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Hubert Blanz

Level Five
Am Pulsschlag der Anonymität
The Heartbeat of Anonymity
Roland Schöny In urbane dem Erfahrungshintergrund seiner in Wien. Mit einer Nutzfläche von der ergänzende Realitäten: Räume,
Zwischenwelten vielschichtigen Soundexperimente. 345.000 Quadratmetern, insgesamt die in Bezug auf bestimmte Zwecke
ohne jegliche Spur von Individuali- Durch die Verschaltung des visuellen 45 Kliniken und Instituten sowie mehr (Verkehr, Transit, Handel, Freizeit)
tät, an irreal anmutende Orte fernab Materials mit diffizil strukturierten als 2.180 Betten zählt es zu den größ- konstituiert sind, und die Beziehung,
konkreter menschlicher Kommuni- Geräuschagglomerationen verdichten ten Versorgungseinrichtungen dieser die das Individuum zu diesen Räumen
kation führt die künstlerische Arbeit sich seine Arbeiten zu suggestiven, Art in Europa. 1 Allerdings enthalten unterhält.“ 3
von Hubert Blanz. Seine Medienins- medial generierten Konzentraten, die die parallel ablaufenden Videos und Wie flüchtig und unpersönlich diese
tallationen und fotografischen Werke in hypnotischer Monotonie spezifi- Bildsequenzen der Installation keinen Beziehung bleiben kann, reflektiert
fokussieren räumliche Konstellationen sche Raumkonstellationen der späten einzigen Hinweis auf das tatsächliche Hubert Blanz in Level Five im O.K
von extremer, geradezu übersteigerter Moderne spiegeln. geografischen Umfeld. Mögliche Refe- Centrum mit der Bewegung der Kame-
Künstlichkeit. In Verfahrensweisen Die für die Reihe O.K spektral kon- renzen bleiben bewusst ausgeblendet. ra, die sich in den Spitalskorridoren
visueller Formalisierung, die auch an zipierte mehrteilige und begehbare Trotz der durchgehend farbig ge- unablässig vorantastet, aber nirgendwo
filmische Produktionsweisen angelehnt Video-Sound-Installation Level Five stalteten Raumsequenzen mit ihren anhält. Imaginiert wird eine aseptische,
sein können, versucht Blanz Gefühle führt durch die vereinsamt wirkenden wechselnden Lichtsituationen, die durch und durch aus Oberfläche be-
des Ausgesetztseins, der sozialen De- Korridore und Verbindungszonen zur visuellen Trennung der einzelnen stehende Umgebung, die alles andere
stabilisierung oder der geografischen in einem offenbar monumentalen Stationsbereiche und Gebäudesegmen- als zum Verweilen einlädt, was Hubert
Entfremdung von privaten Lebenszu- Krankenhauskomplex, dessen inneres te im Inneren gedacht sind, erinnern Blanz durch die Rastlosigkeit der nicht
sammenhängen zu evozieren. Mit dem Wegenetz nirgendwo auf ein Ende die Kamerafahrten durch die nicht enden wollenden Kamerafahrten in
technischen Auge der Foto- oder Video- hinzudeuten scheint. Im Zuge der Re- enden wollenden Spitalsgänge an eine den miteinander synchronisierten und
kamera tastet er die Oberflächentextur cherchen für die Arbeit suchte Hubert hermetische, durch Isolation geprägte im Wechsel des jeweiligen Farbtons
von Architekturen ab, deren strukturel- Blanz nach Raumsituationen, deren ar- Welt, in welcher jegliche Orientie- aufeinander abgestimmten Projektio-
le Musterungen darauf hindeuten, dass chitektonisches Framing Parameter des rung nach draußen hin allmählich nen weiter steigert.
hier lediglich das Prinzip anonymer Zwischenaufenthalts, der Übergangs- paralysiert wird. Während zunächst Speziell in diesem Aspekt erinnert
Funktionalität zu dominieren scheint. zone und des Transfers repräsentieren. Assoziationen mit ausweglosen Traum- Level Five an konzeptionelle Grundge-
Solche virtuell anmutenden Bildwelten Dabei stieß er auf die Innenwelt des sequenzen aufkommen mögen, legt danken in anderen Werken von Hubert
generiert Hubert Blanz oftmals vor Allgemeinen Krankenhauses (AKH) erst die gespenstische Menschenleere Blanz. Diese sind ebenfalls von einer
den Charakter der Architektur offen, übersteigert inszenierten Künstlichkeit
die in ein ortloses Einerlei führt und geprägt und in unmittelbarer Nähe
allmählich von gewachsenen urbanen der Tangente virtueller Bildproduktion
Traditionen abdriftet. angesiedelt. Dennoch werden diese
Impressum / Imprint
Der französische Anthropologe Bildwelten nicht allein am Computer
Hubert Blanz Marc Augé umschreibt solche global generiert. Vielmehr wählt Blanz kom-
Level Five austauschbaren räumlichen Dispo- plexe Verfahrensweisen, um von ihm
O.K spektral Ausstellung / Exhibition: 11. 3. – 17. 4. 2005 sitive als „Nicht-Orte”. Im Schatten hergestellte Modelle oder kamerage-
der Entwicklung ökonomischer und recht Bauteile aus dem technifizierten
O.K Centrum für Gegenwartskunst Oberösterreich
Direktor O.K / Director O.K: Martin Sturm
kommunikativer Ballungszentren Alltag in die für ihn spezifische Bild-
Kurator / Curator: Roland Schöny dienen sie zur Erbringung effizienter sprache menschenleerer Künstlichkeit
Produktion / Production: Georg Seyfried, Michael Weingärtner Infrastrukturleistungen und können zu transformieren.
Medientechnik / Medialab: Gottfried Gusenbauer dementsprechend Bahnhöfe, Flughä- Für Geospaces (2002) verwendete er
Präsentationstechnik / Presentation: Rainer Jessl fen, Krankenhäuser, Hotelhallen oder unterschiedliche Leiterplatten, deren
Aufbauteam/ Setup team: Aron Rynda, Jarno Bachheimer, Franz Obojes
Autobahnen umfassen: Damit stehen typische Struktur aus mit Epoxidharz
O.K Team: Erika Baldinger, Stefan Blaschek, Max Fabian, Maria Falkinger, sie in deutlichem Kontrast zu einer getränkten Glasfasermatten mit
Tamara Haberfellner, Peter Hütmannsberger, Marion Gillhofer, Franz Krug, gewachsenen sozialen Syntax. „So aufgelöteten Schaltkreisen ihn wegen
Jörg Lehner, Barbara Mair, Sonja Mülleder, Wolfgang Nagl, Karin Pils,
Franz Quirchtmayer, Martina Rauschmayr, Brigitte Rosenthaler, Genoveva Rückert, wie ein Ort durch Identität, Relation ihrer spezifischen Haptik und Materiali-
Markus Schiller, Ulrike Schimpl, Norbert Schweizer und Geschichte gekennzeichnet ist, so tät interessierte. Als Rohmaterial für
O.K spektral Broschüre / Brochure
definiert ein Raum, der keine Identität diffizil gestaltete Landschaften im
besitzt und sich weder als relational Modellbauformat ergaben die Platinen
Redaktion / Editor: Ingrid Fischer-Schreiber noch als historisch bezeichnen lässt, mit ihren unterschiedlichen Schich-
Übersetzung / Translation: Jennifer Taylor-Gaida
Fotos / Photos: Hubert Blanz, Otto Saxinger einen Nicht-Ort. Unsere Hypothese tungen, Lochungsbildern und farbigen
Gestaltung / Graphic Design: bauer – konzept & gestaltung lautet nun, dass die ‚Übermoderne’ Abstufungen die Grundlage für
Lithografie / Lithography: Christian Schepe
Druck / Printing: Holzhausen Druck & Medien, Wien
Nicht-Orte hervorbringt, also Räume, Fotoarbeiten, deren Textur unmittelbar
die selbst keine anthropologischen Orte Assoziationen an die Vermessung der
© O.K Centrum für Gegenwartskunst, Künstler und Autor / Artist and Author 2005 sind und [...] die alten Orte nicht inte- Erdoberfläche aus der Satellitenpers-
O.K Centrum für Gegenwartskunst Oberösterreich
O.K Center for Contemporary Art Upper Austria griert; registriert, klassifiziert und zu pektive aufkommen lässt.
Dametzstraße 30, A-4020 Linz Orten der Erinnerung erhoben, nehmen Auf der Basis ähnlichen Ausgangsma-
Tel. +43(0)732-78 41 78 Mit Unterstützung/With support from:
Fax +43(0)732-77 56 84
die alten Orte darin einen speziellen, terials, jedoch mit generell anderer
office@ok-centrum.at fest umschriebenen Platz ein.“2 Zielrichtung entstand Hubert Blanz’
www.ok-centrum.at Bezeichnet werden mit „dem Ausdruck Audio-Videoinstallation digital
‚Nicht-Ort´ zwei verschiedene, einan- surroundings (2001). Auch dafür
Level Five, 2005
assemblierte er CPU-Platinen zu einem er per Makroaufnahme ein enormen tektonischer Formationen erahnen lässt, Audio-/Videoinstallation, 7-teilig,
jeweils 330 x 248 cm /
technoiden Patchwork, dessen Textur Maßstabsprung herstellt.5 holt er die Erinnerung an unzählige Ein-
audio/video installation, 7-part,
an das Dickicht einer spätmodernen Unübersehbar bleibt Hubert Blanz’ zelschicksale und die Dramatik in einem 330 x 248 cm each
Megacity erinnert. Um dem Publikum Faszination für artifizielle Architek- Krankenhaus, über die Ebene seiner Installationsansicht
dieses Konstrukt als gefakte Stadt- turen, die ihn offenbar immer wieder Soundkomposition zurück. Als Tonquel- O.K Centrum für Gegenwartskunst /
landschaft zu erschließen, saust eine dazu motiviert, künstliche Bildwelten len, die er per Sampler bearbeitete und installation view
O.K Center for Contemporary Art
Videokamera in endlosen und nach zu generieren oder umgekehrt Abbilder moduliert aufbereitete, dienten Atemge-
der Aufnahme per Computer geloopten des Realen in die Sphäre völliger räusche, wie sie etwa beim Hyperventi-
und beschleunigten Fahrten über die Künstlichkeit zu transferieren wie in der lieren entstehen, aber auch das Ticken 1
Platinenformationen. So ergeben sich Installation Level Five für das O.K Cen- von Uhren oder Herzschlagpochen. vgl. http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.
Ansichten wie aus einem rasenden He- trum für Gegenwartskunst. Damit greift Auch spezielle Maschinengeräusche aus w/w558139.htm;
likopterflug auf einer Verfolgungsjagd. er ein Paradoxon unserer Wahrneh- dem Operationssaal – das Zischen von aeiou. Das Kulturinformationssystem des bm:
bwk.
Modellhaft wird erlebbar, was der mung im mediatisierten Alltag auf, das Ventilatoren, das Rollen von Betten und 2
deutsche Kulturwissenschaftler dazu führt, dass fiktionale Konstrukte Rollstühlen oder hypnotisch klingende Marc Augé, Orte und Nicht-Orte (Non-Lieux.
Christoph Asendorf im Buch Super größere Wirklichkeitsnähe suggerieren und nicht enden wollende Liftansagen Introduction à une anthropolgie de la surmo-
Constellation4 als veränderte können als die visuelle Übersetzung waren Ausgangsmaterial für eine in dernité, Paris 1992, übersetzt aus dem Franzö-
sischen von Michael Bischoff), Frankfurt/Main
Raumwahrnehmung im Zeitalter der tatsächlicher Raumsituationen. musikalischen Harmonien und Akkorden 1994, S. 92 – 93
Neukartografierung der Welt als Netz Doch während die von Hubert Blanz in konzipierte Soundkomposition. Tempo 3
von Flugverbindungen beschreibt. Bild übersetzten Welten gewöhnlich und Rhythmik versuchte Blanz der Ge- Marc Augé, ibid, S. 110.
Koordinaten der klassischen perspek- menschenleer bleiben, erinnert die schwindigkeit des leicht beschleunigten 4
vgl. Christoph Asendorf, Super Constellation,
tivischen Darstellung relativierern rhythmisierte Soundspur der Installati- Gehens in einem Krankenhaus anzuglei-
Flugzeug und Raum-
sich, da sich die Wahrnehmungsfelder on Level Five unüberhörbar an die om- chen, während die Ankündigung der ein- revolution, Vienna 1997.
tendenziell dynamisieren. Der Architekt nipräsente und zugleich beängstigend zelnen Stockwerke in den Liftansagen 5
und Theoretiker Wolfgang Fiel verweist fern wirkende Existenz von Menschen erbarmungslos an ein ununterbrochenes vgl. Wolfgang Fiel, Digital surroundings, Kunst-
raum Dornbirn, wahrscheinlichkeiten – junge
darauf, dass Blanz, außerdem die in einer Wartesituation. Im Gegensatz Weiterfahren von einer anonymen
kunst zwischen realität und fiktion,
einzelnen Elektronikbauteile von ihrem zu anderen Arbeiten, in denen er das Station zu nächsten erinnert. Dornbirn 2002.
funktionalen Kontext befreiet, indem Soziale oft nur über den Umweg archi-
« Level Five, 2005
Audio-/Videoinstallation, 7-teilig, jeweils 330 x 248 cm /
audio/video installation, 7-part, 330 x 248 cm each
Installationsansicht
O.K Centrum für Gegenwartskunst /
installation view
O.K Center for Contemporary Art

Roland Schöny Hubert Blanz’ contrary, such references, even in of these relationships by moving technical parts is a fake cityscape, a
artistic work reality probably not exactly omnipre- the camera, making it relentlessly video camera whizzes over the circuit
takes us on a journey through urban sent, are deliberately omitted. inch forward through the hospital boards in endless journeys, which
in-between worlds devoid of any trace In spite of the spatial sequences, corridors and never allowing it to are recorded by computer and then
of individuality, to seemingly unreal which are all shown in color and in stop. The imagination calls up an looped and accelerated, creating the
places far away from any tangible hu- varying stages of light and darkness, aseptic, positively uninviting environ- impression of viewing a car chase
man communication. Both his media seemingly conceptualized in this ment, consisting solely of surfaces, from a high-speed helicopter.
installations and his photographic way to create nuances and a visual and Blanz further intensifies this This allows us to experience in model
works focus on spatial constellations differentiation between the indivi- impression with the restlessness form what the German cultural sci-
of extreme, even exaggerated artifici- dual wards and building segments, of the endlessly moving camera in entist Christoph Asendorf describes
ality. Using various visual formali- the camera’s journey through the the projections, each of which is in his book Super Constellation4
zation methods, sometimes derived endless hospital corridors reminds us synchronized and matched with the as the phenomenon of our changing
from film production techniques, of a hermetic, isolated world in which others according to the changes in perception of space in an age where
Blanz attempts to evoke feelings of any orientation towards the outside the respective colors. the world is being re-charted as a
exclusion, of social destabilization or world gradually becomes paralyzed. It is due to this aspect in particular network of flight connections. Asen-
of geographic alienation from private When confronting these images, one that Level Five reminds us of basic dorf points out that the traditional
life contexts. With the technical eye initially may associate them with conceptual ideas in some of Blanz’ perspectival representation of space
of the photographic or video camera, inescapable dream sequences, but other works, which also attempt to ap- is not only tied to stable coordinates,
he scans the surface texture of ar- then the ghostly, deserted atmosphe- proach geographical spatial figures. but is in practice normally also bound
chitectures whose structural patterns re created exposes the character of These are marked by the orchestra- up with the horizontal viewpoint we
would seem to indicate that it is only the architecture, which generates a tion of a visually exaggerated artifi- are used to. Both prerequisites have
the principle of anonymous functiona- placeless monotony and gradually ciality and are positioned in direct been qualified since the beginning of
lity that dominates here. Blanz often drifts away from organically evolved proximity to the tangents of virtual the industrial revolution, since fields
generates such apparently virtual urban traditions. image production. Nevertheless, of perception have tended to become
visual worlds by drawing on the The French anthropologist Marc Augé these visual worlds are not solely more dynamic. At higher speeds,
experience he gained when creating describes such globally interchange- generated by computer. On the contra- space can be experienced as a realm
his complex sound experiments. He able spatial dispositives as “non- ry, Blanz chooses complex procedures of movement.
interweaves visual material with places.” In the shadow of developing to transform his self-made models or In his analysis of the work digital
meticulously structured agglomera- economic and communicative camera-friendly ready-made parts surroundings, Wolfgang Fiel refers
tions of noise to condense his works population centers, these non-places from day-to-day technical life into his to Hubert Blanz’ method of freeing
into suggestive, media-generated exist to provide efficient infrastructu- specific visual language of deserted the operative entity of the individual
concentrates, using hypnotic monot- ral services, taking the form of train artificiality. electronic parts from their functio-
ony to reflect specific late modernist stations, airports, hospitals, hotel For Geospaces (2002), he used va- nal context by using macro-shots to
constellations of space. lobbies or highways. rious circuit boards, since their spe- expand the scale.5
The walk-in video and sound instal- As such, they are in sharp contrast to cific haptic and material properties In this work, too, Blanz’ fascination
lation Level Five, conceived for the an organically evolved social syntax awoke his interest, with their typical with artificial architectures cannot
O.K. spektral series and consisting with its concept of “place.” “Just as structure of glass fiber mats soaked be ignored; they seem to motiva-
of several parts, leads us through a place is characterized by identity, in epoxy resin onto which the circuits te him again and again either to
seemingly deserted corridors and relationships and history, a space are soldered. The printed circuit generate artificial visual worlds
connecting zones, an apparently that is devoid of identity and that can boards with their different layers, which are perceived to sway towards
never-ending internal network of pas- be described neither as relational nor perforation patterns and modulated post-modernist reality, or, conversely,
sageways in a monumental hospital as historic defines a non-place. Our colors became the basic raw material to transfer images of what is real into
complex. In the course of his research hypothesis is thus that ‘super-moder- for the design of complex landscape the realm of absolute artificiality, as
for this work, Blanz looked for spatial nism’ creates non-places, i.e. places models, resulting in a texture that in the Level Five installation for the
situations with architectonic framing that are not anthropological and [...] calls to mind direct associations O.K Center for Contemporary Art. In
parameters representing the tempora- that do not integrate the old places. with satellite surveys of the earth’s doing so, he picks up on a paradox
ry sojourn, transition zones as well as Registered, classified and consigned surface. of our perception in an increasingly
transfer. In his search, he discovered to the realm of memory, the old Hubert Blanz created his audio-video media-dominated world, which is that
the Allgemeines Krankenhaus (AKH), places take on a precisely defined installation digital surroundings fictional creations can almost seem
a general hospital in Vienna. The hos- role.”2 “Non-places are characteri- (2001) based on similar source closer to reality than the visual depic-
pital is one of the largest of its kind in zed, however, by two different but material, but with a somewhat tion of actual spatial situations.
Europe, with 345,000 square meters complementary realities: spaces that different objective. For this work, too, But while the worlds Blanz translates
of usable space, a total of 45 clinics are created with a certain purpose in he assembled countless CPU printed into images usually remain deser-
and institutes of the University of mind (transport, transit, trade, leisure circuit boards to create a technoid ted, the rhythmic soundtrack of the
Vienna as well as more than 2,180 time), and the relationship the indivi- patchwork with a texture made of Level Five installation, played on
beds.3 However, the installation’s dual maintains with these spaces.”3 miniature parts, recalling the almost several channels, reminds us of the
videos and picture sequences, which In *Level Five*, showing at the O.K impenetrable labyrinth of a late omnipresent and at the same time
run in parallel, give no indication of Center, Hubert Blanz reflects the modernist mega-city. To communica- frighteningly remote-seeming
the geographic surroundings. On the temporary and impersonal nature te to viewers that this assembly of existence of people in a state of wai-
Hubert Blanz

ting marked by uncertainty, strange- 1 Geboren 1969 in Hindelang / Born 1969 in Hindelang / DE
Cf. http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.w/
ness and loneliness. Contrary to other w558139.htm; aeiou. The culture information
Lebt und arbeitet in Wien / Lives and works in Vienna / AT
works in which he only provides a system of bm:bwk.
vague impression of the social aspect 2 Ausbildung / Education
by taking a detour through architec- Marc Augé, Orte und Nicht-Orte (Non- 1993 – 99 Universität für angewandte Kunst, Wien / University of Applied
Lieux. Introduction à une anthropologie
tonic formations, here he uses his de la surmodernité, Paris 1992, translated
Arts, Vienna / AT
sound composition to remind us of from the French into German by Michael
countless individual human fates Bischoff), Frankfurt/Main 1994, pp. 92–93. Preise / Stipendien (Auswahl) / Prizes / Scholarships (selection)
and the dramatics of a hospital that 3 2005 Auslandsstipendium für Fotografie in New York
Marc Augé, ibid, p. 110.
resembles a huge machine planted 2001 Österreichisches Staatsstipendium für Fotografie
4
in urban space. He used breathing Cf. Christoph Asendorf, Super 2000 1. Preisträger im 18. Römerquelle Kunstwettbewerb für
noises such as those generated when Constellation, Flugzeug und Raum- künstlerische Fotografie
hyperventilating, the ticking of clo- revolution, Vienna 1997.
cks or the beating of hearts as sound 5 Einzelausstellungen (Auswahl) / Selected Solo Exhibitions
Cf. Wolfgang Fiel, “Digital surroundings,”
sources which he then processed on Kunstraum Dornbirn, wahrscheinlich- 2004 Blanzscape, Personalausstellung, Galerie Lindner, Wien / AT
a sampler and modulated. Blanz also keiten – junge kunst zwischen realität 2003 Geospaces, Projektraum, Kunstraum Innsbruck / AT
used special machine noises from the und fiktion, Dornbirn 2002. 1995 Stagfloor, Universität für angewandte Kunst, Wien / AT
operating room – ventilators hissing,
beds and wheelchairs rolling, Gruppenausstellungen (Auswahl) / Selected Group Exhibitions
or hypnotic and endless elevator 2005 Simultan, Museum der Moderne, Salzburg / AT
recordings – as source material 2005 Spacious, Österreichisches Kulturforum, Warschau / PL
for his sound composition, which 2005 A Room of my own, Hofmobiliendepot Möbel Museum, Wien / AT
was conceived for the most part in 2003 Junge Wiener Kunst, Storms Galerie, München / DE
musical harmonies and chords. He 2003 Conflicts / Resolution, Sammlung Essl, Klosterneuburg / AT;
tried to adapt the tempo and rhythm Sonja Roesch Gallery, Houston, Texas / US; Haus Konstruktiv, Zürich /CH
to the slightly accelerated walking 2002 Von Anfang an ..., Künstlerhaus, Salzburg / AT
speed of people in a hospital, while 2002 Wahrscheinlichkeiten, Kunstraum Dornbirn, Dornbirn / AT
the announcement of the different 2002 Transkommunikation, Performance, dietheater Künstlerhaus, Wien / AT
floors in the elevator reminds us 2001 Sieben, Volpinum, Kunstsammlung, Wien / AT
almost mercilessly of the continuing, 2001 18. Römerquelle Kunstwettbewerb, Fotomuseum Westlicht, Wien / AT
uninterrupted journey from one 2001 Moving Out, Museum moderner Kunst, MuseumsQuartier, Wien / AT
anonymous ward to the next. 2001 18. Römerquelle Kunstwettbewerb, Galerie der Stadt Wels / AT
2000 Palmen und Platinen, Galerie Lindner, Wien / AT
1999 Lebensstrom, Haus Konstruktiv, Zürich / CH

Level Five, 2005


Audio-/Videoinstallation, Photostill B/028
audio video installation, photo still B/028

Geospaces M 1:195.000, 2002


C-Print auf Aluminium, 126 x 126 cm
Hubert Blanz
Level Five, 1999/2001/2005
Audio-/Videoinstallation, Videostills Level Five

O.K Artists in Residency

Das O.K Centrum für Gegenwartskunst The O.K Center for Contemporary
Oberösterreich ist ein Experimental- Art is an experimental laboratory
labor im Bereich der aktuellen Kunst. in matters of art. It has especially
Es hat die Herausforderungen an ein taken up the challenges that face
zeitgenössisches Kunsthaus angenom- an institution of contemporary art
men und konzentriert sich nicht nur today and focuses explicitly on the
auf die Präsentation, sondern auch production of art works, rather than
ausdrücklich auf die Produktion von on presentation.
künstlerischen Arbeiten.
Als variables Format eröffnet die Reihe As a variable format the series
„O.K spektral“ Zugänge in Zwischenfel- “O.K spektral” opens up access into
der. Ausgehend von den Rasterungen in-between fields. Starting from
aus Clicks, Cuts und Microsamples und the interlocking of clicks, cuts and
den Sounds der Neuen Elektronik, microsamples and the sounds of new
werden Anbindungen mit visuellen Kon- electronics, the series focuses on
zepten, architektonischen Entwürfen connections with visual concepts,
oder entsprechenden Designlösungen architectonic drafts or relevant
fokussiert. Als Brennpunkt zeitgenössi- design solutions. As a hotspot for
scher Kunstproduktion und -diskussion the production and discussion of
bietet das O.K Centrum für Gegenwarts- contemporary art, the O.K Center for
kunst sowohl die technischen wie auch Contemporary art provides the tech-
die strukturellen Voraussetzungen, um nical and the structural conditions to
diesen Routen gegenwärtiger Medien- appropriately explore these routes of
kultur adäquat zu folgen. current media culture.

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