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% Steververwaltung Intendance des impéts des Kantons Bern du canton de Berne Bronnenstrasse 68 8018 Born Verein X-Event Comatose (Designosophie) Postach 6 Herr Stefan Rovetto Telefon 0648 644 411 Aitinghausenstrasse 24 ta 08 6586787 3014 Bern QNR+GiRechnPooKyN4270 16024 doe Bem, 20. August 2008 Verfiigung in Sachen Verein X-Event (Designosophie), Bern betreffend die Befreiung von den direkten Kantons- und Gemeindesteuer, der direkten Bun- dessteuer sowie der Erbschafts- und Schenkungssteuer. I. Sachverhalt Unter dem Namen ,X-Event (Designosophie)* besteht eine Institution im Sinne von Art. 60 ff. des Schweizerischen Zivilgesetzbuches (ZGB, SR 210) mit Sitz in Bern. Der Verein ist seit dem 18. Februar 1997 wegen Verfoigung von gemeinnitzigen Zwecken von der Steuerpflicht befreit. In der Stouerbefreiungsverfiigung wurde gleichzeitig darauf hin-. gewiesen, dass jederzeit eine Uberpriifung der Voraussetzungen mglich ist. Ul. Rechtliche Grundlagen Juristische Personen, die &ffentliche oder gemeinniitzige Zwecke verfolgen, sind flr den Ge- winn und das Kapital, welche ausschliessiich und unwiderrufiich diesen Zwecken gewidmet sind, von der Steuerpflicht befreit (Art. 83 Abs. 1 Bst. g des Steuergesetzes des Kantons Bem, SIG, BSG 661.11). Auf Bundesebene erfolgt eine Befreiung von der Gewinnstever (Art. 56 Bst. g des Gesetzes Uber die direkte Bundessteuer, DBG, SR 642.11). Von der Erbschafts- und Schenkungssteuerpflicht befreit sind juristische Personen, die zum Zeitpunkt der Zuwendung die Voraussetzungen einer Steuerbefreiung gemass Art. 83 SIG erfillen (Art. 6 Abs. 1 des Gesetzes liber die Eroschafts- und Schenkungssteuer, ESchG, BSG 662.1). 2 Stouerbefreiung gewainrt werden kann, miissen folgende Voraussetzungen kumu- lativ erfilt sein: 1. Es muss sich um eine juristische Person (2.8. Verein, Stiftung etc.) handeln. 2. Ein Anspruch auf Steuerbefreiung besteht nur, wenn die juristische Person auch tat- Schlich im Sinne ibres gemeinniitzigen oder &ifentlichen Zwecks tatig ist. 3. Die Mittel der juristischen Person miissen ausschliesslich und unwiderruflich steuerbe- treiten Zwecken verhaftet sein. 4. Die juristische Person nimmt nicht in Konkurrenz zu ander Unternehmen am Markt teil. Ansonsten verbietet der Grundsatz der Wettbewerbsneutralitat der Besteuerung eine Steuerbefreiung Um den Tatbestand der Steuerbefreiung wegen Gemeinniitzigkeit zu erfillen, muss die Tatig- keit der juristischen Person im Allgemeininteresse liegen und uneigenniitzig sein (Art. 10 Abs. 2 der Verordnung iiber die Steuerbefreiung juristischer Personen, SBV, BSG 661.261). Im Allgemeininteresse liegen Tétigkeiten, welche etwa im karitativen, humanitaren, Skologi- schen, erzieherischen, wissenschaftlichen oder kulturellen Bereich das Gemeinwohl férdern. Ein Allgemeininteresse liegt nur dann vor, wenn der Kreis der Destinatare, denen die Férde- rung bzw. Unterstitzung zugute kommt, grundsatzlich offen ist Uneigenniitzigkeit bedeutet, dass unter villiger Ausschaltung der persénlichen Interessen der Beteiligten das Wohl dritter Personen gefordert wird. Wer sich gemeinniitzig betatigt handelt selbstlos, altruistisch und leistet Verzicht. Nach standiger Praxis wird Gemeinnitzigkeit ledig- lich dort angenommen, wo nicht nur ein Erwerbs- oder Selbsthilfezweck fehit, sondern auch zur Férderung der allgemeinen Wohifahrt erhebliche Opfer erbracht werden. Natirliche Personen kénnen freiwillige Leistungen von Geld und dbrigen Vermégenswerten an juristische Personen mit Sitz in der Schweiz, die im Hinblick auf 6ffentliche oder gemein- niitzige Zwecke von der Steuerpilicht befreit sind, von ihrem steuerbaren Einkommen abzie- hen, soweit sie 20 Prozent des reinen Einkommens nicht ibersteigen (Art. 38a Bst. a StG, Art. 33a DBG). Bei juristischen Personen gehéren freiwillige Leistungen von Geld und iibrigen Vermégenswerten an juristische Personen, die im Hinblick auf ihre éffentlichen oder gemein- niitzigen Zwecke von der Steuerpflicht befreit sind, bis zu 20 Prozent des Reingewinns zum geschéiftsmassig begriindeten Aufwand (Art. 90 Bst. c StG, Art. 59 Abs. 1 Bst. ¢ DBG). Eine Spende im Sinne des Steuergesetzes liegt nur dann vor, wenn die spendende Person dafir keine Gegenleistung erhait MN, Erwigungen Der Verein X-Event (Designosophie) bezweckt die Verwirklichung und Entfaltung von Kiinstle- rischem und Philosophischem, die Ausiibung verschiedenster handwerklicher Berufe, vor al- lem kiinsterlischer Natur, die Férderung junger Musiker, die Forderung technischer Berufe, die Hilfe wirtschaftsgeschadigter Randgruppen von Menschen und die Integration Services. X-Event steht fir eine nachhaltige Entwicklung im Bereich Integration, offene Kommunikation, freien Zugang zu Wissen, gegenseitiges Lemnen ein. Zur Zielerreichung erméglicht der Verein eine sinnvolle Freizeitgestaltung fir Jung und Alt. Darunter faillt unter anderem die Organisation von Treffpunkten, von Kontaktmdglichkeiten und von regelmassigen Computertreffs. Er baut eine virtuelle Plattform fir Jugendréume in der Schweiz aut und bietet aktuelle und umfassende Information und Beratung von Schiilerin- nen, jungen Erwachsenen, Schulleiterinnen, Berufsberaterinnen, Eltern und weiteren an Ju- gendaustausch interessierten Kreisen an. Der Aufbau eines kabellosen Openwireless Internet in den Partnerkindem dient der Kommunikation zwischen den verschiedenen Kulturen. 3 Die Tatigkeiten des Vereins X-Event (Designosophie) fordern im erzieherischen, soziaien und humanitaren Bereich das Gemeinwohl. Der Destinatarkreis ist offen, da alle von den Aktivita- ten des Vereins profitieren kénnen, Folglich kann das Allgemeininteresse bejaht werden, Auch der Grundsatz der Uneigenniitzigkeit bleibt gewahrt, da sich der Verein ausschiiesslich Uber Mitgliederbeitrage und Spenden finanziert. Im Falle einer Auflésung werden Gewinn und Kapital einer anderen wegen Gemeinniitzigkeit oder &ffentlichem Zweck steuerbefreiten juris- tischen Person mit Sitz in der Schweiz zugewendet. ‘Aus diesen Griinden wird verfigt: 1. Der Verein X-Event (Designosophie), mit Sitz in Bern, wird aufgrund von Art. 83 Abs. 1 Bst. g StG und Art. 56 Bst. g DBG sowie Art. 6 Abs. 1 ESchG weiterhin wegen Gemein- niitzigkeit von der Steuerpfiicht befreit. Whrend der Steuerbefreiung entfalt die Pflicht zur Elnreichung einer Stouererklarung. Die Steuerbefreiung umfasst nicht allfélige Grundstlickgewinnsteuem (Art. 127 StG). Ebenso kénnen die Gemeinden eine schaftssteuer erheben (Art. 258 ff. StG). 2. Jede Anderung der Statuten und Reglemente sowie eine allfallige Auflésung der Institution ist der Stouorvorwaltung des Kantons Born umgohend mitzuteilen. Dio Steuerverwaltung ist jederzeit berechtigt, die Voraussetzungen der Steuerbefreiung zu berpriifen (Art. 19 Abs. 2 SBV). Zu diesem Zwecke kann sie Jahresrechnungen und an- dere Unteriagen einfordern. Solite sich spater herausstellen, dass die Voraussetzungen der Steuerbefreiung nicht mehr erfillt sind, wird die Steuerbefreiung rlickwirkend auf den Zeitpunkt, ab welchem die Voraussetzungen nicht mehr gegeben sind, aufgehoben. 3. Die Verfiigung ist zu erdffnen: ~ dem Verein X-Event (Designosophie), Bern - der Steuerverwaltung der Stadt Bern 4. Die Verfiigung ist mitzuteilen: - der Abteilung far juristische Personen (mit den Akten) - der Abteilung Erbschafts-, Schankungs- und Nachsteuer ‘Steuerverwaltung des Kantons Bern Der B. Kniisel, Fursprecher Rechtsmittelbelehrung: Gegen diese Verfiigung kann innert 30 Tagen bei der Steuerverwaltung des Kantons Bern, Postfach 8334, 3001 Bern, schriftlich Einsprache erhoben werden. Die Einsprache muss ei- nen Antrag, dle Angabe von Tatsachen und Bewelsmittein, eine Begrindung sowle eine Un- terschrift enthaiten; der angefochtene Entscheid sowie verfligbare Beweismittel sind beizule- gen.

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