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3.

Kommentar

Die Positionsangaben beziehen sich auf die Zeilennummerierung des Drucktextes D


(S. 221–230).

10f.
„schlimmer als todt“: Zitat aus Gotthold Ephraim Lessings Emilia Galotti (1772). Ge-
meint ist der Verlust von Emilias Unschuld und Sittlichkeit.

29
englischen Kleide: einfach geschnittenes Kleid von schlichter Eleganz.

44
Prater: weitläufiges Augebiet an der Donau im 2. Wiener Gemeindebezirk im Nord-
osten Wiens; beliebtes Freizeitareal der Gesellschaft des Fin de siècle.
Csarda: von ungar. „csárda“: Gasthaus, Dorfschenke. Unterhaltungslokal auf dem
Gelände der Weltausstellung (1873) im Prater, bekannt für ungarische Musik und
Tänze.

49
Halbdusel: Benommenheit oder leichter Rausch.

51
Cymbals: Czimbál: ungarische Version des Hackbretts, ein mit Stahlsaiten bezoge-
nes Musikinstrument, das mit zwei Hämmerchen geschlagen wurde. Laut Meyers
Konversationslexikon (1885–1892) wurde es Ende des 19. Jahrhunderts „nur noch
in den Zigeunerkapellen“ (vgl. H2 9,10 u. 14) verwendet.

63
Gemüthskrankheit: veraltete Bezeichnung für psychische Erkrankungen, die die Stim-
mungslage betreffen, wie etwa manisch-depressive Störungen; in Abgrenzung zum
Begriff der „Geisteskrankheit“ verwendet.
Blutarmuth: Anämie; Mangel an rotem Blutfarbstoff oder roten Blutkörperchen im
Blut, der eine Sauerstoffunterfunktion des Körpers zur Folge hat. Die Symptome rei-
chen von Blässe, Kopfschmerzen und Reizbarkeit bis zu Erschöpfungszuständen und
Kurzatmigkeit. Die häufigsten Ursachen sind Eisen- oder Vitaminmangel. Als beson-
dere Arten der Blutarmut nennt Brockhaus’ Konversationslexikon von 1894/96 ne-
ben „Bleichsucht“ und Leukämie auch die „sog. progressive perniciöse Anämie, eine
noch rätselhafte Krankheit, welche auf dem Zerfall und Untergang zahlloser Blut-

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körperchen beruht und unaufhaltsam in kürzester Frist unter Fiebererscheinungen


zum Tode führt“, was die mögliche Ahnungslosigkeit der Ärzte (vgl. D 63f.) erklären
würde.

97
Schlittenpartie: Ausflugsfahrt in einer von Pferden gezogenen Schlittenkutsche.

116
Divan: alte Schreibweise für: Diwan; Liegesofa.

137
Nelken: In seinem Standardwerk Selam oder die Sprache der Blumen (1821) be-
schreibt Johann Daniel Symanski die Nelke unter anderem als Symbol der Freund-
schaft, weil sie ihre Farbe auch in verwelktem Zustand behält. Die weiße Nelke (Ñ
H1 6,14, S7 ,17 u. H2 30,10) wird oft als Sinnbild für die ewige Treue verstanden.

138
Veilchen: steht wie die Nelke für Freundschaft und Treue; auch Sinnbild für unschul-
dige Liebe, Bescheidenheit und Demut. Das Veilchen ist aber ebenso ein Emblem des
Todes, mythologisch wurzelt diese Deutung in den Sagen von Attis und Ia wie auch
von Hades und Persephone. Als Symbol der unsterblichen Seele und der Wiederauf-
erstehung wurden Veilchen oft auf Gräbern gepflanzt.

252
Sessel: (öst., süddt.) Stuhl.

266
Flieder: In Charlotte de Latours Blumensprache oder Symbolik des Pflanzenreichs
(1819; dt. 1820) wird der Flieder als „Sinnbild der ersten Regungen der Liebe“ be-
schrieben, er ist Zeichen für eine entstehende Zuneigung oder das Aufblühen einer
neuen Beziehung.

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