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Die Klimaveränderung als Folge menschlicher Emissionen in die


Atmosphäre

Dieser Artikel basiert auf der Zusammenfassung der Untersuchungen des IPCC (Intergovernmental
Panel on Climate Change, www.ipcc.ch): Quelle siehe Ende der Seite.

Der angeblichen Unsicherheit, ob die vom Menschen verursachten Emissionen zu einer Erwärmung
oder Abkühlung der Erdoberfläche führt, muss widersprochen werden. Ebenso muss der Behauptung
widersprochen werden, dass bisherigen Annahmen und Modelle von unrealistisch großen
Klimaveränderungen ausgingen. Neue Studien, so wird argumentiert, würden dies sicher zeigen.
Hier zitieren wir unter anderem die neueste Studie.
Es ist zwar richtig, dass die klimatischen Vorgänge noch nicht vollständig verstanden werden, aber –
wie sich im Folgenden zeigen wird – hinreichend genau, um Aussagen mit fast absoluter
Genauigkeit zu machen. Die neuen Modelle und Szenarien der Studie simulieren verschiedenste
mögliche Kombinationen weltweiter Veränderungen wie u.a. demographische, wirtschaftliche
Entwicklungen und den Umgang des Menschen mit seiner Umwelt. Diese Modelle bestätigen alle fast
vollständig die Tendenzen, welche auch die alten aufzeigten, zeigen aber sogar die Möglichkeit, dass
noch viel stärkere klimatische Veränderungen als bisher angenommen eintreten könnten.
Die beiden ersten Diagramme zeigen den Verlauf der Erdoberflächentemperatur der letzten 1.000
bzw. letzten 140 Jahre. Aus diesen lässt sich deutlich der ungewöhnlich rapide – wie in diesem
Zeitraum auch einzigartige - Anstieg der Temperatur seit ca. 1900 erkennen.1 Sofort drängt sich
einem dies als Folge der in den 50er Jahren des 18. Jhs. einsetzenden Industrialisierung auf, welche
zeitversetzt erscheinen muss.

Aus beiden Diagrammen lässt sich eine Entwicklung erkennen, welche seit 100 Jahren unnatürlich
stark gegen den Trend der letzten Ein-
Temperatur der nördlichen Hemisphäre der letzten 1000 Jahre
als Abweichungen vom Durchschnittswert von 1961-1990 tausend Jahre zur minimalen Abkühlung
0,2
verläuft.
0,1 Natürliche Einträge von Gasen in die
C° 0 Atmosphäre können nicht der alleinige Grund
-0,1 dafür sein.
-0,2
-0,3
-0,4 Vulkanausbrüche wie Schwankungen in der
-0,5 Sonnentätigkeit haben einen Einfluss auf die
-0,6 Temperatur, der aber insgesamt recht gering
ist. Diese Ursachen als einzige für die
1000
1050
1100
1150
1200
1250
1300
1350
1400
1450
1500
1550
1600
1650
1700
1750
1800
1850
1900
1950
2000

Jahr
bisherige Temperaturerhöhung anzunehmen
wurde in allen Modellen widerlegt.2
Auch sind diese beiden natürlichen Ursachen
Globale Temperatur der letzten 140 Jahre als
in der Summe ihrer Wirkungen über die
Abweichungen vom Durchschnittswert von 1961-1990
letzten Jahrzehnte temperatursenkend,
0,5 können also die Erhöhung der Temperatur in
0,4 diesem Zeitraum keinesfalls mitverursacht
0,3 haben.3
0,2
0,1
C° 0
-0,1
-0,2
-0,3
-0,4
-0,5
1860

1870

1880

1890

1900

1910

1920

1930

1940

1950

1960

1970

1980

1990

2000

Jahr

1
S. 3.
2
S. 9-11.
3
S.9.

QUELLE: DFS © Deutscher Fachverband Solarenergie e.V., Bertoldstr. 45 © 79098 Freiburg


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Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre Kohlendioxid, Methan und Distickstoffmonoxid sind
in den letzten 1000 Jahren in seit 1750 schnell zunehmender Konzentration in
der Atmosphäre zu finden.4
CO2 (ppm)

360
Im nebenstehenden Diagramm wird ein Indikator
340
gezeigt, welcher nachweist, dass diese Tempera-
320
turerhöhung vor allem auch auf menschliche
300
280
Einflüsse zurückzuführen ist. 5
260 Die verschiedenen Fluorchlorkohlenwasserstoffe in
der Atmosphäre nehmen entweder leicht ab oder
1000

1200

1400

1600

1700

1800

1900

2000
nur noch wenig zu, ihre Substitute hingegen – die
Jahr ebenfalls Treibhausgase sind - werden in stei-
genden Konzentrationen nachgewiesen.6
Während diese Verbindungen und ihr Einfluss auf
die Temperaturerhöhung nachgewiesen sind, Ozon relativ gut und der Beitrag der
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (und deren Substitute) gut erforscht sind, bleiben für alle anderen
Verbindungen wegen unseres geringen Kenntnisstands Unsicherheiten.

Der Energieverbrauch und damit die CO 2-


Der Weltbevölkerungswachstum, der Energieverbrauch und
Emissionen steigen sogar im Vergleich
die CO2-Emissionen von 1870 bis heute zum rapiden Bevölkerungswachstum
ü b e r p r o p o r t i o n a l an.
24 18
Wurden 1960 rund 4 Mrd. t SKE/a (1t SKE
(Steinkohleneinheit) = 8,14 MWh) von
21
ungefähr 3 Mio. Menschen verbraucht, so
Energieverbrauch und Emissionen

15
18
werden heute über 12 Mrd. t SKE/a von 6
Bevölkerung in Mio.

12
15
Mio. Menschen verbraucht. Die
in Mrd. t

12 9
Verdoppelung der Menschheit in den
9
6 letzten 40 Jahren brachte also eine
6 Verdreifachung des Energieverbrauchs mit
3
3 sich. Trotz aller Appelle ist wenig
0 0 Handlungswille und praktisch keine
Änderung des Trends zu Erkennen.
1870
1880

1890
1900
1910

1920
1930
1940
1950

1960
1970

1980
1990
2000

Jahr
Bei einem Vergleich der Szenarien im
Modell und in der Wirklichkeit, zeigte sich,
Energieverbrauch in SKE / a CO2-Emissionen in CO2 / a dass diese nicht übereinstimmen, wenn
Bevölkerung in Mio. nur ein natürlicher Einfluss angenommen
wird oder nur menschliches Einwirken
betrachtet wird.
Eine gute Übereinstimmung der Realität mit allen Modellen zeigt sich hingegen, wenn natürliche und
menschliche Einwirkungen kombiniert werden. Die Werte der Temperaturerhöhung in Modell wie
Wirklichkeit sind damit für den simulierten Zeitraum von 1850–2000 praktisch deckungsgleich, somit
ist der Einfluss des Menschen an der Erhöhung der Temperatur nachgewiesen.7 Die Genauigkeit der
Übereinstimmung zeigt auch, dass die bisher ermittelten Ursachen und Zusammenhänge reichen,
um eine sehr genaue Erklärung der Vorgänge zu liefern, schließen dabei gleichzeitig die wegen
fehlender Forschung bisher nicht berücksichtigbaren Gründe nicht aus. 8
Hinzu kommt, dass mit steigender Konzentration an CO2 die Meere und das Land weniger Kohlen-
dioxid aufnehmen werden können. 9 Als Folge könnte der weitere Anstieg progressiver erfolgen.
Der wichtigste Schritt wäre folglich die Stabilisierung des jetzigen Zustandes herbeizuführen und
langfristig Möglichkeiten zur Reversion der klimatischen Vorgänge zu entwickeln. Die Modelle zeigen,
dass dafür große Anstrengungen unternommen werden müssen und vor allem äußerst dringend

4
Die Zunahmen belaufen sich auf 31%, 151% und 17%, S6f.
5
S.6.
6
S.7.
7
S.11f. Das IPCC gibt dafür eine 99%ige Sicherheit an.
8
Fußnote zu Abbildung 4: S.11.
9
S.12.

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gehandelt werden muss, um die Konzentration von CO2, des wichtigsten Treibhausgases, auf
zumindest dem jetzigen erhöhten Wert zu halten. Da die Emissionen mit einer zeitlichen
Verzögerung in die Atmosphäre gelangen, ist also auch bei einem sofortigen Emissionsstopp nicht zu
verhindern, dass die Konzentration noch über einen längeren Zeitraum zunimmt.
Um die Konzentration auf 450 ppm zu stabilisieren, müssten die Emissionen der nächsten
Jahrzehnte unter den Wert von 1990 sinken. 10 Das wären dann 61% über dem Wert von 1750,
wobei der aktuelle Wert - wie erwähnt - ´nur´ 31% darüber liegt! Zur endgültigen Stabilisierung
wäre danach eine Reduzierung der Emissionen auf einen sehr kleinen Bruchteil der derzeitigen
Werte notwendig.11
Der beste zu erreichende Zustand ist also eine Verdopplung der momentanen CO 2-Konzentration.
Dies zu erreichen ist laut verschiedener eigener Szenarien, welche das Deutsche Zentrum für Luft-
und Raumfahrt (DLR) simulierte nur möglich, wenn fast ausschließlich auf regenerative Energien
gesetzt würde und der heutige Anteil fossiler Energien halbiert würde.12
Als Folge wird die weltweite Durchschnittstemperatur wird zwischen 1.4 und 5.8 °C (Ø der Szenarien
ca. 3°C) zunehmen und der Meeresspiegel zwischen 20 und 70 cm (Ø der Szenarien ca. 50cm) 13
steigen, wie alle Szenarien der IPCC zeigen.
Es ist weiterhin wahrscheinlich, dass sich die Verteilung der Niederschläge regional unterschiedlich
verschieben wird. Größere jährliche Abweichungen der Niederschlagsmenge vom Durchschnitt mit
daraus resultierenden verstärkten trockenen wie regenreichen Jahreszeiten sind dabei mit Sicherheit
anzunehmen.14 Die Prognosen werden in der in allen Punkten recht vorsichtig formulierten IPCC-
Studie mit einer Sicherheit von mindestens 60% angegeben, die Mehrzahl liegt jedoch über 90%.

Als Schlussbemerkung können wir uns nur dem Hinweis des IPCC anschließen, dass alle Kurven der
prognostizierten Veränderungen im nicht dargestellten Zeitraum nach 2100 weiterhin ansteigen. Der
Leser möge dies bei der Interpretation der Diagramme für sich berücksichtigen.15
Ein weiteres Fazit: Dieser vom Menschen verursachte Klimawechsel wird laut IPCC für viele
Jahrhunderte andauern. 16

Als Grundlage dieser Zusammenstellung diente hauptsächlich die Zusammenfassung der letzten
Studien des IPCC: Diese können Sie auf der Seite www.ipcc.ch/pub/spm22-01.pdf herunterladen
können. Dort finden Sie auch weitere aktuelle Studien und Daten, welche vom IPCC Erstellt und
Zusammengetragen wurden: www.ipcc.ch/pub/reports.htm#sprep

Weiterführende Informationen erhalten Sie unter anderem hier:


www.treibhauseffekt.com

10
S.12.
11
S.12.
12
Stellenwert regenerativer Energien in einer nachhaltigen Energieversorgung (Vortragsfolien), in: Regenerative Energien – Schlüsseltechnologie für eine nachhaltige
Energieversorgung? Tagungsband der Jahrestagung 2000 der Hermann-von-Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentern, München 2000.
13
S.13f.
14
S.13.
15
In der Fußnote zu Diagramm 5.
16
S.17.

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