Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
www . greenpeace . de
Weitere Informationen sowie die gesamte Studie
finden Sie unter: www.greenpeace.de/buchenwälder
Impressum Herausgeber Greenpeace e.V. Große Elbstr. 39, 22767 Hamburg, Tel. 040/306 18-0, Fax 040/306 18-100, mail@greenpeace.de, www.greenpeace.de
Politische Vertretung Berlin Marienstr. 19–20, 10117 Berlin, Tel. 030/30 88 99-0 Gestaltung Zimmermann und Spiegel Titelfoto Ralf Kubosch Fotos S. 3: Markus Mauthe, S. 8: Markus Mauthe,
S. 11: Manfred Delpho, S. 13: Markus Mauthe, Manfred Delpho, alle © Greenpeace Litho ORC, Kohlhöfen 18, 20355 Hamburg Druck edp, Virchowstraße 12, 22767 Hamburg Auflage 5.000
Zur Deckung unserer Herstellungskosten bitten wir um eine Spende : GLS Gemeinschaftsbank, BLZ 430 609 67, KTO 33400
Waldökosysteme wie dieser Mull-Buchenwald mit Massenvorkommen von Bärlauch ziehen Wanderer an und dienen der Erholung für viele Menschen.
Was der Amazonas für Brasilien ist, sind die Rotbuchenwälder für bis 2020 zumindest teilweise zu erreichen. Dies ist das Ergebnis
Deutschland und Europa. Sie beheimaten zahlreiche Tier- und eines im Auftrag von Greenpeace verfassten Gutachtens über die
Pflanzenarten und sind wichtig für die Speicherung von Kohlen- Einrichtung eines Rotbuchen-Verbundsystems in Deutschland. Die
stoff. Dies gilt besonders für geschützte, naturnahe und forstwirt- hier vorliegende Zusammenfassung benennt die zentralen
schaftlich ungenutzte Buchenwälder. Doch trotz der großen Eckpunkte dieser Studie. Greenpeace will mit dem Gutachten
internationalen Verantwortung für die Buchenwälder ist Deutsch- „Deutschlands internationale Verantwortung: Rotbuchenwälder im
land Schlusslicht, was den Schutz der Buchenwälder anbelangt. Die Verbund schützen“ eine fachliche Grundlage für einen konzeptio-
Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie, die vorgibt, fünf nellen Schutz des Rotbuchenwaldes in Deutschland schaffen und
Prozent der Wälder Deutschlands prioritär dem Waldnaturschutz die konkreten Waldgebiete identifizieren, die im Fokus bis 2020
zu widmen, ist nicht in Sicht. Die Bundesländer tragen neben der stehen sollten.
Bundesregierung einen Großteil der Verantwortung für den
mangelnden Schutz des „Amazonas“ Europas – der Buchenwälder Wir Menschen brauchen diese ungenutzten, sich selbst überlasse-
Deutschlands. nen Wälder zum Erhalt der biologischen Vielfalt, zur dynamischen
Insgesamt zehn neue Buchenwald-Großschutzgebiete (National- Anpassung an den Klimawandel, zum Beobachten und Lernen
parke) und weitergehende Maßnahmen zur Einrichtung eines sowie zur Erholung und Wiederentdecken von Wildnis. Nut-
Buchenwald-Verbundes in insgesamt 75 Regionen in Deutschland zungsfreie Gebiete sind ein Gewinn für den Schutz von Arten und
sind notwendig, um die Ziele der Nationalen Biodiversitätsstrategie Klima, für den Menschen und die regionale Entwicklung.
4
Erster konkreter Vorschlag zum aufgezeigt, welche Maßnahmen in diesen Gebieten umgesetzt
Schutz der Rotbuche im Verbund werden sollten. Diese 75 Gebiete haben unterschiedliche Funktio-
Für eine zeitnahe Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstra- nen und dementsprechend verschieden sind auch die Maßnahmen,
tegie bis 2020 wurden weder von der Bundesregierung noch von die dort zu treffen sind. Diese reichen von nutzungsfreien Schutz-
den Länderregierungen konkrete Maßnahmen vorgelegt. Die von gebieten über Wald-Korridore bis hin zum Waldumbau von
Greenpeace in Auftrag gegebene Studie „Deutschlands internatio- Nadelforsten in Buchenwaldmischbestände.
nale Verantwortung: Rotbuchenwälder im Verbund schützen“
macht einen ersten konkreten Vorschlag, wie die waldrelevanten Die Gebiete decken weitgehend repräsentativ die in Deutschland
Ziele der Nationalen Biodiversitätsstrategie bis 2020 umgesetzt verbreiteten Buchenwaldgesellschaften ab. Insgesamt umfassen
werden können. Ausgangspunkt sind die besonders waldreichen die definierten Handlungsräume einen Bestand an Laub- bzw.
Regionen Deutschlands, die innerhalb des Rotbuchen-Verbrei- Buchenwald auf einer Fläche von 816.000 Hektar.
tungsgebietes liegen und hinsichtlich ihrer Potenziale geeignet
sind, das Grundgerüst eines nationalen, Bestand sichernden Urwälder von Morgen:
Buchenwald-Verbundsystems zu bilden. Zehn neue Wald-Nationalparke
Für das Grundgerüst eines nationalen Buchenwald-Verbundsys-
Betrachtet werden große schutzwürdige Waldlandschaften, tems und zur Grundsicherung des Bestandes spielen große
zusammenhängende unzerschnittene Waldgebiete, Wälder auf nutzungsfreie Waldflächen als Schlüsselgebiete und „Urwälder
historisch alten Standorten und biologisch wichtige Wälder. von Morgen“ eine zentrale Rolle. Insgesamt werden in 34 Wald-
Biologisch wichtige Wälder sind strukturreich, haben viel Alt- und landschaften national bedeutende Schlüsselgebiete identifiziert.
viel Totholz und sind Heimat zahlreicher seltener waldabhängiger In zehn Gebieten wird die Ausweisung von großen nutzungsfreien
Arten. Waldflächen als Nationalparke empfohlen (Mindestgröße 5.000
Es werden in der Studie 75 Gebiete (sogenannte Handlungsräume) Hektar). In weiteren 16 Gebieten sollten Buchenwälder in Natur-
mit insgesamt 4,5 Millionen Hektar definiert, die eine wichtige schutzgebieten mit großflächigen nutzungsfreien Kernzonen
Rolle im Buchenwald-Verbundsystem einnehmen. Es wird zudem (jeweils 1.000 bis 5.000 Hektar) unter Schutz gestellt werden.
6
Natürliche Buchenfläche
(> 66% der Fläche Deutschlands)
Buche (4,5% der Land-
Waldfläche
fläche Deutschlands)
(11,1 Mio ha)
Buche > 120 Jahre
Buche > 160 Jahre
Buche davon nutzungsfrei
(ca. 50.000ha = ca. 0,2%
der natürlichen
(nach Sperber 2002, verändert) Buchenfläche)
Insgesamt resultiert daraus ein Potential für neue große, nutzungs- der Nutzung zu nehmen und der natürlichen Entwicklung zu
freie Schutzgebiete in der Größenordnung von rund 254.000 überlassen.
Hektar. Diese bilden das Grundgerüst eines Buchenwald-Verbund-
systems in Deutschland und sollten zeitnah bis spätestens 2020
Zentrale Funktionen von Handlungsräumen für
eingerichtet werden.
ein Buchenwald-Verbundsystem in Deutschland
(Einzelne Handlungsräume können mehrere Funktionen haben)
In 13 Waldregionen sind große nutzungsfreie Flächen in heute
schon ausgewiesenen Schutzgebieten (z.B. Nationalparken) bereits
Funktion Mindestgröße Schwerpunkt Schutzkate- Anzahl
vorhanden. Es wird empfohlen, vorhandene Natur- und Kernzonen für nutzungsfreie gorie Handlungs-
in bereits bestehenden Wald-Nationalparken in Deutschland zu Waldflächen räume
erweitern und damit zusätzlich 6.500 Hektar nutzungsfreie Große und für große Kom- Vorrang für natürliche National- 34
Buchenwälder zu schaffen – davon alleine 5.000 Hektar im kleinere, plexe (National- Entwicklung mit gro- park, nut-
nutzungs- parke) mehr als ßen, nutzungsfreien zungsfreie
Nationalpark Bayerischer Wald.
freie 5.000 Hektar, für Kernflächen Naturschutz-
Schlüssel- kleinere 1.000 bis gebiete
Neben den großen (über 5.000 Hektar) und größeren (1.000 bis gebiete 5.000 Hektar
5.000 Hektar) nutzungsfreien Buchenwäldern sind für die Korridor 50 bis 200 Hektar, Vorrang für natürliche Naturschutz- 35
Schaffung des Buchenwald-Verbundes weitere Maßnahmen für größere Kom- Waldentwicklung gebiet,
plexe 200 bis 1.000 und ökologische Naturwald-
notwendig. Im Buchenwald-Verbundsystem erlangen die als Hektar Waldbewirtschaftung, reservat
„Korridore“ und als „Trittstein“ ausgewiesenen Gebiete Vernetzungsfunkti-
(= Handlungsräume) große Bedeutung. Sie stellen wichtige on im Verbund, die
Ausbreitung von Arten
Verbindungselemente sowie Einwanderungswege für Großsäuger wird gefördert.
zwischen den national bedeutenden Schlüsselgebieten dar und Trittstein 5 Hektar als Althol- Vorrang für ökolo- Wildnis- 26
schaffen Kontakt über die deutsche Staatsgrenze hinaus zu einem zinsel, 10 Hektar gische Waldbewirt- fläche,
möglichen europaweiten Wald-Verbund. Prozessschutz- schaftung, die Altholzinsel
Elemente (Alt- und Ausbreitung von
Im vorgeschlagenen Buchenwald-Verbundsystem sind 35 Gebiete Totholz) je 100 natürlicherweise
als „Korridore“ und 26 als „Trittsteine“ vorgesehen. In 21 Wald- Hektar Wirt- vorkommenden Arten
landschaftsräumen müssten im größeren Umfang Waldumbau- schaftswald wird gefördert.
Maßnahmen durchgeführt werden (Umwandlung von Fichten-/ Waldum- Keine Mindest- Vorrang für ökologi- keine 21
Kiefernwäldern in laubwald-dominierte Mischwälder mit hohen bau größe sche Waldbewirt-
schaftung, Schwer-
Buchenanteilen). Dieser Waldumbau ermöglicht zugleich die punkt: Umwandlung
Einführung einer ökologisch angepassten Waldbewirtschaftung. nicht standortheimi-
Hierbei spielt die Buche wegen ihrer großen „ökologischen Elasti- scher Nadelwälder in
naturnahe, buchen-
zität“ als hochgradig klimatolerante Baumart eine bedeutende Rolle. walddominierte Laub-
wälder, Erhöhung des
Drei Prozent der Wälder Buchenanteils auf
Naturnahe Wälder speichern mehr Kohlenstoff in Biomasse und Boden als Wirtschaftswälder
Die von Greenpeace in Auftrag gegebene Studie „Deutsch- Großgebiete. 13 der definierten 34 prioritären Handlungsräume
lands internationale Verantwortung: Rotbuchenwälder im mit Funktion „Schlüsselgebiet“ (nutzungsfrei) verfügen aktuell
Verbund schützen“ macht einen ersten konkreten Vorschlag bereits über Schutzkategorien wie Nationalpark oder Biosphärenre-
für ein Buchenwald-Verbundsystem und benennt 75 Gebiete servat mit Natur- und Kernzonen. In insgesamt 10 Gebieten wird
in verschiedenen Bundesländern. die Einrichtung von neuen Buchenwald-Nationalparken nach
IUCN-Kriterien vorgeschlagen.
Die unterschiedlichen Funktionen der 75 Gebiete machen unter-
schiedliche Maßnahmen nötig, die getroffen werden sollten, um Sowohl für nutzungsfreie Großschutzgebiete als auch für Wald-
den Buchenwäldern in Deutschland den notwendigen Schutz Korridore, Trittsteine und den Waldumbau tragen die Bundeslän-
zukommen zu lassen. Die folgende Tabelle benennt die Schwer- der eine besondere Verantwortung, da die politischen Entschei-
punkte der Maßnahmen (z.B. „Schlüsselgebiet – natürliche dungen dafür auf Landesebene erfolgen müssen. Greenpeace
Entwicklung“ oder „Waldumbau“) für alle 75 Gebiete nach fordert die jeweiligen Bundesländer auf, zügig die Grundlagen für
Bundesländern sortiert in alphabetischer Reihenfolge. die Ausweisung der Nationalparke zu schaffen und dabei mit allen
Den Kern des Buchenwald-Verbundes bilden die nutzungsfreien relevanten gesellschaftlichen Organisationen zusammenzuarbeiten.
9
Bayern gebirge/Oberpfälzer
Wald
Fichtenbestände)
Bayern nimmt als Bundesland den größten Anteil am deutschen 67. Hinterer Bayerischer 102.900 Schlüsselgebiet – Natürliche Entwick-
Buchenwald-Areal ein. Mit 296.420 ha beherbergt es den Wald lung (Nationalpark)
größten rezenten Buchenwaldbestand innerhalb Deutschlands. 68. Frankenhöhe 57.600 Korridor, Waldumbau (Reduktion der
Die Komplexe des „Oberpfälzisch-Bayerischen Waldes“ und die Fichten- und Kiefernbestände)
bayerische Randalpenkette bilden wichtige „Korridore“ im 70. Riesalb 46.700 Schlüsselgebiet – Natürliche Entwick-
Buchenwald-Verbundsystem. Die dortigen naturfernen Fichten- lung
bestände sind sukzessive umzubauen. Für Waldflächen auf 75. Bayerische Alpen 297.500 Schlüsselgebiet – Natürliche Entwick-
potenziellen Buchenwaldstandorten im Alpenvorland ist ein lung (Nationalpark), Nationalpark-Such-
raum (Ammergebirge) und Korridor
gesondertes Schutz- und Bewirtschaftungskonzept zu entwickeln.
Summe: 1.191.900 ha
Mit dem ältesten deutschen Nationalpark „Bayerischer Wald“
10
Brandenburg
Brandenburg liegt im nordöstlichen deutschen Buchenwald-Teil- Potenziale für Schlüsselgebiete „Natürliche Entwicklung“
areal („Baltischer Buchenwald“), das dort seine südliche Grenze insgesamt: 24.220 ha
erreicht. Es dominieren artenarme, planare Traubeneichen-Buchen- davon
wälder. Der aktuelle brandenburgische Buchenbestand umfasst Nationalpark-Suchraum „Taunus/ Rheingaugebirge“: 10.000 ha
rund 29.000 ha (= 3 % der Waldfläche des Bundeslandes). Der 7 Suchräume für Schlüsselgebiete > 1.000 – 5.000 ha: 14.220 ha
Grumsiner Wald im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ist
Bestandteil der UNESCO-Welterbe-Nominierung „Alte Buchenwäl- Nr. Handlungsräume Gesamtfläche Verbundfunktion/
der“. Zusammen mit dem Naturschutzgebiet „Poratzer Moränen- (ha) Handlungsschwerpunkt(e)
landschaft“ beherbergt es europaweit die größten zusammenhän- 20. Hoher Meißner- 23.900 Schlüsselgebiet – Natürliche Entwick-
genden Tiefland-Buchenwälder. Das Gebiet um den Stechlinsee Kaufunger Wald lung, Korridor
wird als Nationalpark empfohlen. Der Umbau naturferner Kiefern- 21. Solling/Bramwald/ Teilfläche nicht Schlüsselgebiet – Nationalpark-Such-
Reinhardswald quantifiziert raum, Korridor
forstbestände ist zu forcieren.
34. Waldecker Wald 29.200 Korridor
der tiefste See Brandenburgs und kulturell durch den Roman von 36. Oberwald 30.700 Trittstein, Schlüsselgebiet – Natürliche
Entwicklung, Waldumbau
Theodor Fontane berühmt geworden. Im Komplex dieser Moor-
und Seenlandschaft finden sich Altholzbestände, die nur wenig 37. Hinterländer Eder- 39.200 Schlüsselgebiet – Natürliche Entwick-
bergland lung, Korridor
oder gar nicht genutzt werden. Es handelt sich um die Südausläu-
39. Lahn-Dill-Bergland 49.700 Schlüsselgebiet – Natürliche Entwick-
fer der „Baltischen Buchenwälder“ mit Drahtschmielen- und lung, Korridor
Blaubeer-Buchenwäldern. 9.500 ha sind bereits als Naturschutzge-
40. Dill-Westerwald 13.700 Trittstein
biet ausgewiesen.
41. Östlicher Hintertaunus 52.000 Korridor
Potenziale für Schlüsselgebiete „Natürliche Entwicklung“ 52. Taunus 125.000 Schlüsselgebiet – Nationalpark-Such-
insgesamt: 10.000 ha raum (Rheingaugebirge)
wälder“. Das Gebiet „Taunus/ Rheingaugebirge“ wäre aufgrund 1. Jasmund 3.000 Schlüsselgebiet – Natürliche Entwick-
seiner günstigen Waldausstattung für die Einrichtung eines lung (Nationalpark)
zweiten Nationalparks prädestiniert. Große Buchenwaldkomplexe 2. Darßwald 4.200 Schlüsselgebiet – Natürliche Entwick-
lung (Nationalpark)
sind für die Ausweisung kleinerer Schutzflächen u. a. im Reinhards-
3. Nordvorpomm. 7.300 Trittstein
wald, im Oberwald (Vogelsberg) und im Lahn-Dill-Bergland geeignet.
Waldlandschaft
Der Schwarzspecht bevorzugt ältere, große, dicke Buchen, um dort seine Bruthöhlen zu bauen.
Niedersachsen
Bezogen auf den Wald gliedert sich das Bundesland in zwei Teile: Nr. Handlungsräume Gesamtfläche Verbundfunktion/
Im Norden in einen waldarmen Teil im Bereich der nordwestdeut- (ha) Handlungsschwerpunkt(e)
schen Tiefebene (Verbreitungsschwerpunkt des Drahtschmielen- 11. Harz Teilfläche nicht Schlüsselgebiet – Natürliche Ent-
Eichen-Buchenwalds) sowie in einen Mittelgebirgsteil, mit quantifiziert wicklung (Nationalpark), Waldumbau
kollin-submontanen, überwiegend artenreichen Buchenwäldern. (Reduktion der Fichtenbestände)
Mehrere Gebiete eignen sich für große Schutzflächen mit natürli- 19. Göttingen-Northeimer 22.700 Schlüsselgebiet – Natürliche Entwick-
Wald lung, Korridor
cher Waldentwicklung. Im Bereich „Solling“ wird die Ausweisung
eines Nationalparks empfohlen. Für die Defiziträume im norddeut- 21. Solling/Bramwald/ 86.100 Schlüsselgebiet – Nationalpark-Such-
Reinhardswald raum (Solling), Korridor
schen Tiefland sind spezielle Schutz- und Bewirtschaftungskon-
23. Blomberger/Schwa- 18.500 Schlüsselgebiet – Natürliche Entwick-
zepte zu entwickeln und Maßnahmen zum Waldumbau einzuleiten. lenberger Höhen lung, Korridor
Lagen dominiert die Fichte mit einem starken Anteil. Im Rein- 26. Elm/Asse/Oderwald 13.800 Schlüsselgebiet – Natürliche Entwick-
lung, Trittstein
hardswald gibt es einen bedeutenden Hutewaldbestand, der
zurzeit auch als Naturpark im Gespräch ist. Die Nationalpark-Aus- 27. Osnabrücker Osning 15.200 Korridor
weisung sollte im Kerngebiet Solling erfolgen mit Erweiterungs- 29. Wilseder Berg 22.700 Trittstein, Waldumbau (Reduktion der
möglichkeit im Reinhardswald. Kiefernbestände)
Summe: 252.100 ha
Potenziale für Schlüsselgebiete „Natürliche Entwicklung“
insgesamt: 27.575 ha
davon
Nationalpark-Suchraum „Solling“: 7.000 ha
6 Suchräume für Schlüsselgebiete > 1.000 – 5.000 ha: 20.575 ha
12
Nordrhein-Westfalen
Die waldreichen Mittelgebirge des Bundeslandes (Rothaargebirge,
Sauerland) bilden zusammen mit den Ländern Hessen, Rheinland-
Pfalz und Baden-Württemberg den zentralen Kern des deutschen
Buchenwald-Verbreitungsareals und haben daher eine große
Bedeutung für den Aufbau eines Buchenwald-Verbundsystems. Die
Buchenwälder Nordrhein-Westfalens umfassen eine Fläche von
151.678 ha (= 17,7 % der Gesamtwaldfläche). Ein größerer Buchen-
wald-Komplex ist im Nationalpark „Eifel“ geschützt. Ein weiterer
Nationalpark im Bereich „Teutoburger Wald/ Egge“ ist realisierbar.
Im „Siebengebirge“ wird die Ausweisung einer großen nutzungs-
freien Waldfläche empfohlen.
lz
57. Pfälzer Wald/Dahner 160.800 Schlüsselgebiet – Nationalpark- 53. Warndt 11.000 Trittstein
Felsenland Suchraum (Pfälzer Wald), Korridor,
54. Saarkohlenwald 5.000 Schlüsselgebiet – Natürliche Entwick-
Waldumbau
lung (NSG Steinbachtal), Trittstein
58. Bienwald 16.300 Trittstein, Waldumbau (Reduktion der
55. Kirkeler Wald 6.500 Trittstein
Kiefernbestände)
Sachsen
In Sachsen sind größere Buchenwald-Gebiete im Wesentlichen auf
den markanten Gebirgszug des Erzgebirges beschränkt, der
zugleich eine wichtige „Korridor“-Funktion erfüllt. Die Buchen-
waldfläche im Land Sachsen umfasst nur 16.230 ha. Mit dem
Nationalpark „Sächsische Schweiz“ verfügt das Land bereits über
Nr. Handlungsräume Gesamtfläche Verbundfunktion/
eine größere Fläche, die der natürlichen Waldentwicklung dient. (ha) Handlungsschwerpunkt(e)
Schwerpunkt im Erzgebirgskorridor ist der Waldumbau.
30. Sachsenwald 7.800 Trittstein
Potenziale für Schlüsselgebiete „Natürliche Entwicklung“ 31. Segeberger Forst 4.000 Trittstein, Waldumbau
insgesamt: Bedarf nicht quantifiziert, Flächenpotenzial ist 32. Aukrug 10.900 Trittstein
limitiert.
Summe: 22.700 ha
43
28 11
19
21
33
15
Düsseldorf 34 12
13
20
18 14
38 37 35 16 Dresden
17
39 Erfurt 8
9 33 Arnsberger Wald
44 34 Waldecker Wald
40
35 Kellerwald
36 9 36 Oberwald
22 37 Hinterländer Ederbergland
BEL. 47 42 9 38 Rothaargebirge
41 10
62 39 Lahn-Dill-Bergland
45 40 Dill-Westerwald
52 41 Östlicher Hintertaunus
46 48 42 Prag
Montabaurer (Rhein-)
Wiesbaden Westerwald
50 60
63 66 43 Klever Reichswald/Nieder-
Mainz rheinische Höhen
66
44 Nördliche Rureifel
LUX. T S C H E C H I E N 45 Schneifel/Grenzwaldrücken
49 64 66
46 Kyllburger Waldeifel
51 47 Südliche Ahreifel
56
61 48 Moselhunsrück
49 Hoch- und Idarwald
50 Soonwald
Saarbrücken 57 66 51 Baumholder Hochland
65
53 54 55 68 52 Taunus
53 Warndt
59 54 Saarkohlenwald
58 55 Kirkeler Wald
69 67 56 Donnersberg
Stuttgart 57 Pfälzer Wald/Dahner
Felsenland
70 58 Bienwald
72 59 Strom- und Heuchelberg
F R A N K R E I C H 60 Buntsandstein-Spessart
71 61 Buntsandstein-Odenwald
62 Hohe Rhön
63 Hassberge
64 Steigerwald
74
München 65 Nördl. Kuppenalb/Vilsplatten
73 66 Frankenwald/Fichtel-
gebirge/Oberpfälzerwald
67 Hinterer Bayerischer Wald
68 Frankenhöhe
69 Schwäbisch-Fränkische
75 Waldberge
70 Riesalb
75 71 Vorberge/Randhöhen der
75 75 Mittleren Kuppenalb
72 Schönbuch/Rammert/
S C H W E I Z Glemswald
73 Randhöhen der Südwestalb
Greenpeace-Karte auf Grundlage von Karten des Bundesamt für Naturschutz (BfN), Stand: 4/2011 Ö S T E R R E I C H 74 Schwarzwald
© Greenpeace, Kartographie: Klaus Kühner, huettenwerke.de 75 Bayerische Alpen
Kein Geld von Industrie und Staat
Greenpeace ist eine internationale Umweltorganisation, die mit gewaltfreien Aktionen für den Schutz der
Lebensgrundlagen kämpft. Unser Ziel ist es, Umweltzerstörung zu verhindern, Verhaltensweisen zu ändern
und Lösungen durchzusetzen. Greenpeace ist überparteilich und völlig unabhängig von Politik, Parteien und
Industrie. Mehr als eine halbe Million Menschen in Deutschland spenden an Greenpeace und gewährleisten
damit unsere tägliche Arbeit zum Schutz der Umwelt.
S 155 1