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Slawonien
Die Sonne Der Horizont Kontinuität des Lebens
8000
Morgenröte am Horizont
Das Wasser Die Flüsse
Die Sümpfe
Die gerade Linie des Horizonts, die Begegnung von Himmel und
Erde, fasziniert jeden Besucher der weiten Ebene Ostkroatiens. Bereits
vor Urzeiten hielt der Mensch hier inne — und beschloss zu bleiben.
Er nahm dieses fruchtbare Land in Besitz und dieses ihn. Er begann,
Der Winter Orientexpress
eine Kultur zu einer Zeit zu entwickeln, als die ersten großen Zivili-
sationen der Menschheit im indischen Fünfstromland (Pandschab), in
Mesopotamien und im Nildelta entstanden. Die mächtige Donau mit
ihren Zuf lüssen Save und Drau stellte für die Menschen eine natürliche
Grenze dar. Die Berghöhen wurden zu Zuf luchtstätten für die Schwä-
Der Mensch Die Eiche
Der Orion
cheren auf der Flucht vor den Eroberern. Deshalb blieb der Mensch
hier, wurde heimisch, arbeitete und lernte das Leben genießen.
Morgendämmerung
Morgendämmerung über Pannonien: Ein großartiges Spektakel aus dem Urmeer erhob. Der Mensch veredelt diese Landschaft
der Darstellung des Urbeginns. Die Ebene taucht, eingehüllt in seit Vorzeiten bis heute mit harmonisch angeordneten Siedlungen
einen Nebelschleier über dem breiten Flusstal, unmerklich aus der zwischen dem prachtvollen Kolorit der fruchtbaren Felder und der
Dunkelheit auf. Der Himmel wölbt sich langsam blau darüber und Galeriewälder, in denen reiches Leben blüht, wie beispielsweise die
die erhabene Stille kündet das Drama der Erwartung an. Es be- verschiedenartigsten Vogelgemeinschaften Europas. Ostkroatien
ginnt das Fest des Lebens... Und so bereits seit 370 Millionen Jah- mit Slawonien, der Baranja und dem westlichen Srijem ist als ori-
ren, seit dem sich das älteste Festland dieses Teils des Kontinents ginale Raumeinheit Kroatiens und Europas zu betrachten.
Vinkovci
8000 gradski-muzej-vinkovci@vk.t-com.hr
turisticka.zajednica@vk.t-com.hr
Es gibt nur wenige Regionen, deren äußeres Erscheinungsbild schen Merkmalen von den Kultureinf lüssen der Vergangenheit
und Leben so stark von Flüssen geprägt sind, wie in Ostkroa- aus dem weiteren Raum. Podunavlje (Donauregion), Posavi-
tien. Die breiten Flussläufe von Save, Drau und Donau haben na (Save-Region) und Podravina (Drau-Region) sind Gebiete,
weite Anschwemmungsebenen mit Galeriewäldern geschaffen, denen die Flüsse ihren Namen gegeben haben. Die ehemals
Oasen biologischer Verschiedenartigkeit. Mit ihnen strömen wirtschaftlichen Arterien prägen auch heute die Landschaft,
seit Urzeiten kulturelle Einf lüsse in diesen Raum, die ihn be- die Mentalität und die Lebensart: Sportwettkämpfe auf dem
reichert und veredelt haben: von der Sopot-Kultur der Fischer Wasser, Fischfang und Fischspezialitäten, Urlaub und Erholung
aus der jüngeren Steinzeit, die in Pfahlbauten lebten, über die in der Grünzone der Flussläufe. Die Flüsse sind ein gewisser
VuËedol-Kultur des Aeneolithikums, die römische Kultur und Raumcode Ostkroatiens und machen es zu einem erkennbaren
das Mittelalter bis in die Gegenwart. Die entwickelten Uferstäd- und verschiedenartigen regionalen Mosaik Kroatiens.
te zeugen mit ihren urbanistischen und architektonisch-stilisti-
Ökologisches Puzzle
Die Sümpfe
Naturpark KopaËki rit. Verwaltetes Natur-
reservat seit 1967; Zoologisches Sonder-
reservat seit 1976.; www.kopacki-rit.com
Der moderne Mensch wird sich immer mehr der Bedeutung des wicht bis zu hundert Kilogramm erreichen kann, Plötze, Rotfeder,
Sumpfes als Lebensquelle und Bewahrer biologischer Verschiedenar- Blicke, Zander und Nerf ling in die Drau und in die Donau und noch
tigkeit bewusst. Die größten, bekanntesten und artenreichsten Sumpf- viel weiter. Fische, die in den hundert Überschwemmungstagen ihren
gebiete sind Crnac-polje, Jelas-polje und BiË-polje in der Schwemm- Ausweg nicht finden, bleiben im seichten Wasser des Rits gefangen
landebene der Save und das KopaËki rit an der Mündung der Drau und sind Futter für die Vögel. Es gibt hier fast dreihundert Vogelarten,
in die Donau. Im Frühling verwandelt sich das KopaËki rit nach Re- darunter Exemplare bedrohter europäischer Arten mit besonderem
genfällen und Schneeschmelze in den Alpen in eine unübersehbare, Seltenheitswert, wie den Schwarzstorch, den Steppenfalken und den
mit Wäldern gesprenkelte Wasserf läche. In der warmen Jahreszeit Seeadler. Hier nisten verschiedene Reiher, Wasserschwalben, Mö-
ist es Zwischenstation zahlreicher Zugvögel, die sich saisonbedingt wen, große Krähen und Kormorane, die bedrohten Haubentaucher
zwischen Afrika und Nordeuropa bewegen. Unter Wasser befindet und verschiedene Wildgänse. Zehntausende von ihnen überwintern
sich hier der größte Laichplatz Europas, hier erneuert sich das Leben im Rit. Hier überwintert auch der seltene Schelladler. Dieser Lebens-
von mehr als fünfzig Fischarten. Von hier aus ziehen der räuberische reichtum zieht die Aufmerksamkeit der Forscher und immer häufiger
Hecht, der dukatengoldene Karpfen, der bärtige Wels, der ein Ge- auch leidenschaftlicher Amateur-Vogelbeobachter auf sich.
Brehms
Tierleben
Liste wichtiger ornithologischer Gebiete (IBA) 1986.
Verzeichnis der wichtigsten Lebensräume von internation-
aler Bedeutung (Ramsar site) 1993.
Das Pferd
Die Schimmel, Wettbewerb der Pfer-
dezüchter, Babina Greda (seit 1980)
www.tz-djakovo.hr
Köpfe
Kirche St. Martin bei Našice (oben links);
Erdut (unten links); Ružica (unten rechts)
www.pozega-tz.hr
In den slawonischen Gebirgen verbirgt sich ein großer Schatz Kutjevo, das im Jahre 1232 gegründet wurde. An den Hängen
des mittelalterlichen architektonischen Erbes. Die Benedikti- des Krndija befindet sich oberhalb von Orahovica die Ruine
ner errichteten an den Osthängen des Psunj, an dem Rudina einer der größten und im Renaissancestil erbauten Burg in
genannten Ort, bereits im XII. Jahrhundert das Kloster des Kroatien. Von dem erhöhten Plateau vor einer der besterhal-
hl. Erzengels Michael. Aus der Kirche dieses Klosters stam- tenen mittelalterlichen Kirchen in Novi Mikanovci öffnet sich
men die berühmten romanischen Steinköpfe, die 1971 in Pa- ein weiter Blick auf die Tiefebene der Posavina. Noch heute
ris ausgestellt waren, und mit ihrem künstlerischen Wert das werden viele mittelalterliche Kirchen und weltliche Gebäude
ausgesprochene Interesse der europäischen kulturellen Öf- genutzt, und zu einigen von ihnen kann man in den Wei-
fentlichkeit hervorriefen. Das Kastell mit der Festungskirche ten der Gebirgswälder nur mit Hilfe geschulter, ortskundiger
St. Dimitrij in Brodski Drenovac stammt aus dem Mittelal- Führer gelangen.
ter, des Weiteren das quadratische Kastell in Cernik bei Nova
Gradiška und das Zisterzienserkloster der Jungfrau Maria in
Wasserpark
96°C
Orlov otok (Adlerinsel) in der Donau (rechts);
Die Save (oben und unten)
www.tzobizovac.hr
Pil
Pil, Osijek (links)
Der Kreuzgang des Franziskanerklosters,
Brod (rechts), Požega (unten)
Fast zur gleichen Zeit, als der Barock zum beherrschenden Stil errichtet wurde. Ein besonderes Beispiel für den Barock sind
in Europa wurde, ist er auch in der Architektur der Festungen die Stadthäuser und das Gebäude der Apotheke Thaller. Sehr
in Slavonski Brod und Osijek anzutreffen. In der Festung von malerische barocke Stadtzentren findet man in Vukovar, Vin-
Osijek verbinden sich die militärische, bürgerlich-administrati- kovci und Nova Gradiška. Einzelne barocke Klöster, Kirchen
ve und sakrale Architektur harmonisch miteinander. Auf dem und Gebäude gibt es in vielen kleineren Orten. Hervorzuhe-
Hauptplatz dominieren das Generalat aus dem Jahre 1726 mit ben ist das Franziskanerkloster in Slavonski Brod mit dem mo-
dem prachtvollsten barocken Steinportal Kroatiens, die Haupt- numentalsten Kreuzgang in Nordkroatien, das Kanonikerhaus
wache mit ihrem herausragenden Wachturm und der Kuppel so- in Đakovo, der Komplex des Franziskanerklosters mit Kirche
wie ein einstöckiges Bürgerhaus und der Stadtmagistrat. In der St. Rochus in Virovitica mit wertvollem Inventar, die Hei-
Mitte des weiträumigen quadratischen Platzes steht die Pil, die ligkreuzkirche in Osijek, die Kirche St. Philip und Jakob in
größte Barockskulptur Kroatiens. Der Hauptplatz von Požega Vukovar, die Kathedrale von Požega sowie auch die Kirche St.
ist bekannt für seine Gewölbe, auf denen ein Teil der Gebäude Theresia in Nova Gradiška und zahlreiche andere Bauwerke.
Die Festung Brod
Aus den großen Städte, wie sie zur Zeit der osmanischen Herrschaft
bestanden, f lüchtete ein Teil der Einwohner, als die Grenze an der
Save nach dem Frieden von Karlovac im Jahre 1699 vom Habsbur-
gischen Kaiserreich übernommen wurde. Die verstreut liegenden
Dörfer der Christen in den Wäldern werden von den neuen Herren
strategisch durch gut instand gehaltene Staatsstraßen verbunden und
mit Schanzen und Wassergräben, die zu Festungen mit zwei Ein-
gängen werden, gesichert. So konnten sie von den Bewohnern gut
verteidigt werden. Das veränderte das Leben in den damaligen Dör-
fern, die gleichzeitig der Grenzverteidigung dienten. Sie kontrollier-
ten alle Bewegungen und waren ein Hindernis für die großen Ar-
meen. Während des Bestehens dieses Festungssystems gab es keinen
einzigen gewaltsamen Versuch, es zu durchbrechen. Städte gibt es
zahlenmäßig weniger als vorher, aber darum sind die Festungen un-
übertroffen. An der Drau sind das die Festungen Virovitica, Valpovo
und Osijek, an der Save Gradiška und die imposante sternförmige
Barockfestung Brod. Während in der Festung Brod eine Mannschaft
von etwa fünftausend Soldaten lebte, hatte die Stadt Brod gerade mal
etwa 3500 Einwohner. Das Festungssystem sicherte ununterbrochen
unglaubliche zweieinhalb Jahrhunderte Frieden. Während die Bevöl-
kerung aus anderen Teilen Kroatiens in die Neue Welt auswandert,
wird Slawonien zu einem Land, in dem Milch und Honig f ließt.
Wohlstand
Fruchtbare Erde
VinkovaËke jeseni, Folklore-Festival, Präsentation
der ursprünglichen Volkskultur (seit 1965)
www.vk-jeseni.com
Ein vollkommenes Erleben Ostkroatiens ist undenkbar, ohne die gedeckten slawonischen Tisch erhält der Begriff „hausgemacht“
slawonischen Dörfer kennen gelernt zu haben. Sie sind eine Schatz- eine neue Dimension: duftendes Weizenbrot aus dem Backofen,
kammer des Kulturerbes, das im kollektiven Bewusstsein und in Frischkäse und Zwiebeln, Gef lügel- und Pilzsuppen, Braten, erst-
der Identität der hiesigen Bevölkerung verwurzelt ist. Hier haben klassige Fleischprodukte vom Schlachtfest, wie ungepresste Grie-
sich das jahrhundertealte Wissen und die Erfahrung verschiedener ben, geräucherter, durchwachsener Speck, Schinken und saftige,
Kulturen durch das gemeinsame Leben auf dem reichen, frucht- mit Paprikapulver oder zerriebenem Paprika gewürzte slawoni-
baren und ergiebigen pannonischen Boden niedergeschlagen. Als sche Würste. Auch sollten der berühmte Hirtengulasch, der Fisch-
eigenständiges slawonisches Kulturerbe wurde es für künftige paprikasch und Wildspezialitäten nicht unerwähnt bleiben. Dazu
Generationen „archiviert“. Das spiegelt sich unter anderem in der gibt es eine Fülle an Gemüse. Und dann noch die Süßspeisen: die
überreichen slawonischen kulinarischen Tradition wider, die hin- verschiedenen, reich gefüllten Wickelkuchen aus Hefeteig und die
sichtlich der Fülle und Verschiedenartigkeit ihrer gastronomischen Flomengebäcke! Man sollte auf eine slawonische Hochzeit kom-
Spezialitäten in Kroatien nicht ihresgleichen hat. Auf dem reich men, ein prachtvolles Festival hiesiger kulinarischer Tradition.
Art nouveau
Der Jugendstil in Osijek kann sich in seiner Luzidität und in sei- ner langärmeligen Bluse und einem Leibchen, die in den Rock ge-
nem Phantasiereichtum mit anderen Metropolen messen. Bereits steckt werden. Zu feierlichen Anlässen zogen die Frauen bis zu drei
im Jahre 1898 wurden in Osijek, bzw. in Kroatien, zwei moderne Leibchen übereinander und einen Unterrock, manchmal sogar bis
Skulpturen von Robert Frangeš MihanoviÊ aufgestellt. Im gleichen zu sieben bestickte Unterröcke, an. Der Reichtum Slawoniens zeigt
Jahr druckte man in den Zeitungen im Jugendstil gestaltete Anzei- sich stolz in diesem traditionellen festlichen Gewand. Es wurden
gen und baute Wohn- und öffentliche Gebäude in diesem Stil. Es dafür zu Hause hergestellter Stoff und Goldf äden für die Stickerei
gibt viele begabte und einfallsreiche Architekten. Aber der Jugend- verwendet. Die kunstvoll frisierten Haare wurden mit Zuckerwas-
stil meldet sich nicht nur in den erwarteten Bereichen, sondern an ser gefestigt und der ganze Dukatenreichtum auf der Tracht so an-
vollkommen unerwarteten Orten - auf dem Dorf. In der Županja- gebracht, dass ihn alle gut sehen konnten. Interessant ist, dass sich
Posavina kam er in der Art der Bekleidung und der Auffassung von in diesem kleinen Gebiet einige ausgesprochen verschiedenartige
einem festlichen und prächtigen Festtagsgewand zum Ausdruck. autochthone Stile sowie festliche Gewänder entwickelt haben, be-
Dort trägt man traditionelle zweiteilige Hemden, bestehend aus ei- sonders in Duboševica, Bapska, Sopje, Đakovo, Bizovac...
Brot und Wein
Vallis aurea
Olympiade alter Sportarten, Broanci (seit 1972)
Die Blüte des Weinbaus in Pannonien geht auf
den römischen Kaiser Probus (III. Jh.) zurück.
In den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung war das Stromland Erzählung über ihren entscheidenden Kampf mit den Hunnen, der
zwischen den Flüssen Drau und Save römische Provinz. Das ist die irgendwo zwischen der Drau und der Save stattgefunden hat, wird
Zeit der ersten dokumentierten Wirtschaftsblüte. Es wurden Straßen in den ältesten germanischen Epen besungen: in der altisländischen
gebaut, von denen eine durch die Podravina bis zur Festung Mursa Hervararsage und im altenglischen Widsith. Bereits in der Römerzeit
(Osijek) und Cibala (Vinkovci) führte. Die andere verband das Bad entwickelte sich dieses Gebiet als Kornkammer, wo aber gleichzeitig
Aquae Balissae (Daruvar) mit den fruchtbaren Weinbaugebieten In- auch Reben angebaut wurden. Die Weinberge erbrachten einen so
cere (Požega), Certica (Đakovo) und Cibala. Hier wurden auch zwei guten Wein, dass man ihm „goldene“ Namen gab: Mons aureus oder
römische Kaiser geboren: der fähige, mutige und populäre Valentini- Vallis aurea. Heute sind das die Weinberge von Baranja und Požega-
an I. und sein Bruder Valens. Der aus Osijek stammende Oskarpreis- Pleterna, die mit den Weinbergen von Kutjevo zu den ältesten Wein-
träger Branko Lustig vergegenwärtigt uns diese Zeit in dem Film Gla- baugebieten in Europa gehören. In anderen traditionellen Weinber-
diator, sowie auch Cro Cop, der Weltmeister rauer Kampfsportarten. gen in Đakovo, Slavonski Brod, Nova Gradiška, Pakrac, FeriËanec,
Die Goten, die barbarischen Nachbarn an den Donaugrenzen des Orahovica-Slatina, Virovitica, Erdut und Vukovar-Ilok werden Reb-
Kaiserreiches, beherrschen seit dem V. Jahrhundert Pannonien. Die stöcke seit mehr als tausend Jahren gepf legt!
Das Podunavlje
Der Orient-Express
Die Kulenijada von Požega, Wettbewerbder Kulen-Herstel-
ler (Kulen ist eine hiesige Wurstspezialität) (seit 1982)
Europska avenija in Osijek (unten)
Der industrielle Aufschwung und der Glanz des modernen Lebens tungen, es werden repräsentative Bürgerhäuser, Parks, Pavillons,
gerät nicht in Widerstreit mit den ländlichen Traditionen und dem Sportplätze, Sporthallen und Kinos gebaut. Um 1925 hat Osijek
Besten, was sie zu bieten haben der Nahrung. Die Slawoner ge- etwa achtzig Fabriken. Das seit der Römerzeit bekannte Kurbad
nießen nicht nur ihre traditionellen Köstlichkeiten sondern auch LipiËke toplice wird international bekannt. Hier erholen sich der
die Bonbons und Schokoladen von Kaiser und Stark sowie die berühmte Fjodor Šaljapin, Bürgermeister, politische Führer, Ge-
Liköre von Krenkhely oder den Likör Nektar aus Nova Gradiška. neräle, Künstler, Wissenschaftler und die Reichen aus Europa und
Der Schaumwein aus Slatina wird aus Gläsern getrunken, die in Amerika. Slawonien wird zu einem Knotenpunkt kontinentaler
der Glasbläsersiedlung ZveËevo, in Selna bei Našice oder Herzog Verkehrswege. Der Orient-Express verbindet Westeuropa mit
bei Osijek hergestellt wurden. Der reife Kulen (Wurstspezialität) Istanbul und dem Nahen Osten. Nicht zufällig spielt sich im gla-
der Brüder Nedelo wird mit Bier aus Osijek und Daruvar oder mourösen Interieur des im Schnee stecken gebliebenen Zuges mit
mit Wein und Mineralwasser aus Lipik genossen. Es wird Strom Blick auf die uralten Eichenwälder der SpaËva vor Vinkovci der
eingeführt, das Bankwesen organisiert, es gibt Messeveranstal- spannende Höhepunkt des Thrillers von Agatha Christi ab.
J. J. Strossmayer
Der zwischen der Erde und den Sternen lebende pannonische und woben ihn mit viel Phantasie in das tägliche Leben und
Mensch wusste seit Urzeiten die kosmischen Zeichen zu lesen die Mythologie ein. Ein solches Lebensritual wandelten sie in
und versuchte, die Gesetzmäßigkeit der Abwicklung des Le- grafische Symbole um, eine gewisse Bilderschrift, die sie auf
bens zu ergründen. Den ersten Erfolg konnten die Ureinwohner Kult- und Keramikgef äße von außerordentlicher Schönheit
von VuËedol verzeichnen, die Träger einer der eigentümlichs- übertrugen. Auch heute scheint es so, als ob sich im unend-
ten Kulturen im weiteren Raum des mittleren Donaugebietes lichen Lauf der Zeit nichts Wesentliches geändert hätte: Der
zwischen den Jahren 3000 und 2400 v. Chr. Sie lasen sie, wie hiesige Mensch, der wie die Steineiche in der pannonischen
die alten Babylonier, aus dem „Buch der Bücher“. Ihren Blick Erde verwurzelt ist, richtet sich auch weiter nach dem saisona-
und ihre Gedanken richteten sie auf den göttlichen Stern Ori- len Kalender und strebt, in das Licht des Orions schauend, der
on. Wenn der Orion dann zum Frühlingsanfang scheinbar ver- Zukunft entgegen.
schwand, verfolgten sie den Lauf der Mondwechsel und schu-
fen einen der ältesten Kalender. Nach ihm richteten sie sich
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Gespanschaft Osijek-Baranja
Die Gespanschaft Slawonien-Baranja liegt im äußersten nordöstli- schen Denkmäler (die geschützten Parks in Donji Miholjac, Valpovo,
chen Teil Kroatien. Sie umfasst die untere kroatische Podravina mit Našice, Đakovo, Nuštar, Osijek, Tenja, Dalj, Bilje und Čepin) mit
Teilen geschichtlicher Regionen Slawoniens und der Baranja. In der dem mitteleuropäischen Kulturkreis verbunden sind. Etwas mehr
offenen Tiefebenenlandschaft überwiegen ausgedehnte Schwemm- über die Geschichte dieser Siedlungen kann man in folgenden Mu-
landf lächen der Drau und Donau bzw. ihrer rechten Zuf lüsse. Eine seen erfahren: Valpoština (Valpovo), BelišÊe, Đakovština, Bistum
Ausnahme bilden die niedrigen Erhebungen des Bansko brdo der Đakovo, J.J. Strossmayer (Đakovo), Našice, KopaËevo (Zoologi-
Baranja und das Dalj-Gebirge mit dem Berg Erdutsko brdo südlich sches Museum). Interessante Veranstaltungen: Ethno-Öko-Festival
der Mündung der Drau in die Donau. Solche Merkmale spiegeln (Bilje, VI.) Baranjski beÊarac / Folklore-Veranstaltung (Draž, VI.),
sich auch im Naturerbe der Gespanschaft wider, wobei dem Na- Sommer von Valpovo (VI.), MiholjaËko sijelo / Folklore-Veran-
turpark KopaËki rit, ergänzt durch die eigentümliche Landschaft staltung (VII.), ĐakovaËki vezovi / Folklore-Veranstaltung (VII.),
von Erdut, eine Sonderrolle zukommt. Zum Sitz der Gespanschaft Marienwallfahrt (Mariä Himmelfahrt) (Aljmaš, VIII.), Künstlerko-
Osijek gravitieren: Beli Manastir, BelišÊe, Darda, Našice, Valpovo, lonie (Ernestinovo, VIII.), Olympiade alter Sportarten (Broanci,
Donji Miholjac, Đakovo und andere Siedlungen, die hinsichtlich VIII.), Herbst in der Baranja (Beli Manastir, IX.), Tag des slawoni-
der Urbanisierung und der Architektur, sowie der gartengestalteri- schen Waldes (Našice, IX.).
Die Stadt Osijek
Osijek ist nicht nur das Zentrum der Gespanschaft Osijek-Baranja, im 19. Jahrhundert gestalteten Oberstadt, in den wertvollen Histo-
sondern nimmt auch als größte Siedlung eine führende Rolle unter rizismus- und Jugendstilgebäuden und in der Parkarchitektur, wo-
den Städten Ostkroatiens ein. Von grundlegender Bedeutung für für Osijek in gartengestalterischer Hinsicht als vorbildlichste Stadt
seine Entwicklung war seit je seine Lage am günstigsten Übergang Kroatiens bekannt ist. Die Anziehungskraft des modernen Osijek
über die Drau, versinnbildlicht durch die 8 km lange Sulajman-Brü- wird durch die Atmosphäre verstärkt, die von dem Univeritäts- und
cke aus dem 16. Jh., die als echtes Weltwunder galt. Die Lage als Wissenschaftszentrums dieses Landesteils ausgeht und dieser pan-
Verkehrsknotenpunkt trug dazu bei, dass sich Osijek seit Anfang der nonischen Metropole Kroatiens einen besonderen Charme verleiht.
Neuzeit als Zentrum der weiteren räumlichen Verbindung entwi- Unter den zahlreichen Museen und Sammlungen sind besonders
ckelte. Das förderte die frühe Industrialisierung und Urbanisierung, hervorzuheben: das Museum Slawonien und die Galerie bildender
so dass es bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zu einer der größten Künstler. Wichtige Veranstaltungen: Internationaler Wettbewerb
und bestentwickelten Städte Kroatiens heranwuchs. Das kommt in junger Pianisten (I.), SLUK Festival des Puppentheaters (V.); Kul-
dem reichen architektonischen Erbe zum Ausdruck, in der urbanen tursommer von Osijek (VII.), Sommernächte von Osijek (VI.-VIII.),
Einheit der Festung mit einer Reihe repräsentativer Gebäude, in der Krleža-Tage (XI.), Fišijada / Fischpaprikasch-Wettbewerb (X.).
Gespanschaft Brod-Posavina
Die Gespanschaft Brod-Posavina umfasst den lang gestreckten Gür- gen im Savetal seit dem 18. Jahrhundert stufenweise als Verkehrs- und
tel entlang dem Fluss Save im südlichen Teil Slawoniens. Dieser zwi- Lebensmittelpunkt dieses Teils Slawoniens. Unter den Siedlungen der
schen den Gebirgen Psunj, Babja gora und Dilj-gora im Norden und heutigen Gespanschaft Brod-Posavina kommt Slavonski Brod die zen-
der Save im Süden, bzw. zwischen Mittelkroatien im Westen und der trale Rolle zu. Seine Grenzlage und die strategische Funktion in der
ostkroatischen Tiefebene im Osten, gelegene Teil der Slawonischen Vergangenheit spiegeln sich in der großen Festung und dem Franzis-
Posavina ist der charakteristischste posavinische Raum Kroatiens. In kanerkloster wider. Das zweite Stadtzentrum ist Nova Gradiška, von
seiner Landschaft überwiegt die Tiefebene der Save mit ihren Aue- dessen kulturgeschichtlicher Entwicklung das Heimatmuseum zeugt.
landschaften (Mramorno polje, Crnac polje und Jelas polje). Von den Das nahe gelegene Crnik mit dem alten Kastell und dem barocken
ehemaligen posavinischen, natürlichen Steineichenwäldern sind heute Franziskanerkloster war ehemals Sitz des osmanischen Sandžak. Zur
nur geschützte Sonderreservate (Wald Prašnik bei OkuËani mit etwa Anziehungskraft der Gespanschaft trägt das Museum Brodsko Posav-
2000 Bäumen, die älter als 300 Jahre sind) übrig geblieben. In der Ver- lje, die Galerie RužiÊ (Brod), das Denkmalshaus des Bildhauers Ivan
gangenheit befand sich die Slawonische Posavina lange unter dem Ein- MeštroviÊ in Vrpolje, sowie auch die traditionelle Kulturveranstaltung
f luss von Požega, entwickelte sich aber nach dem Bau von Verkehrswe- Brodsko kolo (VI.) und der Sommer von Nova Gradiška (VIII.) bei.
Gespanschaft Virovitica-Podravina
Vergoldung
www.virovitica.hr
www.tz-slatina.hr
www.orahovica.hr
Die Gespanschaft Virovitica-Podravina befindet sich im nordwestlichen tischen Schloss, dem Franziskanerkloster und der Kirche St. Rochus /Sv.
Teil Ostkroatiens. Es umfasst den Westteil der Slawonischen Podravina Rok wider. Slatina ist bekannt für seine riesige Sequoia (Mammutbaum),
zwischen den Erhebungen des Bilo gora und des Papuk im Süden, sowie für die moderne klassische Musik und den Komponisten Milko Kelemen.
der Drau bzw. der kroatisch-ungarischen Grenze im Norden. Im nördli- Orahovica und das Städtchen Ružica sowie das Kloster Sv. Nikolaj im
chen Teil überwiegt die Tiefebene, die über eine niedrigere Hügelkette Hinterland sind sehenswert, und der See lädt zu Ausf lügen ein. PitomaËa
zum Gebirgszug Papuk im Süden aufsteigt. In dessen Naturpark befindet ist international bekannt für seinen Kinderfilm und die Sternwarte. Die
sich ein wertvolles Naturerbe der Gespanschaft (das geologische Denkmal Anziehungskraft der Gespanschaft wird ergänzt durch geschützte Parks
Rupnica, der Parkwald Jankovac und das Sonderreservat der Waldvegetati- (Virovitica, Slatina, Suhopolje), Museen (Orahovica, Slatina, Virovitica),
on SekulinaËka planina). Die Städte sind Virovitica, Slatina und Orahovica. eine ethnologische Sammlung (Geburtshaus des Petar PreradoviÊ in Grab-
Virovitica entwickelte sich an einem Verkehrsknotenpunkt als historisches rovnica) sowie auch kulturelle Veranstaltungen: Lieder der Podravina und
und modernes Zentrum dieses Teils der Slawonischen Podravina. Die ge- des Podravlje (PitomaËa, VI.), Frühling von Orahovica (VI.), Rokovo /
schichtliche Bedeutung der Stadt spiegelt sich in dem barocken-klassizis- Rochustag (Virovitica, VIII.) und die Milko-Kelemen-Tage (Slatina, X.)
Gespanschaft Vukovar-Srijem
Die Gespanschaft Vukovar-Srijem ist die östlichste kroatische Ge- Gebäude in der Hauptstraße. Wegen der besonderen Lokalität und
spanschaft. Sie umfasst den westliche Srijem (Sirmien) und den südöst- der Rolle im letzten Krieg, in dem das architektonische Erbe der Stadt
lichen Teil Slawoniens mit zwei natürlichen geografischen Einheiten: stark beschädigt wurde, ist Vukovar heute ein Mahnmal, das einen
die Tonsandsteinebene von Vukovar und die Bosut-Tiefebene mit dem besonderen Platz im kollektiven Bewusstsein einnimmt. In Županja
SpaËva-Becken und der Županja-Posavina. Im SpaËva-Becken gibt spielte man bereits in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts Tennis
es die weithin bekannten slawonischen Wälder (Lože und Radiševo und Fußball. Heute wie damals werden die Gäste mit duftendem Sli-
sind als Sonderreservate der Waldvegetation geschützt). Die Naturbe- wowitz und den besten Tambura-Spielern willkommen geheißen. Zur
sonderheiten der SpaËva werden durch die Lokalität Virovi ergänzt. Anziehungskraft der Gespanschaft tragen folgende Veranstaltungen
Das bedeutendste Kulturerbe befindet sich jedoch in den städtischen bei: ŠokaËko sijelo / Folklore-Festival (Županja, II.), Wunderschön ist
Siedlungen, wie Vinkovci, Vukovar, Županja und Ilok. Das histori- das geschmückte Srijem/Sirmien (Nijemci, V.), Frühling von Otok
sche und heutige Zentrum der Gespanschaft ist die Stadt Vukovar, der (Otok, V.), Schauspieler-Festival (V.), Wo die Donau den Himmel
größte kroatische Hafen an der Donau. Seit Anfang des 18. Jahrhun- küsst (Vukovar, VI.), Weiße Pferde (Babina Greda, VI.), Ernten und
derts entwickelte sich die Stadt stärker. Es entstand ein malerischer Dreschen in der Vergangenheit (Županja, VII.), Weinlese von Ilok
Stadtkern mit einer Reihe repräsentativer Bauwerke und barocker (IX.) und VinkovaËke jeseni / Folklore-Veranstaltung (IX.)
Gespanschaft Požega-Slawonien
Quellgebiete
www.tzzps.hr
www.pozega-tz.hr
www.pakrac.hr
Der zwischen der Podravina und der Posavina gelegene zentra- Plätze Kroatiens. Der Požega-Talkessel ist für seine Weinbautradi-
le Teil Westslawoniens entspricht heute dem Gebiet der Gespan- tion bekannt, und neuerlich auch für die ökologische Nahrungs-
schaft Požega-Slawonien. Hier dominiert ein Gebirgsgef lecht, das mittelproduktion. Im Nordteil des Tals liegt Kutjevo mit seinem
den Požega-Talkessel umgibt und die Täler der Drau im Norden, bekannten Weinkeller und Velika mit seinem Thermalbad. Die
der Save im Süden und der Pakra im Westen voneinander trennt. Geschichte Požegas und seiner Umgebung kann man im Museum
Die Gebirge Psunj, Papuk, Krndija, das Požega-Gebirge und Dilj- des Požega-Talkessels kennen lernen. Die Stadt Pleternica ent-
gora sind nicht nur reich an Wald, sondern auch an Wasser. Im wickelte sich an einem Verkehrsknotenpunkt, und Pakrac ist das
ihrem Gipfelbereich und an den Hängen entspringen zahlreiche führende Zentrum im Pakra-Tal, ergänzt durch den nahe gelege-
Bäche und an ihrem Fuß Thermalquellen. Ein geschütztes Natur- nen Kurort Lipik. Die geschützten Parks (Kutjevo, Trenkovo und
erbe ist der Muški bunar (Männerbrunnen) auf dem Psunj und der Lipik) tragen zur Physiognomie dieses Teils Slawoniens bei, so-
See Sovsko jezero im Dilj-gora. Das traditionelle Zentrum dieses wie auch die folgenden Veranstaltungen: Grgurevo (Gregoriustag)
Teils Slawoniens und heutiger Sitz der Gespanschaft Požega-Sla- (III.), Revue einminütiger Filme (V.), Goldene Fäden Slawoniens
wonien ist die Stadt Požega mit einem der schönsten städtischen (IX.) und die Graševina(Welschriesling)-Tage (Kutjevo).
Aeneolithikum
Der Kalender
Zur Zeit, als in Mesopotamien die ersten Städte entstanden, als das
frühe dynastische Zeitalter des alten Ägyptens begann, als Troja ge-
gründet wurde und zur Zeit der europäischen Ursprünge, verwendet
ein unbekannter Schamane im heutigen Vinkovci ein mit Orna-
menten versehenes Keramikgefäß. Die Zeichen auf dem Gefäß sind
ein präzises Protokoll der ganzjährigen Himmelserscheinungen, mit
Sternen und den Schwellen der Jahreszeiten, in deren Zentrum sich
der großartige Orion-Stern befindet. Für die Wissenschaft war das
ebenso aufregend wie die Entdeckung Trojas durch Schliemann und
die Dechiffrierung der Hieroglyphen an den Wänden der Pharao-
nengräber durch Champollion. Fast ein Jahrtausend vor Stonehenge
und ein halbes Millennium vor dem Errichten der Pyramiden schuf
hier ein Mensch den ältesten, urgeschichtlichen Sternenkalender!
So kommt diesem Gefäß eine epochale Bedeutung als großartiges
Denkmal der Menschheitsgeschichte zu.
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info@tzo-bilje.hr, www.tzo-bilje.hr opcina-velika@po.t-com.hr, www.opcina-velika.hr Übersetzung:
Tourismusverband der Gespanschaft SPES, Zagreb / Karin Gazarek (Deutsch)
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Sunčana 39, 31222 Bizovac Glagoljaška 27, 32100 Vinkovci Hrvatska turistička zajednica Druckvorbereitung: Printel, Zagreb
Tel.: 385 31 685 185, Fax: 385 31 685 188 Tel.: 385 32 344 034, Fax: 385 32 344 034 (Kroatische Zentrale für Tourismus) Produktion: SHM
direktor@tzbizovac.hr, www.tzbizovac.hr turisticka-zajednica@vk.t-com.hr Iblerov trg 10, HR - 10000 Zagreb Druck: Tiskara Meić, Zagreb
www.tzvsz.hr Tel.: 385 1 46 99 333, Fax: 385 1 45 57 827
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Braće Radića 58, 31305 Draž Tourismusverband der Stadt Vinkovci auf Symbol-Freelife-Papier
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