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Zur aktuellen
Internetzensur
18. Juni 2009, 13:11 Uhr
AUFSTAND GEGEN GESETZ
SPD-Rebellen protestieren gegen Internet-Sperre
Von Frank Patalong
Kritik in letzter Minute: Online-Experten und Spitzenpolitiker der SPD wehren sich gegen das Internet-Sperrgesetz,
mit dem die Große Koalition Kinderpornografie bekämpfen will - und das heute beschlossen werden soll. Die Aktion
bringe nichts und mache die Partei "für die digitale Generation unwählbar".
Hamburg - Der Widerstand in der SPD gegen das Internet-Sperrengesetz hält an. Mit einem offenen Brief "An die
SPD-Bundestagsfraktion, Herrn Vorsitzenden Dr. Peter Struck, MdB, An den SPD-Parteivorstand, Franz
Müntefering z.K." appelliert der hessische SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel, dem sogenannten
Zugangserschwerungsgesetz gegen Kinderpornografie im Bundestag nicht zuzustimmen. SPIEGEL ONLINE
dokumentiert den offenen Brief im Wortlaut.
Ausdrücklich schließt er sich mit seinem Brief der am Mittwochnachmittag veröffentlichten Erklärung des
Online-Beirats der SPD an, die den mit der Union ausgehandelten Kompromiss als "absolut inakzeptabel" bezeichnet
hatte.
Wörtlich hatte es in der Erklärung geheißen: "Die SPD ist dabei, sich für die digitale Generation unwählbar zu
machen. Das wird sich bereits bei der Bundestagswahl niederschlagen, weil mit der Entscheidung für die Netzsperren
jeder Internet-Wahlkampf ad absurdum geführt wird (...)." Das Gesetz drohe, einen "Zensurmechanismus" in
Deutschland zu etablieren.
Weiter heißt es: "Die Angst der Bürger, dass dieser Mechanismus missbraucht wird, ist angesichts der vielen
Forderungen der Ausdehnung der Netzsperren hoch berechtigt. Unabhängig von der Intention des Gesetzgebers
besteht die Gefahr, dass Gerichte die Nutzung einer einmal aufgebauten Zensurinfrastruktur auch auf andere
Tatbestände ausdehnen werden."
Aus diesem und anderen Gründen kündigte der Beirat für den Fall einer Zustimmung der SPD bei der für
Donnerstagnachmittag angesetzten Abstimmung im Bundestag die Einstellung seiner Arbeit an.

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Die SPD verlöre damit ein Gremium, das sie im laufenden Wahlkampf vor allem mit Blick auf die
Internet-Community einzusetzen gedachte. Die wendet sich gerade massiv von der Partei ab: Seit den Morgenstunden
hat sich vor dem Brandenburger Tor eine Gruppe von mehreren hundert Demonstranten eingefunden, darunter mit
jüngeren SPD-Mitgliedern auch Parteivorstandsmitglied Björn Böhning.
Ungemach droht auch von Seiten neuer Konkurrenten um die Stimmen junger Wähler. Nicht genug, dass die Grünen
zunehmend deutlich gegen die Sperrlisten Stellung beziehen. Für Samstag hat die Piratenpartei, die bei den
Europawahlen 0,9 Prozent der Stimmen erreicht hatte, zu einer Demonstration in Berlin aufgerufen. Treffpunkt ist am
Mittag ausgerechnet vor dem Willy-Brandt-Haus - protestiert wird also nicht nur gegen das Gesetz. "Wir geben jedem
enttäuschten SPD-Mitglied am Samstag die Chance, ein neues politisches Zuhause finden", so Florian Bischof,
Berliner Spitzenkandidat der Piraten für die Bundestagswahl. "Wir tauschen SPD-Parteibücher gegen
Mitgliedsausweise der Piratenpartei um. Und für die, die länger keinen Blick mehr hineingeworfen haben, verteilen
wir auch wieder Grundgesetze."
Leutheusser-Schnarrenberger: Gesetz ist "nutzlos"
Widerstand gegen das von der Regierungskoalition beabsichtigte, von der SPD nun unterstützte Sperrlistengesetz
kommt aber nicht nur von der Konkurrenz und der eigenen Basis. Thorsten Schäfer-Gümbel führt als Grund für
seinen Appell inhaltliche Bedenken an: "Sowohl das Verfahren als auch das Ergebnis in den Verhandlungen zwischen
SPD und CDU/CSU überzeugten mich nicht. Sowohl die strafrechtlichen Wirkungen für den Vorrang der Löschung
kinderpornografischer Inhalte sind unbestimmt, die Strukturen sind auf eine wirkliche und systematische Löschung
nicht ausgelegt. Das muss aber unser Ziel bleiben! Ähnlich unbestimmt ist die Kontrolle des BKA durch das Gesetz.
Daher halte ich das Gesetz nicht für verabschiedungsfähig."
Darin dürfte er sich mit Vertretern der Oppositionsparteien im Bundestag einig sein: Vor allem die FDP spricht sich
zurzeit deutlich gegen das geplante Gesetz aus. Als "nutzlos" kritisiert etwa die frühere Bundesjustizministerin
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) das Vorhaben. Zwar müsse entschieden gegen die Verletzung der Würde
von Kindern vorgegangen werden. "Aber man darf nicht untaugliche Mittel wählen", sagte sie am Donnerstag im
MDR. Zudem habe der Gesetzentwurf von CDU/CSU und SPD "erhebliche rechtsstaatliche nachteilige
Nebenwirkungen".
Leutheusser-Schnarrenberger kritisierte vor allem, dass Nutzer mit Stoppschildern von kinderpornografischen Seiten
abgehalten werden sollen. Es bestehe die große Gefahr, "dass gerade dann, wenn so ein Stoppschild auftaucht, erst
Aufmerksamkeit geweckt wird, dafür, dass man auf eine Seite kommt, wo es etwas Verbotenes gibt". Auch würden
die Inhalte bei diesem Verfahren im Netz bleiben. "Frau von der Leyen sollte ihr Augenmerk darauf richten, dass
diese Inhalte, egal auf welchen Providern sie sind, gelöscht werden", forderte die FDP-Politikerin.

http://www.kels.de/
Die Urheberangaben finden sich unten am oberen Rand des Textabdrucks.

Titel: Zensi Zensa Zensursula


Musik: Kels
Text: Kels/Vegas

Lyrics:
Zensi Zensa - Zensursula
Laa lala Laa Laa la la Laa
Zensi Zensa - Zensursula

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Laa lala Laa Laa la la Laa


Zensi Zensa - Zensursula
Wir filtern das Netz mit dem BKA
Zensi Zensa - Zensursula
Sperren statt löschen – wunderbar
Zensi Zensa - Zensursula
Laa la la Laa Laa - Bla Bla Blaa
Zensi Zensa - Zensursula
Eins Zwei Polizei – tatü tataa
-
Ursula, du bist aber richtig gut drauf
Machst uns ein Gesetz aus’m Ausverkauf
Da hast du wohl einen Fehler gemacht
Artikel 5 sagt jetzt „Gute Nacht“
Das Ministeramt hast du wohl bei Ebay ersteigert
Dich der Intelligenz komplett verweigert
Ein feines Gesetz für die ganze Nation
Ein Stopp Schild auch bald im Telefon
-
Uiii auf dem Schild da steht STOPP!
Bin ich jetzt in China???
-
Man kann das erklären wie ‘ne Mauer quasi
Jetzt geht es los mit der Internet Stasi
Das ganze Gesetz ist doch Gurkensalat
Ich hab jetzt DSL im Schurkenstaat
Bis gerade hat der Song echt gut gerockt
Doch jetzt wurde der Refrain geblockt

http://www.youtube.com/watch?v=O4vbdusj7Pk

Liebe Genossinnen und Genossen,

gestern Abend meldet der wichtigste deutsche Internet-Nachrichtendienst unter


http://www.heise.de/newsticker/Gesetz-zu-Web-Sperren-in-trockenen-Tuechern--/meldung/140461 bereits,
dass das innerhalb von Partei und Fraktion umstrittene Gesetz zur Web-Sperre "in trockenen Tuechern“
waere. Martin Doermann haette sich für die SPD-Fraktion mit der Union "auf eine gemeinsame Linie beim
Gesetzentwurf“ ueber die Internet-Sperren geeinigt
(http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/131/1613125.pdf), der fuer diese Woche Donnerstag zur
Entscheidung in 2./3. Lesung ansteht.

Die Verhandlungsfuehrerin der CDU/CSU Martina Krogmann erklaerte sich laut diesem Bericht jedenfalls
"sehr zufrieden mit dem Ergebnis". Martin Doermann haette in der Verhandlung mit der Union zwar die
Forderungen aus dem Beschluss des Parteivorstands vom Wochenende praesentiert. Drei der vier von der
SPD verlangten Punkte waeren aber sowieso im Einklang mit der Union vorab in den gemeinsamen
Aenderungsplaenen der Berichterstatter umgesetzt worden. Die weitergehende Forderung des Beschlusses
des Parteivorstandes, die geheime Zensur-Liste des BKA durch ein unabhaengiges Gremium durch den
Bundesdatenschutzbeauftragten kontrollieren zu lassen, waere nicht umsetzbar, da dieser bereits erklaert
hat, dafuer nicht zur Verfügung zu stehen und auch nicht gefragt worden sei. Dies wirft ein bemerkenswertes
Licht auf den PV-Beschluss.
http://www.heise.de/newsticker/Bundesdatenschuetzer-lehnt-Aufsicht-einer-Webseiten-Sperrliste-ab--
/meldung/140455

Auch wenn die Union auf den Wunsch eingegangen ist, durch ein Spezialgesetz für eine bessere
Einschraenkung der Web-Blockaden auf Kinderpornographie zu sorgen, meine ich, dass die SPD-Fraktion
diesem Gesetz auf keinen Fall zustimmen darf! Selbst wenn sie dann Dank des Ehemanns der Kollegin
Martina Krogmann, dem stellvertretenden Chefredakteur der BILD-Zeitung, ganz sicher mit Kritik der
Springer-Presse rechnen müsste.

Dabei geht es mir wohlgemerkt nicht um das Thema, das die Union und von der Leyen zur Begruendung der
Internet-Sperren anführt. Aufgrund persoenlicher Betroffenheit wuerde ich mich dazu auch nicht in dieser
Weise an Euch wenden. Mir geht es vielmehr um etwas ganz Grundsaetzliches, zu dem ich nicht schweigen
will - gerade weil ich ab der kommende Periode der Fraktion nicht mehr angehoeren werde:

Die Grundwerte der SPD sind Freiheit, Gerechtigkeit und Solidaritaet. Sie sind unser "Markenkern“. Noch
vertrauen viele technikaffine junge Menschen – besonders die sogenannte "Generation C64“ – darauf, dass
wir als Rechtsstaatspartei die Freiheiten verteidigen, die unsere Genossinnen und Genossen in der
Vergangenheit für unser Land erstritten haben. Dieses Gesetz wuerde jedoch eine Zaesur bedeuten: Zum
ersten Mal seit 1949 wuerde die SPD im freien Teil Deutschlands eine Infrastruktur mit beschliessen, bei der
*auf Basis einer geheimen Liste einer Polizeibehoerde* *Inhalte im Internet zensiert werden koennen*.

Trennt das bitte gedanklich fuer eine Sekunde vom Thema, um das es vermeintlich gehen soll. Auch wenn

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es hoechst problematische Inhalte sind: Das gab es noch nie! Auch wenn wir in der Vergangenheit
entschieden gegen andere problematische Inhalte, wie z.B. Rechtsradikalismus oder Bomben-Bau-
Anleitungen, vorgegangen sind: _Nie_ haetten wir dabei _Zensur_ für das richtige Gegenmittel gehalten!
Wieso jetzt auf einmal? Vor allem, da es hoechst zweifelhaft ist, dass dieses ueberhaupt wirken kann?
http://www.heise.de/ct/Die-Argumente-fuer-Kinderporno-Sperren-laufen-ins-Leere--/artikel/135867.

Die TAZ hat gestern daher auch zu Recht kommentiert: "Was hier passiert, das muss der SPD klar sein, ist
ein Dammbruch“. http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/der-dammbruch/ Denn, "diejenigen, die
die nun aufzubauende Zensurinfrastruktur für andere "heikle Themen" einsetzen wollen, stehen bereits
Gewehr bei Fuß. So schrieb auf Abgeordnetenwatch.de der CDU-Abgeordnete Thomas Strobl, die Sperren
von Kinderpornos sollten doch "mit Blick auf Killerspiele neu diskutiert" werden. Als Nächstes ist dann die
Musikindustrie dran, die Seiten mit Raubkopien gesperrt wissen will. Oder es geht um Websites mit
Gluecksspielen, die hiesigen Lottogesellschaften Konkurrenz machen. Und irgendwann um umstrittene
Meinungsaeusserungen.“

Dass dieses kein Hirngespinst eines "freakigen“ Fraktionskollegen ist, mag vielleicht die Pressemitteilung der
CDU/CSU-Fraktion verdeutlichen,
http://www.cducsu.de/Titel__pressemitteilung_klare_kante_gegen_kinderpornographie/TabID__6/SubTabID
__7/InhaltTypID__1/InhaltID__13368/Inhalte.aspx mit der die Union _gestern_ das Scheitern des
Initiativantrages "Loeschen statt Sperren: Kinderpornographie wirksam bekaempfen, Internetzensur
verhindern!“ von Bjoern Boehning und vielen anderen bekannten Genossinnen und Genossen vom Sonntag
feiert: "Damit ist eine gefaehrliche Entwicklung gestoppt worden. Unter Berufung auf eine angebliche
Internetzensur durch den Staat wollten die Linksaussen in der SPD durchsetzen, dass das Internet zum
rechtsfreien Raum wird. Die SPD waere dadurch Gefahr gelaufen, Straftaten im Internet Vorschub zu leisten,
von der Vergewaltigung und Erniedrigung kleiner Kinder* _bis hin zu Urheberrechtsverletzungen in
breitestem Ausmaß gegenüber Kuenstlern und Kreativen_*.“ In der gleichen Meldung heisst es zwar danach
(!) noch: "Dabei machen wir – gerade als Medienpolitiker – ganz klar: Zugangssperren im Internet müssen
und werden einzig und allein auf kinderpornographische Seiten beschränkt bleiben.“

Doch die Denkweise wird damit offenbart: Es geht der Union allein darum, mit Hilfe der SPD die "Buechse
der Pandora“ zu oeffnen und eine Zensur-Infrastruktur zu schaffen, die nicht nur technisch im Iran oder in
China auf Interesse stoesst, sondern später ebenfalls auch fuer alle moeglichen anderen Zwecke eingesetzt
werden kann. Wenn die Infrastruktur einmal steht, dann bedarf es dazu nur noch einer Erweiterung des
Gesetzes durch einfache Mehrheit oder durch absehbare Gerichtsurteile.

Kein Wunder, dass sich fast alle Experten gegen die Gesetzesinitiative aussprechen
http://www.heise.de/ct/Die-Argumente-fuer-Kinderporno-Sperren-laufen-ins-Leere--/artikel/135867 und FDP,
Gruene und LINKE sie gemeinsam mit nahezu ALLEN Experten in zwei Anhörungen abgelehnt haben und
selbst der Bundesrat erhebliche Bedenken angemeldet hat.

Kein Wunder, dass in nicht einmal zwei Monaten mehr als 128.000 Menschen die Petition "Keine Indizierung
und Sperrung von Internetseiten" von Franziska Heine unterzeichnet haben – so viele wie keine Petition des
Bundestages je zuvor.

Und kein Wunder, dass bei der Europawahl fast ein Prozent der (jungen) Waehlerinnen und Waehler in
Deutschland die "Piratenpartei“ gewaehlt haben, deren wichtigster Programmpunkt der Kampf gegen dieses
Gesetzesvorhaben ist, dem wir am Donnerstag zustimmen sollen. In Schweden, von denen wir das Konzept
dieser Internet-Sperren verschaerft uebernehmen sollen, hat diese Partei bereits 7,1% der Stimmen fuer sich
mobilisieren koennen!

Liebe Genossinnen und Genossen,

durch eine Zustimmung zu diesem Gesetz kann die Sozialdemokratie in Deutschland nur verlieren: Den
Jugend- und Online-Wahlkampf und im schlimmsten Fall sogar eine ganze Generation von technisch
aufgeklaerten Menschen. Natürlich blaest uns nicht nur bei diesem Thema medial der Wind ins Gesicht. Wir
hatten als SPD dagegen jedoch immer das erfolgreiche Rezept: "Mundfunk schlaegt Rundfunk“. Der
"Mundfunk“ der heutigen Generation ist das Internet. Wir sollten mehr Sorge um unseren Ruf dort haben, als
vor einzelnen negativen Schlagzeilen in der BILD.

Gewinnen koennen wir mit einer Zustimmung zu diesem Gesetz dagegen nichts: Die Union und Ursula von
der Leyen wird sich in jedem Fall als entschiedenere Kaempfer gegen Kinderpornographie darstellen
koennen – egal ob es der Wahrheit entspricht oder nicht. Wir werden die Union auf diesem Feld in keinem
Fall an Zustimmung gerade bei den wertkonservativen Waehlerinnen und Waehlern ueberholen koennen.

Und selbst wenn es keine wahltaktischen Argumente gebe, diesem gefaehrlichen Unfug nicht zuzustimmen:
Die SPD war immer die Partei der Freiheit. Bleiben wir es. Keine Zensur! Egal, aus welchen gut gemeinten
Gruenden auch immer.

Bitte verweigert dem Gesetzentwurf – selbst in der geaenderten Form – daher Eure Zustimmung.

Herzliche Gruesse

Euer Joerg Tauss

4 of 16 22.06.2009 22:48 Uhr


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***
<http://www.tauss.de/index.php?nr=26233&menu=1&__tauss=8877f08ba6c85de6587c754dbe877352>

Zitat aus einem Blog:


Mit dem Beschluß, doch eine Zensur zuzulassen, macht sich die SPD aber zu einer Art Franz-Josef Strauß für alle an
Grundrechten interessierte Leute. Denn Jeder weiß dass ohne die SPD das nicht durchgekommen wäre. Die SPD
macht sich nicht nur viele zusätzliche Gegner, sondern motiviert die auf das Äußerste.

Europa
Über 220.000 Stimmen für die Piratenpartei in Deutschland. Das sind 0,9 % Vielen Dank für die Hilfe
und Unterstützung.
Für die Bundestagswahl benötigen wir aber auch jetzt noch Hilfe.
http://ich.waehlepiraten.de/
und dann je nach Bundesland
z.B.
http://ich.waehlepiraten.de/hamburg
http://ich.waehlepiraten.de/schleswig-holstein/69-formular-fuer-schleswig-holstein

Wer hat da mitgemacht und wer nicht:


http://www.bundestag.de/parlament/plenargeschehen/abstimmung/20090618_kinderpornografie.pdf
Schäuble hat nicht abgestimmt ;o)
nicht abgestimmt: Merkel, Zypries, Westerwelle, Lafontaine

ja: Schily, Münte, Wieczorek

nein: Gysi, Künast, Trittin

http://ak-zensur.de/2009/06/zensur-beschlossen-brief.html
Internet-Zensur beschlossen: Community sagt alle weiteren Gespräche mit SPD-Verhandlungsführer ab
Zu dem Beschluss der Koalition, eine Internet-Zensur-Infrastruktur zu errichten, schreibt der Arbeitskreis gegen
Internet-Sperren und Zensur (AK Zensur) an den Verhandlungsführer der SPD, Martin Dörmann, und die
SPD-Bundestagsfraktion in einem offenen Brief:

Sehr geehrter Herr Dörmann,


liebe SPD-Bundestagsfraktion,
die Union hat sie Ihnen zugeworfen, Sie haben sie in der Hand - die Büchse der Pandora. Leider haben Sie nun doch
beschlossen, sie allen Warnungen und Hinweisen zum Trotz zu öffnen. Aber: ist sie erst einmal geöffnet, ist es zu
spät. Sie bauen zusammen mit Ihrem Koalitionspartner eine Internet-Zensur-Infrastruktur auf, die für beliebige Inhalte
genutzt werden kann.
Wir erinnern Sie daran, dass die CDU/CSU sich viel weitergehende Internet-Sperren wünscht. Erst gestern wurden in
deren Pressemeldung Urheberrechtsverletzungen angesprochen, zuvor schon "Killerspiele" und Glücksspiele - aber
auch viele weitere unerwünschte Inhalte stehen auf der Agenda.

5 of 16 22.06.2009 22:48 Uhr


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Sie haben sich von der CDU/CSU an der Nase herumführen lassen. So wie es Wolfgang Bosbach gesagt hat: Erst
einmal nur über Kinderpornografie reden, damit in der öffentlichen Diskussion nicht deutlich wird worauf es
letztendlich hinaus läuft. Die Union missbraucht die Opfer ein zweites Mal um eine allgemeine
Internet-Zensur-Infrastruktur einzurichten.
Frau von der Leyen will es weiter dulden, dass sexuell missbrauchte Kinder im Internet zur Schau gestellt werden,
sie hält nur einen Vorhang davor. Dabei ist längst klar und belegt, dass sich diese ekelhaften Bilder leichter löschen
als verstecken lassen. Aber um Kinderpornografie geht es ja schon lange nicht mehr.
Selbst wenn die aktuelle Regierung sich formal auf das Sperren von Kinderpornografie beschränkt - ist die
Infrastruktur erst einmal eingerichtet, kann und wird sie für beliebige Inhalte genutzt werden.

Sie planen, am Donnerstag die Büchse der Pandora zu öffnen. Daher sehen wir, die Internet-Community, keinen
Grund mehr um weiter mit Ihnen zu reden. Alle weiteren Gespräche zu diesem Thema sagen wir hiermit ab. Dies gilt
auch für Ihre Einladung für Mittwoch Nachmittag ins Paul-Löbe-Haus.Hochachtungsvoll
Ihre im Arbeitskreis gegen Internet-Sperren zusammengeschlossene Internet-Community
[ Update: Damit ist gemeint: Der Teil der Internet-Community, die sich zum Arbeitskreis zusammengeschlossen hat.
Am Text oben wurde nichts geändert, nur dieser Hinweis eingefügt. ]

http://www.gulli.com/news/deutsche-kinderhilfe-motor-der-2009-05-15/
DEUTSCHE KINDERHILFE
Motor der KiPo-Sperren im Deckmantel?
Machenschaften des sogenannten "Deutsche Kinderhilfe e.V." lassen den Verdacht zu, dass unter dem Banner der
Kinderhilfe Geld gesammelt und persönliche Daten zu Marketingzwecken erfasst werden. Auch könnte ein
Zusammenhang zur "Kampagne gegen Kinderpornos" von Familienministerin Ursula von der Leyen bestehen.
Am 13. Mai 2009 wollte der "Deutsche Kinderhilfe e.V." bei einem Fußballspiel der Arminia Bielefeld
Unterschriften für die Sperrung von Internetseiten mit kinderpornografischem Material sammeln. Diese Aktion soll
sich unter anderem gegen die überaus populäre E-Petition zur Verhinderung von Netzsperren richten. Schon vor
einigen Monaten wurde zuverlässig ein Zusammenhang zwischen diesem "Kinderschutzverein" als Lobby-Verband
herausgearbeitet, mit Verbindungen zu dem Direkt-Marketing-Unternehmen 3W GmbH aus Bielefeld. Bereits im Juni
2008 wurde der Verein vom Deutschen Spendenrat ausgeschlossen und auch der Landesverband NRW des Vereins
verlor den Status der Gemeinnützigkeit. Der Landesbeauftrage für den Datenschutz in NRW ermittelte gegen den
Verein, "weil dort Fördermitglieder der Kinderhilfe für bestimmte Vorzugsleistungen ungewöhnlich viele Daten offen
legen mussten". Wahrscheinlich wurden diese Daten, die auch Gesundheitsinformationen enthielten, an
Versicherungsunternehmen weitergegeben.Die aktuelle Unterschriftensammlung des Vereins trägt den leicht
missverständlichen Titel "Kampf gegen Kinder"pornographie"", wo die Zeichner auf diesem Formular sich dafür
einsetzen, wörtlich "Ja, ich stimme für das Gesetz gegen Kinder"pornographie" im Internet". Mehr Informationen gibt
es auf dem Formular nicht. Selbstverständlich ist damit nur die Hälfte der Wahrheit genannt, den in Wirklichkeit
sagen sie nicht der Kinderpornographie den Kampf an, sondern sind Befürworter von Netz-Sperren. Auf der Webseite
der Aktion liest man darüberhinaus: "Es darf kein Grundrecht auf Verbreitung kinder"pornographischer" Seiten geben.
Was für Druckwerke und Zeitungen gilt, muss auch im Internet gelten - denn das Internet ist kein rechtsfreier Raum!"
Leider steht dort nicht, dass das Internet nach wie vor nicht rechtsfrei ist. Es handelt sich um puren Populismus.
In einer dreiteiligen Serie der Zeitung Die Welt erfährt man einige Zusammenhänge der Strukturen hinter dem Verein.
Demnach erhält der Vereinsvorsitzende Ehrmann Rückendeckung aus der Politik, so unter anderem von Ulla Schmidt
(SPD) und Ursula von der Leyen (CDU). Man beachte, dass dieses im April 2008 veröffentlicht wurde. Auch geht
aus diesem Artikel hervor, dass Ehrmann bei Anne Will als Experte für Kinderschutz eingeladen war. Die
Verbindungen zum Direkt-Marketing-Unternehmen seien niemandem bekannt gewesen. Interessanterweise kündigte
der Vorsitzende wohl vor eingen Monaten einen Strategiewechel des Vereins "Deutsche Kinderhilfe" an: "So wichtig
und sinnvoll Projektarbeit im Einzelnen ist, die wir auch weiter fördern werden", man erreiche Veränderungen der

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Gesellschaft "zu Gunsten unserer Kinder nur, wenn wir durch konsequente Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit sowie
Kampagnen einen Stimmungswandel herbeiführen." (020200) (via Foebud, thx!)

http://www.gi-ev.de/presse/pressemitteilungen-2009/pressemitteilung-vom-18-mai-2009.html
Statt Internetsperren Kinderpornografie ernsthaft verfolgen
Bonn, 18. Mai 2009

Die GI hält die von der Bundesregierung geplante Ergänzung des Telemediengesetzes (TMG) um eine Regelung zur
Einführung von Internetsperren für unzureichend und der Sache wenig dienlich, und spricht sich daher gegen diese
aus. Stattdessen fordert sie die Strafverfolgungsbehörden nachdrücklich auf, Straftäter gem. § 184 b des
Strafgesetzbuches (StGB) "Verbreitung, Erwerb und Besitz kinderpornografischer Schriften" wirksam zu verfolgen.
Bereits heute verfolgen Staatsanwaltschaften (Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Kinderpornographie Halle) Straftäter
und die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) und Ordnungsbehörden gehen (bei unzulässigen oder
entwicklungsbeeinträchtigenden Angeboten) gegen einschlägige Diensteanbieter (Content-Provider) und gegen den
Host-Provider vor und lassen Webseiten - auch im Ausland - sperren.
Zusätzlich will die Bundesregierung in Zukunft allerdings darüber hinaus nach einem neuen § 8a TMG kommerzielle
Internet Service Provider (ISP) mit mindestens 10.000 Teilnehmern verpflichten, „geeignete und zumutbare
technische Maßnahmen zu ergreifen, um den Zugang zu Telemedienangeboten, die in einer Sperrliste aufgeführt sind,
zu erschweren“. Diese Sperrliste erhalten die Provider an jedem Arbeitstag neu vom Bundeskriminalamt (BKA). Sie
müssen die Sperrliste gegen Kenntnisnahme durch Dritte schützen (Geheimhaltung). Nutzeranfragen auf Adressen der
Sperrliste sind zu einer Stoppmeldung umzuleiten. Über die Zugriffsversuche pro Stunde haben sie dem BKA
wöchentlich eine anonymisierte Aufstellung zu übermitteln. Sie haften für diese Maßnahmen nur, soweit sie die
Sperrliste nicht ordnungsgemäß umsetzen.
Die GI ist der Überzeugung, dass solche Sperrungen von WWW-Adressen nicht nur wenig hilfreich, sondern
überwiegend schädlich sind. Vielmehr sollten alle Straftäter unverzüglich verfolgt werden.

Wirksamkeit
Die Sperrung von Webseiten ist keine sinnvolle Maßnahme der Strafverfolgung. Es reicht keinesfalls aus, den Zugriff
auf pädophile Inhalte im Internet zu erschweren. Vielmehr muss von vornherein verhindert werden, dass solche
Inhalte überhaupt erstellt und dann auch noch veröffentlicht oder weitergegeben werden. Sperrungen bewirken nicht,
dass diejenigen, die Verbrechen an Kindern begehen, gefasst und verurteilt werden. Dies können nur Polizei und
Staatsanwaltschaften erreichen.
Sperrungen von Webseiten könnten helfen einen ordnungswidrigen Zustand zu beseitigen, sofern dadurch der Zugriff
auf Seiten mit kinderpornografischen Inhalten wirksam verhindert würde. Aber an dem Erreichen dieses Ziel bestehen
erhebliche Bedenken. Die Weitergabe kinderpornografischer Inhalte erfolgt nicht/kaum über Webseiten, Tatsächlich
kann im Internet nicht direkt auf Kinderpornographie zugegriffen werden; vielmehr sind die Adressen nur
Eingeweihten bekannt und zugegriffen werden kann nur in geschlossenen Benutzergruppen und über

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Peer-to-Peer-Netzwerke. Vielfach erfolgt die Verbreitung auch über Mobil-Telefone.


Eine Sperrung behördenbekannter Server durch das BKA hat also eine reine Alibifunktion und lenkt von der
tatsächlich unzureichenden Strafverfolgung der Täter nur ab – zumal diese Sperrungen bisher ja schon durch die
Staatsanwaltschaften und die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) angeordnet werden können.
Zwar werden durch nationale Sperrungen viele Zugriffe auf inkriminierte Seiten unterbunden, doch trifft diese
Verhinderung nur Bürger, die sehr wenig Technikerfahrung haben und daher die Sperren nicht zu umgehen wissen, ja
meist gar kein Interesse an Kinderpornographie haben. Sollten auf diesen Webseiten tatsächlich kinderpornografische
Inhalte angeboten werden, werden diese schnell auf andere Webseiten verlagert – ggf. auch in andere Länder.
Die tatsächlich interessierten Pädophilen können die von der Bundesregierung vorgesehenen Sperrmaßnahmen also
relativ leicht umgehen und sich durch einfache (im Internet öffentlich nachlesbare!) technische Maßnahmen unerkannt
und z.B. über Anonymisierungsserver oder ausländische Provider Zugriff auf Kinderpornografie verschaffen, so dass
die Sperrmaßnahmen der ISP ins Leere laufen.
Eine vollständige Blockade ist wegen der dezentralen Struktur des Internets nicht möglich. Sie wäre nur zu erreichen,
wenn das Internet grundsätzlich umgestaltet wird. Sollte dies gewollt sein, müsste dieses viel weitergehende
politische Ziel in der öffentlichen Debatte klar benannt werden.
Die Gesellschaft für Informatik e.V. fordert die Behörden daher nachdrücklich auf, unverzüglich gegen die ihnen
bekannten Provider von Kinderpornografie strafrechtlich vorzugehen, die relevanten und behördenbekannten Server
stilllegen zu lassen und ebenfalls gegen alle diejenigen strafrechtlich vorzugehen, die kinderpornografische Inhalte
gezielt abrufen und tauschen.

Nachteilige Auswirkungen
Die geplanten Sperrungen sind nicht nur wenig effektiv, sondern haben nachteilige Auswirkungen auf Unbeteiligte:
* Meinungs- und Informationsfreiheit: Die drei technisch grundsätzlich möglichen Sperrverfahren
(DNS-Blockaden, Proxy-Server und Sperrung von IP-Adressbereichen) arbeiten unzuverlässig, weil nicht gezielt
kinderpornografische Inhalte gesperrt werden können. Vielmehr können auch völlig legale Seiten mit gesperrt werden.
Dadurch werden die Meinungsfreiheit der Anbieter und die Informationsfreiheit der Nutzer in großer Zahl
eingeschränkt.
* Gewerbefreiheit: Soweit die Webseiten für E-Commerce genutzt werden, greifen die unpräzisen und auch nicht
kinderpornografische Inhalte erfassenden Sperren in die Gewerbefreiheit ein.
* Datenschutz: Die möglichen Sperrverfahren werden den Providern überlassen. Sie können auch die Adressdaten der
surfenden Nutzer und die von ihnen angesurften Webseiten erfassen. Sofern alle kontrolliert werden, entstünde eine
der Rasterfahndung vergleichbare Überwachung und damit ein tiefer Eingriff in die Privatsphäre der Bürger. Die
Kontrolle muss auf den Zugriff auf eindeutig kinderpornografische Inhalte beschränkt sein. Entscheidend ist die
Programmierung der Filterung. Diese muss veröffentlicht und auf Datenschutzkonformität überprüft werden.
* Geheimhaltung: Die vorgesehene Geheimhaltung des gesamten Verfahrens ist kontraproduktiv. Sowohl die
Programmierung der Filter als auch die Adress-Listen sollten von neutralen Stellen überprüft werden. Adressen in
Deutschland sollten ohnehin nicht gesperrt, sondern sofort stillgelegt werden.
* Kommerzielle Schäden: Durch fehlerhafte Sperrungen können ganz erhebliche Schadenersatzansprüche gegen den
Staat entstehen, der die Provider von Haftungsansprüchen weitgehend freistellt. Damit zahlt letztlich der Steuerzahler
diese Kosten. Die für die Sperrung bei den kommerziellen ISP anfallenden Kosten werden auf die Nutzer umgelegt.

Anforderungen an eine nicht zu verhindernde gesetzliche Regelung


Sollte die Ergänzung des TMG nicht zu vermeiden sein, muss das Änderungsgesetz zumindest gewährleisten, dass
* ISP ausschließlich Sperrverfahren einsetzen, die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik auf der
Grundlage der Common Criteria unter Sicherheitsaspekten zertifiziert sind,
* das Sperrverfahren auf Kinderpornografie beschränkt ist und nicht auf weitere Inhalte des Internet – insbesondere
nicht geheim – so erweitert werden darf, dass die Verbreitung nicht-strafbarer Informationen und Meinungen
behindert wird.
* keine Daten unbeteiligter surfender Nutzer erhoben werden, sondern tatsächlich nur solcher Nutzer, die es
unternehmen, sich den Besitz kinderpornografischer Inhalte zu verschaffen und
* die Bürger über die Technik und die Folgen der Sperrungen für sie endlich vollständig und verständlich informiert
werden.

Zusammenfassung:
* Die zuständigen Strafverfolgungsbehörden sind so zu unterstützen, dass sie Kinderpornografie wirksam verfolgen
können.
* Deutschland darf nicht in den Verdacht kommen, zu den nicht-demokratischen Staaten zu gehören, die das Internet
zensieren wie etwa China, Iran oder Kuba.
* Die GI fordert alle ISP auf, ihnen bekannt gewordene Pädophile (Anbieter und Nutzer von Webseiten)
unaufgefordert und unverzüglich den deutschen Strafverfolgungsbehörden oder einer (geplanten) EU-weiten
Meldestelle für kriminelle Aktivitäten im Internet zu melden.
* Die GI fordert die Bundestagsparteien auf, das allein dem Wahlkampf geschuldete Änderungsgesetz abzulehnen.
Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist eine gemeinnützige Fachgesellschaft zur Förderung der Informatik in all
ihren Aspekten und Belangen. Gegründet im Jahr 1969 ist die GI mit ihren heute rund 24.500 Mitgliedern die größte
Vertretung von Informatikerinnen und Informatikern im deutschsprachigen Raum. Die Mitglieder der GI kommen aus
Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Lehre und Forschung.
Gesellschaft für Informatik e.V.

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Zur aktuellen Internetzensur http://fufor.110mb.com/Internetzensur.html

http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/media/zapp3290.html

http://www.boocompany.com/index.cfm/content/story/id/15790/commentsOpen/true/
Warum Ursula von der Leyen Glücksspielseiten nicht sperren wollte
INSIDER Ursula von der Leyen von wolodja
08:41 Donnerstag, 23. April 2009
Nachdem im November letzten Jahres Vertreter der hessischen Landesregierung und der Staatlichen Bayrischen
Lotterieverwaltung Vertreter der fünf größten Deutschen Zugangs Provider (sic!) davon überzeugen wollten auf
freiwilliger Basis zukünftig Webseiten von ausländischen Glücksspielangeboten zu sperren, hat Ursula von der Leyen
interveniert, aber aus anderen Gründen als bisher angenommen.
So schrieb der Focus im November 2008
"Für Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen kommt der Vorstoß höchst ungelegen. Sie hatte kürzlich eine
Gesetzgebungsinitiative angekündigt, um Provider zur Sperre von Webseiten mit kinderpornographischen Inhalten für
deutsche Kunden zu verpflichten. Dass das gleiche Mittel auch zum Schutz des staatlichen Lotterie-Monopols genutzt
werden könnte, würde der Initiative die Glaubwürdigkeit nehmen."
Die wirklichen Hintergründe für die Intervention von Frau von der Leyen werden klar, wenn man sich mit ihrem
familiären Umfeld näher beschäftigt. So ist ein Bruder von Frau von der Leyen, Herr Hans-Holger Albrecht
Vorstandsvorsitzender der Firma MTG (Modern Times Group), eines schwedischen Medienunternehmens, das im
Free-TV und Pay-TV Geschäft in Nord- und Osteuropa tätig ist. Unter der Ägide von Herrn Albrecht ist dieses
Unternehmen schon einmal über seine Tochter Viasat in Konflikt mit der amerikanischen Börsenaufsicht geraten und
hat sich durch eine Zahlung von 700.000$ von einer SEC Ermittlung aufgrund von zurückdatierten Optionen frei
gekauft.
In den letzten Jahren ist das Unternehmen nach diversen Umstrukturierungen verstärkt in einem neuen Bereich tätig
geworden, dem Online-Glücksspiel. MTG erwarb Beteiligungen unter anderem an Bet24.com, einem maltesischen
Online-Glücksspielanbieter, der seine Seriösität auf seiner Webseite mit Hinweis auf MTG als Mehrheitseigner
unterstreicht, Schon 1997 hatte MTG gemeinsam mit mit Cherryföretagen und Pontus Lindwall das Joint Venture
Net Entertainment gegründet, das Software für Online-Casinos entwickelt, deren Lizenzgebühren sich nach den
Einnahmen der sie einsetzenden Casinos richten.
Herr Albrecht und MTG haben also ein Interesse an möglichst vielen Online-Glücksspielern, egal woher sie
stammen, solange sie das Geld in Online-Casinos lassen, die indirekt zu MTG gehören oder die Software von Net
Entertainment einsetzen. Es ist also für Herrn Albrecht und MTG von Interesse, dass auch den Spielern aus
Deutschland weiterhin ein ungehinderter Zugang zu den Online-Casinos an denen MTG beteiligt ist, möglich ist,
auch wenn solche Angebote hierzulande nicht zulässig sind und die juristische Seite der Nutzung solcher Angebote
schon einige Anwälte und Gerichte beschäftigt hat.
Als nun die hessische Landesregierung und die Staatliche Bayrische Lotterieverwaltung die Provider auf freiwillige
Zugangssperren zu den Online Casinos drängten, um damit die deutschen Nutzer auch von den Online-Casinos von
Herrn Albrecht fernzuhalten, hat dieser diskret aber erfolgreich seine Schwester, die deutsche
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen, gegen das Vorhaben intervenieren lassen.
Danach wurde die Sperrkampagne alleine auf die Bekämpfung von Kinderpornographie ausgerichtet und eventuelle
noch einmal laut werdende Forderungen zur Sperrung von ausländischen Glücksspielanbietern gingen in der
lautstarken Propaganda der Ursula von der Leyen unter.
Was auch immer in nächster Zeit in Deutschland freiwillig oder unter gesetzlichem Zwang im Internet gesperrt
werden wird, die Online-Casinos der MTG Töchter und die, die die Software von Net Entertainment benutzen,
werden wohl erreichbar bleiben. Denn eines ist sicher: In diesem Bereich ist noch viel Geld für MTG zu verdienen
und ein hoher Gewinn bedeutet auch ein noch höheres Einkommen für den Bruder von Ursula von der Leyen.
Mit den Kontakten direkt in die deutsche Bundesregierung haben MTG oder die Abnehmer ihrer Casino-Software
wohl keine deutschen Sperren zu befürchten.

9 of 16 22.06.2009 22:48 Uhr


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Der Konzern:
Modern Times Group: http://www.mtg.se/
Die Software-Tocher (Casino-Software, Lizenzkosten nach Umsatz/Gewinn)
Net Entertainment: http://www.netentertainment.com/
Online-Casinos (betrieben durch die maltesiche Gesellschaft Nordic Betting Ltd., zu 90% MTG Besitz)
BET24.com http://www.bet24.com/
http://www.bet24.com/clients/bet24/static_pages_com/en_aboutus.htm
Quelle: http://www.focus.de/digital/internet/internet-gluecksspielseiten-droht-sperrung_...

http://www.taz.de/1/leben/internet/artikel/1/sperren-verhindern-missbrauch-nicht/
STOCKHOLM taz
Die Internetfilter, die den Aufruf kinderpornografischer Seiten nach dem Willen der Bundesregierung auch in
Deutschland sperren sollen, haben skandinavische Vorbilder. Sie werden seit bis zu viereinhalb Jahren in Norwegen,
Schweden, Dänemark und Finnland eingesetzt, dort aber in wachsendem Masse kritisiert. Als bloße Symbolpolitik,
da sie ineffektiv, weil technisch leicht zu umgehen sind. Weil sie ganz gegen ihre Intention ausgenutzt und von
Kinderpornointeressenten geradezu als Wegweiser für einschlägige Seiten gebraucht werden können. Aber auch weil

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damit in der Vergangenheit ganz „unschuldige" Seiten gesperrt worden waren und die Technik prompt
Begehrlichkeiten geweckt hat. Beispielsweise Filesharing-Seiten damit zu blockieren.
Gibt ein Internetuser in Schweden eine Adresse ein, die auf der „Spärrlista" der Reichspolizei verzeichnet ist, gelangt
er nicht zu dieser Adresse, sondern es taucht eine Seite mit dem Polizeiwappen und der Überschrift „Stopp!" auf:
„Dein Webbleser hat versucht Kontakt mit einer Internetseite aufzunehmen, die zur Verbreitung von
kinderpornografischem Material verwendet wird. Das ist strafbar gemäß Strafgesetzbuch Kapitel 16, Paragraf 10 a."
Darunter der Hinweis auf eine Internetadresse, an die man sich wenden kann, falls man der Auffassung ist, die
fragliche Sperrung sei zu Unrecht erfolgt. Oder an die man auch selbst „verdächtige" Seiten melden kann.
Die Prozedur, welche Seiten auf die „Sperrliste" kommen, ist undurchsichtig. Zum einen arbeitet „Ecpat" ("End
Child Prostitution, Pornography and Trafficking of Children for Sexual Purposes") und andere
Kinderschutzorganisationen mit der Polizei zusammen und diese erhält Tipps auf einschlägige Adressen. Auch die
Polizei selbst kämmt das Internet durch und ergänzt regelmäsßig diese Liste. Sie ist nicht öffentlich und soll aktuell
einige zehntausend Adressen enthalten. In Finnland – wo das System trotz Rechtsgutachten, wonach es einen Verstoß
gegen die Verfassung darstelle, 2006 eingeführt wurde - machte ein Hacker im vergangenen Jahr Teile der dortigen
Liste auf seiner Webbseite, in der er sich grundsätzlich gegen Internet-Zensur engagiert, öffentlich. Nach seiner
eigenen Einschätzung enthielten 99 Prozent von 1047 zufällig ausgewählten zensierten Seiten kein
kinderpornografisches Material, sondern legale Pornografie oder „Modellfotos". Oder es waren gänzlich andere
Seiten erfasst worden, wie eine japanische Bonsaibäumchen-Seite, eine Puppen- und eine Violinenfabrik, sowie
verschiedene Foren mit Tipps für Windows-Probleme und technische Hilfe bei Computerpannen.
Die finnische Polizei reagierte auf diese Veröffentlichung damit, dass sie kurzerhand auch die Seite dieses
Hackers mit ihrem Kinderpornofilter sperren ließ. Eine Begründung dazu wurde verweigert. Offenbar passten der
Polizei Hinweise, wie solche Filter grundsätzlich technisch zu umgehen sind, nicht. Was allerdings durch das
Internetsperrgesetz nicht gedeckt wäre. Der Vorgang löste eine heftige Debatte bis hin zu parlamentarischen Anfragen
aus. Die letztendlich im Sand verlief, nachdem die Polizei die fragliche Seite wieder zugänglich machte.
„Die Technik der gängigen Internetfilter wird von kommerziellen Akteuren entwickelt, ohne dass die Behörden ihre
Funktionsweise eigentlich kontrollieren", kritisiert der finnische Grünen-Abgeordnete Jyrki Kasvi die aufgrund der
verfassungsrechtlich garantierten Kommunikationsfreiheit problematische Grauzone, die sich hier aufgetan hat: „Es
ist erwiesen, dass bestimmte dieser Filter auch politisches Material gesperrt haben. Und wie leicht Zensur sich
ausbreitet, weiß man ja." So gab es mittlerweile sowohl in Finnland wie in Schweden mehrfache Vorstöße, diese
Filter auch auf andere „unliebsame" Seiten auszudehnen. So auf Filesharingseiten wie Piratebay oder unter dem
Vorwand, damit Steuerhinterziehung bekämpfen zu können, auf Internetspielseiten.
Das hauptsächliche Argument für diese Internetsperren, diese erschwerten es den Produzenten einschlägigen Materials
ihre Kunden beliefern zu können, lässt Kasvi nicht gelten. Er hält die Sperrlisten und Filter sogar für direkt
kontraproduktiv: „Sie erleichtern es für die, welche Kinderpornografie im Internet suchen." Es gebe nur einen Weg,
den Missbrauch mit Kindern wirklich zu stoppen: Gegen die Quellen vorzugehen. Gegen die Produktion selbst und
gegen die Provider, die über ihre Server dieses Material verbreiten.

18.06.2009 | 21:20†Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger: Auch Killerspiele sperren
††††Köln (ots) - Der CDU-Bundestagsabgeordnete und baden-württembergische CDU-Generalsekretär Thomas Strobl
will über die Sperrung kinderpornografischer Seiten im Internet hinausgehen und hat auch die Sperrung von
Killerspielen ins Gespräch gebracht. "Wir prüfen das ernsthaft", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Freitag-Ausgabe). "Wir gehen nach Winnenden nicht zur Tagesordnung über. Wenn es einen Nachweis gibt, dass
sich Killerspiele negativ auf das Verhalten Jugendlicher auswirken, dann kann das Internet kein rechtsfreier Raum
sein."
Pressekontakt:Kölner Stadt-AnzeigerPolitik-RedaktionTelefon: +49 (0221)224 2444[
mailto:ksta-produktion@mds.de ]ksta-produktion@mds.de††

11 of 16 22.06.2009 22:48 Uhr


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http://de.wikipedia.org/wiki/Sperrung_von_Webseiten_in_Deutschland#cite_note-81
Beschränkung der Sperrlisten auf große Provider
Um eine öffentliche Bekanntmachung der Sperrliste möglichst zu vermeiden, soll der Zugang dazu beschränkt
werden. Dieser Logik folgend werden nur große Provider zur Einrichtung der Sperren verpflichtet. Genauer sind dies
Kommunikationsnetze mit mehr als 10.000 Teilnehmern. In der Begründung zum Entwurf[24] ist zu vernehmen,
dass alle staatlichen Einrichtungen wie Universitäten oder Bibliotheken aus eben diesem Grunde keinen Zugang zu
der Liste erhalten sollen. Ganz abgesehen von diesen Ausnahmen ist von den Sperren in der Hauptsache das World
Wide Web betroffen. Weitere Kanäle zum Informations- und Datenaustausch wie E-Mail, Peer-to-Peer-Netzwerke und
das Usenet können im Einzelfall als Kollateralschaden betroffen sein.

http://www.computerbase.de/news/wirtschaft/recht_gesetz/2009/april/kinderporno-sperren_echtzeit/
Kinderporno-Sperren werden in Echtzeit überwacht
26. April 2009, 10:50 Uhr
Nachdem das Bundeskabinett am Mittwoch den Entwurf der Gesetzesinitiative zur Sperrung kinderpornografischer
Internetseiten verabschiedete, wurden nun weitere Details zur Stopp-Schild-Seite bekannt. Demnach kann das
Bundeskriminalamt (BKA) gegebenenfalls auch in Echtzeit auf die geloggten IP-Adresse zugreifen.
Der Gesetzesentwurf sah bereits in einer in dieser Woche bekannt gewordenen Version vor, dass die Provider die
Zugangsdaten jener Nutzer, die auf einer Stopp-Schild-Seite landen, loggen soll. Auf diese Seiten soll immer dann
umgeleitet werden, wenn eine Webadresse mit vermeintlich kinderpornografischen Inhalten aufgerufen wird, die auf
der geplanten Sperrliste zu finden ist. Auch Seiten, die auf kinderpornografische Inhalte verlinken und diese nicht
selbst anbieten, sollen sich zukünftig auf den schwarzen Listen wiederfinden. Noch bei der Unterzeichnung eines
freiwilligen Sperrvertrages fünf großer deutscher Internetprovider war jedoch ausgenommen, Zugriffsdaten zu erheben
und zu speichern. Mittlerweile hat sich hier allerdings viel getan. So sieht der verabschiedete Gesetzesentwurf vor,
dass die Provider die IP-Adressen aller auf einer Stopp-Seite landenden Nutzer speichern und dem BKA bei Bedarf
übermitteln sollen. Mittlerweile wird auch bestätigt, dass das BKA gegebenenfalls in Echtzeit auf die geloggten
Nutzerdaten zugreifen dürfe. Dies sei nach einem Richterbeschluss möglich und deshalb notwendig, weil nicht immer
möglich sei, „retrospektiv auf gespeicherte Daten zu[zu]greifen, sodass nur eine sogenannte Echtzeitüberwachung in
Betracht kommt“, so Justizministeriums-Pressesprecher Ulrich Staudigl.
Staudigl bestätigte darüber hinaus, dass ein „aufgrund der Umleitung zur Stoppseite erfolgloser Versuch, eine
Internetseite mit kinderpornographischem Material aufzurufen“, die Voraussetzungen eines Straftatbestands erfülle
und den für strafrechtliche Ermittlungen notwendigen Anfangsverdacht begründet. Jeder Nutzer, der auf einer
Stopp-Seite landet, müsse daher mit strafrechtlicher Verfolgung rechnen. Es gelte allerdings weiterhin die
Unschuldsvermutung, weshalb nachgewiesen werden müsse, dass der versuchte Zugriff auf kinderpornografische
Inhalte vorsätzlich erfolgte.
Das Bundesjustizministerium zeichnet damit ein düsteres Bild der sich anbahnenden Gesetzeslage als
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. Diese erklärte etwa erst am Freitag in einem Radio-Interview, dass
„der zufällige Versuch“, auf eine der gesperrten Seiten zu gelangen, nicht strafbar sei. Tatsächlich kann die
Feststellung, ob es sich um ein Versehen handelte oder nicht, jedoch erst in einem Ermittlungsverfahren beantwortet
werden. Jeder Internetnutzer gerät damit unter einen Generalverdacht. Irreführenderweise sprach die
Bundesfamilienministerin ferner davon, dass im Falle der DNS-Sperre „nichts gespeichert“ werde. Dies entspricht
nicht der Wahrheit, wie dem Gesetzesentwurf zu entnehmen ist. Darüber hinaus handelt es sich bei einfachen
DNS-Sperren nur um die minimalen technischen Mittel, zu denen die Provider angehalten sind. Eine
Zugangserschwernis zu Seiten der Sperrliste könne auch auf andere Art erfolgen, müsse aber mindestens das Domain
Name System betreffen.

http://www.gulli.com/news/finnische-zensur-contra-zensur-2009-06-20/
FINNISCHE ZENSUR
Contra-Zensur-Website landet auf der Liste
Eine finnische Website, die sich zum Ziel gesetzt hat, die blockierten Adressen der finnischen Zensurliste zu
veröffentlichen, ist nun selbst zensiert worden.
Einige werden sich erinnern, dass vor einigen Wochen die australische Zensurliste bei Wikileaks aufgetaucht war.
Nach einer Prüfung der Liste gelangte man zu dem Ergebnis, dass in Australien auch Seiten blockiert werden, deren
Inhalte absolut legal sind.
Wie jedoch der dazugehörige Eintrag bei Wikileaks klar macht, ist die erste Regel der Zensur die, dass man darüber
nicht zu sprechen hat. In Finnland scheint man dies tatsächlich wörtlich zu nehmen, wie ein Bericht der European
Digital Rights (EDRI) Vereinigung verrät. Der finnische Netzaktivist Matti Nikki veröffentlichte auf seiner Website
einige der URLs, die auf der "Blacklist" stehen und von finnischen Providern blockiert werden. Da seine Seite diese
Links beinhaltete, geriet auch er in das Netz der Fahnder, welche in mehrfach befragten und mit massiven Strafen für
die Veröffentlichungen drohten, schließlich habe es sich um Links zu kinderpornografischen Inhalten gehandelt. Als
weiteren Schritt, dass diese Informationen nicht an die Öffentlichkeit dringen, wurde seine Seite ebenfalls (!) auf die
Blacklist gesetzt. Nachdem keine weiteren rechtlichen Folgen für Nikki eintraten, wollte er seine Website von der
Zensurliste entfernen, damit sie wieder erreichbar wäre. Die Polizei lehnte die Entfernung seiner Website
lapsiporno.info von der Liste jedoch ab, woraufhin er vor dem Verwaltungsgericht in Helsinki darauf klagte. Das
Ergebnis? Nichts, abgesehen von der Tatsache, dass die Seite nach wie vor blockiert wird.
Das Erschreckende ist jedoch, mit welcher Gleichgültigkeit das Verwaltungsgericht über die Klage von Nikki
entschieden hat. Man sei sich durchaus darüber im Klaren, dass es hier um die Zensur einer persönlichen Website des
Klägers gehe. Damit hatte es sich dann aber auch schon. Wie EDRI erklärt, hätte man damit die finnische Verfassung
insbesondere das Recht auf freie Meinungsäußerung verworfen, ohne auch nur die geringsten Erklärungen oder
Gründe hierfür anzubringen.
Matti Nikki hat derweil - vertreten durch die Kanzlei Turre - Berufung gegen die Entscheidung vor dem

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Verwaltungsgerichtshof eingereicht. Dies soll in nächster Zeit darüber entscheiden. Vermutlich wird es jedoch keine
großartigen Ergebnisse hervorbringen, schließlich will keines der Länder, die auf Zensur setzen, dass darüber Details
bekannt werden. (Firebird77)
(via zeropaid & edri, thx!)

http://blog.handelsblatt.de/indiskretion/eintrag.php?id=2151
Donnerstag, 18.06.2009
Weshalb die Diskussion um Internet-Sperren Deutschlands Politikern (und dem Allensbach-Institut) Angst
machen sollte
In diesen Minuten, da ich dies schreibe, beginnt im Bundestag die Diskussion um Internet-Sperren im Schein-Kampf
gegen Kinderpornographie. Alles andere als ein Durchwinken des entsprechenden Gesetzes wäre eine Überraschung.
Und doch wird uns das, was in den vergangenen Wochen passiert ist noch lange beschäftigen. Denn Deutschland hat
sich verändert. Es rumort. Das deutschsprachige Internet ist politischer geworden. Und was sich in Ansätzen zeigte,
wird im Wahlkampf noch deutlicher werden: Die klassischen Täuschungsmanöver, die Politiker in Jahrzehnten
gelernt haben, werden nicht mehr so einfach funktionieren. Es steht ein gewaltiger Wandel an.
Wer glaubt, dass die Menschen dümmer werden, wenn sie Zugang zur größten Wissensquelle ihrer Geschichte haben,
muss schon recht naiv sein.
So naiv, wie Deutschlands Politiker.
Die Schlammschlacht um die Internet-Sperren hat dies in den vergangenen Wochen deutlich demonstriert. Da
sonderte Ursula von der Leyen eine knackige Formulierung nach der anderen ab, sprach vom Millionenmarkt
Kinderpornographie und den Erfolgen anderer Länder mit Sperrlisten - und dann ergab die Anfrage der FDP, dass die
Bundesregierung keinerlei Wissen in diesen Bereichen gesammelt hat. Sie also gelogen hat.
Früher wäre von der Leyen damit durchgekommen. Denn der Abstand zwischen ihrer Äußerung und der Anfrage war
einigermaßen lang. Sicher, ein kritischer Journalist hätte das aufgreifen können. Doch dafür hätte es eben
entsprechender Recherchekapazitäten bedurft - und der Bereitschaft, dieser Recherche eine hohe Priorität einzuräumen.
"Wer schreibt, der bleibt", hieß es einst über Zeitungs- und Magazinjournalisten. Das gedruckte Worte schien
Bestand zu haben. Heute aber schneidet kaum noch jemand Artikel aus und klebt sie in Alben, wie dies noch in den
80ern durchaus der Fall war. Das wahre Bleiben findet im Internet statt - für jedermann, nicht nur den
Artikelausschneider. Jeder Bürger kann auch seine eigenen Schlüsse ziehen aus Papieren und Gesetzesvorlagen. Und

13 of 16 22.06.2009 22:48 Uhr


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kann diese veröffentlichen und zur Diskussion stellen.


Vortrefflich lassen sich die Aussagen nun miteinander kombinieren. Zum Beispiel behauptet das BKA, es bestehe ein
Millionenmarkt für Kinderpornographie. Wenn aber die Bundesregierung kein Wissen über die Marktgröße hat,
bedeutet das, es gibt in diesem wichtigen Punkt keine Kommunikation zwischen Politik und Ermittlern.
Noch eine BKA-Behauptung: Die Ermittler sagen, sie dürften nicht bei ausländischen Providern um die Löschung
von kinderpornographischen Inhalten ersuchen zu dürfen. Was bedeutet: Internet-Aktivist Alvar Freude ist bei der
internationalen Kinderporno-Bekämpfung effizienter als die Behörde.
Die übrigens verschweigt gerne, dass sie die wenigen, ihr angezeigten Seiten über Wochen am Netz lässt um zu
ermitteln, wer auf sie zugreift. Was bedeutet: Die Jagd nach den Kinderpornokonsumenten genießt Vorrang vor dem
Schutz und der Würde der Missbrauchten. Zumindest bei mir erzeugt das ein Würgegefühl.
Auch die Behauptung, die Änderung des Gesetzesentwurfs setze Löschen vor Sperren von Internet-Seiten, lässt sich
flott widerlegen.
Um die murrende Bevölkerung zu beruhigen - und auch die eigenen Nerven - kauft die Politik gerne Studien ein von
scheinbar seriösen Meinungsforschungsinstituten. Diese werden dann an die Medien herangetragen und die kritischen
Bürger sollen das Gefühl bekommen, in der Minderzahl zu sein. Früher hat das funktioniert.
Es ist sicherlich nur ein kleiner Ausschnitt der Realität, aber ich erinnere mich gerne an Freunde zu Uni-Zeiten, die
für Meinungsforscher gearbeitet haben. In der Mittagspause saßen sie dann in einem Kaffee und füllten Fragebögen
selbst aus - denn nach deren Zahl wurden sie entlohnt. Aber vielleicht hat sich das ja geändert.
Wenn ja, dann werden solche Studien inzwischen nur noch nach Verschiebung der Stichprobe manipuliert. So wie
jene Allensbach-Studie, die Deutschlands Bürger geradezu jubeln ließ über die Internet-Sperren.
Nur: Zum einen wurden die Ergebnisse zurechtgebogen, wie Thorsten Kleinz ausführt. Zum anderen gaben nur 38
Prozent der Befragten an, das Internet "stark" zu nutzen, was Allensbach definiert als "mindestens einmal täglich".
Das ist erstaunlich. Denn andere Studien setzen den Anteil der Bevölkerung, der täglich im Netz ist, bei deutlich
über 50 Prozent an (hier eine davon). Man könnte auch sagen: Das Allensbach-Institut hat hier nicht seriöse Arbeit
geleistet.
Solche Unsauberkeiten, Halbwahrheiten und Lügen wurden früher nicht erkannt - oder waren schnell vergessen. Heute
nicht. Es gibt ja Google.
So wird der Berliner Politologie-Professor Herfried Münkler künftig ein Statusproblem bei seinen Studenten haben,
ob seines aberwitzig inkompetenten Gastkommentars in der "Frankfurter Rundschau". "So einer will mir was
erzählen?", wird sich mancher Student fragen. Mit Recht.
Oder Abgeordnete wie der Bonner CDU-Mann Stephan Eisel. Ihm wird man noch Jahre um die Ohren hauen können,
dass er ohne Nachdenken und Recherche Ursula von der Leyens PR-Sprüche nachplappert - dank Abgeordnetenwatch.
Nun könnte das alles ein kleines Detektivspiel sein. Der Bürger schaut den Mächtigen auf die Finger und bekrittelt
falsche Äußerungen. Doch passiert da noch mehr. Die Aktionen im Netz und die Online-Petition mit ihren über
135.000 Unterschriften hat zwar die Politiker nicht ins Wangen gebracht - aber die Medien. Im Laufe der Wochen
wurde immer vehementer über das Thema berichtet, mit der Bedeutung von Twitter in diesen iranischen Tagen rückte
es weiter in den Fokus. Auffällig dabei, wie die Berichterstattung contra Web-Sperren zunahm.
Je mehr dieser Hallraum aus aktiven und kommunizierenden Internet-Nutzern und Medien sich füllt, desto mehr
werden die Bürger aber abgeschreckt. "Klar lügen Politiker", werden viele sagen. Doch diese Ahnung, betrogen zu
werden, wurde in diesen Tagen zur Gewissheit. Und er wird bestätigt durch den Ablauf der heutigen 24 Stunden
langen Bundestagssitzung. Wer so etwas festlegt, hat sich längst vom Glauben verabschiedet, dass die
Funktionsweise der deutschen Demokratie sinnvoll ist. Der Zeitplan ist Sitzung gewordene Satire, er ist eine
Beleidigung der Väter dieses Staates. Er widert mich an. Ich empfehle einen Blick auf Top 26: Mitten in der Nacht
wird fünf Minuten zum Thema Bestechlichkeit von Abgeordneten diskutiert. Um 20.50 Uhr gibt es aber 35 Minuten
zur Friedensforschung.
Diese Veränderung in der Gefühlswelt der des Lesens und googelns mächtigen Bürger hat Folgen. Da gibt den
SPD-Gelegenheitswähler Johnny Haeusler, der sich von der Partei verabschiedet. Oder den 22-Jährigen, der androht
aus der SPD auszutreten. Oder Anke Gröner, die über ihre aktuelle Gefühlslage schreibt:
"Heute wird der letzte Tag sein, an dem ich an die freiheitliche Grundordnung, mit der ich aufgewachsen bin, glauben
kann. Und es gibt weniges, was mich so sehr erschreckt wie dieser Gedanke."
All dies tun sie öffentlich. Und, ja, diese Gemeinde der Internet-Vielnutzer ist klein. Doch die Gemeinder der
Google-Nutzer ist groß, weit größer, als man bei Allensbach Glauben machen will. Noch mehr Menschen werden
sich fragen, ob manipulierende Volksvertreter das Volk vertreten - oder nur die eigene Karriere.
Was in diesen Tagen begonnen hat, wird uns noch Jahre beschäftigen. Und am Ende, vielleicht in acht oder zehn
Jahren, werden Politiker entweder ganz anders agieren, als sie es heut tun - oder die Parteienlandschaft wird aussehen
wie ein zertrümmertes Denkmal.
tknuewer um #18:34 in Volksvertreter

14 of 16 22.06.2009 22:48 Uhr


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Free fast Public DNS Servers List


by vivek

The most basic task of DNS is to translate hostnames such as theos.in to IP address such as 74.86.49.131. In very
simple terms, it can be compared to a phone book. DNS also has other important use such as email routing.
This is my list of better, fast public dns servers and free dns server (as compare to your ISP / DSL / ADSL / cable
DNS service providers dns servers). These dns servers are free to all. I was able to improve my browsing speed with
following DNS servers. Use any one of the following provider.

Free Public DNS Server


Service provider: ScrubIt
Public dns server address:
* 67.138.54.100
* 207.225.209.66
Service provider:dnsadvantage
Dnsadvantage free dns server list:
* 156.154.70.1
* 156.154.71.1
Service provider:OpenDNS
OpenDNS free dns server list:
* 208.67.222.222
* 208.67.220.220
Service provider: vnsc-pri.sys.gtei.net
Public Name server IP address:
* 4.2.2.1
* 4.2.2.2
* 4.2.2.3
* 4.2.2.4
* 4.2.2.5
* 4.2.2.6
How do I change or setup DNS server IP address?
Visit below mentioned site to setup DNS as per your operating system:
* Linux
* FreeBSD

15 of 16 22.06.2009 22:48 Uhr


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* Sun Solaris
* Microsoft Windows Vista / XP / Server 2003
* Router / Wifi Router

Quelle: http://theos.in/windows-xp/free-fast-public-dns-server-list/

http://www.unblockyoutubefree.com/

http://die.geliebte.bundesregierung.in.der.schwatzbude.de/
Ursula von der Leyen-Fanclub: http://vdl.odem.org/

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16 of 16 22.06.2009 22:48 Uhr

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