Sie sind auf Seite 1von 4

MAGNUSFE - - www.jesus.de.

vu

Den wichtigsten Schritt habe ich ohne Beine gemacht“

Silke Schwarz
Silke Schwarz: ”Ich wollte einfach wissen, was noch so alles in
mir drin steckt.”
Seit einem Snowboard-Unfall im Jahr 1993 ist Silke Schwarz
querschnittsgelähmt. Die ehemalige Profi-Fechterin Silke
Schwarz über Olympia, Gott und ihr Leben im Rollstuhl.

Sabine Schmidt: Frau Schwarz, seit einem Snowboard-Unfall vor


genau zehn Jahren sind sie querschnittsgelähmt. Können Sie
uns berichten, wie das damals passiert ist?
Silke Schwarz: Mit ein paar Leuten waren wir zum Helikopter-
Skiing nach Russland gereist. Am Tag des Unfalls fuhr ich
Snowboard. Bei der Abfahrt überholte mich irgendwann der
”Lumpensammler”, so heisst der Betreuer, der als Letzter fährt
und die Gruppe im Auge behalten soll. Doch das hätte er nicht
tun dürfen, denn so bemerkte niemand, dass mir plötzlich der
Boden unter den Füssen wegbrach und ich in eine zugeschneite
Gletscherspalte stürzte.

Was denkt man in so einem Moment?


Ich fiel fast 15 Meter tief und ich erinnere mich noch, dass ich
dachte: ”Das gibt’s doch nicht, so was passiert doch nur im
Kino!” Dann wurde ich kurz ohnmächtig. Als ich aufgewachte,
hatte ich starke Schmerzen, konnte aber meine Beine noch
bewegen.

Die fatale Verletzung erhielt ich erst bei der Rettunsaktion


selber. Als man mich in den Hubschrauber hieven wollte, kam
eine Böe und riss den Hubschrauber seitlich weg. Ich hing nur
noch an meinen Füssen und dabei ist es dann passiert: Die
angeknackste Wirbelsäule bekam den Rest. Als ich endlich im
Hubschrauber lag, merkte ich, dass ich kein Gefühl mehr in den
Beinen hatte.
Silke Schwarz
Silke Schwarz: ”Es ist mein Job, den Mund aufzumachen, auch
wenn es nicht jedem schmeckt.”
Wann war Ihnen definitiv klar, dass Sie nie mehr laufen können
würden?
Das ist schwer zu sagen, denn im Schock verarbeitet man so
etwas erst einmal nicht weiter. Erst als ich Wochen nach der
Operation zur Reha in eine Klinik nach Ludwigshafen kam,
wurde ich mit ganzen der Wahrheit konfrontiert. Der Oberarzt
sagte: ”Wir wollen Ihnen nur sagen: Auch ein Leben im Rollstuhl
ist lebenswert.” – Peng! Das war das erste Mal, dass jemand das
Wort Rollstuhl in den Mund genommen hatte.

Sie haben in der Zeit im Krankenhaus zu Gott gefunden. Wie


das?
In den ersten Wochen habe ich so manches Mal nachts vor Wut
geheult oder ins Kissen gebissen und habe natürlich auch die
typischen Fragen gestellt: Warum? Wieso ich? Was mache ich
jetzt? Doch eines Tages wurde mir klar: Wenn die Ärzte dir nicht
mehr helfen können, musst du die Antworten woanders suchen.
Meine Mutter habe ich dann gebeten, mir eine Bibel
mitzubringen. Ich dachte: ”Wenn einer meine Fragen
beantworten kann, dann ist das Gott – falls es ihn gibt!”

In dieser Situation bekam ich einen neuen Pfleger, der Christ


war. Er hat mir von Jesus erzählt, hatte viele Antworten auf
meine Fragen, hat mit mir in der Bibel gelesen und mit mir
gebetet. Aber das Entscheidende war der Friede, den er
ausstrahlte. Den wollte ich auch haben. Und so kam nach
wochenlangen inneren Kämpfen der Moment, an dem ich Jesus
in einem Gebet mein Leben anvertraut habe. Damit habe ich den
wichtigsten Schritt meines Lebens also tatsächlich ohne Beine
gemacht.

Silke Schwarz
Silke Schwarz: ”Gott möchte, dass wir bei ihm zur Ruhe
kommen. Da gibt es kein Machen!”
Bereits während der Reha haben Sie angefangen,
Rollstuhlbasketball zu spielen. Später sind Sie aufs Fechten
umgestiegen und haben nach nur 15 Monaten bereits
olympisches Gold geholt. Wie schafft man das?
Wenn man im Rollstuhl sitzt, ist Sport – sofern man in einem
gewissen Mass dazu in der Lage ist – geradezu
überlebensnotwendig. Denn durch das permanente Sitzen leidet
der Körper unausweichlich. Ganz davon abgesehen wollte ich
einfach wissen, was noch so alles in mir drin steckt.

Wie reagierten die Leute?


Wenn ich live aufgetreten bin, kam eigentlich nie Kritik und
wenn ich irgendwo im Fernsehen auftrete, bekomme ich
hinterher oft Briefe von Menschen, die es toll fanden, wie ich
über meinen Glauben rede, oder die selber auch der Suche sind.

Hintenrum hört man natürlich immer wieder einmal, dass so


mancher es nicht gut findet, dass ich meinen Glauben so
öffentlich mache. Aber ich bin nun mal ein evangelistischer Typ.
Ich finde, es ist mein Job, den Mund aufzumachen, auch wenn
es nicht jedem schmeckt. Es ist gut, wenn Menschen
aufgerüttelt werden.

Haben Sie sich nie gewünscht, geheilt zu werden?


Natürlich und ich weiss, Gott kann mich hier und jetzt heilen. Es
gibt Tage, an denen ich mich extrem nach Heilung ausstrecke
und dann wiederum kann ich es ganz locker akzeptieren wie es
ist.

Silke Schwarz
Silke Schwarz: ”Ich möchte den Menschen die
Berührungsängste nehmen und Hoffnung machen.”
Sie haben einmal gesagt: ”Fatal ist, wenn Menschen ihr Leben
aus eigener Kraft meistern können.” Wieso das?
Weil sie dann glauben, die Zusammenarbeit mit Gott nicht zu
benötigen. Wenn es Menschen gut geht, glauben sie schnell,
dass sie Gott nicht brauchen. Aber das ist ein fataler Irrtum. Er
endet darin, dass Menschen auch in Ewigkeit nicht mit ihm
zusammen sein werden.
Lesen Sie auch:
Gelähmte Fechterin unberbrach Finale - zum Dankgebet

Das könnte Ihnen auch gefallen