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MJB Mission News Volume 3 / ISSN 1999-8414

21 Tote: Wurde OB Adolf Sauerland gewarnt ?


Loveparade: Zahl der getöteten Menschen erhöht sich auf 21 – OB Adolf Sauerland soll
möglicherweise Morddrohungen erhalten haben – Gegenseitige Schuldzuweisungen gehen
weiter – Ministerpräsidentin Hannelore Kraft: Brust-Quetschungen als Todesursache

Von Andreas Klamm-Sabaot

Duisburg. 28. Juli 2010. Die Zahl der getöteten Menschen infolge der Loveparade-
Katastrophe hat sich nach Medien-Berichten und Informationen von Staatsanwalt Rolf
Haverkamp auf 21 Menschen erhöht. Bei der Katastrophe in der Folge der Massenpanik
wurden nunmehr 21 Menschen getötet und mehr als 500 Menschen verletzt. In der Nacht zum
Mittwoch ist eine junge 25jährige Frau aus Heiligenhaus in der Nähe von Essen an den
Folgen schwerer Verletzungen im Krankenhaus gestorben. Die Informationen wurden von der
Staatsanwaltschaft und von Staatsanwalt Rolf Haverkampf in Duisburg gegenüber der
Rheinischen Post bestätigt.

Einem Bericht in der Tagesschau zufolge wurde der CDU-Oberbürgermeister der Stadt Duisburg,
Adolf Sauerland (55), möglicherweise gewarnt. Das meint konkret soll er sogar Morddrohungen
nach der Katastrophe erhalten haben. Der Stadt-Politiker stehe unter Polizei-Schutz und sei
möglicherweise mit seiner Familie in das Sauerland geflüchtet. An dem am Samstag ab 11 Uhr
stattfindenden Ökumenischen Gottesdienst wolle er nicht teilnehmen, um die Gefühle der trauenden
Menschen, der Verwandten der getöteten Menschen und die der Vielzahl der verletzten Menschen
nicht zu verletzten. Unbestätigten Informationen zufolge soll es jedoch auch Sicherheits-Bedenken
seitens der Polizei geben, weil es mit einer Teilnahme des CDU-Oberbürgermeisters beim Gedenk-
und Trauer-Gottesdienst zu einem Eklat kommen könnte, befürchten Sicherheits-Experten.

Neue veröffentlichte Dokumente belasten den Oberbürgermeister von Duisburg und seine
Dezernenten schwer. Adolf Sauerland will von den Sicherheits-Bedenken vor der Loveparade nur
wenige Stunden nach der Katastrophe am Samstag bei der Loveparade nichts gewusst haben.
Mittels mehrerer Schreiben und mittels Sitzungsprotokoll sei der Oberbürgermeister bereits mehrere
Wochen vor der Loveparade in Duisburg über bestehende Sicherheits-Bedenken informiert
gewesen.

In die Kritik gerät auch zunehmend Ordnungs-Dezernent Wolfgang Rabe, der nach einem Bericht in
der WAZ-Gruppe „Druck ausgeübt“ haben soll. „Herr Rabe stellte in dem Zusammenhang fest, dass

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der OB die Veranstaltung wünsche und dass daher hierfür eine Lösung gefunden werden müsse. Die
Anforderungen der Bauordnung, dass der Veranstalter ein taugliches Konzept vorlegen müsse, ließ
er nicht gelten.“

Keine Informationen sind bekannt, ob Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU), hätten wissen
können, welche Umstände und Ereignisse zur Versetzung in den Ruhestand des ehemaligen Polizei-
Beamten und Polizei-Präsidenten von Duisburg, Rolf Cebin, führten. Der ranghohe Polizei-Beamte
war 22 Jahre als Polizei-Präsident von Duisburg in Amt. Als dieser vor einem Jahr davor warnte
und Bedenken gegen die Loveparade 2010 in Duisburg öffentlich bekannt machte, weil es an
geeigneten Flächen mit den notwendigen Zu- und Abwegen zum größten Techno-Festival von
Europa fehle, forderte daraufhin der CDU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der CDU in
Duisburg, Thomas Mahlberg, die Abberufung des Polizei-Präsidenten Rolf Cebin.
Oberbürgermeister Adolf Sauer klagte, wie der Geschäftsführer des Veranstalters Lopavent GmbH,
Rainer Schaller, vielmehr darüber, dass auch die Polizei Fehler gemacht habe.

Brust-Quetschungen als Todes-Ursache

Die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft (SPD), erst seit 12 Tagen im
Amt, widersprach anfänglichen Berichten offizieller Vertreter wonach einige der bei der
Loveparade getöteten Menschen in der Folge von Stürzen ums Leben gekommen sein sollen.

Bereits gestern erklärte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft auf der Grundlage der Obduktions-
Ergebnisse, dass alle getöteten Menschen in der Folge des Erdrückens und damit in der Folge von
Quetschungen der Brust gestorben seien. Die Leichen der getöteten Menschen wurde am Dienstag
für die Überführung in die Heimat-Städte und Heimat-Gemeinde freigegeben und die Überführung
der verstorbenen Menschen habe bereits gestern begonnen. In einem Bericht des Westdeutschen
Rundfunks (WDR) wird informiert: „Die Mediziner hätten in allen 20 Fällen tödliche
Brustquetschungen festgestellt.“ Die Regierungs-Chefin will künftig Städte bei der Durchführung
von Großveranstaltungen nicht „mehr alleine“ lassen und verteidigt zugleich die Polizei gegenüber
schweren Vorwürfen, die der Veranstalter Rainer Schaller, Geschäftsführer der Lopavent GmbH, die
für die Veranstaltung verantwortliche Firma in einer Meldung der dpa erhoben haben soll.

Rainer Schaller, der Geschäftsführer des Veranstalter der Lopavent GmbH, bedauerte am 26. Juli
das entsetzliche Geschehen und sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Anschließend sprach er in
einem Interview mit der Deutschen Presseagentur (dpa) über eine „angebliche Anweisung der
Einsatzleitung der Polizei, den Hauptstrom der Techno-Fans unkontrolliert und
ungebremst in den Tunnel zum Veranstaltungsgelände fließen zu lassen.“ Mehrere Zeugen solle es

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dafür geben. Rainer Schaller sagte: «Für den Fall der Überfüllung sollten die Schleusen geschlossen
werden. Wir haben nie Druck auf eine Herabsetzung der Sicherheit ausgeübt. Nach derzeitigem
Stand haben wir sämtliche Auflagen erfüllt. Das gesamte Konzept war in jedem Punkt in
wöchentlichen Sitzungen mit Polizei, Feuerwehr und Stadt abgestimmt. Wir haben niemals an der
Loveparade Geld verdient - das war auch nicht unser Ziel. Alle Behörden haben die
Eingangssituation abgenickt, sonst hätten wir das nicht gemacht. Das Gelände war zu dem
Zeitpunkt zu 75 Prozent ausgelastet. Es waren etwa 187 000 auf den Gelände.“

Der Veranstalter habe bis 14.00 Uhr bereits 10 der 16 Schleusen geschlossen gehalten, weil eine
Überfüllung des Tunnels drohte. Die Anweisung sei gekommen, alle Schleusen vor dem westlichen
Eingang des Tunnels an der Düsseldorfer Straße zu öffnen, ergänzte der 41jährige Geschäftsführer
der Lopavent GmbH. WARUM ? „Ich weiß es nicht.“. Von diesem Punkt aus sei der Haupt-
Ansturm auf den Tunnel erfolgt, während von Osten weiter weniger Menschen gekommen seien.

Die Einzäunung des Geländes sei von den Behörden aus Sicherheitsgründen verlangt worden, nicht
etwa um den Getränke-Verkauf in eigener Hand zu behalten. «Wir haben ungern eingezäunt. Das
haben wir auch in Essen und Dortmund nicht gemacht.», fügte Rainer Schaller hinzu. Der Tunnel
sei als einziger Zugang „extrem intensiv geprüft und die Genehmigung erteilt worden.“ Wie es zu
einer Bildung eines “tödlichen Pfropfen aus Menschen“ kommen konnte, wisse er derzeit noch
nicht. 2000 Mitarbeiter der Großveranstaltung müssten befragt und Video-Material ausgewertet
werden. Eine Überfüllung des Geländes könne er als Ursache für die Katastrophe ausschließen.
Dies lasse sich beweisen. Die Polizei bezeichnete die Vorwürfe des Geschäftsführers Rainer
Schaller des Veranstalters der Loveparade, der Lopavent GmbH als „unseriös“ und verwahrt sich
gegen die Vorwürfe.

Menschen, Raver, Politiker und Polizei fordern den Rücktritt der politisch Verantwortlichen

Nach einem Bericht bei „Der Westen“ soll nicht nur der Direktor der Berufsfeuerwehr Duisburg,
sondern auch ranghohe Polizeibeamte Oberbürgermeister Adolf Sauer (CDU) vor der Loveparade
möglicherweise schriftlich ihre Sicherheits-Bedenken mitgeteilt haben. Ein Ermittler sagte dem
Kölner Stadtanzeiger: „Auf allen Schreiben stand der Briefkopf Oberbürgermeister.“

Oberbürgermeister Adolf Sauerland hat noch am Dienstag den Darstellungen widersprochen,


wonach er über Sicherheits-Bedenken vor der Loveparade informiert wurde.

Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, weist Berichte über Fehler der Polizei
zurück. Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt fordert erneut den Rücktritt der

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politisch Verantwortlichen in Duisburg und sagte: „Der Oberbürgermeister und die politisch
Verantwortlichen waren geradezu besessen von der Idee, die Loveparade in Duisburg zu
veranstalten, dass sie die Warnsignale entweder nicht wahrgenommen oder beiseite geschoben
haben“. Bereits vor einem Jahr habe er gewarnt, dass die Stadt Duisburg ungeeignet für die
Loveparade sei, weil die Stadt zu eng für eine solche Veranstaltung ist. Doch damals wurde der
ranghohe Polizei-Gewerkschafts-Chef verspottet und verhöhnt: „Damals hat man mich als
Spaßbremse und Sicherheitsfanatiker verspottet“. erinnerte sich Rainer Wendt. Wären diese und
weitere Hinweise gehört, geschätzt und beachtet worden, wäre vielleicht die Katastrophe bei der
Loveparade in Duisburg mit 21 getöteten Menschen und mehr als 500 verletzten Menschen
verhinderbar gewesen.

Raver demonstrieren für einen Rücktritt des OB

Vor dem Rathaus in Duisburg ist morgen am Donnerstag, ab 9.30 Uhr eine Demonstration von
Ravern geplant, die neben Politikern und Angehörigen der Polizei einen Rücktritt von
Oberbürgermeister Adolf Sauerland als moralische und politische Konsequenz nach der Katastrophe
der Loveparade am Samstag, fordern.

Weitere und ausführliche Informationen

„POLIZEI-GESETZ NORDRHEIN-WESTFALEN“ (PolG NRW) : „§ 1 Aufgaben der


Polizei. (1) Die Polizei hat die Aufgabe, Gefahren für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung
abzuwehren (Gefahrenabwehr). Sie hat im Rahmen dieser Aufgabe Straftaten zu verhüten
sowie vorbeugend zu bekämpfen und die erforderlichen Vorbereitungen für die Hilfeleistung
und das Handeln in Gefahrenfällen zu treffen. Sind außer in den Fällen des Satzes 2 neben
der Polizei andere Behörden für die Gefahrenabwehr zuständig, hat die Polizei in eigener
Zuständigkeit tätig zu werden, soweit ein Handeln der anderen Behörden nicht oder nicht
rechtzeitig möglich erscheint; dies gilt insbesondere für die den Ordnungsbehörden
obliegende Aufgabe, gemäß § 1 Ordnungsbehördengesetz Gefahren für die öffentliche
Ordnung abzuwehren.“
1. http://www.rp-online.de/niederrheinnord/duisburg/loveparade/Zahl-der-Todesopfer-auf-21-
gestiegen_aid_887078.html
2. Der Westen, http://www.derwesten.de/kultur/musik-und-konzerte/loveparade/Land-macht-
Veranstalter-fuer-Unglueck-verantwortlich-id3294518.html

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