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Diese, als auch viele ähnliche Versen, wurden immer wieder von Kaiserin Elisabeth von
Österreich-Ungarn - die berühmte Sissi - rezitiert, während ihrer Spaziergänge durch
Herkulesbad.

Die königlichen Besuchen wurden natürlich in der damaligen Presse erwähnt, und später
von den Reiseführern der Region übernommen. Zeugen dieser Aufenthalte sind auch die
Inschriften in den Neptun-Bädern aus Herkulesbad, sowie der Name der Villa (die zurzeit
das ǷKulturheimDz beherbergt), in der die Kaiserin und Königin hauste.

Im März 1998, auf Aufforderung des Professors Ioan Corneliu Scheusan, habe ich
begonnen, die Gesamte Dokumentation über Herkulesbad einzusammeln. Dieses Material
konnte ich, in Verbindung mit bereits bestehenden Projekten, in die Ausstellung
Π
vom 8. September 2004 einsetzen.
Unter den vielen Dokumenten die ich zu diesem Zweck durchforstete, war auch folgendes
Buch der deutschen Bücherei ǷAlexander Tietzdz aus Reschitz:
Π     Verlag Anton Pustet, Salzburg, 1934.
Hier fand ich das Unterkapitel Π       Dz.
Diese Seiten wurden nachträglich übersetzt, in einer Kurzfassung durch Inge Nagler Focht,
damals (1998) eine hervorragende Studentin aus Reschitz, und etwas später komplett,
durch meine Museumskollegin Anita Floare.

Folglich, im Frühling des Jahres 1887 machte Königin Sissi eine Reise ins ǷSüdungarn"-er
Herkulesbad. In der Begleitung der Sarpita Majlah, spazierte sie stundenlang durch den Ort
und in der Umgebung herum. Bei Mondschein rasteten sie auf einer Wiese, wo sie von
einem jungen Hirte frische Milch zum trinken bekamen. In der romantisch-wilden Natur, so
charakteristisch für Herkulesbad, konnte die Königin ihrer Inspiration freien Lauf lassen.
Hier machte sie Übersetzungen aus ungarischen Gedichten und vertiefte sich immer wieder
in Heines Werke, wie man auch aus den Briefen die sie Ihrer Mutter schrieb, entnehmen
kann.

Am 28. April empfing sie in Herkulesbad die Gemahlin des rumänischen Königs Karol von
Hohenzollern, Carmen Sylva. Beide Königinnen fanden Freude an gemeinsamen Themen:
Philosophie, Religion, und immer wieder auch Heines Gedichte standen im Mittelpunkt
ihrer Unterhaltung. Sissi schrieb über die rumänische Königin:Œ     
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Jahre später erzählte auch Carmen Sylva der "Neuen Freien PresseDz vom 25 Dez. 1906 über
das Treffen mit Königin Elisabeth.
Nachdem die rumänische Königin Herkulesbad verlassen hatte, verbrach Sissi weitere
erholsame Wochen im Kurort. Sie pflückte Blumen, fang sogar Salamander ein und schickte
sie ihrer Tochter Valerie und Freundinnen.
All diese Einzelheiten wurden von Elisabethǯs Tochter in ihrem Tagebuch vermerkt,
können aber auch in den Briefen der Königin nachgelesen werden.
Am 13. Mai 1887 fuhr Sissi weiter nach Sinaia, von wo sie später nach Wien zurück kehrte,
mit vielen Eindrücke angereichert, Impressionen die sie in eigene Gedichte verarbeiten
würde.

Nach weiteren Recherchen, in Zusammenarbeit mit Pavel Ciobanu, damals Leiter des
Herkulesbadener Kulturhauses, Verfasser von 11 Monographien, leider verfrüht gestorben
in 2001, kann ich noch folgendes hinzu fügen:

- es wurde der Taufschein der Hirtentochter, Veta, gefunden. Diese wurde von Königin
Elisabeth persönlich getauft. Eine Kopie der Urkunde befindet sich im Archiv des DCPPCN.

- Die Familie des ehemaligen Bibliothekars aus Herkulesbad, Fenesan, ist im Besitz eines
Rubin-Ringes, Geschenk der Königin an den o. g. Hirte.

Zumindest aus unserer Sicht wäre es wünschenswert gewesen, dass man diesen
kaiserlichen Aufenthalt in Herkulesbad auch bei der gewidmeten 100-jährigen Ausstellung
    &$'( in Wien, September 1998, erwähnt hätte.
Unsere Ausstellung vom 8. September 2004 hat mich dazu bewegt, ein Album unter der
Verfassung des DCCPCN heraus zu bringen.

Angedacht ist des Weiteren die Erstellung einer wissenschaftlichen Monografie über
Herkulesbad, in Zusammenarbeit mit der Architektin Liliana Havasi, Autorin des PUG
Herkulesbad, sowie mit anderen Architekten vom Nationalen Institut für Geschichtliche
Monumente. Natürlich dürfen dabei auch Liviu Groza, Iancu Gogâltan, Pavel Ciobanu, Ilie
Cristescu nicht fehlen, Autoren die sich ebenfalls mit der Herkulesbad-Präsentation
beschäftigten. Ein spezielles Kapitel wird dann sicherlich auch Königin Sissy und der Villa
Elisabeth gewidmet werden.

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich im Internet die Banater Enzyklopädie BANATERRA
entdeckt. Schon nachdem ich die ersten Seiten und Verweise überflogen hatte, war mir klar
dass - abseits des Populismus und der Streitigkeiten aktueller rumänischer Politiker Ȃ
BANATERRA ein Projekt darstellt, das in der Lage ist, diese wertvollen und vergänglichen
Banater Aspekte zu erfassen!

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