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Tricks & Tipps von Pferdepflegern

Kostenlose eBook Reihe; erstellt & herausgegeben von: Lydia Albersmann.


Urheberrechtlich geschütztes Material © 2008 L. Albersmann. Alle Rechte
vorbehalten.

Buchempfehlungen aus der Rubrik Pferderomane:

Mehr Infos zu diesen Büchern: www.lydia-albersmann.de


Wurmkuren verabreichen ohne Stress

Nicht nur vor dem Start in die Weidesaison sehen sich Pferdebesitzer
oft einer großen Herausforderung gegenüber: Das Verabreichen einer
Wurmkur. Eigentlich sollte dies ein einfacher „Routineeingriff“ sein,
doch erfahrungsgemäß haben viele Pferdebesitzer damit große
Probleme. Selbst die Wurmkuren, die laut Hersteller mit leckerem
Apfelgeschmack versehen sind, treffen nicht immer den Geschmack
des Vierbeiners und werden vom Pferd nicht selten energisch
abgelehnt. Es gibt sogar Pferdebesitzer, die schon regelrecht davor
zittern, wenn sie ihrem Pferd eine Wurmkur (oder andere Medikamente,
die oral eingegeben werden müssen) verabreichen müssen. Dabei kann
man sich und dem Pferd diesen Stress ersparen.

Es hat sich bewährt, das Pferd zunächst an Berührungen am Maul bzw.


an der Maulspalte zu gewöhnen. Idealerweise beginnt man mit diesem
Training möglichst früh, und möglichst schon lange, bevor die nächste
Wurmkur ansteht. Ist das Pferd an diese Berührungen mit den Fingern
gewöhnt, kann man zur Phase 2 übergehen.

Dazu gilt es (zunächst noch ohne Maulspritze) herauszufinden, was


dem Pferd ganz besonders gut schmeckt. Einige Tipps und Vorschläge:

● Möhrensaft oder pürierte Möhren


● Apfelmus
● Pürierte Bananen
● Mash
● In Wasser aufgelöste Pferdeleckerlis

Hier sollte man zunächst testen, welche Vorlieben das Pferd hat und
was es wirklich unwiderstehlich findet. Die Geschmäcker sind eben
auch bei Pferden verschieden. Während das eine Pferd auf ganz wild
auf Bananen ist, bevorzugt das nächste eher Apfelmus oder
Möhrensaft. Hat man die Leibspeise herausgefunden, kann man nun
beginnen kleine Mengen davon in eine Maulspritze aufzuziehen.
Wichtig ist dabei, dass die Konsistenz des Lieblings-Breis stimmt. Die
Maulspritze sollte leichtgängig sein, damit der leckere Brei auch
problemlos gleichmäßig heraus gedrückt werden kann.

Der Satz „Geschmäcker sind verschieden“ gilt aber nicht nur für den
Brei, sondern auch für den Ort, an dem die Wurmkur verabreicht wird.
Während manche Pferde kooperativer sind, wenn sie aus ihrer Box
heraus genommen werden, sind andere Pferde ruhiger und gelassener,
wenn man solche Dinge in ihrer Box macht. Hier kann man keine
pauschale Empfehlung geben, das muss jeder Pferdebesitzer bei
seinem Pferd selbst heraus finden.

Wichtig ist nur, dass der Pferdebesitzer selbst möglichst ruhig und
gelassen ist. Auch sollte das Pferd nicht angebunden werden. Es sollte
möglichst so festgehalten werden, dass die Atmosphäre möglichst
locker und entspannt ist, der Pferdebesitzer das Pferd aber im
entscheidenden Moment dennoch fest unter Kontrolle halten kann.
Sicherheit sollte für Mensch und Tier immer vorgehen.
Bei extrem kopfscheuen Pferden, bzw. Pferden, die schon laufen gehen
wollen, sobald sie die Maulspritze nur sehen, empfiehlt es sich, ganz
langsam und stressfrei zu beginnen. Hier ist Geduld gefragt. Man kann
hier zunächst damit beginnen, dass man sich kleine Kleckse von der
leckeren Masse auf die Hand spritzt, und diese dann vom Pferd
ablecken lässt. So weckt man die Neugier des Pferdes und die
„gefährliche“ Spritze verliert ihren Schrecken. Nach und nach wird sich
das Pferd in der Regel immer näher an die Maulspritze heran wagen,
und vermutlich versuchen noch mehr von dem leckeren Brei zu
bekommen. So kann man sich Schritt für Schritt weiter heran tasten,
bis das Pferd es schließlich gerne akzeptiert, wenn man ihm die leckere
Substanz schließlich auch direkt aus der Spritze ins Maul verabreicht.

Wie bei allem, was man mit Pferden anstellt, muss man auch hierbei
Geduld aufbringen und sich Zeit für das Training nehmen. Hat das
Pferd dann einmal Vertrauen gefasst und sich an die Prozedur
gewöhnt, gibt es dafür auch in der Zukunft keine Probleme mehr. Übt
man das Ganze dann ab und zu auch zwischendurch, verzeiht einem
das Pferd auch, wenn es zwischendurch statt der Leibspeise such mal
ein weniger schmackhaftes Medikament untergejubelt bekommt.

Bei uns liefen Wurmkuren immer völlig stressfrei ab. Selbst Pferde, die
zu Beginn wenn sie zu uns kamen extrem kopfscheu waren, konnte ich
ohne Probleme entwurmen. Bei den meisten Pferden lief das so
problemlos ab, dass ich ihnen dazu nicht einmal ein Halfter anlegen
musste.

Geduld, regelmäßiges Training und das Eingehen auf das einzelne


Pferd führen zum Erfolg. Ohne Stress geht alles besser - und das gilt
nicht nur bei der Verabreichung von Wurmkuren!

In diesem Sinne – viel Spaß mit dem Pferd!


Impressum & Haftungsausschluss: Die kostenlose eBook-Reihe „Tricks & Tipps
von Pferdepflegern“ wird erstellt und herausgegeben von:

Lydia Albersmann
Ziegeleiweg 21
40591 Düsseldorf
Internet: www.lydia-albersmann.de

Die in diesem eBook enthaltenen Tipps & Tricks wurden von der Autorin erprobt
und haben sich in ihrer langjährigen Pferdeerfahrung bewährt. Die Angaben
wurden mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Dennoch muss an dieser Stelle
darauf hingewiesen werden, dass jeder für sich und seinen Umgang mit dem Pferd
selbst verantwortlich ist. Eine Garantie für die Richtigkeit der Angaben und
Wirksamkeit der Tipps kann nicht gegeben werden. Die Autorin kann keine Haftung
für eventuelle Unfälle oder Schäden übernehmen. Tipps, die zur Verbesserung der
Sicherheit für Pferd gegeben wurden können helfen, die Sicherheit im Umgang mit
dem Pferd zu erhöhen. Sie können jedoch niemals eine Garantie sein, Unfälle,
Risiken, oder eventuelle Schäden ganz auszuschließen. Jeder ist und bleibt für
sein Pferd, sich selbst und die Sicherheit selbst verantwortlich.

© 2008 Copyright Text, Fotos, Cover & Layout: Lydia Albersmann. Alle Rechte vorbehalten.

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