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1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co.

KG 2003 ¥ 1/2 ∂

Balkonsanierung in München

Balcony Renewal in Munich

Architekten:
Hild und K., München
Andreas Hild, Dionys Ottl
Mitarbeiter:
Dirk Bayer, Andreas Buschmann
Tragwerksplanung:
Timotheus Brengelmann, München

Die schmiedeeisernen Balkone im Hinterhof


eines Gründerzeitwohnhauses waren durch
Witterungseinflüsse stark beschädigt und
sollten erneuert werden. Die alte Konstruk-
tion konnte nicht restauriert oder wieder her-
gestellt werden. Dennoch sollte der opti-
sche und haptische Eindruck der neuen
Balkone dem der alten ähneln. Die heute
gängige Lösung – vor die Fassade gestellte
Elemente – war nicht möglich, da der Hof
mit Stellplätzen belegt ist. Der Anschluss
der neuen Konstruktion an die Fassade
funktioniert über lediglich zwei Punkte: Im
Brüstungsbereich wurden mittels Kernboh-
rung zwei Löcher in Fassade und dahinter-
liegende Wände gesetzt. Gewindestangen
mit zwei Meter Länge, an die das komplett
vorgefertigte Balkonelement angehängt
wurde, sind durch Injektionskleber mit dem
Mauerwerk verbunden. Alle Bestandteile
des Balkons – IPE-Träger, Bodenplatte,
die miteinander verschweißten Brüstungs-
elemente und die dreiseitig umlaufenden
Blumenkästen aus Flachstählen – sind
statisch notwendige, tragende Teile des
Gesamtsystems. Die Struktur des Altbaus
wurde durch die Balkone kaum berührt. So
konnten zusätzliche Wärmeschutzmaßnah-
men entfallen, die die Fassade verändert
und den Aufwand enorm erhöht hätten. Auf-
gelöst wurde die strenge Konstruktion aus
Stahlblechtafeln durch ein florales Muster
in Anlehnung an die filigranen Brüstungen
alter schmiedeeiserner Balkone. Ein Stuck-
ornament der straßenseitigen Hausfassade
wurde grafisch am Computer bearbeitet und
in ein Bandraster aufgelöst. Dieses unge-
wöhnliche Muster wurde mittels eines Laser-
schneideverfahrens so aus den Brüstungs-
blechen ausgeschnitten, dass sich zwar
eine Vielzahl schmaler Öffnungen ergab,
die Tragfähigkeit des Blechs aber nicht
geschmälert wurde. Der Kontrast zwischen
dem dunkel gestrichenen Metall und dem
hellen Hintergrund der Putzfassade lässt
von außen betrachtet ein erstaunlich drei-
dimensionales Bild entstehen. Zudem
erzeugt der große Anteil der breiter und
schmaler werdenden Ausschnitte eine
hohe Transparenz der Balkonbrüstung. Photo: Michael Heinrich, München
∂ 2003 ¥ 1/2 Balkonsanierung in München 2

Schnitte Maßstab 1:20


Sections scale 1:20

Over the years, the wrought-iron courtyard tegral part of the overall structural system. 1 Gewindestange M 24 V4A, Länge 2000 mm
2 Blumenkasten Stahlbleche verschweißt
balconies of this late 19th-century block of This economical means of construction, with 3 Stahlblech gestrichen 5 mm
flats had become so seriously dilapidated that minimal fixings to the existing building, meant 4 Holzrost Bangkirai 24 mm
a restoration of the existing construction was that no additional thermal insulation or Stahlprofil ÅPE 120, dazwischen Flachstahl
Bodenplatte Stahlblech 5 mm mit Verstärkungsrippen
out of the question. The balconies had to be changes to the facade were necessary. The 5 Silikonpuffer
renewed, yet at the same time the character plain sheet-steel construction was relieved by 6 Stahlprofil | 60/60 mm
of the former structure was to be retained. floral decoration based on that of similar his- 7 Stahlträger des alten Balkons, an der
Fassade gekappt
Each of the new prefabricated balcony ele- torical balconies. Stucco ornamentation on
ments is suspended from the facade at only the street face of the building was graphically 1 Ø 24 mm stainless-steel threaded rod 2 m long
two points: via two-metre-long threaded an- translated by computer into a laser cutting 2 sheet-steel welded flower box
chor rods concreted into the external wall at process. The balustrade sheeting to the 3 5 mm sheet-steel balustrade, painted
4 24 mm bangkirai wood strip paving
the top of the balustrade. courtyard face was cut out without impairing steel plates between steel Å-beams 120 mm deep
The balcony units consist of steel Å-beams the load-bearing function. The contrast be- 5 mm steel base plate with reinforcing ribs
and a floor plate, with a welded balustrade tween the dark-painted metal and the light- 5 silicone buffer
6 60/60 mm steel SHS
and sheet-steel flower boxes around the three coloured, rendered facade evokes a sense of 7 steel Å-beam of former balcony
open sides. All these components form an in- transparency and three-dimensional depth. cut off at facade

a 2 2
1

7 5
a
aa
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 1/2 ∂

Service-Pavillon in Brest

Service Pavilion in Brest

Architekten:
Defrain-Souquet Architectes, Paris
François Defrain, Olivier Souquet
Landschaftsarchitekten:
Florence Robert, Charenton le Pont
Bauausführung: ATPI, Plaisir

Der Service-Pavillon ist Teil einer neu gestal- Aus Gründen der Sicherheit sind die Set within a newly landscaped area, the pavil-
teten Grünanlage an der Bucht »Moulin Toiletten des Pavillons von beiden Längs- ion forms one element of a scheme to rejuve-
Blanc« bei Brest. Obwohl sich hier der ein- seiten des Gebäudes zugänglich. Ein offe- nate and upgrade a neglected stretch of the
zige Sandstrand der Stadt befindet und sich ner Durchgang in der Mitte des Gebäudes, coast near Brest. By re-routing a road, a con-
ein schöner Blick auf Brest bietet, wurde der die Behindertentoilette erschließt, tinuous area almost a hectare in extent was
diese Gegend lange vernachlässigt. In der schafft einen Durchblick und zusätzliche created. Various facilities are provided, includ-
östlichen Peripherie hinter dem Yachthafen Durchlässigkeit zwischen Strand und ing a boule ground, an open-air theatre, and
gelegen und durch Autobahn und Bahn- Grünanlage. Ein großes Tor, das zum greenhouses for the botanical gardens that
gleise vom Umfeld abgeschnitten, wurde Geräteraum führt, dominiert die östliche are planned here. The pavilion accommo-
Moulin Blanc so zu einem vor allem nachts Stirnseite. dates public toilets and a space for equip-
gemiedenen Ort. Das Tragwerk des Gebäudes besteht aus ment. An open passageway through the mid-
Die Gewinner des Europan 5 von Brest, die elf Stahlrahmen im Achsabstand von 1,5 dle creates a visual link between the land-
jungen französischen Architekten François Metern. Die Dachkonstruktion bildet ein mit scaped area and the shore. The load-bearing
Defrain und Olivier Souquet, wurden im Jahr Aluminium beschichtetes Trapezblech, des- structure consists of 11 steel frames at 1.5 m
2000 von der Stadtverwaltung mit der Um- sen leichte Wölbung durch eine umlaufende centres. The slightly curved aluminium-
gestaltung beauftragt. Durch eine Straßen- Attika aus Doppel-T-Trägern verdeckt wird. coated, ribbed sheet-metal roof is concealed
verlegung war eine zusammenhängende Die Windaussteifung in Querrichtung erfolgt behind a peripheral upstand in a double
Fläche von fast einem Hektar entstanden. durch angeschweißte Stahlbleche unter den T-beam construction. Lateral wind bracing is
Hier entwarfen die Architekten neben dem Pfetten. Senkrechte Gitterroste aus Edel- provided by steel plates welded on beneath
Pavillon, der einen Geräteraum und eine öf- stahl sind verdeckt an die Rahmen ge- the purlins. Vertical stainless-steel outer grat-
fentliche Toilettenanlage enthält, eine Park- schraubt und sollen Vandalismus und Gra- ings with concealed fixings to the frames are
landschaft mit Boule-Platz, Freilufttheater fitti verhindern. Frei eingestellt in diese Kon- designed to prevent vandalism and graffiti.
und Gewächshäusern für einen geplanten struktion sind die gemauerten Wände der The walls around the toilets and distribution
botanischen Garten. Toiletten und des Verteilerraumes. room were inserted freely within this structure.

e e f f

aa
aa
b
d

a a

c c
Schnitt
Grundriss
Maßstab 1:100

Section
Floor
scale 1:100

b d
∂ 2003 ¥ 1/2 Service-Pavillon in Brest 2

Ostansicht East elevation 3 4


Schnitt Section 2
Maßstab 1:100 scale 1:100
1
Horizontalschnitte Horizontal sections
Vertikalschnitte Vertical sections 5
Maßstab 1:20 scale 1:20
6
7

6
5

cc
bb

1 Stahlprofil ÅPE 200 beschichtet


2 Stahlblech 1 mm beschichtet
3 Trapezblech Stahl, aluminiumbeschichtet gewölbt,
88/25 mm Radius 27,0 m
4 Stahlprofil } 120/60/10 mm beschichtet
5 Stahlprofil ∑ 75/65/8 mm beschichtet
6 Edelstahlrohr | 50/50 mm
7 Edelstahlblech 3 mm, auf Rahmen geschweißt
8 Gitterrost Edelstahl 35/35 mm 16 15
verdeckt an Stahlrahmen geschraubt
9 Stahlrahmen beschichtet:
Pfosten Stahlprofil } 120/60/10 mm
Riegel Stahlprofil } 120/90/10 mm
10 Mauerwerk 150 mm geschlämmt
11 Ankerplatte Stahl 17 ee
12 Flachstahl ¡ 6 mm auf Ankerplatte geschweißt
13 Stahlrohr | 50/50 mm
14 Leuchtstoffröhre unter Mittelpfette
15 Mauerwerk 100 mm geschlämmt
16 Entwässerung PVC-Rohr Ø 60 mm
17 Stahlrohr | 40/40 mm

1 coated-steel Å-beam 200 mm deep


2 1 mm coated sheet steel
3 88/25 mm aluminium-coated ribbed steel
sheeting curved to 27 m radius
8 10
4 120/60/10 mm coated-steel T-section
5 75/65/8 mm coated-steel angle
6 50/50 mm stainless-steel SHS
7 3 mm stainless-steel sheeting welded to frame
8 stainless-steel grating (35/35 mm mesh), 11
with concealed screw fixings to steel frame
9 coated-steel frame:
120/60/10 mm steel T-section posts
120/90/10 mm steel T-section rails 9
10 150 mm brickwork, with painted slurry finish
11 steel anchor plate
12 6 mm steel plate welded to anchor plate
13 50/50 mm steel SHS
14 fluorescent tube under central purlin
15 100 mm brickwork, with painted slurry finish
16 Ø 60 mm PVC rainwater pipe 6 ff
17 40/40 mm steel SHS
3 Service-Pavillon in Brest 2003 ¥ 1/2 ∂

14

1
13

10

12
11

dd

Photo: Christophe Demonfaucon, F- Chateaufort


1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 1/2 ∂

Wohnhaus in Kobe

House in Kobe

Architekt: Toshiaki Kawai, Kioto


Mitarbeiter: Teruko Shinmei
Tragwerksplaner: Tac-D, Osaka

Photo: H. Hirai, Tokio

Inmitten monotoner Vorstadtbebauung er- bezüge – nur das feine Raster der Draht- Die Außenhaut besteht aus rotbraun gestri-
hebt sich der skulpturale, additiv aus Qua- glasscheiben markiert die gestaffelten chenem, verzinktem Stahlblech. Im Innern
dern zusammengesetzte Baukörper des Schichten der einzelnen Volumina. dominieren die hellen Holzflächen der Ein-
Wohnhauses. Von der Straße aus ist zu- Rückzugsmöglichkeiten innerhalb des offe- baumöbel, Türen und Böden, die sich auf
nächst nur eine weitgehend geschlossene nen Raumgefüges bieten die mit Schiebe- den Terrassen fortsetzen.
Front mit einer Öffnung in den Eingangshof türen abtrennbaren Schlafräume, der Tata- Die Ausbauten sind klar und sachlich detail-
sichtbar, die übrigen Elemente des Gebäu- mi-Raum und das Studio im Obergeschoss. liert, ebenso der Tatami-Raum und der Hof.
des lassen sich nur erahnen. Auf der Gartenseite öffnet sich das Gebäu- Beide zeigen eine strenge, moderne Varian-
Erst im Hof, vor allem aber auf dem Weg de zur Umgebung, über niedrig bebaute te traditioneller japanischer Gestaltung.
durch den großflächig verglasten Treppen- Wohngebiete hinweg sieht man im Hinter- Ähnlich wie bei den Freibereichen in den
turm in die oberen Stockwerke erkennt man grund die Hochhäuser Kobes. oberen Geschossen, wird auch am Ein-
die komplexe Gebäudestruktur, die das en- Neben den räumlichen Aspekten sind auch gang der fließende Übergang zwischen in-
ge Grundstück geschickt nutzt und zugleich Sonnenstand, Windrichtung und Möglichkei- nen und außen durch einen einheitlichen
vielfältige Verschränkungen der Innen- und ten der Querlüftung beim Entwurf berück- Bodenbelag aus mörtelgebundenem Kies
Außenbereiche schafft. So entstehen inner- sichtigt, um die Aufheizung der teils groß- betont. Die farbig gestrichenen Türen set-
halb des Baukörpers immer neue Blick- flächig verglasten Räume zu minimieren. zen zusätzliche Akzente.

Surrounded by monotonous suburban devel- The various layers and volumes are defined broad areas of glazing. The outer skin con-
opments, this house is distinguished by a solely by the fine grid of the wired glass. sists of galvanized steel sheeting, which is
sculptural, cubic form that seems as if it were On the garden face, the house opens on to its painted in a reddish-brown colour. Internally,
composed of a series of additive blocks. From surroundings, affording a view over the low- the pale wood surfaces of the inbuilt furniture,
the street, all one sees is a largely closed front rise housing developments in the immediate the doors and floors dominate, a feature that
with a passageway leading to the entrance neighbourhood to the tall urban blocks of also extends to the terrace areas.
courtyard. The other elements of the building Kobe in the distance. Within the house, how- The clear, functional detailing of the finishings
remain concealed; there is no indication of the ever, there are also areas for withdrawal. can be found in the tatami room and the
true nature of the house. The complex struc- These include the bedrooms, which can be courtyard as well. Both these spaces reveal a
ture reveals itself fully only from the courtyard divided off with sliding doors, the tatami room, strict, modern variation on traditional Japa-
and in particular from the staircase tower with and the studio at the top of the house. nese design. Uniform pavings, consisting of
its large areas of glazing. The skilful exploita- In addition to the spatial aspects, other fac- mortar-bonded gravel, in the entrance and to
tion of the tight site area resulted in an inter- tors that influenced the design include the ori- the open areas on the upper floors create
weaving of internal and external space at entation and the position of the sun, wind di- flowing transitions between indoors and out-
many points with constantly changing per- rections, and the provision of cross-ventilation doors. A contrasting note is provided by the
spectives and visual links inside the building. to minimize heat gains in the spaces with coloured painted doors.

Schnitte Sections
Erdgeschoss Ground floor plan
1. Obergeschoss First floor plan
2. Obergeschoss Second floor plan
Maßstab 1:200 scale 1:200

1 Eingangshof 1 Entrance court


2 Tatami-Raum 2 Tatami room
3 Bad 3 Bathroom/WC
4 Schrankraum 4 Cupboard space
5 Schlafen 5 Bedroom
6 Terrasse 6 Terrace
7 Wohnen 7 Living area
8 Kochen 8 Kitchen
9 WC 9 WC
10 Arbeiten 10 Studio
aa bb
∂ 2003 ¥ 1/2 Wohnhaus in Kobe 2

1 Dachdeckung
Verbundelement:
Trapezblech verzinkt 0,5 mm 1
b b Wärmedämmung 100 mm
3 4 5
Trapezblech verzinkt
0,5 mm im Gefälle
2 Gipskarton gestrichen 12,5 mm
befestigt an Unterkonstruktion
aus Leichtmetallprofilen
3 Dielen Zedernholz gewachst 19 mm
2 1 4 Weichfaserplatte beschichtet 6 mm
a a befestigt an Unterkonstruktion
aus Leichtmetallprofilen
5 Profilblech verzinkt
gestrichen 0,4 mm
Abdichtung Bitumen
Holzwerkstoffplatte 25 mm
Unterkonstruktion aus
Leichtmetallprofilen
Wärmedämmung 70 mm 2
Gipskarton gestrichen 12,5 mm a a
6 Stufen Magashiroholz 20 mm
7 Holzdielen 20 mm,
wetterfest imprägniert
8 Bodenbelag Kies mörtelgebunden
9 Stahlprofil } 50/50/5/7 mm
10 Stahlrohr | 100/100/5 mm
7 8 4
9 10

1 composite roofing element:


0.5 mm galvanized steel
trapezoidal-section ribbed sheeting
100 mm thermal insulation
6 5 0.5 mm galvanized steel
trapezoidal-section
ribbed sheeting to falls
2 12.5 mm plasterboard
painted and fixed to lightweight
metal bearers
3 19 mm waxed cedar boarding
4 6 mm coated fibreboard
fixed to lightweight metal bearers
5 0.4 mm galvanized steel sheeting
bitumen sealing layer
25 mm composite wood boarding
lightweight metal bearers
70 mm thermal insulation aa
12.5 mm plasterboard, painted
6 20 mm magashiro wood tread
7 20 mm wood boarding,
impregnated
8 gravel paving bonded in mortar 9
10 6 9 50/50/5/7 mm steel T-section
10 100/100/5 mm steel SHS

8
8
3 Wohnhaus in Kobe 2003 ¥ 1/2 ∂

Schnitt Maßstab 1:50


Detailschnitte Treppenhaus
Maßstab 1:10

Section scale 1:50


Sectional details of staircase
scale 1:10

7 6 5 3

4
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 1/2 ∂

Wohnhaus in Pomponne

House in Pomponne

Architekten:
Marin-Trottin Architectes –
Groupe Périphériques, Paris
Emmanuelle Marin-Trottin,
David Trottin
Mitarbeiter:
Rafael Falcon, Daniel Graignic

An einem Südhang mit Blick auf das Marne- fließend ineinander über und schaffen so Closely integrated into its surroundings, the
Tal gelegen, ist das Haus eng mit dem Gar- Sichtverbindungen zwischen oberem und house comprises three green cubes of differ-
ten und der Landschaft verknüpft. Die grü- unterem Gartenbereich. Raumhohe Festver- ent height stepped down the slope of a hill.
nen Fassadenpaneele spiegeln die Farben glasungen beziehen die Umgebung in die The elongated layout extends from the stair-
der Umgebung wider und betten den Bau- Innenräume ein. Als Lüftungsflügel dienen case at the upper, northern end to the living
körper zwischen die alten Apfelbäume ein. schmale, nach außen öffnende Klappen, die room with its glazed south-facing front at the
Das langgestreckte Haus ist aus drei unter- in die Fassadenpaneele integriert sind. lower end. The room-height fixed glazing al-
schiedlich hohen Kuben zusammengesetzt Die Stahlkonstruktion des Hauses ist mit lows many visual links between indoor and
und passt sich so der Hangneigung an. Trapezblechen als Wand- und Deckenele- outdoor space. Ventilation is provided by nar-
Linear aufgereiht, erstrecken sich die Innen- menten ausgefacht. An den Deckenunter- row, outward-opening flaps in the facade
räume vom Treppenhaus im Norden bis seiten ist das Trapezblech sichtbar, was ei- panels. The steel structure, clad with ribbed
zum Wohnzimmer mit Glasfront zur Südsei- ne helle, Licht reflektierende Fläche schafft. sheet-metal wall and ceiling elements, is left
te. Sie sind halbgeschossig zueinander Zudem entsteht ein spannungsvoller Kon- exposed in the soffits. A striking contrast is
versetzt, um den Austritt in den Garten an trast zwischen den industriell »spröden« thus established between the plain, bright, re-
mehreren Stellen zu ermöglichen. Auf der Stahloberflächen und den weichen Konturen flecting industrial surfaces of the steel and the
unteren Ebene gehen die Raumvolumina des umgebenden Grüns. soft contours of the surrounding vegetation.

Photo: Hervé Abbadie, Paris


∂ 2003 ¥ 1/2 Wohnhaus in Pomponne 2

bb cc

aa

1 2

Schnitte • Grundrisse
Maßstab 1:200

1.Obergeschoss
Zwischengeschoss
Erdgeschoss

1 Zimmer
1 2 3 4 2 Alkoven
3 Bad
4 Arbeitsbereich
5 Küche
6 Essbereich
7 Wohnzimmer

Sections • Floor plans


scale 1:200

B A c First floor
D Intermediate level
Ground floor

1 Room
a a 2 Alcove
1 1 5 6 7
3 Bathroom
b 4 Working area
5 Kitchen
b 6 Dining area
7 Living room

C c
3 Wohnhaus in Pomponne 2003 ¥ 1/2 ∂

13 4

9 10 12

C D 14

Axonometrie ohne Maßstab


Schnitte Maßstab 1:10
1
3
1 Zinkblech 1 mm
2 Stahlprofil fi 260/90/15 mm
3 Dachaufbau:
Abdichtung Bitumenbahn
Wärmedämmung 60–220 mm
Trapezblech 58/59/2 mm 2
4 Wandaufbau:
Faserzementplatte gestrichen 12 mm
Hutprofil Stahl verzinkt 40 mm
5
Trapezblech 22/38,5/2 mm
Wärmedämmung Steinwolle 60/100 mm
Luftzwischenraum 25 mm
Wärmedämmung Steinwolle 40 mm
Gipskarton 10 mm 4
5 Stahlprofil ∑ 80/80/2 mm
6 Stahlprofil ÅPE 180 6
7 Beton-Trapezblech-Verbund-
decke 110 mm, Oberfläche mit Quarz-
sandeinstreuung, geglättet
8 Stahlprofil HEB 160
9 Rahmen Stahlprofil 70/50 mm
10 Isolierverglasung ESG 5 mm +
SZR 10 mm + VSG 2x 5 mm
11 Stahlbeton 160 mm, Oberfläche mit Quarz-
sandeinstreuung, geglättet
Wärmedämmung Polystyrol 50 mm 5
12 Öffnungsflügel Stahlblechpaneel mit Wärme-
dämmung 50 mm
13 Faserzementplatte gestrichen 12 mm
14 Stahlprofil HEB 180 2 7

Axonometric (not to scale)


Sections scale 1:10

1 1 mm sheet zinc
2 260/90/15 mm steel channel
9
3 roof construction: bituminous sealing layer
60–220 mm thermal insulation 8
trapezoidal-section ribbed-metal sheeting
4 wall construction: 10
12 mm fibre-cement sheeting, painted
40 mm galvanized steel omega fixing pieces 8 12
trapezoidal-section ribbed-metal sheeting
60–100 mm rock-wool thermal insulation
25 mm cavity
40 mm rock-wool thermal insulation
10 mm plasterboard 13
5 80/80/2 mm steel angle
6 steel Å-beam 180 mm deep
7 110 mm composite floor slab: smoothed
concrete with quartz sand finish on ribbed- 11
metal sheeting
8 steel Å-section column 160 mm deep
9 70/50 mm steel RHS frame
10 double glazing: 5 mm toughened glass +
10 mm cavity + lam. safety glass (2≈ 5 mm)
11 160 mm reinforced concrete floor slab
smoothed and with quartz sand finish
50 mm polystyrene thermal insulation
12 50 mm sheet-steel opening flap with thermal
insulation
13 12 mm fibre-cement sheeting, painted
14 steel Å-section 180 mm deep A B
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 1/2 ∂

Museum in Kalkriese

Architekten: 2
Annette Gigon, Mike Guyer, Zürich
Projektleiter:
Volker Mencke
Landschaftsarchitekten: 6
Zulauf Seippel Schweingruber, Baden
3 3
5 7
3
4
1

Erst 1987 fand ein britischer Hobbyarchäo- schlagen. Im Zuge der Funde wurde ein deshalb mit Stahlspundwänden abgestützt,
loge Hinweise auf den Schauplatz der le- Ausstellungspark mit drei Pavillons und ei- die einen markanten Rahmen bilden. Die
gendären »Schlacht im Teutoburger Wald« nem Museumsbau angelegt. Die Route der drei kleinen Pavillons lassen dagegen der
oder auch »Varusschlacht«, nach dem jahr- Römer entlang des Walls ist mit ausgelegten Fantasie des Besuchers mehr Raum, sie sol-
hundertelang gesucht worden war. Es konn- Eisenplatten nachgezeichnet, während die len dessen Wahrnehmung schärfen. Zusam-
ten zwar keine baulichen Überreste gefun- verschlungenen Pfade der Germanen im men mit den Designern Ruedi Baur und Lars
den werden, aber zahlreiche archäologi- Schutz bietenden Waldstück mit Holz- Müller konzipierten die Architekten einen
sche Funde und ein Erdwall geben Anhalts- stücken markiert sind. Die Lage des ehema- Pavillon des Sehens – eine begehbare Ca-
punkte für den Verlauf der Schlacht. Auf ei- ligen germanischen Erdwalls wurde auf ähn- mera obscura –, des Hörens – einen Raum
nem Gelände von fast 30 km2 haben sich lich subtile Weise mit eisernen Pfählen ange- mit Hörrohr – und des Fragens. Letzterer
hier im Jahre 9 n. Chr. die Germanen unter deutet: Dort wo er nachgewiesen ist, stehen schlägt die Brücke zur Gegenwart: Auf der
Führung des Cheruskerfürsten Arminius in die Stäbe dichter, dort wo er nur erahnt wer- einen Seite geben Sehschlitze den Blick auf
einem Waldstück entlang eines Schutzwalls den kann, stehen sie in loser Folge. Wirklich das Schlachtfeld frei, auf der anderen Seite
verschanzt und die römischen Legionen des rekonstruiert wurde nur ein kleiner Aus- informieren Videofilme über aktuelle Kriegs-
Publius Quincitilius Varus auf ihrem Weg schnitt des Geländes mit Schutzwall und schauplätze. Der eigentliche Museumsbau
zwischen Wald und Moor vernichtend ge- Moorloch. Dieser Bereich liegt tiefer und ist ist wie auch die Pavillons mit Stahl verklei-

Photo: Heinrich Helfenstein, Zürich


∂ 2003 ¥ 1/2 Museum in Kalkriese 2

aa bb

det, sodass alle Eingriffe, von Stangen über In 1987, the location of the legendary Battle of vilions on a thematic basis – related to vision,
Spundwände und Bodenplatten eine Einheit the Teutoburg Forest was found, where in hearing and questioning. The last of these
bilden. Überragt wird das Szenarium von AD 9, Hermann (Arminius), the leader of the creates a link to the present, with slits on one
dem fast 40 m hohen Treppenturm des Mu- Cherusci, defeated the Romans. A large side allowing a view of the battlefield, while on
seums. Von dort kann der Besucher einen exhibition park, with three pavilions and a the other side, video films provide information
Überblick über das gesamte Gelände ge- museum, has now been laid out on this on modern warfare. Rising above everything
winnen. Der Turm wird von einem horizonta- 30 km2 site. The route taken by the Romans is is the almost 40-metre-high museum tower,
len Kubus durchdrungen, der die Ausstel- marked by large iron plates; the winding paths which commands a view over the entire bat-
lungsräume beherbergt. Überall ist Stahl through the forest used by the Germans are tlefield. The tower is penetrated by a cubic
das dominierende Element. Neben der im indicated by small pieces of wood; and the structure that contains the exhibition spaces.
Turm sichtbaren Stahlskelettkonstruktion ist line of the German earth revetment is marked Steel is the dominant material used in this
das Material auch im Museum als Wand- by iron stakes. Only a small section of the scheme. Like the pavilions, the museum
und Deckenverkleidung wieder anzutreffen terrain was reconstructed. This lower-lying building is clad externally with oxidized steel
– außen mit der groben Struktur der Eisen- area is enclosed by sheet-steel piling. Togeth- sheeting. The tower has an exposed steel
platten, innen mit feinen, nicht rostenden er with the designers Ruedi Baur and Lars skeleton frame; and the internal walls and ceil-
Oberflächen und gewalzten Stahlblechen. Müller, the architects conceived the three pa- ings are clad with non-rusting sheet steel.

a d c

b b 18
13
9
12
11 14 16
17 18 17 19

8 10 15

a d c

Ebene 0 Level 0 Ebene 2 – 6 Level 2 – 6


Ebene -1 Level -1 Ebene 1 Level 1

1 Besucherzentrum 10 Eingangsbereich 1 Visitors’ centre 10 Entrance area


2 Museum 11 Shop 2 Museum 11 Shop Lageplan cc
3 Pavillon 12 Garderobe 3 Pavilion 12 Cloakroom Maßstab 1:5000
4 Römerroute 13 Vorraum 4 Route of Romans 13 Lobby Schnitte • Grundrisse
5 Wallverlauf 14 Ausstellung 5 Earth revetment 14 Exhibition area Maßstab 1:750
6 Germanenpfade 15 Pädagogikraum 6 Paths of Germans 15 Teaching space
7 Rekonstruktion 16 Nebenraum 7 Reconstruction 16 Ancillary space Site plan
Gelände 17 Luftraum of historic site 17 Void scale 1:5000
8 Vortragsraum 18 Podest 8 Lecture room 18 Platform Sections • Floor plans
9 Lager 19 Terrasse 9 Store 19 Terrace scale 1:750
dd
3 Museum in Kalkriese 2003 ¥ 1/2 ∂

Horizontalschnitt
Vertikalschnitt
Maßstab 1:20
5
Horizontal section
4 Vertical section
scale 1:20

6
1 Fassadenplatte wetterfestes Stahlblech
5900/3100/15 mm, Oberfläche gestrahlt,
7 horizontale Kanten 10° geschrägt, Fugen 20 mm
Wärmedämmung Mineralfaser 100 mm,
Dampfbremse, Porenbetonfertigteil 175 mm
Stahlblech warmgewalzt oder gebeizt
transparent lackiert 400/120/3 mm,
Fugen 4 mm, Wandabstand 100 mm
2 Festverglasung ESG 15 mm
Rahmen Stahlprofil ∑ 90/60/8 mm und
8 Flachstahl 90/5 mm
3 Isolierverglasung VSG 2≈ 5 mm + Float 8,
Rahmen Stahlprofil 65 mm,
mit ausgeschäumten Stahlblechen verschweißt
4 Tragstruktur Stahlprofil HEB 300 4 8
5 Stahlprofil HEB 160, 2-fach beschichtet im Werk,
Deckanstrich vor Ort
6 Fassadenplatte wetterfestes Stahlblech
3100/1500/6 mm,
Oberfläche gestrahlt, im Gefälle verlegt
2 Stahlprofil ∑ 40/40 mm
Bitumenbahn mit Wurzelschutz, 3-lagig, 1
Schaumglasdämmung, im Mittel 165 mm
Porenbetonfertigteil 220 mm
Weichfaserdämmung 30 mm
Stahlblech gelocht 1200/600/2 mm
3 7 Entlüftung Lochblech
8 Stahlprofil ÅPE 300
9 Edelstahlblech 1200/600/3 mm,
verklebt mit Bautenschutzmatte 3 mm
Leichtbeton-Trägerplatte 33 mm
Aufbeton 40 mm, Porenbetonfertigteil 200 mm
Mineralische Faserdämmung 120 mm

1 15 mm oxidized-steel facade sheets 3100/5900 mm


9 with blasted surface, chamfered horizontal edges 9
and 20 mm joints
100 mm mineral-fibre thermal insulation
vapour-retarding layer
175 mm precast aerated concrete unit
3 mm steel sheet 120/400 mm, hot rolled
or pickled, with transparent varnish finish
4 mm joints and 100 mm rear cavity 4
2 15 mm toughened glass in steel frame:
90/60/8 mm angles and 90/5 mm flats
3 double glazing: 10 mm lam. safety glass
(2≈ 5 mm) + 8 mm float glass
65 mm steel frame, welded to foam-filled
sheet-steel extension frame
4 steel Å-beam 300 mm deep
5 steel Å-beam 160 mm deep, double coated at
works, with in-situ finishing coat
6 6 mm oxidized-steel sheet 3100/1500 mm with
blasted surface on 40/40 mm steel angles
three-layer bituminous seal with root-proof layer
165 mm (av.) foamed-glass insulation
220 mm precast aerated concrete unit
30 mm fibreboard insulation
2 mm perforated sheet-steel panel 1200/600 mm
7 perforated sheet-metal ventilation outlet
8 steel Å-beam 300 mm deep
9 3 mm stainless-steel sheet 1200/600 mm with
3 mm adhesive-fixed protective matting
33 mm lightweight concrete bearing slab
40 mm concrete topping
200 mm precast aerated concrete unit
120 mm mineral-fibre insulation
∂ 2003 ¥ 1/2 Museum in Kalkriese 4

Treppenturm Staircase tower:


Ebene 3 – 6 Levels 3 – 6

Vertikalschnitte Vertical sections


Horizontalschnitt Horizontal section
Maßstab 1:100 scale 1:100

Vertikalschnitte Vertical sections


Horizontalschnitt Horizontal section
Maßstab 1:20 scale 1:20

1 Dachelemente Stahlblech 10 mm,


2-fach beschichtet im Werk,
Deckanstrich vor Ort
2 2 Tragstruktur Stahlprofil HEB 300
3 Fassadenplatte wetterfestes Stahlblech 15 mm,
Oberfläche gestrahlt
4 Horizontalhalterung Stahlwinkel 6 Stk. je Platte
5 Vertikalhalterung mit Stellschrauben
2-fach je Platte
6 Podestelemente Stahlblech 10 mm,
2-fach beschichtet im Werk,
Deckanstrich vor Ort, begangener Bereich
rutschfest beschichtet mit Quarzsand,
Kopfversiegelung im Farbton der Tragstruktur
7 Aufständerung der Podeste
Stahlprofil ∑ 100/100/12 mm
8 Handlauf Stahlrohr Ø 37 mm
9 Treppe Stahlblech 10 mm,
Wangen und Stege verschweißt,
rutschfest beschichtet mit Quarzsand,
Kopfversiegelung im Farbton der Tragstruktur

1 10 mm sheet-steel roof element


double-coated at works,
with in-situ finishing coat
8 2 steel Å-beam 300 mm deep
3 15 mm oxidized-steel facade sheeting,
with blasted surface
4 horizontal fixings:
3 6 steel angles per plate
5 vertical fixings with set bolts: 2≈ per plate
6 10 mm sheet-steel platform element double coated
4 at works, with in-situ finishing coat;
quartz sand non-slip coating in areas
for foot traffic; surface coating in same
colour as load-bearing structure
7 100/100/12 mm steel angle raising pieces
to platform
8 Ø 37 mm tubular steel handrail
9 10 mm sheet-steel stairs with welded strings and
ribs, quartz-sand non-slip coating; surface coating in
6 same colour as load-bearing structure

ee
5 Museum in Kalkriese 2003 ¥ 1/2 ∂

ff
1 e

f f

e
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 1/2 ∂

Mediothek in Vénissieux

Media Library in Vénissieux

Architekt:
Dominique Perrault, Paris
Projektleiter:
Guilhem Menanteau
Mitarbeiter:
Jérome Thibault, Eve Deprez,
Antoine Weygand
Tragwerksplaner:
Guy Morisseau, Paris

Photo: André MorinADAGP, Paris

aa

a a

4 2 3

1
∂ 2003 ¥ 1/2 Mediothek in Vénissieux 2

Lageplan Site plan


Maßstab 1:5000 scale 1:5000
Schnitt • Grundriss Section
Erdgeschoss Ground floor plan
Maßstab 1:500 scale 1:500

1 Eingang 1 Entrance
2 Eingangshalle 2 Entrance hall
3 Erwachsenenbiblio- 3 Adult library and
thek und Leseraum reading room
4 Kinderbibliothek 4 Children’s library
5 Auditorium 5 Auditorium

Vénissieux liegt in der südlichen Peripherie Situated in the southern suburbs of Lyons,
von Lyon und gehört zu den Vorstadt-Sied- this area was subject to social unrest in the
lungen, die in den 90er-Jahren durch sozia- 1990s. The new facilities were conceived,
le Konflikte Aufsehen erregten. Gegenüber therefore, with an integrative function. The
dem Rathaus aus den 70er-Jahren gelegen, various sections of the library are distributed
versteht sich die Mediothek als neues Zen- over an area of 3,200 m2 on the ground floor,
trum mit integrativer Funktion für die Ein- which is divided into individual realms solely
wohner von Vénissieux und Besucher aus by furnishings, bookshelves, and wood and
den umliegenden Gemeinden. Wie in einer glass partitions. The administration, stores
großen Markthalle verteilen sich die einzel- and special spaces are housed in a three-
nen Funktionen des Gebäudes auf das rund storey tract above the circulation zone. The
3200 m2 große Erdgeschoss. Allein das Mo- structural system of this large hall comprises
biliar, eingestellte Holz- und Glastrennwän- a simple steel space frame – with a roof of
de sowie Bücherregale gliedern die Fläche ribbed metal sheeting – supported by 16 ex-
in Themenbereiche, Lese- oder Computer- posed concrete shear walls. A 3-metre-wide
zonen. Verwaltung, Lager und Sonderräume circulation space between the inner area and
sind in einem dreigeschossigen Riegel über the facade allows the various realms to be en-
der Ost-West-Erschließungszone angeord- tered from all sides without creating disruptive
net. Das konstruktive System dieser Groß- internal access zones.
halle besteht aus einem einfachen Stahl- The facade is a key feature of the design.
Raumtragwerk mit Trapezblech-Bedachung, From the outside, the building has the ap- 1
das auf 16 Sichtbetonscheiben aufliegt, die pearance of a completely opaque, gleaming
räumlich in den Grundriss integriert sind. aluminium block by day, while from the inside
Zwischen innerer Funktionszone und Fassa- – depending on one’s position – there is an 2
de verläuft eine 3 m breite Bewegungsflä- almost clear view out. At night, when the
che, die das Betreten der einzelnen Berei- lights are turned on internally, the effect is
che von allen Seiten möglich macht, ohne reversed. This play of light is made possible
das »Innenleben« durch Erschließungszo- by a double-skin of glazing, with perforated
nen zu stören. Den besonderen Reiz des horizontal aluminium sheeting for solar and
Entwurfs stellt die Fassade dar. Bei Tages- visual screening in the cavity. The circulation
licht erscheint das Gebäude von außen völ- of air through the facade space also serves to
lig opak als schimmernde Aluminiumbox, regulate the indoor climate of the building. 3
während von innen ein je nach Standpunkt
nahezu freier Blick nach außen möglich ist.
Wenn die Mediothek von innen beleuchtet
4
wird, kehrt sich dieser Effekt um. Möglich
Schnitt Maßstab 1:50 Section scale 1:50
wird dieses Lichtspiel durch eine doppelte Vertikalschnitt Vertical section
Verglasung, in deren Zwischenraum U-för- Horizontalschnitt Ecke Horizontal section at
mig gekantete Aluminiumbleche integriert Maßstab 1:5 corner scale 1:5
sind, die zugleich als Sonnen- und als Sicht-
schutz dienen. Ihre Durchlässigkeit erhalten 1 Stahl-Raumtragwerk 1 steel space frame
die Lamellen durch eine 35%ige Perforie- mit Trapezblech- with ribbed
bedachung sheet-metal roofing
rung. Die leichte Neigung und ein Versatz 2 Doppelverglasung 2 double glazing with
tragen zudem zu einem mystischen Spiel mit perforierten perforated aluminium
mit der Transparenz der Fassade bei. Aluminium- sheeting
blechen 3 post-and-rail-
Darüber hinaus ermöglicht der Zwischen- 3 Pfosten-Riegel- construction
raum der Verglasung einen Luftstrom, der Konstruktion 4 lighting element in
der Klimatisierung der Großhalle dient. 4 Leuchte Umgang circulation space
3 Mediothek in Venissieux 2003 ¥ 1/2 ∂

5 Attikaabdeckung Stahl-
blech verzinkt 0,75 mm
6 Verbindungsplatte zur Jus-
tierung Stahlblech 90/5 mm
7 Stahlrohr ¡ 100/50/3 mm
8 Stahlprofil HEA 100
7 9 VSG 11 mm
10 ESG 8 mm
11 Aluminiumblech, gekantet
und perforiert
12 Riegel Aluminiumprofil
| 50/50 mm mit Arretie-
rungsbolzen M8
6
13 Pfosten Aluminiumprofil
9 10 8 ¡ 115/50 mm
14 Gitterrost

5 0.75 mm galvanized
sheet-steel covering
6 90/5 mm steel
connecting plate
7 100/50/3 mm steel RHS
8 steel Å-section
100 mm deep
9 11 mm lam. safety glass
11 10 8 mm toughened glass
11 perforated, castellated
sheet aluminium
12 50/50 mm alum. SHS rail
with Ø 8 mm locking bolt
13 115/50 mm aluminium
RHS post
14 metal grating

b b

13

12
11 12

13
9 10

14

bb
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 1/2 ∂

Berghaus Niesen bei Mülenen

Niesen Mountain Lodge near Mülenen

Architekten:
Aebi & Vincent, Bern
Bernhard Aebi, Pascal Vincent
Mitarbeiter:
Therese Fankhauser, Peter Affolter, René
Kaderli, Pedro Cardoso, Maria Fernandez,
Stephen Hagmann, Philipp Kaderli
Tragwerksplaner:
Tschopp + Kohler, Bern

Der Ausblick ist atemberaubend. Von der Neubau als unabhängiges Tragwerk ausge- de auch das Dach in Aluminium ausgeführt.
Terrasse und dem verglasten Anbau der bildet. Die Stützen sind an den Fundamen- Die glänzende Untersicht des Dachvor-
Niesenhütte aus präsentiert sich eine der ten eingespannt. Dadurch bleiben die Fas- sprungs reflektiert das Licht des Boden-
berühmtesten Berggruppen der Alpen, das saden frei von Aussteifungswänden oder scheinwerfers der Terrasse und umgibt das
Berner Oberland mit den Nordwänden von Windverbänden. Die Stahlbauteile sind Glashaus bei Nacht mit einem leuchtenden
Eiger, Mönch und Jungfrau. Das Bauen auf möglichst einfach ausgebildet, auf Verjün- Ring. Die Außenkante der Dachrinne ist hö-
2336 Meter über dem Meeresspiegel erfor- gungen bei den auskragenden Bauteilen her angesetzt als die Dachfläche. Dadurch
dert eine besondere Logistik, wetterfeste haben die Architekten bewusst verzichtet. wirken bei Windlast Druck- anstatt Sogkräfte
Materialien und spezielle Details. Windge- Die Aluminiumfassadenpfosten sind mit auf den Dachrand, ein Abreißen der Bleche
schwindigkeiten von bis zu 270 km/h Stahlprofilen verstärkt, die ESG-Verglasung wird verhindert.
müssen von der Stahlkonstruktion aufge- stellt sicher, dass bei Windbruch niemand Das neue Umfeld des renovierten Berghau-
nommen werden. Die Träger und Stützen zu Schaden kommt. Türen öffnen nach ses von 1856 ist als Gesamtkonzept entwi-
wurden innerhalb eines Tages mit dem Heli- außen, die Abluftauslässe befinden sich zwi- ckelt. Offene, überdachte und innen liegen-
kopter angeflogen und montiert. Um unter schen Boden und Gelände, damit sie nicht de Bereiche werden den Ausflüglern ange-
Windlast keine Kräfte in den Altbau des be- von Schneeverfrachtungen zugeschneit boten. Die wenigen Materialien werden
stehenden Berghauses einzuleiten, ist der werden können. Passend zur Fassade wur- außen wie innen verwendet. Der Holzboden

10 6 6

9
11 1

7 8 12 5
2 3 5

13

b b

15 14 12 4
16

bb aa
∂ 2003 ¥ 1/2 Berghaus Niesen bei Mülenen 2

Grundrisse • Schnitte 7 Leergut Sections • Floor plans 6 Kiosk/Takeaway


Maßstab 1:500 8 Lager scale 1:500 7 Empties store
9 Technik 8 Store
1 WC, Wäsche 10 Weinkeller 1 WCs, Laundry 9 Mechanical services
2 Altbau Büro 11 Kiosk 2 Office 10 Wine cellar
3 Altbau Zimmer 12 Restaurant (existing building) 11 Kiosk
4 Überdachung 13 Kühlraum 3 Room 12 Restaurant
Terrasse und 14 Küche (existing building) 13 Cold store
Restaurant 15 Aufenthalt 4 Roof over restaurant 14 Kitchen
5 Terrasse Personal and terrace 15 Staff room
6 Kiosk 16 Lüftungstechnik 5 Terrace 16 Ventilation plant

der ebenfalls neu angelegten Aussichts- The Swiss Alpine lodge lies 2,336 m above posts are reinforced with steel sections, and the
plattformen zieht sich bis in die Innenräume. sea level and enjoys views over the Bernese use of safety glass ensures that no one will be
Rote Kuben aus beschichtetem Birkensperr- Oberland. Special details and logistics as well injured in the event of wind breakage. Both the
holz dienen außen als freistehender Kiosk, as the use of weather-resistant materials were roof and the facade are in aluminium. The
der bei einem Ansturm von bis zu 1500 Be- required for the construction of the present ex- gleaming soffit of the eaves projection reflects
suchern pro Tag zusätzliche Bedienkapa- tension. The steel structure has to be able to the light of uplighters in the terrace pavings, so
zitäten schafft sowie als an den Altbau an- resist wind speeds of up to 270 km/h. The that the glazed structure is enveloped in a ring
gedockter WC-Trakt und im Inneren als beams and columns were flown in by helicop- of light at night. To prevent suction forces lifting
Trennwände und Theke. In einem zweiten ter and assembled in a single day. To avoid the roof coverings, the outer edge of the gutter
Bauabschnitt soll das Gesamtkonzept voll- transmitting loads to the existing house, the was set at a higher level than the roof surface.
endet werden. Dann führen an den zahlrei- new building has an independent structure. The extension is distinguished by the use of on-
chen Nebeltagen Leuchten die Besucher The columns are rigidly anchored in the foun- ly a few materials, both internally and externally.
von der 150 m entfernten Bergstation der dations, thereby obviating the need for stiffen- Red cubes in bakelite-impregnated birch ply-
Standseilbahn eindrucksvoll an einer Fels- ing walls or wind bracing to the facades. The wood were used to create an external kiosk
wand entlang zum Berghaus, Lichtsäulen steel structural members are designed in an with additional dining space, as well as further
begleiten den Weg weiter zum nahen Gipfel. extremely simple form. The aluminium facade WC facilities plugged into the existing building.

1 Rinne Aluminiumblech 1,5 mm 13 Bodeneinbaustrahler mit matter Glasscheibe 6 steel transverse Å-beam 360 mm deep
2 Rinnenhalter Flachstahl ¡ 80/8 mm 14 Heizkörper 7 12.5 mm plasterboard soffit; 25 mm glass wool;
3 Dachentwässerung PE-Rohr Ø 90 mm 15 Holzriemenboden Lärche Nut und Feder permeable, blue-tinted plaster
4 Aluminiumblech Doppelstehfalz 0,8 mm 25 mm, mit Gummiprofil in den Fugen 8 low-E glazing: 8 mm toughened glass + 16 mm
Trennlage vollflächig verklebt Dampfbremse cavity + 8 mm float glass (U = 1.25 W/m2K)
Holz-Mehrschichtplatte 27 mm Holzlattung dazw. Dämmung 80 mm 9 25 mm horizontal aluminium sunshading louvres
Holzrahmen 100–300 mm Stahlprofil ÅPE 240 dazw. Dämmung 140 mm 10 aluminium RHS facade post reinforced
dazw. Hinterlüftung, Dämmung 120–180 mm Aufbeton 55 mm auf Trapezblech 35 mm internally with 4 mm sheet steel
Mehrschichtplatte 27 mm, Dampfbremse 16 Längsträger Stahlprofil fi 300 mm 11 Ø 244.5/20 mm tubular steel column
Aluminiumpaneel 1,5 mm 12 80/10 mm galvanized steel-flat handrail
5 Längsträger Stahlprofil ÅPE 500 1 1.5 mm sheet-aluminium gutter fascia 13 floor uplighter with frosted-glass cover
6 Querträger Stahlprofil ÅPE 360 2 80/8 mm steel flat gutter bracket 14 radiator
7 Gipskartondecke 12,5 mm, Glaswolle 25 mm, 3 Ø 90 mm polythene rainwater pipe 15 25 mm larch tongued-and-grooved flooring with
luftdurchlässiger Putz blau eingefärbt 4 0.8 mm sheet-aluminium double standing-seam roofing rubber strips in joints
8 Wärmeschutzverglasung ESG 8 mm + separating layer adhesive fixed over full area vapour-retarding layer
SZR 16 mm + 8 mm, U= 1,25 W /m2 K 27 mm laminated wood board 80 mm insulation between wood battens
9 Sonnenschutz Horizontallamellen 25 mm ventilated cavity and 120 –180 mm insulation 140 mm insulation between
10 Fassadenpfosten Aluminiumrohr mit innen liegen- between 100 – 300 mm wood framing steel Å-beams 240 mm deep
dem Verstärkungsblech aus Stahl 4 mm 27 mm lam. wood board; vapour-retarding layer 55 mm concrete topping on
11 Stütze Stahlrohr Ø 244,5/20 mm 1.5 mm aluminium panel ribbed metal sheeting 35 mm deep
12 Handlauf Flachstahl 80/10 mm verzinkt 5 steel longitudinal Å-beam 500 mm deep 16 longitudinal steel channel bearer 300 mm deep

Vertikalschnitt • Horizontalschnitt Maßstab 1:10


Vertical section • Horizontal section scale 1:10

10

8
3 Berghaus Niesen bei Mülenen 2003 ¥ 1/2 ∂

1
2

8 9 10 11

12

14

15

13

16
Produktionshalle in Maranello

Production Hall in Maranello

Architekten:
Fiatengineering, Turin
Marco Visconti
Mitarbeiter:
Pierluigi Bettini, Franco Bodrito, Gabriella
Conti, Giuliano Pairone, Maria Teresa Ridolfi
Tragwerksplaner:
Fiatengineering, Turin
Giovanni Battezzati, Mario Dogliotti

Die Fabrikation und der Verkauf von Auto- einheitlich edles Erscheinungsbild. Bei den Ferrari’s new motor hall, an open structure
mobilen wird von immer mehr Herstellern in Innenräumen der Halle standen dagegen with strong visual links between inside and
publikumswirksamen »gläsernen Manufak- Funktionalität und Kostenbewusstsein im outside, forms part of an overall concept in
turen« oder Erlebniswelten inszeniert. Auch Vordergrund. Einfache Details bei Stahltrep- which spatial relationships are more important
die neue Motorenhalle von Ferrari ist als pen, -stützen und -dachkonstruktion sorgen than spectacular individual structures. The fa-
offenes Gebäude konzipiert, das Einblicke für eine helle unprätentiöse Arbeitsatmos- cades of all the buildings are clad with alumin-
von außen und Ausblicke der Mitarbeiter in phäre. Für Italien ungewöhnlich ist der An- ium panels, which ensure a uniformly elegant
die neu gestalteten Grünbereiche zulässt. spruch eines möglichst nachhaltigen Ge- appearance. The spaces within the hall are
Das neue Produktionsgebäude liegt am Ein- bäudes, das mit Doppelfassaden, Wärme- distinguished by their functional, economic
gang des Werksgeländes und ist Teil des rückgewinnung und der Verwendung von re- design and simple detailing, which result in a
Gesamtkonzeptes, bei dem räumliche Zu- cyceltem Aluminium und Stahl eher einem bright, unpretentious working environment.
sammenhänge wichtiger sind als spekta- Verwaltungsbau gleicht als einer Fabrik. Um Unusual for Italy are the double-skin facades,
kuläre Einzelgebäude. Die zum öffentlich das Raumvolumen so gering wie möglich zu the heat-recovery system, and the use of re-
zugänglichen Parkplatz orientierten Doppel- halten, haben die Architekten auf Nordsheds cycled aluminium and steel as an expression
fassaden nehmen die Abmessungen der verzichtet und über zweischalige Oberlichter of sustainability. To minimize the overall vol-
gegenüberliegenden Windkanalanlage von eine diffuse Belichtung erzielt. Trotz der vie- ume, the architects decided against north-
Renzo Piano auf. Der Eingangsbereich mit len Öffnungen muss eine direkte Sonnenein- light roofs. Two-layer roof lights provide the
Büros, kleinem Museum und Besucherbe- strahlung auf die Maschinen verhindert wer- requisite diffuse lighting conditions. The high
reich öffnet sich zur Erschließungsstraße und den, da Temperaturschwankungen zu Pro- degree of transparency of the hall made it
nimmt mit einer Freitreppe und einem gro- duktionsfehlern führen können. Bewegliche necessary to avoid direct sunlight on the ma-
ßen Glastor ebenfalls Bezug zu Elementen Jalousien an der Ostseite, fest stehende Ho- chinery. Movable blinds on the east face, fixed
dieses vor fünf Jahren errichteten Gebäu- rizontallamellen im Süden und die Verlegung horizontal strips on the south face and the lo-
des. Aluminiumpaneele prägen die Fassa- der Serviceräume an die Westfassade cation of the service spaces along the west
den sämtlicher Gebäude und sorgen für ein schützen vor Überhitzung. face all serve to prevent overheating.

Photo: David Vicario, Turin


aa

Lageplan
Maßstab 1:5000
Grundriss EG
Maßstab 1:1500 9 9
Schnitt
Maßstab 1:750
8 10 11
Site plan
scale 1:5000
Ground floor plan
scale 1:1500 7
Section 5 6
scale 1:750 6
7

14 13 8 12

15 8

1 Pforte
2 Windkanal
3 Motorenhalle
4 Eingang Besucher und Mitarbeiter
5 Ausstellung historische Ferrarimodelle
6 Besprechung, Aufenthalt
7 Grünpflanzen
8 Getränkeautomaten
9 Lager, Traforaum, Kühl/Heizzentrale
10 Bearbeitung Motorblock
11 Bearbeitung Antriebswelle
12 Doppelfassade
13 Schleiferei Werkzeuge
14 Vermessung, Endkontrolle
15 Umkleiden

1 Entrance gate
2 Wind tunnel
3 Production hall 2
4 Visitors’ and staff entrance
5 Exhibition of historical Ferrari models 3
6 Discussion and waiting area
7 Planted area
8 Drink-vending machines
9 Store, transformer station, heating/cooling plant 1
10 Engine-block plant
11 Transmission-shaft plant
12 Double-skin facade
13 Tool-grinding shop
14 Final inspection and measurement
15 Changing room
Eingangsfassade
Horizontalschnitt 6
Vertikalschnitt
Maßstab 1:20
Entrance facade
Horizontal section 8
7
Vertical section
scale 1:20

11

1 Dachaufbau:
Bitumenbahn zweilagig
Wärmedämmung 2x 30 mm
Trapezblech verzinkt 75 mm
2 Fachwerkträger Stahlprofil
2x ∑ 60/60 mm
1 3 Stahlprofil HEA 140
4 Stahlstütze 2x ÅPE 400
5 Aluminiumpaneel
6 Stahlstab Ø 40 mm
7 Stahlprofil HEA 120 weiß gestrichen
8 Stahlrohr Ø 40 mm
9 Stahlrohr Ø 25 mm
10 Flachstahl Edelstahl 10 mm
11 Aluminiumblech perforiert

2
1 roof construction:
two-layer bituminous membrane
2≈ 30 mm thermal insulation
galvanized steel ribbed sheeting 75 mm deep
2 steel space frame: 2≈ 60/60 mm angles
3 steel Å-section 140 mm deep
6 4 column:
2≈ steel Å-sections
400 mm deep
5 aluminium panel
6 Ø 40 mm steel rod
7 steel Å-section 120 mm deep, painted white
8 Ø 40 mm steel tube
9 Ø 25 mm steel tube
10 10 mm stainless-steel strip
5 11 perforated sheet aluminium

11
3
9

10

4
Schnitt Doppelfassade 1 ESG 8 mm mit Horizontalstreifen bedruckt, Vertikalfugen Silikon
Maßstab 1:50 2 Aluminium-Strangpressprofil
Detailschnitt 3 Stahlprofil ∑ 50/100 mm
Maßstab 1:5 4 Stahlprofil HEA 140 verzinkt
5 Lüftungsflügel Stahlrahmen mit Polycarbonat-Stegplatten
Section through double-skin facade 6 Lüftungslamellen Aluminium extrudiert
scale 1:50 7 Bitumenbahn zweilagig
Sectional details Wärmedämmung 2x 30 mm
scale 1:5 Trapezblech 75 mm verzinkt
8 Ventilator für vorgewärmte Luft
9 Gitterrost Stahl verzinkt 30 mm
10 VSG 8 mm + SZR 16 mm + VSG 6 mm in Aluminiumprofilen
11 Betonsteinpflaster im Sandbett
12 Diagonalstab Stahlprofil 2x ∑ 40/40 mm
13 Untergurt Stahlprofil 2x L 50/50 mm
14 Doppelstütze Stahlprofil 2x ÅPE 400 verzinkt
15 Bindeblech Flachstahl 8 mm

4
6

4
2
4
7

1
4
8

3
2 12

9 3

1
13

4 14

10 15

1 8 mm toughened glass printed with horizontal stripes; silicone vertical joints


2 extruded aluminium section
3 50/100 mm steel angle
4 galvanized steel Å-section 140 mm deep
5 ventilation flap: polycarbonate hollow cellular slab in steel frame
6 extruded aluminium ventilation louvres
7 two-layer bituminous membrane
2≈ 30 mm thermal insulation
galvanized steel ribbed sheeting 75 mm deep
8 fan for preheated air
11 9 30 mm galvanized steel grating
10 8 + 6 mm lam. safety glass with 16 mm cavity; in aluminium glazing sections
11 cast-stone paving slabs laid in bed of sand
12 diagonal roof member: 2≈ 40/40 mm steel angles
13 lower chord: 2≈ 50/50 mm steel angles
14 double column: 2≈ galvanized steel Å-sections 400 mm deep
15 8 mm flat steel tie
1 © Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG 2003 ¥ 1/2 ∂

Bürogebäude in Espoo

Office Building in Espoo

Architekten:
SARC architects
Antti-Matti Siikala, Helsinki
Tragwerksplaner:
Magnus Malmberg Oy, Helsinki

Lageplan
Maßstab 1:4000

Site plan
scale 1:4000

Das 72 Meter hohe Bürogebäude liegt direkt


am Ostseeufer von Finnlands zweitgrößter
Stadt Espoo. Es bietet seinen Mitarbeitern
einen reizvollen Blick in die weite Naturland-
schaft. Vorherrschende Materialien sind
Stahl und Glas, sowie finnisches Holz im In-
nenraumbereich. Vier Panorama-Aufzüge an
der Südfassade verbinden die 18 Geschos-
se, ihr rhythmisches Auf und Ab belebt das
äußere Erscheinungsbild. Ihre Position an
der Gebäudehülle und nicht im Kern des
Turms lässt sich ganz selbstverständlich er-
klären: Zum einen gewährleisten sie den
Fahrgästen so einen weit reichenden Blick
in die Umgebung. Zum anderen demonst-
rieren sie Besuchern schon von außen ein
»Markenzeichen«, denn im Gebäude befin-
det sich der Firmensitz eines Aufzugsunter-
nehmens. Die Schächte der Fahrstühle spei-
chern die Wärmegewinne der Südfassade
und werden als Klimaregler und Wärmeven-
til für die Büros genutzt. Am oberen und un-
teren Ende der Schächte steuern automati-
sche Luken den Hitzeabbau.
Die Arbeitsplätze in den Großraumbüros
sind mit mobilen Schrankelementen ge-
trennt und bekommen von der West- und
Ostseite der Fassade über zweischalige,
2,30 Meter hohe Fensterbänder natürliches
Licht. Die äußere Glasschicht sitzt im Ab-
stand von zirka einem Meter zur inneren
Scheibe. Sie vermindert, versehen mit Sieb-
druck in einem Längsstreifenmuster, eine
Aufheizung, schützt vor erhöhtem Wind-
druck und dient als Regenmantel. Auf dia-
gonale Aussteifungen in der Fassade wurde
weitestgehend verzichtet. Die zweite Glas-
haut verläuft an der großzügigen, teils über-
dachten Terrasse (sie ist gleichzeitig Außen-
bereich für die Sauna) im 16. Stock über
drei Geschosshöhen weiter gen Himmel.
Die horizontale Tragstruktur des Hochhau-
ses besteht aus Stahlprofilen, dessen
Hauptträger in Längsrichtung 12,50 Meter
weit spannen. Zwischen ihnen liegen die
Nebenträger im Abstand von 2,70 Meter.
Die Geschossdecken bestehen aus einer
Verbundkonstruktion aus Trapezblech und
Beton. Durch die großen Spannweiten wa-
ren im Inneren nur drei Stützen erforderlich. Photo: Jussi Tiainen, Helsinki
∂ 2003 ¥ 1/2 Bürogebäude in Espoo 2

a 5

3 11 11

3
4 9 6 10
3 5
10
10
b 8
b
2
7
1 9

14

A
13

B
12

Grundrisse Floor plans


Erdgeschoss Ground floor
1. Obergeschoss First floor
Regelgeschoss Standard floor
Dachgeschoss Roof storey
Schnitte Sections
Maßstab 1:500 scale 1:500

1 Terrasse 1 Terrace
2 Restaurant 2 Restaurant
3 Speisezimmer 3 Dining room
4 Küche 4 Kitchen
5 Technik 5 Mechanical services
6 Windfang 6 Entrance lobby
7 Eingangshalle zweigeschossig 7 Double-height entrance hall
8 Rezeption 8 Reception area
9 Besprechung 9 Discussion room
10 Großraumbüro 10 Open-plan office
11 Einzelbüro 11 Unit office
12 Dachterrasse 12 Roof terrace
13 Konferenzraum 13 Conference room
14 Sauna 14 Sauna aa
3 Bürogebäude in Espoo 2003 ¥ 1/2 ∂

1 2 3 4

5 6

7 8

C
10

Horizontalschnitt Horizontal section


Maßstab 1:20 scale 1:20

1 ESG bedruckt 8 mm 1 8 mm toughened glass, printed


2 Gitterrost Stahl 75/33/33 mm 2 steel grating 75/33/33 mm
3 Aluminiumprofil 3 aluminium section
4 Stahlrohr ¡ 100/50 mm 4 100/50 mm steel RHS
5 Isolierverglasung 5 double glazing
6 Brandschutzverglasung 6 fire-resisting glazing
7 Gipskartonplatte 13 mm 7 13 mm plasterboard
8 Stahlprofil HEB 300 8 steel Å-section 300 mm deep
9 Wellblech Aluminium 9 corrugated sheet aluminium
Faserzementplatte, 9 mm perforated
gelocht 9 mm fibre-cement sheeting
Mineralwolle 150 mm 150 mm mineral wool
Gipskartonplatte 13 mm 13 mm plasterboard
10 Stahlrohr ¡ 120/60 mm 10 120/60 mm steel RHS

Situated on the shores of the Baltic in Espoo, and receive natural light from the east and
the second-largest city of Finland, this west through 2.30-metre-high window strips
72-metre-high building is constructed largely in a double-skin construction. The space be-
of steel and glass, with the use of Finnish tim- tween the skins is roughly one metre wide.
ber internally. The 18 storeys are linked by Screen printing on the glazing restricts heat
four panorama lifts, which have an emblemat- gains internally. The outer skin, which also
ic function, since the tower houses the head- acts as a shield against high winds and rain, is
quarters of a lift concern. The lifts are located drawn up to a height of three storeys around
on the south face of the building, affording a the spacious, partly covered terrace on the
broad view over the landscape and rhythmi- 16th floor. The steel load-bearing structure
cally animating the facade with their move- consists of main beams spanning a distance
bb ments up and down. The lift shafts also serve of 12.50 m in the longitudinal direction, with
to regulate the indoor climate, controlling in- secondary beams between them at 2.70 m
solation and acting as a thermal vent. centres. On top of this is a composite floor
The workplaces in the open-plan offices are slab of ribbed metal sheeting and concrete.
articulated with movable cupboard elements Only three internal columns are necessary.
∂ 2003 ¥ 1/2 Bürogebäude in Espoo 4

1 Dachabdichtung Bitumenbahn 1 bituminous roof sealing layer


5
Wärmedämmung Mineral- 160 mm mineral-wool insulation
wolle 160 mm vapour barrier
Dampfsperre 20 – 90 mm screed
3 4 6 Aufbeton 20/90 mm 170 mm composite slab:
Verbunddecke: reinforced concrete on ribbed
7 Stahlbeton/Trapezblech 170 mm metal sheeting
Gitterrostdecke Stahl, abgehängt suspended steel soffit grating
2 Blech 0,7 mm 2 0.7 mm sheet-metal covering
8
Bitumenbahn bituminous sealing layer
2 Sperrholz imprägniert 12 mm 12 mm impregnated plywood
Hinterlüftung 10 mm 10 mm ventilated cavity
Wärmedämmung Mineral- 50 mm mineral-wool insulation
wolle 50 mm 3 50/100 mm steel angle
1
3 Stahlprofil ∑ 50/100 mm 4 10 mm toughened glass
4 ESG 10 mm 5 50/50 mm steel angle
5 Stahlprofil ∑ 50/50 mm 6 aluminium section
6 Aluminiumprofil 7 8 mm toughened glass, printed
7 ESG bedruckt 8 mm 8 100/50 mm steel RHS
8 Stahlrohr ¡ 100/50 mm 9 double glazing
9 Isolierverglasung 150 mm mineral wool
Mineralwolle 150 mm 13 mm plasterboard
Gipskartonplatte 13 mm 10 steel grating 75/33/33 mm
10 Gitterrost Stahl 75/33/33 mm 11 linoleum
11 Linoleum 20 mm monolithic screed
Verbundestrich 20 mm 170 mm composite floor slab:
Verbunddecke: reinforced concrete on ribbed
Stahlbeton/Trapezblech 170 mm metal sheeting
12 Stahlprofil ÅPE 330 12 steel Å-beam 330 mm deep
13 Stahlprofil aus Flachstahl 13 steel Å-beam, consisting of
12/300 mm und 20/300 mm welded steel plates
14 Stahlprofil ∑ 120/170 mm 14 120/170 mm steel angle
15 Stahlbeton 80 mm 15 80 mm reinforced concrete slab
Luftzwischenraum 30 mm 30 mm ventilated cavity
Mineralwolle 60 mm 60 mm mineral wool
Abdichtung sealing layer
Stahlbeton 130 mm 130 mm reinforced concrete
16 Holzdielen Kiefer 140/40 mm 16 140/40 mm pine strip paving
Lattung Kiefer 140/40 mm 140/40 mm pine battens
Gefälleestrich 60 mm 60 mm screed to falls
Filtervlies filter mat
Wärmedämmung Polystyrol, 2≈ 70 mm extruded polystyrene
extrudiert 2≈ 70 mm thermal insulation
Abdichtung sealing layer
17 Blech 1 mm 17 1 mm sheet-metal covering

5
11 12 14 10 8 16 17

13

B
15
A Vertikalschnitt Ostfassade Vertical section through east facade
Vertikalschnitt Terrasse Vertical section through terrace
Maßstab 1:20 scale 1:20

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