Sie sind auf Seite 1von 2

Quelle: IRRLITZ,G. Kant Handbuch: Leben und Werk.Stuttgart: Verlag J.B. Metzler.

2002.526p.
Kant in der Epoche der Aufklrung (S. 13-16)
Abschnitt Kants Denken ist nur von den Grundideen der europischen Aufklrung her und als
1
deren kritische Fortfhrung zu begreifen. Es ist nicht Kritik der leitenden Intentionen
der Aufklrung, sondern Kritik der theorethischen Durchfhrung von deren Ideen.
Er sieht die Gedankenform in Widerspruch zum Inhalt des kulturellen Programs
stehen. Dadurch gerate die Aufklrung vor Prozesse der Selbstnegation, z.B in der
skeptischen wie in der utilitaristischen Konsequenz des Empirismus. ().Er sieht
die europische Aufklrung unfertig durch mangelnde Begrndungsleitung eines
noch gar nicht richtig verstandenen Programs und nimmt sie darum unter dem
Zeichen der Krise wahr. ()
Abschnitt Nicht um die Inhalte geht es primr, sondern um die Denkungsart; ein
2
methodischer Akzent, der Toleranz unterschiedener Auffassungen und Traditionen
einberechnet. Erst in diesem methodischen Sinn bedeutete Aufklrungfr Kant
auch einen geschichtlich konkreten Vorgang seiner Gegenwart und eine erffnete
Perspektive. Kritische geistige ffentlichkeit als zentrales methodisches Verfahren
macht fr ihn das Zeitalter der Aufklrung aus, (). (S.13)
Abschnitt Aufklren kommt ursprnglich von Hellmachen des Geistes und zwar als
3
Lichtbringen in die Einzelseele. Die alte Licht- und Erleuchtungsmetapher erhlt auf
Rationalitt des Individuums bezogenen aktiven Sinn. Am Ursprung des Sinnes
von Aufklrung steht Decartes Thema der clart.
Abschnitt Sehr viele Menschen erfassen in ihrem ganzen Leben berhaupt nichts so richtig,
4
so sie ein sichereres Urteil darber fallen knnen. Denn zu eier Erkenntnis, auf die
ein sicheres und unzweifelhaftes Urteil gesttzt werden kann, gehrt nicht blo
Klarheit, sondern auch Deutlichkeit. (DESCARTES, R: Die Prinzipien der
Philosophie, 1644, T.1, pargrafo 45). (S.15)

Das könnte Ihnen auch gefallen