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ins Leere laufen – wirkungslos, erfolglos, ohne Erfolg bleiben; nicht vorankommen
maßgeblich – von entscheidender Bedeutung; in bedeutendem Maße: -e Vertreter der
Regierung; m- an etw. beteiligt sein
s Recht: das R. auf Arbeit, Bildung, Unverletzlichkeit der Person; ein R. geltend
machen; ausüben, umsetzen; j-m bestimmte Rechte (auf etw.) einräumen;
verleihen, verweigern, entziehen; das R. vertreten, verletzen, brechen, mit Füßen
treten; gegen R. und Gesetz verstoßen; seine Rechte überschreiten,
missbrauchen; Selbstbestimmungsrecht (o. Pl.) – Recht des Einzelnen auf
Selbstbestimmung → Unabhängigkeit des Einzelnen von jeder Art der
Fremdbestimmung
r Rückschlag – plötzliche Verschlechterung, die nach einer Phase des Vorankommens
(unerwartet) eintritt: einen R. erleben, erleiden, überwinden; von Rückschlägen
gefeilt sein
e Untat – böse, grausame, verbrecherische, verwerfliche Tat
vorbringen – etw. als Wunsch, zur Erklärung vortragen, äußern, etw. geltend machen:
Beschwerden, Beweise, e. Frage, Forderung v., Argumente, Bemerkungen in der
Diskussion sachlich v.
zustehen – 1. etw. sein, worauf j-d einen [rechtmäßigen] Anspruch hat, was jemand zu
bekommen hat: dieses Geld steht ihr zu; der Partei stehen 78 Mandate zu; dieses
Recht steht jedem zu 2. etw. gebührt j-m, kommt j-m zu: ein Urteil über ihn steht
mir nicht zu; es steht dir nicht zu, sie zu verdammen
TEXT
Wer hat Menschenrechte inne? Wie wurden sie erkämpft? Und wie können
Menschenrechte überwacht (следить) werden? Der Vorsitzende des
Nürnberger Menschenrechtszentrums, Dr. Michael Krennerich, gibt
Antworten.
Menschenrechte sind Rechte, die jedem Menschen qua (согл.) „Menschsein“ zustehen
(полагаться). Sie sind mit dem Anspruch verbunden, für alle Menschen gleichermaßen
und weltweit zu gelten. Die verschiedenen Menschenrechte bedingen sich
(обусловливаться) dabei wechselseitig (взаимный) und bilden eine Einheit. In ihrer
Gesamtheit zielen sie darauf ab, die Würde und die Freiheit der Menschen zu schützen.
Angesiedelt (расположенный) zwischen Moral, Politik und Recht, sind
Menschenrechte komplexe Rechte. Sie lassen sich moralisch begründen und werden
durch politische Entscheidungen zu „positiven“ Rechten – d. h. vom Menschen
gemachte und somit veränderliche Rechte – die in der modernen Staatenwelt in
internationalen Abkommen (договор) sowie im Idealfall in Grundrechtskatalogen
nationaler Verfassungen verankert sind.
Diese weisen (показать) die einzelnen Menschen als Trägerinnen und Träger von
Menschenrechten aus und verpflichten vornehmlich (прежде всего) – aber nicht nur –
die Staaten dazu, die Menschenrechte zu achten, zu schützen und zu gewährleisten.
Staaten tragen die Hauptverantwortung für die Umsetzung der Menschenrechte. Organe
(Polizei, Militär etc.), die vielerorts für Menschenrechtsverbrechen verantwortlich sind,
dürfen demnach die Menschenrechte nicht selbst verletzen (Achtungspflichten).
Zugleich haben sie gesetzgeberische (законодательный) Maßnahmen zu ergreifen, um
die Menschenrechte vor Eingriffe durch Dritte zu schützen (Schutzpflichten) und um
die Ausübung der Menschenrechte durch positive Leistungen zu ermöglichen
(Gewährleistungspflichten).
Die drei Verpflichtungsdimensionen beziehen sich prinzipiell auf alle Menschenrechte.
Dadurch wird die herkömmliche Einteilung in Frage gestellt, der zufolge bürgerlich-
politische Rechte vornehmlich Abwehrrechte (право на оборону), wirtschaftliche,
soziale und kulturelle Rechte hingegen vor allem Anspruchsrechte (право притязания)
seien. Beide „Generationen“ von Menschenrechten können einen Abwehr-, Schutz- und
Leistungscharakter haben. Allerdings werden vor allem die Gewährleistungspflichten
noch kontrovers diskutiert.
Traditionell bezieht sich die Verantwortung des Staates auf das eigene Hoheitsgebiet
(гос. тер.). Umstritten ist, inwieweit die Staaten auch „extraterritoriale
Verpflichtungen“ haben, inwieweit sie also als international handelnde Akteure
menschenrechtlich in der Pflicht stehen. Zugleich gibt es Bemühungen, internationale
Organisationen, private Akteure und allen voran Wirtschaftsunternehmen, direkt auf die
Achtung der Menschenrechte zu verpflichten. Der bisherige völkerrechtliche Fokus auf
den staatlichen Menschenrechts-schutz droht vor allem dort ins Leere zu laufen, wo
Staaten zu schwach sind, um die Menschenrechte effektiv zu schützen.
Wie werden Menschenrechte überwacht?
Die internationale Staatengemeinschaft erwies sich bisher nicht als willens oder fähig,
den universellen Menschenrechtschutz mit effektiven Durchsetzungsmechanismen
auszustatten. Trotz wichtiger institutioneller Reformen – wie der Errichtung eines UN-
Hochkommissars für Menschenrechte (1993), eines Internationalen Strafgerichtshofes
(1998/2002) oder auch des neuen UN-Menschenrechtsrates (2006) – blieb
bezeichnenderweise die Vision eines Weltgerichtshofes für Menschenrechte bar
jeglicher Verwirklichungschance.
Immerhin sind die Vertragsstaaten universeller oder regionaler Menschenrechts-
abkommen verpflichtet, Rechenschaft (отчёт) über ihre Aktivitäten abzulegen. Auch
können gegen Staaten, die selber Menschenrechtsverletzungen begehen,
Untersuchungen eingeleitet oder Beschwerden vorgebracht (высказать) werden. Diese
können allerdings nicht zu einem menschenrechtskonformen Handeln gezwungen
werden, weil – im Unterschied zum nationalen Recht – eine vergleichbare internationale
Vollstreckungsgewalt fehlt. Umso wichtiger sind politischer Druck und Anreize sowie
öffentliche Kritik und Protest.
Da der internationale Menschenrechtsschutz nur „subsidiär“ ausgestaltet ist, kommt
nach wie vor dem nationalen Schutz der Menschenrechte die zentrale Bedeutung zu.
Eine demokratische, rechtsstaatliche Verfassungspraxis, gepaart mit einer lebendigen
Zivilgesellschaft, ist ein wichtiger Garant für die Überwachung und Einhaltung der
Menschenrechte in den jeweiligen Ländern.
AUFGABEN
1. Lesen Sie den Text und schreiben Sie die Fremdwörter heraus. Erklären Sie
deren Bedeutung.
Qua, positiv, autonom, Individium, Holokost war
der nationalsozialistischeVölkermord an 5,6 bis 6,3 Millionen europäischen Juden., Vision
концепция, subsidiar - zusätzlich
2. Gebrauchen Sie einige Vokabeln aus dem Text in Situationen.
Der kleine Peter kam nach Hause. Er sah besorgt aus. Seine Mutter hat es natürlich
bemerkt. Sie frage ihn: „Mein lieber, was ist los?“. Er antwortete: „Mutti, ich habe
draußen das Wort die Menschenrechte gehört, aber verstand seine Bedeutung nicht“.
Die Mutter sagte: „Peter, jetzt erkläre ich alles. Jeder Mensch soll von den Rechten,
über die er verfügt, also von den Menschenrechten, wissen. Im Mittelpunkt der
Menschenrechte steht das der Mensch selbst. Die Menschenwürde ist ein wichtiger
Begriff, der du auch wissen sollst. Egal, ob der Mensch reich oder arm ist, ob er hell
oder dunkel ist, sie gelten für alle Menschen gleichermaßen. Jedem Menschen stehen
die Menschenrechte zu“. Am anderen Tag erzählte der Junge allen seinen Freuden, dass
er außer den Spielzeugen, noch Rechte hat.
3. Stellen Sie Fragen zum Inhalt des Textes.
4. Antworten Sie kurz und sachlich auf jede Frage des Textes.
Worauf zielen die Menschenrechte ab? Sie zielen darauf ab, die Würde und
die Freiheit der Menschen zu schützen.
Was steht im Mittelpunkt der Menschenrechte? Im Mittelpunkt der
Menschenrechte steht das "autonome Individuum"
Was sehen Kollektivrechte vor? Kollektivrechte sehen dabei nicht nur spezielle
Rechte für die einzelnen Angehörigen einer Gruppe vor, sondern erheben
(поднимать) die Gruppe (Volk, Minderheit etc.) zum Träger von
Menschenrechten.
Welchem Ziel ist die Charta der Vereinten Nationen verpflichtet? Sie ist
dem Ziel verpflichtet, die Achtung der Menschenrechte zu fördern und zu
festigen.
Wie viel „Generationen“ von Menschenrechten werden unterschieden?
Gemeinhin werden drei „Generationen“ von Menschenrechten unterschieden.
Welche Rechte werden als Rechte der ersten „Generation“ bezeichnet?
Dazu gehören das Recht auf Leben, die Verbote der Folter (пытка), der
Sklaverei und der Zwangsarbeit, sodann u. a. die Rechte auf persönliche Freiheit
und Sicherheit, Gedanken-, Religions-, Meinungs-, Versammlungs-,
Vereinigungsfreiheit sowie justizbezogene Rechte (Gleichheit vor dem Gesetz,
Unschuldsvermutung (презумпция невиновности), faires (приличный)
Verfahren etc.).
Rechte welcher Generation sind die jüngsten? Rechte der dritten "Generation"
sind jüngeren Datums und bezeichnen allgemeine, noch kaum in Vertragswerken
konkretisierte Rechte wie etwa die Rechte auf Entwicklung, Frieden oder
saubere Umwelt.
Was gewährleistet die Überwachung und Einhaltung der Menschenrechte in
den jeweiligen Ländern? Eine demokratische, rechtsstaatliche
Verfassungspraxis, gepaart mit einer lebendigen Zivilgesellschaft, ist ein
wichtiger Garant für die Überwachung und Einhaltung der Menschenrechte in
den jeweiligen Ländern.
Wer trägt die Staatliche Hauptverantwortung für die Umsetzung der
Menschenrechte? Staaten tragen die Hauptverantwortung für die Umsetzung
der Menschenrechte.
Worin besteht der Geltungsanspruch? Der Geltungsanspruch bezieht sich
dabei nicht nur darauf, dass die Menschenrechte global gelten sollen, sondern
hebt auch auf deren Charakter als gleiche Rechte für jeden Menschen ab.
Welche Menschenrechte gelten absolut und dürfen nicht eingeschränkt
werden? Während einige Menschenrechte, wie das Verbot der Folter oder der
Sklaverei, absolut gelten und unter keinen Umständen – selbst nicht in Notlagen
– eingeschränkt werden dürfen
5. Recherchieren Sie im Internet, was die Allgemeine Erklärung der
Menschenrechte beinhaltet.
6. Entscheiden Sie sich für zwei-drei Rechte aus dem unten angeführten
Verzeichnis und kommentieren Sie sie.
Darüber hinaus existiert eine Vielzahl von Konventionen, die den Schutz einzelner
Menschenrechte eingehend regeln, so etwa