Sie sind auf Seite 1von 3

h<lndeJn. \"(~rkallffen I<tß('n wolten"'), eben. nicm~mdt('n nachtbeilich.

be!';ondcrn vielmehr den Publico 7.utl"üglich fill1en würde., Dnß wir


solcllCnn:lch ,Ulf (lhg('~t1tt('tC tml.:'rth;inig? R~blion [Anzeige1 in An-
Rchnung c!rr getreuen DicT1Rtc. die gec1achtrr Amlmnnn unSNIl \"irl-
gdiebtC'n Hlrrrnj Gcbrüdcrn und Uns nun viele ,Tahre hpr tmtl"r-
t1ü~nigst geleistet, und [(,1'lle1' leisten kann und will. in Gnaden dc-
f('rin'l [willrnllrt] und ~1<lU gcthan h3ben, thun d<l~ und cpt'l('f'dirrn
[genehmigell] auch l;;:rnfft dieses Brieffes, d{l(~ \-nrgrmddlN ut1~('r
AmlrnHI1r1 die P,Ipicr-I\ItihJe auf seine Kosten <lnr:r}llen l.1f.;rn \lnrl
Er \lnd Rt'inc Erben und Nachkommen sich dcrrl1 <1uf 1\Inßc und
We,n;e. 'vi<:> vorher besngqt, zu ihren bc,:;len Nutzen und Frnmnwn
ohne t1n~C'r(' oder jem::mdes behinderung gcbr~urh('n mUgrn. und·
keinem rJl'i\'ato zugel..1ßen \v'crden snllc, dcrgldC'hen l\Whlrn 01mr
~ iie,iC'nige, welche bereits vorhanden ~cyn, auf! 2 l\Icilc weg('!'=: c!pro
,ncis herum zu erbauen ndcr crbnucn 7.U Inßen':).
\~_ Es bleibet aber ausdrücklich rcserviret, daß h('~· der Anrirhtuns.:
lind den Gebrauch dieser verwilligteIl Pflpicr-l\1lihl{'n dl>f au!',C"C'-
stel1ete Revers und WOZU unsC'r Amtmnnn sich anhei!:'chig: grl1lC1ehrL
in steter observanz gelwHE"n werc!rl1, ode'r aber in \\"tC'dri;!:tC"n lFallC'1
Uns oder unscrn Erben frc.n;,tC'hen 5011e. nneh beEndung c1i('~ll ('{\n~
cesslon wiederum ?oll lindern oder auf zuhcb(:'n. snl1s!('n nhC'r ~pl1rn
unSer Amt.m.wn und nach Ihm dcßen Erben geh,llten s('~·n, für (kll
Gebrauch lind Genß diesC'r PrtpiC'r l\Hihlen .1:ihrl. pro t'C'c"'f~njti0n('
oder zum Erben-Zins in unsere Uoslarisrhe Amls-no~i.<tern IR ~I 7.lI
Entl'ichten i ). und unsere jetzigE:' BC'<1mte zu Ues!nr und c!erC'n N,'lch-
folgere nm Amte hiemil befehliget ~f'yn, Sie dabf'~· ohngf'kr;lnkel 7.ll
laßen und bis an uns, so offte es nöthig'. zu srhOlzen und zu yer-
tretten, gelreulich und sondergefehrde, .
Des zu Uhrkundl haben Wir nicht allein diese ,,,,,erssinn mit eige-
nen Händen unterschrieben, besondern auch mit Un~crm fürstl.
Cammer Signet betrucken Iaßen. So geschehen in unser fürstL ne-
sidentz-Stadl Hannover d. 15 t May A 0 1683.
L, S. Ernst August.
2.
Die PapiermÜller zu Adcl('h'if'n uno Ps1ar
'\ J:1'J:rn die ncu errichtete Papirrmiihl~ 1\Jari:lC\flrin~ 169ß
\, (Slaatsarchiv Hannover. Ca!. Br, Areh. Des. 23, XII d Nr. 4. Original)
Hocl1- und!' WJlgcbohrne. Gestrenge, in~onclNs f"l{lchzuchrencte

I
I
Hochgehieiende Churfürst!. Brnunschweig. LUneh. HrlTen Geheimbte
Rälhe,
Ew. Hoch- und \VoJgebohren Gestr. Her. müßen 'ViI' ohnlimbgnng-

I
lieh klagen, was maßen sich ein neuer Papiermacher, nahmrns Hen-
ning Hasenbalg in der Nachbnrschnfn, nngeg('ben. und in ocr heßi-
sehen Herschafft Pleße zu Boventen auf! dem nU5chcn wllßer t'ine
neue Papiermühle angehaucl zu unSern großen schnden und \"erderb.
wodurch uns den nicht allein nm Verkauf! des Papiers ein merk-
I
liehes abgeht, sondern auch verhinderl wird. daß wir die zum Pet-

I
I
piermaeher. nölhig habende Lumpen niehl mehr also bekommen
können, wie bißhero. geslald derseihe auß dem Lande Göltingen nicht
nur diejenigen Lumpen kaufft und an sich zeucht. die er in ,n1cher
t'l
I
kommen sind, auf- ~11c1 ~'crkaufft, und \venn cr -~l~r~ll dnen groß.en
Vorrath zu~ummen gebracht, so steigert er sie, m:wh ... t sie theuer
unrl verk..m(t sie alßdann in~ Stifft Hl1d~sheimIYi) uno ~ntL2rc fl'embd~ i,
Liinder, d<1l~ wir also wegen seines uhnziclnblichcn Auff- und Vor-
kau(fs die nölhigen Lurnpen zu unsenn Papiermachen nicht mehr,
wie \'orhin, haben }{önnen, und fast sehr dadurch an unSer nahrung I,
gt~hindert und gehemmet \vcrden, da wir doch dem Gn~\digsten Lan-
des[ürsten ~uch das Seinige tuhn und geben müßen, und demnach
billig in unsere nahrunge und ehrlichen gewerbe zu handhaben und
zu schützen sind; .
HiEriimb so gclrmget an E. Hoch- und Wolgeh. Gestr. lIer, unser
ulllerth5nig('s Suchen und Bitten, ... in rlen benachbarten Acmptern
Harste, I\h)ringcn, Northeim, in der Stadt .Götting('~n, im Ampte
FriC'dlancl und dero gegcndt solcha ohnmaßgcbige Verordnung er-
zu laßen, das alda kein Lumpensambier für be~agten Papier
' \ zu Bnventen hinfüro mehr Lumpen sam bIen und einholen
~ und wer sich des LumpensamlJlens hier im Lande hinkünfftig
gL"""OT1111ch~1l wolle, dera hehuet! einen bcglaubtl'11 schein und Paß
haht· ... und vorlegen müße, vor ,,,,elchen Papicrmei~tt:r er selbige
samblc und cinkauffe 9 ). - Wir getrösten tins hierunter rechtlicher
llülffc und Ucistandes, damit wir auch ein stücklein Bl'odts f~rnerhin
bch<lltl~n mögen; und ergeben damit E. Hoch lind 'VlJlgcb. Gcstr. Her.
in Gottes guädigen Schulz zu BesUlodigcr Gesundheit und illlem Wol-
l·:,'gehen. Adelebsen, den 12. Novembl'is 16U8
Hoeh- und Wolgeb. Gestr .Her. unl.:'rthänige gehorsame
Gerhard Simon Bnstian, Pappicnncister zu Eberhausen,
Gerichts Adclebsen
Hanß Heinrich John, Pappiel'meistel' zu VeßIar
.-\.nmerkungtm:
1) Darlln1er neuerdings für Südhannover: "Eine Roßpapierrnühle
um 1830/40 in Pöhlde?" In: "Unter dem Harze", FieimattJeilage rlC&
Osteroder Kreis-Anzeigers (1954) Nr. lß5..:....-1B7. - "Zur Frühgeschichte
der Papiermühle Dürste". Ebenda, NI'. 1UB-ZOO. - ,,\Jeber die Papier-
mühle V/Rake und ihre lVIeister"; "Die Errichtung der Papiermühle
Volkmarshallsen (1599-1607)"; "Eine Papiermühlengründung des be-
gi~·· -~den 17. Jahrhunderts bei Weende". In: Papier-Geschichte, ~.
i _ 1 lU5-1) , Juni-Heft. - "Urkundliche Beitl'äge zur Geschichte
'\ icrmühle Relliehausen während der Zeit eier Papiel'machel'-
ffu-_--' Spieß 1584-1769", Erscheint demnächst im 21, Jahresbericht
des Gcseh. Vereins Einbeck. - "Aus der Frühgeschichte der Papiel'-
mühle Herzberg" u. a. in Vorbereitung.
') Worterklärungen innerhalb der Texte gebe icb in [ 1; Auslassun-
gen ,verden durch ... ge~{enn~eichnet.
'l Vgl. elazu auch den in Anm. 1 genannten Beitl'ag ."Eine Papier-
mühlengründung , , , bei Weende",
i) Di~ Sorge um Verunreinigung des Wassers durch lliumpen, da
iedermann vor schuegett lJ , hat in der Papiermühlengeschichte viel-
fach eine Rolle gespielt. In unserem näheren Umkreise ist u. a: noch
183-1 die Absicht des "Pappfabrieanten Franz Sauer aus Unterschön-
20
.... 1l~'Ul,
dU {leI' "ZU b~fürchtcnül:n Vcrunrcinil~lJljg des WrH'lluw,,!>:;er~,
~HIS welchem elll großer TI1Cil der hiesigen J';illwohner (kll Ikilarf
(Zlllll Koclwn und Bruuen) nehl'llen muß", gl.C~chciterl. (StelilhdlThlV
Hannover. Bann. Des. 80, Hilc.lQ~,hcim I, 1" 5\1(1).
;'} Auf diese uurch den Widcr:::pruch des PU{lieJ'mlillers fI.il1:-; ~picß
in Helliehausen gegen die Ncugrlinduog zufih:l<gehenden U\~(hngun­
gen wird in den Beiträgen zur Geschichte dil~~~1" Mühle nüller ein-
gegangen werden.
"i Eine Vcrglin::.ligung, die llOdl bei der Errichtung der Papicl'lniihlc
bei Muringen 1. ,1. 1747 zu erlJitwrten Proz~~~::il:n geführt lwl. Aus~
führ liehe Dar::.teJlung befindet sich in V(ll'hl~rdlung.
7) Der aul~crgewöhnlich nj'=!urigc Erbl:nzimi VlJll nur 18 GrCJ:~l'Jhm im
Jahre ist als eine zusätzliche Belohnung deI' langjährigen "trcucn
,.--.; Dienste" des Amtmanns zu verstehen.
") Es handdt sich wahrscheinlich um nichls emderes als ein ge-
wisse:> Zusammennrbcitt!n I-Icnning Hascllb;d~~:) Jnit der seit 1666
gleichfalls im Bcsittc der Familie H<lscnu~dg befindlichen Papier-
mühle Dasse!. Dazu: Plümer, E., IIDie Papkl'm:lt'!1et der Papiermühl\~
zu DasseI. In: Nordd. }'amillenkund. 1052, ioi. 135 f. .
:1) 'Weilere Beiträge gerade zu die!')em Zellln.dproblem liel' sücJnie-
dcr~üchsischen Papiermühlengeschichte lmcl (!azugchöril::c :'\omer-
h.ungen werden l'olgen.
(Dil.' lh·ihe wird flll·l.til.:':'iclzt)

Die ultc Inschrift (11)1 ßraucreiturlll


Von G. Sparmann
Wjc die meisten Städte gh'ir.:hcr Bedeutung, .so war fluch Nlirl.hcim
im Mittclallcl' lind weiler bi:-i zu seiner llel<igcrung und Eillllilhme
durch die TruPPlm Tillys im Dreißigjälu'igeli Kriege stark iJd(~lltigt.
Zu den Kernstilcken der Bdcstigung gehörten, wie überall, i.lu<::h
hier die Tore, dCl'C'11 die Stadt drei besaß: l)<.1~ lVItihlcntor um Ende
der Mühlenstraße (etwa in d~l' Höhe der Allgemeinen Ortl::ilui.lnken-
~assc), d,\:-) Ilödtelhcimcr 'rUf (alU Ostende dl~r Bahnhof:-;tr:d!l', etwa
in Höhe dl~S alten li'ricdhuk:;) und das Ol.h..'l'e Tor (um O,stcndc des
Schaupenstiels, in Höhe der Druucrci). Diese Tore waren ::ital'k tiUS-
gebaute VcrtcidlgLlngsnIlIug~n; sie WDren ein besonderer Slol:t. der
Bürger, die viel Geld und Mühe auf den stattlichen Ausbuu tiolcher .
Stadttore legtllll, die schon von weitem dem Ankömmling MuC'ht
und Bedeutung der Stadt künclen sollten.
Erst als gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Toranltlgcn ihren
militärischen \Vert längst verloren hatten und der stärkere Verkehr
bequemere Zugänge zur Stadt erforderte, wurden die dnü alten
Tore niedergelegt (1773) und durch kleinere, die den di.lJlli.IUgenl
Zwecken genügten, ersetzt. Auch diese sind später gtinzliC'h Vllr-
schwunden. Als einziger Baul'est der mittelalterlichen Tore steht
21

Das könnte Ihnen auch gefallen