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Alle Organisationen lehnen es nach wie vor ab, den Verzicht auf diese Gewalt in ihren
Förderkriterien zu verankern und zur Bedingung für Hilfsmaßnahmen zu machen und vor
allem auch den Schutz vor Verstümmelung von den Empfängergemeinden einzufordern.
Mit ihrer Weigerung, die einfachsten Standards zum Schutz der gefährdeten Mädchen
umzusetzen, handeln die Patenschaftsorganisationen nicht nur gegen die UN
Kinderrechtskonvention von 1989, sondern begehen auch Betrug an tausenden Spendern.
Denn Spenden von bis zu 360 Euro pro Jahr werden einem Patenmädchen keine „bessere
Zukunft“ bringen, wenn es dieser schweren Gewalt ausgeliefert wurde: Der Schaden für die
Opfer und die gesamte Gesellschaft ist weder durch Impfungen, Brunnen oder Schulbesuche
wieder gutzumachen. Auch die vereinzelten Projekte dieser Organisationen bieten keinen
Schutz, denn hier wird seit Jahrzehnten mit „Aufklärung“ und „kultursensiblem Dialog“ die
Genitalverstümmelung legitimiert, die Täter entmündigt und die Gewalt auf diese Weise
aufrecht erhalten.
Kaum jemand durchschaut bisher diesen Betrug. Denn geschickte Rhetorik, z.B.
Werbeaussagen wie „Plan sorgt dafür, dass Mädchen wie Zaria aus Togo gesund aufwachsen
können“ oder „Ihre regelmäßige Unterstützung sichert den Kindern … Schutz vor Gewalt,
Ausbeutung und Diskriminierung“ (Kindernothilfe), suggeriert uns, es werde doch bereits alles
unternommen zum Schutz der Mädchen vor vermeidbarer Gewalt.
Auf den wachsenden öffentlichen Druck reagieren die Organisationen bis jetzt nicht etwa mit
Schutzmaßnahmen für die Patenmädchen, sondern rechtfertigen ihre Duldungspolitik und
passen schlichtweg ihre Werbebotschaften an. Es wird für uns alle also immer schwieriger,
ohne fundiertes Hintergrundwissen die „schwarzen Schafe“ in der Entwicklungshilfebranche
ausfindig zu machen, die durch Lügen und Duldung schwerer Kinderrechtsverletzungen das
Vertrauen der Spenderinnen und Spender missbrauchen.
Neben dem individuellen Leid der verstümmelten Mädchen ist dieser Aspekt des Betrugs ein
Grund, weshalb unsere Gesellschaft die bisherige Politik der Patenorganisationen nicht länger
hinnehmen darf.
Kontakt:
TaskForce für effektive Prävention von Genitalverstümmelung e.V.
Kontakt: Simone Schwarz, Pressesprecherin
Telefon: 01803 - 767 346
info@taskforcefgm.de
www.taskforcefgm.de