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China Aufenthalt

In den Sommerferien dieses Jahres hatte ich die Möglichkeit bekommen für zwei Wochen an einem
Summer- Camp in China teilzunehmen. Vorher hatte ich mich bei dem Konfuzius Institut beworben, um
mit ca. 70 anderen Schülern für den Preis eines Fluges die Kultur eines Landes kennenzulernen. Als die
Sommerferien dann anfingen, habe ich mich viel über China informiert, Bücher gelesen, im Internet
recherchiert, chinesisch gelernt und Freunde bzw. Bekannte befragt, die schon mal dort waren. Doch
China selber mit eigenen Augen zu sehen ist etwas völlig anderes. Ich möchte zuerst einen kurzen
Überblick geben von dem, was ich erlebt habe/ wir erlebt haben, um dann ein für mich sehr prägendes
Erlebnis zu erläutern. Wir haben auf unserer Reise die ersten 3 Tage in Peking verbracht. Dabei haben
wir die größten/ berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt gesehen (unter anderem: die große
Mauer, Sommerpalast, Tiananmen Platz, Verbotene Stadt). Daraufhin ging es in die Region Shandong,
die an der Ostküste Chinas liegt. Dort sind wir dann in die Stadt Jining gefahren, um für ca. 10 Tage China
einmal nicht als Tourist kennenzulernen. Wir sind jeden morgen früh geweckt worden, um in die Schule
zu gehen. Wir hatten nicht nur chinesisch Unterricht, sondern haben auch Kaligraphie, Fächertechnik,
Sport, Kampfkunst, chinesische Künste, Malerei, chinesische Schrift etc. gelernt. Außerdem haben wir
zwei Nachmittage in einer Gastfamilie verbracht. Nach dem Aufenthalt in Jining ging es mit dem Bus
wieder zum Flughafen und dann zurück über Peking nach Berlin. In meiner Zeit in Peking habe ich viele
Eindrücke von einem Land erfahren, was mir vorher sehr fremd war. Dabei gab es ein Erlebnis, was mich
sehr geprägt hat und ich auch nie vergessen werde. Es waren die beiden Tage in der Gastfamilie. Für
mich persönlich sind die Eindrücke, die jeder Tourist für ein paar hundert Euro bekommen kann immer
unbedeutend, wenn ich ein Land besuche. Ich versuche eher mit den Einwohnern zu reden, da man
dann so viele Sachen erfährt, die vorher kein anderer ausgesprochen bzw. angesprochen hat. Hier hatte
ich die einmalige Gelegenheit in einer Familie zu sein. Ich habe, obwohl ich (fast) kein Wort Englisch/
Chinesisch mit denen geredet hier sehr viel erlebt.

Als wir an dem ersten Nachmittag in die Familien untergebracht wurden, waren wir alle sehr aufgeregt.
Doch als ich dann meinen Austauschschüler sah, war die Aufregung sofort weg. Zwar war es sehr
schwierig anfangs mit ihm zu reden, einerseits, da ich einen amerikanischen Akzent habe und
andererseits, da sein Englisch (trotz 8 Jahren Englisch Unterrichts) nur aus wenigen Wörtern bestand. Er
konnte einfache Satzstrukturen erkennen, verstehen und auch sagen, aber sobald ich etwas mehr
wissen wollte/ Hintergrundinformationen benötigte, wurde es schwierig. Trotzdem war genau das
meine Lieblingszeit, da ich versucht habe mich zu unterhalten, ohne irgendwelche Sprachkenntnisse.
Nach ca. 3 Stunden, die wir in dem Wohnzimmer saßen sind wir zu einer Deutschen Kirche gefahren.
Diese wurde vor ca. 100 Jahren in China aufgebaut. Das war für mich persönlich sehr interessant, da ich
nun die Möglichkeit hatte die Deutschen Kirche mit den Chinesischen (bzw. der deutschen Kirche in
China) zu vergleichen. Der Pastor erzählte uns, dass es viele Übergriffe von der chinesischen Regierung
gab (und teilweise noch gibt). Deshalb sah die Kirche von außen auch etwas unscheinbar und trist aus.
Nachdem wir sie fertig beobachtet hatten, ging es zu einem Restaurant und dann zurück zum Hotel. Ich
wollte eigentlich gar nicht weg, denn es war richtig spannend mit der Familie etwas zu unternehmen
und neue Erfahrungen zu sammeln. Am nächsten Nachmittag wurden wir dann wieder abgeholt, um den
zweiten Tag in der Familie zu verbringen. An dem Tag habe ich einen Hinduistischen Tempel gesehen.
Der war zwar nicht so spannend, wie die Kirche, dennoch aber sehenswert. Daraufhin haben wir uns
noch das Museum der Stadt und einen großen Park mit öffentlichem Fernseher angesehen. Das
Museum war noch etwas besonderes, da man sehen konnte, wie die Stadt entstand und wie früher
gelebt wurde. Daraufhin haben wir Abendbrot gegessen und ich musste mich auch schon von der
Familie wieder verabschieden. Obwohl ich die Familie nur zwei Tage kennengelernt habe werde ich sie
nie vergessen, da sie mir sehr ans Herz gewachsen ist. Wir haben Telefonnummern und Email Adressen
ausgetauscht, und ich habe schon eine Menge Emails geschrieben. Mir ist durch den Familienbesuch viel
klar geworden (was vorher unklar war), vor allem, was Chinas Kultur ausmacht. Ich habe vor allem durch
den Besuch in der Familie gelernt, dass die Chinesen eigentlich mit die freundlichsten Menschen der
Welt sind (von denen, die ich kennen gelernt habe).

Trotz der schönen Erlebnisse, die ich in China hatte, gab es für mich keine Möglichkeit auch die
Probleme des Landes zu sehen, wie zum Beispiel die Umweltverschmutzungen, die schlechten
Lebensbedingungen etc. Dennoch überwiegen die positiven Gedanken an die Reise.

Im Rückblick auf die Reise möchte ich noch einmal dem Konfuzius Institut danken, dass mir ermöglicht
hat diese Reise anzutreten. Es war für mich ein wunderbares Erlebnis und ich hoffe, dass noch viele
andere Schüler diese Möglichkeit erhalten werden. Wie schon erwähnt, fand ich vor allem die beiden
Tage in der Gastfamilie eine Bereicherung, und hoffe, dass auch die Schüler nächstes Jahr diese
Möglichkeit erhalten werden. Ich würde diese Reise jedem sofort weiterempfehlen (was ich auch schon
getan habe), denn man lernt nicht nur etwas über die Kultur Chinas, sondern versteht die Chinesen auch
ein bisschen besser.
Die chinesische Mauer:
Meine Gastfamilie und ich bei einem Buddhistischen Tempel:
Musikunterricht:

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