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William Bradley „Brad“ Pitt (* 18.

Dezember 1963 in Shawnee, Oklahoma) ist ein US-


amerikanischer Schauspieler, Filmproduzent und Oscar-Preisträger.

Leben und Karriere


Frühe Jahre und Karrierebeginn

Pitt, der englische, irische, schottische und deutsche Vorfahren hat,[1] wuchs mit seinen zwei
jüngeren Geschwistern, Doug und Julie in Springfield (Missouri) auf. Sein Vater William
Alvin Pitt war Manager eines Fuhrunternehmens, während seine Mutter Jane Etta Pitt
(geborene Hillhouse) Schulberaterin war. Beide gehören der evangelischen Konfession an und
sind strenge Baptisten.[2]

Pitt sang als Kind und Jugendlicher im Kirchenchor und wurde sehr religiös erzogen. Nach
seinem Schulabschluss auf der Kickapoo High School begann er 1982 ein Studium für
Journalismus und Werbung an der University of Missouri, wo er Mitglied der Sigma Chi
Studentenverbindung war.

1985 brach er das Studium zwei Wochen vor seinem Abschluss ab,[1] obwohl ihm nur noch
zwei Kurse fehlten.[3] Er zog nach Los Angeles, um Schauspieler zu werden. Über seinen
Nebenjob als Chauffeur für Stripperinnen kam Pitt in Kontakt mit Roy London, damals einer
der renommiertesten Schauspiellehrer in Los Angeles, der ihm den Einstieg in die
Filmbranche ermöglichte.[1] Er hielt sich zunächst mit kleineren Jobs über Wasser, etwa mit
einem Werbespot für Levi’s-Jeans.

Sein Filmdebüt gab Pitt 1987 in Hunk; seine Rolle in der Komödie war jedoch so
unbedeutend, dass sein Name nicht im Abspann genannt wurde. Auch seine Rollen als
Kellner im Thriller No Man’s Land – Tatort 911 und Partygänger in der Literaturverfilmung
Unter Null fanden keine Erwähnung im Filmnachspann. Ein breiteres Publikum bekam Pitt
erstmals in der Fernsehserie Dallas zu Gesicht, als er in vier Episoden (1987/88) die
Nebenrolle des Randy spielte. 1988 trat Pitt in einer Gastrolle an der Seite von Johnny Depp
in 21 Jump Street – Tatort Klassenzimmer auf und hatte 1987 und 1989 Gastauftritte in der
US-Sitcom Unser lautes Heim.

Seine erste Hauptrolle spielte Pitt 1988 in dem Liebesfilm The Dark Side of the Sun, eine US-
amerikanisch-jugoslawische Koproduktion, die in Montenegro gedreht und erst 1997
veröffentlicht wurde, als Pitt bereits weltberühmt war. Nebenrollen spielte er in dem
Fernsehfilm Gebot des Schweigens (1988) und in der Komödie Happy Together (1989),
gefolgt von einer Hauptrolle im Slasher-Film Todesparty II (1989).

Durchbruch und internationale Schauspielkarriere

Die Aufmerksamkeit der Filmbranche erregte Pitt im Jahr 1991, als er in dem Film Thelma &
Louise den jungen Liebhaber von Geena Davis spielte. An der Seite von Kim Basinger und
Gabriel Byrne übernahm Pitt 1992 die Rolle des Detective Frank Harris in Cool World, einer
Kombination aus Real- und Zeichentrickfilm. Danach engagierte ihn Robert Redford für
seinen Film Aus der Mitte entspringt ein Fluß (1992), und in dem Thriller Kalifornia (1993)
spielte er einen skrupellosen Serienkiller. In dem Film True Romance (1993), die erste
Zusammenarbeit mit Quentin Tarantino, der das Drehbuch für den Film geschrieben hatte,
spielte er die kleine Nebenrolle des Floyd.

Der internationale Durchbruch als Schauspieler gelang Pitt schließlich an der Seite von Tom
Cruise in der Romanverfilmung Interview mit einem Vampir (1994), spätestens mit dem
Drama Legenden der Leidenschaft (1994) avancierte er zum Teenie-Idol. Diesem Image
versuchte er schon bald zu entfliehen, indem er in kontrovers diskutierten Filmen wie Sieben
(1995) einen Polizisten in einem psychisch extrem belastenden Fall und in 12 Monkeys (1995)
einen Psychopathen verkörperte. Für die Rolle des Jeffrey Goines in 12 Monkeys erhielt er
einen Golden Globe als bester Nebendarsteller und eine Oscar-Nominierung.

In Sleepers (1996) spielte er neben Robert DeNiro, Dustin Hoffman, Kevin Bacon sowie
Minnie Driver und erhielt für diese Rolle erstmalig eine Gage im zweistelligen
Millionenbereich.[4] Neben Harrison Ford spielte er in Vertrauter Feind (1997) einen IRA-
Terroristen und verkörperte in Jean-Jaques Annauds Sieben Jahre in Tibet (1997) den
österreichischen Bergsteiger Heinrich Harrer. Die Volksrepublik China erteilte ihm wegen
seiner Mitwirkung an dem Film ein lebenslanges Einreiseverbot.[5]

1998 spielte Brad Pitt an der Seite von Anthony Hopkins und Claire Forlani den Tod in
Menschengestalt in Rendezvous mit Joe Black. In Fight Club (1999) verkörperten Pitt und
Edward Norton jeweils eine Hälfte eines an Persönlichkeitsspaltung leidenden Mannes. In
Guy Ritchies Komödie Snatch – Schweine und Diamanten (2000) spielt Pitt mit schwer
verständlichem Akzent eine Nebenrolle und erhielt hierfür eine Nominierung für den Satellite
Award. 2001 war Pitt an der Seite von Julia Roberts in The Mexican zu sehen und spielte
neben Robert Redford im Thriller Spy Game – Der finale Countdown. Für seinen Gastauftritt
in der Sitcom Friends, in der seine damalige Ehefrau Jennifer Aniston eine der Hauptrollen
spielte, erhielt Pitt eine Emmy-Nominierung.

In Steven Soderberghs erfolgreichen Neuverfilmung von Frankie und seine Spießgesellen


unter dem Titel Ocean’s Eleven ist Pitt unter anderem neben George Clooney, Matt Damon,
Andy García und Julia Roberts in der Rolle des Robert „Rusty“ Ryan zu sehen, die er auch in
den Fortsetzungen Ocean’s Twelve (2004) und Ocean’s Thirteen (2007) übernahm. Mit seiner
Rolle als Achilles in Troja (2004) und der Actionkomödie Mr. & Mrs. Smith an der Seite von
Angelina Jolie feierte Pitt weitere kommerzielle Erfolge.

Eine weitere Golden-Globe-Nominierung brachte ihm seine Rolle in Alejandro González


Iñárritus mehrfach für den Oscar nominiertem Drama Babel (2006) ein. Für die Titelrolle des
Jesse James in Andrew Dominiks Western Die Ermordung des Jesse James durch den
Feigling Robert Ford (2007) wurde Pitt mit der Coppa Volpi, dem Darstellerpreis der 64.
Filmfestspiele von Venedig, prämiert.

Im Jahr darauf erhielt Pitt für die erneute Zusammenarbeit mit David Fincher bei der
Literaturverfilmung Der seltsame Fall des Benjamin Button (2008) neben Cate Blanchett eine
weitere Golden-Globe- und Oscar-Nominierung, diesmal als bester Hauptdarsteller. 2009
wirkte er an der Seite von Christoph Waltz in Tarantinos kontrafaktischem Kriegsfilm
Inglourious Basterds mit.

2011 erschienen mit The Tree of Life und Die Kunst zu gewinnen – Moneyball gleich zwei
Filme mit seiner Beteiligung. Für letzteren wurde er ein weiteres Mal für einen Oscar als
bester Hauptdarsteller nominiert.

Tätigkeit als Filmproduzent

2002 gründete Brad Pitt zusammen mit Brad Grey und seiner damaligen Ehefrau Jennifer
Aniston die Filmproduktionsfirma Plan B Entertainment. Seit 2006 ist Pitt der alleinige
Eigentümer der Gesellschaft. Mit Plan B Entertainment realisierte Pitt unter anderem die
Filme Departed – Unter Feinden (2006), Ein mutiger Weg (2007) mit seiner Lebensgefährtin
Angelina Jolie in der Hauptrolle, Eat Pray Love (2010), The Tree of Life (2011) sowie Kick-
Ass und Kick-Ass 2.

Der von ihm ebenfalls produzierte Actionfilm World War Z (2013) erzielte weltweit ein
Einspielergebnis von über 540 Mio. US-Dollar[6] und ist damit bislang Pitts finanziell
erfolgreichste Produktion.

Bei Kritikern feierte Pitt mit Die Kunst zu Gewinnen – Moneyball (2011) und 12 Years a
Slave große Erfolge. Beide Filme erhielten eine Oscar-Nominierung als bester Film und 12
Years a Slave wurde bei den Golden Globe Awards 2014 und der Oscarverleihung 2014 als
bestes Drama bzw. Bester Film ausgezeichnet. Zudem gewann der Film weitere Oscars in den
Kategorien Beste Nebendarstellerin und Bestes adaptiertes Drehbuch.

Privatleben
Pitt und Angelina Jolie bei den Filmfestspielen von Cannes 2007

Von 1990 bis 1993 war Brad Pitt mit Juliette Lewis liiert, die er bei den Dreharbeiten zu dem
Fernsehfilm Zum Sterben viel zu jung (1991) kennengelernt hatte und mit der er auch für
Kalifornia vor der Kamera stand. Während der Arbeit an dem Thriller Sieben verliebte sich
Pitt in seine Filmpartnerin Gwyneth Paltrow, mit der er von 1995 bis 1997 liiert und
kurzzeitig auch verlobt war. 1998 wurden Pitt und die Schauspielerin Jennifer Aniston ein
Paar. Sie heirateten am 29. Juli 2000. Im Januar 2005 trennte sich das Paar, am 2. Oktober
2005 wurde die Ehe geschieden.

Seit den Dreharbeiten zu Mr. und Mrs. Smith ist Pitt mit seiner damaligen Filmpartnerin
Angelina Jolie liiert. Das Paar, das in der Boulevardpresse häufig als „Brangelina“ bezeichnet
wird, ist seit 2012 verlobt und hat sechs gemeinsame Kinder: Im Dezember 2005 stellte Pitt
einen Adoptionsantrag für Jolies Adoptivkinder Maddox (aus Kambodscha) und Zahara (aus
Äthiopien). Im Mai 2006 wurde die erste leibliche Tochter des Paares, Shiloh Nouvel, in
Namibia geboren. Im März 2007 adoptierte Jolie – aus Gründen des vietnamesischen
Adoptionsrechts zunächst alleine – den Jungen Phan Quang Sang (* 2003) aus einem
Waisenhaus in Ho-Chi-Minh-Stadt. Später adoptierte auch Pitt den Jungen, den das Paar in
Pax Thien umbenannte.[7] Am 12. Juli 2008 brachte Jolie in Nizza die Zwillinge Knox Léon
und Vivienne Marcheline zur Welt.[8] Alle Kinder tragen den Nachnamen Jolie-Pitt.

Sonstiges

Pitt hat großes Interesse an Architektur.[9] Er kam während des Baus seines Hauses in Kontakt
mit den Mitgliedern von Graft,[10] die er dann mit dem Entwurf für sein Arbeitsstudio und für
ein Ökohotel beauftragte.[11] Über seine Stiftung Make It Right beauftragte er namhafte
Architekturbüros mit Entwürfen für Doppelhäuser zum Wiederaufbau nach den Zerstörungen
durch Hurrikan Katrina in New Orleans.[12][13] Er legte dabei besonderen Wert auf
Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Erschwinglichkeit.[14]

Laut der britischen Zeitung The Guardian gehört Pitt zu den fünf einflussreichsten Personen
in Hollywood. Die ersten vier Plätze belegen James Cameron, Steven Spielberg, Leonardo
DiCaprio und John Lasseter. Seine Lebensgefährtin Angelina Jolie steht auf Platz 18.[15]

Pitt war zeitweise Veganer.[16][17] Außerdem bezeichnet er sich heute als Agnostiker und
Atheist.[18]

Er wurde in den Jahren 1995 und 2000 vom US-amerikanischen People Magazin zum Sexiest
Man Alive gewählt.

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