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Eines der erfolgreichsten und wertvollsten Unternehmen der Welt ist Cisco Systems.
Das US-amerikanische Unternehmen entwickelt die Technik, die die Verbindungen im Inter-
net herstellt. 1999 stellte der Vorstandsvorsitzende von Cisco, John Chambers, fest: „Die
erste Welle war die Investition in die Technik. Die zweite Welle ist das Angebot elektroni-
scher Dienste. Die dritte Welle wird das Online-Lernen sein.“
Deutsche Unternehmen sind überzeugt: Wissen wird der zentrale Erfolgsfaktor in der
Wertschöpfung1. Auch der Fachkräftemangel zeigt deutlich, dass nur Unternehmen, die ge-
zielt das Wissenskapital ihrer Mitarbeiter vermehren, im globalen Wettbewerb eine Chance
haben. Solide Bildung und gezielte Fachqualifikation bilden die Grundlage eines dauerhaften
Wissenszuwachses. Herkömmliche Trainingsmethoden können jedoch mit der Wissensexp-
losion und dem ständigen Wandel nicht mithalten. Den Schritt von der Industrie- und Infor-
mationsgesellschaft in die Wissensgesellschaft und die „new economy“ wird nur schaffen,
wer modernste Qualifikationstechniken einsetzt.
Es ist daher nicht erstaunlich, daß Bildungsanbieter – externe wie interne - nun zusätzli-
che Dienste anbieten müssen. Dazu gehören Bedarfsanalyse, Bildungsstandanalyse, An-
passung und Individualisierung von vorhandenen Maßnahmen, Evaluation und Tests vor und
nach Bildungsmaßnahmen, internes Marketing für Qualifikation, Fähigkeiten- und Kompe-
tenzanalysen - bis hin zu Beiträgen zur internen Verwaltung und zum Wissensmanagement.
1 Nach einer Studie des Instituts für Lernende Organisationen (1997) glauben über 80% der deutschen Unternehmen, dass Wissen für 60 bis 100% ihrer
Wertschöpfung verantwortlich ist.
Erst allmählich durchdringen die neuen Technologien auch den Bildungsmarkt. Es fehlt
häufig an verläßlichen Daten, die die Effektivität und Wirtschaftlichkeit von computerunter-
stütztem Lernen belegen. Vorreiter beim Testen und Anwenden neuer Technologien sind oft
die wissenschaftlichen Hochschulen. Nach einer Studie, die Prof. Keil-Slawik mit Unterstüt-
zung der Bertelsmann-Stiftung an der Gesamthochschule Paderborn durchgeführt hat, war
bereits 1997 bei rund zwanzig deutschen Universitäten computerunterstütztes Lernen im
praktischen Einsatz2.
2 Keil-Slawik, R. (1996). Multimedia in der universitären Lehre. In Hamm: Hochschulentwicklung durch neue Medien. Verlag Bertelsmann-Stiftung 1997
Insgesamt ergibt sich für deutsche Bildungsanbieter eine stärkere Konkurrenz aus den
anglo-amerikanischen Ländern, speziell aus Großbritannien. Vorteile liegen dabei nicht nur
im technischen Vorsprung, sondern auch in der Möglichkeit, attraktive und international an-
erkannte Titel zu vergeben (z. B. Master of Business Administration, MBA).
Gleichzeitig blieb bislang weitgehend offen, wie sich auf Nutzerseite die Nachfrage nach
Weiterbildung und die Bereitschaft zur Nutzung der Neuen Medien zu Lernzwecken entwi-
ckelt hat. Dies ist der Hintergrund, vor dem die nachfolgend zusammengefasste Studie
durchgeführt wurde.
In einem zweiten Schritt fand eine Befragung von Financial Professionals per Telefon
exklusiv für die Bankakademie statt. Die Auswahl der 101 Befragungspersonen erfolgte auf
der Basis von Adressmaterial der Bankakademie.
Zeitgleich wurde im Extranet ein Fragebogen mit den Fragen aus dem Telefoninterview
eingestellt, den 668 Studierende und Dozenten der Bankakademie beantworteten. In den
folgenden Graphiken sind – soweit nicht anders vermerkt – die Ergebnisse der Befragungen
per Telefon und per Extranet weitgehend zusammengefasst, da es sich um die gleiche Ziel-
gruppe handelt.
Die Untersuchung zeigt, dass der Wunsch nach Weiterbildung hoch ist: 20% der Bevöl-
kerung ab 14 Jahre und 65% der per Telefon befragten und 85% der im befragten Extranet
Financial Professionals planen in Zukunft auf eigene Initiative eine Weiterbildung. Die Bevöl-
kerung würde mehrheitlich 4 Stunden oder mehr pro Woche für die Weiterbildung aufwen-
den. Bei den Financial Professionals sind es rund 70%, die 4 Stunden oder mehr aufwenden
würden.
Die Bevölkerung würde größtenteils eine Summe von bis zu DM 5.000 für die Weiterbil-
dung aufwenden. Das Budget der Financial Professionals liegt überwiegend im Bereich von
5.000 DM bis 10.000 DM - allerdings erwarten rund 70% eine Förderung des Arbeitgebers.
Für jeweils rund drei Viertel der Bevölkerung und der Financial Professionals wäre es
wichtig, am Ende einer Weiterbildung einen anerkannten Abschluss oder ein Zertifikat zu
erhalten. Die Bevölkerung legt Wert auf einen staatlichen Abschluss, bei den Financial Pro-
fessionals ist zusaätzlich auch der Wunsch nach einem internationalen Abschluss stark.
Für die Bevölkerung sind als Weiterbildungsthemen vor allem „Technik und Computer“
und „Private Themen“ von Interesse. Bei Financial Professionals sind es vorwiegend „Allge-
meine und Spezielle Bankthemen“ und „Allgemeine Managementthemen“, aber auch „IT-
nahe Themen“.
Die Akzeptanz von Weiterbildungsmaßnahmen im Internet ist hoch: Rund 55% der
Bevölkerung und über 80% der Financial Professionals würden Weiterbildungsmaßnahmen
im Internet in Betracht ziehen.
Eine Übersicht über Profile und Potenziale gibt die folgende Tabelle:
(Es wurde die Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren mit 65 Millionen und Angestellte in der Finanz-
dienstleistungsbranche mit 770.000 Personen zugrunde gelegt).
Das Internet wird immer wichtiger: Im Beruf, in der Schule und an Universitäten. Viele Berufsbilder
ändern sich: Computer sind fast an jedem Arbeitsplatz; Computerkenntnisse sind für das berufliche
Fortkommen wichtiger denn je. Daher werden Computer und computer-gestützte Lernprogramme
auch vermehrt in der Bildung eingesetzt. Wir bitten Sie, uns sieben kurze Fragen zu Bildungsangebo-
ten und Lernprogrammen im Internet zu beantworten:
1. Haben Sie schon einmal eine Weiterbildungmassnahme besucht oder planen Sie, sich in
Zukunft auf eigene Initiative weiterzubilden?
? Ja ? Nein
2. Wieviel Zeit würden Sie – neben Ihrer derzeitigen Tätigkeit – für die Weiterbildung aufwen-
den?
? 1 Stunde pro Woche ? 2 Stunden pro Woche ? 4 Stunden pro Woche
? 6 oder mehr Stunden pro Woche
3. Wieviel würden Sie für eine Weiterbildungsmassnahme ausgeben, wenn Sie sicher sind,
dass diese ihren beruflichen Erfolg fördern kann?
? 1.000 DM ? 5.000 DM ? 10.000 DM ? mehr als 10.000 DM
3a. Erwarten Sie eine Förderung Ihres Arbeitgebers, wenn Sie an einer Weiterbildungsmaß-
nahme teilnehmen?(*)
? Ja, 100%, wenn es meine berufliche Tätigkeit betrifft ? Ja, mindestens 50%
? Nein, ist für mich nicht wichtig
4. Wäre es für Sie wichtig, dass Sie am Ende einer Weiterbildung einen anerkannten Ab-
schluss oder ein Zertifikat erhalten?
? Nein ? Ja, staatlicher Abschluss ? Ja, eigenes Zertifikat der Bank (*)
? Ja, internationaler Abschluss ? Ja, eigenes Zertifikat des Bildungsanbieters
? Ist mir egal
5. Welche der folgenden Themen wären für Sie in der Weiterbildung besonders interessant?
? Allgemeine IT-Trainings (z. B. Aufbau und Funktion des Internets,
Nutzung von MS Office, etc.)
? IT-Fachtrainings (z. B. Nutzung von Handelssystemen, Wertpapierabwicklung)
? IT-nahe Themen (z. B. elektronischer Handel (eCommerce) im Internet)
? Allgemeine Managementthemen (z. B. Projektmanagement, Qualitätssicherung)
? Spezielle Zusatzfähigkeiten (z. B. Finanzmathematik)
? Allgemeine Banken- und Finanzthemen (z. B. Geldanlage, Europäische Geld-
und Aktienmärkte)
? Spezielle Bankthemen (z.B. Investment-Banking, Risikokontrolle, Finanzderivate)
? Private Themen (**)
6. Falls Sie sich entschieden, eine Weiterbildung zu besuchen, würden Sie dann auch Kurse
im Internet in Betracht ziehen?
? Ja ? Nein
Frage 1. Haben Sie eine Weiterbildungsmaßnahme auf eigene Initiative in den letzten
Jahren besucht bzw. in Zukunft geplant?
51,7%
Weder noch
15,8%
7,7%
Ja, geplant
2,0%
Bevölkerung
12,4%
Ja, besucht und geplant
63,4%
Die Differenzierung zwischen „geplant“/besucht“/“geplant und besucht“/„weder noch“ wurde nur bei der
telefonischen Befragung unter 101 Financial Professionals vorgenommen. Bei der Befragung im Extra-
net der Bankakademie sagten sogar 87% aus, dass sie eine Weterbidlungsmaßnahme planten. Davon
zogen 88% das Internet als unterstützendes Medium in Erwägung.
Frage 2. Wieviel Zeit würden Sie - neben Ihrer derzeitigen Tätigkeit - für eine Weiterbildung
aufwenden? (*Planer = Personen, die eine Weiterbildung planen)
Bevölkerung
Planer
Planer 37,9%
Alle
Planer
Alle 42,6%
Alle
Financial Professionals
Planer 70,6%
Alle 54,5%
Von den 668 im Extranet der Bankakademie Befragten sind über 80% bereit 4 Stunden und mehr pro
Woche für Weiterbildungsmaßnahmen aufzuwenden.
4,3
> 10.000 DM
11,4
5,6 Bevölkerung
10.000 DM
18,2 Financial Professionals
23,7
5.000 DM
57,6
21,6
1.000 DM
9,9
44,9
k.A./<1000
2,9
0 10 20 30 40 50 60 70
Von allen befragten Bankangestellten (101 per Telefon und 668 per Extranet) sind über 80%
bereit, 5000,00 DM oder mehr für Online-Kurse zu zahlen.
Frage 3a. Erwarten Sie eine Förderung des Arbeitgebers, wenn Sie an einer Weiterbil-
dungsmaßnahme teilnehmen?
Financial Professionals
48,8%
Ja, mindestens zu 50%
59,1%
31,5%
Nein
10,6%
Von allen Befragten (telefonisch und per Extranet) erwarten knapp 70% eine Förderung des Arbeitge-
bers zu mindestens 50%.
21,3
Bildungsanbieter Bevölkerung
24,3 Financial Professionals
35,2
staatlich
41,1
15,8
international
31,6
0 10 20 30 40 50 60 70
Frage 5. Welche der folgenden Themen wären für Sie in der Weiterbildung interessant?
- Bevölkerung –
Spez.
16,1
Zusatzfähigkeiten
Sonstige 19,6
0 10 20 30 40 50 60 70
IT Fachtr. 24,7
IT allg. 27,0
0 10 20 30 40 50 60 70 80
- Ja -
Bevölkerung 82,2%
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100