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Brustvergrösserung mit Eigenfett als

sichere Alternative nach Brustkrebs


Die Brustvergrösserung mit Eigenfett ist eine Technik, die sich bei Frauen
wachsender Beliebtheit erfreut. Ursprünglich für die Brustrekonstruktion bei
Frauen mit Brustkrebs gedacht, hat sie in den letzten Jahren immer mehr auch im
ästhetischen Bereich Fuss fassen können. Inwiefern die Brustvergrösserung mit
Eigenfett ein Krebs-Risiko für die Frauen darstellt, ist trotz fehlender
wissenschaftlicher Basis eine heftig diskutierte Frage. Jetzt hat eine italienische
Studie erneut zeigen können, dass bei Frauen nach Brustamputation wegen
Brustkrebs, die Brustrekonstruktion mit Eigenfett kein zusätzliches Krebsrisiko
in sich birgt.

Bei der Brustvergrösserung mit Eigenfett wird Fett aus einer Körperzone (zumeist Bauch oder
Oberschenkel) herausgesaugt und in die Brust implantiert. Das Verfahren lässt sich natürlich auch für
die Korrektur oder den Aufbau nur einer Brust anwenden, wenn diese von Geburt an oder
operationsbedingt bei Brustkrebs beispielsweise asymmetrisch sind. Bereits im Januar konnte eine
grosse Studie zeigen, dass die Injektion von Eigenfett bei Brustrekonstruktion nach Brustkrebs kein
erhöhtes Krebsrisiko für die Patientinnen hat. Jetzt hat sich erneut eine italienische Forschergruppe
dieser Frage angenommen und ist zum gleichen Resultat gekommen. Die Brustrekonstruktion mit
Eigenfett zeigte auch in dieser Studie kein inhärent höheres Krebsrisiko als alternative Verfahren.

Die Studie, die in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Annals of Oncology erschienen ist,
konnte aufzeigen, dass die Brustrekonstruktion mit Eigenfett ein sicheres Verfahren ist. Allerdings,
so meinen die Autoren, braucht es mehr und vor allem längerdauernde Studien, um dieser Aussage
einen endgültigen Charakter zu verleihen.

Für ihre Studie untersuchten die Forscher die Daten von 321 Frauen, die zwischen 1997 und 2008
wegen eines primären Brustkrebses am Europäischen Institut für Onkologie in Mailand (IEO) operiert
worden waren. Alle Frauen bekamen danach eine Eigenfett-Transplantation im Rahmen der
Brustrekonstruktion. Diesen Frauen wurde eine Kontrollgruppe von 642 Frauen gegenübergestellt,
die ebenfalls aus dem gleichen Grund operiert worden waren, aber keine Eigenfett-Transplantation
erhalten hatten.
Die Forscher verfolgten die Frauen über einen Zeitraum von durchschnittlich 56 Monaten nach
Operation des Primärtumors und 26 Monaten nach Brustrekonstruktion mit Eigenfett. Sie fanden,
dass in der Gruppe mit Eigenfett-Transplantation bei acht Frauen der Krebs zurück kam, während er
bei 19 Frauen in der Kontrollgruppe zurück kam. Der numerische Unterschied zeigte keine
statistische Signifikanz auf.

Eine genauere Betrachtung der Daten zeigte, dass von den acht Frauen in der Eigenfett-Gruppe, bei
denen der Krebs zurück kam, drei ursprünglich eine relativ harmlose Variante von nicht-invasivem
Brustkrebs (in situ Krebs) hatten. In der Kontrollgruppe konnte kein solcher Fall festgestellt werden.
Der statistische Unterschied war hier hochsignifikant, lässt allerdings bei einer so geringen Fallzahl
keinen endgültigen Schluss zu.

vom IEO in Mailand meinte zur Auswertung der Daten: „Bis jetzt haben sich nur wenige Studien mit
der Frage nach Rückkehr des Brustkrebses nach Eigenfett-Transplantation befasst. Unsere Resultate
zeigen keinen Unterschied zwischen den Frauen mit und ohne Eigenfett-Transplantation. Es ist aber
noch zu früh, um einen definitiven Schluss aus den Daten zu ziehen. Wir hoffen, dass andere Teams
unseren Ansatz übernehmen, um eigene Resultate bezüglich der Sicherheit von Brustrekonstruktion
mit Eigenfett präsentieren zu können.“

Diese Studie ist ein wichtiger Schritt in Richtung Sicherheitsabklärung der Technik, denn aus
experimentellen Studien ist bekannt, dass Fettzellen Wachstumsstoffe produzieren können, die
Krebszellen zum Wachstum anregen. Ob das im menschlichen Körper so auch passiert, ist
unbekannt.

„Aus Arbeiten von anderen Forschergruppen wissen wir, dass Teile des transplantierten
Fettgewebes die Bildung von Blutgefässen und das Wachstum von Zellen anregen kann,“ meinte
Jean Yves Petit. „Unter Laborbedingungen können Krebszellen, die beispielsweise im alten
Tumorbett liegen, durch Wachstumsfaktoren zum Wachstum angeregt werden und so den Krebs
wieder zurückkommen lassen. Bis heute gibt es aber keine Arbeit, die das unter klinischen
Bedingungen bei Eigenfett-Transplantationen in die Brust von Krebspatientinnen geprüft hätte.
Unsere Studie verleitet zur Annahme, dass das eine sichere Therapiemöglichkeit für diese
Patientengruppe darstellt.“

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Keine erhöhte Krebsgefahr bei


Brustrekonstruktion mit Eigenfett
Die Brustrekonstruktion bei Patientinnen, denen im Rahmen einer Brustkrebs-Operation die
Brust amputiert werden musste, ist ein gängiges Verfahren, um die Symmetrie der weiblichen
Brust wieder herzustellen. Eigenfett hat sich in den letzten Jahren als ernst zunehmende
Alternative hervorgetan.

Da Fettzellen unter Laborbedingungen aber Wachstumsfaktoren ausschütten können, die


Krebszellen zum Wachstum anregen, war man sich bislang über die Sicherheit dieses
Verfahrens bei ehemaligen Brustkrebspatientinnen nicht im klaren. Jetzt hat eine italienische
Studie erstmals Entwarnung gegeben.

Da die Studie aber eine der ersten auf diesem Gebiet ist und überdies die Beobachtungszeit
mit durchschnittlich 28 Monaten relativ kurz war, können daraus noch keine endgültigen
Schlüsse gezogen werden. Es scheint sich aber zunehmend zu verdichten, dass Eigenfett in
der Brust sicher ist.

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