BIELER TAGBLATT Erscheinungstag:
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Seeland: ÖKOLOGISCHE VERNETZUNG
Das freut Feldlerchen wie Feldhasen
Die Gemeinden Bargen,
Finsterhennen, Kall-
nach, Niederried, Sise-
len und Walperswil er-
arbeiten gemeinsam ei-
nen Teilrichtplan für
den ökologischen Aus-
gleich in der Landwirt-
schaft.
T.N. Der vom Bund verordnete
ökologische Ausgleich in der
Landwirtschaft bezweckt unter
anderem, die Artenvielfalt in der
Kulturlandschaft zu erhalten und
zu fördern. Obwohl die Land-
wirtschaft die von ihnen gefor-
derten Flächen, mindestens sie-
ben Prozent ihres Landes, als
ökologische Ausgleichsfläche
ausschied, blieb die erhoffte Wir-
kung aus.
Gemeinsam versuchen nun
sechs Seeländer Gemeinden, dem
entgegenzuwirken. Die Aus-
gleichsflächen sollen nun nach
Vorgabe eines Vernetzungspro-
jekts angelegt und gemäss vorge-
schriebenen Minimalanforderun-
gen bewirtschaftet werden.
Das vorliegende Konzept
wurde gemeinsam mit den betrof-
L y s s : WINTERKONZERT DER MUSIKGESELLSCHAFT
Musikalische Ferienerinnerungen
Das Konzert der Musik-
gesellschaft Lyss in der
reformierten Kirche
hielt höchsten Ansprü-
chen stand.
mr. Das Publikum beim Ausgang
war des Lobes voll: «Sehr gutes
Konzert», «Bestes Konzert der
Musikgesellschaft seit Jahren»,
liessen sich die Besucherinnen
und Besucher vernehmen.
«Schade bloss, dass die Kirche
nicht voll besetzt war», haderte
Präsident Urs Briner. Viele Besu-
cher zogen es vor, in den hinters-
ten Reihen Platz zu nehmen oder
auf der Empore. So wirkte der
Vorderteil der Kirche nahezu leer.
Wer den bissig-kalten Novem-
bertagen entfliehen wollte und
Rapperswil: LÄTTI
Kinderparadies Sunneschyn feiert
Seit zehn Jahren füllt
Rosmarie Badertscher
mit ihren Helferinnen
eine Lücke in der fami-
lienexternen Kinderbe-
treuung. Dies im Raum
Grossaffoltern, Rap-
perswil, Münchenbuch-
see und Schüpfen.
T.N. Angefangen hat alles vor
zehn Jahren: Da entschloss sich
die ehemalige Kindergärtnerin
Rosmarie Badertscher, einmal
pro Woche eine Spielgruppe zu
leiten. Als sie eine geeignete
Wohnung in der Lätti mieten
konnte, wurde aus der Spiel-
gruppe das «Kinderparadies
Sunneschyn».
«Zurzeit habe ich vier Helfe-
rinnen, und mein Mann unter-
stützt uns ebenfalls sehr», er-
klärt die Leiterin. Zweimal in
der Woche können Kinder ab
sechs Monaten bis acht Jahre
den ganzen Tag in der gemütlich
und kindergerecht eingerichte-
ten Tagesstätte verbringen.
«Ausserdem findet jeweils am
19.
Buntfarbe:
fenen Landwirten geplant und er-
stellt. Um allen Gemeindebür-
gern von Bargen, Finsterhennen,
Kallnach, Niederried, Siselen und
Walperswil einen Einblick in den
vorliegenden Landschaftsplan zu
geben, lag er auf den jeweiligen
Gemeindeverwaltungen zur Ein-
sicht auf. Zahlreiche Interessierte
hätten die Gelegenheit genutzt,
den ökologischen Vernetzungs-
plan zu besichtigen. Es seien we-
der mündliche noch schriftliche
Einwände gemacht worden.
Feldlerche
Eine, die von der Vernetzung
profitieren wird, ist die Feldler-
che. Sie leidet im Seeland speziell
unter der intensiven Landwirt-
schaft und steht auf der roten Li-
ste der bedrohten Arten. Ihr Ver-
hängnis ist, dass sie als Bodenbrü-
ter gilt. Leider werden die Wiesen
bei der Nutzung so häufig ge-
mäht, dass jeweils das Nest mit-
samt den Jungen zerstört wird.
Turmfalken
Eine potenziell gefährdete Art
ist der Turmfalke, der elegante
Raubvogel mit seiner auffälligen
Jagdtechnik. Er fliegt über ein
Feld, stellt sich plötzlich gegen
das Konzert der Musikgesell-
schaft Lyss in der reformierten
Kirche besuchte, wurde warm
eingehüllt mit herrlichen Melo-
dien und teilweise mit Erinnerun-
gen an Ferien im Süden.
Einer der Höhepunkte des fast
anderthalbstündigen Winterkon-
zerts bildeten die griechischen
Volkslieder, komponiert vom
Schweizer Franco Cesarini. Beim
dritten Satz, einem griechischen
Tanz, sprang die Fröhlichkeit
förmlich ins Publikum über. Mit
dieser Komposition will sich die
Musikgesellschaft Lyss im nächs-
ten Jahr am Seeländischen Mu-
sikfest in Pieterlen der kritischen
Jury stellen.
Zuvor hatten Stefan Marti und
Stefan von Känel mit dem «Duo
für Euphonium», einer Komposi-
Annagret Heller verziert mit Michelle und Nadja fleissig
Lebkuchenherzen.
Mittwoch- und Donnerstag-
nachmittag ein Begegnungspie-
len statt.» Dabei können Klein-
kinder zusammen mit ihrer Mut-
ter oder dem Vater gemeinsam
Spielen, und sie gewöhnen sich
gleichzeitig an einen eventuellen
Einstieg in die Spielgruppe oder
die Tagesstätte.
Eine Besonderheit ist die Wald-
spielgruppe: Gemeinsam mit den
Farbe: CyanGelbMagentaSchwarz
den Wind und verharrt dank sei-
nem Rüttelflug während einiger
Zeit an der gleichen Stelle, von
der er nach Mäusen Ausschau
halten kann. Er braucht ebenfalls
zusammenhängende Buntbra-
chen und Ackerrandstreifen, da-
mit er sich heimisch fühlt. Feldge-
hölz oder kleinere Wäldchen die-
nen ihm als Nistplatz.
Feldhase
Auch für den Meister Lampe
sollte sich die Vernetzung positiv
auswirken. Er steht ebenfalls auf
der roten Liste. Obschon der
Feldhase seit vielen Jahren nicht
mehr gejagt werden darf, nimmt
seine Population im Seeland nur
zögernd zu.
Der Hase braucht weiträu-
mige, gut vernetzte Lebensräume,
Waldränder, Hecken, Wiesen und
Brachflächen, damit er sich bei
Gefahr verstecken kann.
Wie weit in den betroffenen
Gebieten ein Artensterben ge-
stoppt werden kann, wird sich
erst nach einigen Jahren zeigen.
Bevor das Projekt realisiert wer-
den kann, muss es noch von den
Gemeindebehörden und denjeni-
gen des Kantons genehmigt wer-
den.
tion des Briten Thomas James Po-
well, die Symphathien des Publi-
kums geholt und auch in einer
Zugabe ihre Fähigkeiten bewie-
sen. Dirigent Jörg Widmann
hatte in seiner Ansage vier Ge-
meinsamkeiten der beiden Eu-
phonisten hervorgestrichen. Ei-
nes jedoch hat er nicht erwähnt:
Dass die beiden ihr Instrument
hervorragend zu spielen verste-
hen.
Vielseitige Musiker
Den Anfang des Winterkonzer-
tes widmeten die Lysser Musi-
kanten dem 1932 geborenen
Komponisten und langjährigen
Radiomann Klaus Peter Bruch-
mann mit «Belvedere». Die nach-
folgende Komposition des Hol-
länders Kees Vlak, «Rainbow
Bild: T.N.
Leiterinnen können die Kinder im
Wald spielen und die Natur ken-
nen lernen.
Obschon das Kinderparadies
Sunneschyn seit 2001 ein Verein
ist und für die Tagesstätte vom
kantonalen Jugendamt die Bewil-
ligung erteilt wurde, erhält sie
von der öffentlichen Hand kaum
Unterstützung. Dank Spenden
und Gönnerbeiträgen funktio-
Region Lyss-Aarberg
Gute Aussichten für den Feldhasen: Sechs Seeländer Gemeinden sorgen für bessere öko-
logische Ausgleichsflächen.
Warrior», die den Walfang und
die Gegenwehr durch Green-
peace zum Thema hatte, Hardy
Schneiders «Hungaria» sowie
das Arrangement des dritten hol-
ländischen Komponisten, «The
Glory of Love» von Johan de
Meij, aber auch die Zugabe mit
Jacques Offenbachs «Barcarolle»
zeugten von der Vielseitigkeit der
29 Musikantinnen und Musikan-
ten der Musikgesellschaft Lyss.
Unterhaltungskonzert der Musikgesell-
schaft und der Jugendmusik Lyss am 12.
und 13. März 2005.
Links zur Musikgesellschaft Lyss auf der BT-
Site:
niert die Tagesstätte trotzdem.
«Wir haben Kinder aus allen
Glaubensrichtungen und Natio-
nalitäten, bei uns lernen sie spie-
lerisch miteinander umzugehen»,
freut sich Rosmarie Badertscher.
Am Tag der offenen Türen traf
man nicht nur kleine Kinder an,
sondern auch «Ehemalige», die
am Fest mithalfen oder auch mit-
spielten. Man konnte sich
schminken lassen, Geschenke fi-
schen, Lebkuchen garnieren,
Schokolade schleudern, Ponys
reiten, Kasperlitheater geniessen
und Geschichten anhören. Ge-
meinsam mit vielen freiwilligen
Helfern und Helferinnen wurde
das Zehn-Jahr-Jubiläum gebüh-
rend gefeiert.
Der 13-jährige Jonas Heller
trat als Clown auf und half be-
geistert überall mit. Er und seine
achtjährige Schwester Celina ha-
ben sehr gute Erinnerungen an
das Kinderparadies: «Wir kom-
men immer wieder gerne her, um
schnell Hallo zu sagen», erklären
sie.
Informationen über das Kinderparadies bei
Rosmarie Badertscher unter Telefon
031 879 10 92.
B I E L E R TA G B L AT T / F R E I TA G , 1 9 . N O V E M B E R 2 0 0 4
Bild zvg
Kappelen: KIRCHGEMEINDE
Drei neue
Ratsmitglieder gewählt
Vier Ratsmitglieder der
Kirchgemeinde Kappe-
len-Werdt treten Ende
Jahr zurück, lediglich
drei neue konnten rek-
rutiert werden, der
vierte Sitz bleibt vakant.
Das Budget 05 plant ein
kleines Defizit.
spr. Gleich vier Mitglieder des
Kirchgemeinderates von Kappe-
len-Werdt haben auf Ende Jahr
demissioniert. Nach je neun
Amtsjahren treten Marlies Häni-
Wyss und Maja Liechti zurück,
sieben Jahre amtete Käthi Rohrer,
und Brigitte Schmid tritt nach
drei Jahren zurück, um sich we-
gen Stellenabbaus beruflich neu
zu orientieren.
Offener Sitz
Neu in den Kirchgemeinderat
wurden gewählt: Doris Hässig,
Ruth von Dach und Hans Bru-
nold. Für den vierten Sitz konnte
indes noch niemand rekrutiert
werden, der Rat hofft speziell auf
eine personelle Vertretung vom
Werdthof. Sollte man vor der
nächsten Versammlung fündig
werden, so kann das neue Rats-
Vo m R a t s t i s c h
Aarberg:
Vertrag erneuert
mt. Der Aarberger Gemeinderat
hat beschlossen, den per Ende
2004 auslaufenden Leistungs-
vertrag mit dem Verein «Asyl
Biel und Region» (ABR) auf un-
bestimmte Zeitdauer zu erneu-
ern. Die Zusammenarbeitsform
mit dem ABR bezüglich Unter-
stützung, Unterbringung und
Betreuung von Asylsuchenden
habe sich bezüglich Professio-
nalität in der Betreuung und
Kosten bestens bewährt, wie der
Gemeinderat mitteilt.
* meinderat mitteilt.
mitglied gleich integriert werden,
entschieden die 28 Anwesenden
(3,9 Prozent aller Stimmberech-
tigten).
Neue Übertragungsanlage
Für das Budget 2005 wurde ein
Ausgabenüberschuss von 5000
Franken genehmigt. Geplant sind
die Anschaffungen eines Dia-Pro-
jektors, einer Digitalkamera und
einer neuen Übertragungsanlage.
Letztere wies in letzter Zeit bei
Trauergottesdiensten grössere
Mängel auf.
Das Organisationsreglement
der Kirchgemeinde wurde über-
arbeitet und ersetzt dasjenige aus
dem Jahr 1975. Geringfügige Än-
derungen wurden von der Ver-
sammlung einstimmig angenom-
men, zum Beispiel, dass der
Kirchgemeinderat in Zukunft
über eine Finanzkompetenz von
bis zu 10 000 Franken verfügt –
bisher waren es lediglich 4000
Franken.
Noch ist nicht geklärt, ob das
schützenswerte Pfarrhaus der-
einst von der Gemeinde gekauft
wird oder nicht. Nachdem eine
erste Offerte geprüft wurde, steht
der Kirchgemeinderat Kappelen-
Werdt weiterhin in Verhandlun-
gen mit dem Kanton Bern.
Auf Antrag der Ortspolizei-
kommission hat der Gemeinde-
rat beschlossen, eine externe Si-
cherheitsfirma zu beauftragen,
bei Grossveranstaltungen im
kommunalen Mehrzweckge-
bäude Sicherheitskontrollen
durchzuführen. Die Kosten da-
für werden dem Veranstalter
verrechnet.
*
Der Gemeinderat hat beschlos-
sen, die neu unterbreitete Ver-
einbarung für die Nachtbuslinie
«Moonliner» einzugehen. Sie
gilt ab dem ersten Januar 2005
und ist unbefristet gültig. Be-
reits unter dem bisherigen Label
«Night Rider» habe sich das
Angebot bewährt, wie der Ge-