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Donaudelta - Allgemeine Präsentation

“Zu den beruhmtesten Stromen, die schiffbar sind, wenn man vom Meer aus flussaufwarts
fahrt, gehort auch der Istros” vermerkte Herodot von Halikarnass in seinem Geschichtswerk.
(altgriechischer Name für die untere Donau - Istros).

Zweitgrößter Strom Europas und der sechsundzwanzigste der Erde, von beinahe 2900
Kilometer Länge, mit einem über 800.000 Quadratkilometer großen Becken, in dem etwa 80
Millionen Bewohner aus acht Länder leben - das wäre die Visitenkarte der gewaltigen
Wasserstraße, die seit Jahrtausenden beharrlich ihre Rolle als "große Straße" erfüllt, gekannt,
geschätzt und befahren von Phönizierbarkassen, griechischen Triremen, römischen Galeeren,
byzantinischen und genuesischen Segelschiffe und Karavellen, venezianischen Galeonen,
türkischen Segelbarken, und in neuerer Zeit von, Schlepper Schiffe und Motorschiffe. Genannt
"Istros" in der Sprache der Argonauten und in der Mithologie an den Ufern des Nils, "Phisos" bei
den Phöniziern, "Danare"/"Donaris" bei den Thrako-Geten, "Istrusurhistr"/"Danubius" bei den
Römern; "Rio Divino" am Hof Karls V. Und "le roi des fleuvesde l'Europe" nach der Meinung
Napoleon Bonaparte. Die Donau legt auf dem Territorium Rumäniens die letzten 1075 Kilometer
zurück und beendet ihren Lauf im Delta - dem repräsentativsten auf unserem alten Kontinent und
einem der komplexesten der Welt.

HYDROGRAPHISCHES NETZ

Das Donaudelta liegt am Kreuzungspunkt des 45. Breitengrades nördlicher Breite mit
dem 29.Meridian östlicher Länge. Gesamtfläche: 5.762 Quadratkilometer, davon 4.610
Quadratkilometer auf rumänischem Territorium ( Die Donaudelta ist zweimal größer als
Saarland! ). Das Gebiet ist relativ flach, hat eine Neigung von 0,006 pro Mille und ist zu 70-80%
ständig oder zeitweillig von Wasser bedeckt. Es hat das Aussehen eines gleichseitigem Dreiecks
mit Seiten von etwa 80 Km Länge. Bei einer Durchflußmenge von 5000-9000 Kubikmeter pro
Sekunde führt die Donau jährlich durchschnittlich 50 Millionen Tonnen Anschwemmungen mit
sich (etwa acht mal mehr als der Tiber und zwanzig mal mehr als der Rhein). Wassertemperatur
(13 Uhr): im Juni 20°C, im Juli, August 22°C, im September 18°C.

Die wichtigsten Wasserläufe sind die 4 Arme, davon drei Einmündungarme ins Schwarze
Meer :

 CHILIA - der nördlichste und aktivste Arm, mit zwei Gabelungszonen und einem
eigenen Mikrodelta. Länge: 105 Km bis nach Schwarzmeer; größte Breite: 1.000
m, größte Tiefe: 39 m. Er führt etwa 60% des Donauwassers. Schiffahrt von
lokaler Bedeutung.
 TULCEA – ein Arm zwischen den Gabelungspunkte Chilia und Sfantu Gheorghe
(am rechten Ufer ist die Stadt Tulcea). Länge: 19 Km; größte Breite: 300 m,
größte Tiefe: 34 m. Führt etwa 40% des Donauwassers; Wichtigste
Schiffahrtsstraße.
 SULINA - der kürzeste, geradlinigste und am besten ausgebaute
Einmündungsarm. Länge: 64 Km; größte Breite: 250 m; größte Tiefe: 18 m. Führt
etwa 18% des Donauwassers; Kanal für Schiffsverkehr (die kleinste Tiefe von
7,32 m können 7000 Tonner passieren).
 SFANTU GHEORGHE - ältester Einmündungsarm der Donau ms Meer. Länge:
109 Km; größte Breite: 550 m; größte Tiefe: 26 m. Führt etwa 22% des
Donauwassers; Schiffahrt von lokaler Bedeutung.

Donaudelta – Flora und Fauna

I. Die Flora : Bestehend aus 955 Arten und 64 Unterarten. Es stellt ein Drittel der Flora
unseres Landes dar. Was im Augen springt, ist dass hier man die größte Schilfflache den ganzen
Welt finden kann (235.000 ha). Die meisten Arten sind spezifisch für Eurasien, aber es gibt auch
viele kosmopolitische und invasive Arten, die den Einfluss der Antropie reflektieren. Einfacher
können alle Pflanzen hier in 3 Kategorien unterteilt werden :

1. Pflanzen mit schwimmenden Blättern: weiße Seerose (Castalia alba). gelbe Seerose
(Nuphar luteum), Nixenblume (Hydrocharis morsus-ranae), Wassernuß (rapa natans),
Saulöffel (Potamogeton natans), Wasseraloe (Stratioes aloides).

2. Uferpflanzen und Pflanzen der schwimmenden Vegetationsinseln (der sogenannten


"plauri"): Schilfrohr (Gattung Phragmites) - 80% und Rohrkolben (Gattung Typha) -
20%. Sumpfarn (Nephrodium thelypteris), Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis palustris).
Wasserminze (Mentha aquatica), Fleckenschierling (Cicuta virosa).
3. Festlandpflanzen: Silberweide (Salix alba), Pappel (Populus), Erle (Alnus), Esche
(fraxinus), sowie die Mischwälder auf den Festlandstreifen.

II. Die Fauna: Die Deltafauna umfasst terrestrische und aquatische Arten, von denen 3272
Wirbellose (davon 2219 Insekten), 84 Fischarten, 10 Amphibienarten, 11 Reptilienarten, 315
Vogelarten und 41 Säugetierarten sind. Viele der deltaspezifischen Tiere sind wandernde Tiere,
ohne ein genau definiertes Verbreitungsgebiet.

Es gibt Vögel, die hier nicht endemisch sind, sondern das Delta als Rastplatz nutzen und dann
weiterreisen.
Bemerkenswerte Vogelarten sind: Tauchervogel (Sterntaucher, Zwergtaucher,
Haubentaucher), Kormoranen, Pelikane (Rosapelikane, Krauskopfpelikane), Reiher

Wie im übrigen Europa ist in den letzten Jahrzehnten mehr als die Hälfte der Säugetierarten
durch anthropischen Druck gefährdet. Es gibt seltene Arten wie Lutra lutra, Mustela lutreola oder
Hermelina (Mustela erminea) oder wandernde Arten, Eyot dog (Nycterentes procyonoides) und
Jackal (Canis aureus). In den letzten Jahren wurde die Anwesenheit des Wolfes (Canis lupus) im
Delta nicht gemeldet, und sein Platz wird anscheinend vom Schakal genommen.

Fische sind einer der lokalen Schätze, weil sie die Schlüsselressource in der Nahrungskette
und lokalen Wirtschaft darstellen. Von den 133 Arten können 31 in Salzwasser und Süßwasser
leben, 44 sind nur Süßwasserarten und 58 leben nur im Salzwasser am Schwarzen Meer. Die
bekannten Arten sind: Hausen, Donauhering, Europaische Sprotte, Europaische Sardelle

Donaudelta - Wer lebt hier eigentlich ?

Die Delta-Bevölkerung lebt in 2 Städten und 15 ländlichen Gemeinden.

Tulcea hat eine Bevölkerung von fast 100.000 Menschen und ist der Ausgangspunkt im
Delta. Die Stadt wurde 1506 dokumentiert. Die eigentliche Stadt ist auf den Ruinen der alten
griechischen Siedlung von Aegyssus gebaut.

Sulina ist die östlichste Stadt unseres Landes. Es ist auch die niedrigste Stadt in unserem Land
(3,5 Meter über dem Meeresspiegel). Es hat eine Bevölkerung von 3500 Menschen. Sulina ist
nicht mit dem Rest des Landes durch Straßen verbunden, es ist nur mit dem Boot erreichbar.

Im Rest des Deltas leben ca. 22.000 Menschen. Auch wenn diese die entlegensten Dörfer des
Landes sind, viele von ihnen ohne Zugang zu sauberem Wasser, Elektrizität, Geschäften, Schulen
oder Krankenhäusern, ist hier ein Anstieg der allgemeinen Bevölkerung festzustellen (7-8‰).
Wenn Eltern entscheiden, dass sie die Kinder zur Schule schicken wollen (obwohl dies nicht
optional ist), haben sie die Möglichkeit, sie in Tulcea oder Sulina zu schicken. Es gibt 5-6 Ärzte
im Delta, obwohl für medizinische Notfälle geraten wird, das Kreiskrankenhaus in Tulcea
anzurufen.

Die Minderheiten im Delta sind die Lipowaner (10%) und die Ukrainer (2%). Lipowaner sind
Russen, die vor 200 Jahren ihr Heimatland verlassen haben, weil sie mit den eingeführten
religiösen Reformen nicht einverstanden waren. Sie feiern orthodoxe Feste wie unsere Vorfahren.
Sie sind auch für ihre köstlichen Fischrezepte und ihre Handwerkskunst und Bootsbaufähigkeiten
bekannt.
Tourismus im Donaudelta

Eine der beliebtesten Aktivitäten im Delta ist der Tourismus, der jedes Jahr fast 100.000
Menschen anzieht. Die Leute kommen hierher, um zu angeln, die lokalen Rezepte zu genießen
oder einfach nur eine Pause von der urbanen Verrücktheit zu machen.

Im Jahr 2009 wurde der Plan für eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus im Delta
eingeführt. Im April 2018 hat das Gesetz eine Änderung erfahren, die besagt, dass Unternehmer
eine umgebende Fläche von 200 Quadratmetern statt 1000 haben sollten, was früher die Regel
war. Das erleichtert es den Menschen, ihr Geschäft zu halten und sogar weniger zu verschmutzen.
Diese Regel wurde wegen der wenigen Landflächen geändert, die dort existieren.

Obwohl mehr Menschen das Delta als ihren Urlaubsort wählen, gibt es eine Reihe von
Problemen, die gelöst werden müssen:

- Es gibt nicht genügend Campingplätze; Viele von ihnen haben keine Müllentsorgung
- Die lokale Verwaltung bietet kein Paddeln an, sondern lässt Motorboote den ganzen Tag
durch die Kanäle laufen
- Viele der Pensionen und Restaurants respektieren nicht die lokale Architektur und sehen
mehr wie Bergpensionen aus, nicht wie Fischerhäuser. Einige von ihnen sind auch ohne
Genehmigung gebaut.

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