Wie eine Blume am Winterbeginn, und so wie ein Feuer im eisigen Wind, wie eine Puppe, die keiner mehr mag, fühl ich mich an manchem Tag.
Dann seh ich die Wolken, die über uns sind,
und höre die Schreie der Vögel im Wind, ich singe aus Angst vor dem Dunkel mein Lied, und hoffe, daß nichts geschieht.
Ein bißchen Frieden, ein bißchen Sonne,
für diese Erde, auf der wir wohnen, ein bißchen Frieden, ein bißchen Freude, ein bißchen Wärme, das wünsch ich mir. Ein bißchen Frieden, ein bißchen träumen, und daß die Menschen nicht so oft weinen, ein bißchen Frieden, ein bißchen Liebe, daß ich die Hoffnung nie mehr verlier.
Ich weiß, meine Lieder, die ändern nicht viel,
ich bin nur ein Mädchen, das sagt, was es fühlt. Allein bin ich hilflos - ein Vogel im Wind, der spürt, daß der Sturm beginnt.
Ein bißchen Frieden, ein bißchen Sonne,
für diese Erde, auf der wir wohnen, ein bißchen Frieden, ein bißchen Freude, ein bißchen Wärme, das wünsch ich mir. Ein bißchen Frieden, ein bißchen träumen, und daß die Menschen nicht so oft weinen, ein bißchen Frieden, ein bißchen Liebe, daß ich die Hoffnung nie mehr verlier.
Sing mit mir ein kleines Lied,
daß die Welt in Frieden lebt, sing mit mir ein kleines Lied, daß die Welt in Frieden lebt
Mariechen saß weinend im Garten
Mariechen saß weinend im Garten Im Grase lag schlummernd ihr Kind In ihren blonden Locken Spielt leise der Abendwind Sie saß so still und träumend So einsam und so bleich Dunkle Wolken zogen vorüber Und Wellen schlug der Teich.
Der Geier steigt über die Berge
Die Möve zieht stolz einher Es weht ein Wind von ferne Schon fallen die Tropfen schwer Schwer von Mariechens Wangen Eine heiße Träne rinnt Und schluchzend in den Armen Hält sie ihr schlummernd Kind.
Hier liegst du so ruhig von Sinnen
Du armer verlassener Wurm Du träumst noch nicht von Sorgen Dich schreckt noch nicht der Sturm Dein Vater hat uns verlassen Dich und die Mutter dein Drum sind wir armen Waisen in dieser Welt allein.
Dein Vater lebt herrlich in Freuden
Gott laß es ihm wohl ergehn Er denkt nicht an uns beide Will mich und dich nicht sehn Drum wollen wir uns beide Hier stürzen in den See Dort sind wir dann geborgen Vor Kummer, Ach und Weh.
Da öffnet das Kindlein die Augen
Blickt freundlich sie an und lacht Die Mutter weint vor Freuden Und drückt's an ihr Herz mit Macht Nein nein wir wollen leben Wir beide du und ich Dem Vater sei's vergeben So glücklich machst du mich. So saß Mariechen am Strande In manch langer, dunkler Nacht Bis daß aus fernem Lande Ein Schiffer die Botschaft bracht: Das Kind auf deinem Schoße hat keinen Vater mehr Es ruht ein braver Matrose Im weiten tiefen Meer.
Der Schatzgräber
Arm am Beutel, krank am Herzen,
Schleppt’ ich meine langen Tage. Armuth ist die größte Plage, Reichthum ist das höchste Gut! Und, zu enden meine Schmerzen, Ging ich einen Schatz zu graben. Meine Seele sollst du haben! Schrieb ich hin mit eignem Blut.
Und so zog’ ich Kreis’ um Kreise,
Stellte wunderbare Flammen, Kraut und Knochenwerk zusammen: Die Beschwörung war vollbracht. Und auf die gelernte Weise Grub ich nach dem alten Schatze Auf dem angezeigten Platze: Schwarz und stürmisch war die Nacht.
Und ich sah ein Licht von weiten,
Und es kam gleich einem Sterne Hinten aus der fernsten Ferne, Eben als es zwölfe schlug. Und da galt kein Vorbereiten. Heller ward’s mit einemmale Von dem Glanz der vollen Schale, Die ein schöner Knabe trug.
Holde Augen sah ich blinken
Unter dichtem Blumenkranze; In des Trankes Himmelsglanze Trat er in den Kreis herein. Und er hieß mich freundlich trinken; Und ich dacht’: es kann der Knabe Mit der schönen lichten Gabe Wahrlich nicht der Böse seyn.
Trinke Muth des reinen Lebens!
Dann verstehst du die Belehrung, Kommst, mit ängstlicher Beschwörung, Nicht zurück an diesen Ort. Grabe hier nicht mehr vergebens. Tages Arbeit! Abends Gäste! Saure Wochen! Frohe Feste! Sey dein künftig Zauberwort.
Es regnet aus zerrissenen Wolken: Die schönsten gedichte von Gabriele D'Annunzio: Der Regen im Pinienhain + An die Lorbeeren + Trost + Der Betrug + Eine Erinnerung + Ein traum