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Die hierauf aufsetzende Stahlkonstruktion besteht aus sechs Gerüstpfeilern und ei-
nem mittleren Bogen. Auf diesen Pfeilern und dem Bogen sind die Gerüstbrücken
einschließlich der aufgesetzten Fahrbahnbrücke aufgelagert. Die Gerüstbrücken zwi-
schen den Pfeilern sind mit Öffnungen von 30 bzw. 45 Metern ausgebildet worden.
Die Öffnung der Gerüstbrücke im Bereich des Bogens zur Überspannung der Talsohle
besitzt eine Stützweite von 170 Metern. Die äußersten und niedrigsten Gerüstpfeiler
vor den Widerlagern werden als Ankerpfeiler bezeichnet. Sie sollen neben den verti-
kalen und horizontalen Kräften Längskräfte aus Bremsen und Anfahren aufnehmen.
Die schadlose Aufnahme von Bewegungen der Gerüstbrücken, z. B. infolge von Wär-
meausdehnung, und die Ableitung der vorhandenen Kräfte der Gerüstbrücken in die
Pfeiler gewährleisten entsprechend angeordnete Rollenlager, Bolzen- und Blattgelen-
ke sowie Pendelstützen.
Für die Durchführung der Inspektionsarbeiten wurden bei der Müngstener Brücke vier
Besichtigungswagen angeordnet. Des Weiteren brachte man Steigleitern und Treppen
Die Gerüstbrücke im Querschnitt. an den Ecksäulen der Pfeiler und längs der südlichen Bogenuntergurte an.
zwischen den beiden Städten zu schaffen immer größer. Jedoch zusätzliches Hilfsgerüst erstellt.
scheiterten Versuche des Brückenbaus am scheinbar unüber-
windbaren, tiefen Tal der Wupper. Nachdem am Tag zuvor der Bogen geschlos-
sen worden war, konnte am 22. März 1897
Das Fundament eines Pfeilers.
Bis sich die Städte Solingen und Remscheid schließlich 1890 Richtfest gefeiert werden. Unter Musikbe-
doch noch durchsetzen konnten. In diesem Jahr genehmigte gleitung zogen die Mitarbeiter der ausführen-
der preußische Landtag 4.978.000 Mark Baukosten für den den Firmen zur Brückenmitte, wo unter dem
Bau einer direkten Eisenbahnverbindung von Remscheid Richtkranz der letzte von 950.000 Nieten fei-
nach Solingen. Hierin eingeschlossen war der Bau einer Brü- erlich eingeschlagen wurde.
cke über die Wupper. Die Kosten für den Grunderwerb von
1.600.000 Mark trugen die beiden Städte. Mit der Umsetzung Da dies genau der 100. Geburtstag von Kai-
wurde die königliche Eisenbahndirektion Elberfeld beauftragt. ser Wilhelm I war, wurde das Bauwerk auf den Aktuelle Bauarbeiten: „Leichtern“. Der Ausbau des Geländers (linkes Foto) sowie der Schwellen auf der Brücke (rechtes Foto).