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Georg Frühe
Vollständiger Abdruck der von der Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen der
Technischen Universität München zur Erlangung des akademischen Grades eines
Doktor-Ingenieurs
genehmigten Dissertation.
Die Dissertation wurde am 30.09.2010 bei der Technischen Universität München eingereicht
und durch die Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen am 03.02.2011 angenom-
men.
I
Kurzfassung
Abstract
Vorwort
Die vorliegende Arbeit entstand in den Jahren 2004 bis 2010 während meiner Tätigkeit als
Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Baumechanik der Technischen Universität
München.
Mein Dank gilt in erster Linie Herrn Univ.-Prof. Dr.-Ing. G. Müller für die fachliche Betreu-
ung, sowie für das freundliche und menschliche Miteinander, welches das Arbeitsklima am
Lehrstuhl für Baumechanik bestimmt.
Herrn Univ.-Prof. Dr.-Ing. St. A. Savidis danke ich für die Übernahme des Korreferates und
Herrn Univ.-Prof. Dr.-Ing. O. Fischer für die Übernahme des Vorsitzes des Verfahrens.
Bei meinen Kolleginnen und Kollegen am Lehrstuhl möchte ich mich für die kollegiale, an-
genehme und familiäre Arbeitsatmosphäre, sowie für ihre Hilfe und Gesprächsbereitschaft
herzlich bedanken. Insbesondere danke ich Herrn Dipl.-Ing. S. Seipelt für die vielen und
interessanten fachlichen Diskussionen, die meine Arbeit sehr bereichert haben.
Meinem Bruder Thomas danke ich für seine Anregungen und seine Hilfsbereitschaft.
Bei meiner Freundin Sanne bedanke ich mich für ihr Verständnis und ihre Unterstützung.
Ein ganz besonderer Dank gilt meinen Eltern, für die Förderung meiner Ausbildung, ihre
stete Unterstützung und den starken Rückhalt, den sie mir immer gewähren.
Inhaltsverzeichnis
Symbolverzeichnis IX
1 Einleitung 1
1.1 Motivation und Vorgehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1.2 Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
1.3 Gliederung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
9 Zusammenfassung 109
A Anhang 111
A.1 Mathematische Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
A.1.1 Bessel-Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
A.1.2 Sphärische Bessel-Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114
A.1.3 Legendre-Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
A.1.4 Assoziierte Legendre-Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
A.1.5 Normierte assoziierte Legendre-Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . 121
A.2 Fouriertransformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
A.2.1 Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
A.2.2 Rechenvorschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
A.3 Bestimmungsmatrizen für Zylinderkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . 126
A.3.1 Matrix Ĥz zur Ermittlung der Verschiebungen . . . . . . . . . . . . . 126
A.3.2 Matrix K̂z zur Ermittlung der Spannungen . . . . . . . . . . . . . . . 128
A.4 Bestimmungsmatrizen für Kugelkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131
A.4.1 Matrix Ĥs zur Ermittlung der Verschiebungen . . . . . . . . . . . . . 131
A.4.2 Matrix K̂s zur Ermittlung der Spannungen . . . . . . . . . . . . . . . 133
A.5 Spannungstransformationsmatrizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139
A.6 Steifigkeits- und Massenmatrix eines Dreieckselementes . . . . . . . . . . . . 140
Abbildungsverzeichnis 143
Literaturverzeichnis 147
VIII
IX
Symbolverzeichnis
Griechische Buchstaben
λp Kompressionswellenlänge
λs Scherwellenlänge
λ Lamésche Konstante
µ Lamésche Konstante
ν Poissonzahl (Querdehnzahl)
ρ Dichte des Materials
σ ij Koeffizienten des Spannungstensors
σzi,s Einheitsspannungszustand an Halbraumoberfläche
(rj,n)
σzi,s resultierende Spannung an fiktiver Halbraumoberfläche infolge σrj,n
(Rk,lm)
σzi,so resultierende Spannung an fiktiver Halbraumoberfläche infolge σRk,lm
σrj,n Einheitsspannungszustand an zylindrischer Hohlraumoberfläche
(zi,s)
σrj,n resultierende Spannung an fiktiver zylindrischer Hohlraumoberfläche infolge σzi,s
(Rk,lm)
σrj,no resultierende Spannung an fiktiver zylindrischer Hohlraumoberfläche infolge σRk,lm
σRk,lm Einheitsspannungszustand an kugelförmiger Hohlraumoberfläche
(zi,so)
σRk,lm resultierende Spannung an fiktiver kugelförmiger Hohlraumoberfläche infolge σzi,so
(rj,no)
σRk,lm resultierende Spannung an fiktiver kugelförmiger Hohlraumoberfläche infolge σrj,no
σk Vektor der Spannungen (σxx σyy σzz σxy σzy σzx ) in kartesischen Koordinaten
σs Vektor der Spannungen (σRR σϑϑ σϕϕ σRϑ σRϕ σϑϕ ) in Kugelkoordinaten
σz Vektor der Spannungen (σxx σrr σϕϕ σrx σrϕ σxϕ ) in Zylinderkoordinaten
ϕ Umfangswinkel in Zylinderkoordinaten
ϕ, ϑ Breitenkreis- und Längenkreiswinkel in Kugelkoordinaten
ψ, χ Skalarfunktionen
ω Eigenkreisfrequenz
Φ skalares Potential
Ψi vektorielle Potentiale
Lateinische Buchstaben
ai Hilfsgrößen im Dreieckselement
al (ϑi ) Funktionswert an der Stützstelle ϑi für l-tes Reihenglied bezüglich ϕ
al,m Koeffizienten der Reihe von Kugelflächenfunktionen
by Breite der Last in y-Richtung
ci Unbekannte zur Bestimmung der Verschiebungen im Dreieckselement
cp Wellengeschwindigkeit der Kompressionswelle
cs Wellengeschwindigkeit der Scherwelle
cR Wellengeschwindigkeit der Rayleighwelle
c∆ Vektor der Unbekannten (c1 -c9 )
e1 , e2 , e3 Basisvektoren des kartesischen Koordinatensystems
f Frequenz
fE Tiefe der kugelförmigen Einsenkung
fG Tiefe des Grabens
g1 , g2 , g3 Basisvektoren eines normierten krummlinigen Koordinatensystems
g10 , g20 , g30 Basisvektoren eines krummlinigen Koordinatensystems
g ij Metrikkoeffizienten
hs Schichtdicke im geschichteten Halbraum
h Überdeckung des Tunnels
i Index für kartesische Koordinaten x, y, z
j Index für Zylinderkoordinaten x, r, ϕ
k Index für Kugelkoordinaten R, ϑ, ϕ
kp Wellenzahl der Kompressionswelle
kr radiale Wellenzahl
ks Wellenzahl der Scherwelle
kL Wellenzahl der angreifenden Last
kR Wellenzahl der Rayleighwelle
XII Symbolverzeichnis
A Admittanz
AD Dreiecksfläche
Ak Matrix zur Berechnung der Potentiale Πk aus den Unbekannten Ck
As Matrix zur Berechnung der Potentiale Πs aus den Unbekannten Cs
Az Matrix zur Berechnung der Potentiale Πz aus den Unbekannten Cz
A∆ Matrix zur Berechnung der Knotenverschiebungen u∆k aus Unbekannten C∆
A1 , A2 Maß für Amplitude der Kompressionswelle in kartesischen Koordinaten
Bi1 , Bi2 Maß für Amplitude der Scherwelle in kartesischen Koordinaten
Bx Wiederholungslänge in x-Richtung
By Wiederholungslänge in y-Richtung
B∆ Matrix zur Berechnung der Verzerrungen ∆ aus den Verschiebungen u∆k
Cin Maß für Amplitude der Kompressions- und Scherwellen in Zylinderkoordinaten
Cilm Maß für Amplitude der Kompressions- und Scherwellen in Kugelkoordinaten
Czi,s Amplituden der Einheitslastfälle an der Halbraumoberfläche
XIV Symbolverzeichnis
Mathematische Symbole
Fourierhintransformation
Fourierrücktransformation
<( ) Realteil einer komplexen Größe
=( ) Imaginärteil einer komplexen Größe
i imaginäre Zahl
sign Signum-Funktion
(ˆ) Kennzeichnung für fouriertransformierte Größe
∂( )
∂θ
Partielle Ableitung einer Größe nach der Variablen θ
( )0 Ableitung einer Größe nach der Koordinate x
(˙) Ableitung einer Größe nach der Zeit
( )|i kovariante Ableitung einer Größe nach der Koordinate i
( )T transponierte Matrix
( )−1 inverse Matrix
det( ) Determinante einer Matrix
Symbolverzeichnis XVII
I Einheitsmatrix
Γkij Christoffelsymbole
Jn (z) Bessel-Funktion
Yn (z) Neumann-Funktion
(1)
Hn (z) Hankel-Funktionen erster Art
(2)
Hn (z) Hankel-Funktionen zweiter Art
jm (z) sphärische Bessel-Funktion
ym (z) sphärische Neumann-Funktion
(1)
hm (z) sphärische Hankel-Funktionen erster Art
(2)
hm (z) sphärische Hankel-Funktionen zweiter Art
Yml (ϑ, ϕ) Kugelflächenfunktion
Pm (cos ϑ) Legendre-Funktion
Pml (cos ϑ) assoziierte Legendre-Funktion
P̄ml (cos ϑ) normierte assoziierte Legendre-Funktion
XVIII
1
1 Einleitung
Die Beurteilung der Erschütterungen und des sekundären Luftschalls in Gebäuden infolge
von in Tunnel oder an der Oberfläche verkehrenden Zügen haben in letzter Zeit, vor allem
in dicht besiedelten Gebieten, an Bedeutung gewonnen. Die Prognose der Erschütterungen
ist oft notwendig, da diese zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Gebrauchstauglichkeit
von Gebäuden führen können.
Für die dynamische Berechnung solcher Systeme gibt es mehrere Verfahren wie die Finite-
Elemente-Methode (FEM), die Randelementmethode (Boundary Element Method, BEM)
oder die Integraltransformationsmethode (ITM). Die ITM hat den Vorteil, dass mit ihr
die unendliche Ausdehnung des Bodens und die dreidimensionale Wellenausbreitung gut
berücksichtigt werden können. Zudem treten keine Wellenreflexionen auf. Da sie aber nur für
sehr einfache geometrische Formen anwendbar ist, können keine komplexen und detaillierten
Strukturen des Tunnels und der Gebäude modelliert werden. Mit der FEM ist eine solche
Modellierung möglich. Bei ihrer Anwendung treten jedoch Probleme mit Wellenreflexionen
und der unendlichen Ausdehnung des Bodens auf.
Die in dieser Arbeit entwickelte hybride Berechnungsmethode koppelt die FEM mit der
ITM und nutzt jeweils die Vorteile der einzelnen Verfahren. So werden die komplexen und
detaillierten Strukturen des Emissions- und des Immissionssystems mit Finiten Elementen
modelliert. Für die Wellenausbreitung im unendlich ausgedehnten Halbraum werden die Lö-
sungen der ITM verwendet und an das FEM-System geknüpft. Da in der ITM nur einfache
2 1 Einleitung
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaa Immissionssystem
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaa (FEM)
aaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaa
fiktive sphärische Transmissionssystem
Kopplungsfläche (ITM)
aaaaaaaaaaaaa Emissionssystem
(FEM)
aaaaaaaaaaaaa
fiktive zylindrische aaaaaaaaaaaaaaaaaa
Kopplungsflächeaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaa
geometrische Flächen (Ebene, Zylinder, Kugel) abgebildet werden können, erfolgt die Kopp-
lung an fiktiven Flächen. So wird um den unendlich langen Tunnel eine fiktive Zylinderfläche
und um das lokal begrenzte Gebäude eine fiktive Kugelfläche eingeführt. Alles was innerhalb
dieser Flächen liegt - das bedeutet die jeweilige Struktur und der diese Struktur umgebende
Boden - werden mit Finiten Elementen modelliert (siehe Abbildung 1.1).
Die Kopplung erfolgt mit Hilfe der Substrukturtechnik. Diese ermöglicht eine geschlossene
Berechnung des vollständigen Emissions-Transmissions-Immissions-Systems im fouriertrans-
formierten Wellenzahl-Frequenzraum. Das Verfahren kann insbesondere zur Untersuchung
der Erschütterungsausbreitung bei mit konstanter Geschwindigkeit bewegten dynamischen
Lasten in oberflächennahen oder tiefliegenden Tunneln bzw. an der Halbraumoberfläche her-
angezogen werden.
1.2 Überblick
Die von an der Oberfläche oder in Tunnel verkehrenden Zügen verursachten Erschütterungen
können die Gebrauchstauglichkeit der Gebäude in der näheren Umgebung der Bahnlinien
teilweise deutlich beeinträchtigen. Die Erschütterungseinleitung wird heutzutage meistens
messtechnisch erfasst [Müller u. Möser 2008].
1.2 Überblick 3
Der Boden mit seiner unendlichen Ausdehnung wird am besten mit der BEM oder ITM
beschrieben. Die Strukturen des Emissionssystems und Immissionssystems dagegen werden
vorzugsweise mit Finiten Elementen modelliert, da sie so möglichst genau und flexibel abge-
bildet werden können. Um die Vorteile des jeweiligen Verfahrens auszunutzen, wurden einige
hybride Verfahren erstellt. So verbinden [von Estorff u. a. 1991] die BEM mit der FEM und
4 1 Einleitung
berechnen dynamisch einen Tunnel im zweidimensionalen Raum für den ebenen Dehnungs-
zustand. Auch [Jones u. a. 2000b] und [Jones u. a. 2002] verwenden ein zweidimensionales
FEM-BEM-Modell zur Ermittlung der Erschütterungen infolge von in Tunneln verkehren-
den Zügen. [Andersen u. Jones 2002] erweitern dieses auf die dritte Dimension. Eine Gegen-
überstellung des zwei- und des dreidimensionalen Modells ist in [Andersen u. Jones 2006] zu
finden. [Bode 2000] und [Savidis u. Bode 2002] verwenden ein dreidimensionales FEM-BEM-
Modell im Zeitbereich unter Zuhilfenahme der Fundamentallösung für den geschichteten
Halbraum. [Savidis u. Bergmann 2005] validieren dieses Verfahren durch den Vergleich mit
Felduntersuchungen. [Schepers u. Savidis 2009] ermitteln mit einem FEM-BEM-Modell im
Frequenzbereich den Erschütterungsschutz infolge von aufgeschütteten Erddämmen.
[Sheng u. a. 1999a] erarbeiten eine Methode, in der sie ein unendliches geschichtetes Balken-
modell für den Fahrweg mit einem geschichteten Halbraum koppeln. Dies geschieht unter
Verwendung der Haskell-Thomson-Übertragungsmatrizen für den Fall stationärer sowie be-
wegter dynamischer Lasten ([Sheng u. a. 1999b], [Jones u. a. 2000a]). Auch Rad- und Schie-
nenunebenheiten können modelliert werden [Sheng u. a. 2003]. [Triepaischajonsak u. a. 2010]
validieren das von Sheng erarbeitete Verfahren indem sie ihre Berechnungen mit Messergeb-
nissen vergleichen. In ihrer Diskreten-Wellenzahl-FEM-BEM-Methode machen sich [Sheng
u. a. 2005] und [Sheng u. a. 2006] die invariante Geometrie des Tunnels und des Bodens in
Längsrichtung zunutze, was zu einer deutlichen Reduzierung der Rechenzeiten führt.
[Lombaert u. a. 2000] verknüpfen ein analytisches Balkenmodell mit der BEM um die Er-
schütterungen zu bestimmen, die ein Fahrzeug auf einem unebenen Fahrweg erzeugt. [Clou-
teau u. a. 2000] verwenden dagegen einen periodischen FEM-BEM-Ansatz, bei welchem die
Periodizität des Systems in Längsrichtung durch Anwendung der Floquet-Transformation
ausgenutzt wird. Dadurch kann die erforderliche Diskretisierung auf eine einzelne begrenzte
Referenzzelle beschränkt werden. In letzter Zeit sind mehrere Arbeiten entstanden, die diese
Methode nutzen, um Erschütterungen infolge von dynamischer Lasten an der Oberfläche
und in Tunnel zu berechnen ([Clouteau u. a. 2005], [Degrande u. a. 2006a], [Lombaert u. a.
2006], [Lombaert u. Degrande 2009], [Gupta u. a. 2009b], [Gupta u. Degrande 2010], [Fia-
la u. a. 2010] und [Verbraken u. a. 2010]). Die von [Degrande u. a. 2006b] und [Gupta u. a.
2009a] durchgeführten Messungen während der Passage von Zügen werden zur Validierung
des Modells verwendet.
[Hussein u. Hunt 2003],[Forrest u. Hunt 2006a] und [Forrest u. Hunt 2006b] entwickeln ein
halbanalytisches Pipe-in-Pipe-Modell (PiP) auf Basis der Schalentheorie. Hierbei wird der
Tunnel als unendlich lange kreisförmige Schale modelliert, die von einer unendlich dicken
Boden-Zylinderschale umgeben wird. Die Kalkulationen erfolgen im Wellenzahl-Frequenzbe-
1.3 Gliederung 5
reich, wobei das Gesamtsystem als invariant in Längsrichtung angesehen wird. Einen guten
Überblick über Arbeiten die diese Methode verwenden findet man bei [Hunt u. a. 2010]. So
erweitert [Hussein u. a. 2006] das Modell und führt eine Halbraumoberfläche ein. Der Einfluss
der Oberfläche auf den Tunnel wird hierbei aber vernachlässigt. [Hussein u. Hunt 2009] unter-
suchen die Auswirkungen von diskontinuierlichen Fahrwegen auf die entstehenden Erschüt-
terung. Auch der Einfluss von inhomogenen Böden [Jones u. Hunt 2009], schrägen Schichten
[Jones u. Hunt 2010b], Hohlräumen außerhalb der Tunnelschale [Jones u. Hunt 2010a], ei-
ner zweiten parallelen Tunnelröhre [Hunt u. a. 2010] sowie von Pfahlgruppen [Coulier u. a.
2010] kann mit diesem Verfahren ermittelt werden. [Gupta u. a. 2007] führen Vergleichsbe-
rechnungen zwischen den beiden numerischen Methoden von Hunt u. a. und Degrande u. a.
durch.
Die ITM ist ebenfalls ein geeignetes Verfahren um die unendliche Ausdehnung des Bodens
zu modellieren. Bereits [Lamb 1904] bestimmte die Antwort des homogenen Halbraums auf
eine harmonische Einzellast analytisch unter Verwendung von Integraltransformationen. Ei-
ne Übersicht über die Anwendungsbereiche gibt [Grundmann 1999]. Bewegte dynamische
Lasten können in dieser Methode einfach implementiert werden, was in der Berechnung zu
einer Verschiebung im Frequenzbereich führt ([Konrad 1985], [Müller 1989]). [Zirwas 1996]
und [Rastandi 2003] koppeln die ITM mit der FEM und ermitteln damit die dynamischen
Bauwerk-Boden-Interaktionen.
1.3 Gliederung
Die Arbeit gliedert sich folgendermaßen: Der Einleitung folgend werden im 2. Kapitel die
Grundgleichungen für das verwendete kontinuumsmechanische Bodenmodell dargestellt.
diese entlang des Umfangs aus einer Fourierreihe zusammen. In radialer Richtung beschreiben
Bessel-Funktionen die Ausbreitung ins Kontinuum. Für das System eines sphärischen Hohl-
raums werden alle Größen entlang der Kugelfläche in eine Reihe von Kugelflächenfunktionen
zerlegt. Diese setzten sich ihrerseits aus dem Produkt einer komplexen Exponentialfunktion
und einer assoziierten Legendre-Funktion zusammen. In radialer Richtung finden sphärische
Bessel-Funktionen eine Anwendung.
Die Ergebnisse der Fundamentalsysteme werden in Kapitel 6 so überlagert, dass die Koeffizi-
enten der Fourierreihenentwicklung der Spannungen und der Verschiebungen an den Oberflä-
chen die Randbedingungen (Dirichlet-, Neumann- bzw. Robin-Randbedingungen) erfüllen.
Somit kann eine geschlossene Lösung für das System eines Halbraums mit zylindrischen und
kugelförmigen Hohlräumen, länglichen Gräben und örtlich begrenzten Gruben ermittelt wer-
den. Es wird auch gezeigt, wie mit der Überlagerungstechnik parallele und schräge Schichten
oberhalb, unterhalb und auf Höhe des Hohlraums eingeführt werden können. Die Lösungs-
charakteristik der Fundamentalsysteme kann in schnell abklingende Nahfelder und Fernfelder
mit großer Eindringtiefe aufgespalten werden. Die Berücksichtigung dieser Effekte führt für
viele Systeme zu einer deutlichen Reduktion des Rechenaufwands. Schließlich wird erörtert,
wie unter Zuhilfenahme der Admittanzen an den Oberflächen der Einfluss der Tunneltiefe
bewertet werden kann.
Die Ergebnisse aus den beiden vorhergehenden Kapiteln werden in Kapitel 8 unter Ver-
wendung der Substrukturtechnik miteinander verbunden. Dazu werden zuerst die Nachgie-
bigkeiten an den fiktiven Kopplungsrändern mit der ITM berechnet. Zudem werden die
Freiheitsgrade der FEM entlang der Ränder in Fourierreihen bzw. in eine Reihe von Kugel-
flächenfunktionen entsprechend des ITM-Systems transformiert. Nun kann die Inverse der
Nachgiebigkeitsmatrix in die Steifigkeitsmatrix des FEM-Systems eingebaut werden.
Eine kurze Zusammenfassung mit Ausblick in Kapitel 9 schließen die Arbeit ab.
7
2.1 Vorbemerkungen
σ ij |j + Qi − ρüi = 0 (2.1)
Dabei sind σ ij der Cauchysche Spannungstensor, Qi die Volumenkräfte und ρüi die d´Alem-
bert´schen Trägheitskräfte.
Die Beziehung zwischen den Spannungen und Verzerrungen ergibt sich für linear elastisches,
homogenes und isotropes Material zu:
σ ij = 2µij + λm
mg
ij
(2.3)
Hierin sind λ und µ die Laméschen Konstanten. Sie stehen mit den gebräuchlichen elastischen
Konstanten wie dem Schubmodul G, dem Elastizitätsmodul E und der Querdehnzahl ν in
folgendem Zusammenhang:
E
µ=G= (2.4)
2(1 + ν)
Eν
λ= (2.5)
(1 + ν)(1 − 2ν)
Hierbei ist ω die Frequenz und D das Lehrsches Dämpfungsmaß bzw. ζ die hysteretische
Dämpfungszahl. Die Laméschen Konstanten λ und µ werden somit ebenfalls zu komplexen
Größen.
Einsetzen von Gleichung (2.2) in Gleichung (2.3) liefert einen Zusammenhang zwischen den
Verschiebungen und den Spannungen:
Setzt man nun Gleichung (2.7) in Gleichung (2.1) ein, so erhält man die Lamésche Diffe-
rentialgleichung (2.8). Unter der Voraussetzung, dass die Belastung immer an den Rändern
angreift, können im Folgenden die Volumenkräfte Qi vernachlässigt werden.
Die Lamésche Gleichung (2.8) stellt ein System von 3 gekoppelten partiellen Differentialglei-
chungen dar, das mit Hilfe des Helmholtzschen Satzes entkoppelt werden kann. So zerlegt
[Lamé 1852] das Vektorfeld der Verschiebungen ui in ein rotationsfreies Feld und ein quel-
lenfreies Feld. Das rotationsfreie Feld wird über den Gradienten eines Skalarfeldes Φ, der
rotationsfrei ist (siehe Gleichung 2.10), und das quellenfreie Feld über die Rotation eines
Vektorfeldes Ψi , die quellenfrei ist (siehe Gleichung 2.11), dargestellt. So ergibt sich eine
mögliche Zerlegung des Verschiebungsfeldes zu:
mit
Das Einsetzen des Verschiebungsansatzes (2.9) in die Lamésche Gleichung (2.8) liefert:
Da diese Gleichung insbesondere dann erfüllt ist, wenn beide Ausdrücke in den eckigen
Klammern gleich Null sind, erhält man die Differentialgleichungen
1
Φ|jj − Φ̈ = 0 (2.13a)
c2p
1
Ψi |jj − Ψ̈i = 0 (2.13b)
c2s
Die Gleichung für das skalare Potential Φ (2.13a) entspricht der Wellengleichung für eine
Kompressionswelle mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit cp , welche eine reine Volumenän-
derung bewirkt. Die Gleichungen für die vektoriellen Potentiale Ψi (2.13b) entsprechen den
Wellengleichungen von Scherwellen mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit cs , welche reine Ge-
staltsänderungen hervorrufen.
Gleichung (2.9) stellt den drei Verschiebungskomponenten ui vier neue Variablen Φ und Ψi
gegenüber. Daher muss eine zusätzliche Bedingung eingeführt werden.
[Long 1967] zeigt, dass eine Komponente des Vektorfeldes beliebig gewählt werden kann, oh-
ne die Vollständigkeit der Lösung zu beeinträchtigen. Daher ist es möglich eine Komponente
des Vektorfeldes Ψi zu Null zu setzen. Dieser Ansatz des Vektorfeldes wird in Abschnitt 3.1
und Abschnitt 4.1 verwendet.
Da dieser Ansatz aber für bestimmte Randbedingungen nicht vollständig ist, wird in Ab-
schnitt 4.1.3 und Abschnitt 5.2.2 eine alternative Zusatzbedingung verwendet. [Morse u.
Feshbach 1953], [Sternberg 1960] und [Eringen u. Suhubi 1975] nehmen an, dass das Vektor-
feld Ψi quellenfrei ist und somit gilt:
Ψi |i = 0 (2.15)
Durch diese zusätzliche Gleichung sind nur zwei der drei Komponenten Ψi voneinander un-
abhängig und die Lösung für das Vektorfeld Ψ kann somit nur zwei unabhängige Funktionen
enthalten.
11
e2 e1
e3
e3
∂2 ∂2 ∂2 1 ∂2
+ + − Φ(x, y, z, t) = 0 (3.1a)
∂x2 ∂y 2 ∂z 2 cp2 ∂t2
∂2 ∂2 ∂2 1 ∂2
+ + − Ψi (x, y, z, t) = 0 (3.1b)
∂x2 ∂y 2 ∂z 2 cs2 ∂t2
und [Bracewell 1999]). Durch eine dreifache Fouriertransformation bezüglich der zwei Orts-
koordinaten x kx , y ky vom Orts- in den Wellenzahlbereich sowie der Zeit t ω
vom Zeit- in den Frequenzbereich lässt sich das System partieller Differentialgleichungen
(3.1) in ein System gewöhnlicher Differentialgleichungen überführen (3.2). Die Ortskoordi-
nate z bleibt hierbei untransformiert.
Alle fouriertransformierten Größen werden im Folgenden mit einem Dach (ˆ) gekennzeichnet.
∂2
2 2 2
−kx − ky + kp + 2 Φ̂(kx , ky , z, ω) = 0 (3.2a)
∂z
∂2
2 2 2
−kx − ky + ks + 2 Ψ̂i (kx , ky , z, ω) = 0 (3.2b)
∂z
ω ω
kp = und ks = (3.3)
cp cs
Für die Differentialgleichungen (3.2) kann ein analytischer Lösungsansatz gefunden werden:
mit q q
λ1 = kx2 + ky2 − kp2 und λ2 = kx2 + ky2 − ks 2 . (3.5)
Für die Sonderfälle mit λ1 bzw. λ2 gleich Null (kx2 + ky2 = kp2 bzw. kx2 + ky2 = ks 2 ) ergeben
sich die Differentialgleichungen (3.2) für die Skalarfunktion Φ̂ und das Vektorfeld Ψ̂ zu:
∂ 2 Φ̂ ∂ 2 Ψ̂i
=0 bzw. =0 (3.6)
∂z 2 ∂z 2
Da diese Sonderfälle nur bei einem ungedämpften Boden auftreten können, werden sie im
Folgenden nicht mehr berücksichtigt.
3.2 Verschiebungen und Spannungen in kartesischen Koordinaten 13
Wie in Abschnitt 2.3 dargestellt, kann nach [Long 1967] eine Komponente des vektoriellen
Potentials Ψi frei gewählt werden. Nach Einführung der Zusatzbedingung Ψz = 0 verein-
facht sich im kartesischen Koordinatensystem der Potentialansatz für die Verschiebungen
(Gleichung 2.9):
∂ ∂
ux ∂x
0 − ∂z Φ
∂ ∂
uy = ∂y ∂z 0 Ψx (3.8)
∂ ∂ ∂
uz ∂z
− ∂y ∂x Ψy
uk Dk Πk
beziehungsweise
A1
A
2
ikx e−λ1 z λ2 e−λ2 z
ûx ikx eλ1 z 0 0 −λ2 eλ2 z
Bx1
ûy = iky eλ1 z iky e−λ1 z λ2 eλ2 z −λ2 e−λ2 z 0 0 (3.11)
Bx2
ûz λ 1 e λ1 z −λ1 e−λ1 z −iky eλ2 z −iky e−λ2 z ikx eλ2 z ikx e −λ2 z
By1
ûk Ĥk By2
Ck
(kx , ky , z, ω) liefert:
ˆxx ikx 0 0
ˆyy 0 iky 0
ûx
ˆ 0 ∂
zz 0 ∂z
= ûy (3.14)
1 1
ˆxy iky ik 0
2 2 x
ûz
1 ∂ 1
ˆzy 0 ik
2 ∂z 2 y
ûk
1 ∂ 1
ˆzx 2 ∂z
0 ik
2 x
ˆk L̂k
σ̂xx λ + 2µ λ λ 0 0 0 ˆxx
σ̂yy λ λ + 2µ λ 0 0 0 ˆyy
σ̂ λ λ λ + 2µ 0 0 0 ˆ
zz zz
= (3.15)
σ̂xy 0 0 0 2µ 0 0 ˆxy
σ̂zy 0 0 0 0 2µ 0 ˆzy
σ̂zx 0 0 0 0 0 2µ ˆzx
σ̂ k Êk ˆk
Die transformierten Spannungen σ̂ k ergeben sich somit aus den Unbekannten Ck zu:
mit
2 λ 2 λ1 z λ 2
−(2kx2 + µ kp ) e−λ1 z −2ikx λ2 eλ2 z 2ikx λ2 e−λ2 z
−(2kx + µ kp ) e 0 0
λ 2 λ 2
−(2ky2 + µ kp ) eλ1 z −(2ky2 + µ kp ) e−λ1 z 2iky λ2 eλ2 z −2iky λ2 e−λ2 z 0 0
(2kr2 −ks2 ) eλ1 z (2kr2 −ks2 ) e−λ1 z −2iky λ2 eλ2 z 2iky λ2 e−λ2 z 2ikx λ2 eλ2 z −2ikx λ2 e−λ2 z
K̂k =µ
−2k k eλ1 z
x y −2kx ky e−λ1 z ikx λ2 eλ2 z −ikx λ2 e−λ2 z −iky λ2 eλ2 z iky λ2 e−λ2 z
2iky λ1 eλ1 z −2iky λ1 e−λ1 z (λ22 +ky2 ) eλ2 z (λ22 +ky2 ) e−λ2 z −kx ky eλ2 z −kx ky e−λ2 z
2ikx λ1 eλ1 z −2ikx λ1 e−λ1 z kx ky eλ2 z kx ky e−λ2 z −(λ22 +kx2 ) eλ2 z −(λ22 +kx2 ) e−λ2 z
(3.17)
und q
kr = kx2 + ky2 (3.18)
16 3 Der Halbraum unter dynamischer Belastung
Die sechs unbekannten Koeffizienten A1 , A2 , Bx1 , Bx2 , By1 und By2 werden unter Zuhil-
fenahme der Randbedingungen berechnet. Drei Koeffizienten können aus den nicht lokalen
Randbedingungen im Unendlichen unter Verwendung der Sommerfeldschen Abstrahlbedin-
gung ermittelt werden. Diese fordert, dass die Amplituden der Wellen mit zunehmender Tiefe
abklingen bzw. nicht aufklingen und dass die Wellenausbreitung nur in positiver z-Richtung,
das heißt von der Halbraumoberfläche weg, fortschreitet.
Die auftretenden Wellen können in zwei Typen unterteilt werden, den Oberflächenwellen
und den Raumwellen, welche mit Hilfe der Werte von λ1 bzw. λ2 in Gleichung (3.5) für
einen ungedämpften Boden gegeneinander abgegrenzt werden können. Für reelle Werte von
λ1 bzw. λ2 (kx2 + ky2 > kp2 bzw. kx2 + ky2 > ks 2 ) liegen Oberflächenwellen vor, die mit
zunehmender Tiefe z exponentiell auf- oder abklingen. Für imaginäre Werte von λ1 bzw.
λ2 (kx2 + ky2 < kp2 bzw. kx2 + ky2 < ks 2 ) liegen Raumwellen vor, die sich in positiver oder
negativer z-Richtung bewegen.
[Müller 1989] zeigt, dass für negative Frequenzen ω die Koeffizienten A1 und Bi1 je nach
Wellentyp einer in positiver z-Richtung exponentiell zunehmenden Oberflächenwelle, bzw.
einer sich in negativer z-Richtung bewegenden Raumwelle zuzuordnen sind. Da diese Wellen
im ungeschichteten Halbraum nicht auftreten, können diese Koeffizienten zu Null gesetzt
werden. Für positive Frequenzen verschwinden je nach Wellentyp entweder die Koeffizienten
A1 und Bi1 (bei Oberflächenwellen) oder A2 und Bi2 (bei Raumwellen). Um diese zusätzliche
Fallunterscheidung zu vermeiden, wird im Folgenden immer ein negatives ω vorausgesetzt.
Da die Zustandsgröße Z(x, y, z, t) als physikalische Größe rein reell ist, muss die transfor-
mierte Größe Ẑ(x, y, z, ω) eine konjugiert komplexe Funktion sein [Brigham 1987]. Somit
können die Werte von Ẑ(x, y, z, ω) im Orts-Frequenzraum für positiven Frequenzen ω aus
den Ergebnissen für negative Frequenzen nach einer zweifachen Fourier-Rücktransformation
vom Wellenzahlen- in den Ortsbereich (kx x, ky y) mittels Symmetrieüberlegungen
bestimmt werden.
Nachdem die Koeffizienten A1 , Bx1 und By1 infolge der Randbedingungen im Unendlichen
zu Null gesetzt wurden, können die restlichen drei Unbekannten A2 , Bx2 und By2 mit Hilfe
der lokalen Randbedingungen an der Halbraumoberfläche bestimmt werden. Die Spannun-
gen an der Oberfläche (OF, z = 0) müssen mit den dort angreifenden Belastungen (pzx ,
pzy und pzz ) im Gleichgewicht stehen. Eine Transformation der drei Belastungen in den
Wellenzahlen-Frequenzraum pzi (x, y, z, t) p̂zi (kx , ky , z, ω) und das Aufstellen des Gleich-
gewichts liefert:
3.4 Lösung für den geschichteten Halbraum 17
−2ikx λ1 µ kx ky µ −(λ22 + kx2 )µ A2 −p̂zx
−2iky λ1 µ (λ22 + ky2 )µ −kx ky µ Bx2 = −p̂zy (3.19)
(2kr 2 − ks 2 )µ 2iky λ2 µ −2ikx λ2 µ By2 −p̂zz
Nun kann der Verlauf der transformierten Verschiebungen ûk und der transformierten Span-
nungen σ̂ k mit den Gleichungen (3.11) und (3.16) ermittelt werden. Die Verschiebungen
und Spannungen im Orginalraum (x, y, z, t) erhält man schließlich über eine mehrfache
Fourier-Rücktransformation.
Das hergeleitete Ergebnis gilt allerdings nur unter der Voraussetzung einer dynamischen
Belastung (ω 6= 0), da für eine statische Last mit ω = 0 die Ansätze (3.4) nicht vollständig
sind. Für diesen Fall wird auf die Arbeit [Lenz 2003] verwiesen.
Der geschichtete Halbraum kann analog zum homogenen Halbraums berechnet werden. Der
gewählte Ansatz (3.4) erlaubt es horizontale Schichtbegrenzungen (z = konst) einzuführen,
da die Tiefenkoordinate z untransformiert bleibt. Für jede Schicht s müssen die Wellen-
gleichungen (3.2) erfüllt werden. Daher ergeben sich für jede zusätzliche eingeführte Schicht
sechs neue Unbekannte Aj,s und Bij,s , aber auch sechs zusätzliche Übergangsbedingungen
der Verschiebungen und Spannungen an den Schichtgrenzen.
Um bei Schichten das Auftreten von numerischen Problemen, die sich für große positive
Argumente der Exponentialfunktion ergeben, zu verhindern, werden die Gleichungssysteme
in Abschnitt 3.2 umgeformt [Grundmann u. Müller 1988]:
Bi1 eλ1 z = (Bi1 eλ1 hs ) e−λ1 hs eλ1 z = B̄i1 eλ1 (z−hs ) (3.21b)
mit hs ≥ z
18 3 Der Halbraum unter dynamischer Belastung
Mit den neuen Unbekannten lautet Gleichung (3.11) für die transformierten Verschiebun-
gen:
ûx ikx e
λ1 (z−hs )
ikx e−λ1 z 0 0 −λ2 eλ2 (z−hs ) λ2 e−λ2 z
ûy =iky eλ1 (z−hs ) iky e−λ1 z λ2 eλ2 (z−hs ) −λ2 e−λ2 z · Csch
0 0
−λ1 e−λ1 z −iky eλ2 (z−hs ) −iky e−λ2 z ikx e−λ2 z
ûz λ1 eλ1 (z−hs ) ikx eλ2 (z−hs )
(3.22)
mit T
Csch = Ā1,s A2,s B̄x1,s Bx2,s B̄y1,s By2,s (3.23)
Die transformierten Spannungen ergeben sich analog aus Gleichung (3.16) und (3.17).
Zur Lösung des Systems können die m = 6 · s + 3 Unbekannten über die 3 Randbedingungen
an der Halbraumoberfläche und die 6 · s Übergangsbedingungen an den s Schichtgrenzen
ermittelt werden. Die Verschiebungen und Spannungen an diesen Grenzen können mittels
der Gleichungen (3.24) bis (3.27) bestimmt werden.
Dynamische Lasten, die sich auf dem Halbraum mit einer konstanten Geschwindigkeit gerad-
linig bewegen, können im fouriertransformierten Raum einfach berücksichtigt werden [Müller
1989]. Die Belastungsfunktion einer sich in x-Richtung mit konstanter Geschwindigkeit v be-
wegenden Last p(x, y), die sich bezüglich der Zeit mit der Funktion f(t) verändert, lautet:
Die Fouriertransformierte einer mit der Geschwindigkeit v bewegten und mit der Frequenz
ω harmonisch schwingenden Last ergibt sich somit aus der Fouriertransformierten der unbe-
wegten Last mit einer von kx abhängigen Frequenz ω̄ = ω + vkx
20
y
e2
j
r
z
R
x
g3
e3 e1
g1
g2
Das Problem eines Vollraums mit einem zylindrischen, unendlichen Hohlraum wird am besten
in Zylinderkoordinaten (Abbildung 4.1) beschrieben.
4.1 Lösung der Bewegungsgleichung in Zylinderkoordinaten 21
Der Ortsvektor R eines Punktes im Raum kann sowohl in kartesischen Koordinaten (x1 = x,
0 0 0
x2 = y, x3 = z) als auch in Zylinderkoordinaten (θ1 = x, θ2 = r, θ3 = ϕ) dargestellt
werden.
Zwischen den kartesischen Koordinaten und den Zylinderkoordinaten besteht der Zusam-
menhang:
x=x, y = −r · sin ϕ , z = r · cos ϕ (4.1)
g10 = 1 · e1
Die Transformationsbeziehungen für die Basisvektoren und die Koordinaten lauten somit:
0 0 0 0
gi0 = βi0j ej und xi = xj βj 0i (4.3)
mit
" # 1 0 0
j0
h 0i ∂x
βi0j = = 0 − sin ϕ cos ϕ
i 0
∂θ
0 −r cos ϕ −r sin ϕ
(4.4)
1 0 0
h 0 i ∂θi0
i 1
βj 0 = = 0 − sin ϕ − r cos ϕ
j 0
∂x
1
0 cos ϕ − r sin ϕ
1
g1 = g10 , g2 = g20 , g3 = g3 0 (4.5)
r
Zwischen dem normierten und dem nicht normierten Koordinatensystem kann folgenderma-
ßen transformiert werden:
0 0
gi = βi j gj0 und xi = xj βj 0i (4.6)
22 4 Der Vollraum mit zylindrischem Hohlraum unter dynamischer Belastung
mit
j0
1 0 0 i
1 0 0
h 0
i ∂θ h i ∂θ
βi j = = 0 1 0 und βj 0i = = 0 1 0 (4.7)
∂θi ∂θj 0
0 0 1r 0 0 r
Für die normierte Basis gi ergeben sich die Metriktensoren gij und g ij zu
1 0 0
[gij ] = g ij = 0 1 0
(4.9)
0 0 1
i
= j 0 i = j 0 βi j (4.11)
∂θ ∂θ ∂θ ∂θ
∂ ∂ ∂ ∂ ∂ 1 ∂
1
= , 2
= , 3
= (4.12)
∂θ ∂x ∂θ ∂r ∂θ r ∂ϕ
4.1 Lösung der Bewegungsgleichung in Zylinderkoordinaten 23
1 1
Γ323 = , Γ233 = − , restliche Γkij = 0 (4.13)
r r
∂2 ∂2 1 ∂2 1 ∂2
1 ∂
+ + + − Ψi0 (x, r, ϕ, t) = 0 (4.16)
∂x2 ∂r2 r ∂r r2 ∂ϕ2 cs2 ∂t2
ui = Φ|i + Ψl |k ikl =
0
(4.17)
= Φ,i + Ψi0 ,k βl i ikl
ur = u2 , uϕ = u3 ) berechnet werden:
∂Φ 0
ux = + Ψi0 ,k βl i 1kl =
∂x
∂Φ 0 0
= + Ψi0 ,2 β3i − Ψi0 ,3 β2i = (4.18a)
∂x
∂Φ ∂Ψy ∂Ψz 1 ∂Ψy 1 ∂Ψz
= − cos ϕ − sin ϕ + sin ϕ − cos ϕ
∂x ∂r ∂r r ∂ϕ r ∂ϕ
∂Φ 0
ur = + Ψi0 ,k βl i 2kl =
∂r
∂Φ 0 0
= + Ψi0 ,3 β1i − Ψi0 ,1 β3i = (4.18b)
∂r
∂Φ 1 ∂Ψx ∂Ψy ∂Ψz
= + + cos ϕ + sin ϕ
∂r r ∂ϕ ∂x ∂x
1 ∂Φ 0
uϕ = + Ψi0 ,k βl i 3kl =
r ∂ϕ
1 ∂Φ 0 0
= + Ψi0 ,1 β2i − Ψi0 ,2 β1i = (4.18c)
r ∂ϕ
1 ∂Φ ∂Ψy ∂Ψz ∂Ψx
= − sin ϕ + cos ϕ −
r ∂ϕ ∂x ∂x ∂r
Ersetzt man die trigonometrischen Funktionen sin ϕ und cos ϕ durch komplexe Exponenti-
alfunktionen
1
sin ϕ = i (e−iϕ − eiϕ )
2
(4.19)
1
cos ϕ = (e−iϕ + eiϕ )
2
und zieht die Funktionen eiϕ und e−iϕ unter den Differentialoperator
∂Ψi0 ∂ ±iϕ
e±iϕ = (e Ψi0 ) ∓ i (e±iϕ Ψi0 ) (4.20)
∂ϕ ∂ϕ
∂Φ ∂ 1 iϕ ∂ 1 −iϕ 1 ∂Ψx
ur = −i e (Ψz + iΨy ) + i e (Ψz − iΨy ) + (4.21b)
∂r ∂x 2 ∂x 2 r ∂ϕ
1 ∂Φ ∂ 1 iϕ ∂ 1 −iϕ ∂Ψx
uϕ = + e (Ψz + iΨy ) + e (Ψz − iΨy ) − (4.21c)
r ∂ϕ ∂x 2 ∂x 2 ∂r
Für die Ausdrücke in den eckigen Klammern werden die Skalarfunktionen M1 und M2 ein-
geführt.
1
M1 = eiϕ (Ψz + iΨy ) (4.22a)
2
1
M2 = e−iϕ (Ψz − iΨy ) (4.22b)
2
Setzt man als Zusatzbedingung nach [Long 1967] (siehe Abschnitt 2.3) die Koordinate Ψx
des Vektorpotentials gleich Null, dann vereinfachen sich die Gleichungen (4.21):
∂Φ ∂ 1 1 ∂
ux = +i + [M1 − M2 ] − [M1 + M2 ] (4.23a)
∂x ∂r r r ∂ϕ
∂Φ ∂
ur = −i [M1 − M2 ] (4.23b)
∂r ∂x
1 ∂Φ ∂
uϕ = + [M1 + M2 ] (4.23c)
r ∂ϕ ∂x
Aus der Kombinationen der Bedingungsgleichungen (4.16) für die kartesischen Komponenten
Ψy und Ψz des vektoriellen Feldes ergeben sich die Bedingungsgleichungen für die beiden
Skalarfunktionen M1 und M2 :
∂2 ∂2 ∂2 1 ∂2
1 ∂ 1 ∂
+ + + − 2i − 1 − 2 2 M1 (x, r, ϕ, t) = 0 (4.24a)
∂x2 ∂r2 r ∂r r2 ∂ϕ2 ∂ϕ cs ∂t
∂2 ∂2 ∂2 1 ∂2
1 ∂ 1 ∂
2
+ 2
+ + 2 + 2i − 1 − 2 2 M2 (x, r, ϕ, t) = 0 (4.24b)
∂x ∂r r ∂r r ∂ϕ2 ∂ϕ cs ∂t
Die Lösung der Bewegungsgleichungen erfolgt analog zu Abschnitt 3.1 im Bildraum. Dazu
werden die Ansatzfunktionen Φ, M1 und M2 zunächst in eine Fourierreihe bezüglich des
26 4 Der Vollraum mit zylindrischem Hohlraum unter dynamischer Belastung
Umfangs entwickelt.
n=∞
X
Φ(x, r, ϕ, t) = Φ̃(x, r, n, t)einϕ (4.25a)
n=−∞
n=∞
X
M1 (x, r, ϕ, t) = M̃1 (x, r, n, t)einϕ (4.25b)
n=−∞
n=∞
X
M2 (x, r, ϕ, t) = M̃2 (x, r, n, t)einϕ (4.25c)
n=−∞
Das Einsetzen der Fourierreihen (4.25) in die Gleichungen (4.15) und (4.24), sowie ein an-
schließender Koeffizientenvergleich, liefert die Bedingungsgleichungen für die einzelnen Ko-
effizienten der Fourierreihe:
2
n2 ∂2 1 ∂2
∂ 1 ∂
+ − 2 + 2 − 2 2 Φ̃(x, r, n, t) = 0 (4.26a)
∂r2 r ∂r r ∂x cp ∂t
∂2 (n − 1)2 ∂2 1 ∂2
1 ∂
+ − + 2 − 2 2 M̃1 (x, r, n, t) = 0 (4.26b)
∂r2 r ∂r r2 ∂x cs ∂t
∂2 (n + 1)2 ∂2 1 ∂2
1 ∂
+ − + 2 − 2 2 M̃2 (x, r, n, t) = 0 (4.26c)
∂r2 r ∂r r2 ∂x cs ∂t
∂2 (n − 1)2
1 ∂ 2
+ + kβ − M̂1 (kx , r, n, ω) = 0 (4.27b)
∂r2 r ∂r r2
∂2 (n + 1)2
1 ∂ 2
+ + kβ − M̂2 (kx , r, n, ω) = 0 (4.27c)
∂r2 r ∂r r2
mit
s s
ω2 q ω2 p
kα = − kx2 = kp2 − kx2 und kβ = − kx
2 = ks 2 − kx2 (4.28)
cp2 cs2
4.1 Lösung der Bewegungsgleichung in Zylinderkoordinaten 27
(1) (2)
M̂1 (kx , r, n, ω) = C2n Hn−1 (kβ r) + C5n Hn−1 (kβ r) (4.30b)
(1) (2)
M̂2 (kx , r, n, ω) = C3n Hn+1 (kβ r) + C6n Hn+1 (kβ r) (4.30c)
mit
Hn(1) (z) = Jn (z) + i Yn (z) und Hn(2) (z) = Jn (z) − i Yn (z) (4.31)
Die in diesem Abschnitt hergeleitete Lösung der Wellengleichungen gilt nur unter der Bedin-
gung kx 6= 0. Für einen in x-Richtung sich nicht verändernden Zustand (kx = 0) breiten sich
die Wellen senkrecht zur x-Achse, das heißt in der y, z-Ebene aus. Die Scherwellen können
daher nicht mit den kartesischen Komponenten Ψy und Ψz des vektoriellen Feldes (Ψx wurde
nach [Long 1967] gleich Null gesetzt) beschrieben werden.
Dies kann anschaulich wie folgt gezeigt werden: Während die Skalarfunktion Φ eine Druckwel-
le und somit Verschiebungen senkrecht zur Wellenfront beschreibt, stellen die Komponenten
des Vektorpotentials Ψi Scherwellen dar, die in Verschiebungen parallel zur Ausbreitungs-
ebene resultieren. Für die Größe und Richtung der Schubverformungen sind dabei nur die
Anteile Ψi || von Bedeutung, die parallel zur Wellenfront liegen (Abbildung 4.2). Die resultie-
renden Verformungen up (Ψi ) im Punkt P sind jeweils senkrecht zur Komponente Ψi || . Der
Anteil Ψi⊥ senkrecht zur Wellenfront bildet dagegen keine Schubverformungen ab, da dieser
in Richtung der Wellenausbreitung zeigt und somit in Gleichung (2.9) der Verschiebungsan-
teil des Vektorpotentials zu Null wird (Ψk |k kkl = 0).
28 4 Der Vollraum mit zylindrischem Hohlraum unter dynamischer Belastung
Yi
Yi
Wellenfront
Yi
P
uP(Yi)
y
Yy
Yy
x
z Yy
P Wellenfront
Yz
uP(Yy ,Yz)
Yz Yz
Ist nun die Wellenfront parallel zur x-Achse, wie das bei kx = 0 der Fall ist, so liegen
die beiden Komponenten Ψy || und Ψz || auf einer Geraden. Somit können über die beiden
Komponenten Ψy und Ψz des Vektorpotentials nur Schubverformungen parallel zur x-Achse
aber keine senkrecht dazu beschrieben werden (Abbildung 4.3). Ψx darf in diesem Fall folglich
nicht zu Null gesetzt werden.
Im nächsten Abschnitt wird ein alternativer Ansatz für das Vektorpotential verwendet, der
auch für den Fall kx = 0 Ergebnisse liefert.
Anstelle das vektorielle Potential wie in Abschnitt 4.1.2 mit nur zwei Komponenten Ψi0
darzustellen und die dritte Komponente zu Null zu setzten, kann das Vektorfeld Ψ auch
mit zwei beliebigen voneinander unabhängigen Skalarfunktionen beschrieben werden, die die
Zusatzbedingung Ψi |i = 0 (2.15) erfüllen (siehe Abschnitt 2.3).
4.1 Lösung der Bewegungsgleichung in Zylinderkoordinaten 29
So kann für das vektorielle Potential analog zu [Eringen u. Suhubi 1975] und [Kausel 2006]
ein Ansatz mit zwei Skalarfunktionen ψ und χ gewählt werden:
Da ψ und χ voneinander unabhängige Funktionen sind, müssen sowohl ΨI (ψ) als auch
ΨII (χ) divergenzfrei sein (2.15) und der Wellengleichung (2.13b)
1
Ψi |jj − Ψ̈i = 0 (4.33)
cs2
genügen. Setzt man ΨI (ψ) in Gleichung (4.33) ein, so erhält man die Bedingungsgleichung
für die Skalarfunktion ψ:
1
ψ|jj − 2 ψ̈ = 0 (4.34)
cs
!
ψ|1 = 0 (4.35)
Da ΨII (χ) die Rotation des Vektorfeldes χg1 darstellt, muss ΨII (χ) analog zu Gleichung
(2.11) ohne Einschränkung von χ divergenzfrei sein:
i
χ|j ij1 =0 (4.36)
bzw.
j
Ai |jj = Aj |j i − Am |l klm ijk
(4.37)
30 4 Der Vollraum mit zylindrischem Hohlraum unter dynamischer Belastung
ergibt sich die Bedingungsgleichung (4.33) für das vektorielle Potential zu:
1 j 1
Ψi |jj − Ψ̈i = Ψj |j i − Ψm |l klm ijk − 2 Ψ̈i =
cs2 |{z} cs
=0
j 1 !
= − Ψm |l klm ijk − 2 Ψ̈i = 0 (4.38)
cs
= a,3
,j
ij2
gi − a,2
,j
ij3
gi − a,2 Γ323 g1 =
1
= a,31 g3 − a,33 g1 − a,22 g1 + a,21 g2 − a,2 g1 + [a,11 g1 − a,11 g1 ] =
r
= −a|jj i23 + a|1i gi
(4.39)
da
und
ΨII (ψ) in Gleichung (4.38) eingesetzt liefert unter Zuhilfenahme von Gleichung (4.39)
j 1
− (χ|n mn1 )|l klm ijk − 2 χ̈|j ij1 =
cs
j 1
= − −χ|ll k23 + χ|1k ijk − 2 χ̈|j ij1 =
cs
1
= χ|lj
l ij1 − χ|
1kj
ijk − 2 χ̈|j ij1 =
| {z } cs
=0
j
1 !
= χ|ll − χ̈ ij1 = 0 (4.42)
cs2
4.1 Lösung der Bewegungsgleichung in Zylinderkoordinaten 31
1
χ|jj − χ̈ = 0 (4.43)
cs2
Mit Hilfe von Gleichung (4.14) lauten die Bedingungsgleichungen für das skalare Potential
Φ (2.13a) und die Skalarfunktionen ψ (4.34) und χ (4.43) in Zylinderkoordinaten:
∂2 ∂2 1 ∂2 1 ∂2
1 ∂
+ + + − Φ(x, r, ϕ, t) = 0 (4.44a)
∂x2 ∂r2 r ∂r r2 ∂ϕ2 cp2 ∂t2
∂2 ∂2 1 ∂2 1 ∂2
1 ∂
+ + + − ψ(x, r, ϕ, t) = 0 (4.44b)
∂x2 ∂r2 r ∂r r2 ∂ϕ2 cs2 ∂t2
∂2 ∂2 1 ∂2 1 ∂2
1 ∂
+ + + − χ(x, r, ϕ, t) = 0 (4.44c)
∂x2 ∂r2 r ∂r r2 ∂ϕ2 cs2 ∂t2
n=∞
X
ψ(x, r, ϕ, t) = ψ̃(x, r, n, t)einϕ (4.45b)
n=−∞
n=∞
X
χ(x, r, ϕ, t) = χ̃(x, r, n, t)einϕ (4.45c)
n=−∞
Das Einsetzen der Fourierreihen (4.45) in die Gleichungen (4.44), sowie ein anschließender
Koeffizientenvergleich, liefert die Bedingungsgleichungen für die einzelnen Koeffizienten der
Fourierreihe:
2
∂2 n2 1 ∂2
∂ 1 ∂
+ + − 2 − 2 2 Φ̃(x, r, n, t) = 0 (4.46a)
∂x2 ∂r2 r ∂r r cp ∂t
∂2 ∂2 n2 1 ∂2
1 ∂
+ + − 2 − 2 2 ψ̃(x, r, n, t) = 0 (4.46b)
∂x2 ∂r2 r ∂r r cs ∂t
∂2 ∂2 n2 1 ∂2
1 ∂
+ + − 2 − 2 2 χ̃(x, r, n, t) = 0 (4.46c)
∂x2 ∂r2 r ∂r r cs ∂t
32 4 Der Vollraum mit zylindrischem Hohlraum unter dynamischer Belastung
∂2 n2
1 ∂ 2
+ + kβ − 2 ψ̂(kx , r, n, ω) = 0 (4.47b)
∂r2 r ∂r r
∂2 n2
1 ∂ 2
+ + kβ − 2 χ̂(kx , r, n, ω) = 0 (4.47c)
∂r2 r ∂r r
mit
s s
ω2 2 =
q ω2 p
kα = − kx kp2 − kx2 und kβ = − kx2 = ks 2 − kx2 (4.48)
cp2 cs2
Die allgemeine Lösung für die drei transformierten Funktionen Φ̂, ψ̂ und χ̂ ergibt sich analog
zu Gleichung (4.29) zu:
bzw.
Aufgrund der für dieses Problem günstigeren Lösungscharakteristik (siehe Abschnitt 4.3)
wird in dieser Arbeit der Ansatz mit Hankel-Funktionen (4.50) verwendet.
Für die Sonderfälle kα bzw. kβ gleich Null (kx2 = kp2 bzw. kx2 = ks 2 ) lauten die Differential-
4.2 Verschiebungen und Spannungen in Zylinderkoordinaten 33
gleichungen (4.47) für das skalare Potential Φ̂ und die Skalarfunktionen ψ̂ und χ̂:
∂2 n2
1 ∂
+ − 2 Φ̂(kx , r, n, ω) = 0 (4.51a)
∂r2 r ∂r r
bzw.
∂2 n2
1 ∂
+ − 2 ψ̂(kx , r, n, ω) = 0 (4.51b)
∂r2 r ∂r r
∂2 n2
1 ∂
+ − 2 χ̂(kx , r, n, ω) = 0 (4.51c)
∂r2 r ∂r r
Da diese Sonderfälle nur bei einem ungedämpften Boden auftreten können, werden sie nach-
stehend nicht mehr berücksichtigt.
Der in diesem Kapitel verwendete Potentialansatz ist im Gegensatz zur Lösung in Abschnitt
4.1.2 auch für einen sich in x-Richtung nicht verändernden Zustand (kx = 0) gültig. Daher
wird im Folgenden dieser alternative Ansatz (4.32) des Vektorfeldes verwendet.
ui = Φ|i + Ψl |k ikl =
= Φ,i + ψ|k ik1 + (χ|j lj1 )|k ikl =
(4.53)
= Φ,i + ψ|k ik1 − χ|jj i23 + χ|1i =
1
= Φ,i + ψ|k ik1 − 2 χ̈ i23 + χ|1i
cs
34 4 Der Vollraum mit zylindrischem Hohlraum unter dynamischer Belastung
1 11 ∂Φ 1 ∂ 2χ ∂ 2χ
ux = Φ,1 − χ̈ + χ| = − + 2 (4.54a)
cs2 ∂x cs2 ∂t2 ∂x
∂Φ 1 ∂ψ ∂ 2χ
ur = Φ,2 + ψ|3 + χ|12 = + + (4.54b)
∂r r ∂ϕ ∂x∂r
13 1 ∂Φ ∂ψ 1 ∂ 2 χ
uϕ = Φ,3 − ψ|2 + χ| = − + (4.54c)
r ∂ϕ ∂r r ∂x∂ϕ
Die Gleichungen für die Verschiebungen (4.54) können in Matrixform zusammengefasst wer-
den:
∂ ∂2 1 ∂2
ux 0 ∂x2
− cs 2 ∂t2 Φ
∂x
∂ ∂2
ur = ∂r 1r ∂ϕ∂
ψ (4.55)
∂x∂r
1 ∂ ∂ 1 ∂2
uϕ r ∂ϕ
− ∂r r ∂x∂ϕ χ
uz Dz Πz
Der Index z steht für Zylinderkoordinaten.
Die Verschiebungsgrößen im Bildraum (kx , r, n, ω) ergeben sich daraus zu:
ûx ikx 0 kβ2 Φ̂
∂
ûr = ∂r i nr i kx ∂r
∂
ψ̂ (4.56)
n ∂ n
ûϕ i r − ∂r − r kx χ̂
Schreibt man den Ansatz (4.50) für die Skalarfunktionen Φ̂, ψ̂ und χ̂ in Matrixform
C1n
C
(1) (2) 2n
Φ̂ Hn (kα r) 0 0 Hn (kα r) 0 0
C3n
(1) (1)
ψ̂ = 0 Hn (kβ r) 0 0 Hn (kβ r) 0
C4n
(1) (1)
χ̂ 0 0 Hn (kβ r) 0 0 Hn (kβ r)
C5n
Π̂z Âz C6n
Cz
(4.57)
4.2 Verschiebungen und Spannungen in Zylinderkoordinaten 35
z Lz
ˆz L̂z
mit T
σ̂ z = σ̂xx σ̂rr σ̂ϕϕ σ̂rx σ̂rϕ σ̂xϕ (4.62)
Die Elastizitätsmatrix Êz ist identisch mit der Elastizitätsmatrix des kartesischen Koor-
dinatensystems Êk aus Gleichung (3.15), da es sich hier ebenfalls um ein orthonormales
36 4 Der Vollraum mit zylindrischem Hohlraum unter dynamischer Belastung
Koordinatensystem handelt.
Die transformierten Spannungen σ̂ z ergeben sich somit aus den Unbekannten Cz mit
Die sechs unbekannten Koeffizienten C1n - C6n werden mit Hilfe der Randbedingungen be-
rechnet. Drei Koeffizienten können wie in Abschnitt 3.3 aus den nicht lokalen Randbedingun-
gen im Unendlichen ermittelt werden. So müssen die abgebildeten Wellen mit zunehmender
Entfernung vom Lasteinleitungsort abklingen und dürfen nur vom Ort der Lasteinleitung
fortlaufen. [Müller 2007] zeigt, dass für negative Frequenzen ω die Hankel-Funktionen erster
(1)
Art Hn Wellen mit solchen Eigenschaften beschreiben. Die Hankel-Funktionen zweiter Art
(2)
Hn stehen dagegen für Wellen, die mit zunehmender Entfernung vom Lasteinleitungsort
aufklingen bzw. auf den Lasteinleitungsort zurücklaufen. Da diese Wellen im homogenen
Vollraum mit zylindrischem Hohlraum nicht auftreten, können die zugehörigen Koeffizienten
C4n - C6n zu Null gesetzt werden. Für positive Frequenzen beschreiben je nach Wellentyp
(2)
entweder die Hankel-Funktionen zweiter Art Hn Wellen die mit zunehmender Entfernung
(1)
vom Lasteinleitungsort aufklingen oder die Hankel-Funktionen erster Art Hn Wellen die
auf den Lasteinleitungsort zurücklaufen. Somit verschwinden je nach Wellentyp entweder die
zugehörigen Koeffizienten C4n - C6n oder C1n - C3n .
Ähnlich wie für den Halbraum, wo zwischen Oberflächen- und Raumwellen unterschieden
wird, können die Lösungen für den Vollraum mit zylindrischen Hohlraum in Nahfeld- und
Fernfeldlösungen unterteilt werden. Die Wellentypen können mit Hilfe der Werte von kα bzw.
kβ in Gleichung (4.48) für einen ungedämpften Boden gegeneinander abgegrenzt werden.
Für imaginäre Werte von kα bzw. kβ (kx2 > kp2 bzw. kx2 > ks 2 ) liegen Nahfeldlösungen
4.3 Lösung für den homogenen Vollraum mit zylindrischem Hohlraum 37
vor, welche vom Ort der Lasteinleitung monoton abklingen. Für reelle Werte von kα bzw.
kβ (kx2 < kp2 bzw. kx2 < ks 2 ) liegen Fernfeldlösungen vor, die als sich vom zylindrischen
Hohlraum wegbewegende Wellen interpretiert werden können.
Nachdem die Koeffizienten C4n - C6n infolge der Randbedingungen im Unendlichen zu Null
gesetzt wurden, können die restlichen drei Unbekannten C1n - C3n unter Zuhilfenahme der
lokalen Randbedingungen an der Oberfläche des Lochrandes berechnet werden. Die Spannun-
gen am Lochrand (LR, r = r0 ) müssen mit den dort angreifenden Belastungen (prx , prr und
prϕ ) im Gleichgewicht stehen. Eine Transformation der drei Belastungen in den Bildraum
pri (x, y, z, t) p̂ri (kx , r, n, ω) und ein Aufstellen des Gleichgewichts liefert:
Kz,41 Kz,42 Kz,43 C1n −p̂rx
Kz,21 Kz,22 Kz,23 C2n = −p̂rr (4.64)
Kz,51 Kz,52 Kz,53 C3n −p̂rϕ
Die Elemente Kz,ij der Matrix K̂LR sind dem Anhang A.3.2 zu entnehmen.
Nun kann der Verlauf der transformierten Verschiebungen ûz und der transformierten Span-
nungen σ̂ z mit den Gleichungen (4.58) und (4.63) ermittelt werden. Die Verschiebungen
und Spannungen im Orginalraum (x, r, ϕ, t) erhält man schließlich über eine mehrfache
Fourier-Rücktransformation.
Das in diesem Kapitel hergeleitete Ergebnis gilt allerdings nur unter der Voraussetzung einer
dynamischen Belastung (ω 6= 0), da für eine statische Last mit ω = 0 die verwendeten An-
sätze nicht vollständig sind. Für diesen Fall wird auf die Arbeit von [Konrad 1985] verwiesen,
der bei einer statischen Belastung auf den Ansatz von [Papkovich 1932] und [Neuber 1934]
zurückgreift.
5.1 Vorbemerkungen
Zur Lösung des Problems Vollraum mit sphärischem Hohlraum unter dynamischer Belastung
wird im Folgenden analog zu Abschnitt 4 vorgegangen. Zunächst werden in Abschnitt 5.2.1
als Grundlage die Transformationsmatrizen für das normierte sphärische Koordinatensys-
tem, sowie die zugehörigen Ableitungen und Christoffelsymbole bestimmt.
Für die Lösung der Wellengleichung in Kugelkoordinaten wird in Abschnitt 5.2.2 ein ähn-
licher Ansatz wie in Abschnitt 4.1.3 gewählt. So wird das vektorielle Potential Ψ mit zwei
beliebigen voneinander unabhängigen Skalarfunktionen beschrieben, die die Zusatzbedingung
Ψi |i = 0 erfüllen. Anschließend wird gezeigt, dass die beiden Skalarfunktionen der gleichen
Wellengleichung wie das skalare Potential Φ genügen müssen.
Im Gegensatz zu Abschnitt 4.1.3, in welchem die Potentiale in eine Fourierreihe entlang
des Zylinderumfangs entwickelt werden, werden nun die Potentiale in eine zweidimensionale
sphärische Fourierreihe über die Kugeloberfläche zerlegt. Im fouriertransformierten Bildraum
kann schließlich für jedes Reihenglied eine analytische Lösung gefunden werden.
In Abschnitt 5.3 werden analog zu Abschnitt 4.2 die Verschiebungen im Orginal- und trans-
formierten Bildraum mit Hilfe der Differentialoperatormatrix Ls berechnet. Daraus können
anschließend die Spannungen durch Multiplikation mit der Elastizitätsmatrix Es ermittelt
werden.
Schließlich wird in Abschnitt 5.4 die Lösung für den dynamisch belasteten Vollraum mit
sphärischem Hohlraum mit Hilfe der Randbedingungen an der Oberfläche des Hohlraums
ermittelt.
5.2 Lösung der Bewegungsgleichung in Kugelkoordinaten 39
y
e2 r j
x
J
z R
g2
e1
g3
g1
e3
Das Problem eines Vollraums mit einem kugelförmigen Hohlraum wird sinnvoller Weise in
sphärischen Koordinaten (Abbildung 5.1) beschrieben.
Der Ortsvektor R eines Punktes im Raum kann sowohl in kartesischen Koordinaten (x1 = x,
0 0 0
x2 = y, x3 = z), als auch in sphärischen Koordinaten (θ1 = R, θ2 = ϑ, θ3 = ϕ) dargestellt
werden.
Zwischen den kartesischen Koordinaten und den Kugelkoordinaten besteht der Zusammen-
hang:
x = R · sin ϑ · cos ϕ , y = R · sin ϑ · sin ϕ , z = R · cos ϑ (5.1)
0 0 0 0
gi0 = βi0j ej und xi = xj βj 0i (5.2)
40 5 Der Vollraum mit sphärischem Hohlraum unter dynamischer Belastung
mit
" # sin ϑ cos ϕ sin ϑ sin ϕ cos ϑ
0
h 0
i ∂xj
βi0j
= =
R cos ϑ cos ϕ R cos ϑ sin ϕ −R sin ϑ
∂θi0
−R sin ϑ sin ϕ R sin ϑ cos ϕ 0
(5.3)
− Rsin ϕ
1
sin ϑ cos ϕ R
cos ϑ cos ϕ sin ϑ
h 0 i ∂θi0
βj 0i = =
sin ϑ sin ϕ
1
cos ϑ sin ϕ cos ϕ
∂xj 0 R R sin ϑ
cos ϑ − R1 sin ϑ 0
1 1
g1 = g10 , g2 = g2 0 , g3 = g3 0 (5.4)
R R sin ϑ
Zwischen dem normierten und dem nicht normierten Koordinatensystem kann folgenderma-
ßen transformiert werden:
0 0
gi = βi j gj0 und xi = xj βj 0i (5.5)
mit
1 0 0 1 0 0
j0 i
h 0
i ∂θ h i ∂θ
βi j
= = 1
0 R 0 und βj 0i = =
0 R 0 (5.6)
∂θi ∂θj 0
1
0 0 R sin ϑ
0 0 R sin ϑ
− sin ϕ cos ϕ 0
(5.7)
sin ϑ cos ϕ cos ϑ cos ϕ − sin ϕ
i h j0 i h ii
βj 0 = βj 0 · βj 0 =
sin ϑ sin ϕ cos ϑ sin ϕ cos ϕ
cos ϑ − sin ϑ 0
5.2 Lösung der Bewegungsgleichung in Kugelkoordinaten 41
Für die normierte Basis gi ergeben sich die Metriktensoren gij und g ij zu
1 0 0
[gij ] = g ij = 0 1 0
(5.8)
0 0 1
∂ ∂ ∂ 1 ∂ ∂ 1 ∂
1
= , 2
= , 3
= (5.11)
∂θ ∂R ∂θ R ∂ϑ ∂θ R sin ϑ ∂ϕ
1 1 1
Γ122 = − , Γ133 = − , Γ212 =
R R R
(5.12)
cos ϑ 1 cos ϑ
Γ233 = − , Γ313 = , Γ323 = , restliche Γkij = 0
R sin ϑ R R sin ϑ
Das vektorielle Potential Ψ aus Gleichung (2.9) kann wie in Abschnitt 4.1.3 mit zwei be-
liebigen voneinander unabhängigen Skalarfunktionen beschrieben, die die Zusatzbedingung
Ψi |i = 0 (2.15) erfüllen. Analog zu [Eringen u. Suhubi 1975] und [Kausel 2006] wird ein
Ansatz mit den zwei Skalarfunktionen ψ und χ gewählt (5.13):
Die Skalarfunktion ψ enthält den Koeffizienten des vektorielle Potentials Ψ in radialer Rich-
tung. Mit der Skalarfunktion χ wird die Komponente des vektorielle Potentials senkrecht
dazu beschrieben. Die Richtung dieser Komponente hängt von der Rotation des Vektorfeldes
Rχg1 ab und kann somit in jede beliebige Richtung auf der Kugeloberfläche zeigen. Daher ist
es mit diesem Ansatz möglich für jede Wellenausbreitungsrichtung die Schubverformungen
abzubilden.
Da ψ und χ voneinander unabhängige Funktionen sind, müssen sowohl ΨI (ψ) als auch
ΨII (χ) divergenzfrei sein (2.15) und der Wellengleichung (2.13b)
1
Ψi |jj − Ψ̈i = 0 (5.14)
cs2
genügen.
!
(Rψ)|1 = 0 (5.15)
Da ΨII (χ) die Rotation des Vektorfeldes Rχg1 darstellt, muss ΨII (χ) analog zu Gleichung
(2.11) ohne Einschränkung von χ divergenzfrei sein:
i
(Rχ)|j ij1 =0 (5.16)
bzw.
j
Ai |jj = Aj |j i − Am |l klm ijk
(5.17)
ergibt sich die Bedingungsgleichung (5.14) für das vektorielle Potential zu:
1 j 1
Ψi |jj − Ψ̈i = Ψj |j i − Ψm |l klm ijk − 2 Ψ̈i =
cs2 |{z} cs
=0
j 1 !
= − Ψm |l klm ijk − 2 Ψ̈i = 0 (5.18)
cs
Da ψ und χ voneinander unabhängige Funktionen sind, müssen sowohl ΨI (ψ) als auch
ΨII (χ) dieser Bedingung genügen.
5.2 Lösung der Bewegungsgleichung in Kugelkoordinaten 43
= R a,3 ,j ij2 gi − R a,2 ,j ij3 gi − R a,2 Γ323 g1 + R a,2 Γ313 g2 + R a,3 Γ212 g3 =
cos ϑ
=R a,31 g3 − R a,33 g1 − R a,22 g1 + R a,21 g2 − a,2 g1 + a,2 g2 + a,3 g3 =
sin ϑ
cos ϑ
= − R a,33 g1 − R a,22 g1 − a,2 g1 − [2 a,1 g1 + R a,11 g1 ] +
sin ϑ
+ R a,31 g3 + R a,21 g2 + a,2 g2 + a,3 g3 + [2 a,1 g1 + R a,11 g1 ] =
= −R a|jj i23 + (Ra)|1i gi
(5.19)
da
und
Entsprechend gilt:
j
(Ra)|l kl1 ijk gi = −R a|jj i23 + (Ra)|1i gi
(5.22)
Setzt man ΨI (ψ) in Gleichung (5.18) ein, so erhält man unter Verwendung von Gleichung
(5.15) und (5.22):
j 1
− (Rψ)|l kl1 ijk − R ψ̈ i23 =
cs2
1
= R ψ|jj i23 − (Rψ)|1i − 2 R ψ̈ i23 =
| {z } cs
=0
1 !
= ψ|jj − 2 ψ̈ R i23 = 0 (5.23)
cs
44 5 Der Vollraum mit sphärischem Hohlraum unter dynamischer Belastung
Aus Gleichung (5.23) erhält man somit die Bedingungsgleichung für die Skalarfunktion ψ:
1
ψ|jj − ψ̈ = 0 (5.24)
cs2
ΨII (ψ) in Gleichung (5.14) eingesetzt liefert mit Hilfe von Gleichung (5.19)
j 1
− ((Rχ)|n mn1 )|l klm ijk − 2 (R χ̈)|j j1i =
cs
j 1
= − −R χ|ll k23 + (Rχ)|1k ijk − 2 (R χ̈)|j j1i =
cs
j 1
= R χ|ll ij1 + (Rχ)|1kj ijk − 2 (R χ̈)|j ij1 =
| {z } cs
=0
j
l 1 !
= R χ|l − 2 χ̈ ij1 = 0 (5.25)
cs
1
χ|jj − χ̈ = 0 (5.26)
cs2
= Φ,11 + Φ,22 + Φ,33 + Φ,1 Γ212 + Φ,1 Γ313 + Φ,2 Γ323 = (5.27)
2
1 ∂2 ∂2
∂ 1 2 ∂ cos ϑ ∂
= + + + + Φ
∂R2 R2 ∂ϑ2 R2 sin2 ϑ ∂ϕ2 R ∂R R2 sin ϑ ∂ϑ
∂2 ∂2 ∂2 1 ∂2
2 ∂ 1 cos ϑ ∂ 1
+ + 2 + + − 2 2 Φ(R, ϑ, ϕ, t) = 0 (5.28a)
∂R 2 R ∂R R ∂ϑ2 sin ϑ ∂ϑ sin2 ϑ ∂ϕ2 cp ∂t
∂2 ∂2 ∂2 1 ∂2
2 ∂ 1 cos ϑ ∂ 1
+ + 2 + + − 2 2 ψ(R, ϑ, ϕ, t) = 0 (5.28b)
∂R 2 R ∂R R ∂ϑ2 sin ϑ ∂ϑ sin2 ϑ ∂ϕ2 cs ∂t
∂2 ∂2 ∂2 1 ∂2
2 ∂ 1 cos ϑ ∂ 1
+ + 2 + + − 2 2 χ(R, ϑ, ϕ, t) = 0 (5.28c)
∂R 2 R ∂R R ∂ϑ2 sin ϑ ∂ϑ sin2 ϑ ∂ϕ2 cs ∂t
5.2 Lösung der Bewegungsgleichung in Kugelkoordinaten 45
Der in runden Klammern stehende Teil wird als Winkelanteil des Laplace-Operators be-
zeichnet. Zu dessen Lösung werden Kugelflächenfunktionen Yml (ϑ, ϕ) verwendet, die einen
vollständigen und orthonormalen Satz von Eigenfunktionen bilden, welche die Eigenwert-
gleichung (5.29) erfüllen ([Heine 1861], [Hobson 1931] und [Müller 1966]).
∂2 1 ∂2
cos ϑ ∂
+ − Y l (ϑ, ϕ) = −m(m + 1) Yml (ϑ, ϕ) (5.29)
∂ϑ2 sin ϑ ∂ϑ sin2 ϑ ∂ϕ2 m
Die Kugelflächenfunktionen setzen sich aus dem Produkt von trigonometrischen Funktionen
- hier dargestellt durch eine komplexe Exponentialfunktion - und assoziierten Legendre-
Funktionen Pml (cos ϑ) zusammen (Abbildung 5.2):
Die assoziierten Legendre-Funktionen Pml (cos ϑ), im Folgenden mit Pml abgekürzt, liefern nur
Werte für |l| ≤ m und genügen der Differentialgleichung (siehe Anhang A.1.4, [Abramowitz
u. Stegun 1965] und [Jahnke 1966]):
∂2 l2
cos ϑ ∂
+ − P l = −m(m + 1) Pml (5.31)
∂ϑ2 sin ϑ ∂ϑ sin2 ϑ m
Entwickelt man nun die Ansatzfunktionen Φ, ψ und χ jeweils in eine Reihe von Kugelflä-
chenfunktionen
m=∞
X X l=m
Φ(R, ϑ, ϕ, t) = Φ̃(R, m, l, t) Pml eilϕ (5.32a)
m=0 l=−m
m=∞
X X l=m
ψ(R, ϑ, ϕ, t) = ψ̃(R, m, l, t) Pml eilϕ (5.32b)
m=0 l=−m
46 5 Der Vollraum mit sphärischem Hohlraum unter dynamischer Belastung
m=∞
X X l=m
χ(R, ϑ, ϕ, t) = χ̃(R, m, l, t) Pml eilϕ (5.32c)
m=0 l=−m
und setzt die Reihen (5.32) dann in die Gleichungen (5.28) ein, so führt ein anschließender
Koeffizientenvergleich mit Hilfe von Gleichung (5.29) zu den Bedingungsgleichungen für die
einzelnen Koeffizienten der Reihe der Kugelflächenfunktionen:
∂2 1 ∂2
2 ∂ m(m + 1)
+ − − 2 2 Φ̃(R, m, l, t) = 0 (5.33a)
∂R2 R ∂R R2 cp ∂t
∂2 1 ∂2
2 ∂ m(m + 1)
+ − − 2 2 ψ̃(R, m, l, t) = 0 (5.33b)
∂R2 R ∂R R2 cs ∂t
∂2 1 ∂2
2 ∂ m(m + 1)
+ − − 2 2 χ̃(R, m, l, t) = 0 (5.33c)
∂R2 R ∂R R2 cs ∂t
Durch eine Fouriertransformation bezüglich der Zeit t ω vom Zeit- in den Frequenzbe-
reich lassen sich die Gleichungen (5.33) in ein System gewöhnlicher Differentialgleichungen
überführen:
2
∂ 2 ∂ 2 m(m + 1)
+ + kp − Φ̂(R, m, l, ω) = 0 (5.34a)
∂R2 R ∂R R2
∂2
2 ∂ 2 m(m + 1)
+ + ks − ψ̂(R, m, l, ω) = 0 (5.34b)
∂R2 R ∂R R2
∂2
2 ∂ 2 m(m + 1)
+ + ks − χ̂(R, m, l, ω) = 0 (5.34c)
∂R2 R ∂R R2
mit q p
k̃p = kp2 und k̃s = ks 2 (5.36)
5.3 Verschiebungen und Spannungen in Kugelkoordinaten 47
Als Argument der sphärischen Bessel-Funktionen jm und ym tritt k̃p R bzw. k̃s R auf. Alter-
(1)
nativ kann auch ein Ansatz mit sphärischen Hankel-Funktionen erster Art hm und zweiter
(2)
Art hm gefunden werden:
mit
h(1)
m (z) = jm (z) + i ym (z) und h(2)
m (z) = jm (z) − i ym (z) (5.38)
Aufgrund der für dieses Problem günstigeren Lösungscharakteristik (siehe Abschnitt 5.4)
wird in dieser Arbeit der Ansatz mit sphärischen Hankel-Funktionen (5.37) verwendet.
ui = Φ|i + Ψl |k ikl =
1
uR = Φ,1 − R 2
χ̈ + (Rχ)|11 =
cs
∂Φ 1 ∂ 2 χ ∂ 2 (Rχ)
= −R 2 + = (5.40a)
∂R cs ∂t2 ∂R2
∂Φ ∂ 2χ ∂χ 1 ∂ 2χ
= +R +2 −R 2
∂R ∂R2 ∂R cs ∂t2
48 5 Der Vollraum mit sphärischem Hohlraum unter dynamischer Belastung
Die Gleichungen für die Verschiebungen (5.40) können in Matrixform zusammengefasst wer-
den: 2
∂ ∂ 2 ∂ 1 ∂2
uR 0 R ∂R2
+ − cs 2 ∂t2
Φ
∂R R ∂R
uϑ = 1 ∂ 1 ∂ 1 ∂
+ ∂R
∂ ψ (5.41)
R ∂ϑ sin ϑ ∂ϕ R ∂ϑ
1 ∂ ∂ 1 1 ∂ ∂
uϕ R sin ϑ ∂ϕ
− ∂ϑ sin ϑ R
+ ∂R ∂ϕ
χ
us Ds Πs
Der Index s steht für sphärische Koordinaten.
Die Verschiebungsgrößen für das Reihenglied (m, l) ergeben sich somit im (R, ϑ, ϕ, ω)-Raum
zu:
m(m+1) l
∂ l ilϕ ilϕ
ûR (m, l) P m e 0 P m e Φ̂
∂R∂P l R
l
∂Pm ilϕ
ûϑ (m, l) = 1 m eilϕ l 1 ∂
l ilϕ
R ∂ϑ i P
sin ϑ m
e R
+ ∂R ∂ϑ
e ψ̂
(5.42)
l
l
P l eilϕ − ∂P eilϕ i sinl ϑ R1 + ∂R∂
ûϕ (m, l) i R sin ϑ m
m
∂ϑ
Pml eilϕ χ̂
ûs D̂s Π̂s
Schreibt man den Ansatz (5.37) für die Skalarfunktionen Φ̂, ψ̂ und χ̂ in Matrixform
C1lm
(1) (2)
C2lm
Φ̂ hm (k̃p R) 0 0 hm (k̃p R) 0 0
C
ψ̂ = (1) (1)
3lm
0 hm (k̃s R) 0 0 hm (k̃s R) 0
C4lm
(1) (1)
χ̂ 0 0 hm (k̃s R) 0 0 hm (k̃s R)
C
5lm
Für das Reihenglied (m, l) lautet die Gleichungen (5.45) im (R, ϑ, ϕ, ω)-Raum:
∂
ˆRR (m, l) 0 0
∂R
ˆϑϑ (m, l) 1 1 ∂
0
R R ∂ϑ û (m, l)
R
ˆϕϕ (m, l) R1 cos ϑ l
R sin ϑ
i R sin ϑ
= ûϑ (m, l) (5.46)
1 ∂ 1 ∂ 1
ˆ (m, l) − 2R 0
Rϑ 2R ∂ϑ 2 ∂R
ûϕ (m, l)
ˆRϕ (m, l) i l 0 1 ∂
− 2R1
2R sin ϑ 2 ∂R
ˆϑϕ (m, l) 0 l
i 2R sin 1 ∂
− 2Rcossinϑ ϑ ûs
ϑ 2R ∂ϑ
ˆs L̂s
mit
T
σ̂ s = σ̂RR (m, l) σ̂ϑϑ (m, l) σ̂ϕϕ (m, l) σ̂Rϑ (m, l) σ̂Rϕ (m, l) σ̂ϑϕ (m, l) (5.48)
Die Elastizitätsmatrix Ês ist identisch mit der Elastizitätsmatrix des kartesischen Koor-
dinatensystems Êk aus Gleichung (3.15), da es sich hier ebenfalls um ein orthonormales
Koordinatensystem handelt.
50 5 Der Vollraum mit sphärischem Hohlraum unter dynamischer Belastung
Die transformierten Spannungen σ̂ s können somit aus den Unbekannten Cs berechnet wer-
den:
σ̂ s = Ês · L̂s · D̂s · Âs · Cs = K̂s · Cs (5.49)
Die sechs unbekannten Koeffizienten C1lm - C6lm werden mit Hilfe der Randbedingungen
berechnet. Drei Koeffizienten können wiederum aus den nicht lokalen Randbedingungen im
Unendlichen ermittelt werden.
Die sphärischen Hankel-Funktionen stehen mit den halbzahligen Hankel-Funktionen in fol-
gender Beziehung [Abramowitz u. Stegun 1965]:
r
π (1)
h(1)
m (z) = H (z) (5.50a)
2z m+1/2
r
π (2)
h(2)
m (z) = H (z) (5.50b)
2z m+1/2
Für negative Frequenzen ω beschreiben daher die Lösungen mit sphärischen Hankel-Funk-
(1)
tionen erster Art hm analog zu Abschnitt 4.3 Wellen, die mit zunehmender Entfernung vom
Lasteinleitungsort abklingen und vom Ort der Lasteinleitung fortlaufen. Die sphärischen
(2)
Hankel-Funktionen zweiter Art hm stehen dagegen für Wellen, die mit zunehmender Ent-
fernung vom Lasteinleitungsort aufklingen bzw. auf den Lasteinleitungsort zurücklaufen. Da
diese Wellen im homogenen Vollraum mit sphärischem Hohlraum nicht auftreten, können
die zugehörigen Koeffizienten C4lm - C6lm zu Null gesetzt werden. Für positive Frequenzen
(1)
beschreiben die sphärischen Hankel-Funktionen erster Art hm Wellen die mit zunehmender
Entfernung vom Lasteinleitungsort aufklingen bzw. auf den Lasteinleitungsort zurücklaufen
und somit verschwinden in diesem Fall die zugehörigen Koeffizienten C1lm - C3lm .
Da die Argumente der sphärischen Hankel-Funktionen k̃p R und k̃s R für einen ungedämpften
Vollraum nur reelle Werte annehmen, stellen die Ergebnisse für den Vollraum mit kugelför-
migen Hohlraum nur Fernfeldlösungen dar. Anders als im Fall eines zylindrischen Hohlraum
existieren hier keine Nahfelder.
Die transformierten Spannungen für das Reihenglied (m, l) ergeben sich nach Gleichung
(5.49) und Anhang A.4.2 zu:
m+l l
σ̂Rϑ = m cot ϑ A2 Pml − l
A2 Pm−1 +i A3 Pml (5.51b)
sin ϑ sin ϑ
l m+l
σ̂Rϕ = i A2 Pml − m cot ϑ A3 Pml + l
A3 Pm−1 (5.51c)
sin ϑ sin ϑ
mit
m2 − m 1 2
2 (1)
A1 = C1lm − k̃s 2µ h(1)
m (k̃p R)
+ k̃p 2µ hm+1 (k̃p R) eilϕ +
R2 2 R
3
m2 + m
m −m (1) (1)
+C3lm 2µ hm (k̃s R) − k̃s 2µ hm+1 (k̃s R) eilϕ
R2 R
m−1 (1) 1 (1)
A2 = C1lm 2
2µ hm (k̃p R) − k̃p 2µ hm+1 (k̃p R) eilϕ + (5.52)
R R
2
m −1 1 2 (1) 1 (1)
+C3lm − k̃s 2µ hm (k̃s R) + k̃s 2µ hm+1 (k̃s R) eilϕ
R2 2 R
m−1 1 (1)
A3 = C2lm (1)
2µ hm (k̃s R) − k̃s 2µ hm+1 (k̃s R) eilϕ
2R 2
Die Spannungen σ̂Rϑ und σ̂Rϕ haben für das Reihenglied (m, l) sowohl einen Anteil mit der
assoziierten Legendre-Funktion Pml als auch mit der assoziierten Legendre-Funktion Pm−1l
.
Eine Darstellung der Spannungen in einer Legendre-Reihe ist somit nicht möglich. Daher
führen [Eringen 1957] bzw. [Eringen u. Suhubi 1975] die beiden Hilfsgrößen F̂ und Ĝ ein,
52 5 Der Vollraum mit sphärischem Hohlraum unter dynamischer Belastung
∂Pml m+l l
= m cot ϑ Pml − P (5.54a)
∂ϑ sin ϑ m−1
∂Pml m−l+1 l
= Pm+1 − (m + 1) cot ϑ Pml (5.54b)
∂ϑ sin ϑ
erhält man nach Einsetzen der transformierten Spannungen (5.51) in Gleichung (5.53a) die
Bestimmungsgleichung für die Hilfsgröße F̂ :
∂ cos ϑ Pml l
∂Pml
∂Pm−1
F̂ = − m A2 − (m + l) A2 + i l A3 +
∂ϑ ∂ϑ ∂ϑ
∂ l l ∂ l
∂ m+l l 1
+ i A2 Pm − m cot ϑ A3 Pm + A3 Pm−1 =
∂ϕ sin ϑ ∂ϕ ∂ϕ sin ϑ sin ϑ
l l m+l l
= − − A2 m sin ϑ Pm + A2 m cos ϑ m cot ϑ Pm − P −
sin ϑ m−1
(m − 1) − m + 1 l l
− A2 (m + l) Pm − ((m − 1) + 1) cot ϑ Pm−1 +
sin ϑ
l m+l l
+ i A3 l m cot ϑ Pm − P −
sin ϑ m−1
l2
l l m+l l 1
− A2 Pm − i A3 l m cot ϑ Pm + i A3 l Pm−1 =
sin ϑ sin ϑ sin ϑ
cos2 ϑ l 1
= A2 m Pml − A2 m2 Pm + A2 m2 Pl =
2
sin ϑ sin2 ϑ m
= A2 m(m + 1) Pml
(5.55)
Analog liefert das Einsetzen von (5.51) in (5.53b) die Bestimmungsgleichung für Ĝ:
Die beiden Größen F̂ und Ĝ hängen nur von der Legendre-Funktion Pml ab und können somit
in einer Reihe dargestellt werden. Mit ihrer Hilfe können nun die Unbekannten C1lm - C3lm
ermittelt werden.
Für jedes Reihenglied m, l müssen die Größen σ̂RR , F̂ und Ĝ die Randbedingungen erfüllen.
Eine Transformation der Belastung pRR , sowie der Größen Fp und Gp , die aus den Belastun-
gen pRϑ und pRϕ nach Gleichung (5.53) berechnet werden, in den Bildraum (R, m, l, ω) und
anschließendes Aufstellen des Gleichgewichts liefert:
K 1 K2 K3 C1lm −p̂RR
F1 F2 F3 C2lm = −F̂p (5.57)
G1 G2 G3 C3lm −Ĝp
mit
m2 − m 1 2
2 (1)
K1 = − k̃s 2µ h(1)
m (k̃p R) + k̃p 2µ hm+1 (k̃p R)
R2 2 R
K2 = 0
m3 − m (1) m2 + m (1)
K3 = 2
2µ hm (k̃ s R) − k̃s 2µ hm+1 (k̃s R)
R R
m−1 (1) 1 (1)
F1 = m(m + 1) 2µ hm (k̃p R) − k̃p 2µ hm+1 (k̃p R)
R2 R
F2 = 0 (5.58)
m2 − 1 1 2
1 (1)
F3 = m(m + 1) − k̃s 2µ h(1)
m (k̃s R) + k̃s 2µ hm+1 (k̃s R)
R2 2 R
G1 = 0
m−1 (1) 1 (1)
G2 = m(m + 1) 2µ hm (k̃s R) − k̃s 2µ hm+1 (k̃s R)
2R 2
G3 = 0
Nun kann der Verlauf der transformierten Verschiebungen ûs und der transformierten Span-
nungen σ̂ s mit den Gleichungen (5.44) und (5.49) errechnet werden. Die Verschiebungen und
Spannungen im Orginalraum (R, ϑ, ϕ, t) erhält man schließlich über eine Rücktransforma-
tion.
Die in diesem Kapitel hergeleitete Lösung gilt nur unter der Voraussetzung einer dynamischen
Belastung (ω 6= 0), da für eine statische Last mit ω = 0 die verwendeten Ansätze nicht
vollständig sind.
5.5 Berechnungsbeispiele
Wird ein sphärischen Hohlraum im Vollraum an seiner Hohlraumoberfläche mit einem harmo-
nischen örtlich konstanten Innendruck p̂RR belastet (Abbildung 5.3), so treten keine Schub-
spannungen auf. Die beiden Größen F̂ und Ĝ aus Gleichung (5.53) werden zu Null. Aufgrund
der über die gesamte Hohlraumoberfläche konstanten Verhältnisse enthält die Lösung nur
die assoziierte Legendre-Funktion Pml mit m = 0 und l = 0.
I I
pRR
ρωcp
uR ·
p0
0.4
t=0
0.2 t=T/4
radiale Verschiebung
−0.2
−0.4
−0.6
−0.8
−1
0 0.5 1 1.5 2 2.5 3 3.5
Abstand R‘ [λp]
Abbildung 5.4: Radiale Verschiebung uR zum Zeitpunkt t=0 und t=T /4 entlang des Schnittes I-I
infolge einer konstanten harmonischen Druckbelastung (pRR =p0 cos(ωt)) an der
Hohlraumoberfläche
(1)
k̃p hm+1 (k̃p R)
ûR (R) = (1) (1)
· p̂RR (5.60a)
4
k̃s 2 µ hm (k̃p R0 ) − R
k̃p µ hm+1 (k̃p R0 )
(1) 4 (1)
k̃s 2 hm (k̃p R) + R
k̃p hm+1 (k̃p R)
σ̂RR (R) = (1) (1)
· p̂RR (5.60b)
4
k̃s 2 hm (k̃p R0 ) − R
k̃p hm+1 (k̃p R0 )
In Abbildung 5.4 sind die Verschiebungen uR infolge der Last pRR =p0 cos(ωt) entlang des
radialen Schnittes I-I zum Zeitpunkt t=0 und t=T /4 dargestellt. Es ergibt sich eine abklin-
gende Welle mit der Wellenlänge der Kompressionswelle λp .
Als weiterer Lastfall wird ein sphärischer Hohlraum unter einer konstanten Schubbelastung
pRϕ betrachtet (Abbildung 5.5).
Auch hier lassen sich alle resultierenden Verschiebungen und Spannungen unter Verwendung
der Gleichungen (5.44), (5.49) und (5.59) bestimmen. Es ergeben sich jedoch nicht so ein-
fache mathematische Ausdrücke wie für das Beispiel mit konstantem Innendruck, da alle
assoziierten Legendre-Polynome Pml einen Beitrag zur Lösung leisten.
In Abbildung 5.6 sind die tangentialen Verschiebungen uϕ infolge der Last pRϕ =p0 cos(ωt)
entlang des radialen Schnittes I-I zum Zeitpunkt t=0 und t=T /4 dargestellt. Diese bilden
eine abklingende Welle mit der kleineren Wellenlänge der Scherwelle λs .
56 5 Der Vollraum mit sphärischem Hohlraum unter dynamischer Belastung
pRj
I I
ρωcp
uϕ ·
p0
0.4
t=0
t=T/4
tangentiale Verschiebung
0.2
−0.2
−0.4
−0.6
0 1 2 3 4 5 6 7
Abstand R‘ [λs]
Abbildung 5.6: Tangentiale Verschiebung uϕ zum Zeitpunkt t=0 und t=T /4 entlang des Schnittes
I-I infolge einer konstanten harmonischen Schubbelastung (pRϕ = p0 cos(ωt)) an
der Hohlraumoberfläche
57
6.1 Vorbemerkungen
In den vorstehenden Kapiteln wurden die Lösung für die Fundamentalsysteme Halbraum
(Abschnitt 3), Vollraum mit zylindrischem Hohlraum (Abschnitt 4) und Vollraum mit sphä-
rischem Hohlraum (Abschnitt 5) hergeleitet. Für das System eines Halbraums mit zylin-
drischem oder sphärischem Hohlraum liegt keine einfache Lösung vor. Diese kann aber mit
Hilfe einer Superposition aus den bekannten drei Lösungen der Fundamentalsysteme ermit-
telt werden.
Obwohl die Fundamentalsysteme geometrisch völlig unterschiedlich sind, können sie dennoch
miteinander überlagert werden, da sie alle eine Teillösung einer Vollraumlösung darstellen.
Dies kann am System des Halbraums gezeigt werden.
Ein Vollraum, der in einer Ebene mit beliebigen Lasten p̂zx , p̂zy und p̂zz beaufschlagt wird,
kann analog zu [Müller 1993] mittels zwei aufeinanderliegenden Halbräumen berechnet wer-
den (Abbildung 6.1).
zo
yo xo
p̂ zx
p̂ zy
p̂ zz
xu
yu
zu
Die Übergangsbedingungen können unter Verwendung der Gleichungen (3.11) und (3.16) in
Matrixschreibweise geschrieben werden:
Ĥo Ĥu Co 0
= (6.2)
K̂o K̂u Cu P̂
mit
T
Co = A2 o Bx2 o By2 o , den Unbekannten des oberen Halbraums,
T
Cu = A2 u Bx2 u By2 u , den Unbekannten des unteren Halbraums und
T
P̂ = p̂zx p̂zy p̂zz , der einwirkende Last.
Nun kann der Lastfall P̂ ermittelt werden, bei welchem das Verhalten des unteren Halb-
raums dem eines Halbraums entspricht, welcher an seiner freien Oberfläche belastet wird.
Das bedeutet die Unbekannten Cu entsprechen in diesem Fall den Koeffizienten der jeweiligen
Halbraumlösung und sind somit bekannt.
Lastfall P̂ im Vollraum.
Ĥo h i Ĥu h i 0 h i
Co + Cu = P̂
K̂o K̂u I
0 −Ĥo P̂ Ĥu h i
= Cu
I −K̂o Co K̂u
−1
0 −Ĥo
P̂ Ĥu h i
= Cu (6.3)
Co I −K̂o K̂u
In gleicher Weise kann gezeigt werden, dass die Lösungen des Vollraums mit zylindrischem
Hohlraum und des Vollraums mit sphärischem Hohlraum Teillösungen für einen speziellen
Lastfall im Vollraum darstellen. Eine Superposition der einzelnen Fundamentalsysteme ist
somit möglich.
Da die Spannung σ̂ einen Tensor 2ter Ordnung darstellt, müssen die Koeffizienten zur Trans-
0
formation zweimal mit der Matrix βi j multipliziert werden.
h 0i h 0 iT
[σ̂ij ] = βi i [σ̂i0 j 0 ] βj j (6.5)
60 6 Superposition der Grundlösungen der Fundamentalsysteme
σ̂ z = Tk−z · σ̂ k (6.6a)
σ̂ s = Tk−s · σ̂ k (6.6b)
Die Umformung der Spannungen von Zylinder- bzw. Kugelkoordinaten in kartesische Koor-
dinaten erfolgt mit der Inversen der Transformationsmatrizen:
σ̂ k = Tk−z −1 · σ̂ z (6.7a)
σ̂ k = Tk−s −1 · σ̂ s (6.7b)
Für die geometrische Situation eines Halbraums mit zylindrischem Tunnel existiert keine
Fundamentallösung. Eine Lösung kann aber aus der Überlagerung der beiden Fundamental-
systeme Halbraum ohne Hohlraum und Vollraum mit zylindrischem Hohlraum hergeleitet
werden. Dazu wird im Halbraum eine fiktive Tunneloberfläche und im Vollraum eine fiktive
Halbraumoberfläche eingeführt (Abbildung 6.2).
Durch eine zweifache Fouriertransformation bezüglich der Zeit t ω vom Zeit- in den Fre-
quenzbereich, sowie der Ortskoordinate x kx vom Orts- in den Wellenzahlbereich lässt
6.3 Superposition der Lösung des Halbraums und des Vollraums mit zylindrischem Hohlraum61
fiktive
fiktive Tunnel-
Halbraum-
oberfläche
oberfläche
p̂ zi
p̂rj
Abbildung 6.2: Superposition des Halbraums (links) und des Vollraums mit zylindrischem Hohlraum
(rechts) zu dem System eines Halbraums mit zylindrischem Tunnel (unten)
Mit den Ergebnisse aus Abschnitt 3 ist es möglich, sämtliche kartesischen Spannungen ent-
lang der fiktiven Tunneloberfläche infolge eines dynamischen Lastzustands an der Oberfläche
des Halbraums zu berechnen. Diese werden anschließend mit Gleichung (6.6a) in Zylinder-
koordinaten transformiert und in eine Fourierreihe entlang des Umfanges entwickelt.
Somit können für jeden kartesischen Einheitsspannungszustand σ̂zi,s , der an der Oberfläche
(zi,s)
des Halbraums (Γα ) wirkt, alle resultierenden zylindrischen Spannungen σ̂rj,n an der fiktiven
Tunneloberfläche (Γβ ) bestimmt werden (Abbildung 6.3, mit: i = x, y, z; j = x, r, ϕ; s und
n bezeichnen das Fourierreihenglied in y- bzw. ϕ-Richtung).
In ähnlicher Weise ist es möglich mit den Resultaten aus Abschnitt 4 die Spannungen an der
fiktiven Halbraumoberfläche zu ermitteln, die aus einem dynamischen Lastzustand an der
Hohlraumoberfläche im Vollraum resultieren. Nach einer Koordinatentransformation in kar-
tesische Koordinaten (Gleichung 6.7a) werden diese Spannungen in eine Fourierreihe entlang
62 6 Superposition der Grundlösungen der Fundamentalsysteme
(rj,n)
s zi,s s zi,s
Ga Ga fiktive
fiktive Tunnel- Halbraum-
oberfläche oberfläche
(zi,s) srj,n
srj,n
Gb Gb
Abbildung 6.3: Spannungszustände in den Subsystemen Halbraum (links) und Vollraum mit zylin-
drischem Hohlraum (rechts)
der Koordinate y entwickelt. Als Ergebnis erhält man für jeden zylindrischen Einheitsspan-
nungszustand σ̂rj,n , der an der Oberfläche des Hohlraums (Γβ ) angreift, alle resultierenden
(rj,n)
kartesischen Spannungen σ̂zi,s an der fiktiven Halbraumoberfläche (Γα ).
Um die Lösung des gekoppelten Systems zu finden werden nun 3 · S unbekannte Spannungs-
zustände Czi,s · σ̂zi,s an der Halbraumoberfläche und 3 · N unbekannte Spannungszustände
Crj,n · σ̂rj,n an der Oberfläche des zylindrischen Hohlraums aufgebracht. Czi,s und Crj,n sind
hierbei die unbekannten Amplituden der einzelnen Lastfälle, S und N stehen für die frei
wählbare Anzahl der jeweils verwendeten Fourierreihenglieder. Da die Lösung im mehrfach
fouriertransformierten Bildraum erfolgt und somit nicht zwangsläufig konjugiert komplexen
Zustandsgrößen vorliegen, müssen sowohl positive als auch negative Reihenglieder berück-
sichtigt werden. Numerisch erfolgt die Reihenzerlegung vorteilhafterweise mit der Fast Fouri-
er Transform (FFT, siehe Abschnitt 6.6.1), bei welcher die Anzahl der Reihenglieder auf eine
Zweierpotenz 2x eingeschränkt ist. Daher bietet es sich an, numerisch folgende Reihenglieder
zu berücksichtigen: n = − N2 , ..., N2 − 1 und s = − S2 , ..., S2 − 1.
Für jedes Fourierreihenglied s an der Halbraumoberfläche (Γα ) müssen die dort aufgebrach-
(rj,n)
ten Spannungen σ̂zi,s und die Spannungen σ̂zi,s , die an der fiktiven Halbraumoberfläche
infolge von Spannungszuständen am zylindrischen Hohlraum entstehen, die Gleichgewichts-
bedingungen mit den dort wirkenden äußeren Kräften p̂zi,s erfüllen. Somit erhält man 3 · S
Bestimmungsgleichungen (6.9a). Die Randbedingungen an der zylindrischen Hohlraumober-
fläche (Γβ ) liefern weitere 3 · N Gleichungen (6.9b). Dort müssen die Spannungen σ̂rj,n und
(zi,s)
σ̂rj,n den äußeren Lasten p̂rj,n entsprechen.
6.3 Superposition der Lösung des Halbraums und des Vollraums mit zylindrischem Hohlraum63
XX (rj,n)
Czi,s · σ̂zi,s + Crj,n · σ̂zi,s = −p̂zi,s für alle i, s (6.9a)
N J
XX (zi,s)
Czi,s · σ̂rj,n + Crj,n · σ̂rj,n = −p̂rj,n für alle j, n (6.9b)
S I
mit
(rx,n ) (rr,n ) (rϕ,n ) (rx,n )
σ̂zx,s1 0 0 0 . . . σ̂zx,s1 1 σ̂zx,s11 σ̂zx,s1 1 σ̂zx,s1 2 ...
(rx,n ) (rr,n ) (rϕ,n ) (rx,n )
0
σ̂zy,s1 0 0 ... σ̂zy,s1 1 σ̂zy,s11 σ̂zy,s1 1 σ̂zy,s1 2 . . .
(rx,n ) (rr,n ) (rϕ,n ) (rx,n )
. . . σ̂zz,s1 1 σ̂zz,s1 1 σ̂zz,s1 1 σ̂zz,s1 2
0 0 σ̂zz,s1 0 . . .
(rx,n ) (rr,n ) (rϕ,n ) (rx,n )
0 0 0 σ̂zx,s2 . . . σ̂zx,s2 1 σ̂zx,s21 σ̂zx,s2 1 σ̂zx,s2 2 . . .
.. .. .. .. .. .. .. ..
.. ..
. . . . . . . . . .
ŜITM =
(zx,s1 ) (zy,s ) (zz,s ) (zx,s )
σ̂rx,n1 σ̂rx,n11 σ̂rx,n11 σ̂rx,n12 ... σ̂rx,n1 0 0 0 . . .
(zx,s ) (zy,s ) (zz,s ) (zx,s )
1
σ̂
rr,n1 σ̂rr,n11 σ̂rr,n11 σ̂rr,n12 ... 0 σ̂rr,n1 0 0 . . .
(zx,s1 ) (zy,s ) (zz,s ) (zx,s )
σ̂rϕ,n1
σ̂rϕ,n11 σ̂rϕ,n11 σ̂rϕ,n12 ... 0 0 σ̂rϕ,n1 0 . . .
(zx,s1 ) (zy,s ) (zz,s ) (zx,s )
σ̂rx,n2
σ̂rx,n21 σ̂rx,n21 σ̂rx,n22 ... 0 0 0 σ̂rx,n2 . . .
.. .. .. .. .. .. .. .. .. ..
. . . . . . . . . .
(6.11a)
T
C = Czx,s1 Czy,s1 Czz,s1 Czx,s2 . . . Crx,n1 Crr,n1 Crϕ,n1 Crx,n2 . . . (6.11b)
T
P̂ITM = p̂zx,s1 p̂zy,s1 p̂zz,s1 p̂zx,s2 . . . p̂rx,n1 p̂rr,n1 p̂rϕ,n1 p̂rx,n2 . . . (6.11c)
Somit können die Unbekannten Czi,s und Crj,n für beliebige Lasten P̂ITM , die an der Ober-
fläche des Halbraums und des Hohlraums angreifen, bestimmt werden:
Um die aus dem Lastfall P̂ITM resultierenden Verschiebungen ûITM an den Oberflächen zu
berechnen, müssen zuerst die Verschiebungen infolge sämtlicher Einheitslastfälle ermittelt
werden. Dies erfolgt analog zu den Spannungen mit den Gleichungen aus Abschnitt 3 und 4.
Infolge der Einheitslastfälle σ̂zi,s an der Halbraumoberfläche erhält man somit die Verschie-
(zi,s) (zi,s)
bungen ûzi,s an der Halbraumoberfläche und ûrj,n an der Hohlraumoberfläche. Aus den
(rj,n)
Einheitslastfällen σ̂rj,n an der Hohlraumoberfläche ergeben sich die Verschiebungen ûrj,n
(rj,n)
an der Hohlraumoberfläche und ûzi,s an der Halbraumoberfläche. Diese Verschiebungen
werden mit den in Gleichung (6.12) ermittelten Amplituden der Lastfälle multipliziert und
aufaddiert.
(zi,s)
XX (rj,n)
ûzi,s = Czi,s · ûzi,s + Crj,n · ûzi,s für alle i, s (6.13a)
N J
XX (zi,s) (rj,n)
ûrj,n = Czi,s · ûrj,n + Crj,n · ûrj,n für alle j, n (6.13b)
S I
mit
(zx,s1 ) (rx,n ) (rr,n ) (rϕ,n ) (rx,n )
ûzx,s1 0 0 0 . . . ûzx,s1 1 ûzx,s11 ûzx,s1 1 ûzx,s1 2 ...
(zy,s ) (rx,n ) (rr,n ) (rϕ,n ) (rx,n )
0
ûzy,s11 0 0 ... ûzy,s1 1 ûzy,s11 ûzy,s1 1 ûzy,s1 2 . . .
(zz,s ) (rx,n ) (rr,n ) (rϕ,n ) (rx,n )
0
0 ûzz,s11 0 . . . ûzz,s1 1 ûzz,s11 ûzz,s1 1 ûzz,s1 2 . . .
(zx,s ) (rx,n ) (rr,n ) (rϕ,n ) (rx,n )
0
0 0 ûzx,s22 . . . ûzx,s2 1 ûzx,s21 ûzx,s2 1 ûzx,s2 2 . . .
. .. .. .. .. .. .. .. .. ..
.. . . . . . . . . .
V̂ITM =
(zx,s1 )
(zy,s ) (zz,s ) (zx,s ) (rx,n )
ûrx,n1
ûrx,n11 ûrx,n11 ûrx,n12 . . . ûrx,n11 0 0 0 . . .
(zx,s1 ) (zy,s ) (zz,s ) (zx,s ) (rr,n )
ûrr,n1
ûrr,n11 ûrr,n11 ûrr,n12 ... 0 ûrr,n11 0 0 . . .
(zx,s1 ) (zy,s ) (zz,s ) (zx,s ) (rϕ,n )
ûrϕ,n1
ûrϕ,n11 ûrϕ,n11 ûrϕ,n12 ... 0 0 ûrϕ,n11 0 . . .
(zx,s1 ) (zy,s ) (zz,s ) (zx,s ) (rx,n )
ûrx,n2
ûrx,n21 ûrx,n21 ûrx,n22 ... 0 0 0 ûrx,n22 . . .
.. .. .. .. .. .. .. .. .. ..
. . . . . . . . . .
(6.15a)
6.3 Superposition der Lösung des Halbraums und des Vollraums mit zylindrischem Hohlraum65
T
ûITM = ûzx,s1 ûzy,s1 ûzz,s1 ûzx,s2 . . . ûrx,n1 ûrr,n1 ûrϕ,n1 ûrx,n2 . . . (6.15b)
Einsetzen von Gleichung (6.12) in Gleichung (6.14) liefert schließlich die Kraft-Verformungs-
Beziehung an den Oberflächen des Halbraums und des Tunnels
Für die Problemstellung eines kreisförmigen Grabens, der an der Oberfläche eines Halbraums
liegt, werden ebenfalls die Lösungen der beiden Fundamentalsysteme Halbraum ohne Hohl-
raum und Vollraum mit zylindrischem Hohlraum überlagert (Abbildung 6.4). Im System
des Halbraums wird eine fiktive Hohlraumoberfläche eingeführt die teilweise unterhalb (Γβ1 )
und teilweise oberhalb (Γβ2 ) der Halbraumoberfläche liegt. Ebenso befindet sich die fiktive
fiktive
Gb 2 Gb 2 Halbraum-
oberfläche
Ga 2 Ga 2
Ga 1 Ga 1
Gb 1 Gb 1
fiktive
Hohlraum-
oberfläche
p̂ zi
p̂rj
Ga 1
Gb 1
Abbildung 6.4: Superposition des Halbraums (links) und des Vollraums mit zylindrischem Hohlraum
(rechts) zu dem System eines Halbraums mit zylindrischem Graben (unten)
66 6 Superposition der Grundlösungen der Fundamentalsysteme
Halbraumoberfläche im Vollraum zum Teil außerhalb (Γα1 ) und zum Teil innerhalb (Γα2 )
des Hohlraums.
Für einen Einheitslastfall σ̂zi,s , der auf der Oberfläche des Halbraums wirkt, können nun
die resultierenden Spannungen entlang der fiktiven Grabenoberfläche Γβ1 berechnet werden.
Betrachtet man den Halbraum als Teillösung des Vollraums (siehe Abschnitt 6.1), so könnten
für den entsprechenden Lastfall (Gleichung 6.3) ebenfalls die Spannungen an der fiktiven
Hohlraumoberfläche bestimmt werden, die oberhalb des Halbraums liegt (Γβ2 ). Dies ist aber
in der weiteren Berechnung nicht erforderlich, da die Gleichgewichtsbedingungen nur am
Rand Γβ1 erfüllt werden müssen.
Ebenso werden die Spannungen an der fiktiven Halbraumoberfläche Γα1 die außerhalb des
Hohlraums liegt infolge einer am Hohlraumrand angreifenden Last σ̂rj,n berechnet. Die Span-
nungen entlang des Randes innerhalb des Hohlraums Γα2 müssen wiederum nicht ermittelt
werden, da die Gleichgewichtsbedingungen nur am Rand Γα1 eingehalten werden müssen.
Eine abschließende Fourierreihenzerlegung der Spannungen entlang des Umfanges und der
(zi,s) (rj,n)
Koordinate y liefert wiederum die Reihenglieder σ̂rj,n und σ̂zi,s der resultierenden Span-
nungen (Abbildung 6.5).
Nun können analog zu dem System eines Halbraums mit einem Tunnel (Abschnitt 6.3.1)
die Einheitslastzustände überlagert und unter Verwendung der Gleichungen (6.9) - (6.17)
die dynamische Nachgiebigkeitsmatrix N̂ITM für einen Graben an der Halbraumoberfläche
ermittelt werden.
fiktive
Halbraum-
Gb 2 Gb 2 oberfläche
(rj,n)
s zi,s s zi,s
Ga 2 Ga 1 Ga 2 Ga 1
(zi,s)
srj,n srj,n
Gb 1 fiktive Gb 1
Hohlraum-
oberfläche
Abbildung 6.5: Spannungszustände in den Subsystemen Halbraum (links) und Vollraum mit zylin-
drischem Hohlraum (rechts)
6.3 Superposition der Lösung des Halbraums und des Vollraums mit zylindrischem Hohlraum67
Mit der im vorherigen Abschnitt 6.3.2 hergeleiteten Lösung ist es möglich, das System eines
Tunnel zu berechnen, der in einer Schichtgrenze liegt. So kann dieses System aus zwei auf-
einanderliegenden Halbräumen mit je einem Graben zusammengesetzt werden (Abbildung
6.6).
Material 1
zo
yo xo
xu
yu
zu
Material 2
Abbildung 6.6: Tunnel in Schichtgrenze, zusammengesetzt aus zwei Halbräumen mit je einem Gra-
ben
Zur Bestimmung der unbekannten Amplituden der Einheitslastfälle können die Randbedin-
gungen am Tunnelrand herangezogen werden. Dort müssen sowohl die in eine Fourierreihe
zerlegten äußeren Lasten des oberen Teilsystems p̂rj,n o als auch die des unteren Teilsystems
(zi,s o) (zi,s u)
p̂rj,n u jeweils mit den Spannungen σ̂rj,n o und σ̂rj,n o bzw. σ̂rj,n u und σ̂rj,n u im Gleichge-
wicht stehen (Gleichung 6.18a bzw. 6.18b).
und Verschiebungen (Gleichung 6.18d) an der oberen Halbraumoberfläche denen an der un-
teren Halbraumoberfläche entsprechen.
Hierbei ist zu beachten, dass die beiden y-Achsen des oberen und des unteren Halbraums in
entgegengesetzte Richtungen zeigen. Daher müssen die positiven Wellenzahlen ky des oberen
Halbraums mit den negativen Wellenzahlen −ky des unteren Halbraums gekoppelt werden
und umgekehrt.
XX (zi,s o)
Czi,s o · σ̂rj,n o + Crj,n o · σ̂rj,n o = −p̂rj,n o für alle j, n (6.18a)
S I
XX (zi,s u)
Czi,s u · σ̂rj,n u + Crj,n u · σ̂rj,n u = −p̂rj,n u für alle j, n (6.18b)
S I
XX (rj,n o)
XX (rj,n u)
Czi,−s o · σ̂zi,−s o + Crj,n o · σ̂zi,−s o − Czi,s u · σ̂zi,s u − Crj,n u · σ̂zi,s u =0
N J N J
ŜITM C P̂ITM
Mit dem so erhaltenen Gleichungssystem können für jede beliebige Last P̂ITM , die an der
Oberfläche des Hohlraums angreift, erneut alle unbekannten Lastamplituden C berechnet
werden.
Die dynamische Nachgiebigkeitsmatrix N̂ITM an der Oberfläche des Tunnels kann analog zu
Abschnitt 6.3.1 ermittelt werden.
6.4 Superposition der Lösung des Halbraums und des Vollraums mit sphärischem Hohlraum 69
Das Vorgehen zur Ermittlung der Lösung für das System eines Halbraums mit kugelförmigen
Hohlraum oder eines Halbraums mit einer kugelförmigen Grube an der Halbraumoberfläche
ist den in Abschnitt 6.3.1 bzw. 6.3.2 beschriebenen Verfahren sehr ähnlich. In diesem Fall
wird das Fundamentalsystem des Halbraums mit dem Fundamentalsystem des Vollraums
mit sphärischem Hohlraum überlagert (Abbildung 6.7).
Durch eine Fouriertransformation bezüglich der Zeit t ω vom Zeit- in den Frequenzbe-
reich lässt sich das Problem in eine quasi statische Aufgabenstellung überführen. Eine weitere
Vereinfachung auf ein zweidimensionales Problem wie in Abschnitt 6.3 ist nicht möglich, da
im Gegensatz zu dem System eines unendlich langen Tunnels bezüglich der x-Achse keine
konstanten Verhältnisse bestehen. Das vorliegende Problem muss somit im dreidimensionalen
Raum gelöst werden [Frühe u. Müller 2010c], was einen höheren Rechenaufwand zur Folge
hat.
fiktive
Ga fiktive Ga Halbraum-
Hohlraum-
oberfläche
oberfläche
Gg Gg
Ga
Gg
Abbildung 6.7: Superposition des Halbraums (links) und des Vollraums mit kugelförmigen Hohl-
raum (rechts) zu dem System eines Halbraums mit kugelförmigen Hohlraum (unten)
70 6 Superposition der Grundlösungen der Fundamentalsysteme
der Koordinaten x → o · ∆kx und y → s · ∆ky zerlegt. Sämtliche Größen an der Hohl-
raumoberfläche (R = R0 ) werden in eine Reihe von Kugelflächenfunktionen (ϑ, ϕ → m, l)
entwickelt.
Mit Hilfe der Randbedingungen können die Unbekannten wieder ermittelt werden. So müssen
die Spannungen σ̂zi,so die an der Halbraumoberfläche aufgebracht werden und die Spannun-
(Rk,lm)
gen σ̂zi,so die an der fiktiven Halbraumoberfläche infolge eines Lastzustands im Hohl-
raum entstehen mit den dort wirkenden äußeren Spannungen p̂zi,so für jedes Reihenglied
im Gleichgewicht stehen (Gleichung 6.20a). Außerdem müssen an der kugelförmigen Hohl-
raumoberfläche die dort aufgebrachten Spannungen σ̂Rk,lm und die aus einer Belastung an
(zi,so)
der Halbraumoberfläche resultierenden Spannungen σ̂Rk,lm den Randbedingungen (p̂Rk,lm )
genügen (Gleichung 6.20b).
XXX (Rk,lm)
Czi,so · σ̂zi,so + CRk,lm · σ̂zi,so = −p̂zi,so (6.20a)
M L K
XXX (zi,so)
Czi,so · σ̂Rk,lm + CRk,lm · σ̂Rk,lm = −p̂Rk,lm (6.20b)
O S I
Das Gleichungssystem (6.20) ermöglicht es alle Unbekannten Czi,so und CRk,lm zu bestim-
men. Die Ermittlung der dynamischen Nachgiebigkeitsmatrix N̂ITM an den Oberfläche des
Systems erfolgt wieder analog zu Abschnitt 6.3.1.
Unter Verwendung der in den vorangegangenen Abschnitten beschriebenen Technik der Su-
perposition können beliebig viele Fundamentalsysteme miteinander gekoppelt werden. Im
Folgenden sollen einige Anwendungsmöglichkeiten dargestellt werden.
6.5 Weitere Überlagerungsmöglichkeiten 71
Ga Ga
Gd Gd Gd
Gd
Gb
Gb
p̂ zi
Ga
Gd
Gb
p̂rj
So können zum Beispiel auch schräge Schichtgrenzen berücksichtigt werden. Das System eines
Halbraums mit zylindrischem Tunnel und schräger Schichtgrenze wird aus drei Halbraum-
Systemen und dem Fundamentalsystem eines Vollraums mit zylindrischem Hohlraum gebil-
det (Abbildung 6.8).
An der Halbraumoberfläche (Γα ) und an der Hohlraumoberfläche (Γβ ) muss die Summe
der Spannungen aus allen unbekannten Lastfällen den äußeren Kräften entsprechen. Zudem
müssen alle Spannungen und Verschiebungen an der Schichtgrenze (Γδ ) die Übergangsbedin-
gungen erfüllen.
Für den Fall eines Systems mit mehreren parallelen Schichten wird vorteilhafterweise das
Fundamentalsystem des geschichteten Halbraums aus Abschnitt 3.4 verwendet. Dieses stellt
eine geschlossene Lösung für beliebig viele parallele Schichten zur Verfügung und muss so-
mit nur an der untersten Schichtgrenze (Γδ ) mit weiteren Fundamentalsystemen gekoppelt
werden (Abbildung 6.9).
Auch für das System eines Halbraums mit zylindrischem Tunnel und kugelförmiger Grube
72 6 Superposition der Grundlösungen der Fundamentalsysteme
Ga Ga
Gd Gd
Gd Gd
Gb Gb
p̂ zi
Ga
Gd
p̂rj
Gb
Abbildung 6.9: Halbraum mit zylindrischem Tunnel und mehreren parallelen Schichten
XXX (zi,so)
XXX (Rk,lm)
Czi,so · σ̂rj,no + Crj,no · σ̂rj,no + CRk,lm · σ̂rj,no = −p̂rj,no (6.21b)
O S I M L K
XXX (zi,so)
XXX (rj,no)
Czi,so · σ̂Rk,lm + Crj,no · σ̂Rk,lm + CRk,lm · σ̂Rk,lm = −p̂Rk,lm (6.21c)
O S I O N J
6.5 Weitere Überlagerungsmöglichkeiten 73
Ga Ga Ga
Gg Gg Gg
Gb Gb Gb
p̂Rk p̂ zi
Ga
Gg
Gb p̂rj
Abbildung 6.10: Halbraum mit zylindrischem Tunnel und kugelförmiger Grube an der Halbraumo-
berfläche
Auf ähnliche Weise kann ein System mit zwei parallel verlaufenden Tunnelröhren modelliert
werden, indem ein Halbraum zweimal mit dem Fundamentalsystem eines Vollraums mit
zylindrischem Hohlraum überlagert wird.
Theoretisch ist es auch möglich einen Halbraum mit einem rechteckigen Tunnel zu model-
lieren. An jeder der vier Tunneloberflächen wird dazu ein zusätzlicher Halbraum eingeführt.
Somit werden insgesamt fünf Halbraum-Fundamentalsysteme miteinander überlagert (siehe
Abbildung 6.11). Darüber hinaus müssen in diesem Fall die resultierenden Spannungen an
den fiktiven Kopplungsflächen berechnet werden, die außerhalb des jeweiligen Halbraums lie-
gen. Dies ist möglich, indem der Halbraum als Teillösung des Vollraums analog zu Abschnitt
6.1 betrachtet wird.
Da der Berechnungsaufwand für dieses System deutlich höher wäre als für das System des
Halbraums mit zylindrischen Tunnel, bei welchem nur zwei Fundamentalsysteme miteinander
überlagert werden, wird Im Folgenden die Berechnungsmethode mit zylindrischem Tunnel
bevorzugt.
74 6 Superposition der Grundlösungen der Fundamentalsysteme
Ga
Gb 4 Gb 4 Gb 4
Ga Gb 4 Ga Gb 4
Gb 1 Ga
Gb 3 Gb 3 Gb 1 Gb 1
Gb 1 Gb 3 Gb 1 Gb 3 Gb 3
Gb 2 Gb 2 Gb 2 Gb 2
Gb 2
Ga Gb 4
Gb 1 Gb 3
Gb 2
Für die Überlagerung der Fundamentalsysteme müssen die Größen an den ebenen und zy-
lindrischen Oberflächen in Fourierreihen und an den kugelförmigen Oberflächen in Reihen
von Kugelflächenfunktionen entwickelt werden.
Für die numerische Umsetzung dieses Integrals kann nach [Brigham 1987] die Diskrete Fouri-
er Transformation (DFT) bzw. die Fast Fourier Transformation (FFT) verwendet werden.
1
H(N + n) n = − N2 , ..., −1
N
αn = (6.24)
1 H(n)
n = 0, ..., N2 − 1
N
Die FFT-Beziehung
N −1
nk
X
H(n) = h(k) e−i 2π N n = 0, 1, ..., N − 1 (6.25)
k=0
mit
f (k · dx)
k = 0, 1, ... N2 − 1
h(k) = (6.26)
N
f ((−N + k) · dx) k= , ..., N −1
2
berechnet aus N äquidistanten Abtastwerten einer Orts- bzw. Zeit-Funktion h(k) die N
äquidistanten Abtastwerte der fouriertransformierten Wellenzahl- bzw. Frequenz-Funktion
H(n).
Die Auswertung der Fourierreihe (Gleichung 6.22) kann ebenfalls diskret mit der Inversen
Fast Fourier Transform (IFFT) erfolgen:
N · h(N + k)
k = − N2 , ..., −1
f (k · dx) = (6.27)
N · h(k) k = 0, ..., N2 − 1
mit
N −1
1 X nk
h(k) = H(n) ei 2π N k = 0, 1, ..., N − 1 (6.28)
N n=0
und
αn
n = 0, 1, ... N2 − 1
H(n) = (6.29)
N
α(−N +n) n= , ..., N −1
2
76 6 Superposition der Grundlösungen der Fundamentalsysteme
Die Funktion f (ϑ, ϕ) kann auf einer Kugelfläche in eine Reihe von Kugelflächenfunktionen
zerlegt werden
M
X m
X M
X m
X
f (ϑ, ϕ) = al,m Yml = al,m P̄ml (cos ϑ) ei lϕ (6.30)
m=0 l=−m m=0 l=−m
mit den normierten assoziierten Legendre-Funktionen P̄ml (cos ϑ) (siehe Anhang A.1.5).
Für die numerische Berechnung der Funktionen al (ϑ) (Gleichung 6.31) wird analog zu Ab-
schnitt 6.6.1 die FFT verwendet. Dazu wird die Funktion f (ϑ, ϕ) entlang der Breitenkreise
an L äquidistante Stellen diskretisiert.
Für die numerische Ermittlung des Integrals von Gleichung (6.32) wird in dieser Arbeit die
Gauß-Legendre-Quadratur verwendet ([Abramowitz u. Stegun 1965], [Jahnke 1966]). Somit
muss die Funktion f (ϑ, ϕ) entlang des Längenkreises an Ms Stützstellen xi = cos(ϑi ) mit
xi ∈ [−1, 1] bzw. ϑi = arccos(xi ) mit ϑi ∈ [0, π] ausgewertet werden. Unter Zuhilfenahme
der Gewichte wi der Gauß-Legendre-Integration ergibt sich die Bestimmungsgleichung:
Ms
X
al,m = al (ϑi ) P̄ml (cos ϑi ) wi (6.33)
i=1
6.6 Numerische Umsetzung 77
al,m = Pl · W · al (6.34)
mit
T
al,m = al,l al,(l+1) . . . al,M (6.35a)
P̄ll (cos ϑ1 ) P̄ll (cos ϑ2 ) ... P̄ll (cos ϑMs )
l l l
P̄(l+1) (cos ϑ1 ) P̄(l+1) (cos ϑ2 ) . . . P̄ (l+1) (cos ϑ )
Ms
Pl = (6.35b)
.. .. .
.. ..
.
. .
l l l
P̄M (cos ϑ1 ) P̄M (cos ϑ2 ) . . . P̄M (cos ϑMs )
w1 0 ... 0
0 w ... 0
2
W=
.. .. ..
(6.35c)
..
. . . .
0 0 . . . wMs
T
al = al (ϑ1 ) al (ϑ2 ) . . . al (ϑMs ) (6.35d)
Die maximale Anzahl der zu ermittelnden Reihenglieder hängt von der Anzahl der diskreten
Stützstellen (L und MS ) ab. Die höchste berechenbare Ordnung M der Kugelflächenfunktion
YMl beträgt demnach M = min (L/2, MS ) − 1 [Spotz u. Swarztrauber 2001].
Die Rücktransformation bzw. die Auswertung der sphärischen Fourierreihe (Gleichung 6.30)
erfolgt ebenfalls in zwei Schritten.
Zuerst werden die Funktionen al (ϑ) aus den Koeffizienten al,m berechnet.
M
X
al (ϑ) = al,m P̄ml (cos ϑ) (6.36)
m=l
M
X
f (ϑ, ϕ) = al (ϑ) ei lϕ (6.37)
l=0
78 6 Superposition der Grundlösungen der Fundamentalsysteme
al = Pl T · al,m (6.38)
Für die numerische Umsetzung von Gleichung (6.37) wird die IFFT aus Abschnitt 6.6.1
verwendet.
Im Folgenden werden die Lösungscharakteristiken von Scherwellen für ein ungedämpftes Ma-
terial näher untersucht. Das Lösungsverhalten von Kompressionswellen ergibt sich analog.
Für das System des Halbraums hängt das Ausbreitungsverhalten der Wellen senkrecht zur
Halbraumoberfläche für negative Frequenzen von der Exponentialfunktion e−λ2 z aus Glei-
kL/ks=0,1 0 kL/ks=1,1
1.5 10
kL/ks=0,5 kL/ks=1,5
1 kL/ks=0,7 −2 kL/ks=2
10
Wellenamplitude A
Wellenamplitude A
kL/ks=0,9 kL/ks=3
0.5 −4
10
0 −6
10
−0.5
−8
10
−1
−10
10
0 1 2 3 0 1 2 3
Tiefe z‘=z/(2 π/ks) Tiefe z‘=z/(2 π/ks)
Abbildung 6.12: Lösungscharakteristik des Halbraums für nicht abklingende Raumwellen (links)
und schnell abklingende Oberflächenwellen (rechts)
6.7 Berücksichtigung der Effekte von Fern- und Nahfeldern 79
2p / k L 2p / k L
2p / k s
p
chung (3.4) ab. Wenn die Wellenzahl der an der Oberfläche angreifenden Last kL = kx2 + ky2
kleiner als die Scherwellenzahl ks ist, wird der Exponent −λ2 z imaginär. Als Lösung resul-
tieren in z-Richtung nicht abklingende Raumwellen (siehe Abbildung 6.12).
Wird die Wellenzahl der Last kL größer als die Scherwellenzahl ks , so ist der Exponent reell.
Das Lösungsverhalten ändert sich und es liegen nun schnell abklingende Oberflächenwel-
len vor. In Abbildung 6.13 ist das Ausbreitungsverhalten der Raum- und Oberflächenwellen
schematisch dargestellt.
Bei der Lösung des Vollraums mit zylindrischem Hohlraum, welche in radialer Richtung von
(1)
der Hankelfunktion erster Ordnung Hn (kβ r) aus Gleichung (4.50) abhängt, liegt ein ähnli-
kL/ks=0,1 0 kL/ks=1,1
1.5 10
kL/ks=0,5 kL/ks=1,5
kL/ks=0,7 −2 n=0 kL/ks=2
1 10
Wellenamplitude A
Wellenamplitude A
kL/ks=0,9 kL/ks=3
n=5
−4
0.5 10
n=0
0 −6
10 n=5
n=0
−0.5 −8
10 n=5
n=0
n=5
−1 −10
10
0 1 2 3 0 1 2 3
Abstand r‘=r/r0−1=r/(2 π/ks)−1 Abstand r‘=r/r0−1=r/(2 π/ks)−1
Abbildung 6.14: Lösungscharakteristik des Vollraums mit zylindrischem Hohlraum für langsam ab-
klingende Raumwellen (links) und schnell abklingende Oberflächenwellen (rechts)
80 6 Superposition der Grundlösungen der Fundamentalsysteme
2p / k s
Tunnellängsachse Tunnellängsachse 2p / k L
2p / k s
che Charakteristik wie beim Halbraum vor. Ist die Wellenzahl der an der Hohlraumoberfläche
angreifenden Last kL = kx kleiner als die Scherwellenzahl ks , so nimmt das Argument der
Hankelfunktion kβ r reelle Werte an. Es liegen Raumwellen vor, die aufgrund der geometri-
schen Dämpfung in radialer Richtung nur langsam abklingen (siehe Abbildung 6.14). Für
Wellenzahlen kL > ks wird das Argument imaginär und es entstehen Oberflächenwellen,
die von der Hohlraumoberfläche weg schnell abklingen. In Abbildung 6.15 ist das Ausbrei-
tungsverhalten der Raum- und Oberflächenwellen von der Hohlraumoberfläche schematisch
dargestellt.
Bei dem Fundamentalsystem Vollraum mit kugelförmigen Hohlraum treten nur Fernfeld-
lösungen auf (siehe Abschnitt 5.4). In radialer Richtung breiten sich die Wellen mit der
(1)
sphärischen Hankelfunktion hm (k̃s r) aus. Aufgrund der größeren geometrischen Dämpfung
klingen diese Wellen schneller ab als bei dem System des Vollraums mit zylindrischem Hohl-
raum (siehe Abbildung 6.16).
m=0
1
m=3
m=6
m=8
Wellenamplitude A
0.5
−0.5
−1
0 1 2 3
Abstand R‘=R/R0−1=R/(2 π/ks)−1
Für das System eines zylindrischen Tunnels im Halbraum mit der Überdeckung h kann dies
numerisch mit Hilfe einer frei wählbaren Abbruchkonstante erfolgen. Für die Überlagerung
werden von der Halbraumlösung diejenigen Reihenglieder s nicht berücksichtigt, für welche
die Spannung σ̂zi in der Tiefe z = h infolge einer Last p̂zi = 1 an der Oberfläche mindestens
auf die Größe abgeklungen ist (Gleichung 6.39). Die Spannung σ̂zi kann unter Verwendung
der Gleichungen (3.16) und (3.20) ermittelt werden.
Die Halbraumlösung weist für Wellenzahlen im Bereich der Rayleighwelle kR eine Singularität
auf. Deshalb muss für Wellenzahlen in diesem Bereich, vor allem bei geringer Dämpfung,
beachtet werden, ob die Abbruchbedingung (6.39) erfüllt ist.
Bei dem System des Vollraums mit zylindrischem Hohlraum können, analog zum Halbraum,
ebenfalls einige Reihenglieder n bei der Superposition vernachlässigt werden. Dazu müssen
in diesem Fall die Spannung σ̂rj im Abstand r = r0 + h infolge einer Last p̂rj = 1 an der
Hohlraumoberfläche (r = r0 ) ermittelt werden. Alle Reihenglieder n, welche die Bedingung
Durch die Beschränkung der Kopplung auf die maßgeblichen Wellenzahlen verkleinert sich
das Gleichungssystem (6.9) und der Berechnungsaufwand verringert sich deutlich ohne die
Genauigkeit des Ergebnisses zu beeinträchtigen.
Auch bei dem System eines kugelförmigen Hohlraums im Halbraum müssen bei der Über-
lagerung nicht alle Reihenglieder miteinander gekoppelt werden. Analog zum zylindrischen
Hohlraum wird das Abklingverhalten der Spannungen σ̂Rk im Abstand R = R0 + h infolge
einer Last p̂Rk = 1 an der Hohlraumoberfläche (R = R0 ) betrachtet. Für die Überlagerung
werden nur die Reihenglieder l, m verwendet, welche die Gleichung (6.41) nicht erfüllen.
Zur Untersuchung des Einflusses der Tunneltiefe auf die Ergebnisse an der Halbraumober-
fläche werden die Admittanzen der Halbraumoberfläche für unterschiedliche Tunneltiefen
berechnet und miteinander verglichen [Frühe u. Müller 2010a]. Die von der Frequenz ω
und den Wellenzahlen kx und ky abhängigen Admittanzen A(ω, kx , ky ) werden aus der Last
p(ω, kx , ky ) und den resultierenden Geschwindigkeiten unter der Last v(ω, kx , ky ) ermittelt.
v(ω, kx , ky )
A(ω, kx , ky ) = (6.42)
p(ω, kx , ky )
In Abbildung 6.17 ist der Realteil der Admittanz eines Halbraums an seiner Oberfläche für
eine in x-Richtung konstante Last (kx = 0) dargestellt. Die Parameter des für die Berech-
nungen verwendeten typischen Bodens sind in Tabelle 6.1 angegeben.
Obwohl es in diesem Fall möglich wäre die Admittanz in einem zweidimensionalen Gra-
phen darzustellen, wird hier zur besseren Vergleichbarkeit mit späteren Ergebnissen eine
dreidimensionale Darstellung bezüglich des Wellenzahlverhältnisses ky /kR und der Frequenz
f = ω/2π gewählt. Der Bereich mit den hohen Admittanzen resultiert aus einer Anregung
mit Wellenzahlen ky in der Nähe der Rayleigh-Wellenzahl (kR ).
<{A}·ρ cp
ky
f [Hz] kR
Die Veränderung der Admittanz an der Halbraumoberfläche infolge eines Tunnels mit Radius
r0 = 5 m ist in Abbildung 6.18 für eine Tunnelüberdeckung von 1 m bzw. 5 m dargestellt. Im
Frequenzbereich von f < 20 Hz gibt es eine deutliche Veränderung der Admittanz, was auf
eine resonante Anregung der Tunnelüberdeckung zurückzuführen ist. Für eine Tunnelüber-
deckung von 5 m ist der Einfluss des Tunnels im gesamten Frequenzbereich bereits wesentlich
kleiner. Zudem ist ersichtlich, dass für Wellenzahlen ky , die größer als kR sind, der Einfluss
des Tunnels auf die Admittanzen an der Halbraumoberfläche sehr klein wird. Dies kann mit
der in Abschnitt 6.7 erläuterten Lösungscharakteristik des Halbraums erklärt werden. Für
kleine Spurgeschwindigkeiten vt = 2πf /ky existieren nur Nahfeldlösungen die schnell ab-
<{∆A} <{∆A}
<{A} <{A}
ky ky
f [Hz] f [Hz]
kR kR
Abbildung 6.18: Veränderung der Admittanz an der Halbraumoberfläche (kx = 0) infolge eines
Tunnels in 1 m Tiefe (links) und in 5 m Tiefe (rechts)
84 6 Superposition der Grundlösungen der Fundamentalsysteme
klingen. Daher werden die Admittanzen von kleinen Spurgeschwindigkeiten nicht von dem
Tunnel beeinflusst.
Analog zu der eben beschriebenen Methode kann der Einfluss der Halbraumoberfläche auf
die Admittanzen an der Tunneloberfläche untersucht werden. In Abbildung 6.19 sind die
Admittanzen an der Tunneloberfläche infolge einer in Umfangsrichtung konstanten Last
(n = 0) für einen Tunnel im Vollraum und einen Tunnel im Halbraum mit einer Überdeckung
von 1 m dargestellt. Auch hier ist eine resonante Anregung der geringen Tunnelüberdeckung
für f < 20 Hz zu beobachten. Der Einfluss der Halbraumoberfläche auf die Admittanzen
an der Tunneloberfläche verringert sich wiederum schnell für kleinere Spurgeschwindigkeiten
<{A}·ρ cp <{A}·ρ cp
ky ky
f [Hz] f [Hz]
kR kR
Abbildung 6.19: Admittanz eines Tunnels an seiner Oberfläche (n = 0) im Vollraum (links) und
im Halbraum mit einer Überdeckung von 1 m (rechts)
<{∆A} <{∆A}
<{A} <{A}
ky ky
f [Hz] f [Hz]
kR kR
Abbildung 6.20: Veränderung der Admittanz an der Tunneloberfläche (n = 0) infolge einer Halb-
raumoberfläche mit einer Überdeckung von 1 m (links) und 5 m (rechts)
6.8 Einfluss der Tunneltiefe 85
Unter Zuhilfenahme der Admittanzen kann die durch eine harmonische Last mit der Ampli-
tude F in das System eingetragene Leistung P ermittelt werden [Cremer u. Heckl 1996]:
1
P = |F |2 · <{A} (6.43)
2
Die Veränderung des Leistungseintrages in das System durch eine mit der Frequenz ω har-
monisch schwingende und direkt über dem Tunnel angreifende konstante Linienlast kann
für verschiedene Tunnelüberdeckungen berechnet werden. Da im transformierten Raum eine
Linienlast, die entlang der x-Achse wirkt, konstant über ky ist, muss dazu für jede Frequenz
der Realteil der Admittanz über ky aufintegriert (bzw. numerisch aufaddiert) werden.
R∞ P
<{∆A(ω, kx = 0, k y )} dky
∼ (s) <{∆A(ω, kx = 0, s · ∆ky )}
∆P (ω, kx = 0) = R−∞
∞ = P (6.44)
−∞
<{A(ω, kx = 0, ky )} dky (s) <{A(ω, kx = 0, s · ∆ky )}
Analog dazu kann die Leistung, die durch eine einzelne Ringlast im Tunnel eingetragen wird,
ermittelt werden. In Abbildung 6.21 ist die frequenzabhängige Veränderung des Leistungs-
eintrages ∆P von einer Last an der Halbraumoberfläche infolge eines Tunnels und von einer
Last an der Tunneloberfläche infolge einer Halbraumoberfläche jeweils für zwei unterschied-
liche Tunnelüberdeckungen dargestellt. Es zeigt sich, dass bei Tunnelüberdeckung die größer
als der Radius des Tunnels (r0 = 5 m) sind, die gegenseitige Beeinflussung für Frequenzen
f ≥ 50 Hz vernachlässigt werden kann.
20 200
Tunnelüberdeckung 1 m Tunnelüberdeckung 1 m
Tunnelüberdeckung 5 m Tunnelüberdeckung 5 m
15 150
10
∆ P [%]
∆ P [%]
100
5
50
0
0
−5
0 20 40 60 80 100 0 20 40 60 80 100
f [Hz] f [Hz]
Abbildung 6.21: Veränderung der eingetragenen Leistung ∆P von einer Last an der Halbraum-
oberfläche infolge eines Tunnels (links) und von einer Last im Tunnel infolge einer
Halbraumoberfläche (rechts)
86 6 Superposition der Grundlösungen der Fundamentalsysteme
6.9 Vergleichsberechnungen
Die Überprüfung der Kopplung der Fundamentalsysteme Halbraum und Vollraum mit zy-
lindrischem Hohlraum erfolgt an dem System eines Grabens im Halbraum, dessen Lösung in
Abschnitt 6.3.2 hergeleitet wurde. In dem Berechnungsbeispiel wird ein sehr flacher Graben
(fG = 0, 4 m, r0 = 20, 0 m) an der Grabenoberfläche mit einer harmonisch schwingenden
und in x-Richtung konstanten Last prr (ω = 20 · 2π 1s , kx = 0, by = 3, 9 m) angeregt.
Da dieses System dem System eines Halbraums sehr ähnlich ist, können die Ergebnisse mit
denen eines Halbraums ohne Graben verglichen werden, der an seiner Oberfläche mit der
gleichen Last pzz belastet wird (siehe Abbildung 6.22).
Für die Fourierreihenentwicklung in y-Richtung wird eine Wiederholungslänge By = 250 m
gewählt. Im Überlagerungsverfahren werden S = 128 Reihenglieder in y-Richtung und
N = 64 Reihenglieder entlang des Umfangs miteinander gekoppelt.
In Abbildung 6.23 sind die vertikalen Verschiebungen uz infolge einer vertikalen Last pzz für
r0
p0 × cos(wt ) p0 × cos(wt )
fG
by by
Abbildung 6.22: Halbraum mit flachem Graben (links) und Halbraum ohne Graben (rechts) unter
harmonischer Belastung
uz ρωc
p0
p
0.4 Halbraum
Halbraum mit flachem Graben
Verschiebung uz
0.2
−0.2
−0.4
−10 −8 −6 −4 −2 0 2 4 6 8 10
y [λR]
Abbildung 6.23: Vertikale Verschiebung uz infolge einer vertikalen harmonischen Last pzz
6.9 Vergleichsberechnungen 87
beide Systeme dargestellt. In der Nähe der Last (−4λR < y < 4λR ) stimmen die beiden
Berechnungsergebnisse sehr gut miteinander überein. An dem gekoppelten System des Halb-
raums mit Graben treten jedoch Störungen an den Rändern des Wiederholabschnitts auf.
Da bei dem System des Halbraums die Verschiebungen an diesen Rändern aber bereits abge-
klungen sind, ist ersichtlich, dass die Wiederholungslänge ausreichend groß gewählt wurde.
Die Störungen resultieren aus der fehlenden Berücksichtigung der Wiederholung des Grabens
in y-Richtung. Aufgrund der Reihenentwicklung in y-Richtung wiederholt sich die Last an
der Oberfläche des Halbraums immer wieder, was bei der Kopplung nicht mit einberechnet
wurde. Führt man nun zusätzliche ebenfalls belastete Gräben in den benachbarten Wieder-
holabschnitten ein (Abbildung 6.24) und berücksichtigt deren Einfluss auf die Oberflächen
Γα1 und Γβ1 , so können die Störungen an den Rändern behoben werden. Die Verschiebungen
des gekoppelten Systems stimmen nun sehr gut mit der analytischen Lösung des Halbraums
überein (siehe Abbildung 6.25).
In den Abbildungen 6.26 bis 6.28 sind die resultierenden Verschiebungen ux , uy und uz infol-
ge der Lasten pzx , pzy und pzz für beide Systeme angegeben. Es zeigt sich, das auch für die
Schubbelastungen eine sehr gute Übereinstimmung der Ergebnisse vorliegt. Die vorgenom-
menen Vergleichsberechnungen bestätigen somit die Funktionsfähigkeit und Richtigkeit der
entwickelten Superpositionsmethode.
Gb 1 Ga 1
Wiederholungslänge Wiederholungslänge
Abbildung 6.24: Halbraum mit flachem Graben (links) und Halbraum ohne Graben (rechts) unter
Berücksichtigung der benachbarten Wiederholabschnitte
uz ρωc
p0
p
0.4 Halbraum
Halbraum mit flachem Graben
Verschiebung uz
0.2
−0.2
−0.4
−10 −8 −6 −4 −2 0 2 4 6 8 10
y [λR]
Abbildung 6.25: Vertikale Verschiebung uz infolge einer vertikalen harmonischen Last pzz unter
Berücksichtigung der benachbarten Wiederholabschnitte
88 6 Superposition der Grundlösungen der Fundamentalsysteme
ρωcp
ux p0 Vergleich der Verschiebung u infolge p
x x
Verschiebung ux
Halbraum
0.5 Halbraum mit flachem Graben
0
−0.5
−10 −8 −6 −4 −2 0 2 4 6 8 10
y [λR]
ρωcp
uy p0 Vergleich der Verschiebung uy infolge Px
0.5
Verschiebung uy
Halbraum
Halbraum mit flachem Graben
0
−0.5
−10 −8 −6 −4 −2 0 2 4 6 8 10
y [λR]
ρωcp
uz p0 Vergleich der Verschiebung u infolge p
z x
0.5
Verschiebung uz
Halbraum
Halbraum mit flachem Graben
0
−0.5
−10 −8 −6 −4 −2 0 2 4 6 8 10
y [λR]
Abbildung 6.26: Verschiebungen ux , uy und uz infolge einer horizontalen harmonischen Last pzx
ρωcp
ux p0 Vergleich der Verschiebung ux infolge py
0.5
Verschiebung ux
Halbraum
Halbraum mit flachem Graben
0
−0.5
−10 −8 −6 −4 −2 0 2 4 6 8 10
y [λR]
ρωcp
uy p0 Vergleich der Verschiebung uy infolge py
Verschiebung uy
Halbraum
0.5
Halbraum mit flachem Graben
0
−0.5
−10 −8 −6 −4 −2 0 2 4 6 8 10
y [λR]
ρωcp
uz p0 Vergleich der Verschiebung u infolge p
z y
0.5
Verschiebung uz
Halbraum
Halbraum mit flachem Graben
0
−0.5
−10 −8 −6 −4 −2 0 2 4 6 8 10
y [λ ]
R
Abbildung 6.27: Verschiebungen ux , uy und uz infolge einer horizontalen harmonischen Last pzy
6.9 Vergleichsberechnungen 89
ρωcp
ux p0 Vergleich der Verschiebung ux infolge pz
0.5
Verschiebung ux
Halbraum
Halbraum mit flachem Graben
0
−0.5
−10 −8 −6 −4 −2 0 2 4 6 8 10
y [λ ]
R
ρωcp
uy p0 Vergleich der Verschiebung u infolge p
y z
0.5
Verschiebung uy
Halbraum
Halbraum mit flachem Graben
0
−0.5
−10 −8 −6 −4 −2 0 2 4 6 8 10
y [λR]
ρωcp
uz p0 Vergleich der Verschiebung u infolge p
z z
0.5
Verschiebung uz
Halbraum
Halbraum mit flachem Graben
0
−0.5
−10 −8 −6 −4 −2 0 2 4 6 8 10
y [λR]
Abbildung 6.28: Verschiebungen ux , uy und uz infolge einer horizontalen harmonischen Last pzz
Mit einer ähnlichen Kontrollrechnung kann auch das Resultat aus der Überlagerung eines
Halbraums mit einem Vollraum mit kugelförmigen Hohlraum aus Abschnitt 6.4 überprüft
werden. Ein Halbraum mit einer sehr flachen kugelförmigen Einsenkung an seiner Oberfläche
(fE = 0, 1 m, R0 = 6, 0 m) wird dazu mit einer kreisförmigen harmonisch schwingenden Last
pRR (ω = 30·2π 1s , rp = 0, 9 m) belastet (Abbildung 6.29). Anschließend werden die Ergebnisse
mit der analytischen Halbraumlösung verglichen.
R0
p0 × cos(wt ) p0 × cos(wt )
fE
rp rp rp rp
Abbildung 6.29: Halbraum mit flacher kugelförmiger Einsenkung (links) und Halbraum (rechts)
unter dynamischer Belastung
90 6 Superposition der Grundlösungen der Fundamentalsysteme
Um Störungen an den Rändern zu vermeiden wird auch hier der Einfluss der benachbarten
Wiederholabschnitte berücksichtigt (Abbildung 6.30).
Abbildung 6.31 stellt die vertikalen Verschiebungen uz aufgrund einer vertikalen Last pzz für
x = 0 an der Halbraumoberfläche für beide Systeme gegenüber. Auch hier zeigt sich, dass
das Ergebnis des gekoppelten Systems sehr gut mit der analytischen Lösung des Halbraums
übereinstimmt, was das Superpositionsverfahren validiert.
x
eB
ng
slä
ng
olu
erh
ied
W
Wiederholungslänge By
Abbildung 6.30: Belastete Oberfläche des Halbraums mit flacher kugelförmiger Einsenkung unter
Berücksichtigung der benachbarten Wiederholabschnitte
uz ρωc
p0
p
Halbraum
0.5 Halbraum mit flacher kugelförmiger Einsenkung
Verschiebung uz
−0.5
−1
−4 −3 −2 −1 0 1 2 3 4
y [λR]
7 Finite-Elemente-Methode im
fouriertransformierten Raum
7.1 Vorbemerkungen
Eine gute Einführung in die Grundlagen der Finite-Elemente-Methode (FEM) geben [Bathe
2002], [Zienkiewicz u. a. 2005], [Klein 2003], [Hughes 2000] und [Kwon u. Hyochoong 2000].
In der FEM steigt für große dreidimensionale Strukturen die Anzahl der Knoten und so-
mit der Berechnungsaufwand stark an. Für eine in x-Richtung unendlich lange Struktur mit
in y- und z-Richtung konstantem Querschnitt (z.B. Balken, Tunnel, Graben), kann dieser
Aufwand jedoch durch eine Fouriertransformation bezüglich der Richtung x kx deutlich
reduziert werden. Dadurch ist es ausreichend, zugehörig zu den verschiedenen Wellenzahlen
kx ebene Zustände zu betrachten. Eine Diskretisierung im Sinne der Finiten Elemente ist
somit nur in der Querschnittsebene (y, z) erforderlich. Dies hat eine signifikante Verringe-
rung der Rechenzeit zur Folge, da jeder Zustand nur für feste Wellenzahlen kx berechnet
werden muss und das dreidimensionale Problem dadurch auf eine Serie von voneinander un-
abhängigen zweidimensionalen Problemen in der (y, z)-Ebene reduziert wird. [Hackenberg
2010] validiert dieses Verfahren, indem sie das Ergebnis für einen harmonisch belasteten
unendlich langen elastisch gebetteten Balken mit der analytischen Lösung vergleicht. Dyna-
mische Aufgabenstellungen werden zudem vorteilhafterweise im Frequenzbereich ω gelöst.
Daher wird im Folgenden die dynamische Steifigkeitsmatrix K̂∆dyn für ein Dreieckselement
im fouriertransformierten Bildraum (kx , y, z, ω) hergeleitet.
Die einfachste Methode, ein ebenes System mit Finiten Elementen zu diskretisieren, ist
die Verwendung von linearen Dreieckselementen. In Abbildung 7.1 ist ein in der y-z-Ebene
92 7 Finite-Elemente-Methode im fouriertransformierten Raum
y y1 y3 y2 x
v1 u1 z1
w1
v2 z2
u2
w2
v3
u3 z3
w3
z
liegendes Dreieck dargestellt, das an jedem Knoten je einen Freiheitsgrad in x-, y- und z-
Richtung besitzt.
u(y, z) = c1 + c2 · y + c3 · z (7.1a)
v(y, z) = c4 + c5 · y + c6 · z (7.1b)
w(y, z) = c7 + c8 · y + c9 · z (7.1c)
oder in Matrixform:
c1
c2
c3
u(y, z) 1 y z 0 0 0 0 0 0 c4
v(y, z) = 0 0 0 1 y z 0 0 0
c5 (7.2)
w(y, z) 0 0 0 0 0 0 1 y z c6
c7
u∆ H∆
c8
c9
c∆
7.2 Grundlegende Beziehungen des linearen Dreieckelementes 93
Der Vektor c∆ enthält die neun unbekannte Größen c1 - c9 . Diese können aus den neun
bekannten Knotenverformungen berechnet werden:
u1 (y1 , z1 ) 1 y1 z1 0 0 0 0 0 0 c1
v1 (y1 , z1 ) 0 0 0 1 y1 z1 0 0 0 c2
w1 (y1 , z1 ) 0 0 0 0 0 0 1 y1 z1
c3
u2 (y2 , z2 ) 1 y2 z2 0 0 0 0 0 0 c4
v2 (y2 , z2 ) = 0 0 0 1 y2 z2 0 0 0 (7.3)
c5
w2 (y2 , z2 ) 0 0 0 0 0 0 1 y2 z2 c6
u3 (y3 , z3 ) 1 y3 z3 0 0 0 0 0 0 c7
v3 (y3 , z3 ) 0 0 0 1 y3 z3 0 0 0 c8
w3 (y3 , z3 ) 0 0 0 0 0 0 1 y3 z3 c9
u∆k A∆ c∆
c∆ = A∆ −1 · u∆k (7.4)
A∆ −1
=
0 a 4 0 0 a 5 0 0 a 6 0
(7.5)
0 a7 0 0 a8 0 0 a9 0
0 0 a1 0 0 a2 0 0 a3
0 0 a4 0 0 a5 0 0 a6
0 0 a7 0 0 a8 0 0 a9
den Koeffizienten
y2 z3 − y3 z2 y3 z1 − y1 z3 y1 z2 − y2 z1
a1 = , a2 = , a3 =
2AD 2AD 2AD
z2 − z3 z3 − z1 z1 − z2
a4 = , a5 = , a6 = (7.6)
2AD 2AD 2AD
y3 − y2 y1 − y3 y2 − y1
a7 = , a8 = , a9 =
2AD 2AD 2AD
94 7 Finite-Elemente-Methode im fouriertransformierten Raum
Durch Einsetzten von Gleichung (7.4) in Gleichung (7.2) können die Verschiebungen inner-
halb des Elementes u∆ aus den Knotenverschiebungen u∆k ermittelt werden.
mit
N1 = a1 + y · a4 + z · a7 (7.10a)
N2 = a2 + y · a5 + z · a8 (7.10b)
N3 = a3 + y · a6 + z · a9 (7.10c)
Aus Gleichung (7.8) und Gleichung (7.11) ergibt sich der Zusammenhang zwischen den Kno-
tenverschiebungen und den Verzerrungen zu:
mit
ikx N1 0 0 ikx N2 0 0 ikx N3 0 0
0 a 0 0 a 0 0 a 0
4 5 6
0 0 a7 0 0 a8 0 0 a9
B̂∆ =
(7.13)
a4 ikx N1 0 a5 ikx N2 0 a6 ikx N3 0
0 a 7 a 4 0 a 8 a 5 0 a 9 a 6
a7 0 ikx N1 a8 0 ikx N2 a9 0 ikx N3
mit T
σ̂ ∆ = σ̂xx σ̂yy σ̂zz σ̂xy σ̂zy σ̂zx (7.15)
Eine allgemeine Herleitung der dynamischen Steifigkeitsmatrix ist mit Hilfe des Prinzips der
virtuellen Arbeiten möglich. Demnach muss die gesamte virtuelle Arbeit aller im System
vorhandenen Kräfte gleich Null sein.
96 7 Finite-Elemente-Methode im fouriertransformierten Raum
Einsetzen der Gleichungen (7.12) und (7.14) in die Gleichungen (7.18) und eine Aufspaltung
der Integrale liefert:
Z∞ " Z Z
#
δWi = − δû∆kT · B̂∆T · E∆ · B̂∆ dzdy · û∆k dx (7.19a)
−∞ (z) (y)
Z∞ " Z Z #
δWT = δû∆kT N∆ T ρ ω 2 N∆ û∆k dzdy dx (7.19b)
−∞ (z) (y)
Z∞ " Z #
δWa = δû∆kT N∆ T P̂∆ ds dx (7.19c)
−∞ (s)
Die Koordinate s läuft hierbei parallel zum jeweiligen Rand in der (y, z)-Ebene.
Zusammenhang gilt:
Z∞ Z∞ Z∞
1
δu(x) t(x) dx = δu(x) t̂(kx ) eikx x dkx dx =
2π
−∞ −∞ −∞
Z∞ Z∞
1
= δu(x) e−i(−kx )x dx t̂(kx )dkx = (7.20)
2π
−∞ −∞
Z∞
1
= δû(−kx ) t̂(kx ) dkx
2π
−∞
Durch Anwenden des Parsevalschen Satzes auf die Gleichungen (7.19) erhält man:
Z∞ " Z Z #
1
δWi = − δû∆kT (−kx ) B̂∆T (−kx ) · E∆ · B̂∆ (kx ) dzdy · û∆k (kx ) dkx (7.21a)
2π
−∞ (z) (y)
Z∞ " Z Z #
1 T
δWT = δû∆kT (−kx ) ·ω ρ2
N∆ · N∆ dzdy · û∆k (kx ) dkx (7.21b)
2π
−∞ (z) (y)
Z∞ " Z #
1
δWa = δû∆kT (−kx ) · N∆ T · P̂∆ (kx ) ds dkx =
2π
−∞ (s)
Z∞
1
= δû∆kT (−kx ) · P̂∆k (kx ) dkx (7.21c)
2π
−∞
Da die virtuellen Verschiebungen δû∆kT (−kx ) beliebig und ungleich Null sind, liefert das
Einsetzen der Gleichungen (7.21) in die Arbeitsgleichung (7.17) für jedes kx :
" Z Z Z Z #
− B̂∆T (−kx ) E∆ B̂∆ (kx ) dzdy + ω 2 ρ N∆ T N∆ dzdy û∆k (kx ) + P̂∆k (kx ) = 0
(z) (y) (z) (y)
(7.22)
Gleichung (7.22) kann auch in der klassischen Finite-Elemente-Formulierung mit der dyna-
98 7 Finite-Elemente-Methode im fouriertransformierten Raum
Z Z
M∆ = ρ N∆ T (y, z) · N∆ (y, z) dzdy (7.24b)
(z) (y)
Die Berechnung der Integrale in den Gleichungen (7.24) geschieht nach [Klein 2003] vorteil-
hafterweise in den Flächenkoordinaten η1 und η2 des Dreieckelementes mit η1 ∈ [0, 1] und
η2 ∈ [0, 1] (siehe Abbildung 7.2).
N1 = 1 − η1 − η2 (7.25a)
N2 = η1 (7.25b)
N3 = η2 (7.25c)
v1 u1
1
w1 G
v2 u2
2
G η1
w2
v3
u3
w3
η2
Z1 1−η
Z 2
K̂∆ (kx ) = 2AD B̂∆T (−kx , η1 , η2 ) · E∆ · B̂∆ (kx , η1 , η2 ) dη1 dη2 (7.26a)
0 0
Z1 1−η
Z 2
M∆ = ρ 2AD N∆ T (η1 , η2 ) · N∆ (η1 , η2 ) dη1 dη2 (7.26b)
0 0
Nach Auswertung der Integrale erhält man die Steifigkeitsmatrix K̂∆ (kx ) und die Massen-
matrix M∆ des Dreieckelementes, die im Anhang A.6 angegeben sind.
Aus den einzelnen dynamischen Steifigkeitsmatrizen K̂∆dyn der Dreieckselemente kann die
Gesamtsteifigkeitsmatrix des FE-Systems K̂dyn zusammengebaut werden. Im Folgenden soll
für ein Element mit nur zwei Freiheitsgraden der Einbau der Elementsteifigkeitsmatrix in die
Gesamtsteifigkeitsmatrix exemplarisch gezeigt werden. Wenn die beiden Freiheitsgrade û∆k
des Einzelelementes speziellen Freiheitsgraden des Gesamtsystems ûFE entsprechen
8.1 Vorbemerkungen
In allgemeiner Schreibweise lauten die Gleichgewichtsbedingungen für das mit der FEM
beschriebene Gebiet:
K̂dyn · ûFE = P̂FE (8.1)
Der Vektor P̂FE enthält alle äquivalenten Knotenlasten P̂∆k entsprechend Gleichung (7.23).
Zur Kopplung werden die Freiheitsgrade ûFE in diejenigen Freiheitsgrade ûΓFE , welche sich
auf der Kopplungsfläche (Γ) befinden, und in diejenigen Freiheitsgrade ûΩFE , welche inner-
halb des mit Finiten Elementen beschriebenen Gebietes (Ω) liegen, aufgeteilt.
ûΓFE
ûFE = (8.2)
ûΩFE
Ebenso wird der Lastvektor P̂FE unterteilt in die Lasten P̂ΓFE , die am Kopplungsrand (Γ)
angreifen, und die Lasten P̂ΩFE , die innerhalb des FEM-Gebietes (Ω) wirken.
P̂ΓFE
P̂FE = (8.3)
P̂ΩFE
8.2 Transformation der Freiheitsgrade des FE-Systems 101
Nach entsprechender Aufspaltung der Steifigkeitsmatrix ergibt sich Gleichung (8.1) nun zu:
K̂ΓΓ K̂ΓΩ ûΓFE P̂ΓFE
· = (8.4)
K̂ΩΓ K̂ΩΩ ûΩFE P̂ΩFE
Um die FEM mit der ITM zu verbinden, müssen die auf der Kopplungsfläche (Γ) liegen-
den FE-Freiheitsgrade ûΓFE durch die ITM-Freiheitsgrade ûΓITM ersetzt werden, für die in
Abschnitt 6 das entsprechende Kraft-Verformungsverhalten ermittelt wurde.
Der Vektor ûΓFE enthält die kartesischen Verschiebungen ûx,K i , ûy,K i und ûz,K i aller FE-
Knoten (K i) auf der Kopplungsfläche. Der Vektor ûΓITM enthält für den Fall einer zylin-
drischen Kopplungsfläche die polaren Verschiebungen ûx,n , ûr,n und ûϕ,n aller Reihenglieder
n entlang des Umfangs.
Eine Auswertung der Fourierreihen ûΓITM an den FE-Knoten K i(ϕi ) liefert die polaren
Verschiebungen ûΓFE,zyl an den Knotenpunkten.
X
ûx,K i = ûx,n · ei n ϕi (8.5a)
N
X
ûr,K i = ûr,n · ei n ϕi (8.5b)
N
X
ûϕ,K i = ûϕ,n · ei n ϕi (8.5c)
N
bzw. in Matrixform
ûx,K 1 ei n1 ϕ1 0 0 e i n2 ϕ 1 0 0 ... ûx,n1
û
r,K 1 0
ei n1 ϕ1 0 0 ei n2 ϕ1 0 . . . ûr,n1
ûϕ,K 1 0
0 ei n1 ϕ1 0 0 ei n2 ϕ1 . . . ûϕ,n1
ûx,K 2 = ei n1 ϕ2 e i n2 ϕ 2
0 0 0 0 . . . ûx,n2
(8.6)
ûr,K 2 0 ei n1 ϕ2 0 0 ei n2 ϕ2 0 . . . ûr,n2
û 0
ϕ,K 2 0 ei n1 ϕ2 0 0 ei n2 ϕ2 . . .ûϕ,n2
. . .. .. .. .. .. .
.. .. .. ..
. . . . . .
ûΓFE,zyl T1 ûΓITM
102 8 Kopplung der FEM mit der Integraltransformationsmethode
Durch eine weitere Transformation von Zylinder- in kartesische Koordinaten unter Zuhilfe-
nahme der Matrix βj 0i aus Gleichung (4.8) erhält man die FE-Freiheitsgrade ûΓFE .
ûx,K 1 1 0 0 0 0 0 ... ûx,K 1
û 0 − sin ϕ − cos ϕ 0 0 0 . . . ûr,K 1
y,K 1 1 1
ûz,K 1 0 cos ϕ1 − sin ϕ1 0 0 0 . . . ûϕ,K 1
ûx,K 2 = 0 0 0 1 0 0 . . . ûx,K 2
(8.7)
ûy,K 2 0 0 0 0 − sin ϕ1 − cos ϕ1 . . . ûr,K 2
û 0
z,K 2 0 0 0 cos ϕ1 − sin ϕ1 . . .ûϕ,K 2
. . . .. .. .. .. .
.. .. .. .. ..
. . . . .
ûΓFE T2 ûΓFE,zyl
Die FE-Freiheitsgrade ûΓFE lassen sich somit aus den ITM-Freiheitsgraden ûΓITM berech-
nen:
ûΓFE = T2 · T1 · ûΓITM = T · ûΓITM (8.8)
ûΓFE,kug T1 ûΓITM
(8.10)
8.2 Transformation der Freiheitsgrade des FE-Systems 103
bzw.
ûx,K 1 sin ϑ1 cos ϕ1 cos ϑ1 cos ϕ1 − sin ϕ1 0 0 . . .ûR,K 1
ûy,K 1 sin ϑ1 sin ϕ1 cos ϑ1 sin ϕ1 cos ϕ1
0 0 . . . ûϑ,K
1
ûz,K 1 cos ϑ1 − sin ϑ1 0 0 0 . . . ûϕ,K
1
ûx,K 2 0 0 0 sin ϑ2 cos ϕ2 cos ϑ2 cos ϕ2 . . .
û
= R,K 2
û 0 0 0 sin ϑ2 sin ϕ2 cos ϑ2 sin ϕ2
. . .
ûϑ,K
y,K 2
2
ûz,K 2 0 0 0 cos ϑ2 − sin ϑ2 . . . ûϕ,K
2
. .. .. .. .. .. . .
.
..
. . . . . . . .
ûΓFE T2 ûΓFE,kug
(8.11)
Die gesamten FE-Freiheitsgrade können aus den für die Kopplung verwendeten Freiheitsgra-
den ermittelt werden:
ûΓFE T 0 ûΓITM
= · (8.12)
ûΩFE 0 I ûΩFE
Stellt man basierend auf dem Prinzip der virtuellen Arbeit analog zu Abschnitt 7.3 die
Arbeitsgleichung auf
δûFET · K̂dyn · ûFE = δûFET · P̂FE (8.13)
und setzt für die Freiheitsgrade δûFE und ûFE Gleichung (8.12) ein, so erhält man:
T T
δûΓITM TT 0 K̂ΓΓ K̂ΓΩ T 0 ûΓITM δûΓITM TT 0 P̂ΓFE
· · · · = · ·
δûΩFE 0 I K̂ΩΓ K̂ΩΩ 0 I ûΩFE δûΩFE 0 I P̂ΩFE
(8.14)
Da die virtuellen Verschiebungen beliebig ungleich Null sind, ergibt sich schließlich das Glei-
chungssystem in der neuen Basis.
TT K̂ΓΓ T TT K̂ΓΩ ûΓITM TT P̂ΓFE
· = (8.15)
K̂ΩΓ T K̂ΩΩ ûΩFE P̂ΩFE
104 8 Kopplung der FEM mit der Integraltransformationsmethode
8.3 Kopplung
Die in Abschnitt 6 für verschiedene System hergeleitete Gleichung (6.16) beschreibt unter
Verwendung der ITM das Kraft-Verformungsverhalten an den jeweiligen Systemrändern.
Die Vektoren der Verschiebungen ûITM und der Lasten P̂ITM können entsprechen der Sys-
temränder aufgeteilt werden. Für den Fall eines zylindrischen Tunnels im Halbraum (siehe
Abschnitt 6.3) enthalten ûΓα und P̂Γα die Verschiebungen bzw. die Lasten an der Halbrau-
moberfläche (Γα ) sowie ûΓβ und P̂Γβ die Verschiebungen bzw. die Lasten an der zylindrischen
Hohlraumoberfläche (Γβ ).
ûΓα P̂Γα
ûITM = und P̂ITM = (8.17)
ûΓβ P̂Γβ
Für den Fall, dass keine Lasten an der Halbraumoberfläche wirken (P̂Γα =0) lautet das Kraft-
Verformungsverhalten an der Hohlraumoberfläche
bzw.
K̂Γβ · ûΓβ = P̂Γβ (8.20)
Bei der Kopplung des ITM-Systems mit dem FEM-System müssen die Freiheitsgrade ûΓβ
aus Gleichung (8.20) den Freiheitsgraden ûΓITM aus Gleichung (8.15) entsprechen.
Da die beiden Gleichung (8.15) und (8.20) sich auf die gleiche Basis (ûΓβ ) beziehen, können
diese mit Hilfe der Substrukturtechnik gekoppelt werden. Wenn keine äußeren Lasten an
der Kopplungsfläche auftreten, sind nur an den Knotenfreiheitsgraden im Inneren des FEM-
Systems Kräfte auf der Lastseite zu berücksichtigen und man erhält das Gleichungssystem
für das hybride FEM-ITM-Gesamtsystem.
TT K̂ΓΓ T + K̂Γβ TT K̂ΓΩ ûΓβ 0
· = (8.25)
K̂ΩΓ T K̂ΩΩ ûΩFE P̂ΩFE
Wenn an der Halbraumoberfläche die Kräfte P̂Γα wirken oder wenn die Verformungen ûΓα
an der Halbraumoberfläche berechnet werden sollen, dann müssen diese Verformungen als
zusätzliche Freiheitsgrade in das Gleichungssystem (8.25) integriert werden. Dazu ermittelt
man aus Gleichung (8.16) die dynamische Steifigkeitsmatrix für alle Oberflächen des System
Halbraum mit zylindrischem Hohlraum.
mit
K̂ITM = N̂ITM−1 (8.27)
106 8 Kopplung der FEM mit der Integraltransformationsmethode
Da die transformierten Freiheitsgrade des FE-Systems ûΓITM identisch mit den Freiheitsgra-
den ûΓβ sind, ergibt sich:
K̂αα K̂αβ 0 ûΓα P̂Γα
K̂βα TT K̂ΓΓ T + K̂ββ TT K̂ΓΩ · ûΓβ = 0 (8.29)
0 K̂ΩΓ T K̂ΩΩ ûΩFE P̂ΩFE
Mit diesem Gleichungssystem (8.29) können nun auch die Verschiebungen an der Halbrau-
moberfläche ûΓα bestimmt werden.
Abschließend soll für das in Abschnitt 1.1 beschriebene System eines Halbraums mit Tunnel
und Gebäude (Abbildung 8.1) das Gleichungssystem der FEM-ITM-Kopplung aufgestellt
werden. Dazu werden zuerst sowohl für das Emissionssystem als auch für das Immissions-
Em Im
system die FE-Steifigkeitsmatrizen K̂ bzw. K̂ bestimmt. Anschließend werden die FE-
Em
Freiheitsgrade an der zylindrischen Kopplungsfläche ûΓFE in Fourierreihenglieder und die
Im
Freiheitsgrade an der sphärischen Kopplungsfläche ûΓFE in eine Reihe von Kugelflächen-
funktionen transformiert.
Em
ûΓFE = Tβ · ûΓβ (8.30a)
Im
ûΓFE = Tγ · ûΓγ (8.30b)
Im Im
Im
Tγ T K̂ΓΓ Tγ Tγ T K̂ΓΩ ûΓγ Tγ T P̂ΓFE
· = (8.31b)
Im Im Im Im
K̂ΩΓ Tγ K̂ΩΩ ûΩFE P̂ΩFE
8.3 Kopplung 107
aaaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaaa
Im
K̂
aaaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaa Ga
aaaaaaaaaaaaa
Gg
aaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
Gbaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
K̂ Em
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaa
aaaaaaaaaaaaa
Für das aus einem Halbraum mit zylindrischem Tunnel und kugelförmiger Grube an der
Halbraumoberfläche bestehende Transmissionssystem kann, wie in Abschnitt 6.5 beschrieben,
die Nachgiebigkeit an den Kopplungsrändern ermittelt werden.
ûΓα N̂αα N̂αβ N̂αγ P̂Γα
ûΓβ = N̂βα N̂ββ N̂βγ · P̂Γβ (8.32)
ûΓγ N̂γα N̂γβ N̂γγ P̂Γγ
Wenn keine Lasten an der Halbraumoberfläche wirken (P̂Γα =0) ergibt sich das Kraft-Verfor-
mungsverhalten an der Hohlraumoberfläche zu
ûΓβ N̂ββ N̂βγ P̂Γβ
= · (8.33)
ûΓγ N̂γβ N̂γγ P̂Γγ
bzw.
K̂ββ K̂βγ ûΓβ P̂Γβ
· = (8.34)
K̂γβ K̂γγ ûΓγ P̂Γγ
108 8 Kopplung der FEM mit der Integraltransformationsmethode
Mit Hilfe der Substrukturtechnik kann nun aus den Gleichungen (8.31) und Gleichung (8.35)
eine geschlossene Lösung für das gesamte Emissions-Transmissions-Immissionssystem gefun-
den werden. Wenn keine äußeren Lasten an den Kopplungsflächen angreifen ergibt sich:
Em Em
Em Em
K̂ΩΩ K̂ΩΓ Tβ 0 0 ûΩ P̂Ω
FE FE
T Em
Tβ K̂ΓΩ Tβ T K̂Em
ΓΓ Tβ + K̂ββ K̂βγ 0 ûΓβ 0
· =
Im Im
0 K̂γβ K̂γγ + Tγ T K̂ΓΓ Tγ Tγ T K̂ΓΩ ûΓγ 0
Im Im Im Im
0 0 K̂ΩΓ Tγ K̂ΩΩ ûΩFE P̂ΩFE
(8.36)
In diesem Fall liegen wegen des örtlich begrenzten System des Gebäudes keine konstanten
Verhältnisse in Längsrichtung vor. Daher kann das gesamte Problem nicht in eine Serie von
zweidimensionalen Aufgabenstellungen zerlegt werden. Es muss im dreidimensionalen Raum
gelöst werden, was einen größeren Rechenaufwand erfordert.
109
9 Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wird ein Verfahren zur Berechnung der dynamischen Tunnel-
Boden-Bauwerk-Interaktion entwickelt, welches die Finite-Elemente-Methode (FEM) mit der
Integraltransformationsmethode (ITM) koppelt. Dies ermöglicht die Prognose von Erschüt-
terungen in Gebäuden infolge von sich in Tunnel oder an der Oberfläche bewegenden Zügen.
Das Gesamtsystem wird dazu in die drei Teilsysteme Emissionssystem (Tunnel), Transmis-
sionssystem (Boden) und Immissionssystem (Bauwerk) unterteilt. Für die detaillierten und
komplexen Strukturen des Tunnels und der Gebäude wird die FEM verwendet. Die unend-
liche Ausdehnung des Bodens und die dreidimensionale Wellenausbreitung wird mittels der
ITM berücksichtigt. Da in der ITM nur geometrische Grundflächen (Ebene, Zylinder, Kugel)
abgebildet werden können, wird um den unendlich langen Tunnel eine fiktive Zylinderfläche
und um das lokal begrenzte Gebäude eine fiktive Kugelfläche eingeführt. Alles was innerhalb
dieser Flächen liegt, das bedeutet die jeweilige Struktur und der diese Struktur umgebende
Boden, kann mit Finiten Elementen modelliert werden.
Für das Transmissionssystem werden zunächst die ITM-Grundlösungen für die Fundamental-
systeme Halbraum, Vollraum mit zylindrischem Hohlraum und Vollraum mit sphärischem
Hohlraum hergeleitet. Für einen Halbraum mit zylindrischen und kugelförmigen Hohlräu-
men, Gräben und Gruben liegt dagegen keine Fundamentallösung vor. Durch eine Überlage-
rung der oben genannten Fundamentalsysteme kann aber eine semi-analytische geschlossene
Lösung gefunden werden. Dazu werden an den Oberflächen des Halbraums und der Hohl-
räume Spannungszustände aufgebracht. Die Charakteristiken der einzelnen Fundamental-
lösungen (Fern- und Nahfeld) erlauben es, vorab abzuschätzen, welche Spannungszustände
relevant sind und miteinander überlagert werden müssen. Dies führt zu einer deutlichen
Reduktion des Berechnungsaufwandes. Mit Hilfe der Randbedingungen an den Oberflächen
können die unbekannten Amplituden der Spannungszustände im Wellenzahl-Frequenzraum
ermittelt werden. Als Ergebnis erhält man die frequenz- und wellenzahlabhängigen dynami-
schen Nachgiebigkeiten an den fiktiven Oberflächen.
Mittels der Substrukturtechnik können diese Nachgiebigkeiten mit den FE-Modellen des
Emissions- und Immissionssystems gekoppelt werden. Dazu werden die FE-Freiheitsgrade
110 9 Zusammenfassung
A Anhang
112 A Anhang
A.1.1 Bessel-Funktionen
Differentialgleichung
∂ 2 y 1 ∂y n2
2
+ + k − 2 y=0 (A.1.1)
∂r2 r ∂r r
lautet
y = c1 Jn (z) + c2 Yn (z) (A.1.2)
mit den beliebigen Konstanten c1 und c2 sowie den Bessel-Funktionen erster Art Jn (z) und
zweiter Art Yn (z) (Neumannfunktion) mit dem komplexwertigen Argument z = kr.
Die Bessel-Funktionen erster Art und zweiter Art (Abbildung A.1) können wie folgt darge-
stellt werden:
∞ 2s+n
X (−1)s z2
Jn (z) = (A.1.3a)
s=0
Γ(n + s + 1)s!
Hankel-Funktionen
Alternativ kann die Lösung der Differentialgleichung (A.1.1) mit Bessel-Funktionen dritter
Art (Hankel-Funktionen) aufgestellt werden:
1 1
J0(z) Y0(z)
0.8 0.8
J1(z) Y1(z)
0.6 J2(z) 0.6 Y2(z)
0.4 J (z) 0.4 Y (z)
3 3
0.2 0.2
0 0
−0.2 −0.2
−0.4 −0.4
−0.6 −0.6
−0.8 −0.8
−1 −1
0 5 10 15 0 5 10 15
z z
(1) (2)
Die Hankel-Funktionen erster Art Hn (z) und zweiter Art Hn (z) ergeben sich zu:
Rekursionsbeziehungen
(1) (2)
Im Folgenden steht Cn (z) für eine beliebige der Funktionen Jn (z), Yn (z), Hn (z), Hn (z)
oder eine Linearkombination dieser Funktionen mit konstanten (vom Index n unabhängigen)
Koeffizienten. Zwischen den Bessel-Funktionen beliebiger Ordnung und ihren Ableitungen
bestehen die Rekursionsbeziehungen:
2n
Cn (z) = Cn−1 (z) + Cn+1 (z) (A.1.6a)
z
dCn (z)
2 = Cn−1 (z) − Cn+1 (z) (A.1.6b)
dz
dCn (z) n
= Cn−1 (z) − Cn (z) (A.1.6c)
dz z
dCn (z) n
= −Cn+1 (z) + Cn (z) (A.1.6d)
dz z
114 A Anhang
Differentialgleichung
∂ 2y
2 ∂y 2 m(m + 1)
+ + k − y=0 (A.1.7)
∂R2 R ∂R R2
lautet
y = c1 jm (z) + c2 ym (z) (A.1.8)
mit den beliebigen Konstanten c1 und c2 sowie den sphärischen Bessel-Funktionen erster Art
jm (z) und zweiter Art ym (z) mit dem komplexwertigen Argument z = kR.
Die sphärischen Bessel-Funktionen (Abbildung A.2) stehen mit den Bessel-Funktionen halb-
zahliger Ordnung (n = m + 21 ) in dem Zusammenhang:
r
π
jm (z) = J 1 (z) (A.1.9a)
2z m+ 2
r
π
ym (z) = Y 1 (z) (A.1.9b)
2z m+ 2
Sphärische Hankel-Funktionen
Alternativ kann die Lösung der Differentialgleichung (A.1.7) mit sphärischen Bessel-Funktionen
dritter Art (sphärischen Hankel-Funktionen) dargestellt werden:
y = c1 h(1) (2)
m (z) + c2 hm (z) (A.1.10)
(1) (2)
Die sphärischen Hankel-Funktionen erster Art hn (z) und zweiter Art hn (z) ergeben sich
zu:
h(1)
m (z) = jm (z) + i ym (z) (A.1.11a)
h(2)
m (z) = jm (z) − i ym (z) (A.1.11b)
A.1 Mathematische Funktionen 115
1 1
j (z) y (z)
0.8 0 0.8 0
j1(z) y1(z)
0.6 j2(z) 0.6 y2(z)
0.4 j (z) 0.4 y (z)
3 3
0.2 0.2
0 0
−0.2 −0.2
−0.4 −0.4
−0.6 −0.6
−0.8 −0.8
−1 −1
0 5 10 15 0 5 10 15
z z
Rekursionsbeziehungen
Im Folgenden steht sm (z) für eine beliebige der sphärische Bessel-Funktion jm (z), ym (z),
(1) (2)
hm (z), hm (z) oder eine Linearkombination dieser Funktionen mit konstanten (vom Index
m unabhängigen) Koeffizienten. Zwischen den sphärischen Bessel-Funktionen beliebiger Ord-
nung und ihren Ableitungen bestehen die Rekursionsbeziehungen:
2m + 1
sm (z) = sm−1 (z) + sm+1 (z) (A.1.12a)
z
dsm (z)
(2m + 1) = m sm−1 (z) − (m + 1) sm+1 (z) (A.1.12b)
dz
A.1.3 Legendre-Funktionen
Differentialgleichung
∂ 2y dy
(1 − x2 ) 2
− 2x + m(m + 1) y = 0 (A.1.13)
∂x dx
lautet
y = c1 Pm (x) + c2 Qm (x) (A.1.14)
mit den beliebigen Konstanten c1 und c2 sowie den Legendre-Funktionen erster Art Pm (x)
und zweiter Art Qm (x) der Ordnung m. Da die Legendre-Funktionen Qm (x) an den Stel-
len x = ±1 singulär werden, können diese Funktionen für die Lösung von Problemen am
kugelförmigen Hohlraum ausgeschlossen werden.
In den meisten Fällen ist x = cos ϑ. Die trigonometrische Form der Differentialgleichung
(A.1.13) ergibt sich zu:
∂ 2 Pm dPm
2
+ cot ϑ + m(m + 1) Pm = 0 (A.1.15)
∂ϑ dϑ
Legendre-Funktionen
Die Legendre-Funktionen (Abbildung A.3) können mit Hilfe der Rodrigues-Formel dargestellt
werden:
1 dm (x2 − 1)m
Pm (x) = m (A.1.16)
2 m! dxm
0.8
0.6
0.4
0.2
−0.2
P0
−0.4 P1
−0.6 P2
−0.8 P3
−1 P4
Rekursionsbeziehungen
Zwischen den Legendre-Funktionen beliebiger Ordnung und ihren Ableitungen bestehen fol-
gende Rekursionsbeziehungen:
dPm m(m + 1)
(1 − x2 ) = m (Pm−1 − x Pm ) = (Pm−1 − Pm+1 ) (A.1.17b)
dx 2m + 1
dPm m(m + 1)
sin ϑ = m (cos ϑ Pm − Pm−1 ) = (Pm+1 − Pm−1 ) (A.1.17c)
dϑ 2m + 1
Orthogonalitätsbedingung
Legendre-Reihenentwicklung
Jede beliebige Funktion f (x) bzw. g(ϑ), die im Intervall −1 ≤ x ≤ 1 bzw. 0 ≤ ϑ ≤ π definiert
ist und die die Dirichlet-Bedingungen erfüllt, kann in eine Legendre-Reihe entwickelt werden:
∞
X Z +1
1
f (x) = cm Pm (x) mit cm = m + 2
f (x) Pm (x) dx (A.1.20a)
m=0 −1
∞
X Z π
1
g(ϑ) = dm Pm (cos ϑ) mit dm = m + 2
g(ϑ) Pm (cos ϑ) sin ϑ dϑ (A.1.20b)
m=0 0
Wenn die Reihe bei dem Reihenglied m abgebrochen wird, so bildet das resultierende Po-
lynom m-ter Ordnung die beste Näherung im Sinne der geringsten quadratischen Abwei-
chung.
118 A Anhang
Differentialgleichung
∂ 2y l2
2 dy
(1 − x ) − 2x + m(m + 1) − y=0 (A.1.21)
∂x2 dx 1 − x2
lautet
y = c1 Pml (x) + c2 Qlm (x) (A.1.22)
mit den beliebigen Konstanten c1 und c2 sowie den assoziierten Legendre-Funktionen erster
Art Pml (x) und zweiter Art Qlm (x). Da die assoziierten Legendre-Funktionen Qlm (x) an den
Stellen x = ±1 singulär werden, können diese Funktionen für die Lösung von Problemen am
kugelförmigen Hohlraum ausgeschlossen werden.
Assoziierte Legendre-Funktionen
Alle weiteren assoziierten Legendre-Funktionen (Abbildung A.4) lassen sich als Ableitung
von gewöhnlichen Legendre-Funktionen definieren:
l dl Pm (x)
Pml (x) = (−1)l (1 − x2 ) 2 (A.1.24)
dxl
Da Pm ein Polynom mter Ordnung ist, hat es maximal m Ableitungen. Daraus folgt wieder-
um, dass l ≤ m sein muss.
In den meisten Fällen ist x = cos ϑ. Die trigonometrische Form der Differentialgleichung
(A.1.21) lautet dann:
∂ 2 Pml dPml l2
2
+ cot ϑ + m(m + 1) − 2 Pml = 0 (A.1.25)
∂ϑ dϑ sin ϑ
A.1 Mathematische Funktionen 119
−5
P03
−10 P13
P23
P33
−15
0 0.5 1 1.5 2 2.5 3
ϑ
Rekursionsbeziehungen
Zwischen den assoziierten Legendre-Funktionen und ihren Ableitungen bestehen die Rekur-
sionsbeziehungen:
l
(m − l + 1) Pm+1 = (2m + 1)x Pml − (m + l) Pm−1
l
(A.1.26a)
dPml
(1 − x2 ) l
= (m + l) Pm−1 − m x Pml (A.1.26b)
dx
dPml m+l l
= m cot ϑ Pml − P (A.1.26c)
dϑ sin ϑ m−1
dPml m−l+1 l
= Pm+1 − (m + 1) cot ϑ Pml (A.1.26d)
dϑ sin ϑ
Assoziierte Legendre-Funktionen mit negativer Ordnung −l können aus denen mit positiver
Ordnung l berechnet werden.
(m − l)! l
Pm−l = (−1)l P (A.1.27)
(m + l)! m
120 A Anhang
Orthogonalitätsbedingung
Z +1
(l + m)!
Pml (x) Pnl (x) dx = δmn (A.1.28a)
m + 12 (m − l)!
−1
(l + m)!
+1
0<l=n≤m
l(m − l)!
Z
1
2
Pml (x) Pmn (x) dx = (A.1.28b)
−1 (1 − x )
0 l 6= n
Z π
(l + m)!
Pml (cos ϑ) Pnl (cos ϑ) sin ϑ dϑ = δmn (A.1.29a)
m + 12 (m − l)!
0
(l + m)!
Z π
l(m − l)! 0<l=n≤m
Pml (cos ϑ) Pmn (cos ϑ) dϑ = (A.1.29b)
0
0 l 6= n
Assoziierte Legendre-Reihenentwicklung
∞ +1
(m − l)!
X Z
f (x) = cm Pml (x) mit cm = m + 1
2
f (x) Pml (x) dx
m=0
(m + l)! −1
(A.1.30a)
∞ π
(m − l)!
X Z
g(ϑ) = dm Pml (cos ϑ) mit dm = m + 1
2
g(ϑ) Pml (cos ϑ) sin ϑ dϑ
m=0
(m + l)! 0
(A.1.30b)
A.1 Mathematische Funktionen 121
Normierung
Rekursionsbeziehungen
Orthogonalitätsbedingung
∞
X Z π
g(ϑ) = dm P̄ml (cos ϑ) mit dm = g(ϑ) P̄ml (cos ϑ) sin ϑ dϑ (A.1.35b)
m=0 0
A.2 Fouriertransformation 123
A.2 Fouriertransformation
A.2.1 Definition
Fourierhintransformation
Fourierrücktransformation
Die Fourierrücktransformation (kurz als FRT, häufig auch als inverse Fouriertransformati-
on oder kurz IFT bezeichnet) wird mit dem Symbol gekennzeichnet und ist definiert
durch: Z ∞
1
f (x) = fˆ(kx ) eikx x dkx (A.2.2)
2π −∞
A.2.2 Rechenvorschriften
Multiplikation - Faltung
Eine Faltung wird mit dem Symbol ∗ gekennzeichnet und ist definiert durch:
Z ∞
f (x) ∗ g(x) = f (ξ) g(x − ξ) dξ (A.2.3)
−∞
Eine Multiplikation zweier Funktionen entspricht einer Faltung ihrer beiden Transformierten
im transformierten Raum. Im umgekehrten Fall gilt dieser Zusammenhang in analoger Weise.
1 ˆ
f (x) · g(x) f (kx ) ∗ ĝ(kx ) (A.2.4a)
2π
Differentiation
dn
f (x) (i kx )n fˆ(kx ) (A.2.5a)
dxn
dn ˆ
f (kx ) (−i x)n f (x) (A.2.5b)
dkxn
1 x
fˆ(a kx ) f (A.2.6b)
|a| a
Verschiebung (Translation)
1 x ibx/a
fˆ(a kx − b) f e (A.2.8b)
|a| a
Ausgewählte Funktionen
Dirac-Distribution
δ(x) 1 (A.2.10)
Rechteckdistribution
Die Rechteckdistribution mit der Amplitude eins sowie der Länge L kann mit Hilfe von zwei
entgegengesetzten Heaviside-Distributionen (Einheitssprungfunktionen, bezeichnet mit H)
beschrieben werden.
sin L2 kx
L L
H x+ −H x− 2 (A.2.11)
2 2 kx
Sinusfunktion
sin(Ωt) i π (δ(ω + Ω) − δ(ω − Ω)) (A.2.12)
Cosinusfunktion
cos(Ωt) π (δ(ω + Ω) + δ(ω − Ω)) (A.2.13)
126 A Anhang
Hz,12 = 0
Hz,15 = 0
n (1) (1)
Hz,21 = H (kα r) − kα Hn+1 (kα r)
r n
n (1)
Hz,22 = i H (kβ r)
r n
n (1)
Hz,23 = i kx Hn(1) (kβ r) − i kx kβ Hn+1 (kβ r)
r
n (2) (2)
Hz,24 = H (kα r) − kα Hn+1 (kα r)
r n
n (2)
Hz,25 = i H (kβ r)
r n
n (2)
Hz,26 = i kx Hn(2) (kβ r) − i kx kβ Hn+1 (kβ r)
r
A.3 Bestimmungsmatrizen für Zylinderkoordinaten 127
n (1)
Hz,31 = i H (kα r)
r n
n (1)
Hz,32 = − Hn(1) (kβ r) + kβ Hn+1 (kβ r)
r
n
Hz,33 = − kx Hn(1) (kβ r)
r
n (2)
Hz,34 = i H (kα r)
r n
n (2)
Hz,35 = − Hn(2) (kβ r) + kβ Hn+1 (kβ r)
r
n
Hz,36 = − kx Hn(2) (kβ r)
r
128 A Anhang
Kz,12 = 0
1 2
Kz,14 2
= kα − ks 2µ Hn(2) (kα r)
2
Kz,15 = 0
n2 − n
1 2 1 (1)
Kz,21 = 2
+ kx − ks 2µ Hn(1) (kα r) + kα 2µ Hn+1 (kα r)
2
r 2 r
n2 − n n (1)
Kz,22 = i 2
2µ Hn(1) (kβ r) − i kβ 2µ Hn+1 (kβ r)
r r
n2 − n
1 (1)
Kz,23 = i 2
− kβ kx 2µ Hn(1) (kβ r) + i kx kβ 2µ Hn+1 (kβ r)
2
r r
n2 − n
1 2 1 (2)
Kz,24 = 2
+ kx − ks 2µ Hn(2) (kα r) + kα 2µ Hn+1 (kα r)
2
r 2 r
n2 − n n (2)
Kz,25 = i 2
2µ Hn(2) (kβ r) − i kβ 2µ Hn+1 (kβ r)
r r
n2 − n
1 (2)
Kz,26 = i 2
− kβ kx 2µ Hn(2) (kβ r) + i kx kβ 2µ Hn+1 (kβ r)
2
r r
A.3 Bestimmungsmatrizen für Zylinderkoordinaten 129
n2 − n 1 2
2 2 (1) 1 (1)
Kz,31 = − + ks − kα − kx 2µ Hn (kα r) − kα 2µ Hn+1 (kα r)
r2 2 r
n2 − n n (1)
Kz,32 = −i 2
2µ Hn(1) (kβ r) + i kβ 2µ Hn+1 (kβ r)
r r
n2 − n 1 (1)
Kz,33 = −i 2
kx 2µ Hn(1) (kβ r) − i kx kβ 2µ Hn+1 (kβ r)
r r
n2 − n 1 2
1 (2)
Kz,34 = − 2
+ ks − kα − kx 2µ Hn(2) (kα r) − kα 2µ Hn+1 (kα r)
2 2
r 2 r
n2 − n n (2)
Kz,35 = −i 2
2µ Hn(2) (kβ r) + i kβ 2µ Hn+1 (kβ r)
r r
n2 − n 1 (2)
Kz,36 = −i 2
kx 2µ Hn(2) (kβ r) − i kx kβ 2µ Hn+1 (kβ r)
r r
n (1)
Kz,41 = i kx 2µ Hn(1) (kα r) − i kx kα 2µ Hn+1 (kα r)
r
n
Kz,42 = − kx 2µ Hn(1) (kβ r)
2r
n 1 (1)
kβ2 − kx2 2µ Hn(1) (kβ r) + kx2 kβ − kβ3 2µ Hn+1 (kβ r)
Kz,43 =
2r 2
n (2)
Kz,44 = i kx 2µ Hn(2) (kα r) − i kx kα 2µ Hn+1 (kα r)
r
n
Kz,45 = − kx 2µ Hn(2) (kβ r)
2r
n 1 (2)
kβ2 − kx2 2µ Hn(2) (kβ r) + kx2 kβ − kβ3 2µ Hn+1 (kβ r)
Kz,46 =
2r 2
130 A Anhang
n2 − n (1) n (1)
Kz,51 = i 2µ Hn (kα r) − i kα 2µ Hn+1 (kα r)
r2 r
2
n −n 1 2 1 (1)
Kz,52 = − 2
+ kβ 2µ Hn(1) (kβ r) − kβ 2µ Hn+1 (kβ r)
r 2 r
n2 − n n (1)
Kz,53 = − 2
kx 2µ Hn(1) (kβ r) + kx kβ 2µ Hn+1 (kβ r)
r r
n2 − n n (2)
Kz,54 = i 2
2µ Hn(2) (kα r) − i kα 2µ Hn+1 (kα r)
r r
2
n −n 1 2 (2) 1 (2)
Kz,55 = − 2
+ k β 2µ Hn (kβ r) − kβ 2µ Hn+1 (kβ r)
r 2 r
n2 − n n (2)
Kz,56 = − 2
kx 2µ Hn(2) (kβ r) + kx kβ 2µ Hn+1 (kβ r)
r r
n
Kz,61 = − kx 2µ Hn(1) (kα r)
r
n 1 (1)
Kz,62 = −i kx 2µ Hn(1) (kβ r) + i kx kβ 2µ Hn+1 (kβ r)
2r 2
n
kβ2 − kx2 2µ Hn(1) (kβ r))
Kz,63 = i
2r
n
Kz,64 = − kx 2µ Hn(2) (kα r)
r
n 1 (2)
Kz,65 = −i kx 2µ Hn(2) (kβ r) + i kx kβ 2µ Hn+1 (kβ r)
2r 2
n
kβ2 − kx2 2µ Hn(2) (kβ r))
Kz,66 = i
2r
A.4 Bestimmungsmatrizen für Kugelkoordinaten 131
Elemente der Ĥs Matrix zur Ermittlung der Verschiebungen ûR (m, l):
m l ilϕ (1)
Hs,11 = P (cos ϑ) eilϕ h(1) l
m (k̃p R) − k̃p Pm (cos ϑ) e hm+1 (k̃p R)
R m
Hs,12 = 0
m2 + m l
Hs,13 = Pm (cos ϑ) eilϕ h(1)
m (k̃s R)
R
m l ilϕ (2)
Hs,14 = Pm (cos ϑ) eilϕ h(2) l
m (k̃p R) − k̃p Pm (cos ϑ) e hm+1 (k̃p R)
R
Hs,15 = 0
m2 + m l
Hs,16 = Pm (cos ϑ) eilϕ h(2)
m (k̃s R)
R
Elemente der Ĥs Matrix zur Ermittlung der Verschiebungen ûϑ (m, l):
m cot ϑ l ilϕ m+l l ilϕ
Hs,21 = Pm (cos ϑ) e − P (cos ϑ) e h(1)
m (k̃p R)
R R sin ϑ m−1
l
Hs,22 = i P l (cos ϑ) eilϕ h(1)
m (k̃s R)
R sin ϑ m
(m2 + m) cot ϑ l
ilϕ (m + 1)(m + l) l ilϕ
Hs,23 = Pm (cos ϑ) e − Pm−1 (cos ϑ) e h(1)
m (k̃s R) +
R R sin ϑ
l ilϕ m+l l ilϕ (1)
+ −m cot ϑ k̃s Pm (cos ϑ) e + k̃s Pm−1 (cos ϑ) e hm+1 (k̃s R)
sin ϑ
132 A Anhang
m cot ϑ l ilϕ m+l l ilϕ
Hs,24 = Pm (cos ϑ) e − P (cos ϑ) e h(2)
m (k̃p R)
R R sin ϑ m−1
l
Hs,25 = i Pml (cos ϑ) eilϕ h(2)
m (k̃s R)
R sin ϑ
(m2 + m) cot ϑ l
ilϕ (m + 1)(m + l) l ilϕ
Hs,26 = Pm (cos ϑ) e − Pm−1 (cos ϑ) e h(2)
m (k̃s R) +
R R sin ϑ
l ilϕ m+l l ilϕ (2)
+ −m cot ϑ k̃s Pm (cos ϑ) e + k̃s Pm−1 (cos ϑ) e hm+1 (k̃s R)
sin ϑ
Elemente der Ĥs Matrix zur Ermittlung der Verschiebungen ûϕ (m, l):
l
Hs,31 = i Pml (cos ϑ) eilϕ h(1)
m (k̃p R)
R sin ϑ
m+l l
Hs,32 = −m cot ϑ Pml (cos ϑ) e ilϕ
+ P (cos ϑ) eilϕ
h(1)
m (k̃s R)
sin ϑ m−1
l(m + 1) l l (1)
Hs,33 = i Pm (cos ϑ) eilϕ h(1)
m (k̃s R) − i k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ hm+1 (k̃s R)
R sin ϑ sin ϑ
l
Hs,34 = i Pml (cos ϑ) eilϕ h(2)
m (k̃p R)
R sin ϑ
m+l l
Hs,35 = −m cot ϑ Pml (cos ϑ) e ilϕ
+ P (cos ϑ) eilϕ
h(2)
m (k̃s R)
sin ϑ m−1
l(m + 1) l l (2)
Hs,36 = i Pm (cos ϑ) eilϕ h(2)
m (k̃s R) − i k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ hm+1 (k̃s R)
R sin ϑ sin ϑ
A.4 Bestimmungsmatrizen für Kugelkoordinaten 133
Elemente der K̂s Matrix zur Ermittlung der Spannungen σ̂RR (m, l):
m2 − m 1 2
Ks,11 = − k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ h(1)m (k̃p R) +
R2 2
2 (1)
+ k̃p Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ hm+1 (k̃p R)
R
Ks,12 = 0
m3 − m l
Ks,13 = 2
Pm (cos ϑ) eilϕ 2µ h(1)m (k̃s R) −
R
m2 + m (1)
− k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ hm+1 (k̃s R)
R
m2 − m 1 2
Ks,14 = − k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ h(2)m (k̃p R) +
R2 2
2 (2)
+ k̃p Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ hm+1 (k̃p R)
R
Ks,15 = 0
m3 − m l
Ks,16 = Pm (cos ϑ) eilϕ 2µ h(2)m (k̃s R) −
R2
m2 + m (2)
− k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ hm+1 (k̃s R)
R
134 A Anhang
Elemente der K̂s Matrix zur Ermittlung der Spannungen σ̂ϑϑ (m, l):
m2 1 2 l2 − m cos2 ϑ
2
Ks,21 = − 2 − k̃s + k̃p + 2 2 Pml (cos ϑ) eilϕ +
R 2 R sin ϑ
(m + l) cos ϑ l
+ Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(1)
ilϕ
m (k̃p R) −
R2 sin2 ϑ
1 (1)
− k̃p Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ hm+1 (k̃p R)
R
l(m − 1) cos ϑ l ilϕ l(l + m) l ilϕ
Ks,22 = i 2 Pm (cos ϑ) e − i 2 Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(1)
m (k̃s R)
R sin ϑ R sin ϑ
m3 + m2 l2 − m cos2 ϑ
Ks,23 = − 2
+ 2 2 (m + 1) Pml (cos ϑ) eilϕ +
R R sin ϑ
(m + l) cos ϑ
+ l ilϕ
(m + 1) Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(1) m (k̃s R) +
R2 sin2 ϑ
2
l2 − m cos2 ϑ
m +m
+ k̃s − k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ −
R R sin2 ϑ
(m + l) cos ϑ l ilϕ (1)
− k̃s Pm−1 (cos ϑ) e 2µ hm+1 (k̃s R)
R sin2 ϑ
m2 1 2 l2 − m cos2 ϑ
2
Ks,24 = − 2 − k̃s + k̃p + Pml (cos ϑ) eilϕ +
R 2 R2 sin2 ϑ
(m + l) cos ϑ l
+ 2 2
ilϕ
Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(2) m (k̃p R) −
R sin ϑ
1 (2)
− k̃p Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ hm+1 (k̃p R)
R
l(m − 1) cos ϑ l ilϕ l(l + m) l ilϕ
Ks,25 = i 2 Pm (cos ϑ) e − i 2 Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(2)
m (k̃s R)
R sin ϑ R sin ϑ
m3 + m2 l2 − m cos2 ϑ
Ks,26 = − + 2 (m + 1) Pml (cos ϑ) eilϕ +
R2 2
R sin ϑ
(m + l) cos ϑ
+ 2 2 (m + 1) Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(2)
l ilϕ
m (k̃s R) +
R sin ϑ
2
l2 − m cos2 ϑ
m +m
+ k̃s − k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ −
R R sin2 ϑ
(m + l) cos ϑ l ilϕ (2)
− 2 k̃s Pm−1 (cos ϑ) e 2µ hm+1 (k̃s R)
R sin ϑ
A.4 Bestimmungsmatrizen für Kugelkoordinaten 135
Elemente der K̂s Matrix zur Ermittlung der Spannungen σ̂ϕϕ (m, l):
l2 − m cos2 ϑ
m 1 2 2
Ks,31 = 2
− k̃s + k̃p − 2 2 Pml (cos ϑ) eilϕ −
R 2 R sin ϑ
(m + l) cos ϑ l ilϕ
− Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(1)
m (k̃p R) −
R2 sin2 ϑ
1 (1)
− k̃p Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ hm+1 (k̃p R)
R
l(m − 1) cos ϑ l ilϕ l(l + m) l ilϕ
Ks,32 = −i Pm (cos ϑ) e + i P (cos ϑ) e 2µ h(1)
m (k̃s R)
R sin2 ϑ R sin2 ϑ m−1
m2 + m l2 − m cos2 ϑ
Ks,33 = − (m + 1) Pml (cos ϑ) eilϕ −
R2 R2 sin2 ϑ
(m + l) cos ϑ
− l ilϕ
(m + 1) Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(1) m (k̃s R) +
R2 sin2 ϑ
2
l − m cos2 ϑ
+ k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ +
R sin2 ϑ
(m + l) cos ϑ l ilϕ (1)
+ 2 k̃s Pm−1 (cos ϑ) e 2µ hm+1 (k̃s R)
R sin ϑ
l2 − m cos2 ϑ
m 1 2 2
Ks,34 = − k̃ + k̃p − Pml (cos ϑ) eilϕ −
R2 2 s 2
R sin ϑ2
(m + l) cos ϑ l ilϕ
− 2 2 Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(2)
m (k̃p R) −
R sin ϑ
1 (2)
− k̃p Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ hm+1 (k̃p R)
R
l(m − 1) cos ϑ l ilϕ l(l + m) l ilϕ
Ks,35 = −i 2 Pm (cos ϑ) e + i 2 Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(2)
m (k̃s R)
R sin ϑ R sin ϑ
m2 + m l2 − m cos2 ϑ
Ks,36 = 2
− 2 2 (m + 1) Pml (cos ϑ) eilϕ −
R R sin ϑ
(m + l) cos ϑ
− 2 2 (m + 1) Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(2)
l ilϕ
m (k̃s R) +
R sin ϑ
2
l − m cos2 ϑ
+ k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ +
R sin2 ϑ
(m + l) cos ϑ l ilϕ (2)
+ k̃s Pm−1 (cos ϑ) e 2µ hm+1 (k̃s R)
R sin2 ϑ
136 A Anhang
Elemente der K̂s Matrix zur Ermittlung der Spannungen σ̂Rϑ (m, l):
m cot ϑ
Ks,41 = (m − 1) Pml (cos ϑ) eilϕ −
R2
m+l l ilϕ
− 2 (m − 1) Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(1)
m (k̃p R) +
R sin ϑ
m cot ϑ l ilϕ m+l l ilϕ (1)
+ − k̃p Pm (cos ϑ) e + k̃p Pm−1 (cos ϑ) e 2µ hm+1 (k̃p R)
R R sin ϑ
l
Ks,42 = i (m − 1) Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ h(1)
m (k̃s R) −
2R sin ϑ
l (1)
−i k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ hm+1 (k̃s R)
2 sin ϑ
m2 − 1 1 2
Ks,43 = m cot ϑ − k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ −
R2 2
2
m+l m −1 1 2
− l ilϕ
− k̃s Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(1) m (k̃s R) +
sin ϑ R2 2
m cot ϑ l ilϕ m+l l ilϕ (1)
+ k̃s Pm (cos ϑ) e − k̃s Pm−1 (cos ϑ) e 2µ hm+1 (k̃s R)
R R sin ϑ
m cot ϑ
Ks,44 = (m − 1) Pml (cos ϑ) eilϕ −
R2
m+l l ilϕ
− 2 (m − 1) Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(2)
m (k̃p R) +
R sin ϑ
m cot ϑ l ilϕ m+l l ilϕ (2)
+ − k̃p Pm (cos ϑ) e + k̃p Pm−1 (cos ϑ) e 2µ hm+1 (k̃p R)
R R sin ϑ
l
Ks,45 = i (m − 1) Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ h(2)
m (k̃s R) −
2R sin ϑ
l (2)
−i k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ hm+1 (k̃s R)
2 sin ϑ
m2 − 1 1 2
Ks,46 = m cot ϑ 2
− k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ −
R 2
2
m+l m −1 1 2
− − k̃s Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(2)
l ilϕ
m (k̃s R) +
sin ϑ R2 2
m cot ϑ l ilϕ m+l l ilϕ (2)
+ k̃s Pm (cos ϑ) e − k̃s Pm−1 (cos ϑ) e 2µ hm+1 (k̃s R)
R R sin ϑ
A.4 Bestimmungsmatrizen für Kugelkoordinaten 137
Elemente der K̂s Matrix zur Ermittlung der Spannungen σ̂Rϕ (m, l):
l
Ks,51 = i (m − 1) Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ h(1)
m (k̃p R) −
R2
sin ϑ
l (1)
−i k̃p Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ hm+1 (k̃p R)
R sin ϑ
m cos ϑ
Ks,52 = − (m − 1) Pml (cos ϑ) eilϕ +
2R sin ϑ
m+l l ilϕ
+ (m − 1) Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(1)
m (k̃s R) +
2R sin ϑ
m cos ϑ l ilϕ m+l l ilϕ (1)
+ k̃s Pm (cos ϑ) e − k̃s Pm−1 (cos ϑ) e 2µ hm+1 (k̃s R)
2 sin ϑ 2 sin ϑ
m2 − 1 1 2
l
Ks,53 =i 2
− k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ h(1)
m (k̃s R) +
sin ϑ R 2
l (1)
+i k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ hm+1 (k̃s R)
R sin ϑ
l
Ks,54 = i 2
(m − 1) Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ h(2)
m (k̃p R) −
R sin ϑ
l (2)
−i k̃p Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ hm+1 (k̃p R)
R sin ϑ
m cos ϑ
Ks,55 = − (m − 1) Pml (cos ϑ) eilϕ +
2R sin ϑ
m+l l ilϕ
+ (m − 1) Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(2)
m (k̃s R) +
2R sin ϑ
m cos ϑ l ilϕ m+l l ilϕ (2)
+ k̃s Pm (cos ϑ) e − k̃s Pm−1 (cos ϑ) e 2µ hm+1 (k̃s R)
2 sin ϑ 2 sin ϑ
m2 − 1 1 2
l
Ks,56 =i − k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ h(2)
m (k̃s R) +
sin ϑ R2 2
l (2)
+i k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ 2µ hm+1 (k̃s R)
R sin ϑ
138 A Anhang
Elemente der K̂s Matrix zur Ermittlung der Spannungen σ̂ϑϕ (m, l):
l(m − 1) cos ϑ l ilϕ l(m + l) l ilϕ
Ks,61 = i Pm (cos ϑ) e − i 2 2 Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(1)
m (k̃p R)
R2 sin2 ϑ R sin ϑ
m2 − m m − l2
Ks,62 = + Pml (cos ϑ) eilϕ −
2R R sin2 ϑ
(m + l) cos ϑ l
− Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(1)
ilϕ
m (k̃s R)
R sin2 ϑ
l(m − 1) cos ϑ
Ks,63 = i (m + 1) Pml (cos ϑ) eilϕ −
R2 sin2 ϑ
l(m + l) l ilϕ
− i 2 2 (m + 1) Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(1)
m (k̃s R) +
R sin ϑ
l(m − 1) cos ϑ
+ −i 2 k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ +
R sin ϑ
l(m + l) l ilϕ (1)
+i 2 k̃s Pm−1 (cos ϑ) e 2µ hm+1 (k̃s R)
R sin ϑ
l(m − 1) cos ϑ l ilϕ l(m + l) l ilϕ
Ks,64 = i 2 2 Pm (cos ϑ) e − i 2 2 Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(2)
m (k̃p R)
R sin ϑ R sin ϑ
m2 − m m − l2
Ks,65 = + 2 Pml (cos ϑ) eilϕ −
2R R sin ϑ
(m + l) cos ϑ l
− ilϕ
Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(2) m (k̃s R)
R sin2 ϑ
l(m − 1) cos ϑ
Ks,66 = i 2 2 (m + 1) Pml (cos ϑ) eilϕ −
R sin ϑ
l(m + l) l ilϕ
− i 2 2 (m + 1) Pm−1 (cos ϑ) e 2µ h(2)
m (k̃s R) +
R sin ϑ
l(m − 1) cos ϑ
+ −i k̃s Pml (cos ϑ) eilϕ +
R sin2 ϑ
l(m + l) l ilϕ (2)
+i k̃s Pm−1 (cos ϑ) e 2µ hm+1 (k̃s R)
R sin2 ϑ
A.5 Spannungstransformationsmatrizen 139
A.5 Spannungstransformationsmatrizen
mit
σ zT = σxx σrr σϕϕ σrx σrϕ σxϕ
σ kT = σxx σyy σzz σxy σzy σzx
1 0 0 0 0 0
2 2
0
sin ϕ cos ϕ 0 −2 sin ϕ cos ϕ 0
0 cos2 ϕ sin2 ϕ 0 2 sin ϕ cos ϕ 0
Tk−z =
0
0 0 − sin ϕ 0 cos ϕ
0 sin ϕ cos ϕ − sin ϕ cos ϕ
0 sin2 ϕ − cos2 ϕ 0
0 0 0 − cos ϕ 0 − sin ϕ
mit
T
σ s = σRR σϑϑ σϕϕ σRϑ σRϕ σϑϕ
σ kT = σxx σyy σzz σxy σzy σzx
Tk−s =
sin2 ϑ cos2 ϕ sin2 ϑ sin2 ϕ cos2 ϑ 2 sin2 ϑ sin ϕ cos ϕ 2 sin ϑ cos ϑ sin ϕ 2 sin ϑ cos ϑ cos ϕ
cos2 ϑ cos2 ϕ cos2 ϑ sin2 ϕ sin2 ϑ 2 cos2 ϑ sin ϕ cos ϕ −2 sin ϑ cos ϑ sin ϕ −2 sin ϑ cos ϑ cos ϕ
sin2 ϕ cos2 ϕ −2 sin ϕ cos ϕ
0 0 0
sin ϑ cos ϑ cos2 ϕ sin ϑ cos ϑ sin2 ϕ − sin ϑ cos ϑ 2 sin ϑ cos ϑ sin ϕ cos ϕ (cos2 ϑ−sin2 ϑ) sin ϕ 2 2
(cos ϑ−sin ϑ) cos ϕ
sin ϑ(cos2 ϕ−sin2 ϕ)
− sin ϑ sin ϕ cos ϕ sin ϑ sin ϕ cos ϕ 0 cos ϑ cos ϕ − cos ϑ sin ϕ
− cos ϑ sin ϕ cos ϕ cos ϑ sin ϕ cos ϕ 0 cos ϑ(cos2 ϕ−sin2 ϕ) − sin ϑ cos ϕ sin ϑ sin ϕ
140 A Anhang
Massenmatrix M̂∆ :
2 0 0 1 0 0 1 0 0
0 2 0 0 1 0 0 1 0
0 0 2 0 0 1 0 0 1
1 0 0 2 0 0 1 0 0
ρ AD
M∆ = 0 1 0 0 2 0 0 1 0
12
0 0 1 0 0 2 0 0 1
1 0 0 1 0 0 2 0 0
0 1 0 0 1 0 0 2 0
0 0 1 0 0 1 0 0 2
143
Abbildungsverzeichnis
4.1 Zylinderkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
4.2 Schubverformungen infolge Ψi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
4.3 Schubverformungen infolge Ψy und Ψz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
6.4 Superposition des Halbraums (links) und des Vollraums mit zylindrischem
Hohlraum (rechts) zu dem System eines Halbraums mit zylindrischem Graben
(unten) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
6.5 Spannungszustände in den Subsystemen Halbraum (links) und Vollraum mit
zylindrischem Hohlraum (rechts) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
6.6 Tunnel in Schichtgrenze, zusammengesetzt aus zwei Halbräumen mit je einem
Graben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
6.7 Superposition des Halbraums (links) und des Vollraums mit kugelförmigen
Hohlraum (rechts) zu dem System eines Halbraums mit kugelförmigen Hohl-
raum (unten) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
6.8 Halbraum mit zylindrischem Tunnel und schräger Schichtgrenze . . . . . . . 71
6.9 Halbraum mit zylindrischem Tunnel und mehreren parallelen Schichten . . . 72
6.10 Halbraum mit zylindrischem Tunnel und kugelförmiger Grube an der Halb-
raumoberfläche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
6.11 Halbraum mit rechteckigem Tunnel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
6.12 Lösungscharakteristik des Halbraums für nicht abklingende Raumwellen (links)
und schnell abklingende Oberflächenwellen (rechts) . . . . . . . . . . . . . . 78
6.13 Schematische Darstellung der Wellenausbreitung im Halbraum für Raumwel-
len (links) und Oberflächenwellen (rechts) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
6.14 Lösungscharakteristik des Vollraums mit zylindrischem Hohlraum für langsam
abklingende Raumwellen (links) und schnell abklingende Oberflächenwellen
(rechts) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
6.15 Schematische Darstellung der Wellenausbreitung im Vollraum mit zylindri-
schem Hohlraum für Raumwellen (links) und Oberflächenwellen (rechts) . . . 80
6.16 Lösungscharakteristik des Vollraums mit kugelförmigen Hohlraum (abklingen-
de Raumwellen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
6.17 Admittanz eines Halbraums an seiner Oberfläche (kx = 0) . . . . . . . . . . 83
6.18 Veränderung der Admittanz an der Halbraumoberfläche (kx = 0) infolge eines
Tunnels in 1 m Tiefe (links) und in 5 m Tiefe (rechts) . . . . . . . . . . . . . 83
6.19 Admittanz eines Tunnels an seiner Oberfläche (n = 0) im Vollraum (links)
und im Halbraum mit einer Überdeckung von 1 m (rechts) . . . . . . . . . . 84
Abbildungsverzeichnis 145
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