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Vgl.R.Girard: Im Angesicht der Apokalypse. Clausewitz zu Ende denken. Gespräche mit Benoit 1
Chantre, Berlin 2014, S.337 -343. Die weiteren Zitate aus diesem Buch werden nur noch mit A und einer
Seitenangabe in Klammern angeführt. R.Girard: Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz.
Eine kritische Apologie des Christentums, München 2002 darf in vieler Hinsicht als Weichenstellung zu
den apokalyptischen Überlegungen Girards angesehen werden, so daß ich mich im Folgenden im
Wesentlichen auf diese beiden Texte stützen werde. Hier werde ich mit S und Anführung der Seitenzahl
in Klammern zitieren. In meinem Essay: From Dionysos to the Antichrist. Girard`s defense of Christianity
and Erik Peterson`s Closure of any Political Theology, in: Political Theology, Vol.16, Number 2, March
2015, S.101 -115 habe ich versucht, die apokalyptische Struktur in "Ich sah den Satan vom HImmel fallen
wie einen Blitz" hrauszuarbeiten, die "Im Angeischt der Apokalypse" zum Ausgansgpunkt für eine
umfassende Interpretation der Moderne wird.
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Vgl. C.Schmitt: Theorie des Partisanen. Zwischenbemerkung zum Begriff des Politischen, Berlin 1995
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Ebenda S.45 4
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Girard einen theologischen Akzent, den Heidegger mit seiner Ontologie gerade umgehen will. Vgl.:
M.Heidegger: Der Spruch des Anaximander, in Holzwege, Frankurt Main 1977, S.327: "Wir verstehen
jedoch das Wort Eschatologie im namen der Eschatologie des Seins nicht als Titel einer theologischen
oder philosophischen Disziplin. Wir denken die Eschatologie des Seins in dem entsprechenden Sinne,
in dem seinsgeschichtlich die Phänomenologie des Geistes zu denken ist. Diese selbst bildet eine Phase
in der Eschatologie des Seins, insofern das Sein als die absolute Subjektivität des unbedingten Willens
zum Willen sich in die Letze (!!) seines bisherigen, durch die Metaphysik geprägten Wesens
versammelt."
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Vgl. H.d.Lubac: Le Drama de l`humanisme athee, Paris 1945. K.Löwith: Weltgeschichte und 7
Heilsgeschehen. Zur Kritik der Geschichtsphilosophie, Stuttgart 1983. J.Taubes: Die abendländische
Eschatologie, München 1991. J.Moltmann: Gott im Projekt der Moderne, Gütersloh 1997. C.Schmidt:
Die Theopolitische Stunde. 12 Perspektiven auf das eschatologische Problem der Moderne, Paderborn
2009
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Vgl.: J.Ratzinger/J.Habermas: Vorpolitische moralische Grundlagen eines freiheitlichen Staates, in: Zur 8
Debatte, 1/2004
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Vgl.: J.Habermas: Glauben und Wissen.Dankesrede für den Friedenspreis des deutschen Buchhandels, 9
2001, in: http://www.glasnost.de/docs01/011014habermas. Ders.: Politik und Religion, in:
F.W.Graf/H.Meier. Politik und Religion. Zur Diagnose der Gegenwart, München 2013
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der Französischen Revolution, und fragen auch hier nach der theologischen Problematik dieser
Gedanken. Das eigentlich Chrakteristische dieser Ideen liegt in der Lehre vom Menschen, wie sie wohl
am deutlichsten in der "Erklärung der Menschenrechte" zum Ausdruck kommt. "Der Mensch" erscheint
in Frankreich und fordert seine Rechte, und indem der Mensch seine Rechte geltend macht, setzen sich
Frankfreichs Armeen unter Napoleon in Bewegung, um Europa zu erobern. Der Mensch, der in
Frankreich am Ende des 18.Jahrhunderts erscheint, um seine Menschenrechte zu fordern, ist nur die
dämonische Nachäffung des Menschensohnes, der, in Judäa erscheinend, die Herrschaft Gottes
verkündet. Der Mensch, der seine Armeen in alle Länder Europas schickt, ist nur der teuflische
Nachahmer dessen, der seine Apostel in alle Länder der Oikumene gesandt hat." Wie Girard deutet
Peterson das Wesen des Antichristen ganz im mimetischen Sinne als karikaturhafte Nachahmung.
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Vgl. stellvertretend hierzu Papst Johannes Paulus II: Enzyklika Fides et Ratio, 14. Septmeber 1998, 11
S.15: "Was für eine Herausforderung stellt sich da unserer Vernunft und welchen Nutzen zieht sie
daraus, wenn sie sich denn geschlagen gibt! Die Philosophie, die schon von sich aus imstande ist, die
unablässige Selbsttranszendierug des Menschen auf die Wahrheit hin zu erkennen, kann sich mit Hilfe
des Glaubens öffnen, um in der Torheit des Kreuzes die echte Kritik an denen aufzugreifen, die sich der
Täuschung hingeben, die Wahrheit zu besitzen, während sie sie in den Untiefen des Systems
gefangenhalten.
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Ebenda S.2 13
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Ebenda S.4 14
H.Blumenberg: Legitimität der Neuzeit, Frankfurt Main 1996. Bekanntlich leitet Blumenberg aus der 15
absoluten Souveränität Gottes, der vollkommen unvorhersehbar und potenziell böse sein kann, die
Unmöglichkeit des Begriffes und damit der Theologie im ganzen ab. Descartes Dämon, der das
skeptische Bewußtsein heimsucht, ist die epistemologische Spur dieses Gottes, gegen den sich das
Subjekt nur noch auf die eigene Vernunft zurückziehen kann. Erstaunlich ist hier natürlich auch, dass
Blumenberg hier Carl Schmitts Pladoyer für den am absoluten theistischen Gott modellhaft
vorgeführten Ausnahmezustand sozusagen "zu Ende denkt", und so die untragbaren epistemologischen
Konsequenzen eines solchen absoluten souveränen Gottes für den Menschen und die Politik vorführt,
so daß die Säkularisation unausweichlich wird. Vgl. hierzu: C.Schmidt: Unde Malum. Zu einer kritischen
Revision von Hans Blumenbergs Lgitimität der Neuzeit, in: Naharaim. Zeitschrift für deutsch-jüdische
Literatur und Kulturgeschichte, 1/2007
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