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Doch! Durch die Nase!

„Interdisziplinären Versorgung eines ausgedehnten sinusalen Karzinoms mit Orbitaeinbruch und


Schädelbasisinfiltration“

Feigl, G. Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie, Sozialstiftung Bamberg


Chávez, I. Assistenzarzt für die Klinik für Neurochirurgie, Sozialstiftung Bamberg
Eckert, A. Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohr, Sozialstiftung Bamberg

Introduction
Beim Karzinom der Nasennebenhöhlen handelt es sich um eine seltene Erkrankung. Da zu Beginn nur
wenige Symptome auftreten, wird die Diagnose häufig in einem relativ weit fortgeschrittenen
Stadium gestellt. Ein Karzinom dieser Strukturen geht meist auf veränderte Schleimhautzellen zurück
(Plattenepithelkarzinom), kann aber auch durch Veränderungen anderer Zelltypen verursacht sein.
Aufgrund der Seltenheit solcher Tumoren, sowie der insidiösen Krankheitsgeschichte, stellen die
Bosärtige Neubildungen der Nasenhöhlen eine fortschreitende Herausforderung dar.

Clinical Case
Eine 84-jährige Patientin stellte sich am in der Notaufnahme unseres Hauses aufgrund einer spontan
auftretenden, unstillbaren Epistaxis, vor. Im Rahmen der diagnostischen Abklärung erfolgte ein MRT
des Neurokraniums. Hier zeigte sich ein ausgedehntes sinusales Karzinoms mit Erodierung der
Schädelbasis und intrakraniellem Wachstum. Umgehend wird eine transnasale endoskopische
Biopsie entnommen. Hier wird ein Nassennebenhöhlenkarzinom diagnostiziert.
Aufgrund der Ausdehnung des Tumors und Bedrängung sowohl beider nervi optici als auch des
Chiasma Opticus, wird in der interdisziplinären Schädelbasiskonferenz beschlossen, den Tumor
interdisziplinär zu versorgen.
Endoskopisch wird der Tumor zunächst durch die HNO-Ärzte transnasal reseziert. Dabei werden die
untere und mittlere Nasenmuschel sowie die Tumormassen aus dem Siebbein reseziert. Des
Weiteren werden die Tumoranteilen aus der Kieferhöhle ausgeräumt. Bei der Entfernung der
Orbitawand zeigt sich keine weitere Infiltration der Orbita durch den Tumor.
Die befallenen intrakraniellen Anteile werden durch die Neurochirurgen mit einer minimalinvasiven,
mikrochirurgischen Technik durch einen supraorbitalen Zugang reseziert. Alle sichtbaren
Tumoranteile in der Frontobasis sowie Schädelbasis werden vollständig, auch parallel endoskopisch
transnasal, entfernt.

Insgesamt kann durch die interdisziplinäre Versorgung ein sehr zufriedenstellendes funktionelles
Behandlungsergebsniss erreicht werden.

Conclusion
Dieser Fall stellt einer der „difficult to diagnose“ und „difficult to treat“ Krankheitsbilder dar.

References

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