleinerung der Kommission,
Stärkung des Europäischen Parlaments)
• Einführung der „doppelten Mehrheit“ im Ministerrat und • doppelte Mehrheit als generelles Verfahren erst ab PL
Wegfall des Kriteriums der gewichteten Stimmen 2017
• Ausweitung von qualifizierten Mehrheitsentscheidungen • Ausnahmeregelungen im Bereich des Strafrechts und UK, NL
der polizeilichen Zusammenarbeit sowie der
Sozialpolitik; Mechanismus, der „willigen“ Staaten
Voranschreiten ermöglicht
• deutliche Kompetenzabgrenzung zwischen Mitgliedstaaten • Stärkung der nationalen Parlamente im Mechanismus NL, UK
und Europäischer Union zur Subsidiaritätskontrolle; lediglich impliziter Verweis
auf Vorrang des EU-Rechts gegenüber nationalem
Recht; ausdrücklicher Verweis auf die Möglichkeit,
Kompetenzen der Union zu verringern
• Verschmelzung der Ämter des Hohen Vertreter für die • Titel: „Hoher Vertreter für Außen- und UK
Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und des Sicherheitspolitik“ statt „Außenminister“; Außen- und
zuständigen Kommissionsmitglieds Sicherheitspolitik als Gegenstand „besonderer
Verfahrensweisen“
• explizite Austrittsoption und impliziter Verweis auf • Beitritt wertegebunden NL, F
Kopenhagener Kriterien

Bewertung: positiv å inhaltliche Substanz erhalten, negativå zeitliche Implementierung, Opting-out,


Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung.
weniger Transparenz als VVE, keine Vereinfachung der Verträge Seite 35

Etappen unter der portugiesischen Ratspräsidentschaft im


zweiten Halbjahr 2007

‚ Der ER einigt sich bei einem informellen Gipfel


am 18./19.10.2007 in Lissabon auf den neuen
EU-Vertrag

‚ Der ER unterzeichnet am 13. 12.2007 den


Vertrag von Lissabon (aufgespalten in den Vertrag über die
Europäische Union und den Vertrag über die Arbeitsweisen der
Europäischen Union)

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 36

18
Vorläufige Bewertung des Vertrags von Lissabon

‚ Positiv:
- Rund 95 % der Substanz des VVE konnte erhalten
werden
- Wie schwer wiegen die 5% „verlorener Inhalte“?

‚ Negativ:
g
- Opting-Out nimmt zu (z.B. bei der Verbindlichkeit der
Grundrechtscharta)
- Das Vertragswerk, als Änderungsvertrag konzipiert, ist
schlecht lesbar
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 37

Die Europäische Union


Eine Einführung
Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 3) 2002-2007:

Verfassungsgebung in der EU 25/27 – oder was davon übrig


bleibt

• Der Weg zum europäischen Verfassungsprozess


• Der Konvent zur Zukunft der Europäischen Union
• Der VVE und sein weiteres Schicksal
• 2007: Rettung geglückt?
• Ausblick
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 38

19
Ausblick auf die Ratifizierung des Vertrags von Lissabon

‚ Nur in Irland ist ein Referendum zwingend vorgeschrieben

‚ Alle anderen Mitgliedstaaten wollen auf


parlamentarischem Wege ratifizieren

‚ Problemfall Großbritannien: Kann Gordon Brown ein


Referendum vermeiden ?

‚ Geplantes Datum des Inkraft-Tretens: 1.1.2009

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 39

Grundsätzliche Fragen zur Ratifizierung von EU-Verträgen

‚ Sind Europa-Referenden eine gute Sache?

‚ Kann man die parlamentarische Ratifikation


europafreundlicher gestalten?

‚ Einstellungen der EU-Bürger zum VVE bzw.


Lissabonner Vertrag

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 40

20
Zustimmung zur Europäischen Verfassung
(aus Eurobarometer Nr. 67)

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 41

Zustimmung zur Europäischen Verfassung


(aus Eurobarometer Nr. 66)

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 42

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Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Die dynamische Entwicklung der Ziele, Strukturen,
Prozesse und Institutionen der EWG/EG/EU

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Block III: Stand der Integration und Zukunftsaufgaben

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 2


Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Die dynamische Entwicklung der Ziele, Strukturen, Prozesse und
Institutionen der EWG/EG/EU
Unterteilung in drei Phasen:
1) 1950 – 1985: Gründungszusammenhänge der EWG/EG, erste Krisen,
erste Erweiterungen, Konsolidierung durch EEA
2) 1985 – 2002: Europa-Euphorie, Gründung der EU, die EU angesichts der
Osterweiterung
3) 2002 – 2007: Verfassungsgebung in der EU 25/27 – oder was davon
übrig bleibt

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 3

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Eine Einführung
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Block I: Integrationsgeschichte:
Phase 3) 2002-2007:

Verfassungsgebung in der EU 25/27 – oder was davon übrig


bleibt

• Der Weg zum europäischen Verfassungsprozess


• Der Konvent zur Zukunft der Europäischen Union
• Der VVE und sein weiteres Schicksal
• 2007: Rettung geglückt?
• Ausblick
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 4
Die wichtigsten Innovationen des Verfassungsvertrags

• Einführung der doppelten Mehrheit als Entscheidungssystem im Rat = mehr


Demokratie
• Ausweitung des Verfahrens der Mitentscheidung (als ordentliches
Gesetzgebungsverfahren) = Demokratisierung und Parlamentarisierung
• Kontrolle des Subsidiaritätsprinzips durch die nationalen Parlamente = mehr
Transparenz und Bürgernähe
• Einführung des Amtes eines Präsidenten des ER = mehr Sichtbarkeit
• Einführung des Amtes eines EU-Außenministers und eines Auswärtigen Dienstes =
mehr Geschlossenheit nach außen
• Vermehrte Möglichkeiten zu flexibler Integration, v.a. in GASP und ESVP = mehr
internationale Handlungsfähigkeit
• Aufnahme der Grundrechtscharta in den VVE = mehr Rechtssicherheit

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 5

Vorläufige Bewertung des Vertrags von Lissabon

• Positiv:
- Rund 95 % der Substanz des VVE konnte erhalten
werden
- Wie schwer wiegen die 5% „verlorener Inhalte“?

• Negativ:
- Opting -Out nimmt zu (z.B. bei der Verbindlichkeit der
Grundrechtscharta)
- Das Vertragswerk, als Änderungsvertrag konzipiert, ist
schlecht lesbar
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 6
Ausblick auf die Ratifizierung des Vertrags von Lissabon

• Nur in Irland ist ein Referendum zwingend vorgeschrieben

• Alle anderen Mitgliedstaaten wollen auf


parlamentarischem Wege ratifizieren (Ungarn hat bereits
ratifiziert)

• Problemfall Großbritannien: Kann Gordon Brown ein


Referendum vermeiden ?

• Geplantes Datum des Inkraft-Tretens : 1.1.2009


Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 7

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Die Europäische Union He
Eine Einführung

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Das Europäische Parlament


• geschichtlicher Trend: Aufwertung des EP
• Wahl und Zusammensetzung
• Fraktionen im EP - Europäische Parteien
• Sitz, Organisation und Arbeitsweise
• Gesetzgeberische Befugnisse des EP
• Das EP - ein „vollwertiges Parlament?

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 8


Die Europäische Union
Eine Einführung

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Das Europäische Parlament


• geschichtlicher Trend: Aufwertung des EP
• Wahl und Zusammensetzung
• Fraktionen im EP - Europäische Parteien
• Sitz, Organisation und Arbeitsweise
• Gesetzgeberische Befugnisse des EP
• Das EP - ein „vollwertiges Parlament?

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 9

Parlamentsfunktionen in einem parlamentarischen


Regierungssystem

• Wahlfunktion (creative function)

• Kontrollfunktion

• Repräsentativfunktion (auch: educative


function)

• Legislativfunktion

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 10


Die Europäische Union
Eine Einführung

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Das Europäische Parlament


• geschichtlicher Trend: Aufwertung des EP
• Wahl und Zusammensetzung
• Fraktionen im EP - Europäische Parteien
• Sitz, Organisation und Arbeitsweise
• Gesetzgeberische Befugnisse des EP
• Das EP - ein „vollwertiges Parlament?

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 11

Zusammensetzung des EP ab 2009

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 12


Die Europäische Union
Eine Einführung

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Das Europäische Parlament


• geschichtlicher Trend: Aufwertung des EP
• Wahl und Zusammensetzung
• Fraktionen im EP - Europäische Parteien
• Sitz, Organisation und Arbeitsweise
• Gesetzgeberische Befugnisse des EP
• Das EP - ein „vollwertiges Parlament?

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 13

Sitze der Fraktionen im Europäischen Parlament

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 14


Deutsche Abgeordnete im Europäischen Parlament

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 15

Sitze der Fraktionen im Europäischen Parlament

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 16


Sitze der Fraktionen im EP ab Anfang 2007

Europäische Volkspartei EVP

Sozialdemokratische Partei
Europas SPE
Liberale und demokratische
23 20 14 Partei Europas ALDE
40
42
277 Union für das Europa der
44 Nationen
Grüne / EFA

Konföderale der Vereinigten


106 europäischen Linken
218 Europa der Unterschiede und der
Demokratie
Identität- Tradition - Souveränität

Fraktionslose

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 17

Die Europäische Union


Eine Einführung

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Das Europäische Parlament


• geschichtlicher Trend: Aufwertung des EP
• Wahl und Zusammensetzung
• Fraktionen im EP - Europäische Parteien
• Sitz, Organisation und Arbeitsweise
• Gesetzgeberische Befugnisse des EP
• Das EP - ein „vollwertiges Parlament?

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 18


Hans-Gert Pöttering,
derzeitiger Präsident
des Europäischen
Parlaments

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 19

Die Europäische Union


Eine Einführung

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Das Europäische Parlament


• geschichtlicher Trend: Aufwertung des EP
• Wahl und Zusammensetzung
• Fraktionen im EP - Europäische Parteien
• Sitz, Organisation und Arbeitsweise
• Gesetzgeberische Befugnisse des EP
• Das EP - ein „vollwertiges Parlament?

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 20


Parlamentsfunktionen in einem parlamentarischen
Regierungssystem

• Wahlfunktion (creative function)

• Kontrollfunktion

• Repräsentativfunktion (auch: educative


function)

• Legislativfunktion

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 21

Gesetzgeberische Befugnisse des Europäischen Parlaments

• Anhörung/Konsultation

• Verfahren der Zusammenarbeit nach Art. 252 EGV

• Verfahren der Mitentscheidung nach Art. 251 EGV

• Verfahren der Zustimmung

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 22


Die Europäische Union
Eine Einführung

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Das Europäische Parlament


• geschichtlicher Trend: Aufwertung des EP
• Wahl und Zusammensetzung
• Fraktionen im EP - Europäische Parteien
• Sitz, Organisation und Arbeitsweise
• Gesetzgeberische Befugnisse des EP
• Das EP - ein „vollwertiges Parlament?

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 23

Das Europäische Parlament im Vertrag von Lissabon

Wesentliche Aufwertung:
• EP wählt den Kommissionspräsidenten, wobei es das Ergebnis der
Parlamentswahlen berücksichtigen muss

• Verfahren der Mitentscheidung wird auf 50 neue Materien


ausgeweitet, wird mithin das dominante Gesetzgebungsverfahren

• Gleichstellung mit dem Rat beim Haushaltsbeschluss

= weitere Parlamentarisierung des EU-Systems

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 24


Institut für Politikwissenschaft
und Sozialforschung

Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet

Die Europäische Union


Eine Einführung

Vorlesung
Wintersemester 2007/2008
Institut für Politikwissenschaft
und Sozialforschung

Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet

Die Europäische Union


Eine Einführung

Vorlesung
Wintersemester 2007/2008

Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Die dynamische Entwicklung der Ziele, Strukturen,
Prozesse und Institutionen der EWG/EG/EU

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Block III: Stand der Integration und Zukunftsaufgaben

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 2


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Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Das Europäische Parlament


• geschichtlicher Trend: Aufwertung des EP
• Wahl und Zusammensetzung
• Fraktionen im EP - Europäische Parteien
• Sitz, Organisation und Arbeitsweise
• Gesetzgeberische Befugnisse des EP
• Das EP - ein „vollwertiges Parlament?

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 3

Das Europäische Parlament im Vertrag von Lissabon

Wesentliche Aufwertung:
• EP wählt den Kommissionspräsidenten, wobei es das Ergebnis der
Parlamentswahlen berücksichtigen muss

• Verfahren der Mitentscheidung wird auf 50 neue Materien


ausgeweitet, wird mithin das dominante Gesetzgebungsverfahren

• Gleichstellung mit dem Rat beim Haushaltsbeschluss

= weitere Parlamentarisierung des EU-Systems

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 4


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Die Europäische Union He
Eine Einführung

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Die Europäische Kommission

• geschichtlicher Trend: Auf- oder Abwertung?


• Zusammensetzung der Kommission
• Die Kommission im politischen System der
EG/EU: die Aufgaben
• Komitologie
• Die EU-Kommission: die EU-Exekutive?
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 5

Die Europäische Union


Eine Einführung

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Die Europäische Kommission

• geschichtlicher Trend: Auf- oder Abwertung?


• Zusammensetzung der Kommission
• Die Kommission im politischen System der
EG/EU: die Aufgaben
• Komitologie
• Die EU-Kommission: die EU-Exekutive?
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 6
Auf –oder Abwertung der Kommission im Verlauf der
Integrationsgeschichte?

Römische Verträge: Die supranationale Kommission als


das zentrale Lenkungsorgan der EWG/EG
•Luxemburger Kompromiss von 1966: Die
Mitgliedstaaten erhalten ein Veto-Recht im Rat
•Seit 1974 (Institutionalisierung des Europäischen Rats):
Der ER wird das zentrale Lenkungsorgan der EG/EU
•Seit Maastricht: In den beiden neuen EU-Säulen
dominiert der ER/Rat
•Seit Maastricht/Amsterdam: Aufwertung der Stellung
des Kommissionspräsidenten und Einfluss des EP auf
Wahl der Kommission
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 7

Die Europäische Union


Eine Einführung

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Die Europäische Kommission

• geschichtlicher Trend: Auf- oder Abwertung?


• Zusammensetzung der Kommission
• Die Kommission im politischen System der
EG/EU: die Aufgaben
• Komitologie
• Die EU-Kommission: die EU-Exekutive?
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 8
Zusammensetzung der Kommission seit dem 1.1.2005:

• Prinzip: Ein Staat - ein Kommissar, solange bis die EU


27 Mitgliedstaaten zählt.

• Danach gilt: Die Zahl der Mitglieder der Kommission


liegt unter der Zahl der Mitgliedstaaten (Art. 213 EGV u.
Art. 4 Erweiterungsprotokoll)

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 9

Zusammensetzung der Kommission im Vertrag von Lissabon


(ab 2014):

• Die Anzahl der Kommissare entspricht der Anzahl von


2/3 der Mitgliedstaaten- sofern der Europäische Rat
einstimmig nichts anderes beschließt.
• Die Mitglieder der Kommission werden nach einem
System der strikt gleichberechtigten Rotation zwischen
den Mitgliedstaaten so ausgewählt, dass das
demografische und geografische Spektrum der
Gesamtheit der Mitgliedstaaten zum Ausdruck kommt.
Dieses System wird vom ER einstimmig festgelegt.

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 10


Die Präsidenten der Europäischen Kommission

Name Herkunftsland Höchste staatliche Funktion Führungs


(Amtszeit) vor dem Kommissionsamt stil
Walter Hallstein Deutschland Staatssekretär im aktiv
(1958-1967) Auswärtigen Amt
Jean Rey Belgien Wirtschaftsminister passiv
(1967-1970)
Franco Malfatti Italien Post- und Telekom- passiv
(1970-1972) minister
Sicco Mansholt Niederlande Landwirtschaftsminister passiv
(1972-1973)
Francois-Xavier Ortoli Frankreich Finanzminister passiv
(1973-1977)
Roy Jenkins Großbritannien Finanzminister aktiv
(1977-1981)
Gaston Thorn Luxemburg Premierminister passiv
(1981-1985)
Jacques Delors Frankreich Wirtschafts- und aktiv
(1985-1995) Finanzminister
Jacques Santer Luxemburg Ministerpräsident passiv
(1995-1999)
Romano Prodi Italien Ministerpräsident ?
(1999-2004)
Mario -Barroso Portugal Ministerpräsident ?
(2004
Vorlesung: - ?)
Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 11

José Manuel Barroso

Präsident der Europäischen


Kommission seit 2004

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 12


Mitglieder der Kommission Barroso (2004-2009)

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 13

Mitglieder der Kommission Barroso (2004-2009)

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 14


Generaldirektionen und Dienste der Europäischen
Kommission
Politiken Außenbeziehungen
• Beschäftigung, Soziales und Chancengleichh. • Humanitäre Hilfe (ECHO)
• Bildung und Kultur • Außenbeziehungen
• Binnenmarkt und Dienstleistungen • Entwicklung
• Energie und Verkehr • Erweiterung
• Fischerei und maritime Angelegenheiten • EuropeAid - Amt für Zusammenarbeit
• Forschung • Handel
• Gemeinsame Forschungsstelle Allgemeine Dienste
• Gesundheit und Verbraucherschutz • Amt für amtliche Veröffentlichungen
• Informationsgesellschaft und Medien • Europäisches Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF)
• Justiz, Freiheit und Sicherheit • Eurostat
• Landwirtschaft und ländliche Entwicklung • Kommunikation
• Regionalpolitik Interne Dienste
• Steuern und Zollunion • Beratergremium für europäische Politik
• Umwelt • Dolmetschen
• Unternehmen und Industrie
• Haushalt
• Wettbewerb • Informatik/Datenverarbeitung
• Wirtschaft und Finanzen
• Interner Auditdienst
• Juristischer Dienst
• Personal und Verwaltung
• Übersetzung
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 15

Beschäftigte bei der Europäischen Kommission

Etwa 23.800 Beamte und Zeitbedienstete

Etwa 9.300 externe Mitarbeiter

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 16


Die Europäische Union
Eine Einführung

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Die Europäische Kommission

• geschichtlicher Trend: Auf- oder Abwertung?


• Zusammensetzung der Kommission
• Die Kommission im politischen System der
EG/EU: die Aufgaben
• Komitologie
• Die EU-Kommission: die EU-Exekutive?
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 17

Aufgaben der Kommission

• Rolle bei der Setzung des Sekundärrechts

• Kontrollfunktion der Kommission

• Durchführung der Gemeinschaftsvorschriften


und Verwaltung

• Repräsentationsaufgaben

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 18


Aufgaben der Kommission (Art. 211 EGV):

• für die Anwendung dieses Vertrages sowie der von


den Organen aufgrund dieses Vertrages getroffenen
Bestimmungen Sorge zu tragen
• Empfehlungen oder Stellungnahmen auf den in
diesem Vertrag bezeichneten Gebieten abzugeben,
soweit der Vertrag dies ausdrücklich vorsieht oder
soweit sie es für notwendig erachtet
• nach Maßgabe dieses Vertrages in eigener
Zuständigkeit Entscheidungen zu treffen und am
Zustandekommen der Handlungen des Rats und des
Europäischen Parlaments mitzuwirken
• die Befugnisse auszuüben, die ihr der Rat zur
Durchführung der von ihm erlassenen Vorschriften
überträgt

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 19

Kontrollfunktion der Kommission (Art. 226 EGV):


Anrufung des EuGH durch die Kommission
(Vertragsverletzungsverfahren)

„Hat nach Auffassung der Kommission ein Mitgliedstaat


gegen eine Verpflichtung aus diesem Vertrag verstoßen,
so gibt sie eine mit Gründen versehene Stellungnahme
hierzu ab; sie hat dem Staat zuvor Gelegenheit zur
Äußerung zu geben.
Kommt der Staat dieser Stellungnahme innerhalb der von
der Kommission gesetzten Frist nicht nach, so kann die
Kommission den Gerichtshof anrufen“.

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 20


Vertragsverletzungsverfahren 1952-2006

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 21

Neu anhängig gewordene Vertragsverletzungsverfahren 2000-2006

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 22


Abgeschlossene Vertragsverletzungsverfahren 2002-2006

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 23

Die Europäische Union


Eine Einführung

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Die Europäische Kommission

• geschichtlicher Trend: Auf- oder Abwertung?


• Zusammensetzung der Kommission
• Die Kommission im politischen System der
EG/EU: die Aufgaben
• Komitologie
• Die EU-Kommission: die EU-Exekutive?
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 24
Aufgaben der Kommission

• Rolle bei der Setzung des Sekundärrechts

• Kontrollfunktion der Kommission

• Durchführung der Gemeinschaftsvorschriften und


Verwaltung = Exekutivbefugnisse der Kommission zur
Durchführung der Rechtsakte der Gemeinschaft

• Repräsentationsaufgaben

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 25

Komitologie-Ausschüsse

• Beratende Ausschüsse

• Verwaltungsausschüsse

• Regelungsausschüsse

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 26


Aufgaben der Kommission

• Rolle bei der Setzung des Sekundärrechts

• Kontrollfunktion der Kommission

• Durchführung der Gemeinschaftsvorschriften


und Verwaltung

• Repräsentationsaufgaben

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 27

Die Europäische Union


Eine Einführung

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Die Europäische Kommission

• geschichtlicher Trend: Auf- oder Abwertung?


• Zusammensetzung der Kommission
• Die Kommission im politischen System der
EG/EU: die Aufgaben
• Komitologie
• Die EU-Kommission: die EU-Exekutive?
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einf ührung. Seite 28
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und Sozialforschung

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Die Europäische Union


Eine Einführung

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Wintersemester 2007/2008
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Die Europäische Union


Eine Einführung

Vorlesung
Wintersemester 2007/2008

Die Europäische Union. Eine Einführung

Block I: Integrationsgeschichte:
Die dynamische Entwicklung der Ziele,
Ziele Strukturen,
Strukturen
Prozesse und Institutionen der EWG/EG/EU

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Block III: Stand der Integration und Zukunftsaufgaben

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 2

1
Die Europäische Union
Eine Einführung

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Die Europäische Kommission

• geschichtlicher Trend: Auf- oder Abwertung?


• Zusammensetzung der Kommission
• Die Kommission im politischen System der
EG/EU: die Aufgaben
• Komitologie
• Die EU-Kommission: die EU-Exekutive?

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 3

Die Europäische Union


Eine Einführung

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Der Europäische Rat/ Rat


•geschichtlicher Trend: Aufwertung des
ER/Rats
•Rolle des Europäischen Rats im
Integrationsprozess
•Rolle des Rats im Integrationsprozess
•Der Rat als Schwachstelle des politischen
Systems der EU?
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 4

2
Die Europäische Union
Eine Einführung

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Der Europäische Rat/ Rat


•geschichtlicher Trend: Aufwertung des
ER/Rats
•Rolle des Europäischen Rats im
Integrationsprozess
•Rolle des Rats im Integrationsprozess
•Der Rat als Schwachstelle des politischen
Systems der EU ?
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 5

Organe der EWG


gemäß Artikel 4 des EWG- Vertrags (Römische Verträge):

Art. 4 Abs.1 des EWG- Vertrags:


„Die
Die der Gemeinschaft zugewiesenen Aufgaben werden durch
folgende Organe wahrgenommen:
‚ eine Versammlung
‚ einen Rat
‚ eine Kommission
‚ einen Gerichtshof

Jedes Organ handelt nach Maßgabe der ihm in diesem Vertrag


zugewiesenen Befugnisse“.

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 6

3
Aufwertung des Rats/Europäischen Rats im Verlauf der
Integrationsgeschichte?

Römische Verträge: spricht nur von einem Rat


Aufwertung:

•Luxemburger Kompromiss von 1966 stärkt den Rat


•Seit 1974 (Institutionalisierung des Europäischen Rats):
Der ER wird das zentrale Lenkungsorgan der EG/EU
•Seit Maastricht: In den beiden neuen EU-Säulen
dominiert
do e t der
de ER/Rat
/ at
Aber:

•Langanhaltende Aufwertung des EP


•Pfeilerübergreifender (de facto) Ansatz stärkt z.T.
Kommission
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 7

Die Europäische Union


Eine Einführung

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Der Europäische Rat/ Rat


•geschichtlicher Trend: Aufwertung des
ER/Rats
•Rolle des Europäischen Rats im
Integrationsprozess
•Rolle des Rats im Integrationsprozess
•Der Rat als Schwachstelle des politischen
Systems der EU ?
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 8

4
Art. 4 des EU-Vertrags:

• „Der Europäische Rat gibt der Union die für ihre Entwicklung
p
erforderlichen Impulse und legt
g die allgemeinen
g
Zielvorstellungen für die Entwicklung fest.
• Im Europäischen Rat kommen die Staats- und
Regierungschefs der Mitgliedstaaten sowie der Präsident der
Kommission zusammen. Sie werden von den
Außenministern der Mitgliedstaaten und einem Mitglied der
Kommission unterstützt.
• Der Europäische
p Rats tritt mindestens zweimal jjährlich unter
dem Vorsitz des Mitgliedstaates zusammen, der im Rat den
Vorsitz innehat.
• Der Europäische Rat erstattet dem Europäischen Parlament
nach jeder Tätigkeit Bericht und legt ihm alljährlich einen
Bericht über die Fortschritte der Union vor.“
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 9

„Familienphoto“ vom Gipfeltreffen des Europäischen Rats


unter österreichischer Präsidentschaft, März 2006

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 10

5
„Familienphoto“ vom Gipfeltreffen des Europäischen Rats
unter österreichischer Präsidentschaft, März 2006

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 11

Gipfel von Lissabon

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 12

6
Gipfel von Lissabon

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 13

Aufgaben des Europäischen Rats

‚ Im rechtlichen Sinne schwer fassbare Rolle des ER, meist


a ßer ertraglich in manchen Aufgaben
außervertraglich, A fgaben aber im EUV erwähnt
er ähnt (z.B.
( B
Art. 7, 214) und in der GASP (Art. 13)

‚ Im ER sind Mitgliedstaaten die „Herren der Verträge“ =


konstitutionelle Rolle, zentral auch bei Erweiterungen

‚ Leitliniengeber in allen Bereichen und Politiken der Union

‚ Schiedsfunktion
S hi d f kti

‚ Entscheidet in der Regel einstimmig, schnürt also meist komplexe


Verhandlungspakete

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 14

7
Der Europäische Rat im Lissabonner Vertrag

‚ Der ER wird im Lissabonner Vertrag in mehreren Artikeln verankert


(als Leitliniengeber und wichtiger Entscheider in Personalfragen)

‚ Der ER wählt künftig einen Präsidenten des ER, der die Union nach
außen vertritt (unbeschadet der Befugnisse des Hohen Vertreters
der Union für Außen- und Sicherheitspolitik) = mehr interne und
externe Sichtbarkeit der EU

‚ Damit ist die rotierende Ratspräsidentschaft abgeschafft

‚ Die Amtszeit beträgt zweieinhalb Jahre, der Präsident kann einmal


wiedergewählt werden

‚ Der Präsident der Europäischen Rats darf kein einzelstaatliches


Amt ausüben

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 15

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Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Der Europäische Rat/ Rat


•geschichtlicher Trend: Aufwertung des
ER/Rats
•Rolle des Europäischen Rats im
Integrationsprozess
•Rolle des Rats im Integrationsprozess
•Der Rat als Schwachstelle des politischen
Systems der EU?
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 16

8
Der Rat im politischen System der EU

‚ Die legislativen und exekutiven Befugnisse des Rats im


Gemeinschaftsbereich

‚ Die Rolle des Rats in der zweiten und dritten Säule

‚ Ratsformationen: von 20 sektoriellen Zusammensetzungen


stufenweise Reduktion auf heue 9 Ratsformationen

‚ Unterbau des Rats: AStV I und AStV II

‚ Ab
Abstimmungsmodi
ti di im
i Rat:
R t Einstimmigkeit,
Ei ti i k it einfache
i f h und
d
qualifizierte Mehrheit

‚ Stimmgewichtung im Rat

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 17

Stimmgewichtung im Rat der EU nach Nizza

Deutschland Frankreich,
Deutschland, Frankreich Italien,
Italien Vereinigtes Königreich 29
Polen, Spanien 27
Rumänien 14
Niederlande 13
Belgien, Griechenland, Portugal, Tschechien, Ungarn 12
Bulgarien, Österreich, Schweden 10
Dänemark, Finnland, Irland, Litauen, Slowakei 7
Estland, Lettland, Luxemburg, Slowenien, Zypern 4
Malta 3
Total 345
Qualifizierte Mehrheit: 255 von 345 Stimmen + Mehrheit der Mitgliedstaaten

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 18

9
Doppelte Mehrheit

Vertrag von Lissabon

Staaten Bevölkerung

55 % 65 %

Klauseln:
• Blockademinderheit aus mind. vier
Staaten
• „Ioannina“: qualifizierte Minderheit
kann Aufschub einer Entscheidung
bewirken
C. Rüger

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 19

Die Europäische Union


Eine Einführung

Block II: Institutionen im Einzelnen auf dem Stand heute

Der Europäische Rat/ Rat


•geschichtlicher Trend: Aufwertung des
ER/Rats
•Rolle des Europäischen Rats im
Integrationsprozess
•Rolle des Rats im Integrationsprozess
•Der Rat als Schwachstelle des politischen
Systems der EU?
Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 20

10
Der Rat im Lissabonner Vertrag

‚ Die Ratsvorsitzende werden neu geregelt: temporäre Vorsitze in


den meisten Ratsformationen, aber:
‚ Ständige Vorsitze im Rat Allgemeine Angelegenheiten und im
ECOFIN-Rat

‚ Teampräsidentschaften werden ausgebaut

‚ Stimmgewichtung wird durch doppelte Mehrheit ersetzt


(erst ab 2014 bzw. 1017 gültig; auch danach gilt sog. Ioannina-
Klausel als „Entscheidungsverzögerungsmechanismus“ weiter )

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 21

Doppelte Mehrheit

Vertrag von Lissabon

Staaten Bevölkerung

55 % 65 %

Klauseln:
• Blockademinderheit aus mind. vier
Staaten
• „Ioannina“: qualifizierte Minderheit
kann Aufschub einer Entscheidung
bewirken
C. Rüger

Vorlesung: Die Europäische Union. Eine Einführung. Seite 22

11
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