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Musterlösung Serie 9
für s > 1 hergeleitet, wobei JN ⊂ N die Menge der natürlichen Zahlen beschreibt, deren
Primfaktorzerlegung ausschliesslich die Faktoren {p1 , . . . , pN } enthält. Die Rechnung bleibt
für s = 1 immer noch gültig und da {1, . . . , N } ⊂ JN gilt erhalten wir:
N N
X 1 X 1 Y 1
≤ =
k=1
k
n∈J
n
k=1
1 − p−1
k
N
2. Für x = 0 sind die Summen trivalerweise gleich n bzw. 0. Da sin(x) und cos(x) perodische
Funktionen mit Periode 2π sind, können wir im folgenden x ∈ (0, 2π) annehmen.
Mit der Eulerschen Formel (und sin(0) = 0) folgt
n
X n
X n
X
exp(ikx) = cos(kx) + i sin(kx)
k=0 k=0 k=1
und bekommen die Normalform durch Erweitern mit dem konjugierten Nenner:
1 − exp(ix)n+1 1 − exp(ix)n+1 − exp(−ix) + exp(ix)n
= 2
1 − exp(ix) |1 − exp(ix)|
1
Damit folgt
n
X 1 − cos((n + 1)x) − cos(x) + cos(nx) 1 − cos((n + 1)x) − cos(x) + cos(nx)
cos(kx) = 2 2
=
(1 − cos(x)) + sin(x) 2(1 − cos(x))
k=0
und
n
X − sin((n + 1)x) + sin(x) + sin(nx) − sin((n + 1)x) + sin(x) + sin(nx)
sin(kx) = = .
(1 − cos(x))2 + sin(x)2 2(1 − cos(x))
k=1
(b) Für x = 0 gilt Ln (x) = 0 und der Grenzwerz ist trivial. Wir können daher im Folgenden
x 6= 0 annehmen. Beachte zunächst, dass
∞ ∞
sin(x) X x2n X x2n
lim = lim (−1)n = lim (−1)n =1
x→0 x x→0
n=0
(2n + 1)! n=0 x→0 (2n + 1)!
gilt. Hierbei haben wir die Reihendarstellung des Sinus sowie die Stetigkeit der Potenz-
reihen benutzt. Insbesondere gilt also
2n x
lim sin =1
n→∞ x 2n
da x/2n gegen 0 konvergiert für n → ∞. Somit erhalten wir
x x
2n 2n
lim Ln (x) = lim |x|
sin = |x| · lim
sin = |x|.
n→∞ n→∞ x 2n n→∞ x 2n
(c) Für x = 2π ist Ln (2π) der Umfang eines regelmässiges n-Ecks welches von dem Ein-
heitskreis umschlossen wird. Für n → ∞ liefert Ln (2π) immer bessere Approximationen
für den Umfang des Einheitskreises und nach Teil (b) strebt Ln (2π) gegen 2π.
4. (a) Die Abbildung f : K → Y ist per definitionem gleichmässig stetig, wenn gilt:
2
(b) Wir nehmen an, dass f : K → Y nicht gleichmässig stetig ist. Nach Teil (a), gibt es
dann Folgen (xn ), (x0n ) ⊂ K, sodass dX (xn , x0n ) < 1/n und dY (f (xn ), f (x0n )) ≥ gilt.
Da K kompakt ist, gibt es eine konvergente Teilfolgen (xnk )k∈N deren Grenzwert wir
mit x̄ := limk→∞ xnk bezeichnen. Dann konvergiert x0nk ebenfalls gegen x̄, da
1
dX (x0nk , x̄) ≤ dX (xnk , x0nk ) + dX (xnk , x̄) = + dX (xnk , x̄)
nk
und die rechte Seite konvergiert gegen 0 für k → ∞. Wenn f stetig ist, gilt
die rechte Seite gegen 0 für k → 0. Dies liefert einen Wiederspruch und folglich kann f
nicht stetig sein.
5. (a) Eine Teilmenge A ⊂ X ist per definitionem abgeschlossen, wenn ihr Komplement Ac :=
X\A offen ist.
i. Die Komplemente ∅c = X und X c = ∅ sind beide offen und somit sind X und ∅
abgeschlossene Teilmengen.
ii. Sei x ∈ Ac = X\(A1 ∪ . . . ∪ An ) gegeben. Insbesondere gilt dann x ∈ Aci := X\Ai
für i = 1, . . . n und, da die Mengen Aci offen sind, gibt es i > 0, sodass Bi (x) ⊂ Aci
gilt. Mit := min{1 , . . . , n } > 0 folgt B (x)∩(A1 ∪. . .∪An ) = ∅ bzw. B (x) ⊂ Ac .
Da x ∈ Ac beliebig war, ist somit Ac offen und A abgeschlossen.
iii. Bezeichne den Durchschnitt mit
\
A := Aα
α∈I
und wähle x ∈ Ac . Dann gibt es ein α ∈ I, sodass x ∈ / Aα gilt. Da Acα offen ist gibt
es > 0, sodass B (x) ⊂ Aα gilt. Insbesondere folgt dann B (x) ⊂ Ac , da A ⊂ Aα ,
c
Ak = 3−k A0 := {x ∈ R | 3k x ∈ A0 }
sind alle abgeschlossen. Das folgt mit dem selben Argument wie in (b-i). Nach Teil
(a-iii) ist die Cantormenge
!
\
C := [0, 1] ∩ Ak
k∈N
ebenfalls abgeschlossen. Da C offensichtlich beschränkt ist, folgt mit dem Satz von
Heine-Borel, dass C kompakt ist.
3
6. Sei U ⊂ R eine offene Teilmenge.
(a) Für x ∈ U definieren wir wie in dem Hinweis
mit den Konventionen inf ∅ = +∞ und sup ∅ = −∞. Beachte zunächst, dass ax < x <
bx gilt. Dies sieht man wie folgt: Da U offen ist, gibt es ein > 0, sodass (x−, x+) ⊂ U
gilt und dann folgt
y ∈ Ix ⇒ Ix ⊂ Iy . (1)
Sei also y ∈ Ix = (ax , bx ) gegeben. Wenn ax = −∞ gilt, folgt (−∞, x) ⊂ U und wir
erhalten
(−∞, y) ⊂ (−∞, x) ∪ Ix ⊂ U.
Also gilt ay = −∞. Analog erhält man falls bx = ∞ gilt, dass
(y, ∞) ⊂ (x, ∞) ∪ Ix ⊂ U
und folglich by = ∞. Falls ax oder bx endlich sind, erhalten wir ax ∈ (−∞, y) ∩ U bzw.
bx ∈ (y, ∞) ∩ U und es folgt
ay := inf(−∞, y) ∩ U ≤ ax , by := sup(y, ∞) ∩ U ≥ bx .
Das beweist Iy ⊂ Ix .
Falls Ix ∩ Iy 6= ∅ gilt, wähle z ∈ Ix ∩ Iy . Aus (1) folgt dann Ix , Iy ⊂ Iz . Insbesondere
gilt dann aber x, y ∈ Iz und es folgt wiedrum mit (1), dass Iz ⊂ Ix sowie Iz ⊂ Iy . Wir
erhalten also Ix = Iz = Iy .
(c) Definiere
I := {Ix | x ∈ U } ⊂ 2R
wobei 2R die Potenzmenge von R bezeichnet. Da x ∈ Ix gilt, folgt direkt
[
I = U.
Wir kontruieren zunächst eine „rationale Auswahlfunktion“ für die Familie I. Wende
dafür das Auswahlaxiom auf die Familie
Î := {I ∩ Q | I ∈ I}
4
an um eine Auswahlfunktion f
f : Î → Q
zu erhalten, die f (I ∩ Q) ∈ I ∩ Q erfüllt. Da jedes offene Intervall I ∈ I rationale Zahlen
enthält, können wir eine rationale Auswahlfunktion für I definieren durch
g : I → Q, g(I) := f (I ∩ Q)
Dabei sind die Intervalle in der Vereinigung nach Teil (b) disjunkt.