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Alkane Cycloalkane Handout v5 080216
Alkane Cycloalkane Handout v5 080216
Weiterführende Literatur
• Vollhardt & Schore: Organische Chemie, 4. Auflage, Wiley VCH Verlag 2005.
• Carey: Organische Chemie, 3. Auflage, Wiley VCH Verlag 2000.
• Sykes: Wie funktionieren organische Reaktionen?, Wiley VCH Verlag 2001.
• Brückner: Reaktionsmechanismen, 3. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, 2004.
• Sorrell: Organic Chemistry, 2nd Edition, University Science Book 2006.
• Clayden, Greeves, Waaren, Wothers: Organic Chemistry, Oxford Press 2001.
• P.Y. Bruice: Organische Chemie, Pearson 2007.
• Gossauer: Struktur und Reaktivität der Biomoleküle, Wiley VCH 2006.
Internet
• www.chemgapedia.de
• www.organische-chemie.ch
• www.chem.wisc.edu/areas/organic/index-chem.htm
• www.cem.msu.edu/~reusch/VirtualText/intro1.htm
Weitere Übungen
Bitte beachten Sie, dass das vorliegende Skript, Übungen etc. nur eingeschriebenen Studenten der ZHAW vorbehalten ist!
Die Unterlagen sind werden ausschliesslich zum Zweck des Unterrichts abgegeben und dürfen nicht an Dritte weitergegeben,
reproduziert, elektronisch oder anderweitig verändert oder manipuliert werden. Alle Rechte liegen beim Verfasser.
Alkane & Cycloalkane
Januar 2008, v5, r.marti 3 / 43
Die Bedeutung gesättigter Kohlenwasserstoffe liegt hauptsächlich in der Anwendung als Brenn- und
Treibstoff zur Energiegewinnung. Die weltweite Mobilität wäre ohne die „endlose/unendliche“
Verfügbarkeit von Benzin und Kerosin nicht denkbar.
Das Erdöl stammt aus prähistorischer Zeiten; durch den anaeroben Abbau von organischem Material
bildeten sich die heutigen Erdöllagerstätten.1 Dieses Erdöl ist ein immenser Fundus an aliphatischen
und aromatischen Kohlenwasserstoffen und eigentlich zu kostbar um als Brennstoff Verwendung zu
finden.
Lernziele
Alkane
Definition und Nomenklatur
Eigenschaften
Radikale
Struktur & Reaktivität
Radikalische Substitutionsreaktion: Kettenreaktionen, Selektivitäten, Hammond-Postulat
1
Abschätzungen ergaben, dass ca. 25 Tonnen Pflanzenmaterial notwendig waren für 1l Benzin (Quelle: NZZ
Folio, September 2004).
Alkane & Cycloalkane
Januar 2008, v5, r.marti 4 / 43
Unter Alkanen bzw. Cycloalkanen versteht man ketten- oder ringförmige organische Verbindungen
aus den Elementen Kohlenstoff und Wasserstoff, die durch Einfachbindungen miteinander verbunden
sind.
Unter einer homologen Reihe versteht man eine Darstellung der Konstitution in Funktion der Anzahl
C-Atome (schrittweise Verlängerung):
Alkane Cycloalkane
Nr. C-Atome Mol.formel Konstitution Mol.formel Konstitution
1 CH4 - -
2 C2H6 - -
3 C3H8 C3H6
4 C4H10 C4H8
5 C5H12 C5H10
n CnH2n+2 CnH2n
1.2 Nomenklatur2
Die Nomenklatur der Alkane ergibt sich aus der homologen Reihe CnH2n+2, wobei die ersten vier
Alkane Trivalnamen sind. Die Endung (Suffix) ist –an, für die Verwendung der Alkylreste als
Substituent verwendet man die Endung –yl (Radikalname).
2
Vgl. Skript Einleitung Organiche Chemie, Kapitel Nomenklatur; Vollhardt & Schore (4th Ed.), Seiten 72-78.
Alkane & Cycloalkane
Januar 2008, v5, r.marti 5 / 43
Cyclische Alkane werden durch den Präfix Cyclo- benannt. Es gilt die Regel, dass ein kleiner Ring an
einer grossen Kette als Substituent bezeichnet wird. Cycloalkane als Substituenten werden mit der
Endung –yl bezeichnet.
In verzweigten Alkanen ergibt die längste Kette den Stammnamen, Substituenten werden durch ihre
Lokanten (Zahl) und ihre Häufigkeit (Di-, Tri-, Tetra-, Penta-,…) bezeichnet. Die Nummerierung der
Hauptkette erfolgt so, dass sich für die Substituenten möglichst niedrige Lokanten ergeben.
In der Namensgebung werden die Substitutenten in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet, wobei die
Präfixe di-, tri-, tetra- sowie sec- und tert- nicht berücksichtigt werden.
4-tert-Butylheptan
3,4,5-Trimethyl-4-propyloctan
Isoheptan
Zeichnen Sie alle Konstitutionsisomeren von Hexan und Heptan und benennen Sie die Verbindungen
nach IUPAC.
Alkane & Cycloalkane
Januar 2008, v5, r.marti 6 / 43
Eigenschaft Beschreibung
Schmelz- & Siedepunkt Alkane und Cycloalkane zeigen von allen organischen
Verbindungen gleicher Kohlenstoffzahl die niedrigsten Siedepunkte.
Schmelz- und Siedepunkte steigen mit Anzahl der C-Atome nicht
linear an.
Bindungspolaritäten: σ(C-C): ~0
σ(C-H): klein
Die Synthese von gespannte und symmetrischen Ringsysteme war und ist eine spannende
Herausforderung für Chemiker. Die Synthese von Pentacyclo[4.2.0.02,5.03,8.04,7]octan, oder einfacher
Cuban wurde erst 1964 durch Eaton realisiert.3
H H Eigenschaften:
Seine gespannte Struktur regte die Phantasie an, speziell für die Synthese potenter Sprengstoff. So
gelang 2002 nach einigem Aufwand die Synthese von Octanitrocuban (ONC).4
3
Eaten et al., J. Am. Chem. Soc. 1964, 86, 962; Übersichtsartikel: Eaton, Angew. Chem. 1992, 31, 1421;
Vollhardt & Schore (4th Ed.), Seite 166.
4
Eaton et al., Propellants, Exploxives, Pyrotechnics 2002, 27, 1-6.
Alkane & Cycloalkane
Januar 2008, v5, r.marti 8 / 43
2. Reaktionen
Chemisch nicht interessant, aber von grosser technischer Bedeutung ist die Verbrennung, d.h. die
Reaktion von Alkanen mit Sauerstoff zu Kohlenstoffdioxid, Wasser und Wärme. Der Mechanismus
der Reaktion läuft über eine Radikalkettenreaktion und ist äusserst exotherm. Dennoch braucht die
Reaktion zu ihrer Zündung hohe Temperaturen. Auch in diesem Fall muss zuerst ein reaktives
Teilchen generiert werden.
(3n + 1)
CnH2n+2 + /2 O2 Æ n CO2 + (n+1) H2O + Wärme
Bei der thermischen Zersetzung, oder auch Pyrolyse genannt, werden Alkane auf hohe
Temperaturen erhitzt und dabei in kleinere Bruchstücke aufgespaltet. Dieses Verfahren, welches
grosstechnisch in der Raffinierung von Erdölfraktionen zur Gewinnung von Treibstoffen Anwendung
findet, nennt man in diesem Fall Cracking:
Radikale begegnen uns hauptsächlich als reaktive Intermediate in einer Vielzahl von Reaktionen. Für
das Verständnis ihrer Reaktivität diskutieren wir zuerst ihre relativen Stabilitäten, Struktur und
Bildungsweisen.
Wo begegnen wir Radikalen: Bier wird schal wenn es Licht ausgesetzt ist. Der schlechte Geschmack
und der Geruch des Biers sind im Wesentlichen auf das 3-Methylbut-2-en-1-thiol zurückzuführen.
Diese Verbindung entsteht aus Isohumulon-Derivaten (entsteht beim Brauen durch Hopfen,
Bitterstoff) durch eine radikalische Photooxidation und α-Spaltung des Alkoxyradikals.7
O O
O O O O
Alkyl Alkyl
HO O Alkyl
OH OH
O O O OH
O
Isohumulonen
SH
5
Streitwieser & Heathcock (1980), Seiten 106-111.
6
Vollhardt & Schore (3th Ed.), Seiten 87-92 (Struktur & Reaktivität), Seiten 95-108 (Radikalische Substitution) ;
Vollhardt & Schore (4th Ed.), Seiten 103-107 (Struktur & Reaktivität), Seiten 111-128 (Radikalische Substitution);
Brückner (1996), Seiten 1-12 (Struktur & Reaktivität), Seiten 13-30 (Radikalische Substitution).
7
De Keukeleire et al., Photochem. Photobiol. Sci. 2004, 3, 854.
Alkane & Cycloalkane
Januar 2008, v5, r.marti 9 / 43
C-Radikale sind im Allgemeinen energiereich und reaktiv, trotzdem gelang es Gomberg8 1900 der
Nachweis und Identifizierung des gelben Tritylradikals. Andere stabile und isolierbare Hetero-
Radikale sind heute bekannt und werden als „Radikal-Indikatoren“ eingesetzt.
Gelb Farblos
Tritylradikal Dimer
O2N
O2N
O
dunkelroter Feststoff, Smp. 97°C
A B
a) In der Gasphase
8
Gomberg, Chem. Ber. 1900, 33, 3150.
Alkane & Cycloalkane
Januar 2008, v5, r.marti 10 / 43
> 400 °C
Cl2 2 Cl
hν
Cl2 2 Cl
Die Redox-Reaktion wird durch Einelektronen-Übergänge eingeleitet, meist mit Fe2+/Fe3+ oder
Cu+/Cu2+:
O O O
Cu +
Ar Ar Ar + ArCOO- + Cu +2
O O O
Kolbe-Reaktion:
Anode O
2 R COO- 2 R 2 R R R
- 2e- O
Radikale verhalten sich aufgrund ihrer unvollständigen Elektronenoktetts in der Regel wie schwache
Elektrophile (siehe auch Stabilität von Carbenium-Ionen). Die Leichtigkeit der Bildung von Radikalen
steht in Zusammenhang mit einer allfälligen Stabilisierung dieser Radikale durch elektronische Effekte.
Im Vordergrund steht vor allem der Konjugationseffekt.
Die Dissoziationsenergie DH° für die homolytische Abspaltung eines Wasserstoffatomes hängt stark
von der Hybridisierung von C-Atomes ab. Je grösser der s-Anteil, umso stärker ist die entsprechende
CH-Bindung, und umso schwieriger ist es das C-Radikal zu bilden.
Eine Konsequenz davon ist, dass bevorzugt Alkylradikale gebildet werden. Aryl- und Vinyl-Radikale
werden nur in Ausnahmefällen, Alkinyl-Radikale „gar nicht“ gebildet.
R-H Æ R• + H• (kJ/mol)
Methyl-Radikal
H 3C H H 3C
Allyl-Radikal H
Steht in direkter Nachbarschaft zum Radikal ein π-System, so nutzt das Radikal die Möglichkeit zur
Konjugation, d.h. Ausbildung von mesomeren Grenzstrukturen zur Stabilisierung. Bedingung ist, dass
das 2p-Orbital des Radikals für eine maximale Überlappung koplanar zum π-System steht.
Ψ3
π∗ (C=C)
2p
Ψ2
π (C=C)
Ψ1
Alkane & Cycloalkane
Januar 2008, v5, r.marti 12 / 43
Hyperkonjugation
Liegt eine koplanare Anordnung des 2p-Orbitals des Radikals mit einem σ(C-H)-Bindung vor, so kann
eine stabilisierende Wechselwirkung stattfinden. Diese σ/p-Wechselwirkung ist umso ausgeprägter, je
höher das Kohlenstoffatom substituiert ist:
Im Allgemeinen sind die Radikale sp2-hybridisiert – wobei die Energie (4-8 kJ/mol) für die
Umhybridisierung klein ist. Nur mit einer sp2-Hybridisierung ist es für das Radikal möglich via 2p-
Orbital mit dem π-System (p-Orbitale) in Wechselwirkung zu treten. Falls sterische Restriktionen
vorliegen, zBsp. gespannte Ringsysteme sind die Radikale sp3-hybridisiert.
4-8 kJ/mol
sp2 sp3 =
Radikale können in einem unimolekularen Prozess, d.h. Zerfall oder Umlagerung, oder in einem
bimolekularen Prozess reagieren. Für den bimolekularen Prozess bedeutet das, Reaktion mit:
Wichtig ist, dass nur die Reaktion eines Radikals mit einem neutralen Molekül wieder ein neues
Radikal ergibt. Nur so sind Kettenreaktionen möglich!
Experimentelle Resultate:
a.) Die Monohalogenierung von Methan erfolgt nur in Gegenwart eines grossen Methan-
Überschusses (ca. 10-fach).
b.) Die Reaktion verläuft gut in Gegenwart von Radikalbildnern oder so genannten Radikal-
Initiatoren.
c.) Die Reaktion wird durch Radikal-Fänger oder sog. Radikal-Inhibitoren (Stabile Radikale wie
O2 oder NO2) verzögert oder unterdrückt.
d.) Die relative Reaktionsgeschwindigkeit für die Monohalogenierung entspricht folgender Reihe:
Einschub: Radikal-Initiatoren
O O
O
O O
O - CO2
Dibenzoylperoxid
Dissoziationsenergie: DH° = 126 kJ/mol
Halbwertszeit: T (100°C) = 30 min.
Alkane & Cycloalkane
Januar 2008, v5, r.marti 14 / 43
N CN
NC N 2 CN
- N2
α,α’-Azoisobuttersäuredinitril (AIBN)
Dissoziationsenergie: DH° = 130 kJ/mol
Halbwertszeit: T (100°C) = 5 min.
Der Mechanismus der radikalischen Substitution (SR) entspricht einer Radikalketten-Reaktion und
kann in folgende Phasen unterteilt werden:
Startreaktion (Zündreaktion):
Kettenvorpflanzung:
Kettenabbruch:
Gesamtreaktion:
Alkane & Cycloalkane
Januar 2008, v5, r.marti 15 / 43
Berechnet man die Energiebilanz für alle Halogene X2, so ergibt sich für die verschiedenen Halogene
folgende relative Reaktivität:
F2 Cl2 Br2 J2
•
X2 Æ 2 X +155 +242 +192 +151 Aktivierungsenergie
Betrachtet man die Orbitale und deren Umhybridisierung entlang der Reaktionskoordinate für die
Abstraktion des Wasserstoffatomes mit dem Chlorradikal so kann man sich den folgenden
Übergangszustand für die SR-Reaktion vorstellen.
Cl + CH 4
CH3 Cl + Cl
Reaktionskoordinate
Übung: Chlorierung von Methan
Die technische Gasphasen-Chlorierung von CH4 bei 400-440 °C unter equimolaren Verhältnissen
führt zu einem Gemisch aller vier möglichen Chlorierungsprodukte.
X
X
1 2
Die bevorzugte Bildung des sekundären Halogenides 2 gegenüber dem primären Halogenid 1 im
vergleich zum statistischen Wert steht im Zusammenhang mit der:
Bei der Bildung der beiden unterschiedlich stabilen radikalischen Zwischenstufen, die zu den
konstitutionsisomeren Produkten führen, sind die energieungleiche primäre C-H-Bindung [DH° = -410
kJ/mol] bzw. sekundäre C-H-Bindung [DH° = -396 kJ/mol] homolytisch zu spalten. Damit lässt sich
die Reaktionsenthalpie für den 1. geschwindigkeits- und damit auch produktbestimmenden
Kettenübertragungsschritt berechnen.
C H C H X C
Entscheidend für die Selektivität der Halogenierung sind für diese kinetisch kontrollierte Reaktion die
relativen Unterschiede ΔG# in den Freien Aktivierungsenthalpien ΔG# für den geschwindigkeits- und
produktbestimmenden Schritt der Primär- bzw. Sekundär-Halogenierung.
Für die Abschätzung der energetischen Lage des Übergangszustandes dient der folgende Ansatz:
• Ein Übergangszustand entspricht strukturell eher derjenigen Edukt- bzw. Produktsituation, der er
energetisch am nächsten liegt. Daraus ergibt sich die folgende Regel:
C H C H X C
ΔEA
+46 kJ/mol
−21 kJ/mol
−35 kJ/mol
−155 kJ/mol
−169 kJ/mol
Alkane & Cycloalkane
Januar 2008, v5, r.marti 19 / 43
Der Zusammenhang zwischen der Orientierung des Übergangszustandes und der Selektivität ist von
Hammond und Polanyi in der Form des folgenden Postulates9 formuliert worden:
1.) Die Selektivität parallel unter gleichen Bedingungen ablaufender Reaktionen ist umso
ausgeprägter, je produktorientierter der Übergangszustand, bzw. je endergonischer die
produktbestimmenden Reaktionsschritte sind.
2.) Je endergonischer ein Reaktionsablauf, umso kleiner die Reaktivität der Reagenzien, umso
grösser die Selektivität.
X2 X
X +
α-Halogencumol β-Halogencumol
Bei der Monohalogenierung von Isobutan können im Prinzip zwei Produkte gebildet werden:
X2
Isobutan 1 + 2
a.) Welche Konstitution weisen die Produkte 1 und 2 auf?
b.) Begründen Sie die folgende, experimentell festgestellte Produktverteilung:
Halogenierung 1 2
-----------------------------------------------------------------------------------------
Cl2 65 % 35 %
Br2 0% 100 %
9
Scala, J. Chem. Edu. 2004, 81, 1661-1664.
Alkane & Cycloalkane
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Neben den Halogenen sind auch weitere Reagenzien für die radikalische Halogenierung von Alkanen
bekannt:
O O + Cl
Cl
SO2Cl2 SO2Cl + Cl
SO2 + Cl
O O
HBr
N Br NH + Br2
O O
Br
Br2, t-BuONa
480 mg (3 mmol) Brom wird in 20 ml (185 mmol) Cyclohexan gelöst. 288 mg (3 mmol) t-BuONa
werden zugegeben und die Reaktionsmischung für 15h bei 40 °C gerührt. Zur Aufarbeitung wird die
Mischung mit 30 ml 1% wässriger Na2S2O3 gewaschen und über MgSO4 getrocknet. Das
Lösungsmittel am Rotationsverdampfter am Vakuum abdestilliert und das Rohprodukt destilliert. Man
isoliert 485 mg Bromcyclohexan in 99% Ausbeute als farbloses Öl.
Wohl-Ziegler Verfahren12
Br
NBS, AIBN Br
Br2, AIBN
Br
Wohl-Ziegler
10
Houben-Weyl, Band E19a, Seite 288-293.
11
Montoro & Wirth, Synthesis 2005, 1473-1778.
12
Brückner (1996), Seiten 27-30.
Alkane & Cycloalkane
Januar 2008, v5, r.marti 21 / 43
NBS und HBr liefern stetig in kleiner Konzentration Brom nach – dadurch wird die Bromierung der
Doppelbindung unterdrückt und man beobachtet ausschliesslich die radikalische Substitutions-
reaktion.
Kettenstart: AIBN NC + N2
NC O
NC + Br N Br +
N
O
O
Kettenreaktion: Br + HBr +
O O
rasch
HBr + Br N Br2 + H N
ionisch
O O
Br
Br2 + Br +
Br
CCl4
Cl
Für die Monochlorierung von Ethan nach SR sind im Prinzip zwei Reaktionswege denkbar:
1. Weg
Cl + HCl
H3C CH3
2 H3C Cl
2. Weg
Alkane und Cycloalkane lassen sich mit Tetraiodkohlenstoff, respektiv Jodoform effizient und selektiv
iodieren (Schreiner et al. Angew. Chem. 1999, 111, 2956).
Bestimmte Mikroorganismen können Alkane als Substrat verwenden und selektiv oxidieren. Als
Beispiele sind die Methan Monooxygenasen (MMO) aufgeführt.
CH4 CH3OH
MMO
od. od.
Alkane Alkohole
Es wurde versucht das aktive Zentrum des Enzymes durch ein Modelsystem nachzubilden, als
Beispiel sei der Katalysator von Nizova13 aufgeführt.
12% Ausbeute
O
CH3 SeO2
H
R R
13
Nizova et al., Tetrahedron 2002, 58, 9231-9237.
Alkane & Cycloalkane
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2.4 Sulfochlorierung
SO2Cl
50 : 50
SO2Cl
SO2Cl
33 : 67
3. Darstellung
Die kurzkettigen Homologen der Alkane können durch fraktionierte Destillation aus Erdöl gewonnen
werden, wobei sich aber bewusst sein muss, dass oberhalb von Pentan schwer trennbare
Isomerengemische anfallen.
Die Hydrierung, d.h. die Anlagerung von Wasserstoff an die Doppelbindung von Alkenen ist eine der
gängigsten Methoden zur Synthese von Alkanen. Die Reaktion ist allgemein anwendbar und einfach
durchzuführen. Üblicherweise wird das Alken in einem inerten Lösungsmittel (zBsp. MeOH, EtOH,
AcOEt) mit Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators unter Normaldruck oder leicht erhöhtem
Druck umgesetzt.
H
H2, Katalysator
R R
R' R'
H
Die Reaktion ist exotherm und die Hydrierungswärme beträgt für fast alle Alkene ungefähr 120
kJ/mol für jede Doppelbindung. Obwohl exotherm, verläuft die unkatalysierte Reaktion – selbst bei
erhöhter Temperatur – mit vernachlässigbarer Geschwindigkeit. Der Katalysator,15 üblicherweise
Edelmetalle wie Palladium, Platin oder Nickel, erniedrigt die Aktivierungsenerige und erlaubt so die
Umsetzung bei Raumtemperatur. Der Katalysator aktiviert den Wasserstoff, denn ohne das Metall ist
die Spaltung der starken H-H-Bindung energetisch kaum möglich. Die Wasserstoffatome sind dann
an die Metalloberfläche gebunden und werden so an die Doppelbindung des adsorbierten Alkenes
übertragen. Die Hydrierung verläuft stereoselektiv, d.h. beide eintretenden Wasserstoffe kommen
von der gleichen Seite; man spricht von einer Cis-Addition.
R2 R3
R1 R4
H H H H
Pd Pd Pd Pd Pd Pd Pd Pd Pd
R3 R4 R3 R4
R2 R2
R1 H H R1 HH
R3 R4
Pd Pd Pd Pd Pd Pd
R2
R1 H
H
14
Vollhardt & Schore (3th Ed.), Seiten 501-503; Vollhardt & Schore (4th Ed.), Seiten 563-566; Brückner (1998),
Seiten 535-540.
15
Vgl. „Einführung OC“, Kapitel 4.
Alkane & Cycloalkane
Januar 2008, v5, r.marti 26 / 43
Übung: Hydrierung
H2, Pd/C
OH
Isopulegon
(-)-Menthol
OH
OH
OH
Die Reduktion eines Halogenalkanes zu einem Alkan verläuft entweder via Hydrolyse einer
intermediären gebildeten Organometallverbindung, zBsp. einer Grignard-Verbindung oder durch
Reduktion mit naszierendem Wasserstoff oder einem Metallhydrid wie zum Beispiel LiAlH4 oder
LiBHEt3 (Superhydrid®). In beiden Fällen ist die Bruttoreaktion die Substitution von Halogen X mit H.
Das Molekül darf aber keine weiteren reduzierbaren funktionellen Gruppen enthalten.
Diese Methode besitzt ein recht weites Anwendungsspektrum, da Alkylhalogenide einfach aus den
entsprechenden Alkoholen zugänglich sind (siehe Kapitel Halogenalkane sowie Alkohole & Ether).
16
Brückner (1998), Seiten 32-37.
Alkane & Cycloalkane
Januar 2008, v5, r.marti 27 / 43
Als Mechanismus für die Reduktion mit Metallhydriden stellt man sich vor, dass sich im
Übergangszustand ein Hydrid-Wasserstoffatom aus dem Reduktionsmittel löst und in einer SN2-
artigen Substitutionsreaktion das Halogenatom X stereoselektiv ersetzt.
Über den Mechanismus der Bildung der Grignard-Verbindung wird im Kapitel über die Halogenalkane
detaillierter eingegangen.
Mg H3O+
X MgX H
R R R
X H H
R R
H : LiAlH4, LiBHEt3
Halogenalkane lassen sich über eine radikalische Defunktionalisierung mit Bu3SnH oder
(Me3Si)3SiH zum entsprechenden Kohlenwasserstoff reduzieren. Das giftige Tributylzinnhydrid wird
immer häufiger durch (Me3Si)3SiH ersetzt, da es weniger toxisch ist, einfacher in der Aufarbeitung
und eine vergleichbare Reaktivität besitzt.17
Bu3SnH / AIBN
R X R H
Reaktivität:
Aryl < Vinyl < primär < sekundär < tert. Alkyl < Benzyl
17
Bu3SnH Review (Neumann, Synthesis 1987, 665-683). TMS3SiH (Ballestri et al., J. Org. Chem. 1991, 56, 678-
683; Pietruszka, Science of Synthesis 2002, 4, 159-185; Baguley & Walton, Angew. Chem. 1998, 110, 3272-
3283).
Alkane & Cycloalkane
Januar 2008, v5, r.marti 28 / 43
DH° (kJ/mol)
Bu3Sn-H 310
Bu3Sn-Br 550
Bu3Sn-C ca. 450
(Me3Si)3Si-H 330
Br D
Bu3SnD3, Benzol
Br Br ΔT D D
Br D
9.5 g (21 mmol) 1,3,5,7-Tetrabromadamantan werden mit 25 g (86 mmol) Tributylzinndeuterid in 100
ml Benzol versetzt und 24h rückflussiert. Zur Aufarbeitung wird das Lösungsmittel am
Rotationsverdampfer unter Vakuum abdestilliert und der Rückstand in 100 ml Ether aufgenommen.
Diese Lösung wird mit einer wässrigen KF-Lösung (10 g in 100 ml) versetzt und stark geschüttelt. Der
gebildete Niederschlag wird abfiltiert, mit Ether gewaschen, die Ether-Lösung abgetrennt und mit
MgSO4 getrocknet und eingeengt. Nach Sublimation wird 2.7 g 1,3,5,7-Tetradeuteroadamantan in
92% Ausbeute isoliert.
Analog zur Defunktionalisierung von Halogenen lassen sich Carbonsäuren unter gleichzeitiger
Decarboxylierung zum entsprechenden Kohlenwasserstoff reduzieren. Die Methode ist unter dem
Namen, Barton-Decarboxylierung bekannt. Dazu wird die Carbonsäure zuerst in den
entsprechenden Barton-Ester übergeführt, und dieser dann mit Bu3SnH und AIBN als Radikalstarter
zum Kohlenwasserstoff reduziert. Die Methode toleriert eine Vielzahl von funktionellen Gruppen im
Molekül.
"Barton Ester"
18
Leibner & Jacobus, J. Org. Chem. 1979, 44, 449.
Alkane & Cycloalkane
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O O O O O O
O
N N N
COOH N
O
Bei -15 °C werden zu einer Lösung von 1 mmol Z-Pro-OH in 5 ml THF 0.11 ml (1 mmol) N-
Methylmorpholin und 0.14 ml (1 mmol) Chlorameisensäure-(2-methylpropylester) geben. Nach 5 min
werden 152 mg (1.2 mmol) 1-Hydroxy-2-thiono-1,3-dihydropyridin und 0.17 ml (1.2 mmol) Triethylamin
in 3 ml THF zugegeben. Nach 1h bei -15 °C wird vom ausgefallenen NMM-Hydrochlorid abfiltriert und
das gelbe Filtrat in Gegenwart von tert-Butylthiol mit zwei 100 Watt Wolframlampen bei 20 °C bei RT
bis zum Verschwinden der gelben Farbe bestrahlt. Nach wässriger Aufarbeitung und Aufreinigung an
Kieselgel wird 1-Benzyloxy-carbonyl-pyrrolidin in 81% Ausbeute isoliert.
19
Barton, Potier, Thierry, Tetrahedron 1988, 44, 5479.
Alkane & Cycloalkane
Januar 2008, v5, r.marti 30 / 43
Übung: Defunktionalisierung
Br
MeSO2Cl
NEt3 O O
S
OH O I
CH2Cl2
OAc O OAc
D3C OH D3C
F3C F3C
Br
Bu3SnH, AIBN (cat.)
0.02 M in Benzol
80°C
Me H
Zwischenprodukt Zwischenprodukt
HH
Me H
Zwischenprodukt
Alkane & Cycloalkane
Januar 2008, v5, r.marti 31 / 43
Mit dieser Methode kann, im Gegensatz zu den beiden vorhergegangenen Methoden eine neue C-C-
Bindung gebildet werden. Die Bruttoreaktion ist die Substitution eines Halogenalkans durch
Organometallverbindung.
X Li
R R R2CuLi
Rprim
R
X
Rprim
Li
Cl Cl
Br
A solution of 1.1 M Cyclopropyllithium in Et2O (660 ml) was added over 45 min at -35 °C to a slurry of
73 g (0.38 mol) copper(I)iodide in 660 ml THF. 1-Bromo-4-chlorobutane (54 g, 0.32 mol) was rapidly
added to the mixture, which was then held at -35 °C for 1.5h. Aqueous satd. ammonium sulfate was
then added and the mixture filtered. The product was extracted with diethylether/pentane 1:1, the
organic layer washed with water and brine, dried over MgSO4 and evaporated and distilled over a
Vigreux column (45 cm) to remove the solvent. The crude material was distilled (60 °C/17 mmHg) to
yield pure product in 90% yield.
Eine Variation davon ist die Julia-Lythgoe-Reaktion in der lithierte Alkylarylsulfone mit primären
Halogenalkanen in einer Substitutionsreaktion umgesetzt werden und anschliessend mit
Natriumamalgam zum Alkan reduziert werden können.
SO2Ph
Li R SO2Ph
X
Rprim Rprim R
Rprim R
20
Vollhardt & Schore (3th Ed.), Seiten 590-592; Morrison/Boyd (1978), Seiten 10-104.
21
Willy et al., Bull. Chem. Soc. Jpn. 1976, 49, 1989.
Alkane & Cycloalkane
Januar 2008, v5, r.marti 32 / 43
Die Wurtz-Reaktion, in der zwei Alkylbromide mit Natrium reduktiv gekuppelt werden, kann ebenfalls
zur Synthese von Alkane verwendet werden. Die Methode beschränkt sich aber praktisch gesehen
auf die Synthese von symmetrischen Dimeren, denn werden zwei unterschiedliche Alkylbromide
eingesetzt, erhält man als Nebenprodukt die beiden Produkte der Selbstkupplung sowie meist
ungesättigte Produkte.
Na
X X R'
R R' R
In der Literatur werden zwei verschiedene Mechanismen diskutiert, einerseits analog zur Cuprat-
katalysierten Kupplung von Grignard-Verbindung und Halogenalkan via Substitution oder ein
radikalischer Mechanismus.
Retrosynthese
Retrosynthese
Retrosynthese
Alkane & Cycloalkane
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Die folgende elegante Synthese beschreibt die Synthese eines chiralen verzweigten Alkanes welches
von Ameisenköniginen als Botenstoff verwendet wird (Marukawa et al., Biosci. Biotechnol. Biochem.
2001, 65, 305-314).
Man beachte den Gebrauch der Cuprat-katalysierten Kettenverlängerung sowie der Julia-Lythgoe-
Reaktion um das Heptacosan-Gerüst aufzubauen.
Alkane & Cycloalkane
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Aldehyde und Ketone können zu den entsprechenden Alkanen reduziert werden. Die Reaktion ist
unter dem Namen Clemmens-Reduktion und Wolff-Kishner-Reduktion bekannt (siehe Kapitel
Carbonylverbindungen).
O H H
R R' R R'
1) H2NNH2, AcOH
2) KOt-Bu, DMSO
O
β-trans-Bergamoten
70% Ausbeute
O
H2NNH2, NaOH
ΔT
O
69% Ausbeute
O CHO O CH3
Zn, HCl
HO HO
67% Ausbeute
22
Vollhardt & Schore (3th Ed.), Seiten 807-810; Vollhardt & Schore (4th Ed.), Seiten 883-886; Brückner (1998),
Seiten 530-534; Carey & Sundberg (2004), Seiten 1009-1013.
Alkane & Cycloalkane
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4. Anhänge
H F Cl Br I -OH -NH2 CH3- Et- nPr- iPr- t-Bu- Allyl- Vinyl- Ph- Benzyl-
H 435 565 431 364 297 498 448 440 410 410 396 389 364 452 469 356
F 155 460 448 448 444 460 532
Cl 242 356 339 339 335 331 289 368 406 293
Br 192 297 285 285 285 280 230 318 343 230
I 151 239 222 222 222 218 176 276 188
OH 214 389 385 381 385 389 331 469 327
NH2 253 335 322 326 326 318 415
CH3- 377 360 364 360 352 310 406 427 301
Et- 343 343 335 322 297 394 415 289
nPr- 301
Versuchsaufbau:
3 kleine Kristallisierschalen werden mit folgenden Lösungen befüllt, dann wird eine grosse
Kristallisierschale darüber gestülpt, damit ein abgeschlossener Luftraum entsteht. .
Hexan
AgNO3-Lsg.
Br2
Wasser mit
pH-Indikator
umgestülpte Kristallisierschale
Beobachtung:
Interpretation:
Das Hexan reagiert mit Brom in einer photochemisch initiierten radikalischen Substitututions-reaktion
zu Bromhexan. Das sich bildende gasförmige HBr reagiert mit dem Silbernitrat zum schwerlöslichen
Silberbromid (AgBr). Gleichzeitig wird das HBr im Wasser absorbiert und schiebt den pH-Wert in den
sauren Bereich.
hν
C6H14 + Br2 C6H13Br + HBr
H2O
Ag+ H3O+
{AgBr}
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5. Übungen
5-(1,2-Dimethylpropyl)nonan 3,3-Diethylpentan
4-tert-Butylheptan 3,4,5-Trimethyl-4-propyloctan
Isoheptan
Alkane & Cycloalkane
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Zeichnen Sie alle Konstitutionsisomeren von Hexan und Heptan und benennen Sie die Verbindungen
nach IUPAC.
Hexan:
Hexan Isohexan
3-Methylpentan
2,3-Dimethylbutan Neohexan
Heptan:
Heptan Isoheptan
2-Methylhexan 3-Methylhexan
3,3-Dimethylpentan 2,5-Dimethylpentan
3-Ethylpentan
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Bei der Monohalogenierung von Isobutan können im Prinzip zwei Produkte gebildet werden:
X2
Isobutan 1 + 2
X2
X +
X
Isobutan 1 2
Halogenierung 1 2
Cl2 65% 35%
Br2 0% 100%
Für die Monochlorierung von Ethan nach SR sind im Prinzip zwei Reaktionswege denkbar:
1. Weg
Cl + HCl
H3C CH3
2 H3C Cl
2. Weg
c.) Begründen Sie durch ein Reaktionsprofil, warum der zweite Reaktionsweg nicht abläuft.
Bindungsdissoziationsenergien DHo:
DH° (kJ/mol)
H3CCH2-H 410
H3C-CH3 377
H-Cl 431
Et-Cl 339
Me-Cl 356
Cl-Cl 242
1. Weg
kJ/mol
•
Cl2 Æ 2 Cl +242 Kettenstart
DH° 242 kJ/mol
CH3CH2-H + Cl• Æ CH3CH2• + HCl -21 Geschw.best. Schritt
DH° 410 kJ/mol 431 kJ/mol
CH3CH2• + Cl2 Æ CH3CH2-Cl + Cl• -97 Produktbest. Schritt
DH° 242 kJ/mol 339 kJ/mol
Der geschwindigkeitsbestimmende Schritt ist exotherm und somit gemäss Hammond-Postulat kleine
Aktivierungsenergie EA, d.h. Reaktion findet statt.
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2. Weg
kJ/mol
Cl2 Æ 2 Cl• +242 Kettenstart
DH° 242 kJ/mol
CH3-CH3 + Cl• Æ CH3• + CH3Cl +21 Geschw.best. Schritt
DH° 377 kJ/mol 356 kJ/mol
CH3• + Cl2 Æ CH3Cl + Cl• -114 Produktbest. Schritt
DH° 242 kJ/mol 356 kJ/mol
Reaktionsprofil:
H3C Cl + CH3
+21 kJ/mol
H3C CH3
−21 kJ/mol
Alkane und Cycloalkane lassen sich mit Tetraiodkohlenstoff, respektiv Jodoform effizient und selektiv
iodieren (Schreiner et al. Angew. Chem. 1999, 111, 2956).
CHI3, NaOH
CH2Cl2
53% Ausbeute
Festes NaOH (2.4 g) werden zu einer Lösung von Iodoform (0.79 g, 2 mmol) und Adamantan (2
mmol) in CH2Cl2 (20 ml) gegeben. Die Lösung wird 96h bei RT gerührt, dann zur Aufarbeitung vom
Feststoff filtriert, der Rückstand gewaschen (3x 20 ml CH2Cl§) und alle flüchtigen Komponenten
abdestilliert. Zur Aufreinigung wird an Kieselgel chromatographiert und man erhält 0.28 g 1-
Iodadamantan (53% Ausbeute).
Mechanismus:
- .- .
CI4 + OH CI4 + OH
-
-I
R-I R-H
CI3
R R
CI4 HCI3
H2CI2
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Cl2
RSO2Cl
Cl2 Cl R-H
RSO2
R HCl
SO2