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Die Bestandsrisiken

Die Akademie der Bildenden Künste gehört mit den Museen und den
Ausstellungshäusern zu den Orten der „ästhetischen Vergegenwärtigung kultureller
Produktion und dient als Treuhänder der kulturelle Erbe“. (GDV 2008, 5)
Das kulturelle Erbe ist nicht nur Eigentum des Gastlandes, sondern auch aller
Menschen. Für die sichere Weitergabe dieses Erbes an zukünftige Generationen ist es
eine wesentliche Verantwortung, Maßnahmen gegen Risiken zu ergreifen, die das
kulturelle Erbe bedrohen. (Kuzucuoglu 2014, 277)
Bei Ihrer Tätigkeit übernimmt die Akademie der bildenden Künste verschiedene
Funktionen und besitzt dabei als Stätte des Sammelns, Bewahrens, Zeigens,
Ausbildung und Erklärens von Kunst -und Kultur, permanent oder temporär,
besonders wertvolle Gegenstände, die im Falle eines Verlusts durch Diebstahl,
Beschädigungen oder andere Ursachen nicht mehr zu ersetzen sind.
Folglich kommt der Akademie der bildenden Künste die Verantwortung zu, die
anvertrauten Kunst und Sammlungsgegenstände optimal gegen mögliche Gefahren
zu sichern.
Um dieser Verantwortung bestmöglich nachzukommen ist die Erarbeitung eines
professionellen, systematischen Sicherheitsmanagementkonzepts dringend zu
empfehlen. Im Rahmen des Sicherheitskonzepts ist zum Zweck der
Risikoidentifikation und Klassifikation eine Risikoanalyse bzw. Gefährdungsanalyse
vorzunehmen. (GDV 2008, 5)
Risikoanalysen sollten unter Berücksichtigung der Häufigkeit, Schwere und Dauer von
Notfällen/Katastrophen, der Anzahl der Sammlungs-, Bibliotheks- und Archivalien,
der Anzahl der Mitarbeiter, der Anzahl der Nutzer, der Gebäudeeigenschaften
(bauliche Qualität, Qualität der nicht baulichen Elemente, geologischer Zustand des
Bodens usw.) sowie der Eigenschaften der das Gebäude umgebenden gefährlichen
Einrichtungen durchgeführt werden. Anschließend darauf aufbauend soll ein
Schutzkonzept mit den geeigneten Schutzmaßnahmen entwickelt werden.
Bibliotheken, Archive und Museen auf der ganzen Welt sind Risiken ausgesetzt, die
sich aus den Umweltbedingungen und dem vom Menschen verursachten
Gefahrenpotenzial ergeben. Da ein Notfall/Katastrophe unmittelbar eintritt, sollten
die vier Schlüsselprinzipien des Katastrophenmanagements, nämlich Vorsorge,
Schadensminderung, Intervention und Verbesserung, strikt proaktiv definiert werden,
geplante und notwendige Maßnahmen sollten im Voraus getroffen werden.
(Kuzucuoglu 2014, 277)
Es ist wichtig, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen harmonisch aufgebaut sind und
dass darauf beachtet wird, ob sich diese sinnvoll ergänzen und sie aufeinander
abgestimmt sind, um eine optimal abgestimmte Sicherungskette zu bilden. Bei jeder
neuen einzelnen Maßnahme müssen alle diese Punkte berücksichtigt werden, um die
Sicherungskette insgesamt nicht zu schwächen. (GDV 2008, 5)

Das Risikomanagement hat die Aufgabe alle möglich auftretenden Gefahren zu


identifizieren. Das ist besonders wichtig da, aus den potenziellen Gefahren, bei Nicht-
Ergreifung von Maßnahmen zu Risiken werden können, Risiken, die zu Schäden an
den Gebäuden sowie an Sammlungs-, Bibliotheks- und Archivmaterialien im Gebäude
führen können. Gemäß dem Risikomanagementansatz ist es das Ziel, alle Risiken zu
identifizieren, die Größe jedes Risikos (von signifikant bis unbedeutend) zu bewerten
und mögliche Risikominimierungsstrategien zu identifizieren und vorzuschlagen.

(Kuzucuoglu 2014, 277)

(GDV 2008, 6)

Foto 1: Optimales Schutzkonzept


Eine Risikobewertung ist notwendig, um Risiken zu identifizieren und um einen
systematischen Überblick der Räumlichkeiten und Aktivitäten mit dem Potenzial,
Schäden zu verursachen, zu haben. (Kuzucuoglu 2014, 277)

Nach Bewertung der Risiken, die von solchen Gefahren ausgehen können, ist es
wichtig die Risiken zu priorisieren. (GDV 2008, 5 f)

Risikoanalyse

Ist eine Analyse und Darstellung möglicher Angriffs- und Schadensszenarien mit der
Absicht ein vorgegebenes Schutzniveau zu erreichen.

Das Risiko hat 2 wesentliche Parameter, nämlich:

1. Die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos,


2. Die Auswirkungen des auftretenden Risikos,
(Kuzucuoglu 2014, 280)

In der Risikoanalyse gibt es zwei Arten von Methoden, nämlich qualitative und
quantitative Methoden.
Im quantitativen Ansatz werden mathematische und statistische Methoden zur
Identifizierung und Reduzierung des Risikos eingesetzt. Liegen keine Daten über die
Wahrscheinlichkeit vor, kann die spezialisierte qualitative Methodik verwendet
werden, bei der das Risiko in qualitativen Begriffen wie niedrig, mittel und hoch
ausgedrückt wird. (Kuzucuoglu 2014, 285)
Um die Risiken zu identifizieren, sollten die Faktoren, die sich im Falle des Auftretens
der vorhergesehenen Gefahren nachteilig auf die Gesundheit und Sicherheit von
Menschen und Umwelt auswirken könnten, berücksichtigt werden. Mehrere
Gefahren können von einer Gefahrenquelle ausgehen, und mehrere Risiken können
von einer Gefahr ausgehen. (Kuzucuoglu 2014, 280)
Zu den größten Risiken in einer Organisation gehören die Handelnden selbst. Es
besteht die Gefahr, dass diese die Umweltänderungen nicht rechtzeitig wahrnehmen
können und wollen. Im Allgemeinen kann man sagen, dass je größer der
Handlungsspielraum der Verantwortlichen ist, umso höher ist auch das Risiko,
deshalb empfiehlt es sich die Einflussmöglichkeit der Handelnden eher gering zu
halten. (GDV 2008, 8 f)
Die Risikogrößen werden nach 3 Parametern definiert:

A. Bei Ereignissen, wie oft tritt das Risiko auf?

B. Wie viel Wert geht in jedem betroffenen Objekt verloren?

C. Wie viel von der Sammlung ist betroffen?


(Kuzucuoglu 2014, 278)

Risikoanalysen sollten unter Berücksichtigung der Häufigkeit, Schwere und Dauer von
Notfällen/Katastrophen, der Anzahl der Sammlungs-, Bibliotheks- und Archivalien,
der Anzahl der Mitarbeiter, der Anzahl der Nutzer, der Gebäudeeigenschaften
(bauliche Qualität, Qualität der nicht baulichen Elemente, geologischer Zustand des
Bodens usw.) sowie der Eigenschaften der das Gebäude umgebenden gefährlichen
Einrichtungen durchgeführt werden.
(Kuzucuoglu 2014, 277)

Michalski (1992) definierte neun Agenten als häufige Verschlechterungsprobleme für


Museumsumgebungen.
(Kuzucuoglu 2014, 278)

Die häufigsten Risiken für Kunstsammlungen sind demnach:

 physische Kräfte (Erdbeben, physische Schäden durch Personal, Vibrationen


von Schubladen, Reparaturarbeiten);
 Feuer (Flamme, Ruß);
 Wasser (Überschwemmungen, Klempnerei oder Dachleckagen);
 Kriminalität (Raub, isolierter Diebstahl, Vandalismus),
 Schädlinge (Nagetiere, Insekten);
 Verunreinigungen (Staub, Gase);
 Licht- und UV-Strahlung;
 falsche Temperatur;
 falsche relative Luftfeuchtigkeit;
 Vernachlässigung der Aufbewahrung (Datenverlust, Verlagerung, Mischung
der Proben).
(Kuzucuoglu 2014, 278)

Bei der Risikobewertung sollte man sich auf die folgenden Punkte konzentrieren:

 Menschen/Personen
 Eigentum
 Einkommen
 Wahrnehmung der Gemeinde
(Kuzucuoglu 2014, 278)

Bei der Risikoanalyse einer kulturellen Institution hat der Personenschutz Vorrang.
Das gilt besonders in Umgang mit den Gefahren Brand, Raub und die zunehmende
Gefahr durch Terrorismus vor allem, wenn politische und religiöse Inhalte besonders
bei Kritik durch die Kunst vermittelt werden.
Der Vorrang der Personenschutz wirkt sich auf die Kunstobjekte z.B. bei der
Priorisierung der offenen Fluchtwege. Im Brandfall hat der Personenschutz
gegenüber den Kunstobjekten Vorrang. Nichtdestotrotz ist es möglich bei Einbezug
und Abstimmung der Polizei, Feuerwehr und des Versicherers auch für die
Kunstgegenstände ein Sicherheitskonzept mit einem hohen Maß an Sicherheit zu
entwickeln, ohne die Sicherheit der Personen dabei zu gefährden.
Eine realistische Risikobewertung ist in der Praxis sehr schwer zu vollziehen, die
wichtigste Ursache dafür liegt vor allem darin, dass die Risikobewertung meistens auf
subjektive Annahmen beruht und deshalb eines der Hauptprobleme im
Risikomanagement, darstellt. Dementsprechend ist auch die Wahl und Festlegung
von geeigneten Frühwarnindikatoren nicht leicht durchzuführen. Sinnvolle
Frühwarnindikatoren werden zur Überwachung von identifizierten Risikopotentialen
eingesetzt. (GDV 2008, 6 f)
Die Risikobewertung beinhaltet die die ermittelten Eintrittswahrscheinlichkeiten und
die mögliche Schadenshöhe. Sinngemäß kann gesagt werden, dass je höher die
Eintrittswahrscheinlichkeit eines Schadens und umso höher die dazugehörige
mögliche Schadenshöhe, umso großer ist das Risiko und der Bedarf nach radikalen
Maßnahmen zur Beseitigung bzw. Reduzierung des Risikos auf ein akzeptables
Niveau. (GDV 2008, 8 f)

Das Ziel einer Risikobewertung von Sammlungen, Bibliotheken und Archivgut ist es,
zu ermitteln:

 Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Risikos im


Gebäudemaßstab?
 Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Risikos in Bereichen
(Schlüsselbereichen), in denen Bestands-, Bibliotheks- und Archivgut
vorhanden ist?
 Was ist der daraus resultierende Verlust?
 Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Ereignis eintritt?
 Was ist notwendig, um diese Situation zu überwinden?
 Was sind institutionelle Quellen (innere und äußere Ebene)?
(Kuzucuoglu 2014, 289)

Das Sicherheitskonzept
Ist eine Analyse und Darstellung möglicher Angriffs- und Schadensszenarien mit der
Absicht ein vorgegebenes Schutzniveau zu erreichen.
Mit Hilfe einer Sicherungsmatrix als Orientierungshilfe kann leichter festgestellt in
welche Bereiche eine Sicherung erforderlich ist.

Raubüberfall (25)

Ist für Museen aber auch für die Akademie der bildenden Kunst ein relevantes Risiko.
Bei einem Raubüberfall versucht der Täter unter Androhung oder Einsatz vom
physischen Gewalt die Herausgabe von Geld der Kunstwerke zu erzwingen.
Die Täter können dabei verschieden vorgehen:
 Während der Öffnungszeiten-Raubüberfall auf Mitarbeiter oder Besucher
 Vor Beginn und nach Ende der Betriebszeiten durch Abfangen der Mitarbeiter
beim Eintreten oder Verlassen der Räumlichkeiten
 Während der Öffnungszeiten als Vorbereitung für einen späteren Überfall
 Außerhalb der Öffnungszeiten mit der Absicht auf einem späteren
Raubüberfall
Die Bedeutung von Raubüberfall unter den Risiken ist deshalb so groß, weil auch
Personen involviert sind und einer starke Gefährdung ausgesetzt sind.
(GDV 2008, 12)

Diebstahl (20)

Können von fremden Personen aber auch von eigenen Mitarbeiter begagnen werden
Es umfasst:
 Diebstahl von Kunst und Sammlungswerken
 Blitzdiebstahl
 Austausch von exponaten gegen Repliken
 Diebstahl auf Transportwegen
Stellt eines der Hauptrisiken da und trifft nicht nur die Ausstellungsräumlichkeiten,
sondern aber auch verschiedene Nebenräume, wie Depots, externe Lagerräume oder
Restaurierungswerkstätte.
Gestohlene Kunstsobjekte können auch zum Gelderpressen(Artnapping) verwendet
werden.
Obwohl das primäre Ziel eines Diebstahls, die Kunst-und Sammlungsobjekte sind,
werden aber auch sonstige wertvolle Objekte wie, Kassageld, EDV-Einrichtungen oder
sonstige Werkzeuge und Maschinen, von Kriminellen anvisiert.
(GDV 2008, 10)

Vandalismus (20)

Ist die bewusste, beabsichtigte Illegale Beschädigung oder Zerstörung von


fremden Eigentum. Beispiele von Vandalismustaten sind z.B. das Umstoßen,
Zerschlagen oder Ansprühen von Ausstellungsstücken mit dem Ziel der
Beschädigung oder Vernichtung. (GDV 2008, 11)
Brand (15)

Brände sowohl Feuer, Rauch und Wärme können irreversiblen Auswirkungen auf
Personen, Kunstwerken, Gebäude oder Einrichtungen haben.

Die Häufigsten Gefahren und Ursachen für die Brandentstehung sind:

 Brandstiftung
 Fahrlässigkeit (Falsche Positionierung von Heizgegenstände)
 Defekte oder veraltete elektrische Geräte
 Gefährliche Arbeiten (Schweißen, Kleben, Löten, Trennschleifen usw.)
 Strahlungswärme durch Beleuchtung
 Selbstentzündung aufgrung Umgang mit brandgefährlichen Stoffen
 Offenes Feuer (z.B. Kerzen)
(GDV 2008, 11)

Fehlerhafter Umgang/Handhabung von Kunstobjekten (12)

Risiken die aufgrund nicht sachgemäßen Umgang mit den Kunstwerken auftreten,
können sowohl die internen Mitarbeiter sowohl externe Mitarbeiter betreffen.
Beispiele für nicht sachgemäßen Umgang

 durch das eigene Personal


o Falsche Handhabung
o Falsche Lagerung
o Falsche Befestigung
o Falsche, nicht auf den ausgestellten Kunstobjekten eingestellten
Umweltbedingungen (Licht, Feuchtigkeit, Wärme)
 Durch Externe Mitarbeiter (Dienstleister)
o Nicht sachgemäßer Ausführung von Arbeiten (Verwendung falscher
Reinigungsmittel)
 Durch Besucher
o Berührung von Exponaten (Anfassen, Umstoßen)
o Ausdünstungen (Schweiß, Feuchtigkeit, Kohlendixiod)
(GDV 2008, 12)

Elementargefahren (10)

Dazugehören:
 Starkregen sowie Rückstau von Abwasser
 Überschwemmungen oder Sturmfluten
 Sturm
 Hagel
 Schneelasten
 Vibrationen und Erdschütterungen durch Erdbeben, Erdsenkungen, Erdrutsch
(GDV 2008, 11)

Dowlin (2004) betonte, dass das moderne Gebäude der akademischen Bibliothek
neue Standards für die Erdbebenbekämpfung, Belüftung, Heizung, Beleuchtung und
Offenheit des Gebäudes, die Sicherheit des Personals, der Sammlungen und die
Fähigkeit, eine komfortable Umgebung zu schaffen, setzen muss. (Kuzucuoglu 2014,
278)

Weitere Gefahren (9)

 Wasserführende Leitungen
 Plötzliche Temeperaturschwankungen bzw. Luftfeuchtigkeit
 Aus Gebäude auftretende Feuchtigkeit (z.B. neue Betonbauteile)
(GDV 2008, 12)
Sicherungsmaßnahmen

Die Gebäudewände, die sogenannte Außenhaut sollte durch mechanische


Einrichtungen als auch durch elektronische System überwacht werden. Mechanische
Sicherungsmaßnahmen können sowohl für die Kunstwerke als auch für das Gebäude
eingesetzt werden. Diese dürfen auf keinen fall vernachlässigt werden. Die Polizei
und die Versicherer betrachten es als inakzeptabel mechanische
Sicherungsmaßnahmen durch elektronische Überwachungsmaßnahmen zu ersetzen,
die elektronische Überwachungsmaßnahmen sind nur als Ergänzung einzusetzen aber
nicht bloß eigenständig. Die mechanischen Sichreungsmassnahmen stellen eine
Grundvoraussetung eines funktionierenden Sicherheitskonzepts dar.
Nach Überwindung der mechanischen Einrichtung sollten Hilfsmaßnahmen wie die
EMA (Einbruchmeldanlage) die Polizei oder ein sonstiges Wach-und
Sicherheitsunternehmen alarmieren. Es lässt sich somit durch Kombination der
mechanischen und elektronischen Maßnahmen ein gutes Maß an Sicherheit
erreichen.

Ausserdem lässt sich mit Hilfe von Zutrittskontrollanlangen der Zutritt zu bestimmten
Bereichen kontrollieren.
Besonders wichtige Kunstwerken können mit einer ständige elektronische
Überwachung ausgesttatet werden.

Um das Personal zu schützen kann es sinnvoll sein das Foyerbereich (Kassa) oder
andere wichtige Räumlichkeiten mit Überfallmelder zu gestatten. Auch
Videoüberwachung kann als Unterstützung sinnvollerweise eingesetzt werden um
das Risiko unter Kontrolle zu halten. (GDV 2008, 12 f)
Wände

Bei unzureichender Stabilität der Wände können diese leicht von Tätern
durchbrochen werden. Deshalb sollte darauf geachtet werden, dass die
Ausstellungsräume über stabile Wände (Fußboden sowie Decke) verfügen. Die
Möglichkeit, dass Täter versuchen Zugriff über die Decke (durch das Dach oder
Zwischendecken) oder durch das darunterliegende Geschoss, zu bekommen, ist
vorhanden. Auch die Bauweise der Außenwände ist zu hinterfragen. Grundsätzlich
eignen Wände in Leichtbauweise (z.B. Steine ab 120 mm Dicke) als Außenwände zur
Abtrennung von Räumlichkeiten nicht, sondern Wände mit besonders fester
Bauweise (Beton ab 200 mm Dicke) sind dringend zu empfehlen. Außerdem muss
erwähnt werden, dass der Widerstand durch Verputz, Dämmungen, Isolierungen,
Verkleidungen, sowie Verschalungen nicht erhöht wird. (GDV 2008, 14)

Türen

Es sollten Türen mindestens der VdS-Klasse N eingesetzt werden, diesen sind geprüft
und als einbruchshemmend anerkannt. (GDV 2008, 14 f)

Fenster
Geprüfte und als einbruchshemmende anerkannte Fenster mindestens der Klasse N
sollten eingesetzt werden. (GDV 2008, 14)

Elektronische Überwachungsmaßnahmen

Sind so zu gestalten und einzusetzen, dass Einbrüche so rasch wie möglich erkannt
und gemeldet werden. Die mechanischen Sicherheitseinrichtungen und die
elektronischen Überwachungsmaßnahmen sollte so abgestimmt werden, dass die
Interventionseinheiten den Einsatzort bereits erreichen können bevor der Täter die
mechanischen Sicherheitseinrichtungen überwunden hat. (GDV 2008, 18 )

Überwachungskonzepte

Die Außenhautüberwachung umfasst die Bewachung der Außenhaut (Fenster, Türen,


Wände, Decken und Boden). Elemente die sich öffnen lassen (Fenster, Türen) werden
auf Öffnen und Verschluss überwacht. Es hat den Vorteil, dass Angriffe rasch
anerkannt und gemeldet werden können. Im Kombination mit einem gut
abgestimmten mechanischen Sicherungssystem kann eine sehr hohe Sicherheit
geschafft werden. Es gewährt den erforderlichen Schutz und bietet den
Interventionseinheiten die Möglichkeit den Täter schon während der Tat zu fassen.
(GDV 2008, 19 f)

Videoüberwachung

 Dient dazu das Eigentum bzw. Infrastruktur der Akademie vor Beschädigung,
Einbruch und Diebstahl sowie sonstigen schädigenden Verhalten zu schützen
und die Sicherheit für die Arbeitnehmerinnen der Akademie zu gewährleisten
Elektronische Zutrittskontrollsysteme

 Dient dazu das Eigentum bzw. Infrastruktur der Akademie vor Beschädigung,
Einbruch und Diebstahl sowie sonstigen schädigenden Verhalten zu schützen
und die Sicherheit für die Arbeitnehmerinnen sowie Studenten der Akademie
zu gewährleisten
 Soll verhindert werden, dass nicht berechtigte Personen Bereiche der
Akademie, betreten.
 Arbeitnehmerinnen sowie Studenten soll ein möglichst freier Zugang im
Rahmen der Hausordnung zu Einrichtungen der Akademie ermöglicht werden

Funktionsbeschreibung

 Als Zutrittskontrollsystem wird Salto Mifare der Firma EVVA eingesetzt.


 Systemdaten werden auf einem speziell gesicherten Server in einer MS SQL
Datenbank gespeichert.
 Sämtliche Aktivitäten des Zutrittskontrollsystems werden in Logfiles
aufgezeichnet. Dazu gehören Benutzeraktionen, Erfassung von
Schließvorgängen, automatisch angeführte Systemaktionen,
 Zustandsänderungen und Ereignisse von Peripheriegeräten sowie Versuche
unbefugter Zutritte.
 Die Aktualisierung der Zugriffsberechtigungen erfolgt für Online Türen
unmittelbar über das IPNetzwerk, bei Offline Türen dient die Chipkarte als
Trägermedium zur Aktualisierung.

Je nach Standort gibt es unterschiedliche Bedingungen, die eine Installation des


Zutrittskontrollsystems begründen:

 a) Schutz von Systemräumen


 b) Schutz von Studierenden und Inventar (Schulungsräume)
 c) Außenschutz (öffentlicher bzw. halböffentlicher Bereich)
Vandalismusschutz

Mögliche Maßnahmen gegen Vandalismus können verschiede mechanische


Sicherungen sein. Es kann aber auch gezielt die personelle Bewachung eingesetzt
werden.

Technische Maßnahme zum Schutz gegen Vandalismus:

 Einsatz von transparente Scheiben um die Erreichbarkeit des


Exponats/Kunstwerks für den Täter zu erschweren
 Vitrinen als Lagerung/Ausstellungsort der Objekte
 Oder falls erforderlich Ausstellung qualitativ hochwertiger Kopien
(GDV 2008, 26)

Brandschutz

Stellt eine ernste Bedrohung dar, vor allem durch Feuer, Wärme, Rauch und
Brandgasse, Löschwasser usw.
Der materielle Schaden kann zwar durch Feuerbetriebsversicherungen ausgeglichen
werden jedoch was schwer auszugleichen ist der Personenschaden falls aufgetreten
ist sowie der Schaden an nicht ersetzbaren Kunstwerken.
Ein wichtiger Faktor, dass nicht zu unterschätzen ist, bleibt der Imageschaden, das
Reputationsrisiko, der durch ein negatives Ereignis entstehen kann. Deshalb sind
sinnvolle Investitionen in bauliche Maßnahmen und technische Einrichtungen in
Kombination mit organisatorischen Maßnahmen, durchzuführen. Die Maßnahmen
des organisatorischen Brandschutzes sind auf dem neuesten Stand zu halten und
sollten regelmäßig mit der zuständigen Brandschutzdienststelle und mit den
Versicherern abgestimmt werden. (GDV 2008, 26 ff)
Wasserschaden

Kann als Ursache vielfaltige Grunde haben. Es kann sich um ein


Leitungswasserschaden handeln oder um ein Schaden durch starkes regen, durch
witterungsbedingten Rückstau oder durch Löschwasser.
Deshalb ist zu empfehlen, dass Ausstellungsräume und Depoträume vollständig auf
wasserführende Leitungen verzichten.

Museen und Ausstellungsräume sollten sich nicht:


 In Gebieten mit Überschwemmungsgefahr
Die Bereiche mit Kunstwerken sollten sich nicht:
 Direkt unter Flachdachbereichen mit Dehnungsfugen oder Einläufen
 Unter Wasserbehältern
befinden.

(GDV 2008, 32-33)


Literaturverzeichnis
Kuzucuoglu, Alpaslan. (2014). Risk Management in Libraries, Archives and Museums. IIB
International Refereed Academic Social Sciences Journal. 5. 277-294.

PRIDEAUX, A., (2007). Risk Management and Insurance for Museums, Renaissance museums
for changing lives (Aim Focus Papers), Association of Independent Museums. ISSN 1360 -
1628, June 2007

KATHPALIA, Y.P., (1990). Documentation, Libraries and Archives: Conservation and


Restoration of Archive Materials. Translate Into Turkish: SONER N., Republic of Turkey
Prime Ministry- General

DOWLIN, KENNETH E., (2004). “Libraries as Places: Buildings for The 21st Century”.
Proceedings of The 13th Seminar of IFLA’s Library Building and Equipment Section Together
With IFLA’s Public Libraries Section.

HALL, D., DUCKLES, R., (2005). Best Practices Module: Risk Management, British Columbia
Museums Association. Canadian Heritage

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft Abk. GDV., (2008).


Sicherungsrichtlinien für Museen und Ausstellungshäuser 2008
Online Quellen
https://www.aam-us.org/programs/ethics-standards-and-professional-
practices/disaster-preparedness-and-emergency-response-plan/
(abgerufen am 07.07.2019.)
https://www.slideshare.net/collectionstrust/managing-risk-in-your-museum
(abgerufen am 07.07.2019.)
https://www.apollo-magazine.com/what-makes-a-museum-secure/
(abgerufen am 07.07.2019.)
http://collections.paleo.amnh.org/9/risk-management-and-disaster-planning
(abgerufen am 07.07.2019.)

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