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Gedichte und Lieder

Morin Smolé

13. März 2009


INHALTSVERZEICHNIS i

Inhaltsverzeichnis
Mit dem Schweigen vermählt 1

Mein Name 2

Die Melodie für sie 3

Lang ersehnter Gast-Geist 4

Der grüne Engel 6

Entscheide Dich 8

Eine Frau in meinem Leben 9

Geschichte aus Glas 10

Wiese in der Ferne 11

Oh Gott, ich möcht nicht hören 12

Wir sind eins 13

Ergeben nur dem Meer 14

Seine Richtung 15

Pik Dame 16

An das Klavier 17

Die Frauen sind Sterne 18

Piano über Dich 19

Warum? 20

Die Stille ohne Menschen 21

Welche Sprache sprichst Du? 22


ii INHALTSVERZEICHNIS

Einzelzelle 23

Sonne aus meinem Traum 24

Der tote Genius 25

Lichter der Stadt 26

Mein weißer weiser Spiegel 27

Mit dem Schweigen vermählt 28

Ich bin eine Kerze 29

Ich laß Dich nicht mehr los 30

Die Muse 31

Die Braut 32

Sternenregen 33

Blaue Chansonette 34

Ein kleiner Soldat 35

Der Schnee 36

Egoistin 37

Satie 38

Satie (in französisch) 39

En silance 40

Hallo 41

Poka 42

Der Punkt am Firmament 43


INHALTSVERZEICHNIS iii

Geige und ein bischen nervös 44

Gutes Verhältnis zu den Pferden 46

Talisman (Puschkin) 48

Ophélie 49

Ophelia (Übersetzung I) 51

Ophelia (Übersetzung II) 53

Зеркало 55

Во мне взбесился маленький божок 57

Ohne Titel 58

Ohne Titel 59

Колечко 60

Наш последний рассвет 61

Свадьба 62

Я крадусь вдоль дождя 63


iv INHALTSVERZEICHNIS
1

Mit dem Schweigen vermählt


Sag mir das, was Du noch nicht weißt,
von Deinem Kommen in der Nacht,
von Deinem Gehen, vorbei.
Du überließt mich dieser Stunde,
wo die Sonne Dich an(ge)lacht.

Wir sind beide mit dem Schweigen vermählt und gehen fremd.
Wohin? Woher?
Ich komme von weit her.

Ich sag Dir das, was ich schon weiß,


daß der Weg sich entzweit,
daß Du rechts - ich bin das Gegenteil.
Wohin? Woher?
Ich bin schon ganz weit.

Sag mir das, was Du schon weißt,


daß wir uns an dem Ort in so und so ... Jahren
werden lieben, ich sag es Dir,
was ich schon lange ahne
Nein, ich sage Dir das, was ich schon lange weiß.
2 MEIN NAME

Mein Name
Zum ersten Mal, ich hörte meinen Namen,
Du sangst ihn mir,
Du sangst mich laut,
in den Himmel und ließest da.

Seitdem ich hinge zwischen Dir und Himmel,


seitdem muß ich mich zwischen Euch entscheiden.
Ich komm zu Dir, verzichte auf immer
die Höhe und den Schnee.

Sobald ich mich der Höhe widme,


die Wärme aus Dir verschwindet.

Zum ersten Mal ich hörte meinen Namen,


ich konnte mich zerreißen,
dem Himmel sage Tageslicht ich zu,
für Dich, die Nacht und mich.
Nun sing mich an und nenn mich bei dem Namen.
3

Die Melodie für sie


Die Melodie für sie,
fangen Sie, mein Lieber,
halten Sie fest, mein Echter,
lassen Sie nicht los.

Die Stimme in der Melodie für sie,


küssen Sie, mein Lieber.
Sie sind für mich ein Takt.
Ich bin in diesem Takt ein Zehntel.

Diese Melodie für sie


Prägen Sie in sich ganz stark
in Ihr Schicksal,
flechten Sie mich in Ihr Reich,
mein Einziger, mein Erdachter.
4 LANG ERSEHNTER GAST-GEIST

Lang ersehnter Gast-Geist


Lang ersehnter Gast-Geist tritt zu mir,
nenne mir mein Preis, schäm Dich nie.
Werde ich gefaßt Dein Gesicht ansehn.
Langer Weg, Du hast mich als Last gesehn.

Mit den Wörtern bandst


meiner Wille Flügel.
Du bist nur als Gast,
geisterst hinterm Hügel.

Eng am Leibe Stoff


platzet von dem Winde.
Schwindlich wird Dir doch,
wird mein Wert unerschwinglich.

Lang ersehnter Gast,


geh mir aus dem Wege.
Schätzest mich ganz falsch ein.
Geh und sei gesegnet.
Ließ ich Dich nicht rein.
Ich knöpfe mich ganz auf.
Schätz mich nie mehr falsch ein.
Du erlangst Erbarmen.

Du hast mich gestohlen


durch das Schlüsselloch,
weil Du mir gegenüber gleich bleibst.

Weil ich nicht weiß,


was Du fühlst.
Fühlst Du irgendwas, ja oder nein?

Du hast mich bestohlen


um unsere Nacht,
um mein an Dich nicht gerichteten Blick,
um Dir nicht gegebenen Kuß
um ein Flüstern an Dich, sei wach.
5

Du hast mich gestohlen


durch das Schlüsselloch,
weil Du mir gegenüber gleich bleibst,
weil ich nicht weiß,
was Du fühlst.
Fühlst Du irgendwas: ja? oder nein?

Du hast mich bestohlen


um unsere Nacht,
um ein an mich nicht gerichteten Blick.

Du hast mich gestohlen.


Dann wache gleich auf.
Ich stehle Dich auch.
Ich stehle Dich ganz,
denn alles gleicht aus.

Ich hab Dich.


ich hab Dich,
-ich weiß.
6 DER GRÜNE ENGEL

Der grüne Engel


Grün im Nebel - Möwenschrei.
Stilles Leben, ich bin nicht Dein.
Leise, leise plätschert mein Sinn.
Bin benebelt - bin odin (allein).
Such mich mein Engel, mir ist ganz kalt.
Such mich mein Engel, finde mich bald.

Flieg mich dorthin, wo Du fliegst.


Zeig mir das, was Du siehst.
Du erkennst mich ganz leicht.
Ich bin nah, gib mir Halt.
Fliegst vorbei, läßt mich stehen.
Wasser nähert sich ständig.

Grüner Engel weist mit dem Stab.


Ich hab’ Dich nur ausgedacht.
Ich hab’ Dich mir ausgemalt.
Grüne Dächer im Nebel - Wasser ganz kalt.

Such mich mein Engel, laß mich nicht gehen.


Such mich mein Engel, halt mich am Leben.
Du erkennst mich ganz leicht.
Ich bin nah, gib mir Halt.

Flieg mich dorthin, wo Du fliegst.


Zeig mir das, was Du siehst.
Du erkennst mich ganz leicht.
Ich bin nah, gib mir Halt.
Fliegst vorbei, läßt mich stehen.
Wasser nähert sich ständig.

Flieg mich dorthin, wo Du fliegst.


Zeig mir das, was Du siehst.
Du erkennst mich ganz leicht.
Ich bin nah, gib mir Halt.
Fliegst vorbei, läßt mich stehen.
Wasser nähert sich ständig.
7

Nebel zieht mich in sein Reich.


Hör der Möwe letzten Schrei.
Fliegst vorbei, - erkennst mich nicht.
Wie ich hieß erfährst Du nicht.
8 ENTSCHEIDE DICH

Entscheide Dich
Entscheide Dich für Dich selbst,
für die nächtliche Fahrt zu zweit,
für die Möglichkeit in diesem Zimmer mit Dir allein ...

Ich entscheide mich für mich selbst,


daß ich mich endlich öffnen kann,
daß ich Deinen Augen nicht ausweichen mag,
daß ich von Deinem Lächeln wiederlächle.

Strahle Liebe aus, wenn Du mich siehst.


Lege weichen Boden, wenn ich schwebe.
Lande in mir, lande in mein Leben.
Entscheide Dich für Dich.
9

Eine Frau in meinem Leben


Eine Frau in meinem Leben,
gehe zu ihr in kleinen Laden,
wo im Bette reimen sich ein,
rote Herzchen an der Wand. Rote Farbe - liebes Licht,

alles sanfte - zu mir spricht.


Alles hört mir leise zu,
aufmerksam und ganz in Ruh.

Schmelze ich von sanfter Stimm,


sprich zu mir, ganz lange sprich.

Schließe mich ganz auf,


dann leg Deinen Schlüssel in meine Hand.
Diesen Schlüssel brauche ich -
das Geschenk von rotem Licht!

Mit dem Schlüssel schließ mich auf.


Dann bewahre ihn im Raum,
wo die roten Herzchen wohnen,
wo die Frau - sanfte Sonne.
10 GESCHICHTE AUS GLAS

Geschichte aus Glas


Geschichte aus Glas, Glasgeschichte.
Ich tanzte leicht,
der Wind ist meine Hilfe.
Nimm mich im Traum mit.
Meinen Tanz schenk’ ich Dir.

Geschichte aus Glas, meine Geschichte


Geschichte aus Glas, meine Geschichte

Tränen aus Glas,


das sind meine Tränen.
Ich träumte von Dir,
durchsichtig Glas.
Ich bin vergeben.

Dem Tanz mit Wind war ich versprochen.


Im Traum nahmst Du mich mit.

Geschichte aus Glas, meine Geschichte


Geschichte aus Glas, meine Geschichte

Ich bin Geschichte aus Glas.


Ich bin nur noch Geschichte...
11

Wiese in der Ferne


Ich gebe Ihnen meine Hand,
was sehen Sie darin?
Zwei Linien, die sich verlaufen.
Die Frage ist, wohin?

Hier im Moment eine Begegnung,


die das Leben umstellt.
Sie glauben wohl nicht an die Komenten?
Und in den Himmel,
wann blickten Sie zum letzten Mal?
Wann schmeichelten Sie zuletzt den Sternen?
Wann waren Sie fasziniert von dieser Wiese in der Ferne?

Ach ja, Entschuldigung, zurück zur Hand,


die zwei ganz feine Linien,
sie führen doch ... hinaus?
Nein bis zum Portal, woch ich sterben soll,
nein, nein, nicht so.

Das leuchtet wieder ein.


Ein Kristall,
ich sollt ihn nicht verschenken.
Sind Sie so weit entfernt
von dem Gedanken: eine Sekunde lang zu sein,
wo Anfang - Leben - Ende?
Willkommen auf der Wiese in der Ferne.
12 OH GOTT, ICH MÖCHT NICHT HÖREN

Oh Gott, ich möcht nicht hören


Oh Gott, ich möcht nicht hören,
daß Du von mir nichts hören willst.
Ich kann Dich auch laut stören,
wenn Du mich ungewollt zerstören kannst und willst.

Wozu der Qualm, der über mich hochsteigt?


Wozu die Wahl,
man wählt doch nur einmal.

Laß mir das, was ich für mich ausgedacht hab.


Laß mich dorthin, wo sich für mich allein
ergibt sich ein Sinn.

Oh Gott, die Kraft zu kämpfen geht


mir ganz langsam aus.
Ich könnt nur noch fliehen
und lautlos lachen.
Wenn Du mir befiehlst,
dann gehe ich zugrunde.
Wenn Du erlaubst,
errichte ich ein Kreuz am Fluß da unten.
Und wenn ich einen Platz annehmen sollte unter ihm,
dann komm und als Phantom
bleib immer hier bei mir.
Oh Gott, jetzt hörst Du endlich das,
was Du schon immer hören willst.
13

Wir sind eins


Sieh mich an, wende Dich zu mir
Posmotri, pomogi, ne spugni
Gib mir Halt, puste weg Deinen Schmerz.
Verь v men, verь v seb
Wir sind fest.

Ich bin hier schon bei Dir,


laß mich rein.
A v otvet tolьko net“
und als Antwort nur „Nein“
Net Da - Net!
Ja - Nein - Nein

Spiele nicht, lad mich in Dein Reich ein.


Ne igra i v tu sutь kak-nibudь.
Schenk mir nur Dein Sein, schenk mir deinen Schrei.
Verь v seb, verь v men
Wir sind eins.
14 ERGEBEN NUR DEM MEER

Ergeben nur dem Meer


Ergeben nur dem Meer,
wo Salz die Haut gierig leckt;
ergeben nur dem Meer,
wo nur der Sonnenuntergang mich kennt.

Vergessen in dem Meer


wo Du mich abzuhohlen
nicht mehr wagst,
wo ich micht nur für’s Wasser entschieden hab.

Wo ich zur Vogelschar schon lange zähle,


wo der Wind und ich hier
als Geliebte gelten.

Die Treue für das Meer,


wo Salz die Haut gierig leckt.
Vergiß mich jetzt.
15

Seine Richtung
Meine Richtung bestimmt nur der Wind
und er nimmt mich mit.
Und er weht mir Dein Flüstern ins Ohr
und er gibt mir Dein Word.

Ohne Dich bin ich alles und nichts.


Deinem Segen entgegen -
schone mich nicht.

Meine Richtung bestimmt der Wind.


Sein Wille stärkt mich.
Und ich beuge mich nieder vor ihm.
Immer wieder nimmt er mich mit.
Wie er will - wann er will,
seine Richtung bestimmen darf ich.
16 PIK DAME

Pik Dame
Dame, Pik bin ich.
Du ziehst mich heraus.
Aus bunter Kartengarde möchte ich mich entfernen.
Ich bin die Karte,
die Du so gerne hättest als Nummer „Sechs“.

Bin ich aber nicht.


Ich bin nicht „Sechs“

Dein Anlitz wurde kreidebleich.


Du weichst mir aus?
Bleib stehen, sonst hast Du was verpaßt.
Du siehst verdammt mir ähnlich aus.

Sind wir mit Dir zwei Pik Damen?


Und meinetwegen gehst Du zugrunde.
Ich führ Dich zu dem Abgrunde.
Nur noch ein Schritt und flieg ...

Jetzt bleib allein ich in der Garde als Dame, Pic,


und Nummer Sechs bist Du.
Du bist die Sechs.
Das schwarze Herz.
für Dich auf Deinem Platz da unten.
17

An das Klavier
In meinem Traum verliebte ich mich
und er kam unerwartet im Leben
wo ich nackt nur mit’m Nebel verhüllt
tanzte der Sonne entgegen.

Finger liefen die Tasten hinunter.


Morgenlicht drang in mich.
Tau tropft von den Brüsten,
schwarz und weiß. Wieder ist alles vorbei.

Kleine Schritte auf schwarz oder weiß eingeteilt.


Wieder liefen die Finge entgegen.
Nebel hüllt mich ein.
Du warst nicht mehr dabei.
Ich war endlich daheim.
18 DIE FRAUEN SIND STERNE

Die Frauen sind Sterne


Die Frauen sind Sterne.
Denkt darüber nach.
Man kann sie von der Erde aus sehen.
Und nur als Sterne
von der Erde sie verstehn.

Wenn der Stern vom Himmel fällt,


dann biete ihm die Hand.
Ihn einzufangen ist so leicht,
doch ihn zu halten ...

Die Frauen sind Sterne.


Dagegen die Männer sind die ...
Ist das die Wahrheit?

Was überlegen Sie da noch?


Und wenn ich’s sage,
die Frauen sind Sterne.
Es ist meine Wahrheit.
19

Piano über Dich


Du bist inzwischen ein leeres Blatt für mich.
Ich kann Dir es vergeben, - sei nur noch still.

Der Wind spielt Piano über Dich.

Du bist nur ein Geräusch vom letzten Jahr,


wo das Karussel sich langsam dreht
mit dem leeren Platz,
wo sich Dein Lachen in der Luft verewigt hat.
Ich wandle um diesen Platz herum im Takt.
Und der Wind spielt Piano über Dich.

Du bist nur noch ein stummer Gruß.


Ich kann ihn nicht annehmen.
Wo das Karussel sich lansam wiegt,
Piano und den Wind und mich.

Wo sich Dein Lachen in der Luft verewigt hat.


Ich wandle um diesen Platz
herum im Takt, exakt!
Der Wind spielt Piano über Dich.
20 WARUM?

Warum?
Warum im Leben alle warten, um zu leben?
Warum die Liebe lieben muß man lernen?
Warum ein Lied zuerst ertrinken muß, um morgen aufzusteigen?
Warum mit Warten mir das Herz noch öfter schlägt?
Und wenn es schlägt,
warum kann ich nicht länger warten?
Warum gerade ich und hier und jetzt?
Warum nich sie und er, je weiter desto mehr?
Warum man nimmt nur diesen Weg, den anderen verschmäht?
Warum gerade dieser Vogel kräht?
Warum gerade er bestraft von der Natur?
Der andere ganz schwach und klein,
doch trällert in der Luft.
Warum wenn Sonne scheint besteht schon Hoffnung auf den Sturm?
Warum wenn Wellen toben erwacht dadurch der Mut?
Warum bloß warten auf das Leben?
Das Leben leben,
wie die Liebe lieben,
wäre’s einfach ehrlich.
21

Die Stille ohne Menschen


Kein Geräusch das dich stört.
Keine Stimme die Dich ruft.
Wenn Du trinken möchtest - trink!
Wenn Du schlafen könntest - schlaf!

Keiner da der Dich stört.


Keiner fragt was du siehst.
Und wohin führt der Blick?
Ob er sanft oder hart,
keiner sieht, keiner fragt.

Die Stille nach den Menschen:


Ganz verwelkt im Raume bleibt
ein bunter Strauß der Stimmen
der Fragen, des Lachens und der Schritte.

Jemand hat Mamas Vase umgekippt.


Feines, weißes Porzellan
überall am Boden liegt.
Stimmen, Weinen, Schluchzen - Leben!

Diese Stille nach dem Leben,


diese Stille ohne Menschen.
Kein Geräusch das Dich stört.
Keine Stimme, die Dich ruft.
Wenn Du trinken möchtest - trink!
Wenn Du schlafen könntest - schlaf!
22 WELCHE SPRACHE SPRICHST DU?

Welche Sprache sprichst Du?


Als Geschenk einen Duft meiner Haut an Dich.
Ein langes Haar auf dem Kissen bleibt für ewig bei Dir.
Und ein Flüstern ins Ohr,
welche Sprache sprichst Du?

Leise schließe ich die Tür hinter mir.


Träume, träume von mir.
Träume, träume von mir.

Kalter Morgenwind bringt meinen Kopf zu Verstand.


Gehe weit weg von Dir,
nehme sogar meinen Schatten mit
und wir frieren zu zweit,
denken nur: „ to жiznь“
Erster Sonnenstrahl küßt mein Gesicht. Nur Deinen Atem hinter

mir her,
Du liefst mir nach, jetzt bist Du hier.
welche Sprache sprichst Du,
und was versprichst Du mir?
Und wir frieren jetzt zu dritt,
denken uns: „ to жiznь“
Erster Sonnestrahl küßt uns,
er weiß von dem Abschied.
23

Einzelzelle
Du kannst mich haben, Einzelzelle.
Ein bischen da zu sein,
wo ein Schrei erfror im Raum,
wo bunte Bilder aus der Vergangenheit hierbleiben,
wo ein kleines Licht aus dem Fenster von Liebe Dir erzählt,
wo Du das alles zu verstehen glaubst
und jeder Millimeter vom Leben zählt,
wo Du die graue Wand wie eine Karte Deines Dorfes kennst,
wo Nässe an der Wand wie ein Wasserfall erschallt.

Den Ratten kannst Du raten:


„Umgeht meinen Bereich!“
Wo Du den Frühlingsduft aus der Tiefe des Gedächnisses heraus-
holst
und träumst und träumst und träumst ...

Wo Tür und Schrei erschallen wie ein Donner,


wo Peitschen knallen
und Du träumst von der Madonna.
Die Peitschen werden Küsse auf der Haut.
Sie küßt so himmlisch, Du spuckst nur Blut heraus.

Wo nach zwei Tagen Du zu besinnen Dich versuchst,


vergib, vergib, vergib und geh hinaus in die Frühlingsluft

Du kannst mich haben, Einzelzelle,


damit ein jeder Tag wird wie ein Märchen,
damit ich einen Kuß mit einer Leidenschaft erwiedern kann,
damit ich einen Gruß noch stärker halten kann,
damit ich an die Liebe glaube.
Mit meiner Stimme ein bischen Luft einhauche,
wo nur das Licht der Augen als Antwort dient,
wo Schatten wandern.
Ich kann doch hören deren Schritt.
Du kannst mich haben, Einzelzelle,
damit ich mich dem neuen Tag ergebe.
24 SONNE AUS MEINEM TRAUM

Sonne aus meinem Traum


Sonne aus meinem Traum,
Wärme mich von allen Seiten,
schmelze das Eis in mir,
so daß ich nur von Dir trunken bin.

Die Abendsonne aus meinem Traum von gestern,


von Finsternis wie von einer schwarzen Nonne zugedeckt,
blickte heraus und schlich sich wie ein alter Dieb davon.
So war mein Sonnentraum! Wen trug er in sich?

Bitte, weckt mich nicht auf,


bin im Sonnentraum schon drin,
bin trunken, betrunken.
Die Sonne aus meinem Traum - deute sie mir.

Mir war, als würde ich in nasser Sonnennacht gebadet.


Bist du ein Omen und Amen für mich?
In die Tiefe des Wassers getaucht, mich trugst Du in Dir.

So war mein Sonnentraum! Mich trug er bei sich!


25

Der tote Genius


Mein toter Genius auf dem Porzellan,
Dein Arm streckt sich nach mir.
Öffne Deine Augen und dann umarme mich,
schließe mich in Dich , ich nehme Dich zu mir.

Lebe!

Mein toter Genius, seit wann bist Du so still?


Wer hatte die Macht dir das Leben zu entsagen?
Mir ist’s, als ob Du auf mich wartest.
Ich bin gekommen, um niemals Dich zu verlassen.

Lebe!

Ich habe mich verspätet, verzeih!


Was sind für Dich schon 100 Jahre.
Ich lebe jetzt, Du bist in der Ewigkeit.
Oh, toter Genius, Du atmest!
26 LICHTER DER STADT

Lichter der Stadt


Nimm das Licht der Laterne,
nimm einen Augenblick das Augenzwinkerns der Dame,
die Dir am Fenster freundlich winkt.

Geh hinein zu ihr rüber.


Sie ist von Dir und von drüben.
Sie sit auch Deines Leidens Licht.

Ihr beide habt vieles gemeinsam.


Und bitte beruhige Dich:
Sie haßt ihren Zwang zum Verdienst.
Die Seele, ihr Licht, verkauft sie nicht!

Wir sind beide Lichter der Stadt.


Und jeder hat sein eigenes Leuchten.
Sie brennt in der Nacht, ich verbrenne meinen Tag.

Ich brenne tagsüber,


ich brenne in Purpur und in Gold.
Sie ist die nächtliche Fee
und geht bis ins Morgenrot.

Wir sind Lichter der Stadt.


Unsere Seelen verkaufen sich nicht.
Ich bin tief in dem Tag, sie verbrenn ihre Nacht.
Wir sind Lichter der Stadt.
Wir wechseln uns ab.
27

Mein weißer weiser Spiegel


Mein weißer weiser Spiegel,
erkenne mich in Dir.
Und zeig mir wen und was Du siehst.

Mein großer weißer Spiegel,


zerbrich micht nicht.
Ich schenk Dir Sonnenlicht.
Ich fange Sonnenlicht.

Mein weißer weiser Spiegel


zerbrach in meiner Hand.
Die Finger weinten rot - meinen Dank.
Mein Dank dem weißen Spiegel, er wies den Weg
zu mir zurück, ko mne nazad.

In Dir zerbrach ich ganz,


das Splittern bemerkte ich kaum.
Ich bin in Deinem Rahmen mit meinem ganzen „Ich“.
Zerbrach ich nicht, meinen Dank!
28 MIT DEM SCHWEIGEN VERMÄHLT

Mit dem Schweigen vermählt


Sag mir das, was Du noch nicht weißt,
von Deinem Kommen in der Nacht, vorbei,
von Deinem Gehen.
Du überließt mich dieser Stunde,
wo die Sonne Dich anlacht.

Wir sind beide mit dem Schweigen vermählt


und gehen fremd.
Wohin? Woher?
Ich komm von weit her.

Ich sag Dir das, was ich schon weiß,


daß der Weg sich entzweit,
daß Du rechts - ich bin das Gegenteil.
Wohin? Woher?
Ich bin schon ganz weit.

Sag mir das, was Du schon weißt,


daß wir uns an dem Ort in so uns so ... Jahren
werden lieben, ich sag es Dir,
was ich schon lange ahne.
Nein, ich sagte Dir das, was ich schon lange weiß.
29

Ich bin eine Kerze


Ich bin eine Kerze
 sveqa
hinterm Fensterglas.
za steklom.
Starre ins Leere,
Prismotrsь v pustotu,
beleuchte Dein Kommen,
osvewu Tvo i prihod
keinem sage etwas.
nikomu ne skaжu.
30 ICH LASS DICH NICHT MEHR LOS

Ich laß Dich nicht mehr los


Einen Tropfen heißer Tränen
aus einem Engelsgesicht.
Er konnte sich nicht mehr wehren
die schwarze Dame war schon in Sicht.

Sie lachte und sie küßte.


Der Engel verfiel ihr.
Sie wußte, sie wußte -
sie hat ihn!

Ich laß Dich nicht mehr los. Einen Tropfen roter Tränen

aus einem Engesgesicht.


Er konnte sich nicht mehr wehren.
Die Liebe war stärker als er.

Keinen Tropfen heißer Tränen,


es war kein Engelsgesicht.
Er wollte ihr alles geben.
Die schwarze Dame nahm ihn an sich.

Er lachte und küßte,


der Engel verfiel ihr.
31

Die Muse
Der Saal, Menschen,
Schatten an der Wand,
Schatten an der Wand,
der sich mir näherte.

Die Muse!
Leichten Ganges,
wir badeten im Wein!
Illusion für eine Nacht,
daß wir mit Dir ein Paar!

Der Saal, Stille ich zitiere, was Du mir leise,


leise flüstertest in jener Nacht
und ich beschreibe Deine Pracht!
Und wie wir liebten.
Und wo wir liebten uns!
Alles war im Flug und verschwand.

Die Muse!

Der Saal, Menschen,


Schatten an der Wand
Und wie und wo wir liebten uns
Und was für eine Nacht.

Die Muse!
Leichten Ganges,
wir badeten im Wein.
Für eine Nacht wir waren schönes Paar.
32 DIE BRAUT

Die Braut
Wir sind in einem Traum,
Empfang ist in dem dunkel-grünen Raum,
Die schwere Stoffe, die der Wind
nicht heben kann.
Bete, bete für mich
Du trittst und trittst nicht
hinter Stoffen an.
Du siehst und siehst micht
nicht mehr an.
Du rufst und rufst nicht
meinen Namen laut.
Jetzt bin ich endlich
eine Braut!
Wir sind in einem Traum.
Ich sank zum Boden hinter hinter Stoffen.
Sie waren Wächter vor den Toren,
wo ich fast Deinen Atem spüren konnte.
Wir sind in einem Traum,
den Du nicht sehen konntest.
Du gingst an mir vorbei,
ich blieb zurück.
Die Wächter fielen,- und das Tor zu mir stand offen.
Du trittst und trittst nicht
hinter Stoffen an.
Du siehst und siehst micht
nicht mehr an.
Du rufst und rufst nicht
meinen Namen laut.
Jetzt bin ich endlich
eine Teufelsbraut!
Bete, bete für mich.
Ich halte meinen Atem an.
33

Sternenregen
Lichterstraße da unten,
wir schweben Nachts umher.
Ich lausche Dir aus dem dunklen;
mir die Perle des Lebens erzähl!

Sterne vom Himmel hol für mich, mein Lieber.


Sterne vom Himmel fliegen nieder.
Sternenregen sehe ich kommen.
Sternenregen verschmelze ich mit meiner Musik.

Lichterstraße da unten,
ich fliege ihr hinterher.
Danke Dir für die Stunde,
wo die Perle des Lebens erhellt,
wo die Perle des Lebens erhellt.

Sterne vom Himmel ich hol für Dich, mein Lieber.


Sterne vom Himmel fliegen nieder.
Sternenregen sehe ich kommen.
Sternenregen verschmelze ich mit meiner Musik.
34 BLAUE CHANSONETTE

Blaue Chansonette
In der Nacht, in der Nacht,
stehts vor dem Flügel halb nackt
und der beste, feste Freund heißt Wein.
Rot ist er und fein.

Blaue Chansonette,
blaue Chansonette
mit der Stimme in einem Gebet.

In der Nacht, in der Nacht,


schwarze Tasten singen nach
und sie träumt von Liebe.
Singt von Dir
und warum bist Du nicht hier?

Stille, nur die Stille hört ihr zu


und der beste, feste Freund
führt Sie bis an den Rand.

Blaue Chansonette,
blaue Chansonette
mit der Stimme in einem Gebet.
35

Ein kleiner Soldat


Er ging am Krieg vorbei.
Er liebte den Monat Mai.
Er sang die Lieder wie wir.
Er nahm den Weg zu Dir.

Weiße Fahne im Wind,


wer gewinnt, später verliert.
Narben bleiben im Lehrbuch.
Nur der Mai weißt, wo er liegt.

Er kam nie wieder heim


verblutet Monat Mai.
Weiße Fahne im Wind,
weht sein letztes Lied.

Weiße Fahne im Wind,


wer gewinnt, später verliert.
Narben bleiben im Lehrbuch.
Nur der Mai weißt, wo er liegt.
36 DER SCHNEE

Der Schnee
Was hast Du vor mit mir - Du schweigst!
Was hab ich vor mit dir - Du weißt.

Wenn Du kommst, der Schnee träumt süß


auf Deinem Haar.
Mich friert es, wenn ich vom Deinen Blick, erstarrt,
nicht einen Laut aus mir verlieren kann.

Du bist nicht von dieser Welt.


Du bist nicht von dieser Welt.
Wir verstehen uns?
Beide warten auf den Schnee.

Die Flamme tanzt mit Deiner Silouette.


Auf das Parkett
tropft die Kerze;
Liebeskummer, tropft die Kerze, tropft.

Die Flamme tobt im wilden Tanz.


Die Wände werden klein.
Jetzt hilft Dir nicht mehr Schnee.
Mich friert es nicht mehr.
Ich trinke diesen Schnee satt, satt, satt!

Du bist nicht von dieser Welt.


Du bist nicht von dieser Welt.
Wir verstehen uns?
Beide warten auf den Schnee.

Was hast Du vor mit mir - Du schweigst!


Was hab ich vor mit dir - Du weißt.
37

Egoistin
Egoistin bin ich;
ich weiß, ich weiß.
Das ist nun mal mein Preis.
Jede Blume lebt kurz.
Wird es Dir endlich bewußt?

Ja, Ja, Ja, Ja, Ja, Egoistin Ja,


Da, Da, Da, Da, Da, Egoistin Da.

Egoistin bin ich,


du schreist, du schreist.
Sonne scheint nur für mich,
Du weißt, Du weißt,
und die Erde sich dreht
für mich, für mich.
Du fährst mit
und vergißt nie.
Jede Blume lebt kurz.
Wird es Dir endlich bewußt?

Egoistin bin ich


ich weiß, ich weiß
für gemeinsame Fahrt
zahle ich jeden Preis
komme ich niemals an
wo die Sonne aufgeht
Jede Blume lebt dann
wenn sie Liebe versteht

Egoistin bin ich;


Du ahnst, Du ahnst.
Wollte Dich nur für mich,
fatal, vertan.

Ja, Ja, Ja, Ja, Ja, Egoistin Ja,


Da, Da, Da, Da, Da, Egoistin Da.
38 SATIE

Satie
An Erick Satie

Satie nahm mich gefangen,


so einfach, leicht.
Ich bin ganz Ohr.
Er ist die Form für mich
und mir ist plötzlich bange.

Ich atme nur in seinem Takt


und denke seine Gedanken.
Satie, Satie, Satie - exakt,
und Du und ich die Formel wird vorhanden.

Ich schleiche zu Satie ins Bett,


aus mir wird er die Noten träumen.
Verführe mich in Deine Welt,
Satie, Satie ich bin geworden.

Ich atme nur in seinem Takt


und denke seine Gedanken
Satie, Satie, Satie - exakt,
und Du und ich die Formel wird vorhanden.
39

Satie
Satie, Satie, Satie,
tu m‘a volé mon esprit
ta muse m’a enchantée
Et je deviens ta prisonniére.

je resens ta mesure
je pense avec tes pensées,
Satie, Satie, Satie tu es exact
Toi et moi, nous sommes une forme unique

Satie, Satie, Satie


je me suis glissée dans son lit
il fait de moi des notes
il m’emmene dans son monde
et je demeure avec son reve.
40 EN SILANCE

En silance
Auf den Knien flehte ich Dich an
mich nicht allein hier zurückzulassen

En silance, du fandest mich


En silance, wo ich im Tau badete,
die schöne Bestie.

Die Schuppen glänzen sanft im Licht.


Wieso hast Du nur Angst um mich.
Du wagst kein Schritt auf mich zu
und die Verwandlung ging schmerzlos, im Nu.

Ich bin es,


erkennst mich wieder?
ich schleiche hinter Dir her, mein Lieber
Geh mir aus dem Weg!

En silance, du fandest mich.


En silance, wo ich im Tau badete,
die schöne Bestie.

(en silance-im Schweigen)


41

Hallo
Hallo, Du kommst aus meiner Welt.
Ich weiß jetzt, Du bist nicht zufällig in meinem Herzen.
Dein Kommen - will...kommen,
Dein Schritt durchschnitt die Nacht.
Erwachen mit Lachen,
mein Spiegelbild lacht.

Hallo, Du kommst auch in diese Welt.


Ich glaube, Du bist zufällig hier jetzt.
Dein Kommen - sei will... kommen.
Du lehnst mich wirklich ab
und trotzdem will ich hoffen,
daß du mich nicht sofort vergessen magst.

Hallo, wir sind gemeinsam in dieser Welt


und alles führt von da nach dort,
von dort nach da, von da nach jetzt.
Ich wünsche uns, daß Spiegelbilder lachen,
wenn wir uns an uns erinnern werden mögen oder haben.
42 POKA

Poka
Poka bedeutet Tschüß.
Du kehrst doch wieder in meine Welt?
Ich weiß, Du nimmst den Weg wo alles führt,
von dort nach da,
von da nach dort,
von da nach jetzt.
Und welche Sprache sprach ich, frage nicht,
und als Geschenk von mir.
Höre Piano - den Gesang des Windes über mich -
und träume, träume
von Morgen, vom Gestern, wie damals.

Die zweite Stimme von nun an


überlaß ich- Dir!
Ergib Dich und vergib ihm.
Ich vereibare unser Treffen auf der Seite 104
und glaube nicht zu wissen, wer ich bin.

Poka bedeutet Tschüß.


Und wenn Du Ihm begegnest,
erzähl, daß ich dem grünen Engel schon begegnet bin.
Ich kann von Ihm genauso wenig lassen,
wie er ergeben bleibt nur mir.
Vergiß nicht die Zeit und das Datum!
Wir sehen uns auf der Seite......104?
43

Der Punkt am Firmament


Das Mädchen ging auf uns zu,
sie war eine Figur von Porzellan.
Das zarte Füßchen klirrte,
sie balanzierte in der Luft vorm ganzen Saal.

Auf dem Draht, die Blicke hielten fest sie.


Sie schaukelte sanft.
Und in Gedanken lehnte
sie Ihr zum Himmel Gang ab.

Porzellanmädchen hald Dich fest.


Entscheide für das Leben auf dem Seil.
Hier unten ist für Dich kein Platz.
Er wird niemals mehr frei.

Du bist Madonna in der Luft.


Du bist gegangen.
Dem Hauch dieses Kleides spühr ich noch.
Steig höher, finde festen Pfad.

Madonna auf dem Seil,


Du gleichst dem Punkt am Firmament.
Ich weiß, da bist Du.
Madonna, kehre nicht zurück!

Vielleicht, wenn Du an uns hier unten denkst.


Der Regen fällt.
Es lichtet helle Luft,
die Deine Spur führt dann nach oben uns.
44 GEIGE UND EIN BISCHEN NERVÖS

Geige und ein bischen nervös


Geige verlor die nerven
und heulte plötzlich so kindisch los,
dass die Trommel es nicht aushielt:
„Schon gut, schon gut, schon gut!!!“

und ohne die Geige anzuhören


glitt sie in den Strassenstrudel
am Kusnetzki und... war weg...

Das Orchester gewahrte befremdet


wie die Geige sich ausweinte
ohne Wort
ohne Takt
nur ein dummes Becken
berasselte die Schwester
„Ja, wer ist das? Wer, wer, wer ist das?
Was ist das? Was, was, was ist das?“

Doch als die Bastuba


mit der Kupferfratze
schwitzend losröhrte:
„Blöde Pute,
Heulsuse,
Putz Dir die Nase!“

Sparng ich auf vom Boden


torkelte über Pulte und Noten
vor Entsetzen geduckte Pulte
und schrie auf: Gott!

„Wissen Sie was, Geige,


wie wir uns schrecklich gleichen
ich schreie auch,
aber was kann ich damit beweisen- nichts.“

Die musikanten lachen:


trollt sich zu Holzern Braut- der Holzkopf.
45

mir schnurzegal, ich bin gut,


mir schnurzegal, ich bin gut,
„Wissen Sie was, Geige,
Lassen Sie uns zusammensein.
Ah??????????????????“
46 GUTES VERHÄLTNIS ZU DEN PFERDEN

Gutes Verhältnis zu den Pferden


Hufe hieben die alte Weise:
Grib, grabj, grob, grub-4 Mal

Winde rieben, beschuht vom Eise


die schlupfrige, steile Strasse ab.
Da kracht auf die Kruppe einer der Gäule
Da kracht... kracht...

Gelächter klimpern vor Langeweile


„Ein Gaul ist gestürzt!
Gestürzt ist ein Gaul!
Nur ich allein mischte mich nicht ins Geheule ein.“

Und irgendwelche tierische Melancholie


strömte aus mir.
Ein Gaul ist gestürzt!
Gestürzt ist ein Gaul!

Mein Pferd, nicht weinen;


Mein Pferd, hören Sie
wer sagt Ihnen denn
Sie sein‘n weniger wert?
Kindchen,
wir sind alle ein wenig Pferde
jeder von uns auf seine Art PFERD!

Kindchen,
Das Pferd raffte sich auf.

Es schwenkte den Schweif


ein Kind, ein rothaariges
heiter ging es heim,
in den Stall, wo es wohnte.
Es schien ihm,
es wäre noch ein Fohlen
Und es lohnte sich zu leben,
und zu arbeiten lohnte sich!
47

Kindchen, Kindchen,
wir sind alle ein wenig Pferde.
Kindchen,
48 TALISMAN (PUSCHKIN)

Talisman (Puschkin)
Beschütze mich, mein Talisman
Beschütze mich in den Verfolgungs Tagen
Und wenn mich Zorn und Reue plagen,
In aller Not beschütze mich!

Hilf mir, wenn auf dem Ozean


Heulende Wogen mich umtoben,
Und Blitze drohn vom Himmel droben,
Beschütze mich, mein Talisman.

Hilf, wenn ich einsam meine Bahn


Muß ziehn durch fremder Länder Öde,
Hilf mir, zwingt mich ein Feind zur Fehde.
Beschütze mich, mein Talisman.

Entzaubert sich ein süßer Wahn,


Verdürstet sich des Tages Helle,
Füllt sich verraten meine Seele,
Beschütze mich, mein Talisman.

Ach, gib, daß ich vergessen kann


Die Wunden, die mein Herz empfangen,
Daß einschläft Hoffnung und Verlangen!
Beschütze mich, mein Talisman.
49

Ophélie (Arthur Rimbaud, 1870)


I

Sur l’onde calme et noire où dorment les étoiles


La blanche Ophélia flotte comme un grand lys,
Flotte très lentement, couchée en ses longs voiles...
- On entend dans les bois lointains des hallalis.

Voici plus de mille ans que la triste Ophélie


Passe, fantôme blanc, sur le long fleuve noir,
Voici plus de mille ans que sa douce folie
Murmure sa romance à la brise du soir.

Le vent baise ses seins et déploie en corolle


Ses grands voiles bercés mollement par les eaux;
Les saules frissonnants pleurent sur son épaule,
Sur son grand front rêveur s’inclinent les roseaux.

Les nénuphars froissés soupirent autour d’elle;


Elle éveille parfois, dans un aune qui dort,
Quelque nid, d’où s’échappe un petit frisson d’aile:
- Un chant mystérieux tombe des astres d’or.

II

O pâle Ophélia ! belle comme la neige!


Oui tu mourus, enfant, par un fleuve emporté!
C’est que les vents tombant des grand monts de Norwège
T’avaient parlé tout bas de l’âpre liberté;

C’est qu’un souffle, tordant ta grande chevelure,


A ton esprit rêveur portait d’étranges bruits;
Que ton coeur écoutait le chant de la Nature
Dans les plaintes de l’arbre et les soupirs des nuits;

C’est que la voix des mers folles, immense râle,


Brisait ton sein d’enfant, trop humain et trop doux;
C’est qu’un matin d’avril, un beau cavalier pâle,
50 OPHÉLIE

Un pauvre fou, s’assit muet à tes genoux!

Ciel! Amour! Liberté! Quel rêve, ô pauvre Folle!


Tu te fondais à lui comme une neige au feu:
Tes grandes visions étranglaient ta parole
- Et l’Infini terrible effara ton il bleu!

III

- Et le Poète dit qu’aux rayons des étoiles


Tu viens chercher, la nuit, les fleurs que tu cueillis;
Et qu’il a vu sur l’eau, couchée en ses longs voiles,
La blanche Ophélia flotter, comme un grand lys.
51

Ophelia (Arthur Rimbaud, 1870, deutsche Übersetzung


von Karl Klammer 1907)
I

Auf stiller, dunkler Flut, im Widerschein der Sterne,


geschmiegt in ihre Schleier, schwimmt Ophelia bleich,
sehr langsam, einer großen weißen Lilie gleich.
Jagdrufe hört man aus dem Wald verklingen ferne.

Schon mehr als tausend Jahre sind es,


daß sie, ein bleich Phantom, die schwarze Flut hinzieht,
und mehr als tausend Jahre flüstert schon sein Lied
ihr sanfter Wahnsinn in den Hauch des Abendwindes.

Die Lüfte küssen ihre Brüste sacht und bauschen


zu Blüten ihre Schleier, die das Wasser wiegt.
Es weint das Schilf, das sich auf ihre Schulter biegt.
Die Weiden über ihrer hohen Stirne rauschen.

Im Schlummer einer Erle weckt sie hin und wieder


Ein Nest, aus dem ein kleines Flügelflattern schlägt.
Die Wasserrosen seufzen, wenn sie sie bewegt.
Ein Weiheklang fällt von den goldnen Sternen nieder.

II

Ophelia, bleiche Jungfrau, wie der Schnee so schön,


die du, ein Kind noch, starbst in Wassers tiefem Grunde:
weil dir von rauher Freiheit ihre leise Kunde
die Stürme gaben, die von Norwegs Gletschern wehn.

Weil fremd ein Föhn, der dir die Haare peitschte, kam
Und Wundermär in deinen Träumersinn getragen;
weil in dem Seufzerlaut der Bäume und im Klagen
der Nacht dein Herz die Stimme der Natur vernahm.

Weil wie ein ungeheures Röcheln deinen Sinn,


52 OPHELIA (ÜBERSETZUNG I)

den süßen Kindersinn, des Meeres Schrei gebrochen;


weil schön und bleich ein Prinz, der nicht ein Wort gesprochen,
im Mai, ein armer Narr, dir saß zu deinen Knien.

Von Liebe träumtest du, von Freiheit, Seligkeit;


du gingst in ihnen auf wie leichter Schnee im Feuer.
Dein Wort erwürgten deiner Träume Ungeheuer.
Dein blaues Auge löschte die Unendlichkeit.

III

Nun sagt der Dichter, daß im Schoß der Nacht du bleich


die Blumen, die du pflücktest, suchst, in deine Schleier
gehüllt, dahinziehst auf dem dunklen, stillen Weiher,
im Schein der Sterne, einer großen Lilie gleich.
53

Ophelia (Arthur Rimbaud, 1870)


I

Auf stiller, schwarzer Flut, im Schlaf der Sternenfeier,


Treibt, einer großen Lilie gleich, Ophelia,
Die bleiche, langsam hin in ihrem Schleier.
Man hört im fernen Wald der Jäger Hallala.

So, weißes Traumbild, länger schon als tausend Jahre,


Ophelia auf dem schwarzen Wasser traurig zieht;
Ihr sanft verstörter Geist, schon mehr als tausend Jahre,
Singt leis im Abendhauche sein romantisch Lied

Der Wind küsst ihre Brust und bauscht des Schleiers Seide,
Wie eine Dolde auf, vom Wasser sanft gewiegt,
Auf ihrer Schulter, leis erschauernd, weint die Weide,
Auf ihrer großen Stirne Traum das Schilfblatt liegt.

Die Wasserrose seufzt, berührt von ihrem Schweben,


Zuweilen, aus dem Schlaf in einem Erlenbaum,
Weckt sie ein Vogelnest, draus bang sich Flügel heben.
Geheimnisvoll fällt Sang aus goldner Sterne Raum.
Ein Weiheklang fällt von den goldnen Sternen nieder.

II

O du, so schön wie Schnee, Ophelia, du bleiche,


Du starbst, von einem Strom fortgerissen, Kind!
Denn, leisen Lautes, von der herben Freiheit Reiche
Sang in Norwegens hohen Bergen dir der Wind.

Ein unbekannter Hauch hat seltsam arge Kunde,


Dein Haar durchwühlend, deinem Träumergeist gebracht;
Dein Herz, es fühlte sich mit der Natur im Bunde,
Hört klagen es im Seufzerlied der Nacht.

Des Meeres toller Ruf, ein Stöhnen, groß und bitter


Zerbrach dein Kinderherz, zu menschlich und zu weich;
54 OPHELIA (ÜBERSETZUNG II)

Und eines Morgens im April, ein Ritter


Saß stumm an deinen Knien, so verstört und bleich.

Vom Himmel, Liebe, Freiheit hat dein Traum gesprochen,


Dran, Törin, du zergingst, wie Schnee, von Glut verzehrt.
Erstickt von tiefer Schau ist dir dein Wort zerbrochen.
- Des Alls Entsetzen hat dein blaues Aug zerstört.

III

Der Dichter sagt, dass in der Nächte Sternenfeier


Du die gepflückten Blumen suchst, dass er gewahrt,
Hintreibend auf der Flut, auf ihrem langen Schleier,
Ophelia, große, weiße Lilie, gebahrt!
55

Зеркало
О чём ты зеркало молчишь,
Чью Тайну ты в стекле хранишь
И отчего меня в неё ты не впускаешь?

Лишь ты одно свидетель здесь немой


Ну покажи лишь мне одной ещё её лицо
Вечерний луч здесь плавно угасает

Ты видело, я знаю.

Здесь пред глазами жизнь её прошла


Всё вмиг посыпалось,
Как звёзды тают, в воду
Спустилась как вечерняя звезда
И растворилась жизнь, об этом все мечтают.

Ты видело, я знаю.

Без промедления, в Тайне молчаливо,


С собою в тайну унося
И Тайной тайно уповаясь,
Расстаяла она звезда моя.

Ты видело, я знаю.

О чём ты, зеркало, молчи.


Здесь отражение крик без звука.
Храним тобою её лик
Она навек твоя подруга.

Я видела, я знаю.

Под маской безразличия

Под маской безразличия


Скрываешь тайну глаз
Приличия? Приличия до сумерек проказ.
А что если позабудешь меня
56 ЗЕРКАЛО

Вдали, уйди
Приду и по исходу дня
Молю - Верни...

Ту тайну приоткрой же мне


Прости меня, прости
То слово правосудие падёт и вновь в пути
Любви струя холодная накинет сеть свою
Мелодия не новая -
„Парю в Тебя одну!“

Под маской безразличия


Судьбой поворожу
Себя всю опрокину я
Огнём зажгусь - зажгу!

А что, если боль уйдёт в тебе


И нет там и следа, тот взгляд,
Что пламенел во мне
Исчез, пропал он навсегда.
57

Во мне взбесился маленький божок


Во мне взбесился маленький божок
Истязает меня, изнуряет
Воду льёт на прошлого колесо,
Свои кудри срезая, бросает.

Шепчет с прядью в зажатом кулачке,


Непонятный преговор пророчет
Что ты душу бередишь так мне?
На покой не можешь иль не хочешь?

Так за дело взялся старина


Пробудить он попытался чувство
Локана в любви,
Пробудил во мне он безрассудство.

Нашумел мой маленький божок


Остаётся локоном доволен
Только мне теперь то какого?
Как унять себя мне, успокоить?

Отвяжись, дай сново мне покой!


Иль ты прав, мне хорошо с тобою
Тобишь с статуэткою его
Остаюсь разбередённая -
На славу, малый Боже!
58 OHNE TITEL

Ohne Titel
Из под ног земля уходит
Летит всё в вихре кувырком
Вокруг лица и надежды
Любовь впускаю в мирный дом.

„Проснись!“, зовёт меня с собою.


„Очнись!“, я колдовство с Тебя сорву.
Люби, дари всё неземное,
Любить любовь ты не забудь.

И от земли я отрываясь
Несусь в вихре кувырком
И облака как стая неземная
Мне кони белые, и голос вновь:

Проснись, зову тебя с собою


Очнись, я колдовство с тебя сорву
Люби, дари мне неземное,
Любить любовь я не боюсь.
59

Ohne Titel
Ведома тем, о ком не смею
Подумать в тишине одна
Хранима тем, пред кем
Склоняют главы и колени
Молчу о нем, любя.

Как в плавном танце, тая


Теряю нить к себе
Тем самым приближаясь к нему
А он ко мне.

Путь состоит из радуг


Хрустальных, неземных
Они ступни раскрасят
Во цвет молитв моих.

И под ногами чую


Святую твердость их
Они меня спасают
Я в них неуловим.

Путь продолжая дальний


Я вся озарена и
Знаю знаю знаю
Со светом радуг соприкосаясь
Я стану не одна.

Все тело вдруг сольется


С их светом неземным
Пронизана лучами воздымаюсь
„Прими к Себе“
Я с Ним.
60 КОЛЕЧКО

Колечко
Голосом тебя приворожу
Никуда тебя не отпущу
Голос мой оковы для тебя
Ты забудешь всех, но не меня
От себя меня не отпусти
Всё жене своей ты разъясни
Я себя отдам тебе, лови
Душу мне взамен ты подари.
Припев:
Ты катись, катись колечко
На его крылечко,
На его крылечко
К другу моему.
И в его сердечко
Положи колечко,
Положи колечко
Лишь меня одну.
Ты не муж ведь мне
Я не жена тебя
Все осудят меня
Ведь я возлюбленная
Муж мой мне тюрьма
Он купил меня
Я ж легла кольцом
На крыльце твоём.
Припев:
Ты катись, катись колечко
На его крылечко,
На его крылечко
К другу моему,
И в его сердечко
Положи колечко,
Положи колечко
Лишь меня одну.
61

Наш последний рассвет


Припев:
Придержи восход солнца, придержи
Удержи ты себя для меня, удержи,
Ты испей наготу моих рук
Я испью наготу твоих мук.

И под ласковою дремоту огня


Тихо вползёт рассвет
Вместе с ним уйдёт тишина
И распуститься свет дневной как слеза

Оставляя свой слёзный след,


По нему как по нити пойду.
Я встречаю с тобой наш последний рассвет
И расстаться с тобой не смогу.

Припев:
Придержи восход солнца, придержи
Удержи ты себя для меня, удержи,
Ты испей наготу моих рук
Я испью наготу твоих мук.

И распустится свет дневной как слеза,


Затрепещет, задержится и как прелюдия
Заструиться источник тепла
Ты уйдёшь, слеза ко мне спуститься.

Твой уход будет гимном зари,


Сине-розовый цвет саван твой,
Мне останеться песня любви
И испитая боль.

Припев: Придержи восход солнца, придержи


Удержи ты себя для меня, удержи,
Ты испей наготу моих рук
Я испью наготу твоих мук.
62 СВАДЬБА

Свадьба
Мы встретились на перекрёстке лётных трасс:
Ты в Милан летел, я на Кавказ.
Аэропорт казался дом родной-
Лишь взгляд один мне ясен был
Ты один, никто другой.

Привет:
Мы на Кудаме, даме, драме
Свадьбу справим
В „Одессу“ всех братков мы пригласим
А Вовка, он живёт на Мерингдаме
Свидетель наш и властелин.

Мы встретились на перекрёстке лётных трасс:


Ты в Милан летел, я на Кавказ.
Нас синагога враз крылами обвила
И на союз любви нас обрекла.

Привет:
Мы на Кудаме, даме, драме
Свадьбу справим,
В „Одессу“ всех братков мы пригласим
А Вовка, он живёт на Мерингдаме
Свидетель наш и властелин.
63

Я крадусь вдоль дождя

Я крадусь вдоль дождя,


Как вчера, как тогда
Лишь бы только неуловимо,
Тайно увидеть тебя.
Я крадусь вдоль дождя,
Для тебя и себя
За тебя б мне успеть удержаться и
В поля унестись и залечь.

Привет: Я шатаюсь как лист на ветру


Не борись за себя, уведу.
Этот дождь стражу нёс,
Головою отвечал мне за тайну мою.

Я крадусь вдоль дождя как вчера,


Как вчера, как всегда,
Чтобы в темень успеть.
Пересечь эту сечь.
Я крадусь вдоль дождя,
Для тебя и себя
За тебя б мне успеть удержаться и
В поля унестись и залечь.

Привет:
Я шатаюсь как лист на ветру
Не борись за себя, уведу.
Этот дождь стражу нёс,
Головою отвечал мне за тайну мою.

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