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Meier: Justinian
2004-2-158
Kaiserinnen war.7
In seiner Schilderung der Kriege gegen
Vandalen und Ostgoten bis 540 folgt Meier berwiegend Prokops Darstellung,8 wobei
er betont, erst angesichts der unerwarteten
Rckeroberung Nordafrikas sei der Plan entstanden, auch Italien und den brigen Westen wieder der rmischen Herrschaft zu unterwerfen. Nachdem er kurz Weitere Reformen (S. 71-76) erwhnt hat, wendet sich Meier nun den Katastrophen der Jahre 540-542
(Eroberung Antiochias durch die Perser unter
Husrav I., Wiederaufflammen des Gotenkrieges, Ausbruch der Pest) zu, die fr ihn einen
entscheidenden Einschnitt markieren (S. 7784).
Fr die Jahre nach 542 macht Meier ein
noch weiter gesteigertes Interesse des Kaisers an theologischen Fragen (Dreikapitelstreit, 5. kumenisches Konzil) und einen
Rckgang der antikisierenden Tendenzen sowie der gesetzgeberischen Aktivitt Justinians aus (S. 85-92). Wie ein Nachspiel werden der wechselhaft verlaufende Krieg gegen
die Sasaniden, die schlieliche Zerschlagung
des Ostgotenreiches, die schwierige Konsolidierung der afrikanischen Provinzen und die
(von Meier richtig als ephemer eingeschtzte) Errichtung einer ostrmischen Exklave in
Sdspanien geschildert (S. 93-101). Anschlieend (S. 102-113) beschreibt Meier die Vernderungen, die durch die Krisenerfahrung
in Gesellschaft, religiser Praxis (Liturgisierung) und Kaisertum hervorgerufen oder beschleunigt worden seien und von ihm an anderem Ort als Kontingenzbewltigung verstanden worden sind. Nach einem abschlieenden berblick ber die Herrschaft Justinians II. fasst Meier seine Bewertung des justinianischen Zeitalters noch einmal kurz zusammen (S. 114-119). Die anschlieende, teilweise knapp kommentierte Auswahlbibliografie fhrt berblicks- und Vertiefungswerke auf und bietet gerade auch Studenten ntzliche Hinweise.
Meier ist es insgesamt gelungen, eine in
vielerlei Hinsicht unbersichtliche Phase der
ausgehenden Sptantike in eindrucksvoller
Weise zusammenzufassen. Dass Laien, an die
sich die Bcher der Reihe ja nicht zuletzt richten, zum Teil gewiss dennoch leicht den berblick verlieren werden, ist kaum Meier anzu-
M. Meier: Justinian
2004-2-158