Sie sind auf Seite 1von 69

Dr.

Sotirios Despotis

DIE BIBEL
FÜR DIE KINDER
Nach der Exegese der Hl.
Vätern

WIESBADEN 2005

1
1Einleitung für die Eltern

Ein Vater stand, mit seinem Kind in seinen Armen, vor einem Spiegel. Das Kind
versuchte sein Gesichtchen, was es vor sich im Spiegel sah, zu berühren und mit
seinen Augen zu umarmen. Einige Minuten später begann es sich zu
vergegenwärtigen, daß das, was vor ihm war, kein Fenster war. Es begriff, daß
dieses hübsche Gesichtchen, kein anderes war, als sein eigenes. Das gleiche
geschieht auch, wenn wir uns mit der Heiligen Schrift beschäftigen.

Wir erleben sie, wie ein offenes Fenster, mit Blick auf die Vergangenheit. Und wir
sehen die Personen, die darin vorkommen in keiner Beziehung zu unserer
Wirklichkeit. Sobald wir uns länger mit der Heiligen Schrift befassen wird uns mit
Erstaunen klar, daß die Hauptpersonen der Bibel wir selbst sind und unsere Welt.

Das versuche ich mit dem Buch zu erreichen. Ich versuche nicht den Kindern
bestimmte Tatsachen, die sich in der Vergangenheit zugetragen haben zu
erzählen, sondern ich möchte mich bemühen ihnen zu zeigen, was diese
Tatsachen gegenwärtig zu bedeuten haben, für uns selber und für unser Leben.
Aus dieser Sicht, ist die Bibel für die Kinder etwas grundlegendes Neues. Das ist
auch die Art und Weise mit der unsere Väter die Bibel interpretiert ( ausgelegt )
haben.

Unsere Kirche hat nie die Bibel, als eine Reliquie des Altertums betrachtet, die
von Wissenschaftlern zerlegt werden muß, sondern sie sieht sie als einen
lebenden Organismus, welchen wir mit der Kommunion in uns aufnehmen,
lebensfähig machen, und ihn täglich praktizieren müssen. Aus diesem Grund legt
die Kirche die Heilige Schrift auf den Altar neben den Heiligen Kelch.
So wie das Brot und der Wein mit Einwirkung des Heiligen Geistes zu
Leib und Blut von Jesus Christus werden, so wird auch das Wort
Gottes, während wir betend die Heilige Schrift lesen, in uns täglich
zu Leib und Blut.

2
2. Die Erschaffung der Welt ( Gen.1+2 )

Jeden Sommer haben wir die Möglichkeit, die kleine beengte Wohnung zu
verlassen, hinaus aus dem bewölkten Deutschland nach Griechenland zu fahren,
ans Meer, dort wo die Helligkeit der Sonne stärker ist und es schöne
Landschaften und Berge gibt
Sicherlich werden wir uns schon einmal gefragt haben, wer das ganze mit so viel
Liebe und Harmonie, nicht nur die Erde, aber auch den ganzen Weltraum, mit
seinen vielen Galaxien und Sternen erschaffen hat. Alles purer Zufall? Ist es
möglich, daß sowohl ein riesiger Kosmos, als auch ein kleines Häuschen grundlos
entsteht?
Die Bibel erzählt uns, daß Gott mit Liebe unsere Welt aus dem Nichts erschaffen
hat. Gott hat alles schön und ordentlich gestaltet.
Am Anfang war es überall dunkel. Und Gott sagte ,,es solle Licht werden‘‘. Und
nur mit dem Wort Gottes entstand das Licht. Dann machte er den blauen
Himmel. Am dritten Tag trennte er das Land vom Meer. Am vierten Tag schuf
Gott die Sonne, den Mond und die Sterne. Nun war nicht nur der Tag, sondern
auch die Nacht mit ihrem Sternenhimmel und dem Mond. Am fünften Tag
schuf Gott die Fische der Meere und verschiede Vogelarten. Die Atmosphäre
füllte sich vom wohlklingenden Gezwitscher und Gesang der Vögel, und so
priesen sie, auf ihrer Art und Weise, ihren Schöpfer Am sechsten Tag schuf Gott
die Tiere auf dem Festland, vom Elefanten und Löwen bis hin zum kleinsten
Insekt.
Am gleichen Tag schuf Gott den Menschen aus Erde und Ton. Um den Menschen
lebendig zu machen, hauchte er ihnen seinen Geist ein, und es bildete sich
unsere Seele die unsterblich ist.
Unser Vater baut für uns ein kleines Haus, einen kleinen Palast, damit wir
angenehm leben können. Genauso hat unser großer Gottvater einen großen
Palast und zwar die Welt erschaffen, damit wir es auch in dieser großen Welt
schön haben.
Doch leider richten wir diesen großen Palast zugrunde. Wir zerstören die Welt,
diesen wertvollen von Gott erschaffenen Schmuck. Als der Mensch auf Gott hörte
und der Mensch das Abbild, das Spiegelbild Gottes war, da sorgte Gott sich um
die

Menschen und um die Welt. Aber seitdem sich der Mensch durch die Sünde
beschmutzt hat, begann die Welt wütend zu werden. Einst lebte ein
3
Hundebesitzer, mit seinem kleinen Hund.
Eines Tages, als der Mann von der Arbeit verschmutzt nach Hause kam, erkannte
ihn sein Hund nicht mehr und griff ihn an. Dies ist ein Beispiel, weshalb unsere
schöne Welt ab und an wütend auf uns wird und uns nicht erkennt, da wir
verschmutzt sind.
Gott hat die Welt so schön erschaffen, damit wir seine Kinder auch eine Lehre
davon tragen können. Die Vögel lehren uns Gott zu loben. Die Sterne lehren uns
mit ihrer Ordnung und ihrer Harmonie, Gott Gehorsam zu sein. Und obwohl wir
die Erde ständig betreten gibt sie uns, wie eine Mutter, die Bäume und deren
Früchte und lehrt uns zu lieben und Geduld zu haben. Doch wir schauen nicht auf
diese schönen Dinge, die Gott erschaffen hat.

Fragen: 1)Wer und warum schuf er die Welt?


2) Warum ist die Welt eine Lehre?

Die Verbannung aus dem Paradies ( Gen. 3)

Gott hat das Paradies für den Menschen erschaffen und alle Bäume standen zu
seiner Verfügung. Der Mensch lebte im Lichte Gottes. Adam durfte nur von einem
Baum nicht essen. Sein Vater-Gott wußte, daß die Frucht dieses Baumes Adam
nicht von nutzen sein würde. Scheut sich unser Vater nicht genauso uns einen
Apfel zu geben? Warum macht er das?
Jemand steckte die ersten Menschen mit Neid an. Die Freude und das Glück der
Menschen machten den Teufel neidisch. Er ging schlau, wie eine Schlange vor
die, bevor sie zubeißt sich versteckt. ,, Ist es wahr, daß Gott euch erlaubt hat von
allen Bäumen zu essen, aber nur von einem Baum nicht?‘‘ Fragte der schlaue
und böswillige Teufel Eva. Und Eva, wie eigentlich jeder von uns, fiel auf seine
Falle rein. Der Teufel vergiftet gezielt unser Herz. ,, Gott hat euch nicht lieb. Er ist
nicht euer Vater. Er ist ein König, der neidisch auf euch ist. Er weiß, daß sobald
ihr von diesem Baum eßt, ihr Götter werdet‘‘. Anstatt Adam und Eva auf ihren
Gottvater gehört hätten, hörten sie auf den bösen Teufel, der auf alle neidisch ist
und nie auf Gott hörte, weil er hochmütig wurde. Gott ist derjenige dem es sehr
schlecht geht, wenn er sieht, daß wir nicht auf ihn hören.
Als Adam und Eva von der verbotenen Frucht aßen, verloren sie die Gnade
Gottes, die beide umhüllte und wundervoll schmückte. Da Gott unser Vater ist,

4
eilte er gegen Abend seinen Sohn zu finden, und fragte ihn mit voller Besorgnis,,,
Adam wo bist Du? Obwohl Gott alles bereits wußte hat er Adam liebevoll ge-
fragt, damit er ihm die Möglichkeit gab seinen schweren
Fehler zuzugeben und Reue zu zeigen. Gott fragte weiter
,, Wer hat dir gesagt, daß du nackt bist?
Und was taten beide, nichts anderes, als daß was wir auch tun würden. Sie gaben
sich gegenseitig die Schuld. Und so trennt sich der Mensch von Gott und seiner
Schöpfung seinem Paradies. So ist der Tod sein Weggefährte. Durch die
mühevolle Arbeit, die der Mensch jeden Tag meistern muß, sieht er nicht nur ein
wie sehr er die Hilfe Gottes braucht, sondern auch wie klein und hilflos er alleine
ist.
Und wieder gibt Gott seinem Sohn Hoffnung. Denn es kommt der Augenblick,
sagt Gott zur Schlange, wo das Kind einer
Frau (Jungfrau Maria ), deinen Kopf zerschmettern wird, und damit wird er dich
vollständig vernichten. Das wird geschehen in dem Moment, wo du versuchen
wirst mit dem Kreuz und mit dem Martyrium in seine Ferse zu beißen. Wahr ist,
daß die Frau, die Jungfrau Maria, von Johakim und Anna geboren war. Und
Jungfrau Maria hat Jesus Christus geboren, derjenige der die Werke des Teufels
zerstörte. Mit einem Holz hat der Teufel den Menschen betrogen, mit einem
anderen Holz, das Holz des Kreuzes hat er sich aber auch selbst betrogen.
Wir seine heutigen Kinder, sollten beichten gehen und den Leib und das Blut in
uns aufnehmen, damit wir Gott, das Paradies und die Freude in unserem Herzen
haben. Gleichgültig was wir tun, wir wissen, daß Gottes Liebe ein Ozean ist, der
unsere Sünden löscht.
Fragen: 1) Wie versuchte der Teufel Adam und Eva aus
dem Paradies zu vertreiben?
2) Was machte Gott am Spätnachmittag?
3) Was war die Hoffnung der ersten Menschen, und wie gelangen wir
ins Paradies?

Kain und Abel (Gen.4)

Adam befindet sich nun trostlos außerhalb des Paradieses. Um den Menschen
lebendig zu machen, hauchte Gott seinen Geist in ihn ein, und es bildete sich
unsere Seele die unsterblich ist.
Diese Hoffnung gibt ihm Mut. Seine Frau nennt er Eva,
d.h. ,, Leben‘‘. Sie ist sein einziger Lebensgefährte in diesem Unglück. Sie
bekommen zwei Kinder, Kain und Abel. Ihren Kindern brachten sie Liebe bei, die

5
sie Gott auch zeigen müßten. Abel war Hirte von Beruf und Kain Bauer. Und beide
gaben einen Teil ihrer Arbeit Gott ab, damit er sie segnete.

Gott hat die Geschenke nicht nötig. Wichtig für Gott ist es, daß das Herz
desjenigen, der das Geschenk Gott anbietet, rein ist.

Abel liebte wahrhaftig Gott. Er liebte ihn wie sein eigenen Vater. Er war ihm sehr
dankbar für seine Geschenke. Doch Kain empfand Haß Gott gegenüber. Er
machte ihn dafür verant-
wörtlich, dass er nun mit schweißtreibender Mühe seine Arbeit verrichten mußte,
nicht zu vergleichen mit dem sorglosen Leben im Paradies. Er hat Gott als einen
König betrachtet, der ihm einen Teil seines Vermögens geben mußte, damit er
ihn nicht härter bestraft. Er meinte, daß Gott auf sein Vermögen angewiesen ist.
Und gleichzeitig fühlte er, daß seine Opfer nicht wertvoll genug seien im
Vergleich, mit denen seines Bruders Abel. Ein ungeheuerer Haß und Neid gegen
seinen Bruder, entbrannte in seinem Herzen.

Gott aber ist voller Liebe. Gott eilte schnell zu ihm und tröstete ihn: ,,Kain, warum
hast du dich vom Kummer beherrschen lassen? Du hast gesündigt. Doch das
macht nichts. Was geschehen ist, ist geschehen. Beruhige dich. Sei nicht wütend
auf Abel, denn es ist nicht seine Schuld‘‘. Gottes Liebe ist sehr groß. Nicht Kain
ging zu Gott, sondern Gott ging zu Kain. Er ging nicht zu ihm, als ein Oberhaupt,
sondern als Freund. Aber Gott schaffte es nicht ihn zu besänftigen. Kain tötete
seinen Bruder nach Plan. In dem Augenblick, als beide spazieren gingen, richtete
er sich auf und erschlug seinen Bruder Abel.

Den ersten Tod den Eva gesehen hatte, war der ihres lieben Sohnes. Je weiter
sich jemand von Gott entfernt, desto weiter entfernt er sich auch von seinen
Mitmenschen und Brüdern.
Gott eilte wieder zu Kain, um ihn zu helfen und ihm zu vergeben.
,,Wo ist dein Bruder‘‘, fragte Gott Kain. Doch Kain antwortete unverschämt und
verachtend: ,,Ich habe keine Idee! Ich bin doch nicht der Wächter meines
Bruders! Kain mußte bestraft werden, damit er sein Verbrechen einsieht und alle
andere die es sehen eine Lehre daraus ziehen. Du wirst ständig zittern und
seufzen, solange du auf der Welt bist, damit du an das Übel denkst das du
begangen hast. Überall wirst du ein Fremder sein und ein Flüchtling! Trotz der
Sünde vernichtete Gott nicht sein Kind. Er brandmarkte ihn so, daß keiner ihn
6
tötete. Kain flüchtete alleine und einsam. Er bemühte sich aus der Erde ein
Treibhaus zu machen, ein nachgeahmtes Paradies zu errichten, um Gott und
seinen Bruder zu vergessen. Er baute große Städte. Die klagende Stimme des
Gewissens konnten trotz der süßen Melodie der Gitarren die aus den Städten zu
hören waren und trotz des heftigen Lärmes der Arbeiter nicht übertönt werden.

Eva gebar, damit sie den Verlust des Abels verkraften konnte, ihr drittes Kind
namens Seth. Der Name bedeutet „Ersatz“. Die Kinder des Seths liebten Gott und
wurden auch von Gott geliebt. Einer von ihnen war Enoch. Enoch, der ein sehr
guter Mensch war, stieg gleich zum Himmel auf, ohne daß er gestorben ist. Wenn
wir Gott genauso lieben, wie Enoch, dann werden wir auch in den Himmel
kommen.
Fragen:
1.Weshalb war das Opfer Kains weniger wertvoller, als Abels Opfer?
2. Wie geht Gott mit Kain um?
3. Wie versuchte Kain Gott zu vergessen und was schaffte er damit?

Noah (Gen.6)

Der Mensch entfernte sich immer weiter weg von Gott. Er sündigte und befolgte
nicht den Willen Gottes. Wie eine ansteckende Krankheit verbreitete sich die
Sünde in der ganzen Welt aus. So wie ein Vater traurig wird, wenn sein Kind
unartig ist, genau so wurde auch Gott traurig. Denn obwohl er den Menschen
erschaffen hatte und ihm viele Geschenke zuteil werden ließ, sündigte der
Mensch. Gott sagte:,, Ich werde den Dreck der Sünde von der Erde reinigen! Und
so wie wir Menschen es nicht dulden wenn unser Haus schmutzig ist, so duldet
auch Gott nicht, daß seine schöne Welt von der Sünde beschmutzt wird.

Unter den vielen starken und egoistischen Menschen, den Giganten, sieht Gott
einen Menschen, der seine Gebote befolgt. Dieser Mensch hieß Noah, er hatte
eine Frau und drei Kinder. So wie ein Vater zu seinem Sohn spricht, so sprach
Gott mit Noah und offenbarte ihm was er vorhatte. Noah mußte ein großes Schiff
mit viereckigem Holz ( Balken ) bauen, welches drei Decks haben mußte. In
diesem Schiff würde die Familie Noahs und die Tiere Platz finden. Konnte Gott
keine Engel schicken, um Noah und seine Familie zu retten?

7
Auch Noah mußte, um sein Leben mühevoll kämpfen. Gott liebt uns. Und deshalb
müssen auch wir ihm unsere Liebe zeigen. Als Noah mit dem Bau des Schiffes
beschäftigt war, lachten ihn nicht nur die Menschen aus seinem Ort aus, sondern
auch die am Bau beteiligten Handwerker. Doch Noah kümmerte sich nicht
darüber was die anderen Menschen über ihn dachten, er vertraute voll und ganz
Gott. Heutzutage werden wir auch ausgelacht, wenn wir vor dem Essen ein Kreuz
schlagen. Wir müssen beständig mit unserem Glauben sein. Und bei Noah war es
nicht anders. Die ganzen Jahre, als die Arche-Noah gebaut wurde, versuchte Gott
den ungläubigen Menschen eine Chance zu geben sich ihm zu nähern, damit sie
gerettet werden. Gott wartet sehr geduldig auf uns und möchte uns helfen.
Deshalb ist es unsere Aufgabe Gott zu bitten, uns zu helfen.

Noah hat, mit Hilfe Gottes, die Arche-Noah erbaut, und Christus unsere Kirche.
Wenn Christus unser Vater ist, dann ist unsere Kirche, in der wir getauft wurden
und die Kommunion in uns aufnahmen, unsere Mutter. Alle diejenigen, die in die
Kirche gehen und auf Christus hören, brauchen sich im Leben vor nichts zu
fürchten. Die Gläubigen zittern nicht vor Furcht vor den Wogen des Bösen, da
Gott bei ihnen ist. Noah schämte sich nicht, den Willen seines Gottvaters zu
befolgen und deswegen wurde er mit seiner Familie gerettet. Alle anderen, die
ihn und seine Familie auslachten und nur auf sich selbst vertrauten, verloren ihr
Leben in den Wellen der Sintflut. Wir sollten deshalb versuchen uns Christus und
seiner Kirche zu nähern, damit wir unser Heil und Freude finden
Fragen:
1) Warum entschloß sich Gott die Welt zu zerstören?
2) Warum mußte Noah die Arche bauen?
3) Welche ist unsere Arche?

Die Sintflut ( Gen. 7 )

Die Bauzeit der Arche war nun zu Ende. Ganze 120 Jahre hatte Gott den Sündern
Zeit gegeben ihre Sünden zu bereuen. Doch die Menschen änderten sich nicht im
geringsten. So wie ein Vater sein Kind vor einer drohenden Gefahr beschützen
möchte, genau
so handelt auch Gott. Und Gott sagte zum gerechten Noah ,,Gehe in die Arche‘‘.
Obwohl nicht eine Wolke am Himmel zu sehen war gehorchte Noah Gott und ging
mit seiner Familie und sieben Paare von den zahmen und ein Paar von den wilden
8
Tieren in das Schiff. Genauso wie die Vögel im Herbst, die wärmeren Gebiete
aufsuchen, um den Winter zu überbrücken, so rannten auch die Tiere in die
dunkle Arche hinein.

Alle Tiere lebten im großen Schiff, ohne sich gegenseitig zu verletzen, trotz des
beengten Raumes. Die Tiere hören auf Gott. Wir Menschen dagegen oftmals
nicht. Es war November, als sich die himmlischen Wasserfälle hinab auf die Erde
stürzten. Noah war 600 Jahre alt, als dies passierte. Die riesige Tür der Arche
verschloß sich und mit ihr auch die Möglichkeit der Bekehrung der Sünder. Die
Meere, die Seen und die Flüsse begannen zu kochen und zu tosen von dem
starken Wellengang der über der ganzen Erde herrschte. Der Himmel donnerte
und blitzte. Der stürmische Regen dauerte 40 Tage lang. Das, für die Vegetation
und die Tiere, lebensspendende Wasser zerstörte nun die alte Welt.

Am Anfang, als es zu regnen begann, hatten die Menschen sicherlich gedacht,


daß es nicht lange andauern würde. ,,Der Regen hört bestimmt bald auf‘‘, das
haben die Menschen wahrscheinlich zu sich gesagt. Als jedoch das Wasser immer
höher und höher stieg, suchten sie nach höheren gelegenen Orten. Doch das
Wasser verfolgte sie auch dort, langsam, aber stetig. Um so mehr stiegen auch
die Verzweiflung und die Furcht. Viele haben vielleicht versucht sich an der Arche
festzuhalten und auf das Dach der Arche zu klettern. Einige haben wahrscheinlich
auch Noah gebeten, sie in die Arche zu lassen. Sicherlich hat Noah das Herz sehr
weh getan. Doch die Tür ging nicht mehr auf. Wahrscheinlich haben auch einige
versucht, mit Gewalt die Tür zu öffnen. Aber es war nicht möglich. 120 Jahre lang
hat ihr Freund Noah sie gewarnt, doch was taten sie - sie lachten ihn aus. Die
gleiche Hand, die die himmlischen Wasserfälle öffnete, sperrte nun das Tor der
Arche zu. Die Erde war zu einem endlosen Meer geworden. Mit den Menschen
zusammen starben auch viele unschuldige Tiere. Sonst würde der Mensch nach
der Sintflut mit dieser Überzahl an Tieren nicht überleben können. Das Wasser
bedeckte länger als ein halbes Jahr die Erde. Sehr oft kommen auch in unserem
Leben Gewitter auf uns zu. Aber Gott vergißt nie diejenigen, die ihn, von ganzem
Herzen lieben.
Es regnete immer mehr, und mit dem Wasser stieg auch die Arche-Noah. So
steigen auch wir, wenn es uns schlecht geht, durch das Gebet hoch in den
Himmel und bitten um die Hilfe Gottes. Wir sind auch im Taufbecken eingetaucht
worden und somit Kinder Gottes geworden. Jeden Sonntag in seiner Arche(in der
Kirche) essen wir seinen Leib und trinken sein Blut. Wir müssen jedoch, jeden Tag
9
mit unserer Höflichkeit und unsere Güte zeigen, wem wir alles zu verdanken
haben, wer unser großer Vater ist.
Fragen: 1) Wie gingen die Tiere in die Arche hinein?
2) Was ist die Sintflut?
3) Weshalb kommen auch in unserem Leben Gewitter vor?

Der Regenbogen (Gen.8+9)


Gott hatte Noah nicht vergessen. Er befahl dem Wind, den Himmel von den
Wolken zu befreien und das Wasser verdunsten zu lassen. Eine leichte Brise
wehte auf die Erde. Die Erde war rein vom Schmutz der Sünde. Die
Sonnenstrahlen konnten wieder ungehindert zur Erde gelangen, um sie zu
erwärmen. Der Himmel war wieder schön und sternenklar. Es war April und die
Spitzen der Berge begannen sich wieder zu zeigen. Die Arche ließ sich trotz ihres
Gewichtes ganz sanft auf dem Gebirge Ararat nieder. Noah ging hinauf auf das
oberste Deck und schaute durch das Fenster in die neue Welt hinaus. Zuerst
schickte er einen Raben, um zu sehen, ob das Wasser versickert war. Doch der
Rabe kam nicht wieder zurück. Wahrscheinlich hatte er irgendwo einen Kadaver
gefunden und vergaß zurück zu fliegen. Dann ließ Noah mit dem gleichen Auftrag
eine Taube fliegen. Doch die Taube fand keinen Platz, wo sie hätte landen
können. Überall war es matschig und voller Sümpfe, deshalb flog sie zurück zur
Arche. Noah streckte seine Hand aus einem Fenster und nahm die müde Taube
zu sich auf. Nach sieben Tagen ließ er die Taube wieder fliegen. Die Bäume
begannen wieder zu blühen. Das dritte Mal kehrte die Taube nicht zurück. Es gibt
Menschen, die sich, wie der Rabe, auf dem Matsch der Sünde hinsetzen und sich
weiter besudeln. Es gibt aber auch Menschen, die, wie die Taube, Rast und
Erquickung nur bei Christus finden. Noah hatte nur einen Teil der Arche geöffnet,
damit er und seine Familie und die Tiere besser atmen konnten. Erst nach einem
Jahr konnten alle wieder die Erde sehen. Einst hatte Noah jeden Tag die Erde
sehen können, aber damals hatte er sie nicht genug geliebt. Doch nach der
Sintflut achtete er dieses Geschenk Gottes um so mehr, denn er verstand, wie
wertvoll das Leben ist. Wir handeln oft genauso, erst wenn wir die Geschenke
Gottes verlieren, beginnen wir sie zu schätzen. Noah mußte zuerst auf die
Weisung Gottes warten, um die Arche verlassen zu können. Als erstes baute
Noah nicht etwa ein Haus, als er seinen Fuß auf die Erde setzte, sondern er
beeilte, sich Gott zu danken und ihn anzubeten. Es war der erste Tag im neuen
Jahr, als Noah die Dunkelheit der Arche verließ. Das war der beste und schönste
10
Neujahrstag. Gott war sehr zufrieden mit Noah, und er segnete ihn er solle viele
Nachfahren haben, die sich auf der ganzen Erde verbreiten sollten. Die Tiere, die
sich gegen den Menschen erhoben, sollten wieder dem Menschen dienen. Damit
sich der Mensch nicht in Zukunft schon bei dem geringsten Regen schon zu Tode
fürchten muß, gab Gott auch das Versprechen, daß er nie wieder die Erde mit
Wasser oder einer Sintflut zerstören würde. Gott gab uns auch ein Zeichen dieses
Versprechens, und zwar den Regenbogen. Jedes Mal nach einem Regen, wenn
der Regenbogen am Himmel erscheint, ist er das Symbol der unendlichen Liebe,
die Gott für uns empfindet. Er ist eine Unterschrift, ein Stempel Gottes. Immer
wenn wir einen Regenbogen sehen, sollten wir Gott preisen für seine große Liebe
und für seine Geduld, die er uns entgegenbringt.
Fragen: 1) Welche Vögel und warum ließ Noah aus der Arche fliegen?
2) Welcher war der beste Neujahrstag der Welt?
3) Was machte Noah zu allererst, als er mit seinem Fuß die Erde
betrat?
4) Was versteht man unter den Begriff ,,Regenbogen‘‘ ?

Der Turmbau zu Babel ( Gen.11 )

Die Menschen begannen wieder, Gott zu vergessen. Sie glaubten nicht mehr an
sein Versprechen, daß er die Welt nie wieder zerstören würde. Als die Menschen
eine fruchtbare Ebene fanden, die jeden einzelnen reichlich ernähren konnte,
ließen sie sich dort nieder. Sie begannen, Gott als einen Feind zu betrachten und
sie
waren in Aufruhr, als ob ein Krieg bevor stünde. Obwohl sie friedlich den Acker
bestellen konnten, bauten sie einen riesigen Turm. Sie wollten sich nicht mehr
ihrem Gott anvertrauen. Sie meinten, besser alleine leben zu können. Sie
glaubten mit dem Bau des Turmes berühmt zu werden, obwohl er ihnen so viele
Mühe und so viele Kosten bereiten würde.

Um den Turm fertigzustellen, vergeudeten die Menschen ihre ganze körperliche


und geistige Kraft für ein sinnloses Werk, für einen Wolkenkratzer. Ziegelsteine
und Teer wurden hergestellt. ,,Kommt, laßt uns zusammen eine Stadt und einen
Turm bauen, der bis zum Himmel reichen soll !‘‘ sagte der eine zum anderen.
Was war den Böses daran, einen Turm zu bauen? Das Böse daran war der
Egoismus. Je höher der Turm wurde, desto eingebildeter und hochmütiger
11
wurden die Menschen. Gott kam herunter, um zu sehen, was die Menschen dort
machten. So wie ein Vater sich bückt, um nach einen Turm zu schauen, den sein
Kind mit Sand baut, so schaut auch Gott auf uns. Gott verurteilt nie einen
Menschen, ohne genau gesehen zu haben, was dieser gemacht hat. Gott bestraft
uns nicht aus Rache, er macht es aus Liebe. Gott läßt es zu, daß wir Menschen
Leid erfahren, damit wir dadurch zur Besinnung kommen und uns über unsere
Fehler Gedanken machen.

Ein Vater schlägt sein Kind weder grundlos noch aus Haß, sondern weil er damit
verhindern möchte, daß seinem Kind ein größeres Übel zustößt. So versucht auch
Gott, uns vor mehr Sünden zu bewahren. Gott zerstört den Turmbau nicht mit
einem Erdbeben, auch läßt er vom Himmel keine Blitze werfen, wie es Zeus
gemacht hat, sondern er verwirrt nur die Sprache, damit sie mit diesem törichten
Bau aufhören. Aber auch, damit sich die Menschen in die ganze Welt zerstreuen,
um sich nicht zu vereinen und wieder etwas tun zu wollen, was gegen den Willen
Gottes wäre. Viele Jahre später kam der Heilige Geist und machte alle Menschen
zu Brüdern. Alle konnten miteinander sprechen, und zwar mit der Sprache der
Liebe, der Selbstauf-
opferung, die Jesus Christus gelehrt hatte. Etwas ist aber übrig geblieben vom
Turm zu Babel. Wenn wir Menschen etwas tun wollen ohne den Segen Gottes,
wird das Werk am Ende zerstört werden. Deshalb solltest Du immer Gott in
deinem Herz haben, dann wirst Du dort ankommen, wo die Bauarbeiter zu Babel
nicht hinkamen, bis hoch zum Himmel.

Fragen: 1) Warum bauten die Menschen den Turm zu Babel?


2) Was war ihr Fehler?
3) Wie und warum bestraft Gott?
4) Wie schaffen wir es, in den Himmel zu gelangen?

Abraham (Gen.11-14)

Wir alle haben sicherlich schon einmal erlebt, wie es ist, wenn man eine
Wohnung wechselt. Was es heißt, von seinen lieben Verwandten, Freunden und
Bekannten weg zu ziehen. Die Trennung vom lieben Opa, von der lieben Oma,
vom Vater oder von der Mutter. Solch ein Leid hat auch Abraham erlebt. Abraham
war das dritte Kind von Terach. In Gottes Augen jedoch ist Abraham der ,,Beste‘‘
geworden. Sein Vater war Götzenanbeter. Als Abraham klein war, bemerkte er,
12
daß es nur einen und wahren Gott gibt, den man lieben und vertrauen soll. Gott
bat Abraham, seine Heimat und seine Verwandten zu verlassen, um in ein für
Abraham unbekanntes und fernes Land zu gehen. Obwohl er 75 Jahre alt war,
machte er sich auf die weite Reise, denn er vertraute und glaubte an Gott.
Unsere Augen trügen uns viele Male, doch unser Gott nie! Abraham hatte auf
seiner weiten Reise tüchtige Begleiter, seine Frau Sarai, seinen verwaisten Neffen
namens Lot und viele Diener. Abraham kam nun in das von Gott verheissene
Land. In diesem fremden Land lebten Menschen, die an Götzen glaubten und
auch ihr Häuschen hatten. Abraham dagegen war ständig unterwegs. Er war ein
Fremder und ein Auswanderer, der kein Häuschen hatte. Abraham hatte aber
einen Freund, einen starken Freund und zwar Gott, der sich ihm zum ersten Mal
offenbarte. Gott versprach ihm, die Welt, die Abraham vor sich sah, nicht ihm,
sondern seinen Kindern zu vererben. Abraham baute überall Altäre für seinen
großen Freund Gott. Die nächste Versuchung stand Abraham bevor. Die Hirten
Lots und die Hirten Abrahams stritten sich über Weideflächen. Als Onkel und
Enkel arm waren, waren sie freundlich zueinander. Doch als sie reich wurden,
begann der Neid, und ab diesem Zeitpunkt hieß es ,, das ist meines‘‘, und ,,das
ist deines‘‘. Aber, da Abraham sehr demütig war, sagte er zu Lot, wähle du
zuerst, das Land welches du haben möchtest‘‘. Statt noch demütiger zu werden,
da er ja auch jünger war als sein Onkel Abraham, wurde Lot hochmütig und
wählte als erster die fruchtbarsten Gebiete. Das waren Sodom und Gomorra.
Dafür wurde er bestraft. Könige nahmen Lot und seine Familie gefangen,
fesselten sie mit Ketten und brachten sie weit weg. Abraham blieb nicht
unberührt von
den Geschehnissen, und zusammen mit 318 treuen Dienern kämpfte er nachts
mit Hilfe Gottes gegen die mächtigen Könige und gewann gegen das große Heer
des Feindes. Noch nie in der Geschichte hatte es solch eine Schlacht gegeben. Es
war keine Schlacht aus Haß, auch nicht aus selbstsüchtigen Motiven, sondern aus
Liebe zu einer Person, die ihm weh getan hatte. Als Lot sich vom gutmütigen
Abraham trennte und Abraham von der Schlacht zurückkehrte, begegnete ihm
Gott. Gott sprach zu Abraham und gab ihm ein Versprechen, daß seine
Nachkommen so zahlreich wie der Sand des Meeres und wie die Sterne des
Himmels werden würden und die Erde ihnen gehören wird. Zu dieser großen
Familie Abrahams gehören auch wir alle, die Gott lieben und die ihm vertrauen
und ihre Augen gen Himmel gerichtet haben und nicht wie Lot nach unten
richten.

13
Fragen: 1)Wie brach Abraham als alter Greis auf, um in fremde Länder zu
ziehen?
2)Wer wartete auf ihn in der Fremde?
3)Wie unterschieden sich Abraham und Lot von-einander?

Die Gastfreundschaft Abrahams ( Gen. 18-19 )

Gott versprach seinem Freund Abraham mit seiner Frau sehr viele Kinder zu
haben. Doch wie sollte es dazu kommen, denn beide waren in einem
fortgeschrittenen Alter. Abraham glaubte, was Gott ihm sagte, denn er vertraute
ihm mehr als seinem Verstand. Es war zur Mittagszeit, als Abraham unter einer
Eiche saß und in der Ferne drei fremde Männer stehen sah. Abraham, der sehr
gastfreundlich war, sprang trotz seines Alters auf und lief zu ihnen, um sie
willkommen zu heißen. Er warf sich huldigend zur Erde nieder und bat sie, seine
Gastfreundschaft anzunehmen. Die drei fremden Männer nahmen seine
Gastfreundschaft an. Abraham sagte zu seiner Frau, sie solle Brot backen, und er
ließ das beste Kalb schlachten und zubereiten. Er gab ihnen Wasser zu trinken,
und er wusch auch ihre Füße, als sei er ein Diener. Denn Abraham wußte, was es
heißt, ein Fremder zu sein, deshalb kümmerte er sich um jeden Fremden.

Die drei Männer, die vor ihm standen, waren keine einfachen Fremde, sondern es
war Jesus Christus mit zwei Engeln. Abraham wußte es aber nicht. Die
,,Fremden‘‘ hatten auch ein Geschenk für den gastfreundlichen Abraham, eine
frohe Botschaft wollten sie verkünden, daß Sara nächstes Jahr ihr erstes Kind
bekommen würde. Sara lachte, als sie dies hörte, denn sie war doch schon
,,Oma‘‘. Doch Sara wurde tatsächlich schwanger und gebar ein gesunden Sohn,
den sie Isaak nannten. Isaak bedeutet, das Kind, das fröhlich ist und lacht. Jesus
Christus belohnt immer die Gastfreundschaft. Christus bestieg das Boot von
Petrus, um zu predigen, und das Boot füllte sich mit Fischen. Er ging nach
Kanaan, und die Krüge füllten sich mit Wein. Wie gut ist es gastfreundlich zu
sein? In solchen Momenten der Gastfreundschaft haben wir in unserem Herzen
einen Gast, und zwar Jesus Christus. Gott schenkte dem Stammvater noch etwas,
er sagte zu ihm, daß er die Städte Sodom und Gomorra, welche sein Neffe Lot
ausgewählt hatte, um dort zu leben, zerstören würde. Als der gutmütige Abraham
dies von Gott hörte, begann er vor Furcht um seinen Neffen, zu zittern. Die Engel
brachen auf, um nach Sodom zu gehen. Sie erreichten Sodom gegen Abend. Lot
14
saß alleine, außerhalb der sündigen Stadt. Lot entfernte sich von den Sündern
und fand Gesellschaft bei den Engeln, ohne daß er wußte, daß es Engel waren, er
hielt sie für zwei Fremde. Er handelte genau so wie sein Onkel Abraham; er stand
auf und lief zu ihnen, damit er ihnen seine Gastfreundschaft anbieten konnte. Sie
nahmen seine Gastfreundschaft an und gingen in sein Haus. Als jedoch die
Sünder der Stadt, sowohl die Jungen, als auch die Alten, die Fremden sahen,
wollten sie den Fremden und dem Lot Böses antun.

Doch die Engel ließen es nicht zu, sie streckten ihre Arme aus, packten Lot und
zogen ihn in sein Haus, machten hinter sich die Tür zu und schlugen alle Sünder
mit Blindheit. Die bösen Menschen bereuten immer noch nicht ihr fehlerhaftes
Verhalten. Dann befahlen die Engel Lot, sofort die Stadt zu verlassen, weil Gott
die Stadt zerstören würde. Lot konnte sich vor Schreck nicht rühren, und so
packten die Engel ihn an seinen Armen mitsamt seiner Familie und zerrten sie
aus Sodom hinaus. ,, Nun rennt zum Berg hinauf und schaut nicht nach hinten!‘‘
forderten die Engel sie auf. Als der gerechte Lot die Stadt verließ, begann es
Feuer und Schwefel zu regnen.

Diese wunderschöne Landschaft wurde nun mit einem Schlag zu einem


kochenden See, zu einem Grab, der bis heute kein Leben mehr in sich birgt. Der
See ist heute unter dem Namen „das Tote Meer“ bekannt. Deshalb, laßt uns vom
Bösen und von der Sünde weit weg gehen, indem wir uns an der Hand Jesus
Christus festhalten, denn dann brauchen wir keine Angst vor Naturkatastrophen
oder einer anderen Art von Zerstörung zu haben.
Fragen: 1) Mit welchen Geschenken bedankten sich die Fremden für die
Gastfreundschaft?
2) Warum und wie wurde die schöne Stadt Sodom zerstört?
3) Wie können wir einer möglichen Zerstörung entkommen?

Der Gehorsam und der Glaube Abrahams ( Gen.22 )

,,Abraham, Abraham!‘‘ rief Gott nach seinem Freund. Der Stammvater sprang vor
Freude auf. Er dachte, daß Gott ihm etwas Neues und Frohes offenbaren wollte.
Doch Gott verlangte von Abraham, seinen einzigen Sohn, der ihn immer zum
Lachen brachte, zu opfern. Bis dahin hatte Abraham alles für Gott gemacht. Er
verließ seine Verwandten, und jetzt verlangte Gott von ihm alles, was er hatte,
15
seinen lieben und einzigen Sohn, Isaak. Abraham mußte mit seinen eigenen
Händen seinen Sohn opfern. Doch Abraham vertraute auch hier Gott. Derjenige,
der Isaak aus Saras alten Bauch entstehen ließ, würde es auch schaffen, ihn
wieder auferstehen zu lassen. Abraham zögerte nicht, zu tun was Gott von ihm
verlangte, denn Zögern schwächt die Bereitwilligkeit. Frühmorgens stand er auf.
Zu seiner Frau Sara sagte er nichts. Denn ihr mütterliches und schwaches Herz
würde solch eine Nachricht nicht verkraften. Auch zu den Dienern sagte der alte
Abraham nichts. Das ganze Gewicht der Trauer hatte der alte Abraham alleine zu
tragen und nicht nur für ein paar Stunden, sondern für ganze drei Tage.

Nach dem anstrengenden Fußmarsch verlangte Abraham von den Dienern, allein
mit seinem Sohn Isaak gelassen zu werden. Isaak war 20 Jahre alt. Er war in der
Blütezeit seines Lebens. Isaak trug die Holzscheite und sein Vater Abraham den
Kienspan mit dem Feuer und das Messer für die Opfergabe. ,,Vater‘‘ ! fragte
Isaak besorgt. Abrahams Herz zerbrach, als er das Wort Vater hörte. ,,Was ist
mein Sohn‘?‘‘ antwortete Abraham. Du hast das Feuer und ich die Holzscheite.
Wo aber ist das Opferlamm?. ,,Mein Sohn‘‘, entgegnete Abraham, ,,Gott wird
dafür sorgen‘‘. Woher hatte Abraham nur die Kraft, die schweren Steine zu
heben, um einen Altar zu bauen? Woher hatten seine alten Hände die Kraft
gefunden, die Beine und die Hände seines Sohnes zu fesseln? Was mag Abraham
seinem Sohn in dieser schweren Stunde wohl gesagt haben? Aber auch - mit
welcher Geduld und Ausdauer gehorchte Isaak?

Nun war es soweit, Abraham hob das Messer hoch. Die Strahlen der Sonne ließen
das Messer sehr hell funkeln. Er war bereit, er sammelte seine letzten Kräfte
und...? ...plötzlich hörte er eine Stimme. ,,Abraham, Abraham, tue deinem
Sohn nichts an!‘‘ Da du wirklich vorhattest, deinen einzigen Sohn für mich zu
opfern, verspreche ich, dir alle Güter der Erde zu geben. Deine Nachkommen
werde ich unzählig wie die Sterne am Himmel und die Sandkörner am
Meeresstrand machen. Als Abraham aufblickte, sah er einen Schafbock, der sich
mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen hatte. Abraham sah seinen Sohn,
seinen Traum und seinen Schatz schon geopfert, doch Gott gab ihm das
tausendfache zurück. Gott mit seiner unendlichen Liebe ließ es nicht zu, daß
Abraham seinen Sohn opferte, doch er opferte uns zuliebe seinen eigenen und
einzigen Sohn Jesus Christus. Isaak ist zum Schluß nicht geopfert worden, doch
Jesus Christus hat für unseren Heil den Kelch des Kreuzes bis zum letzten Tropfen

16
ausgetrunken. Ist es also nicht Wert, daß wir auch unser Leben für Jesus Christus
opfern?
Fragen: 1) Warum hat Gott Abraham befohlen, seinen Sohn für ihn zu
opfern?
2) Wer opferte seinen einzigen Sohn für uns Menschen?
3) Erzähle mit eigenen Worten die Geschichte der Opferung Isaaks.

Die Zwillinge Jakob und Esau

Sara starb mit 127 Jahren. So vieles hatte der Stammvater Abraham erleben
müssen, ohne eine Träne zu vergießen. Doch jetzt, da er von seiner geliebten
Frau Abschied nehmen mußte, weinte er sehr. Abraham hatte noch nicht einmal
ein Stück Land, um seine Frau zu beerdigen. Abraham wußte, daß er nur
vorübergehend hier auf der Erde weilen würde, deshalb kümmerte er sich nur
darum, wie er einen Palast in seiner himmlischen Heimat erlangen konnte. Das
einzige was Abraham hier bekam, war ein Denkmal für seine geliebte Frau. Kurz
nach dem Tod seiner Frau kam eine gute Nachricht. Sein einziger Sohn
Isaak wollte heiraten. Abraham konnte vor Sehnsucht kaum abwarten, bis er sein
Enkelkind in seinen Armen halten würde. Isaak wollte eine Frau aus seiner
Heimat heiraten. Und da Abraham ein Greis war, konnte er nicht selbst nach
einer Frau für seinen Sohn suchen, deshalb schickte er einen Diener in die ferne
Stadt Haran. Unterwegs machte der Diener eine Pause an einem Brunnen und
betete zu Gott, daß die passende Frau für seinen Herr gefunden werden würde.
Und siehe da, eine schöne Frau namens Rebekka kam auf ihn zu. Obwohl
Rebekka reich war, ging sie selber zum Brunnen, um Wasser für die Tiere ihres
Vaters zu holen, das war nicht ihre einzige Tugend. Als sie den übermüdeten
Fremden sah, kümmerte sie sich um ihn. Sie gab nicht nur ihm Wasser zu trinken,
sondern auch seinen Kamelen. Außerdem bot sie ihm auch ihre Gastfreundschaft
an. Somit war mit Hilfe Gottes die Frau für Isaak gefunden worden. Rebekka
gebar dem Abraham zwei Enkelkinder, die Zwillinge Esau und Jakob. Esau kam
zuerst auf die Welt.

Jakob, der als Zweiter das Licht der Welt erblickte, griff seinem Bruder bei der
Geburt an die Ferse. Dieses Ereignis gab der Mutter zu verstehen, daß das zweite
Kind stärker werden würde als das erste. Esau war ein harter Junge. Es gefiel ihm
sehr, sich in der Natur aufzuhalten, um Tiere zu jagen. Jakob dagegen war ein
17
ruhiges und sanftes Kind, das sich gerne zu Hause aufhielt. Damals war es üblich,
daß der Erstgeborene automatisch zum Familienoberhaupt wurde. Er bekam auch
das Doppelte vom Vermögen. Als Esau eines Tages sehr hungrig von der Jagd
nach Hause kam, sah er Jakob, der einen Teller Linsensuppe vor sich hatte. ,,Gib
mir zu essen!‘ ‘sagte Esau zu Jakob. ,,Nein, ich möchte dir nichts davon
abgeben‘‘, erwiderte Jakob. Doch ich werde dir mein Essen geben, wenn du mir
alle deine Rechte als Erstgeborener an mich abtrittst. Esaus Gefräßigkeit
verleitete ihn, seinem Bruder Jakob alle seine Rechte zu geben - und das für
einen Teller Linsensuppe. Als Isaak älter wurde und er kaum noch etwas sehen
konnte, rief er Esau zu sich. ,,Mein Kind‘‘, sagte Isaak zu Esau, ,,ich bin nun alt
geworden, und bevor ich sterben muß, werde ich dir meinen letzten Segen
geben. Doch zuerst gehe und erlege ein Stück Wild für mich und bereite es für
mich zu, damit ich davon essen kann.“ Esau ging auf die Jagd. Rebekka hörte,
was Abraham zu Esau sagte, und da sie Jakob mehr liebte, zog sie ihm die Kleider
Esaus an und bereitete zwei kleine Ziegen zu. Dann umwickelte sie die Arme
Jakobs mit Ziegenleder, damit sich seine weiche Haut so rauh wie die seines
Bruders anfühlte. Sie gab ihm das fertige Essen, und Jakob brachte es seinem
Vater. Isaak umarmte Jakob und glaubte, daß es der Erstgeborene sei, und so
segnete er ihn. „Mein Sohn ich wünsche mir, daß Gott dir alles gibt, was du
möchtest und auch alle deine Wünsche in Erfüllung gehen. Mögen alle Völker dir
dienen und dir huldigen.“ Als Esau kam, war es zu spät. Doch wer betrügt,
betrügt auch sich selbst. Für diese Tat war er gezwungen, seine Mutter zu
verlassen, damit sein Bruder ihn nicht tötete.

Er mußte für seinen Onkel als Hirte arbeiten und ihm 20 Jahre dienen. Aber auch
er mußte sich eines Tages von seinem geliebten Sohn Josef trennen. Trotz dieser
Schwierigkeiten wurde er von Gott gesegnet. Draußen in der Wüste, als er aus
dem Elternhaus flüchtete, legte er sich auf den Boden, um sich von der
Anstrengung auszuruhen, denn es war bereits Nacht. Er nahm einen Stein als
Kopfkissen. Als Unterlage diente jetzt die kalte Erde, und als Zelt hatte er den
Himmel, der voll mit Sternen war. Er fühlte sich einsam und allein. Aber in diesem
schwierigen Moment kam Gott zu ihm. Jakob sah eine Treppe, die wie eine
Brücke von der Erde bis zum Himmel ragte. Er sah Engel, die hinab zur Erde
stiegen und andere, die hinauf zum Himmel stiegen. Ganz oben am Himmel
stand Gott.

18
Gott gibt jedem, der sich auf dieser Welt selbst als einen Gast betrachtet,
Hoffnung, Freude und Zuversicht. Die Treppe, die uns mit dem Himmel, verbindet
ist die Jungfrau Maria, die Mutter von Jesus Christus.

Fragen: 1) Weshalb kam Abraham nicht zu einem Stück Land?


2) Wie bezahlte Jakob für seine Hinterlist?
3) Wohin brachte die Gefräßigkeit Esau?
4) Welche ist unsere Treppe (Klimax), die uns zu Jesus führt?

Das Abenteuer Josefs ( Gen.37 )

Jakob und seine Frau hatten 12 Kinder. Jakobs geliebte Frau Rachel gebar ihm
zum Schluß noch zwei Kinder, Josef und Benjamin. Rachels Freude war
unbeschreiblich, denn sie konnte seit langer Zeit kein Kind bekommen. Rachel
nahm an, daß Gott sie mit weiteren Kinder segnen würde. Doch während der
Geburt tat sie ihren letzten Atemzug. Josef war seit seiner Kindheit mit allen
Tugenden geschmückt. Er war brav, gehorsam und fleißig. Er war Hirte und
arbeitete sehr hart bei der Schafherde seines Vaters. Deshalb liebte ihn sein
Vater mehr als die anderen Kinder. Jakob ließ für sein Kind eine langes und
buntes Gewand anfertigen. Das führte dazu, daß seine Brüder neidisch wurden.
Sie haßten ihn so sehr, daß sie sogar planten, ihn umzubringen. Der Neid seiner
Brüder wurde noch größer, als Josef ihnen eines Tages zwei Träume erzählte, die
er in der Nacht zuvor gehabt hatte. Er träumte, daß die Garben seiner Brüder sich
vor seiner Garbe niederknieten. Der andere Traum zeigte, wie sich die Sonne, der
Mond und die Sterne, alle miteinander, vor dem kleinen Josef verbeugten. Als
seine Brüder die Träume hörten, liefen sie rot vor Wut an. ,,Glaubst du wirklich,
daß du König wirst und über uns herrschen wirst‘‘?. Auch sein Vater meinte, daß
Josef nun wirklich etwas übertrieb, und schimpfte mit ihm.

Doch woher sollte er wissen, was Gott mit Josef vorhatte. Eines Tages, als seine
Brüder weit weg die Schafe hüteten, bat Jakob seinen Sohn Josef, zu seinen
Brüdern zu gehen, um nachschauen, was sie taten. Drei Tage brauchte Josef, bis
er seine Brüder traf. Als sie ihn von weitem sahen, riefen alle zusammen: ,,Da ist
er! Da kommt der, der die schönen Träume gesehen hat! Das ist die Gelegenheit,
ihn loszuwerden, ein für alle Mal. Wir bringen ihn um, und dann werfen wir ihn in
den Brunnen.“ Nur der Älteste der Brüder, Ruben, widersprach. ,,Laßt uns unsere
19
Hände nicht mit unseres Bruders Blut beschmutzen. Laßt uns ihn lebendig in den
Brunnen werfen‘‘. Der gute Ruben suchte nach einer Möglichkeit, sein Brüderlein
zu retten. Statt ihren kleinen Bruder, der sehr müde von der langen
anstrengenden Reise war, zu umarmen, zogen sie ihm unbeherrscht sein Gewand
aus und warfen ihn, wie abgesprochen, in den dunklen Brunnen hinein.

Die Hilferufe Josefs waren vergebens. Doch das war nicht das Einzige, was sie
ihm antaten. Als Ruben nicht da war, verkauften sie ihren kleinen Bruder für
wenig Geld an Ismailiten, die mit einer Karawane vorbeizogen. Bei der Rückkehr
schlachteten sie eine kleine Ziege, und tränkten das schöne Gewand in dem Blut.
,,Schau her‘‘ , sagten die Brüder zu ihrem Vater Jakob, ,,wilde Tiere haben dein
Kind zerfleischt‘‘. Diese Nachricht war für den Vater wie ein Messerstich mitten in
sein Herz. Wie Josef, das Lieblingskind Jakobs, zu seinen Brüder ging, um ihnen zu
helfen, so kam auch der einzige und vom Gottvater geliebte Sohn, Jesus Christus,
damit er uns vor der Sünde und vor Satan beschützen soll. So wie Josef von
seinen Brüdern verraten und verkauft wurde, so wurde auch Jesus Christus
verraten und von uns undankbaren Menschen gekreuzigt worden. Josef wurde
erhöht und gerühmt. Genau wie Jesus Christus, der von den Toten auferstanden
ist und für uns den Tod besiegt hat.

Fragen: 1) Warum waren Josefs Brüder neidisch auf ihn?


2) Wie behandelten ihn seine Brüder?
3) In welcher Hinsicht ähneln sich Josef und Jesus Christus?

Josef in der Verbannung ( Gen.39-49 )

Josef wurde an Potifar, einen Fürsten in Ägypten, verkauft. Josef war aber nicht
alleine – Gott war bei ihm. Josef betete und glaubte an Gott. Er kam als Diener
alleine und ohne jeglichen Besitz nach Ägypten. Doch in seinem Inneren hatte er
den Schatz seiner Seele. Er war immer mit Gott verbunden, deshalb hatte er
immer den Segen Gottes. Obwohl er ein Fremder war, ein Jude, obendrein noch
jung und ein Diener, übernahm er die Verwaltung des Vermögens seines Herren.
Seinetwegen füllte sich das Haus des Ägypters mit allen kostbaren, irdischen
Gütern. Der Erfolg Josefs machte den Teufel neidisch. Er benutzte die Frau
Potifars, um Josef zu Fall zu bringen. Potifars Frau hatte jedes Mittel eingesetzt,

20
um Josef zur Sünde zu treiben - um ihn zu verführen. Doch Josef widerstand den
Versuchungen. ,,Wie soll ich Gott betrügen, der mir soviel vertraut.

Wie könnte ich sündigen vor seinen Augen‘‘. Josefs Sinne waren so lebendig, daß
er den Blick Gottes immer und überall spürte. Josef fühlte sich nie allein, er
wußte, daß Gottes Augen alles sehen. Deswegen zog es Josef vor, nackt - da sie
ihm die Kleider vom Leib gerissen hatte - von ihr fortzulaufen, anstatt zu
sündigen. Die Frau des Fürsten sann nun auf Rache. Die Liebe wurde zu Haß. Sie
erzählte ihrem Mann Lügen: Daß Josef schmutzige Wörter zu ihr sagte und sie
anfassen wollte. Ihre Sünden schob sie Josef unter. Josef fand sich in Ketten
wieder - im Gefängnis des Herrenhauses. Doch Josef beschwerte sich nicht. Er
schlug auch nicht aus Verzweiflung um sich. Er blickte nach oben zum Himmel,
um Kraft und Trost zu finden. Wie eine Perle ihren Glanz auch im Schlamm
bewahrt, genauso erhellte Josefs tugendreiche Seele die tiefe Dunkelheit des
Gefängnisses.

Der Gefängniswärter begann ihn, mit der Zeit zu achten und beförderte ihn zum
Aufseher des Gefängnisses. Jetzt standen alle Gefangene unter seinem Befehl. Im
Gefängnis befanden sich auch zwei zuverlässige und treue Adlige des Pharaos.
Eines Nachts hatten die Adligen schreckliche Träume. Mit der Hilfe Gottes
erklärte Josef ihnen die Träume. Einer der Adligen würde sehr bald an der Seite
des Pharaos stehen. Josef sagte zu ihm, ,,vergiß mich nicht, wenn du aus dem
Gefängnis entlassen wirst, und wenn du vor dem Pharao stehst, dann bitte ihn,
mich aus diesem dunklen Gefängnis zu befreien‘!“ Als der Adlige jedoch aus dem
Gefängnis entlassen wurde, vergaß er seinen Wohltäter. Aber Gott vergaß ihn
nicht!
Fragen: 1) Wie hilft Gott dem kleinen Josef?
2) Warum konnte und wollte Josef keine Sünde begehen?

Josef der Machthaber Ägyptens ( Gen. 41 )

Zwei Jahre waren vergangen, seit der Adlige des Pharaos befreit war. Der Tag an
dem der sanfte Josef zu Ruhm kommen sollte, war nicht mehr fern. Der Pharao,
der Name bedeutet Sonne, hatte in einer Nacht zwei fürchterliche Träume. Er
träumte, er stünde vor dem großen Fluß Ägyptens, dem Nil. Aus dem Fluß stiegen
sieben schöne und wohlgenährte Kühe und weideten an den Ufern des Nils.
Gleich danach stiegen aus dem Wasser sieben häßliche und bis auf die Knochen
21
abgemagerte Kühe, die plötzlich die ersten Kühe auffraßen. Der Pharao wachte
erschrocken auf. Als er wieder einschlief, sah er sieben pralle und schöne Ähren,
die an einem einzigen Halm wuchsen. Danach sah er im Traum, daß sieben
kümmerliche, vom heißen Wüstenwind ausgedörrte Ähren wuchsen und die
ersten prallen Ähren auffraßen. Was hatten diese Träume wohl zu bedeuten?

Kein Weiser konnte ihm die Träume erklären. Die Weisheit des Menschen ist ohne
die Erleuchtung Gottes gleich Null. Da erst erinnerte sich der Adlige an Josef,
seinen Wohltäter. Gott kennt den richtigen Moment, um zu handeln. Falls Josef
früher aus dem Gefängnis entlassen worden wäre, dann wäre er sicher in seine
Heimat zurückgekehrt und ein einfacher Mann geblieben. Doch mit seiner Geduld
und seinem Kampf bereitete er sich nun vor, den Siegeskranz auf seinen Kopf
gesetzt zu bekommen. Mit sauberer und weißer Kleidung erschien Josef vor dem
König und seinen Hofleuten und Ratgebern. Als erstes sagte er mutig dem
Pharao, daß er nur mit der Hilfe Gottes die Träume deuten kann. Dann begann er:
,,König, es werden sieben fruchtbare Jahre in dein Land kommen. Das ist die
Deutung von den sieben schönen Kühen und den sieben prallen Ähren. Danach
werden schwierige Zeiten über Ägypten kommen: Zeiten des Hungers und der
Not. Beauftrage einen vernünftigen und einflußreichen Mann, 1/5 der Güter in der
fruchtbaren Zeit in Speichern einzulagern, damit das Volk in den sieben schweren
Jahren nicht Hunger leidet.“ Als der Pharao, der König ganz Ägyptens, die Worte
des jungen Sklaven vernahm, stand er auf und umarmte ihn. Er zog seinen
Siegelring aus und steckte ihn Josef an die Hand. Dann legte er ihm seine
goldene Kette um den Hals, als Zeichen der Macht zu richten und zu herrschen.
Er bekleidete ihn mit seinem weißen und königlichen Gewand. Danach stellte er
ihm einen Wagen bereit und befahl einen Ausrufer, vor Josef zu laufen und in die
Menge zu rufen: ,,Kniet vor ihm nieder, das ist euer König!“ Von einem
Gefangenen und Flüchtling wurde Josef zum Herrscher über ganz Ägypten. Dazu
kam es nur, weil sein Glaube zu Gott absolut rein war und Gott voll und ganz
vertraute. Aber auch, weil er, obwohl er die Möglichkeit hatte, es nicht zuließ, daß
sein seelisches Gewand beschmutzt wurde. Denn er fühlte sich immer von Gott
beobachtet. Josef erreichte den Gipfel des Ruhmes, weil er 11 Jahre als Diener bei
Potifar und 3 Jahre dessen Gefangener war. Und weil er nie schlimme Sachen
über seine Brüder sagte. Josef heiratete die schöne Asenet, und sie bekamen
zwei Kinder, Manasse und Efraim. Obwohl er jung war und einen sehr hohen Rang
hatte, stieg ihm das Ganze nicht zu Kopf. Als die schlimmen Jahre kamen, die
Jahre des Hungers, da ließ er die Speicher öffnen, um das Volk zu sättigen.
22
Fragen: 1) Welche Träume plagten den Pharao und was hatten sie zu
bedeuten?
2) Wie kam es dazu, daß Josef ein hochangesehener Mann wurde?

Josef trifft seine Brüder ( Gen 42-45 )

Der Hunger wütete nicht nur in Ägypten, sondern auch im verheißenen Land
Kanaan. Das Blatt hatte sich nun gewendet. Jetzt war Josef ein König und seine
Brüder litten großen Hunger. Eines Tages hörten seine Brüder von einem König in
einem fernen Land, der allen Menschen Essen gab. Sie beschlossen, auch zum
König zu gehen. Als sie dort ankamen, warfen sie sich mit dem Gesicht zur Erde
nieder und huldigten ihm. Die Träume, die er als kleiner Junge sah, wurden nun
wahr. Seine zehn Brüder erkannten nicht, daß er ihr kleiner Bruder war, den sie
gequält und verkauft hatten. Josef erkannte seine Brüder und war gerührt.

Doch Josef sah seinen kleinen Bruder nicht bei ihnen. Viele Fragen gingen durch
seinen Kopf. Hatten sie ihn vielleicht auch verkauft? Oder sogar umgebracht? Er
spielte den Ahnungslosen. Er tat so, als wüßte er von nichts, um alles im
nachhinein von ihnen selbst zu erfahren. Er glaubte ihnen nicht, daß Benjamin
mit seinem alten Vater daheim geblieben war. Er warf ihnen vor, Spione zu sein,
die hierher geschickt worden waren, um Staatsgeheimnisse auszukundschaften.
Er ließ sie für drei Tage in das dunkle Gefängnis einsperren. Dann ließ er neun
von ihnen frei, um Benjamin aus ihrem Land hierher zu bringen. Den anderen
namens Simeon behielt er als Sicherheit in seinem Kerker gefangen, damit sie
auch zurückkommen. In dieser Bedrängnis sahen alle Brüder ein, daß Gott sie
jetzt bestrafte, für die Sünde, die sie damals an ihrem kleinen Bruder begingen.
Als der alte Jakob erzählt bekam, daß Simeon im Kerker ist und daß der König
auch noch seinen kleinen Sohn, seinen Trost, haben wollte, begann er vor Furcht
zu zittern. Er hatte aber keine andere Wahl, als ihn, den kleinen Benjamin, so
hieß der kleine Junge, gehen zu lassen. Der Hunger und das Unglück waren groß.
Mit Tränen in den Augen verabschiedete sich Jakob von seinem Kind. Die Brüder
nahmen auch Geld und Geschenke mit, um beim König Erbarmen zu finden, daß
er sie nicht töten läßt. Josef war gerührt als er seinen Bruder sah. Sein Herz tat
weh.

23
Aber er behielt die Nerven. Er nahm sie in sein Haus auf und bewirtete sie. Dem
kleinen Benjamin gab er das fünffache an Fleisch. Danach ließ er ihnen die Säcke
mit Lebensmittel füllen, und ohne, daß es einer sah steckt er einen silbernen
Kelch mit hinein. Am nächsten Morgen, als sie bereits auf den Weg nach Hause
waren, wurden sie von Soldaten gestoppt. ,,Ihr seid undankbar‘‘ , sagten die
Soldaten zu ihnen, ,,wieso habt ihr den Kelch unseres Königs gestohlen? ‚,Wir
sind keine Diebe‘‘, entgegneten die Brüder. Die Soldaten entgegneten wiederum:
,, Derjenige, bei dem wir den Kelch finden, wird mit dem Tode bestraft“. Als die
Soldaten die Säcke durchsuchten, fanden sie den Kelch bei Benjamin. Es war so,
als ob sie einen Messerstich in ihre Herzen bekamen. Alle wurden zum König
gebracht. Die Brüder begannen, den König anzuflehen, er möge sie töten statt
Benjamin. Jetzt erst erkannte Josef, daß sie sich geändert hatten und daß sie
ihren kleinen Bruder wirklich liebten. Er ließ alle Ägypter aus dem Saal schicken.
Und als sie alleine waren brach, er in Tränen aus und schluchzend sagte er zu
ihnen sie sollen näher kommen. Die Brüder erschraken. ,, Ich bin es Josef, euer
Bruder, den ihr verkauft habt!

Werdet nicht traurig und habt keine Angst. Gott hat mich vor euch hierher
geschickt, um euch zu retten. Geht hin und bringt unseren Vater hierher. Sagt
ihm, daß ich noch lebe und König geworden bin.“ Dann legte er seinen Kopf auf
Benjamins Schulter und weinte vor Rührung und Liebe.

Fragen: 1) Wie erfüllte sich der Traum Josefs?


2) Weshalb hatte er seine Brüder so geplagt?
3) Wie offenbarte sich Josef seinen Brüdern?

Moses ( Ex. 1-2 )

Nach sehr vielen Prüfungen und Kummer in seinem Leben kam der alte Jakob mit
75 Kindern und Enkelkindern in Ägypten an. In Ägypten wurde Jakob, von seinem
verlorenen Sohn, der jetzt König von ganz Ägypten war, empfangen. Obwohl er
König wurde, hatte er sich die Demut und die Ehrerbietung zu Gottvater in
seinem Herzen lebendig bewahrt. Jakob und Josef entschliefen und gingen zu
dem, dem sie ihr Leben anvertraut hatten - zu Jesus. Die Jahre vergingen und
Gott hielt sein Versprechen. Die Israeliten vermehrten sich, innerhalb von 200
Jahren hatten sich die 70 Nachfahren Abrahams über ganz Ägypten ausgebreitet.
Der neu ernannte Pharao bekam es mit der Angst zu tun, weil sie so zahlreich

24
wurden und ihm und seinem Land hätten gefährlich werden können. Deshalb
zwang er sie, schwere und anstrengende Arbeiten zu verrichten. Sie mußten
Städte bauen und gleichzeitig die Felder bestellen. Aber je stärker sie unterdrückt
wurden, desto zahlreicher wurden sie.

Nichts anderes ist auch mit der Kirche Christi viele Jahre später geschehen. Die
Römer versuchten, die Kirche im Blut ihrer Kinder zu ertränken. Doch dadurch
erreichten sie nur, daß die Kirche größer wurde. Als Pharao sah, daß sich die
Israeliten vermehrten, befahl er alle neugeborenen jüdischen Söhne von nun an
zu töten. Doch das half auch nichts. Die Hebammen versteckten die Babys. Und
als der Pharao die Hebammen nach den Babys fragte, sagten sie, daß die
jüdischen Frauen schnell und ohne ihre Hilfe die Kinder zur Welt bringen. Zu der
Zeit als Jesus Christus geboren wurde, befahl auch Herodes, alle neugeborene
Babys, zu töten. Als dieser Plan fehlschlug, befahl der Pharao: ,,Die Mütter sollen
ihre Kinder selbst in den Fluß hinein werfen.“ Unter den Neugeborenen war auch
ein sehr hübsches Baby, und weil es so hübsch war, behielt es seine Mutter für
drei Monate bei sich versteckt. Damit aber die Ägypter das Kind nicht entdeckten
und töteten, beschloß sie, das Kind in einen mit Pech abgedichteten Korb zu
legen und es im Fluß treiben zu lassen. Davor betete sie und setzte den Korb in
den Nil. Mariam, die Schwester des Kindes, beobachtete alles sehr genau, um zu
sehen, was mit dem Baby geschehen würde. Das Kind wäre verloren gewesen,
wenn es ein Ägypter entdeckt hätte. Aber noch wahrscheinlicher würde ein
Krokodil das Baby auffressen. Doch Gottvater hatte mit dem Baby etwas anderes
vor, als es so sterben zu lassen. Zum richtigen Zeitpunkt ging die Tochter des
Pharaos zum Flußufer und hörte zufällig das Weinen des Babys, das aus einem
Korb kam. Sie schwamm zum Korb hin, öffnete ihn, und wie sie das kleine schöne
jüdische Baby erblickte, war sie mit einem Schlag, in das kleine Wesen verliebt
und nahm es als ihr eigenes Kind an. Doch wie sollte sie es ernähren, sie konnte
es nicht stillen. In diesem Augenblick sprang Mariam, die Schwester des Babys,
die sich hinter einem Schilfgebüsch versteckt hielt, hervor und sagte: ,,Prinzessin
wir können für dich das Kind stillen‘‘.

Woher sollte die Mutter des hübschen Kindes wissen, daß Gott wieder ihr Kind in
ihre Arme geben würde? Als das Kind etwas älter wurde, übergaben sie es der
königlichen Familie. Die Prinzessin gab ihm den Namen Moses, da es aus dem
Wasser gerettet wurde. Moses wuchs wie ein Prinz auf. Er mußte lernen ein Volk
zu führen. Moses lernte aus den Büchern und von der Weisheit der Ägypter, aber
25
auch nur das, was für sein Herz von Nutzen sein würde. Er vergaß nie, wer er war
und an wen er glaubte. Obwohl er fern von seinen Eltern und von seiner Heimat
war, fühlte er immer den Blick Gottes und den seiner Großväter und seiner
Vorfahren auf sich. Er wartete auf den günstigen Zeitpunkt, um seine Landsleute
von dem hartherzigen Pharao zu befreien. Moses wurde ständig reicher an
Erfahrung.
Fragen:
1) Wie versuchte der Pharao, die Vermehrung der Israeliten zu bremsen und
was erreichte er damit?

2) Wie wurde Moses gerettet und wie wuchs er auf?

3) Wodurch wuchs Moses Erfahrung und wodurch wurde er bekannt?

Moses in der Wüste (Ex. 2-3)

Moses lebte 40 Jahre lang im Palast. Eines Tages, als er durch die Stadt ging, sah
er, wie ein Ägypter einen Juden mit einer Peitsche erbarmungslos schlug. Diese
Ungerechtigkeit ließ ihn nicht gleichgültig. Er schlug den Ägypter, und dieser
starb. Am nächsten Tag sah er zwei Landsmänner, und er stellte fest, daß der
eine den anderen ungerecht behandelte. Obwohl Moses den bösen Israeliten
hätte töten können, um sich für seine gestrige Tat zu rechtfertigen, versuchte er,
sie zu beschwichtigen: ,,Warum schlägst du deinen Bruder?‘‘ fragte Moses den
ungerechten Juden. Statt sich zu entschuldigen, antwortete er frech: „Wer hat
dich zu unserem Richter bestellt? Willst du mich etwa auch töten wie gestern den
Ägypter?“ Moses stellte nun fest, daß seine gestrige Tat bereits bekannt war. Der
Pharao würde ihn bald für den Tod des Ägypters bestrafen. Moses floh in die
Wüste, um sich vor den Männern des Pharaos zu verstecken. Nun gelangte Moses
vom königlichen Palast in die Hütten der Wüstenbewohner, um Schafe zu hüten,
und das nicht nur für ein oder zwei Jahre, sondern für 40 Jahre. Für jede Prüfung,
die uns Gott stellt, gibt es einen Grund. Moses war nun weit weg vom Lärm der
Stadt und von der Obhut des Palastes. Jetzt konnte Moses in Ruhe Gott anbeten
und mit ihm sprechen. Im Palast hatte sich Moses die Sprache und die Weisheit
der Menschen angeeignet. In der Wüste lernte er die Weisheit Gottes, bis er eines
Tages Zeuge eines ungewöhnlichen Ereignisses wurde. Ein Busch war von einem
Feuer umhüllt, aber er brannte nicht. Moses näherte sich diesem geheimnisvollen
Ereignis. Und plötzlich hörte er eine laute und angsteinflößende Stimme: ,,Moses,
Moses!“ Moses begriff, daß das die Stimme von Jesus war. ,,Dieser Ort, auf dem
du gerade stehst, ist ein heiliger Ort! „Komm nicht näher!‘‘ Als Moses die Stimme
26
Gottes hörte, zog er seine staubigen Schuhe aus, wie es alle Diener und Sklaven
taten, wenn sie in den Palast ihres Herren gingen. Wir können uns nicht Gott
nähern, wenn wir von der Sünde beschmutzt sind. Moses warf sich aus
Ehrerbietung mit dem Gesicht zu Boden, er kniete sich sehr tief. Wir sollten auch
mit Ehrerbietung und Achtung in das Haus Gottes gehen. Es hätte auch ein
großer Baum sein können, doch das Feuer umhüllte einen kleinen Busch.

Das Feuer ist Gott, der alles erhellt, aber auch brennen läßt. Gott wählt sich
demütige Menschen aus, um sich zu offenbaren und zu uns zur Erde zu kommen.
Er wählte einen Hirten aus, namens Moses, um sein Volk von der Tyrannei zu
befreien. Jesus wurde von einer unbekannten jungen Frau geboren, der Jungfrau
Maria. Die Jungfrau Maria ähnelte dem Busch. Denn sie behielt Gott für 10
Monate in ihrem Bauch, ohne sich zu verbrennen. Wir Christen sind wie der Busch
klein und demütig. Und mit der göttlichen Kommunion empfangen wir Jesus
Christus, und er erleuchtet uns, und wir fühlen uns glücklich. Wir müssen jedoch
auch wie Moses dafür sorgen, daß unsere Seele rein bleibt. Vor der Kommunion
müssen wir uns demütig vor Gott nieder knien und unsere Sünden beichten. Gott
befahl Moses, zum Pharao zu gehen und ihn zu bitten, sein Volk freizugeben,
damit es in die Wüste gehen und zu seinem Gott beten kann. Der demütige Hirte
Moses wird nun der Vertreter, der Gesandte Gottes.

Fragen: 1) Wieso flüchtet Moses aus Ägypten?


2) Wieso ließ Gott zu, daß Moses vom Palast in die Wüste fortgehen
mußte,?
3) Wieso umhüllte das Feuer den Busch?

Moses vor dem Pharao (Ex.3-4)

Moses wollte es nicht wahrhaben, daß er von Gott ausersehen war, der König
seines leidgeprüften Volkes zu werden. Trotz seiner Bildung fühlte er sich nicht in
der Lage und hielt sich für unfähig, ein König zu sein. So demütig war Moses.
,,Fürchte dich nicht!‘‘ sagte Gott zu Moses. ,,Ich werde immer bei dir sein‘‘. Vor
wem brauchen wir uns zu fürchten, wenn Gott bei uns ist? ,,Wenn mich dein Volk
nach deinem Namen fragen sollte, was soll ich ihnen antworten?‘‘ entgegnete
Moses. Gott sprach: „Du wirst ihnen sagen, daß dich derjenige gesandt hat, der
immer existiert hat und immer existieren wird‘‘. Gott hatte einst Abraham

27
versprochen, seine Nachfahren so zahlreich wie die Sandkörner des Meeres und
wie die Sterne am Himmel werden zu lassen. Gott wendet sich weder ab noch
vergißt er den Menschen. Dies tun nur die Menschen. Gott bleibt derselbe bis in
alle Ewigkeit.

Moses wußte sehr genau wie mißtrauisch seine Landsleute waren, und er fragte
wieder. ,,Herr, sag mir bitte, was ich machen soll, falls sie mir nicht glauben, daß
du dich mir offenbart hast?‘‘
,,Was hältst du in deiner Hand?‘‘ fragte Gott. ,,Einen Stab‘‘, erwiderte Moses.
–,,Wirf ihn auf die Erde!“ Moses gehorchte und warf ihn auf die Erde, und sofort
verwandelte sich der Stab in eine riesige Schlange. Moses erschrak, als er dies
sah. ,, So und jetzt pack die Schlange beim Schwanz!“ sagte Gott. Und die
Schlange wurde wieder zum Stab. ,,Steck nun deine Hand in dein Gewand!‘‘
befahl Gott. Moses gehorchte, er steckte seine Hand in sein Gewand, und als er
seine Hand wieder hervorzog, war sie weiß wie Schnee. Als er sie wieder in sein
Gewand steckte und herausholte, wurde sie wieder normal. ,,Falls sie dir wieder
nicht glauben sollten‘‘, sagte Gott ,,dann nimmst du etwas Wasser aus dem
großen Fluß Nil und schüttest es auf den Boden, und es wird zu Blut.“ ,,Gott, du
weißt, daß ich nicht gut sprechen kann, wie soll ich vor dem schrecklichen Pharao
auftreten.“ ,,Habe keine Angst‘‘, tröstete ihn Gott, „dein Bruder Aaron wird bei dir
sein. Siehe, dort kommt er schon voller Freude, dich zu treffen. Außerdem werde
ich euch den Weg zeigen. Ich werde dafür sorgen, daß ihr die richtigen Worte
sagt! Ich werde euch führen und euch anleiten!‘‘

Als der Pharao die Bitte Moses und Aarons hörte, er solle ihr Volk für drei Tage in
die Wüste gehen lassen, um zu seinem Gott zu beten, antwortete er sehr
ungehalten und entrüstet: ,,Wer ist euer Gott, dem ich zu gehorchen habe?‘‘ Der
Pharao war sehr hochmütig. ,,Ich kenne ihn nicht, auch habe ich keine Angst vor
ihm! Habe ich jemals auf euch oder euer Volk oder euren Gott Rücksicht
genommen? Macht, daß ihr fortkommt! Geht an eure Arbeit!‘‘ Der Pharao befahl
seinen Soldaten, den Israeliten doppelt so viel Arbeit zu geben. Sie sollten jetzt
das Heu zur Herstellung der Ziegelsteine für die ägyptischen Städte selbst
herbeischaffen, ohne fremde Hilfe. Die Israeliten begannen, vor Anstrengung zu
stöhnen. Sie warfen Moses vor, daß er daran Schuld sei. Sie hatten auf bessere
Zeiten gehofft, aber jetzt mußten sie erleben wie sich die Qual verdoppelte.
Moses war enttäuscht, und voller Unruhe lief er wieder zu Gott, um mit ihm zu
sprechen, um sich Kraft und Mut zu holen. Jetzt hatte er nicht nur die Ägypter,
28
sondern auch seine eigenen Leute gegen sich. Da rannte Moses in den sicheren
Hafen, in die Arme seines Gottvaters.

Fragen: 1) Mit welchen Wundern bestärkte Gott Moses?


2) Warum hatte Moses nun auch so viele
Landsleute gegen sich?

Die zehn Plagen (Ex. 7-8)

Moses war 80 Jahre alt, als er von Gott auserwählt wurde, sein Volk Israel von
den Ägyptern zu befreien. Josef war 30 Jahre alt, als er König von Ägypten wurde.
Moses wurde der Vertreter Gottes. Moses trat wieder vor Gott, da der Pharao
anders als erwartet handelte. Auch wollte er, über die Israeliten, die wütend auf
ihn waren, mit Gott sprechen. ,,Herr, wie kann ich mich mit dem anmaßenden
König Pharao anlegen? Ich bin klein und demütig, wie soll ich mit dem Pharao
sprechen?‘‘ fragte Moses voller Besorgnis Gott.

Und Gott sprach: ,,Fürchte dich nicht, ich werde dich, vor ihm wie einen Gott
erscheinen lassen. Mit meiner Macht wirst du befehlen. Plagen werden über
Ägypten, das Land des Pharaos, herfallen, mit denen er sich dann
auseinandersetzen muß. Die Plagen werden ihm über den Kopf wachsen. Alles
was ihr beide, du und Aaron, zum Pharao sagen und tun werdet, wird er
mißachten, weil ich, sein steinernes Herz noch mehr erhärten werde. Meine
allmächtige Hand werde ich auf Ägypten legen und mein Volk Israel befreien‘‘.

Dieses Mal trat Moses furchtlos vor den Pharao. Der Pharao verlangte ein
Wunder. Moses warf seinen Stab zu Boden und augenblicklich verwandelte er
sich in eine Schlange. Das gleiche taten auch die Magier des Pharaos. Doch die
Schlange Moses verschlang die anderen Schlangen. Der Pharao glaubte ihm
nicht, weil die Augen seines Herzens verschlossen waren. Gleich am nächsten
Tag, in der Frühe, traf Moses den Pharao, der einen Spaziergang am Ufer des Nils
machte. Moses berührte mit seinem Wunderstab den Nil, und das Wasser wurde
sofort zu Blut. Den Ägyptern wurde nicht nur ihr kostbares Wasser entzogen,
sondern auch die Fische des Flusses, denn sie verendeten im Blut. Die Ägypter
mußten hilflos zusehen, wie ihre schöne Landschaft zu einem entsetzlichen
Friedhof wurde. Der Nil wurde zu einer Quelle von Schmutz und Krankheiten. Das

29
einzige was die Magier Pharaos erreicht hatten, war, daß das Wasser des Nils
noch schlechter wurde. Es war nicht allzu lange her, daß die Ägypter den Fluß mit
dem Blut der kleinen jüdischen Kinder gefärbt hatten, indem sie die Kinder in den
Fluß geworfen hatten. Jetzt wurden sie dafür bestraft. Ihre Dummheit kannte
keine Grenzen, denn sie verehrten den Nil wie einen Gott. Moses brauchte
ihren ,,Gott‘‘, nur mit dem Stab zu berühren und er ertrank im Blut.

Die folgenden Plagen waren nicht anders. Die Ägypter glaubten an Frösche.
Sieben Tage nach der ersten Bestrafung schickte Gott die zweite Plage. In
Ägypten wimmelte es nur so von Fröschen. Es waren so viele Frösche, daß wenn
ein Ägypter sich in sein Bett legen wollte, um zu schlafen, legte er sich ungewollt
auf einem Meer von Fröschen. Und wenn einer vom Teller essen wollte, war es
das Gleiche. Der Teller war voll mit Fröschen. Man konnte kein Schritt vor den
anderen tun, ohne auf einen Frosch zu treten. Der Pharao begann, demütig zu
werden. Er bat Moses, er solle mit dieser Plage aufhören. Moses betete zu Gott,
und Gott befreite das Land von den Fröschen. Die Ägypter kehrten selbst Haufen
von toten Fröschen zusammen, um zu sehen, daß es keine Fantasie war, sondern
eine vom wahren Gott geschickte Plage. Als die Froschplage vorbei war, wurde
der Pharao wieder starrsinnig, wie zuvor. Er vergaß wohl, mit wem er es zu tun
hatte. Wie unbedeutend sind doch die Mücke und die Pferdebremse. Es sind
kleine Insekten. Aber diese kleinen Insekten wurden zu Schwärmen und
bedeckten Ägypten und machten aus dem Land die Hölle auf Erden. Am Anfang
gab der Pharao nach, doch als die Plage wieder vorbei war, brach er erneut sein
Wort. Gott legte diesmal seine Hand auf das Vieh, und die fünfte Plage brach
über das Land herein. Die Tiere der Israeliten blieben unberührt von der Plage.
Die Tiere der Ägypter, wie Pferde, Esel, Schafe und alle Rinder verendeten.

Alles geschah nur deshalb, weil die Ägypter nicht auf Gott hören wollten und
weiterhin die Juden unterjochten. Die sechste Plage war noch schrecklicher, als
die vorigen fünf. Sie berührte die Körper der Ägypter. Moses warf auf Anweisung
Gottes Asche in die Luft, und diese verteilte sich über ganz Ägypten. Da
entstanden bei den Ägyptern Geschwüre, die zu offenen Wunden wurden und
sehr schmerzten. Sogar die Magier der Ägypter, die vor kurzem nicht gegen Gott,
sondern gegen Moses gekämpft hatten, konnten vor Schmerz nicht auf ihren
Beinen stehen.

Der Pharao bleibt uneinsichtig (Ex.9-11)

30
Der Pharao gab nicht nach. Je mehr Wunder ein ungläubiger Mensch sieht, desto
schlimmer wird er. In der Heiligen Schrift steht geschrieben, daß Gott das Herz
des Pharaos härter gemacht hat. Gott gleicht der Sonne, die die Erde und alle
Menschen, sowohl die Bösen als auch die Guten, erhellt. Die Sonnenstrahlen
erweichen die Kerze, den Schlamm aber erhärten sie. Gott erhellt die Herzen, die
rein sind wie die Kerzen, dagegen läßt Er die Herzen, die schmutzig sind wie die
des Pharaos, hart werden. Auf der einen Seite stand ein König mit einem starken
und bewaffneten Heer und auf der anderen Seite stand ein Hirte mit seiner
einzigen Waffe, einem Holzstab. Obwohl Gott ihn von Beginn an hätte töten
können, gab Er dem Pharao die Möglichkeit, sich zu ändern. Bei der siebten Plage
sieht man, wie gutmütig Gott ist. Moses sagte auf Anweisung Gottes zu seinen
Feinden und zu seinen Freunden, daß ein schwerer Hagel auf das Land fallen
würde. Er warnte sie, sie sollten ihre Tiere in die Ställe einschließen. Denn Gott
sprach: ,,Alle Menschen und Tiere, die nicht ins Haus gehen, werden vom Hagel
erschlagen!‘‘ Doch die meisten blieben stur und verspotteten weiterhin Gott und
seine treuen Diener. Der Zorn Gottes brach über Ägypten herein. Der Hagel
setzte ein, er zerschlug sogar Bäume. Es blitzte und es donnerte so laut, daß man
bei diesem Getöse taub werden konnte. Überall wütete der Hagelsturm, nur nicht
in der Provinz Goschen, dort wo die Israeliten lebten. Wer ist schuld? Gott, der die
Menschen, vor der eintreffenden Gefahr warnt, oder die Menschen, die ihn
verspotten? Tatsache ist, daß der Trotz und die Sünde, die Logik des Menschen
schwinden lassen. Ein Mensch kann noch so klug sein wie er möchte, wenn ihn
der Egoismus packt, wird er leichtsinnig. Die nächsten zwei Plagen hatten die
gleichen Folgen. Scharenweise fielen Heuschrecken über Ägypten ein und nicht
nur auf die Felder und Gärten, sondern auch in die Häuser der Ägypter. Dann
wurde es finster in Ägypten, und es war so dunkel, daß dies die Ägypter in Angst
und Schrecken versetzte. Ägypten verwandelte sich in ein großes Gefängnis.
Keiner konnte den anderen sehen. Nur die herzzerreißenden Schreie der Kinder
waren aus den Palästen der Ägypter zu hören. Dagegen gab es in den armseligen
Hütten der Israeliten Licht und Freude. Wozu große Paläste, wenn im Innern kein
Licht und kein Leben ( Jesus Christus ) ist? Gott hört nicht auf, den Pharao zu
warnen und der Pharao hört auch nicht auf, härter zu werden. Gott sprach: ,,Um
Mitternacht will ich mitten durch Ägypten gehen. Dann wird jeder Erstgeborene,
vom Erstgeborenen des Pharaos bis zum Erstgeborenen der Magd sterben‘‘. Doch
der trotzige und eigensinnige Pharao änderte nicht seine Meinung. Wenn es ihn
kalt ließ, wie fremde Kinder starben, so müßte sich jedoch sein Herz für sein
31
eigenes Kind erweichen lassen. Die Folge der Sünde ist der Tod. Die Israeliten
mußten sich bereit halten. Denn in der selben Nacht, wenn die Ägypter in der
Dunkelheit, um ihre toten Kinder weinen würden, wie einst auch die Israeliten um
ihre Kinder weinten, würden die Sklaven
( die Israeliten ), für immer fortziehen. Jede Familie mußte ein einjähriges
einwandfreies Lamm schlachten. Dann mußten sie mit dem Blut des Tieres den
Türrahmen bestreichen, damit der Engel nicht auch ihre Kinder tötete. Sie
mußten fertig bekleidet sein, bereit zur Flucht, davor noch das Lamm essen, ohne
seine Knochen zu zerbrechen. So wie das unschuldige Lamm geschlachtet
werden mußte, um die Hebräer zu retten genauso hatte sich Christus für uns
geopfert, um uns, mit seinem Blut zu retten. So wie die Hebräer damals das
Lamm aßen und das Fest Passa feierten, um Kraft zu tanken und mit vollem
Lebensmut in die Freiheit aufzubrechen, so nehmen auch wir nicht nur jedes Jahr
sondern jeden Sonntag mit der heiligen Kommunion Christus in uns auf, um Kraft
und Lebensmut zu tanken. Das Unschuldslamm ist für uns Christus. Wir müssen
uns auch von Ägypten entfernen, weg von der Sünde, um in der Nähe des
Lammes, Christus, zu leben.

Die Teilung des Meeres (Ex.12-14)

Der Engel zog durch die Gassen Ägyptens. Jammerschreie und Wehklagen konnte
man aus den Häusern der Ägypter hören. Früher hatten die Ägypter,
unbarmherzig die Kinder ihrer Sklaven, getötet. Jetzt geschah bei ihnen das
Gleiche. Der Pharao selbst befahl Moses, aus seinem Land mit allen Israeliten
fortzuziehen. 430 Jahre Sklaventum und nun war die Freiheit da! Sie kam nach
vielen Prüfungen, bitteren Erfahrungen, todschwerer Arbeit und nach vielen
Opfern. Es scheint manchmal so, daß Gott uns in unserem Leid vergißt. Aber Gott
denkt immer an uns und kümmert sich auch um uns. Gott befahl den Israeliten,
nicht den kürzesten Weg zu wählen, denn dort lauerten bereits gefährliche
Feinde auf sie. Sie mußten den längeren Weg wählen durch die staubige und
heiße Wüste. Nicht immer ist der kürzeste Weg der beste. Gott war ihr Führer.
Am Tag fühlten die Israeliten die Anwesenheit Gottes als eine kleine Wolke, die
sie kühlte und sie vor der starken Hitze schützte, und in der Nacht war er wie
eine Säule aus Feuer, die ihnen den Weg wies. So wie Gott sich hinter der kleinen
Wolke und dem Feuer verbarg, genau so verbirgt sich Christus hinter dem Wein
und dem stück Brot der Kirche. Aber auch hinter dem Wasser des Taufbeckens
verbirgt sich die Kraft des Heiligen Geistes, der uns von den Sünden reinigt. Die

32
Israeliten vergaßen nicht, die Reliquien ( die Überreste von Jakob und Josef )
mitzunehmen. Die Wolke führte sie zu einem sehr ausweglosen Ort. Vor ihnen
das Meer. Rechts und links von ihnen hohe, steile Berge. Hinter ihnen die Wüste
und die Reiter des Pharaos. Der Pharao hatte wieder seine Meinung geändert.
Gott bereitete sich für den endgültigen Kampf gegen den unverbesserlichen
König Pharao.
,,Wer wird unsere Arbeiten machen wenn die Sklaven fortziehen?“ dachten sich
die Ägypter. Die besten Streitwagen des Pharaos, 600 an der Zahl, stürmten auf
die Hebräer zu, um sie lebendig zu fangen und zurückzubringen. Panik brach bei
den Hebräern aus, und sie begannen, sich bei Moses zu beklagen. Doch Moses
blieb ruhig, gelassen und sanft, ohne ihnen etwas zu sagen. Er rief nur: Gott! Er
betete. Und mit einem Mal stand die Wolke zwischen den Ägyptern und den
Israeliten. Von der Seite der Ägypter war sie dunkel, von der Seite der Israeliten
hell. Moses schlug dann mit dem Stab auf das Meer ( das Rote Meer ). Ein starker
Südwind teilte das Wasser in zwei. Vor den Hebräern öffnete sich ein riesiger 10
Kilometer langer Weg. Die Israeliten rannten um ihr Leben. Hinter ihnen die
Ägypter, ihre Feinde. Als das letzte Kind der Israeliten das Ufer auf der anderen
Seite erreicht hatte, schlug Moses wieder mit dem Stab auf das Meer, und das
Meer wurde wieder eins. Alle stolzen Krieger des Pharaos ertranken. Wir Christen
sind auch durch das Wasser gerettet! Und zwar das Wasser aus dem Taufbecken.
Dort ertrank der Teufel und mit ihm auch alle unsere Feinde. So wie Mariam mit
allen anderen Mädchen ein Lied zu Gott sangen, so sollten auch wir Gott preisen,
der uns täglich vor vielen Gefahren beschützt.

Fragen: 1) Wie führte Gott die Israeliten durch die heiße Wüste und wie zeigt
er sich auch uns?
2) Wie durchquerten die Israeliten das Rote Meer, und wie können auch wir
dem Bösen entkommen und gerettet werden?

Die Israeliten in der schrecklichen Wüste ( Ex. 15-18 )

Das Leben in der Wüste war hart. Drei ganze Tage marschierten sie unter der
sengenden Sonne ohne ein Schluck Wasser. Plötzlich sahen sie aus der Ferne
einen Ort, der Mara hieß. Sie rannten darauf zu, mit der Hoffnung, ihren Durst zu
stillen. Doch groß war die Enttäuschung. Das Wasser war bitter und salzig wie
das des Meeres. Und wieder gaben sie Moses die Schuld. Moses wandte sich zu
Gott, seinem Wohltäter. Daraufhin befahl Gott Moses, den Stab, mit dem er auch

33
das Meer geteilt hatte, ins Wasser zu tun. Moses befolgte, was Gott ihm sagte,
und das Wasser wurde süß und trinkbar. Das Holz, das unser Leben auch
glücklich machen kann, ist das Holz des Kreuzes. Das Kreuz ist nicht nur ein
Stück Holz, so wie auch unsere Fahne kein bloßes Leinen ist. Es ist das Symbol
der Aufopferung unseres Erlösers Jesus Christus. Nachdem sie 20 Kilometer
zurückgelegt hatten, erreichten die Israeliten die Wüste Sinai. Der Hunger und
die Müdigkeit plagten sie, und wieder erhoben sie sich alle gegen Moses.
,,Warum habt ihr uns hierher in die Wüste geführt, um zu sterben. Es wäre
klüger, wenn wir in Ägypten geblieben wären, denn dort saßen wir vor vollen
Fleischtöpfen. Gott machte wieder ein Wunder. Jeden Morgen war die Wüste mit
kleinen weißen Kügelchen übersät, die wie Eierkuchen schmeckten. Die Israeliten
wußten nicht genau, was es war, und sie nannten es Mana. Jeden Abend füllte
sich die Wüste mit Wachteln. Wachteln ähneln den Turteltauben. Wachteln sind
Zugvögel. Sie wandern aber nicht im Sommer, sondern im Frühling. So hatten die
Israeliten alle Jahre der Wanderschaft in der Wüste zu essen, sowohl Fleisch als
auch Brot. Das einzige was Gottvater von den ständig empörten Israeliten wollte,
war daß sie nicht mehr Mana sammelten als sie brauchten, denn der Überschuß
würde beginnen schlecht zu werden und übel zu riechen. Nur am Abend des
Samstags durften sie das Doppelte an Mana aufsammeln, denn der Sonntag war
Gott gewidmet. Gott möchte, daß man ihm vertraut. So wie ein Kind sich für den
nächsten Tag nicht sorgt, weil es einen Vater hat, so sollten wir uns auch nicht
für den nächsten Tag Sorgen machen. Gott hat uns viel Liebe gezeigt, denn er
hat uns Christen nicht das Mana gegeben, sondern sein einzigen Sohn. Jeden
Sonntag essen wir seinen Leib und trinken sein Blut, und dadurch erlangen wir
nicht nur dieses kurze Leben, sondern auch das ewige Leben. Als sie wieder
nichts zu trinken hatten, begannen sie sich erneut zu beklagen. Da schlug Moses
mit dem Stab auf einen Felsen und aus dem Felsen quoll Wasser. Doch das war
nicht das einzige Wunder. Sie wurden von den gefürchteten Amalekiter
angegriffen, und solange Moses seine Hände betend gen Himmel erhoben hatte
und mit seinem Körper ein Kreuz bildete, gewannen die Israeliten. Aber als seine
Hände langsam schwerer wurden und in Richtung Boden sanken, gewannen die
Feinde. Deshalb hielten Aaron und Hur seine Hände hoch. Beim Sonnenuntergang
verließen die Amalekiter beschämt den Kampfplatz, da sie den Kampf verloren
hatten. Und als die Israeliten in der Wüste von giftigen Schlangen gebissen
wurden und daran starben, nahm Moses eine Schlange und hängte sie an den
Stab. Alle die danach von Schlangen gebissen wurden und auf das Holz schauten
wurden gerettet.
34
___???????___________.

Wenn wir das Kreuz am Hals und in unserem Herzen tragen, können wir den
Teufel besiegen, und wir werden in diesem und im anderen Leben Sieger sein.

Fragen: 1) Schreib mit einigen Wörtern, wie Gottvater für sein Volk sorgte.
2) Welches ist unser Mana und unser Holz, das uns Kraft gibt?

Die Zehn Gebote Gottes ( Ex. 19-20 )

Zwei Monate waren nun vergangen, seit die Israeliten aus dem Land der
Sklaverei, Ägypten, fortgezogen waren. Sie kamen an den Fuß eines Berges,
welcher bis heute noch den Namen Sinai trägt. Gott, der öfters bewiesen hatte,
daß er sich um seine Kinder kümmerte, rief zu Moses: „Das Volk muß sich
waschen, sich reinigen und drei Tage fasten.“ Am dritten Tag besuchte Gott sein
Volk. Morgens begann es, wie Donner zu hallen. Blitze erhellten den Ort. Eine
dunkle Wolke kam über den Berg, und eine Stimme erdröhnte so laut wie aus
einer Posaune. Der Berg Sinai war in Rauch gehüllt, als ob ein Schmelzofen
brannte, denn der Gott, der Feuer ist, kam auf den Berg hinab, um Moses die
Gebote zu geben. Das Volk war vor Furcht und Schreck erstarrt.
Und Gott sprach folgende Worte:
Mein liebes Volk. Ich bin kein unbekannter Gott. Ich bin derjenige, der dich aus
der Sklaverei befreite, wie ein Adler seine Jungen davonträgt, um sie vor einer
Gefahr zu retten.
Deshalb sollst du keinen anderen außer mir anbeten.
Auch sollst du keine Götzen aus Stein anbeten, wie andere Menschen und Völker
es tun, denn dieses Übel wird bestraft.
Du wirst meinen Namen ehrenvoll gebrauchen und nicht für unnütze Sachen
mißbrauchen.
Du wirst nicht vergessen, mir immer den siebten Tag, und zwar den Sonntag, zu
widmen. An den anderen sechs Tagen wirst du arbeiten müssen. Den Sonntag
aber werden du, deine Kinder und die Tiere nur mir widmen. Ich, Gott, habe den
Kosmos in sechs Tagen erschaffen, und am siebten ruhte ich mich aus.
Du wirst deine Eltern ehren und respektieren, wenn du viele Jahre auf der Erde im
versprochenen Land leben möchtest.

35
Du wirst nie einem anderen Mann die Frau wegnehmen.
Du wirst nie stehlen.
Du wirst nie töten.
In einem Gericht wirst du nie Lügen über deinen Mitmenschen aussagen.
Du wirst weder etwas wegnehmen, was einem anderen gehört, noch wirst du, mit
deinen Gedanken, die Frau, das Haus, den Grund und Boden, welches Gott
deinem Mitmenschen gab, haben wollen.
So wie die Schilder uns in den richtigen Weg zeigen und uns vor Unfälle
bewahren, so bewahren uns auch die Gebote Gottes vor dem Abgrund und führen
uns mit Sicherheit in den Himmel, dorthin, wo das ewige Glück ist.

Die Israeliten verehren ein Kalb ( Ex. 32 )

Als Moses mit Gott auf dem Berg Sinai sprach, lief das wartende Volk, wegen der
langen Verspätung ihres Anführers Moses, ins Verderben. Sie gingen zu Aaron
und forderten ihn auf, ihnen neue Götter zu machen, weil ihr Gott sie verlassen
hätte. Die neuen Götter würden sie aus der Wüste hinaus führen. Wie schnell
vergaßen sie die Wohltaten Gottes? Wie schnell vergaßen sie doch die Wunder,
die Gott machte, um sie vor der drohenden Gefahr zu retten: Gott teilte das
Meer, er gab ihnen Wasser vom Felsen zu trinken, und er gab ihnen Brot vom
Himmel und Fleisch zu essen. Die Menschen haben die Anwesenheit Gottes
gesehen und miterlebt, das war die kleine Wolke, die ihnen Schatten spendete
und die Feuersäule! Und trotzdem verlangten dieselben Menschen nach einem
anderen Gott. Und was für einen Gott? Ein goldenes Kalb, welches sich selber
nicht bewegen konnte.

Aaron hatte vor der aufgebrachte Menschenmasse Angst bekommen und


versuchte Zeit zu gewinnen, indem er zu ihnen sagte, sie sollen alle goldenen
Ohrringe zu ihm bringen. Vielleicht dachte er sich dabei, daß sich die Frauen
nicht von ihrem Schmuck trennen würden. Und falls doch, dann würde es
natürlich lange dauern, bis sie das Gold zusammen hätten, und bis dahin wäre
Moses wahrscheinlich schon zurück. Doch das Gold sammelt sich sehr schnell,
wenn man etwas Böses vorhat und sich dadurch gegen Gott versündigt. Das
goldene Kalb, das einer Ägyptischen Gottheit ähnelte, erhob sich in der Mitte des
Lagers. Sie bauten auch einen Altar. Sie setzten sich in die Nähe des goldenen
Kalbes, sie aßen, tranken und schließlich begannen sie wie außer sich zu tanzen.
Wir benehmen uns heutzutage nicht besser, denn wir lieben viele Sachen mehr

36
als Christus. Wie viele Götzen verehren wir heute, nicht etwa in der Wüste
sondern in den Städten?

Gott sprach gerade mit Moses, als er die Undankbarkeit und Gotteslästerung
seines Volkes wahrnahm, und Gott sprach zu Moses: Gehe schnell hinunter, denn
dein Volk hat sich von mir abgewandt und betet nun ein goldenes Kalb an! Und
versuch nicht, mich davon abzuhalten, sie zu vernichten, sie zu Staub zu machen,
laß sie mich ausrotten.
Wie gutmütig doch Gott ist. Obwohl Moses Gott nicht daran hindern konnte, falls
er das wirklich vorhätte, die Menschen zu vernichten, sagte Gott zu Moses: “Laß
mich!“ Doch das sagte er, damit Moses für sein Volk betet und es dadurch rettet.
Tatsächlich! Moses fiel vor Gott auf seine Knie, und bittend sagte er zu Gott:
„Vergib uns Herr! Und bitte erinnere dich was du Abraham und Isaak versprachst!
Was werden denn wohl unsere Feinde über dich sagen, wenn sie sehen und
hören, daß dein Volk hilflos in dieser Wüste umkam.“ Gott erbarmte sich ihrer
und zeigte nochmals, wie groß seine Liebe zu den Menschen ist.
Als Moses unten am Berg ankam, ertrug er nicht den Anblick, wie sein Volk das
Kalb verehrte! Völlig enttäuscht und voller Zorn zerschmetterte er die Tafeln an
den Felsen am Fuß des Berges. Er ließ das Gold im Feuer einschmelzen.
Diejenigen, die das Kalb angefertigt hatten, wurden getötet. 3000 Menschen
starben an diesem Tag. So wie der Zahnarzt, auch wenn es weh tut, den faulen
Zahn herauszieht, damit die anderen Zähne nicht auch verfaulen, genauso
handelt Gott mit seinem Körper, seinem Volk: Er zieht die faulen, die schlechten
Mitglieder heraus, damit der übrige Körper nicht zerstört wird. Gott warnt uns
sehr oft davor. Er erträgt uns und wartet auf uns. Doch wenn wir auf der
Krankheit ( der Sünde ), bestehen, dann bestraft uns Gott, oder besser gesagt,
wir bestrafen und zerstören uns selbst. Deshalb war auch die Schwester von
Moses an Lepra erkrankt, denn sie hatte über ihren Bruder Moses gelästert. Oder
als viele gegen Moses rebellierten, öffnete sich plötzlich die Erde und verschlang
alle! Deshalb ließ Gott alle, die sich gegen ihn gestellt hatten, nicht in das
verheißene Land kommen. Gott ist nicht irgendein alter Mann, der seine Augen
vor der Ungerechtigkeit und vor dem Bösen schließt! Er ist auch nicht mit König
Zeus zu vergleichen, der mit dem Schwert in der Hand die Menschen bestraft. Er
ist ein Vater voller Liebe und Gerechtigkeit.

Fragen: 1) Warum haben die Hebräer das goldene Kalb anfertigen lassen?
2) Gibt es heutzutage Götzen?
37
3) Weshalb bestraft Gott?

Die Eroberung Jerichos (Josua 6)

Trotz der großen Undankbarkeit seiner Kinder führte Gott sie, in das Land, wo
Honig und Milch flossen. Moses entschlief. Er ging nahe zu Gott, den er so liebte.
Das Volk führte nun Josua, der Sohn Nuns. Gott teilte den Fluß Jordan, so wie er
auch das Rote Meer teilte, damit sein Volk ihn überqueren konnte. Die erste
große Stadt, die sie in ihrer neuen Heimat einnehmen mußten, war die Stadt
Jericho. Den Namen Jericho bekam sie aus dem Grund, weil sie sehr viele
Dattelpalmen hatte. Die Mauer der Stadt war so dick, daß man sogar Häuser
darauf baute. Als die Einwohner der Stadt hörten, daß die Israeliten auf ihre Stadt
zukamen, um sie einzunehmen, bekamen sie Angst und begannen vor Furcht zu
zittern. Denn der starke Gott, der den Jordan teilte und viele Wunder machte, war
auf der Seite der Israeliten. Die Israeliten schickten Kundschafter, um die Stadt
zu erkunden. Die Einwohner von Jericho erfuhren es und schickten Soldaten los,
um sie zu töten. Da war aber eine Frau, die viele Sünden begangen hatte, aber
sich vor Gott fürchtete. Diese Frau versteckte in dieser Nacht die Kundschafter
vor den Soldaten bei sich zuhause, und nachts seilten sich die Kundschafter in
die Freiheit ab.
Der Herr sagte zu Josua: „Hier Josua ich gebe dir Jericho! Deine Soldaten sollen
sich um die Stadt postieren und mit ihnen das ganze Volk.“ Sechs Tage lang
geschah eine merkwürdige Litanei. Sieben Priester, mit Posaunen in den Händen,
gingen vor und bliesen damit ganz laut. Danach folgten Männer mit der
Bundeslade. Die Bundeslade war eine heilige Kiste, in der die Tafeln mit den
Geboten Gottes aufbewahrt wurden, die Gott Moses wieder gegeben hatte,
außerdem noch das Manna aus der Wüste und andere heilige Gegenstände.
Hinter den Männern mit der Bundeslade folgten die Soldaten und das Volk, alt
und jung, Frau und Kind. Die Einwohner Jerichos haben sich wahrscheinlich über
die Menschenmenge, die schweigsam und betend um die Stadt herum zog, lustig
gemacht. Doch am siebten Tag sagte Josua zu seinen Leuten: „Bereitet euch vor!
Denn heute wird Gott ohne unser Zutun diese große Stadt in unsere Hände
geben. Alles Gold und Silber, das ihr in der Stadt finden werdet, werdet ihr
unserem Gott übergeben. Ihm gehört es!‘‘ Und wahrhaftig, als die Priester die
langen Posaunen bliesen, und das Volk so laut schrie, wie es nur konnte, da fiel

38
die Mauer der großen und überheblich gewordenen Stadt nieder - als sei sie aus
Papier.
Jemand namens Achan hörte nicht auf das Gebot Gottes. Er hielt im hinteren Teil
seines Zeltes Geld einen Stab aus Gold und ein buntes Gewand versteckt, die er
aus der Stadt mitgenommen hatte, was nur und allein Gott gehörte. Die Israeliten
versuchten, ein kleines Dörflein zu erobern, doch es gelang ihnen nicht. Jericho
nahmen sie nur mit der Hilfe Gottes ein. Doch ohne die Hilfe Gottes schafften sie
es nicht einmal, ein kleines Dorf einzunehmen. Josua eilte schnell zu Gott und
fragte ihn: ,,Wieso?‘‘ Und der Herr wies ihn daraufhin, daß er ihnen nicht zur Seite
stehen wird, wenn der Sünder nicht vom übrigen Volk entfernt wird. Ganz früh
am Morgen machte sich Josua auf die Suche nach dem Täter. Der Schuldige
wurde ausfindig gemacht und kurz danach, zur Abschreckung, damit sich kein
anderer gegen Gott versündigt, gesteinigt. Man kann mit Christus kein
Versteckspiel betreiben. Christus sieht alles. Er wartet geduldig, daß wir Reue
zeigen und beichten gehen, so daß uns nicht das Gleiche geschieht wie Achan.
Denn wenn wir unsere schlimmen und weniger schlimmen Taten bereuen und
beichten, dann sind wir immer in der Nähe von Jesus Christus.

Fragen

1) Auf welche Art und Weise fiel Jericho in die Hand der Israeliten?
2) Welche Sünde beging Achan, und wie wurde er dafür bestraft?

Die Richter

1. Gideon ( Ri. 6-7 )


Als sich die Israeliten iin dem Land niederließen, das Gott ihren Vätern
versprochen hatte, da vergaßen sie, wie die Menschen in den Nachbarorten, die
an Götzen glaubten, des öfteren den wahren und einzigen Gott Damit sie endlich
zur Vernunft kommen, ließ Gott es zu, daß sie immer wieder von Feinden
überfallen wurden. Einer der Feinde waren auch die Midianiter, die in der Wüste
lebten. Jedesmal, wenn die Israeliten Getreide gesät hatten, fielen die Midianiter
auf ihren Kamelen, in das Land ein und zerstörten alles, ohne etwas eßbares
zurückzulassen. Sie waren so zahlreich wie Heuschrecken. Keiner konnte sie
stoppen. In ihrer Not, erinnerten sie sich an Gott. Und Gottvater sandte einen
Engel in ein ärmliches Haus. In diesem Haus lebte Gideon, das jüngste Kind der
Familie. Gideon war gerade dabei, heimlich Ähren zu dreschen, damit die

39
Midianiter es nicht merkten. Als Gideon den Engel sah, erschrak er. „Gott, der
Allmächtige ist mit dir!“ sagte der Engel mit starker Stimme.‘‘
,, Wenn Gott mit uns ist, wieso geschehen dann alle diese schrecklichen Dinge
mit unserem Volk?“ erwiderte Gideon traurig. „Gott hat dich auserwählt, sein
Volk von den Midianitern zu befreien,“ sagte der Engel. „Aber ich bin doch das
jüngste Kind in unserer Familie,“ antwortete tapfer der kleine Gideon, „doch
wenn du die Wahrheit sagst, dann warte bitte, damit ich dir eine Gabe von
meinem Haus bringe.“ Als Gideon das Tier zubereitet zum Engel brachte, da
berührte der Engel mit dem Stab, den er in seiner Hand hielt, die dargereichten
Opfergaben, und mit einem Mal sprang ein Feuer aus dem Felsen heraus und
verzehrte alles. ,,Damit dein Volk befreit werden kann, mußt du die Götzen, an
die dein Vater glaubt vernichten‘‘. In der Nacht tat Gideon so wie es Gott sagte,
er vernichtete furchtlos die Götzen, die sein Vater verehrte.
Am nächsten Morgen stürmten die Nachbarn und Bewohner dieses Ortes herbei,
um Gideon zu töten, denn er hatte die Frechheit gehabt, die Götzen
umzustürzen. Sein Vater jedoch handelte klug und sagte zu der aufgehetzten
Meute ,,Wenn sich die Götzen nicht selbst verteidigen und meinen Sohn
bestrafen können, wollt ihr ihn dann bestrafen?“ Der heilige Geist gab ihm die
nötige Kraft und es versammelten sich viele Israeliten, um gegen die Midianiter
zu kämpfen. Doch Gideon glaubte noch immer nicht, daß er sie mit der Hilfe
Gottes besiegen würde. Er bat demütig Gott, noch ein Wunder zu vollbringen
oder ihm ein Zeichen zu geben, um seinen Glauben zu kräftigen. Er nahm einen
Schwamm und meinte zu Gott, daß der Schwamm am morgigen Tag ganz naß
sein sollte und der Boden dagegen ganz trocken. Tatsächlich war es auch so am
nächsten Tag, wie er es verlangt hatte. Und am Tag danach war es genau
umgekehrt, überall war es auf der Erde naß, aber der Schwamm war trocken.
Es hatten sich 32000 Leute gegen die Midianiter versammelt. Doch Gott wollte
nicht so viele. ,,Ich möchte nicht, daß einer sagen wird, daß ihr alleine die
Midianiter besiegt habt‘‘. Dann befahl Gideon allen, die nicht soviel Mut hatten,
wegzugehen. Es blieben dann nur 10000 übrig. Aber das waren noch immer zu
viele. Deshalb sagte Gott zu Gideon: ,,Schick sie alle zur Quelle, um Wasser zu
trinken, und diejenigen die das Wasser mit der Zunge auflecken wie ein Hund, die
kommen mit dir‘‘. Die anderen sollen nach Hause gehen. Von den 32000
Männern blieben nur 300 übrig. In der Nacht ging Gideon und sein Diener ganz
vorsichtig zum feindlichen Lager, um zu kundschaften. Sie hörten dann, wie ein
Midianiter einen Traum erzählte. Er sah wie ein Gerstenbrot vom Berg herab auf
ihr Lager rollte und das Zelt ihres Anführers dem Erdboden gleichmachte. Der
40
andere Soldat deutete ihm den Traum. Er sagte zu ihm, daß das Gerstenbrot
nichts anderes wäre, als das Schwert von Gideon, und Gott würde die Midianiter
in seine Gewalt geben.
Dann stieg Gideon auf den Berg, und als er hinab blickte, sah er wie zahllos seine
Feinde waren, wie der Sand des Meeres. Jeder Israelit hatte es mit 450 Feinden
aufzunehmen. Aber Gott war mit ihm, er hatte nichts zu fürchten. Jeder Soldat
nahm ein Posaune, eine angezündete Fackel und einen leeren Krug, um die
Fackel darin zu verstecken. Als Gideon kräftig in die Posaune blies, begannen alle
zusammen sehr laut zu rufen: ,,Das Schwert Gottes und Gideons‘‘. Sofort
zerschlugen Gideons Männer mit Gewalt die Krüge, damit ein lauter Lärm
entstand und rannten auf die Midianiter zu. Als die Midianiter den Lärm hörten
und die Lichter von überall kommen sahen, gerieten sie dermaßen in Panik, daß
sich viele unter ihnen gegenseitig mit ihren Waffen umbrachten. Alle anderen
rannten vor Furcht weg. Auf diesem Wege gab Gott seinen Kindern den Sieg. Die
Israeliten hatten noch nicht einmal ein kleines Messer bei sich. Wie ein Kind bei
Gefahr seine kleine Hand der Mutter reicht, damit sie es beschützt, so sollten
auch wir unsere Hand Gott anvertrauen, und nicht nur bei einer drohenden
Gefahr. Gott wird dann, wie bei Gideon auch, für uns den Sieg davontragen.

Simson (Richter 13-16)

Die Israeliten vergaßen wieder Gott. Nun waren es die Philister, die die Israeliten
40 Jahre lang tyrannisierten. Ein Engel Gottes erschien einer armen Frau, die
keine Kinder bekommen konnte. Der Engel sagte zu ihr: ,,Du wirst ein Kind
bekommen. Von nun an darfst du kein Wein oder sonstiges alkoholisches Getränk
trinken. Du sollst auch fasten, so wie es Gott möchte. Dem Kind, welches du
gebären wirst, sollst du nicht die Haare schneiden. Das Kind wird von der Geburt
an Gott geweiht sein, deshalb darfst du ihm nicht die Haare schneiden. Er wird
sehr stark werden und sein Volk von den Philistern befreien.“ Das Kind wurde
größer und größer, und seine Kraft nahm auch zu, denn Gott hatte es gesegnet,
weil der heilige Geist in seinem Herzen ruhte. Jahre später, als Simson fast
erwachsen war, ging er öfters in die Städte der bösen Philister, obwohl ihm dies
von seinen Eltern verboten war. Simson wollte sogar eine Philisterin heiraten.
Eines Tages wollte Simson sie in ihrer Stadt besuchen. Als er auf dem Weg in die
Stadt war, griff ihn ein Löwe an. Der Heilige Geist strömte in den Körper von
Simson, und er erwürgte den Löwen mit bloßen Händen, als sei der Löwe ein

41
Zicklein. Einige Zeit später, als Simpson wieder an der Stelle vorbeiging, sah er,
wie sich bereits ein Bienenvolk in dem Mund des toten Löwen eingenistet hatte,
und süßer Honig war auch schon da. Später, im Haus seiner Frau, gab er den
Philistern folgendes Rätsel auf: ,,Welche Nahrung kann im Maul eines wilden
Tieres entstehen, welches selbst alles verschlingt?. Derjenige von euch, der mir
die Lösung nennt, wird von mir 30 neue Gewänder bekommen. Falls ihr es nicht
schaffen solltet, dann wird ein jeder von euch mir ein Gewand geben‘‘. Da die
Philister das Rätsel nicht lösen konnten, schnappten sie die Frau von Simson und
setzten sie unter Druck, um die Lösung aus ihr heraus zu bekommen. Die Frau
bekam Angst und verriet ihnen die Lösung. Die Philister gingen daraufhin zum
Simson und sagten ihm die Lösung: ,,Was ist süßer als Honig und was stärker als
ein Löwe‘‘? ,, Wenn ihr meiner Frau keine Angst eingeflößt hättet, so hättet ihr
die Lösung nie gefunden‘‘, antwortete wütend Simson. Er gab ihnen die 30
versprochenen Gewänder. Einige Zeit danach, es war gerade um die Erntezeit,
fing Simson 30 Füchse. Er band jeweils zwei an den Schwänzen zusammen und
steckte eine brennende Fackel in den Knoten und ließ dann die Füchse auf die
Getreidefelder der Philister los. Das ganze Getreide ging in Flammen auf. Nach
dieser Katastrophe versammelten sich alle Philister und sagten zu den Israeliten:
„Wenn ihr uns Simson nicht übergebt, dann werdet ihr sterben müssen‘‘. So
handelten auch die Israeliten. Sie banden Simson mit zwei neuen Seilen. Als die
Philister Simson gefangen sahen, stürmten sie mit Jubelrufe auf ihn zu. Doch der
Heilige Geist gab Simson Kraft. Die Seile waren jetzt für Simson wie aus Papier.
Simson sprengte die Seile mit der ihm verliehenen Kraft und befreite sich aus
ihrer Gewalt. Er sah sich kurz um, sah einen herumliegenden Eselunterkiefer,
schnappte ihn, und mit der Hilfe Gottes schlug er alle hochmütigen Feinde nieder.
Einige Zeit danach ging Simson öfters in die Stadt seiner Feinde und versuchte
dabei unauffällig zu bleiben. Doch seine Widersacher erfuhren, daß er sich in
ihrer Stadt aufhielt und verloren keine Sekunde, um ihn festzunehmen. Sofort
stellten die Philister ihm am Tor ihrer Stadt eine Falle. ,,Wir warten hier bis zum
Morgen, und dann wird er uns schon von alleine in die Hände fallen‘‘, dachten
sich die Philister dabei. Simson schlief nur bis zur Mitternacht. Zog sich an, ging
zum Stadttor und riß das riesige Tor mit dem Rahmen heraus und trug es bis auf
den Berg hinauf.
Die Tage vergingen und Simson vergaß, daß die Kraft, die ihm verliehen war, ein
Geschenk Gottes war, das sich in seinem Haar verbarg. Wie schlimm wir uns
dabei fühlen, wenn wir einem ein Geheimnis anvertrauen, und derjenige es
weiter erzählt. Diesen Fehler beging auch Simson. Er verliebte sich in eine
42
Philisterin namens Delila. Die Philister gaben Delila viel Geld, damit sie für die
Philister das Geheimnis von Simsons Kraft entlockt und es ihnen preisgab.
,,Wieso nennst Du mir nicht das Geheimnis deiner Kraft? Dabei liebe ich dich so
sehr, sag mir bitte woher hast Du Deine Kraft‘‘? fragte Delila Simson ständig. Und
Simson gab ihr eine Lüge zur Antwort: „Wenn man mich mit ganz neuen Stricken
fesselt, dann werde ich nur so stark sein wie ein normaler Mensch‘‘. In der Nacht,
als Simson schlief, kamen die Philister und fesselten seine Füße mit Stricken, wie
es ihnen Delila verraten hatte. Am nächsten Tag erwachte Simson aus dem
Schlaf und durchtrennte die Stricke, als seien es Fäden. Simson kam nicht zur
Vernunft. Delila kam wieder zu ihm: ,,Warum hast Du Dich über mich lustig
gemacht? Wenn Du mich wirklich liebst, dann sag mir die Wahrheit.“ Simson
erzählte ihr wieder eine Lüge: „Wenn die Philister mir die Haare an einem Pflock
befestigen, dann bin nur so kräftig wie ein normaler Mensch.“ In der kommenden
Nacht machten die Philister es genau so, wie sie von Delila erfahren hatten. Aber
ohne Erfolg. Das dritte Mal jedoch verriet er ihr sein Geheimnis, da er Delila, eine
Frau des Feindes, mehr liebte als Gott. Er verriet das Geheimnis, welches Gott
ihm anvertraut hatte, und der Heilige Geist entfloh aus seinem Herzen. Die
Philister schnitten ihm alle seine Haare ab und der starke Simson war jetzt so
schwach wie ein kleines Kind. Die Feinde jubelten. Sie stachen seine Augen aus
und brachten ihn in ihren Tempel und fesselten ihn an den Säulen, die den
Tempel trugen. Das Fest begann. 7000 Philister nahmen an der Feier teil. Jetzt
hatte jeder die Möglichkeit, sich über Simson lustig zu machen, klein und groß.
Sie schlugen ihn und verspotteten ihn. Erst jetzt merkte Simson, was er für einen
großen Fehler begangen hatte. Er betete zu Gott und bat ihn um Verzeihung.
Dann legte er seine Hände an die beiden Säulen, an denen er gefesselt war, und
rief: ,,Ihr Philister werdet zusammen mit mir sterben‘‘. Der Tempel wurde bis auf
den Grund zerstört. Simson und die Philister starben dabei.

David: Der kleine Hirtenjunge, der König wurde (A. Kön.16)

Die Israeliten wurden neidisch auf die fremden Völker, denn sie hatten starke und
schöne Könige. Sie gingen deshalb zum Propheten Samuel, der bereits ein hohes
Alter erreicht hatte und verlangten von ihm, daß sie auch einen starken und
schönen König haben wollen, der gegen die Feinde kämpfen und auch über sie
herrschen soll. Die Israeliten zeigten wieder einmal ihre Undankbarkeit
gegenüber Gott, der sie in der Wüste nicht verlassen hatte und ihre Feinde auch

43
bestrafte, wenn diese seinem Volk auf irgendeine Weise schaden wollten. Gott
möchte, daß wir ihn aus freiem Willen lieben und anbeten. Gott gab den
Israeliten einen König, den sie sich gewünscht hatten, gleichzeitig warnte er sie
jedoch, daß er ihnen die Kinder wegnehmen werde, um sie in den Krieg zu
schicken. Auch wird er die besten Felder seinen Dienern geben. Außerdem wird
er 1/10 der Traubenlese und des Getreides für sich behalten. Der Tag ist nicht
fern, an dem ihr, weil ihr leiden werdet, zu mir gelaufen kommt, damit ich euch
helfe. Dann werde ich euch nicht helfen.“ Der erste König war so, wie ihn sich die
Israeliten vorgestellt hatten. Er war von großer und kräftiger Statur, hatte breite
Schultern und war auch hübsch. Sein Name war Saul. Samuel entdeckte ihn, als
Saul dabei war, die Esel seines Vaters zu suchen. Zu Beginn hatte Samuel den
Heiligen Geist in seinem Herzen, doch später, da er die Gebote Gottes
mißachtete, verließ der Heilige Geist Saul. An seine Stelle trat ein böser Geist.
Samuel, der Mensch Gottes, empfing von Gott das Gebot, nach Bethlehem zu
gehen, um den neuen König zu treffen. Samuel ging heimlich in die Stadt in das
Haus von Isai, der sieben Kinder hatte. Als er das erste Kind sah, war er von
seiner Gestalt sehr beeindruckt. Gott schaut aber nicht auf das Äußere, sondern
in das Innere eines Menschen - ins Herz. Keines von den sechs Kindern, die
anwesend waren, war würdig, König zu werden. „Hast Du noch andere Kinder?‘‘
fragte Samuel. „Ich habe noch ein Kind, doch im Augenblick ist es draußen und
paßt auf die Schafherde auf‘‘, entgegnete Isai respektvoll. ,,Gut‘‘ sagte
Samuel, ,,laß ihn herkommen, bis wir mit dem Essen anfangen.‘‘ Kurze Zeit
später kam auch der kleine David. Er hatte eine rötliche Haut und schöne Augen.
Für Gott war er der hübscheste. Der Prophet Samuel nahm sofort das Gefäß mit
dem Öl, goß es über ihn und salbte ihn zum König.
Saul wurde von einem bösen Geist gequält. So ließ er, als er davon erfuhr, David
herbeiholen, weil er sehr schön Harfe spielen konnte, und die Melodie wirkte sehr
beruhigend auf ihn. So hat Gott David in den Palast geholt. Immer wenn es Saul
nicht gut ging, spielte der kleine David mit seiner Harfe und sang fröhliche
Lieder, die sein Gemüt beruhigten. In diesen Tagen bereiteten sich die
gefürchteten Philister zum Kampf gegen die Israeliten vor. Auch der Krieger
Goliath war dort. Er war 2,5 Meter groß. Allein sein Helm und Brustpanzer wogen
50 Kg. Er sah aus wie eine wandelnde Festung. Er trat aus der Reihe hervor, und
völlig hochmütig rief er den Israeliten zu: ,,Wer will gegen mich antreten! Wenn
ich im Zweikampf verliere, dann werden wir eure Sklaven. Aber gewinne ich,
dann werdet ihr unsere Sklaven !‘‘ Als die Israeliten dies hörten, erschraken sie
und hatten große Angst. Eines Tages ging auch David ins Armeelager, da er für
44
seine Brüder Essen bringen sollte. Als er die furchteinflössende Stimme Goliaths
vernahm, da rannte er zu Saul und sagte: ,,Sei nicht traurig, ich werde gegen
Goliath antreten!“ Saul lächelte:
,,Du bist noch ein kleines Kind, und Goliath ist ein erwachsener Mann, der schon
seit seiner Jugend kämpft!‘‘. ,,König‘‘ entgegnete David entschlossen, ,,als ich die
Schafherde meines Vaters hütete, kam es vor, daß ein Löwe oder Bär sich ein
Tier von der Herde wegschnappen wollte. Da habe ich auf das wilde Tier
geschlagen bis es das Schaf freigab! Dieser ungläubige Goliath darf nicht mehr
über Gott lästern! Gott hat mich vor den wilden Tieren geschützt, er wird mich
auch vor Goliath beschützen‘‘. Saul gab nach. Er gab ihm einen Helm und
Waffen. David konnte kaum noch gehen, denn er war es nicht gewohnt. Er legte
die Waffen wieder ab. Er nahm Hirtenstock und Schleuder. Vom Fluß nahm er
noch fünf Steine und steckte sie in seine Hirtentasche, dann ging er dem Philister
entgegen. Goliath begann zu lachen, als er ihn sah. ,, Was willst Du denn mit
deinem Stock, bin ich etwa ein Hund? Die wilden Tiere und die Geier sollen Dich
auffressen, wenn Du mir näher kommst‘‘. David gab zur Antwort: „Du hast Speer
und Schwert. Ich dagegen habe Gott bei mir, den Du ständig verhöhnst!‘‘ Goliath
ging wie ein Besessener auf ihn los, um den kleinen David zu zermalmen. David
holte schnell einen Stein aus seiner Tasche und schleuderte ihn auf Goliath. Der
Stein durchschlug den Helm Goliaths und prallte mit großer Kraft auf seine Stirn.
Goliath fiel vornüber zu Boden. Dann lief David zu ihm hin, nahm ihm sein
Schwert ab, und mit der Kraft Gottes machte mit ihm ein Ende. Alle Philister
liefen wie die Hasen davon. Die Israeliten priesen Gott, der die Egoisten
erniedrigt und die Demütigen, die auf ihn vertrauen, erhöht.

Der Ruhm und der Fall Davids ( I Könige 18- II Könige 11 )

Als David in die Stadt zurückkehrte, waren dort bereits viele Frauen, die aus allen
Städten Israels herbei kamen, um ihn mit Trommeln und Zimbeln, zu empfangen
und ihn mit folgenden Worten zu besingen: „Saul hat tausend Feinde besiegt,
aber David zehntausend‘‘. Als Saul dies hörte, wurde er sehr zornig. Er begann,
neidisch auf David zu werden, der eigentlich sein Wohltäter war. Und anstatt
David zu ehren, suchte er nach einem Weg, um ihn zu töten. Das sind die Folgen
der Eifersucht und des Neides. Also ließ Saul ihn zum Befehlshaber ernennen und
schickte ihn in schwere Kämpfe, damit er im Kriege fallen sollte. Doch David
besiegte immer seine Feinde und wurde dadurch immer ruhmreicher. Zweimal
versuchte Saul David, als dieser auf der Harfe spielte, mit einem Speer zu töten.

45
Doch beide Versuche schlugen fehl. Jonathan, der Sohn von Saul, liebte David wie
sich selbst. Wenn wieder eine Gefahr von seinem neidischen Vater drohte, dann
versteckte er David und bemühte sich, seinen Vater zu besänftigen. Saul erfuhr
eines Tages, in welchem Haus David schlief, und schickte seine Leute dorthin, um
David im Morgengrauen zu töten. Michal, die Tochter Sauls und Ehefrau von
David, legte eine Puppe ins Bett und deckte sie zu. David entkam aus einem
Fenster. Morgens stürmten die Soldaten ins Zimmer, um ihn gefangen zu
nehmen. Doch im Bett war nur die ,,schöne‘‘ Puppe. Gott beschützt immer seine
Kinder. David mußte in die Wüste fliehen und sich dort verstecken. Er
verabschiedete sich von seinem besten Freund Jonathan, und mit 400 Männern
hielt er sich von nun an in den Bergen und Höhlen versteckt. Doch Saul verfolgte
ihn auch dort. Viele Male hatte David die Möglichkeit, Saul umzubringen. Eines
Tages ging Saul unwissend in eine Höhle, in der sich auch David versteckt hielt.
David näherte sich ihm vorsichtig, und ohne ihn zu berühren, schnitt er ihm ein
Stück von seinem Gewand ab. Ein anderes Mal maskierte er sich und schlich
nachts ins Lager Sauls. Er nahm Sauls Waffen und stieg auf den
gegenüberliegenden Berggipfel. Traurig rief er: ,,König – hier ist ein Stück von
deinem Gewand und hier sind auch deine Waffen. Ich möchte dir nichts Böses
antun, da ich nichts gegen dich habe. Wie ist es möglich, daß du, ein König,
einem Schwächling und winzigem Floh hinterher jagst“!. David, der den Riesen
Goliath bezwang und vor dem sich alle seine Feinde fürchteten, erniedrigte sich
selbst. Wie groß muß seine Demut wohl gewesen sein? Die wirklich Starken sind
die, die demütig sind, denn sie wissen, daß sie alles Gott zu verdanken haben.
Saul war von Davids Demut gerührt und sah ein, daß er im Unrecht war, denn
David hatte die Möglichkeit gehabt, ihn zu töten.
Da Saul jedoch unverändert blieb, verließ Gott ihn endgültig. In einem Kampf
gegen die Philister drohte Saul in ihre Hände zu fallen, und um das zu vermeiden,
nahm er sich das Leben, indem er sich in sein Schwert stürzte. Jonathan, der
Freund Davids, starb ruhmreich während des Kampfes. David weinte sehr um
seinen Freund, aber auch um den Verlust seines Königs. Das ganze Volk Israel
wählte David zum König. Gott segnete ihn. Alle Feinde Israels schlug er in die
Flucht. David versündigte sich sehr schwer gegen Gott. Die Bibel sagt uns über
jeden die Wahrheit. Sie versteckt nicht die Fehler der großen Männer. Deshalb
sollten wir ihr Vertrauen schenken.
Eines Tages schickte David sein Heer in den Krieg. Er selbst blieb in seinem
Palast, weil er es nicht für nötig hielt dabei zu sein. Das stehende Gewässer wird
mit der Zeit schmutzig. So geschah es auch. David ging, nach einem
46
Mittagsschläfchen, auf der Terrasse seines Palastes und sah, wie sich eine sehr
schöne Frau auf der gegenüberliegenden Seite badete. Obwohl sie bereits
verheiratet war, heiratete David sie und schickte ihren Ehemann in den Krieg, an
der Front, damit er stirbt. Als dieser starb nahm er sie offiziell zur Frau.

Sowie David noch klein war, war er Sanftmütig und gut. Doch als er erwachsen
wurde, ungefähr 50 Jahre alt, hat er vor den Augen Gottes gesündigt. Gott wollte
ihn bekehren und schickte den Propheten Natan zu ihm. ,,König, was würdest du
tun, wenn ein wohlhabender Herr einem armen Mann das einzige Lamm was er
besitzt stiehlt und es dann schlachtet?“ fragte Natan David. „ Ich würde ihn
umbringen!“ antwortete sofort David. Du bist derjenige, der diese Strafe
verdient!“ entgegnete der Prophet. David erkannte seinen Fehler. Mit tränen in
den Augen fiel er in die Knie und sagte. „ Ich habe mich gegen Gott versündigt!“
Gott vergab David. David vergaß nie seinen Fehler, und daß er Gott damit traurig
gemacht hat., der ihm so viele Geschenke gab. Öfters sang er einen Psalm, der
auch uns, bis zum heutigen Tag, zu rühren bringt: „Gott erbarme dich meiner....“

Abschalom
Ein Kind das verletzte und selbst verletzt wurde (I Kön. 15-19)

David mußte teuer für seine Sünde bezahlen, vor allem da er das Gesetz Gottes
gebrochen hatte, welches die Vielehe (Polygamie) nicht erlaubte. Seine schöne
Frau gebar ihm ein Kind, doch es lebte nicht lange. Die anderen Kinder die
folgten, stritten sich so heftig, daß einige von ihnen sogar an den Folgen starben.
Doch ein Kind unterschied sich von den übrigen. Er hieß Abschalom. Er hatte
einen wohlgeformten Körper und hatte lange glänzende Haare. Aber in seinem
Inneren war er schlau wie ein Fuchs. Die Schönheit des Körpers ist öfters der
Grund, wieso viele Menschen zu Egoisten werden. Aber von der Schönheit der
Seele entwickelt man sich nie zu einem Egoisten. Abschaloms Seele war schlau.
Er wollte sogar seinen Vater vom Thron stoßen. Damit er sein Ziel erreichte,
machte er folgendes: Er setzte sich vor das Stadttor Jerusalems, und sobald einer
in die Stadt hinein gehen wollte, um den König David zu besuchen, da fing
Abschalom ihn, mit einem falschen Lächeln, ab und sagte zum Fremden: „ Das
was du vom König verlangst, ist richtig, sogar sehr richtig. Doch Schade, daß ich
kein König bin, ich hätte mich sofort dafür eingesetzt, daß du dein Recht
bekommst.“ Danach umarmte er den Fremden als sei er sein bester Freund und
verabschiedete sich von ihm. So gelang es ihm viele zu verführen und sie auf
47
seiner Seite zu holen /ziehen. Wie schnell doch auch wir unsere Wohltäter
vergessen, sobald wir von anderen, fremden Menschen schöne Worte hören und
sie uns damit nur hinters Licht führen wollen! Abschalom machte sogar vor den
Heiligtümern kein halt! Er verlangte von seinem Vater ihn in eine große Stadt
gehen zu lassen, um dort ein Versprechen erfüllen, was er Gott gab. Der König
freute sich, als er dies von seinem lebhaften Sohn hörte und willigte ein.
Abschalom und einige seiner Freunde bestiegen ihre Pferde und ritten zur Stadt.
Als er dort ankam wurde er gleich zum König ernannt. Viele Menschen folgten
ihn. Sein Vater erfuhr es und war sehr traurig darüber, welchen Weg sein Sohn
eingeschlagen hatte.

David mußte aus Jerusalem, die Stadt Gottes, fliehen, damit sie durch Abschalom
nicht zerstört würde. David wollte sein Heer neu organisieren. Nur einige Fremde
folgten ihm. Ungefähr 1000 Jahre später auf dem Ölberg, wo Jesus weinen wird,
weint nun auch David. Er weint wegen seinen Sünden und wegen seinem Sohn.
Auf dem Gipfel des Ölberges, dort wo Jesus zum Himmel emporgehoben wurde,
kniete sich David, in Richtung seiner geliebten Stadt Jerusalem, vor dem Herrn.
All dieser Schmerz reichte nicht aus und wurde noch in der Verbannung von
einem Verwandten des Königs Sauls beschimpft und mit Steinen beworfen.
Obwohl David ein König war, hat er diese Beschimpfung demütig und voller
Sanftheit über sich ergehen lassen, da Gott ihn für den Tod des Urijas strafte, den
David in den Krieg an die Front schickte und dabei starb, um an seine Frau heran
zu kommen.

Abschalom ging mit seine Leuten ungestört in die heilige Stadt und entehrte
ohne eine Spur von Scham seinen Vater. Und obwohl David aus der Stadt
geflüchtet war, um eine Auseinandersetzung mit seinem Sohn aus dem weg zu
gehen, bereitete sich Abschalom seinen Vater in der Verbannung zu jagen. Doch
auch die Flucht Davids nützte wenig, es kam zur Konfrontation. David wußte, daß
er auch diesmal mit der Hilfe Gottes seine Feinde gewinnen würde. Vor dem
Kampf bat er seinen Soldaten seinem Sohn lebendig zu lassen. Er sprach wie ein
Vater nicht wie ein König. Denn tief in seinem Herzen fühlte er, daß er für alles
Schuld ist und nicht Abschalom. Die Soldaten Davids gewannen den Kampf.
Abschalom ritt auf seinem Maulesel in den Wald, um sich dort zu verstecken. Im
Wald verfingen sich aus versehen seine Haare in den Ästen einer Eiche und blieb
am Baum hängen. Abschalom hatte sich gegen seine Eltern gestellt, nun hängt er
an einem Baum. Weder der Himmel noch die Erde wollte einen solchen Menschen
48
haben, der seine Eltern verfolgte. Der General Davids, der Joab hieß, befolgte die
Bitte seines Königs nicht und stieß drei Speere in das böse Herz von Abschalom.
Danach bedeckte er den Leichnam mit Steinen. Den das Gesetz Könige 18-
49494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
9494
49
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
0505
50
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
1515
15151515151515151515151515151x51ð51Ũ51Ǡ51ɘ51ː51͈51π51и51Ұlangte, die
ihr eigenen Eltern entehren zu steinigen. Als der Bote zum David ging, fragte
51
David zu aller erst nach seinem Sohn. Und als er von seinem Tod erfuhr da brach
sein Herz in zwei: „Mein Kind Abschalom, mein Kind Abschalom, wenn doch ich
an deiner Stelle sterben dürfte, mein Kind, mein Kind?“ Nach diesem Sieg ging
David in seiner Stadt zurück. Er verzieh all seinen Feinden und Frieden und Ruhe
kehrte wieder in sein großes Land.

Fragen: 1) Wie versuchte Abschalom den Thron seines Vaters zu entreißen?


2) Warum und wieso weinte der Prophet David?

Der weise Salomon

Als David starb hatte er ein hohes Alter erreicht. Sein Kind Salomon erbte den
Thron seines Vaters. Salomon ließ einen Tempel für Gott bauen und er setze das
fort, was sein Vater begann, daß in Israel weiter Frieden herrschte. Eines Nachts
hatte Salomon einen Traum. Gott erschien ihm und fragte ihn er solle sich das
wünschen was er gerne hätte. Salomon war 20 Jahre alt als dies geschah.
Salomon stimmte dem Angebot Gottes zu und antwortete mit einem Gebet.
Obwohl sein Vater David ihn den weisen nannte sagte Salomon demütig:“ Gott
du hast meinem Vater soviel Gutes zukommen lassen und ich bin Vergleich zu
ihm ein kleines Kind, das nicht weiß wie es sich zu benehmen hat und wie soll ich
ein Volk führen. Deshalb würde ich mir von dir wünschen, daß du mir Demut und
Weisheit schenken würdest, damit ich das Gute von dem Bösen unterscheiden
kann. Denn wie soll ich das Volk regieren, es sind zu viele Menschen. Salomon
wünschte sich Weisheit von Gott, er wünschte sich Weisheit, nicht damit das
andere Gefallen an ihm finden sondern damit er fähig ist das Gute vom Bösen zu
trennen. Er verlangte keinen Ruhm auch kein Geld nur Weisheit wollte er habe.
Gott gefiel es was Salomon sich wünschte und er machte ihm noch weiser als die
anderen Herrscher die vor ihm lebten. Er gab ihm auch das was er nicht haben
wollte. Nämlich Reichtümer und Ruhm. Derjenige der Erleuchtung und Weisheit
von Gott verlangt der bekommt auch alles andere. Der Mensch der Macht und
Geld hat und Gott nicht achtet, kann für andere Menschen gefährlich werden.
Gott gibt außerdem solange sie seine Gebote befolgen, noch ein anderes
Geschenk und zwar ein langes Leben. Zu der Zeit lebten auch 2 Frauen in einem
Haus, die fast zur gleichen Zeit Kinder gebaren. Eines Nachts erdrückte die eine
Frau aus Versehen ihr Kind und es starb. Als die Mutter dies bemerkte, nahm sie
das Kind der anderen Mutter. Am nächsten Morgen liefen beide zum weisen
Salomon. „ Dieses lebende Baby gehört mir!“ schrien beide Mütter. Keine wollte
52
das tote Baby haben. Wie sollte nun der weise Salomon die Wahrheit heraus
finden, denn es gab ja keine Zeugen und Beweise. Er konnte auch nicht die
Frauen foltern um die Wahrheit zu erfahren. Alle meinten Salomon würde durch
das Los entscheiden wer der beiden Mütter das lebende Baby erhält. Doch der
König Salomon löste nicht das Problem durch das Los sondern mit dem....
Schwert! Er faßte den Schluß das Kind zu entzweien. Alle Anwesenden
erschraken als sie dies hörten da sie nicht verstanden was Salomon damit
bezweckte. Als Salomon den Befehl gab das Baby in zwei Teile zu trennen da fiel
die eine der Frauen auf die Knie und schrie: „ Gebt es der anderen aber laßt es
leben.“ Der König gab ihr das Kind denn so wußte er das dies die richtige Mutter
war. Salomon strahlte vor Demut und Weisheit. Die Weisheit Salomons wurde so
bekannt, daß sogar eine Königin aus Saba die ungefähr 2000 km weit entfernt
lebte, mit ihren Dienern auf ihren Kamelen zu Salomon ritten. Salomon sprach
mir ihr über den wahren und einzigen Gott und zeigte ihr den wunderschönen
Tempel den er bauen ließ. Die Königin von Saba war beeindruckt von allem was
sie sah und hörte. Zum ersten Mal sah sie das ein König obwohl er so viele
Reichtümer besaß, sehr weise und gottesfürchtig war. Sie brachte ihm Gold,
Edelsteine und wertvolle Hölzer, genauso wie viele Jahre später die drei Magier zu
Christus gingen um ihm auch Geschenke zu bringen. Salomon verwendete die
Geschenke der Königin für die weitere Ausschmückung des Tempels und ließ
auch Musikinstrumente bauen. Er zeigte den anderen durch sein Verhalten, das
unendliche Reich Gottes.

Fragen: 1) Welches Geschenk wollte Salomon von Gott haben und weshalb?
2) Wo sah man seine Weisheit und Besonnenheit.

Der Prophet Elia (III Kön. 12-17)

Das Volk hatte wieder Gott vergessen ihren Wohltäter. Dieses Mal beteten sie die
Bäume in den Wäldern und auf den Bergen an. Zu dieser Zeit machte ein
tatkräftiger Prophet in Israel von sich Reden. Er besuchte einen König der auch
an diese Götzenbilder glaubte und sagte mutig zu ihm:“ Mein Herr Gott lebt er ist
nicht tot und taub wie deine Götzen das wirst du merken, weil ich veranlassen
werde drei Jahre keinen Regentropfen auf die Erde fallen zu lassen. Doch nur
dann wenn ich es sagen werde. Dies machte Elia damit das Volk von der Sünde

53
und der Unsinnigkeit erwacht, da sie die Natur verehrten und nicht deren
Erschaffer.
Auf Befehl Gottes versteckte sich Elia an einem Gießbach. Er versteckte sich
deshalb, damit das Volk ihn nicht findet und ihn bittet das Übel zu verringern.
Gott sorgte für sein Kind Elia. Er schickte ihm Fleisch mit einem Raben. Gott hätte
ihm auf eine andere Art Essen schicken können zum Beispiel so wie er es in der
Wüste mit Moses gemacht hatte. Es heißt auch das die Raben die freßgierigste
Vogelart ist. Trotzdem gehorchen sie Gott und ernähren einen Fremden. Beim
Noah war die Taube nützlicher als der Rabe. Beim Elia sollte es der Rabe sein,
deshalb damit wir Gläubige die Gutmütigkeit Gottes sehen und auch wie sehr er
sich um uns sorgt. Die Raben ernähren sich von Aas, doch Elia brachten sie
gesunde Nahrung. Gott wollte, daß Elia dadurch lernt. Gott befahl den Raben Elia
zu ernähren, damit Elia begreift, daß er Liebe, Erbarmen und Gutmütigkeit zeigt
und nicht so hart zu seinen Landsleuten sein muß und mit dem Übel aufhört. Wie
groß doch die Liebe Gottes ist! Eines Tages trocknete der Bach aus, aus dem der
Elia Wasser trank. Doch die Gutmütigkeit Gottes trocknet nie aus. Gott führte Elia
in einem fernen Land dort lebten Menschen, die an Götzen glaubten. Im selben
Land ist auch Christus, einige Jahrhunderte später, hingereist/ gewandert um den
Menschen zu zeigen, daß er nicht nur die Israeliten liebt, sondern die ganze
Menschheit. In diesem Land lebte eine böse Frau namens Isebel, die den Elia sehr
haßte. Elia wurde von Gott dorthin geführt, damit er uns zeigt wie unsinnig es ist
gute Menschen zu verfolgen. Elia sollte sich in der Nähe von Isebel versteckt
halten, damit er ständig auf der Flucht ist, und dadurch er zu Besinnung gelangt,
wie sehr die Menschen unter der Trockenheit leiden und es wieder regnen ließ.
Das Haus wo er sich verstecken sollte, war nicht etwa das Haus eines Reichen,
sondern einer armen Frau, die er traf als sie dabei war einige Holzscheite auflas
um ein letztes Mahl für sie und für ihren einzigen Sohn zuzubereiten. Obwohl Elia
ihr Feind war und das Mahl ihr letztes war, versorgte sie zuerst Elia und dann ihr
einziges Kind und sich selbst. Solch einen Glauben von einer Frau gab es nicht
einmal bei den gläubigen Israeliten. Ihre Gastfreundschaft war größer als die des
Abrahams. Durch diese Tat sollte sich Elias Herz für seine Landsleute erweichen.
Die alte Frau wurde von Gott reichlich belohnt. Für den kleinen Fladen den sie
Elia zu essen gab, fehlte schließlich für zwei Jahre weder das Mehl noch das Öl
aus ihrem Haus, und in ihrem Haus hatte sie auch einen Propheten Gottes. Alles
lief gut, bis eines tages ein großes Unglück über ihr Haus einbrach. Ihr einziger
Sohn starb. Und in ihrer großer Trauer gab sie Elia die Schuld, obwohl er nicht
damit zu tun hatte. Sie vergaß was er für sie getan hatte. Sie schrie ihn an: „ Was
54
willst Du von mir, Mensch Gottes. Kamst du hierher, daß du Gott meine Sünden
aufzeigst und er mich dafür bestraft.“ Elia erschüttert vom Tod des Kindes, nahm
es in seine Arme und brachte es dort hin, wo es schlief. Dann betete er mit
Tränen in den Augen zu Gott: „Gott warum verletzt du diese Frau so sehr?“ Er
beugte sich über das tote Kind und pustete drei Mal in sein Gesicht. „Bitte Gott
laß die Seele dieses Kindes wieder zurückkehren.“ Und das Kind erwachte. Jetzt
sollte auch Elia aufhören, das Kind Gottes Israel, zu quälen. Dieses Wunder, die
Auferstehung des Kindes, war der erste Schlag gegen den Tod. Der Tod stirbt nun
von alleine bis Christus ihn völlig zertreten hat.

Fragen: 1) Warum schickte Gott Elia Essen mit einem Raben?


2) Wieso war die Gastfreundschaft der Witwe größer als die des
Abrahams?
3) Weshalb es zu , daß ihr Kind starb?

Elia zerstört die Götzen (III Kön.18)

Die Zeit war um da es wieder regnen zu lassen. Doch bevor die Erde, mit dem
gesegneten Wasser besprengt werden sollte, mußte sie erst von der Sünde
gereinigt werden. Im Palast des Königs lebte ein heiliger Mensch. Als das ganze
Volk nach etwas eßbarem für die Tiere des Königs suchte erschien Elia vor
diesem Mann. Der König Ahab interessierte sich mehr für seine Tiere, als für
seine unsterbliche Seele. Elia überzeugte den heiligen Mann, dem König
auszurichten, daß er zu Elia unbedingt gehen müsse. Der hartherzige Ahab hielt
den Hunger und den Durst nicht mehr aus und ging zu Elia. Als der König Elia traf
sagte er zu ihm, daß er das Volk aufwiegeln würde. Da entgegnete Elia furchtlos:
„Du wiegelst das Volk auf und nicht ich. Damit du siehst wie groß die Kraft Gottes
ist versammle Leute auf den Berg Karmel alle die, die den Götzengott Baal
anbeten. Damit wir nun sehen wer der wirkliche Gott ist!“
Alle versammelten sich auf dem Berg mit Ihnen auch 400 Priester des Baals. Und
Elia sagte zu ihnen: „ Wie lange schwangt ihr noch und her bis wann werdet ihr
sowohl an den wahren Gott glauben und gleichzeitig an Baal? Wählt einen aus!“
Er wendete sich zu den Priestern die an Baal glaubten und schlug ihnen vor: „ Ich
bin alleine und ihr seit sehr viele. Richtet einen Opferplatz her, ich werde
dasselbe tun und derjenige der Feuer vom Himmel holt, dessen Gott ist der
Wahre.“ Von morgens bis mittags bemühten sich die falschen und lächerlichen
55
Priester mit Tänzen und Geschrei Feuer vom Himmel zu holen. Doch weil ihnen
dies nicht gelang begannen sie sich selbst mit Messern sowie Schwertern ihre
Körper an zu ritzen da sie dachten, daß sie mit ihrem Blut, von Baal alles
verlangen könnten. Und am Mittag als die Sonne brannte an die sie auch
glaubten immer heißer wurde, begann Elia sich über sie lustig zu machen:
„ Schreit lauter! Vielleicht ist eurer Gott weggegangen oder macht einen
Mittagsschlaf, deshalb schreit lauter damit ihr ihn aufweckt!“ Gegen Abend war
Elia an der Reihe und rief alle zu sich, da die anderen es nicht schafften Feuer
vom Himmel zu holen. Er las 12 Steine auf und baute einen Opferplatz dann legte
Holzscheite auf den Altar und zerlegte die Opfergabe einen Stier. „ Bringe mir 4
Eimer Wasser sagte er zu einem Jungen. Dies machte er 3 Mal. Er übergoß alles
mit Wasser, damit das Wunder noch größer erschien. Er hob dann seine Hände
gen Himmel und rief nach dem Herrn und Gott: „ Herr, schick Feuer vom Himmel,
damit alle sehen können, daß du der wahre Herr bist.“ Kaum war er mit seinem
Gebet zu Ende, begann es Feuer vom Himmel zu regnen. Das Feuer verzerrte
nicht nur das Wasser und das Holz sondern auch die Opfergabe und die Stein
sowie den Sand. Das ganze Volk fiel auf den Boden und alle riefen: „ Wahrhaftig
das ist der wahre Gott!“ Sie nahmen die lügnerischen Priester gefangen, die
sogar Babys an ihren falschen Gott opferten und töteten sie alle. Das kleine Kind,
welches in seiner Nähe war, sah bereits, wie eine kleine Wolke am Himmel
aufzog. Etwas später verdunkelte sich der Himmel. Es wurde windig und ein
flutartiger Regen setzte ein um der Erde das kühle Naß wieder zu geben.

Die böse und schlaue Königin blieb trotz allen Ereignissen unvernünftig und
begann ihn zu jagen, um ihn zu töten. Elia, der es nicht zu ließ zu regnen, der
Tote zum Leben auferweckte, der Feuer vom Himmel regnen ließ und 400
Priester besiegte, lief nun ängstlich vor einer Frau davon. Das ließ Gott zu, damit
Elia kein Vertrauen auf sich selbst hat, sondern nur auf Gott. Damit er auch seine
Mitmenschen denkt und sie nicht weiter quält. Elia war so verängstigt, daß er
sogar von Gott verlangte ihm das Leben zu nehmen. Auch hier in dieser, für Elia
aussichtsloser Situation ließ Gott ihn nicht im Stich. Er sandte einen Engel zu ihm,
der ihm Brot und Wasser brachte, das ihn körperlich und seelisch stärken sollte.
Die Menschen bleiben immer im Blickfeld Gottes. Auch wenn sie sich in die Wüste
verirren eilt Gott dorthin, um uns zu helfen.

Fragen: 1) Mit welchen Wunder überzeugte er die Israeliten, daß es nur


einen wahren Gott gibt?
56
2) Wie oft und warum begoß Elia den Altar mit Wasser?
3) Warum fürchtete er sich vor der schlauen Isebel?

Elia im Himmel (Könige III 19)

Elia nahm das Brot und das Wasser, welches ihm der Engel gab, an. Das Essen
hatte ihm solche Kraft verliehen, daß er ganze 40 Tage und Nächte lang, durch
die fruchtbare Wüste wanderte.
Wir haben zwar keinen Engel, der uns ernährt, aber wir haben die heilige
Kommunion, mit der wir Christus in uns aufnehmen, und dadurch die
Schwierigkeiten des Lebens meistern können. Elia erreichte den Berg Sinai. Da
hörte er plötzlich die Stimme Gottes: „ Elia Du bist ein großer Prophet was suchst
Du hier? Du derjenige der so tapfer war rennt nun vor einer Frau davon und
versteckt sich in einer Höhle?

Und völlig verzweifelt sagte er zu Gott: „ Die Israeliten haben dich verlassen.
Deine Propheten haben sie umgebracht und ich bin nun der einzige Überlebende!
Gott sprach nicht nur mit Elia sondern er zeigte sich ihm. Elia ging aus der Höhle
hinaus und sah wie ein starker Sturm den Berg hin und her rüttelte. Die Erde
begann zu beben und sich unter seinen Füßen zu bewegen. Dann kam Feuer.
Doch Gott war weder im Sturm noch im Erdbeben auch nicht im Feuer wie
damals bei Moses. Er war versteckt in einem einer Kühle und leichter Brise die
das erschreckte Gesicht Elias steichelte. Gott ist Liebe, Barmherzig und voller
Verständnis. Er jagt keinem Angst und Schrecken ein. Er ist voller Sanftmütigkeit
und Elia muß dies begreifen.

„ Fürchte dich nicht“ sagte Gott zu Elia. „Du bist nicht alleine! Es sind noch
weitere 7000 Männer die nicht vor Götzenbilder niedergekniet sind.“ Als Elia den
Berg verließ, traff er Elischa, als dieser gerade seine Felder pflügte. Er wurde sein
Freund und Schüler. Elia bekam neuen Lebensmut. Der König und seine böse
Frau zögerten nicht einen Menschen umzubringen um sein kleines Grundstück
weg zu nehmen. Elia erschien vor Ihnen und mit vollem Mut sagte er, daß auf
diesem Stück Land Hunde die Knochen dieses ungerechten Königs auffressen
werden. Und so geschah es auch.

57
Elia sah ein, daß er die Welt nun verlassen mußte. Er wollte alleine fortgehen weit
weg über den Jordan. Doch Elischa wollte ihn nicht gehen lassen. Elia zog sein
Gewand aus welches aus Schafleder war und schlug damit auf das Wasser des
Jordans. Der Fluß teile sich in zwei Teile. Und beide Propheten gingen durch den
Jordan ohne dabei naß zu werden. Da sagte Elia zu Elischa:
„ Verlange etwas von mir was du gerne haben möchtest, bevor ich ihn den
Himmel aufsteige und ich werde deinen Wunsch erfüllen.
Elischa verlangte von seinem Lehrmeister, daß er ihm die doppelte Kraft
verleihen sollte die er hatte, damit er alle Hindernisse und Schwierigkeiten besser
meistern konnte.
Als sich die beiden unterhielten da erschien plötzlich ein Streitwagen aus Feuer
mit Pferden aus Feuer die Elia in einem Wirbelsturm in den Himmel fuhren.
Elischa brach in Tränen aus!
„ Vater, Vater wie kannst Du Führer unseres Landes einfach so verlassen. Elia
und Enoch sind die einzigen Menschen die über die Klippe des Todes sprangen
ohne dabei zu sterben. Dies machte Gott damit auch wir genau soviel Mut und
Eifer in unserem Leben zeigen wie es auch Elia machte, um an der Seite Gottes
aufzuerstehen. Elischa kehrte zurück, doch er mußte wieder den Jordan
überqueren. Er warf das Gewand des Elias um zu sehen ob er auch die Kraft hatte
den Jordan zu teilen. Und es geschah diesmal auch, daß sich der Fluß teilte. Nicht
nur das Wort und die Körper der Heiligen sondern auch die Kleider und ihr
Schatten bewirken Wunder. Elischa bewirkte doppelt so viele Wunder wie Elia. Als
er zurück in die Stadt kehrte kamen 42 kleine Kinder auf ihn zu und lachten ihn
aus! „ Los du Glatzkopf fahr auch du in den Himmel.“ Zwei Bären kamen aus dem
Wald und fraßen alle auf. Ein anderes Mal starb ein Kind und seine Mutter war
untröstlich, da dies ihr einziges Kind war. Da schickte Elischa seinen Schüler und
gab ihm einen Stab um den toten Jungen wieder zum Leben zu erwecken. Doch
der Schüler Elischas bewirkte damit nichts. Dann kam der Prophet Elischa selbst.
Er ging ins Haus und alleine in das Zimmer des toten Jungen schloß die Tür und
begann zu beten. Er umarmte den toten Jungen. Der Junge öffnete seine Augen
und lächelte ihn an. Ein anderes Mal geschah ein Wunder und zwar als ein
General aus dem fernen Syrien zu Elischa kam, damit er seinen mit Lebra
befallenen Körper heilen sollte. Elischa sagte zu ihm, er solle sich sieben Mal im
Jordan Fluß waschen. Als der kranke General dies hörte, daß er sich im Jordan
Fluß sieben Mal waschen sollte, da wollte er fortgehen denn er dachte sich in
seinem Land gibt es ja auch Flüße die besser sind als der Jordan Fluß. Doch
schließlich gab er nach und machte was Elischa ihm sagte. Die Lebra verschwand
58
sofort von seinem Körper. Der Prophet wollte kein Geld und keine Geschenke,
doch sein Schüler bettelte heimlich um viel Geld beim König. Elischa sah das mit
den Augen seiner Seele und sofort sprang die Lebra vom Körper des Generals auf
den Körper des geldgierigen Schülers Elischas. Diese und viele andere Wunder
bewirkt Gott durch die Menschen die ihn lieben.

Die drei Kinder In Babel (Dan. 1-6)

Und wieder sündigten die Israeliten. Jerusalem wurde zerstört und sie wurden in
Ketten in die Verbannung geschickt. Der König befahl dem Obersten seiner
Hofbeamten, er solle gesunde und kluge israelitische Kinder in seinem Palast
bringen, damit sie ihm dienen sollten. Diese Kinder würden von der gleichen
Tafelkost des Königs essen und würden auch ihre Schrift, die chaldäische Schrift
und ihre Weisheit erlernen. Unter den vielen jüdischen Kindern waren auch vier,
die Daniel, Hananja, Mischael und Asarja hießen. Daniel wollte im Palast fasten
und er wollte sich nicht von dem Essen ernähren welches ihm Gott verboten
hatte. Daniel bat dem Oberkoch, ihm kein Fleisch und Wein zu geben. Der
Oberkoch jedoch fürchtete sich vor seinem König, daß er ihn hätte töten ließ,
wenn er davon erfahren würde. Daniel machte dem Oberkoch einen andern
Vorschlag: ,,Laß uns eine Versuch starten. Zehn Tage lang wirst duuns
Hülsenfrüchte und Wasser geben. Danach wirst du unsere Gesichter mit den
Gesichtern der anderen Kindern vergleichen, die Fleisch und Wein zu sich
nahmen. Zehn Tage später sah der Oberkoch, daß die vier Kinder, die sich nicht
von Fleisch und Wein ernährten, die gesündesten und hübschesten Kinder von
allen waren. Und weil sie fasteten, waren sie nicht nur die kräftigsten, sondern
auch die klügsten von allen andern Kindern. Der König bewunderte ihre Weisheit
und von allen anderen wählte er sie in seiner Nähe zu sein, um ihn zu dienen.
Wahrhaftig, die Kraft die man vom Fasten erlangt ist groß. Solange Adam fastete
war er nah beim Gott. Solange Simpson fastete konnte keiner ihn besiegen. Die
drei Kinder, die fasteten waren die kräftigsten und die klügsten unter allen
andern, die ständig Fleisch und Wein zu sich nahmen. Der König ließ sich eines
Tages ein großes Bild von sich aus Gold anfertigen. Es war so groß wie ein 12
Meter großes Gebäude. Er ließ alle Fürsten und Menschen bei sich rufen und
sobald es begann von den trommeln und von der ganzen Orchester zu ertönen,
sollten alle vor das goldene Bild niederknien und es anbeten. Das ganze Volk tat
was der König befahl, weil es sich vor ihm fürchtete. Nur die drei Freunde knieten
nicht vor dem Bild. Sie machten nicht das was die anderen machten. Sie machten
59
nur das was Gott zu ihnen sagte. Die Leute die neidisch auf sie waren eilten
schnell zum König, um sie zu verraten. Ist es war, daß ihr euch nicht vor dem
goldenen Bild niederwirft?“ fragte sie der König. ,,Wir werfen uns nur vor dem
wahren Gott nieder, und glauben auch ganz fest an ihn!“ antworteten die Kinder.
Als der König diese Antwort hörte, befahl er seinen Leuten den Feuerofen sieben
Mal mehr zu heizen als üblich.

Der König befahl seine stärksten Soldaten die drei Kinder, Füße und Hände zu
knebeln und in den brennenden Feuerofen zu werfen. Doch ein Wunder geschah.
Das Feuer berührte ihre Körper nicht. Sie gingen im Feuer spazieren als wären
sie auf einer Wiese und sangen auch Lieder für Gott! Die Soldaten jedoch, die sie
hinein warfen, verbrannten. Das die Kinder sangen und hin und her gingen war
nicht das einzige seltsame Ereignis. Eine göttliche Gestallt erschien im Feuer. Der
König erschrak und war völlig verwirrt: „Haben wir nicht drei hinein geworfen?
Wie ist es möglich, daß jetzt vier Männer im Feuer sind?“ Der König wußte nicht,
daß bei den tapferen Kindern ihr Freund Christus war. Der König rief die Kinder
aus dem Feuer. Nicht ein Haar war vom Feuer angesengt. Auch ihre Kleider
hatten kein Geruch vom Feuer bekommen. Der König, der von den anderen
verlangte sich niederwerfen und ihn anbeten, fiel nun selbst vor den tapferen
Kindern und rief: „Wahrhaftig, es gibt keinen anderen wahren Gott als euren, der
Leben rettet und beschützt“. Diese Kraft gibt Gott nur denen, die sich der Mode
der Welt widerstehen und ihm treu bleiben.

Daniel wurde der größte Fürst von Persien. Obwohl er viel beschäftig war, machte
er immer sein Gebet, morgens, mittags und abends. Weil die meisten neidisch
auf ihn waren verklagten sie ihn beim König. Der König jedoch liebte ihn sehr.
Aber er konnte nicht sein eigenes Gesetz verletzen, welches besagte, daß jeder
den König anbeten mußte. Er ließ ihn in eine Grube mit hungrigen Löwen hinein
werfen. „Ich wünsche mir, daß dich dein Gott rettet“, sagte er zum Daniel und
ging weg. Die Öffnung der Grube wurde mit einem Stein geschlossen. Die Löwen
fraßen Daniel nicht auf, sondern leckten und streichelten ihn wie Schoßhündchen.
Der König lief am nächsten am nächsten Morgen schnell zur Grube, um zu sehen
was mit Daniel geschehen ist. Als der König sah, daß sie ihm nichts angetan
haben, warf er die Männer, die ihn verklagt hatten mit ihnen ihren Frauen und
Kinder in die Grube mit den hungrigen Löwen. Dann schickte der König ein
Rundschreiben überall in seinem Königreich: „ Euer Friede sei groß! Ich erteile

60
hiermit den Befehl den Gott Daniels zu ehren und anzubeten“. Das ist der wahre
und ewige gott. Das ist unser Erretter und Erlöser!“.

Fragen: 1)Wie half Gott den Kindern die fasteten?

2)Warum verbrannten die Kinder nicht und weshalb geschah nichts


in der Grube?

3)Welchen Befehl schickte überall in seinem Königreich und


weshalb?

Jonas verschwindet vom Blick Gottes

„Jonas steh auf und gehe in die große Stadt und verkündige dort den Leuten
Buße zu tun, denn ihre Respektlosigkeit ist hoch bis zum Himmel gestiegen!“
Befahl Gott seinen Propheten Jonas. Doch Jonas tat nicht das, was Gott ihm
auftrug zu tun. Er meinte sich vor den Augen Gottes verstecken zu können. Er
ging heimlich auf ein Schiff, welches nach Spanien fuhr in die entgegengesetzte
Richtung die Gott ihm sagte. Jonas bezahlte das die Fahrkarte und ging hinunter
zum Schiffsraum. Dort legte er seine Koffer ab und da er sich sehr gelassen und
unbeobachtet fühlte schlief er seelenruhig ein. Als das Schiff auf hoher See war,
kam ein schwerer Sturm auf. Das Schiff drohte zu sinken. Die erschrockenen
Matrosen warfen alles über Bord, damit das Schiff leichter wurde. Der Sturm ließ
nicht ab, im Gegenteil er wurde immer stärker und mächtiger, das Schiff treibte,
wie eine Nußschale hin und her. Alle begannen sofort zu ihrem Gott zu beten, um
sie zu erretten. Der Kapitän lief hin und her und sah dabei den Jonas wie er ganz
fest schlief und dabei noch schnarchte: „Wach auf und steh sofort auf und bete
auch du zu deinem Gott, vielleicht erbarmt er sich unser und rettet uns, vor dem
sicheren Tod!“ schrie er ihn an. Aber auch die Gebete Jonas bewirkten nichts .
Der Kapitän bemerkte irgendwie, daß einer sich sehr schwer gegen Gott
versündigt hatte. „Kommt laßt uns Losen und dann wird zeigen wer von uns der
Schuldige ist!“

Das Los fiel auf Jonas. Die Matrosen forderten ihn auf ihnen zu sagen wer er sei
und woher er komme. Jonas sagte zu ihnen, daß er Hebreär sei und daß er den
61
Gott ehrt und fürchtet, der den Himmel und die Erde erschuf. Daraufhin fragten
sie ihn: „Was sollen wir nun mit dir machen, damit sich das Meer beruhigt?“
Werft mich ins Meer und sofort wird sich das Meer beruhigen. Die Seeleute
versuchten noch einmal mit den Rudern die Küste zu erreichen, doch sie
schafften es nicht. Dann beteten sie zu Gott: „Gott, laß uns wegen dieses Mannes
nicht sterben und bestrafe uns nicht, wenn wir ihn ins Meer hinein werfen!“
Und so geschah es, Jonas wurde ins Meer hinein geworfen. Gott befahl einen
großen Wal Jonas hinunter zu schlucken. Drei Tage und drei Nächte blieb Jonas in
seinem dunklen Magen, genau so lange wie auch Jesus Christus drei Tage im
Magen des Hades blieb.
Jonas streckte seine Arme gen Himmel und begann zu beten: „Mein Gott aus der
Tiefe des Hades erhöre mein Gebet. Der ganze Sturm und alle Wellen sind über
mich gekommen. Dein Wille geschehe!“ Der Wal spie daraufhin Jonas aufs
trockene Land.
Jonas ging in die große Stadt Ninive und begann laut zu schreien: Noch vierzig
Tage und Ninive wird zerstört werden!“ Jonas fürchtete sich nicht vor den
Menschen. Obwohl der Prophet fremd und unbekannt war glaubten die
Einwohner der großen Stadt an seine Prophezeiung. Sie begannen zu fasten.
Auch die Tiere blieben ohne Essen. Die Menschen zogen Trauerkleider an. Sie
beteten mit Tränen in den Augen sie zu erbarmen und sie zu verschonen.
„Vielleicht ändert Gott seine Meinung und läßt uns am Leben!“ dachten sie. Und
Gott der nicht die Zerstörung, sondern die Errettung des Menschen möchte, sah
ihre Tränen und ihre Reue und änderte seine Meinung, er vernichtetet sie nicht.
Jonas wurde traurig, weil Gott ihn als einen Lügner nun stehen ließ. Er wurde
traurig, weil die Stadt nicht zerstört wurde, da die Einwohner dieser Stadt mit
seiner Stadt verfeindet waren.
„Gott ich wußte, daß deine Liebe sehr groß ist, deswegen wollte ich auch weg
laufen. Ich wußte, daß du sie nicht vernichten würdest! Nun nimm mich fort! So
sterbe ich sofort! „ Und Gott antwortete: „es ist nicht gut wenn du zornig wirst!“.

Jonas ging aus der Stadt. Er baute sich eine kleine Hütte. Neben seiner Hütte
pflanzte er einen Kürbis. Jonas freute sich über die Pflanze, da sie ihm Schatten
spendete. Doch eines Nachts fraß ein Wurm die Wurzel und sie trocknete aus. Als
die Sonne den höchsten Punkt erreichte, begann ein heißer Wind zu wehen und
Jonas begann wieder völlig ermattet zu Gott zu beten und ihn bitten sein Leben
zu nehmen. Dann sagte Gott zu ihm: „Jonas, du bist für einen Kürbis traurig
geworden, wobei du dich gar nicht angestrengt hast die Pflanze auf zu
62
ziehen. Nachts entstand er. Nachts ging er zu Grunde. Und du verlangst von mir,
daß ich nicht traurig werde, wenn ich eine Stadt zerstöre in der 120 tausend
Menschen leben, die meinen willen nicht kannten und ihn von dir erfahren
mußten, damit sie gerettet werden?“. Das ist die Barmherzigkeit Gottes. Er hat
nicht gezögert einen seiner Propheten als Lügner da stehen zu lassen, als daß er
eine Stadt zerstört hätte! Wenn der Mensch beginnt sich zu ändern und Reue zu
zeigen, dann beginnt auch... Gott selbst Reue zu zeigen!

Fragen: 1)Wie versuchte Jonas vor Gott zu fliehen?


2)Welche Gemeinsamkeit hat Christus mit Jonas?
3)Wie zeigte wieder Gott, daß er die Menschen liebt?

63
S.8
Dies machte Kain neidisch

S.9
Kain schlug seinen Bruder vor auf seine Felder zu gehen ( Gen. 4)

S.10
Als sie dort ankamen griff Kain Abel an

S.12
Gott befahl Noah von jedem Lebewesen jeweils ein männliches und ein
weibchliches Tier in die Arche zu nehmen.

S.13
Paarweise gingen sie in die Arche hinein, wo sie in Sicherheit vor der großen
Sintflut wären. ( Gen.6)

S. 14
Alle Menschen sollten ausgelöscht werden, außer der gerechte Noah und seine
Kinder nicht, die beim Bau der Arche mit geholfen haben, so wie Gott es befohlen
hatte. ( Gen.6 )

S.16
Die Sintflut kam für vierzig Tage und vierzig Nächte lang.

S.17
Jedes Lebewesen auf der Erde ertrank ( Gen. 7 )

S.18
Am siebten Tag kehrte die Taube in die Arche zurück in ihrem Schnabel hatte sie
einen Olivenzweig, daß war ein Zeichen, daß die Sintflut aufgehört hatte.

S20.
Noah baute dem Herrn einen Alter und opferte Brandopfer auf dem Alter. Gott
nahm mit Gefallen das Opfer an.

S21
64
Der Regenbogen sollte das Zeichen sein. Gott versprach Noah, daß er nie wieder
die Welt durch Wasser zerstören würde. Ein Regenbogen am Himmel, war das
Zeichen seiner Versprechung
( Gen 8 )

S22
Gott verwirrte ihre Sprache. Nun konnten sie sich nicht mehr verständigen und
sie brachen mit dem Bau des Turmes, der bis zum Himmel reichen sollte, ab.

S28
Als Abraham und seine Frau Sara bereits ein hohes Alter erreicht hatten, wurden
sie von drei Engeln besucht. Die Engel sagten zu ihnen, daß Gott ihnen einen
Sohn schenken würde.

S32
Indem sie aus der Stadt flohen retteten sie ihr Leben. Die Frau Lots wurde zur
Salzsäule, da sie zurück auf die brennenden Städte blickte. ( Gen. 19 )

S33

... Seinen einzigen Sohn zu opfern, den Isaak. Obwohl sein Herz mit Schmerz
erfüllt war gehorchte er. Doch im letzten Augenblick hielt der Engel Gottes ihn
auf und gab ihm einen Widder zu opfern anstelle Isaak.

S34
Gott sagte: zähle die Sterne am Himmel. Genau so viele Nachfahren wirst du
haben. ( Gen. 15)

S38
Nachts als Jakob auf den Weg zu seinem Onkel war, legte er sich hin um zu
schlafen. Er hatte einen Traum, er träumte von einer Treppe, die bis zum Himmel
reichte ( Gen. 28 )

S39
Engel gingen hinauf andere kamen herunter Jakob hörte die Stimme Gottes, die
zu ihm sagte: Auf dieser Erde auf der du liegst werde ich eines Tages dir und
deinen Nachfahren geben
65
(Gen. 32 )

S40
Bevor sie in Kanaan ankamen kämpfte Jakob gegen eine Engel Gottes. Da Jakob
nicht aufgab, gab Gott ihm den Namen Israel, der Name bedeutet Glaubwürdig
( Gen.32)

S41 Josef vom Kerker auf dem Thron

S44
Die Geschwister vom Josef waren sehr neidisch auf ihn und sie planten ihn zu
töten ( Gen. 37 )

S45
Seine Geschwister warfen ihn in einem ausgetrockneten Brunnen. Ohne Essen
und ohne Wasser. Dann kamen einige Händler ( Gen 37 )

Zuerst 44 und dann 46

S52
Dann sagte Josef wer er wirklich war und begann zu weinen.
( Gen. 45 )

S53
In Ägypten hat Jakob mit Freude Josef wieder getroffen. Jakob erinnerte sich, das
was Gott ihm einst versprochen hatte, daß er sie aus Ägypten hinaus führen wird
und aus Israel eine große Nation macht.

S55
Moses der geistige Vater

S63
Gott ließ aus dem Stab des Moses eine Schlange werden lassen, damit Moses
sieht, daß Gott ihm die Macht geben wird sein Volk die Israeliten aus Ägypten zu
führen. (Ex. 4)

S64
66
Moses befahl die Israeliten ihre Türen mit dem Blut eines fehlerlosen Schafes zu
streichen. Der Engel Gottes ging an den israelischen Häusern vorbei, ohne
jemanden zu verletzen. ( Ex.12)

S68
Moses brachte seine Landsleute aus Ägypten hinaus. Als sie die Küste des Roten
Meeres erreichten, da teilte sich das Meer in zwei, damit sie passieren konnten.
Das Heer des Pharaos, das die Israeliten verfolgte, ertrank mitten im Meer.

S76
Moses wurde wütend und, weil sie Gott mißtrauten... ( Ex. 32 )

S77
... warf er die Tafeln mit den zehn Geboten Gottes auf das goldene Kalb. ( Ex. 32 )

S80
Die Israeliten bliesen so fest sie nur konnten in den Posaunen
( Josua)

S81
...und die Stadtmauer brach zusammen.

S88
Sowie Simpson seine Kraft verlor wurde er von den Philistern gefangen
genommen und nahmen ihm auch sein Augenlicht. Gott erfüllte aber auch seinen
letzten Wunsch und gab ihm wieder seine Kraft zurück. ( Richter 16 )

S89
Simpson stemmte sich, mit der Kraft die er nun wieder hatte, gegen die zwei
tragenden Säulen an denen er gefesselt war.

S94
Im Namen des Gottes tötete... ( A Samuel 17 )

S95
... den Giganten Goliath mit einer Steinschleuder (A Samuel 17 )

67
S96
Da das Volk den David sehr liebte versuchte Samuel vergeblich ihn zu töten.
David hat kein Mal versucht seinen König umzubringen ( A Samuel 17 )

S100
Als David starb sagte er zu seinem Sohn Salomon, er solle die Gebote Gottes
befolgen und das Volk mit Weisheit führen.
( A Könige 2)

S102
Als zwei Mütter jede für ein und das selbe Baby haben wollten, da entschied sich
Salomon das Kind zu entzweien und jede Mutter sollte eine Hälfte bekommen.

S103
Die wahre Mutter bat Salomo dem Kinde nichts anzutun und es der anderen
Mutter zu geben.

S104
Sowie Salomon starb begannen die Israeliten wieder Götzen zu verehren. Elia
blieb weiterhin Gott treu. Als in Judäa der Hunger ausbrach, schickte Gott dem
Elia mit Raben Essen, damit er nicht verhungert.

S106
Auf dem Berg Karmel betete Elia zu Gott, und sagte: ,,Es soll bekannt werden,
daß du der wahre Gott bist!“. Gott antwortete indem er Feuer schickte und das
Opfer niederbrannte.
(A Könige 18)

S108
König Ahab raubte jemandes Feld und ließ alle seine bedienstete töten. Elia sagte
zu Ahab: „Für das, was du gemacht hast, wirst sterben müßen!“. ( A Könige 21 )

S110
Elischa sah wie der feurige Wagen Gottes...

S111
68
Elia mitnahm und ihn weit weg brachte. ( B Könige 2 )

S115
Sie warfen ihn in die Löwengrube. Alle Fürsten waren erstaunt sprachlos, als sie
sahen, daß die Löwen den Daniel nicht auffraßen, denn Gott ließ es nicht zu.
( Daniel 6 )

69

Das könnte Ihnen auch gefallen