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Apple

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Dieser Artikel behandelt den Elektronikkonzern. Zu anderen Bedeutungen siehe Apple
(Begriffsklärung).

Apple Inc.

Rechtsform Corporation
ISIN US0378331005
Gründung 1. April 1976
Cupertino, Kalifornien,
Sitz
Vereinigte Staaten
 Tim Cook (CEO)
Leitung
 Arthur D. Levinson (Chairman)

Mitarbeiterzahl 123.000[1]
Umsatz 260,174 Mrd. USD (2018/19)[2]
Branche Hard- und Softwareentwicklung, Online-Handel
Website www.apple.com
Stand: 1. Januar 2019

Apple Inc. [ˈæpəlˌɪŋk] ist ein US-amerikanischer Hard- und Softwareentwickler und ein
Technologieunternehmen, das Computer, Smartphones und Unterhaltungselektronik sowie
Betriebssysteme und Anwendungssoftware entwickelt und vertreibt. Zudem betreibt es
Internet-Vertriebsportale für Musik, Filme und Software. Der Hauptsitz von Apple, der Apple
Park, befindet sich im kalifornischen Cupertino.

Apple wurde 1976 von Steve Wozniak, Steve Jobs und Ron Wayne als Garagenfirma
gegründet und zählte zu den ersten Herstellern von Personal Computern. Das Unternehmen
trug maßgeblich zu deren Entwicklung zum Massenprodukt bei. Bei der Einführung der
grafischen Benutzeroberfläche und der Maus in den 1980er Jahren nahm Apple mit den
Computern Lisa und Macintosh eine Vorreiterrolle ein. Mit dem Erscheinen des iPods (2001),
des iPhones (2007) und des iPads (2010) weitete Apple sein Geschäft nach und nach auf
andere Produktbereiche aus. Es legte damit die Basis für den bis heute anhaltenden Boom der
Märkte für Smartphones und Tabletcomputer. In den letzten Jahren hat sich das iPhone, mit
einem Umsatzanteil von mehr als 50 % am Gesamtumsatz des Konzerns, zu Apples
wichtigstem Produkt entwickelt.[3]
Der 2003 eröffnete iTunes Store für Musik- und Film-Downloads wurde das erste
kommerziell erfolgreiche Downloadportal und formte diesen Markt entscheidend mit.[4] Heute
sind der iTunes Store und der 2008 eröffnete App Store zwei der weltgrößten Vertriebswege
für digitale Güter.

Inhaltsverzeichnis
 1 Geschichte
o 1.1 1976–1980: Gründung
o 1.2 1981–1984: Xerox PARC, Lisa und Macintosh
o 1.3 1985–1996: Sculley-Ära
o 1.4 1997–2000: Der Weg aus der Krise
o 1.5 2001–2006: iPod und Intel-Macs
o 1.6 Seit 2007: iPhone und iPad
 1.6.1 Rechtsstreit mit Qualcomm
 2 Unternehmen
o 2.1 Name
o 2.2 Apple-Logo
o 2.3 Mitarbeiter
o 2.4 Apple Stores
o 2.5 Finanzdaten
 3 Produkte
o 3.1 Software
 3.1.1 Betriebssysteme
 3.1.2 Anwendungen
 3.1.3 Open Source
o 3.2 Computer
 3.2.1 Desktops
 3.2.2 Notebooks
o 3.3 Mobile Geräte
 3.3.1 iPod
 3.3.2 iOS-Geräte
 3.3.3 Apple Watch
o 3.4 Onlinedienste
o 3.5 Peripheriegeräte und Unterhaltungselektronik
o 3.6 Barrierefreiheit
 4 Produktdesign
o 4.1 Grundprinzipien der Produktgestaltung
 4.1.1 Das Prinzip der Einfachheit
 4.1.2 Das Prinzip der Integration
 4.1.3 Das Prinzip der Obsoleszenz
o 4.2 Das Material des Apple-Designs
 5 Kritik
o 5.1 Arbeitsbedingungen bei Zulieferfirmen
o 5.2 Umweltschutz
o 5.3 Rückdatierte Aktienoptionen
o 5.4 Vorgehen gegen nichtautorisierte Berichterstattung
o 5.5 Softwareverbreitung über den App Store
o 5.6 Datenschutz bei kundenbezogenen Nutzerdaten und Arbeitnehmern
o 5.7 EU-Vorwürfe gezielter Kundentäuschung
o 5.8 Steuervermeidung
o 5.9 Verarbeitungsqualität
o 5.10 Verhinderung von Reparaturen durch nicht-autorisierte Dritte
o 5.11 Sonderweg in der Absichtserklärung für universelle Ladegeräte
 6 Literatur
 7 Weblinks
 8 Einzelnachweise

Geschichte
1976–1980: Gründung

Der Apple I, 1976

Das Unternehmen Apple wurde am 1. April 1976 von Steve Jobs, Steve Wozniak und Ronald
Wayne mit einem Startkapital in Höhe von 1300 US-Dollar gegründet.[5][6] Die
Geschäftsanteile zwischen Jobs, Wozniak und Wayne waren nach dem Schlüssel 45 %: 45 %:
10 % verteilt. Alle drei kannten sich aus dem Homebrew Computer Club, einem Club von
Enthusiasten und Hackern,[7] aus dem viele Computer-Pioniere und -Unternehmer
hervorgegangen sind. Dieser Club wird bezüglich des Personal Computers als „Schmelztiegel
für eine ganze Branche“ bezeichnet.[8] In dem Trio war Wozniak der kreative Bastler, ein –
wie der Journalist Steven Levy schreibt – genialer Computer-Hacker,[7] dem jedoch jedes
Gefühl für Geschäftliches fehlte; Steve Jobs war der Visionär, der die Idee zur
Firmengründung vorantrieb und Ron Wayne war derjenige, der die beiden zusammenbringen
und zwischen ihnen vermitteln konnte, so dass sie sich auf ein gemeinsames Konzept
einigten. Wayne kümmerte sich um die juristischen Formalien der Firmengründung und
zeichnete auch das erste Logo der neuen Firma, das Isaac Newton unter einem Apfelbaum, an
dem ein einzelner Apfel hing, sitzend zeigte. Der Mitgründer Wayne verließ Apple bereits elf
Tage später, aufgrund von Sorgen um die Zahlungsmoral der Firma Byte Shop, die der erste
Kunde der neuen Firma war.[9] Seine Anteile am Unternehmen verkaufte er dabei für
insgesamt 2300 US-Dollar.[10]

Das Konzept und die Entwürfe für den Apple I, den weltweit ersten Personal
Computer,[7][11][12] entstanden unter Federführung von Wozniak kurz vor der Firmengründung
in Los Altos im Silicon Valley. Sein PC lieferte die Basis für die Idee zur Firmengründung
und war gleichzeitig das erste Produkt der Firma Apple.[12] Die anschließend mit Hilfe von
Steve Jobs montierten Baugruppen des Gerätes wurden ab Juli 1976 bei der Computerkette
Byte Shop unter dem Slogan Byte into an Apple für einen Verkaufspreis von 666,66 US-
Dollar in geringen Stückzahlen von etwa 200 Exemplaren veräußert. Das Nachfolgemodell,
der 1977 erschienene Apple II, war der letzte industriell hergestellte PC, der – wie der Apple I
– vollständig von einer einzelnen Person, Steve Wozniak, entworfen wurde.[7][11][12] Zur
Entwicklung und Vermarktung dieses Computers waren weitere über die Verkaufserlöse des
Apple I hinausgehende Investitionen notwendig. Diese machten 1977 die Umwandlung von
Apple in eine Kapitalgesellschaft notwendig, wobei die erste größere Investition von Mike
Markkula getätigt wurde. Mit seinen eingebrachten 250.000 US-Dollar hielt er fortan
26 Prozent der Firmenanteile.[13] Der im Juni 1977 der Öffentlichkeit vorgestellte
kommandozeilenorientierte Apple II entwickelte sich rasch zu einem Verkaufsschlager und
gilt als einer der erfolgreichsten Personal Computer seiner Zeit.

1981–1984: Xerox PARC, Lisa und Macintosh

Das LISA Operating System, eines der ersten Fenstersysteme

Beflügelt vom großen Erfolg des Apple II begann das Unternehmen bereits im Herbst 1979
mit der Arbeit an einem neuen zukunftsweisenden Projekt. Unter dem Codenamen
„Macintosh“ wurde die Entwicklung eines intuitiv zu bedienenden Computers für breite
Bevölkerungsschichten ins Auge gefasst. Der verantwortliche Jef Raskin drängte dabei
insbesondere auf die Einbindung einer kurz zuvor durch Xerox vorgestellten grafischen
Benutzeroberfläche (engl. graphical user interface). Diese verfügte bereits über das
grundlegende Konzept heutiger GUIs mit Fenstern, anklickbaren Icons und einer
Menüführung zur Bedienung via Computermaus nebst Mauszeiger, das sogenannte WIMP-
Paradigma. Damit sollte die zuvor bei Computern vorherrschende und Spezialwissen
voraussetzende kommandozeilenorientierte Oberfläche abgelöst werden. Raskin veranlasste
daraufhin Steve Jobs im November 1979, das Forschungszentrum Xerox PARC (Palo Alto
Research Center) aufzusuchen, um sich selbst ein Bild machen zu können. Jobs war von der
GUI des Xerox Alto beeindruckt und entsandte wenige Wochen später weitere Apple-
Entwickler zum Begutachten der Technologie. Xerox erhielt im Gegenzug die Gelegenheit,
vor Apples Börsengang 100.000 Aktien im Wert von damals einer Million US-Dollar zu
erwerben.[14][15][16]

Ebenso wie dem 1981 vorgestellten Xerox Star mit seiner GUI war auch Apple mit dem
10.000 US-Dollar teuren Apple Lisa zwei Jahre später kein kommerzieller Erfolg beschieden,
obwohl die GUI von Apple bereits einige Verbesserungen wie überlappende Fenster,
Dropout-Menüs, Drag and Drop und der Papierkorb hinzugefügt worden waren. Erst 1984
gelang es dem wesentlich preisgünstigeren und in großen Stückzahlen verkauften Macintosh,
die grafische Benutzeroberfläche auf dem entstehenden PC-Massenmarkt zu etablieren.[15][17]

1985–1996: Sculley-Ära

Bereits im Herbst 1982 war Apple auf der Suche nach einem Firmenchef gewesen, da Mike
Markkula das Amt abgeben wollte. Die Wahl fiel im Frühjahr 1983 auf John Sculley, der
zuvor für zwei erfolgreiche Werbekampagnen von PepsiCo verantwortlich gewesen war und
als Marketing-Genie galt. Sculley und Jobs waren zunächst voneinander begeistert: So
erklärte Jobs im Mai 1984, Sculleys Arbeitsbeginn bei Apple habe zu den schönsten Tagen
seiner Karriere gehört. Sculley erklärte daraufhin, Apple habe „nur eine Führungsfigur –
Steve und mich.“[18] Kurze Zeit später kam es jedoch zu immer häufigeren Konflikten
zwischen beiden, die im Mai 1985 in einem Putschversuch von Jobs mündeten. Nachdem
dieser gescheitert war, wurde Jobs zunächst von seinen Aufgaben als Leiter der Macintosh-
Abteilung entbunden[19] und verließ Apple im September 1985, um den Computerhersteller
NeXT zu gründen.

Nachdem die anfängliche Euphorie abgeflaut war, verkaufte der Macintosh sich nur
schleppend, da die Hardware zu leistungsschwach war. Dies änderte sich ab etwa 1986 mit
der Vorstellung neuer Modelle wie dem Macintosh Plus. Eine hohe Verbreitung fand die
Macintosh-Produktlinie im Desktop-Publishing-Markt, der infolge der WYSIWYG-
Fähigkeiten des Macintosh sowie dank Software verschiedener Drittanbieter wie PageMaker
und QuarkXPress entstand.

Newton MessagePad, 1993

Im Jahr 1987 begann eine Gruppe unter der Leitung von Steve Sakoman, an drahtlosen
Netzwerken und Handschrifterkennung zu arbeiten. Das Projekt mit dem Codenamen
„Newton“ fand die Unterstützung von Sculley, der dafür die Bezeichnung Personal Digital
Assistant prägte, und es im Frühjahr 1992 auf der Consumer Electronics Show vorstellte. Das
Projekt verzögerte sich jedoch noch mehrfach. Als das erste Gerät, das Newton MessagePad,
im Spätsommer 1993 schließlich erschien, war die Handschrifterkennung unausgereift und
führte zu Spott bis hin zu einer Parodie in der Fernsehserie Die Simpsons.[20][21]

Da das Macintosh-Betriebssystem in den 1980er Jahren den Wettbewerbern deutlich voraus


war, erzielten die Geräte damals Gewinnmargen von teils über 50 %. Mit dem Erscheinen von
Microsoft Windows 3.0 im Mai 1990 kam Apple jedoch unter Druck und stellte im Oktober
1990 mit dem Macintosh LC und dem Macintosh Classic zwei deutlich günstigere Macintosh-
Modelle vor. Dies führte vorübergehend zu höheren Marktanteilen, gleichzeitig sanken
Apples Gewinne jedoch deutlich.[22] Da derweil die Kosten für verschiedene
Forschungsprojekte deutlich stiegen – alleine das Newton-Projekt erzeugte
Entwicklungskosten in Höhe von 100 Mio. US-Dollar[23] – fuhr Apple 1993 erstmals seit
mehreren Jahren einen Quartalsverlust ein. Im Juni 1993 musste Sculley schließlich den
Posten als CEO räumen und wurde von Michael Spindler abgelöst.

Unter Spindler begann Apple 1994, das eigene Betriebssystem Mac OS an andere
Hardwarehersteller zu lizenzieren, um so stärker in Konkurrenz mit Microsoft zu treten.
Zunächst traten dem Lizenzprogramm nur kleinere Firmen wie Power Computing bei, erst
1996 mit Motorola auch ein größerer Hersteller.[24] Die erhofften Marktanteil-Zugewinne
traten jedoch nicht ein,[25] stattdessen hatte sich das konkurrierende Betriebssystem Microsoft
Windows weitgehend durchgesetzt. Apple hatte nur noch in den Bereichen Bildung, Web-
und Desktop-Publishing größere Bedeutung.[26]

In Spindlers Amtszeit fiel der erfolgreiche Umstieg von Motorolas 68k- auf PowerPC-
Prozessoren, jedoch auch eine Reihe von technischen Problemen und Managementfehlern, die
Anfang 1996 zu seiner Ablösung durch Gil Amelio und zu einer Abschreibung in Höhe von
740 Mio. US-Dollar führten.[27] Apple stand zu diesem Zeitpunkt kurz vor der
Zahlungsunfähigkeit oder einer Übernahme durch Oracle, Sun, IBM oder Hewlett-
Packard.[28][29]

1997–2000: Der Weg aus der Krise

Apple-Hauptsitz in Cupertino

Ein dringliches Problem war dabei, dass Apples Betriebssystem als veraltet galt und
wesentliche Fähigkeiten wie präemptives Multitasking oder geschützter Arbeitsspeicher
fehlten, sodass Probleme in einem einzigen Programm das gesamte Betriebssystem zum
Absturz bringen konnten. Nachdem eigene Projekte wie Taligent oder Copland gescheitert
waren, sah sich Apple gezwungen, außerhalb des Unternehmens Ausschau nach einem neuen
Betriebssystem zu halten. Apple verhandelte daher über den Kauf des Unternehmens Be
Incorporated, um deren Betriebssystem BeOS zu nutzen. Die Übernahme scheiterte im
November 1996 an den als überhöht empfundenen Forderungen des Be-Chefs Jean-Louis
Gassée.[30] Stattdessen übernahm Apple im Dezember 1996 überraschend das Unternehmen
NeXT des Apple-Gründers Steve Jobs für etwa 400 Mio. US-Dollar.[31]

Mit der Übernahme von NeXT zog bei Apple eine neue Unternehmenskultur ein. Im Sommer
1997 wurde Gil Amelio entlassen[32] und das Board of Directors fast vollständig ausgetauscht.
Ein neuer CEO wurde zunächst nicht ernannt.[33][34] Steve Jobs, der bis dahin eine rein
informelle Beraterfunktion innegehabt hatte, wurde Mitglied des Boards, wollte jedoch keine
Führungsposition bei Apple übernehmen.[35] Während das Unternehmen nach einem
Nachfolger für Amelio suchte, wurde er zunächst Interims-CEO[36] und übernahm die Position
zweieinhalb Jahre später schließlich dauerhaft.[37] Auch zahlreiche weitere
Schlüsselpositionen im Unternehmen wurden mit NeXT-Mitarbeitern besetzt.[38]

Jobs beendete die Lizenzierung des Betriebssystems an andere Hersteller,[25] strich viele
laufende Forschungs- und Entwicklungsprojekte und stellte mehrere Produktlinien ein,
darunter den Newton,[39] sowie viele Macintosh-Modelle. Die neue Strategie sah nur noch vier
Produkte vor: Für Heimanwender waren dies das iBook für den mobilen und der iMac für den
stationären Einsatz; an professionelle Anwender richteten sich die leistungsstärkeren Modelle
PowerBook und Power Mac.

Ein weiteres wichtiges Element der Firmenrettung war ein Abkommen mit dem Erzrivalen
Microsoft, das im August 1997 auf der Macworld Expo präsentiert wurde.[40] Dabei
investierte Microsoft 150 Mio. US-Dollar in stimmrechtslose Apple-Aktien.[41] Beide Firmen
vereinbarten eine Kreuzlizenzierung ihrer Patente sowie eine enge Zusammenarbeit bei der
Java-Entwicklung. Außerdem machte Apple den Internet Explorer zum neuen Standard-
Webbrowser des Macintosh-Betriebssystems und Microsoft verpflichtete sich, fünf Jahre lang
für den Macintosh ebenso viele neue Versionen von Microsoft Office zu veröffentlichen wie
für Windows. Ein fehlendes Microsoft Office auf dem Macintosh wurde damals als große
Gefahr für Apple angesehen.[42]

Im Sommer 1997 erschien Mac OS 8. Während ein Teil des Unternehmens das klassische
Mac-Betriebssystem weiterentwickelte, arbeitete eine andere Gruppe an dessen Nachfolger,
Mac OS X, der Elemente von NeXTs Betriebssystem NeXTStep (etwa den Mach-Kernel) mit
Elementen des klassischen Mac OS (etwa dem Finder) verband. Mac OS X verfügte zudem
über zwei Programmierschnittstellen (APIs): die von NeXTStep abstammende Cocoa-API
sowie die ab Mac OS 8 verfügbare Carbon-API, die Entwicklern von Software für Mac OS 8
und 9 die spätere Portierung auf Mac OS X erleichtern sollte. Neu war auch die grafische
Benutzeroberfläche „Aqua“, die Elemente von NeXTStep (etwa das Dock) und dem
klassischen Mac OS (z. B. obere Menüleiste) kombinierte. Mac OS X erschien im Jahr 2000
als Beta-Version, ab 2001 wurde es auf neuen Macs neben Mac OS 9 vorinstalliert und ab
2002 war es Apples alleiniges Standardbetriebssystem.

2001–2006: iPod und Intel-Macs

Seit 1998 schrieb Apple wieder schwarze Zahlen, die Wende war geschafft. Bald darauf
präsentierte Apple eine neue Strategie: Der Mac sollte das Zentrum des digitalen Lebens
(engl. digital hub) werden. Im Oktober 1999 erschien das Programm iMovie, das Nutzern
ermöglichen sollte, digitale Camcorder – welche gerade zu einem Massenmarkt wurden – an
den Mac anzuschließen und aus den Aufnahmen Filme zu produzieren.[43] In den Folgejahren
stellte Apple mit iTunes und iPhoto Programme zur Musik- und Fotoverwaltung vor und
fasste diese im iLife-Programmpaket zusammen. Im Oktober 2001 stellte Apple den MP3-
Player iPod vor, der zunächst nur für Macs verfügbar war. In den nächsten Jahren führte
Apple den iTunes Music Store zum Kaufen von Musik ein. Nachdem dieser – ebenso wie der
iPod – auch für Windows-Computer bereitgestellt wurde, etablierten beide sich als
Marktführer.

Apple Store in der New Yorker Fifth Avenue, entworfen von Peter Bohlin

Ebenfalls im Jahr 2001 begann das Unternehmen mit dem Aufbau einer eigenen
Einzelhandelspräsenz. Die von Ron Johnson entwickelten Geschäfte verkauften der Digital-
Hub-Strategie entsprechend auch Peripheriegeräte anderer Hersteller, etwa Digitalkameras
oder PDAs, und erlauben Besuchern, die angebotenen Geräte auszuprobieren.[44]

Am 6. Juni 2005 kündigte das Unternehmen an, in der Macintosh-Produktlinie zukünftig


Intel-Prozessoren statt der von IBM und Freescale gefertigten PowerPC-Prozessoren
einzusetzen. Im Januar 2006 führte Apple das MacBook Pro als Nachfolger des PowerBook
sowie einen neuen iMac ein. In den nächsten Monaten kamen ein neuer Mac mini und der
iBook-Nachfolger MacBook auf den Markt. Mit der Einführung des Mac Pro als Nachfolger
des Power Mac am 7. August 2006 wurde der Umstieg auf Intel-Prozessoren abgeschlossen.

Seit 2007: iPhone und iPad

Im Januar 2007 stellte Apple im Rahmen der Macworld San Francisco das Apple TV und das
iPhone vor. Steve Jobs erklärte, dass Apple zusätzlich zum iPod nun zwei weitere
Produktkategorien abseits des traditionellen Computer-Geschäfts habe. Um dies
widerzuspiegeln, wurde das Unternehmen von Apple Computer, Inc. in Apple Inc.
umbenannt.[45][46] Mit der Vorstellung des Tablet-Computers iPad im Januar 2010 erweiterte
Apple seine iOS-Produktlinie erneut. Zusammen mit Geräten, die das konkurrierende
Betriebssystem Android benutzen, dominieren Apples iOS-Geräte seitdem die rapide
wachsenden Märkte für Smartphones und Tablets.

Im August 2011 trat Steve Jobs aus gesundheitlichen Gründen als CEO zurück, sein
Nachfolger wurde Tim Cook.[47] Die letzten Jahre unter Jobs sowie die ersten Jahre unter
Cook waren vor allem durch den großen Erfolg der iOS-Geräte geprägt, die im Geschäftsjahr
2015 mehr als drei Viertel des Umsatzes ausmachten[48] und Apple zu einer der größten und
finanziell erfolgreichsten Firmen der Welt machten. Die Mac-Sparte, deren Betriebssystem
2012 in OS X umbenannt wurde,[49] wuchs in jener Zeit stetig, aber vergleichsweise langsam,
während die iPods rasch an Bedeutung verloren. Im September 2014 wurde mit der Apple
Watch eine neue Produktkategorie vorgestellt.

Das Geschäftsjahr 2016 schloss Apple zum ersten Mal seit 2001 mit einem Umsatzrückgang
ab. Der Umsatz lag bei 215,6 Milliarden Dollar (minus acht Prozent), der Gewinn bei 45,7
Milliarden Dollar.[50] Auch in China sind die Zahlen mittlerweile rückläufig, hier brachen die
Umsätze im ersten Quartal 2017 um mehr als 12 % ein.[51] Das Geschäftsjahr 2018 schloss
Apple mit einem Umsatz von 229,23 Milliarden US-Dollar ab.[52]

Rechtsstreit mit Qualcomm

Seit dem Beginn des Jahres 2017 befindet sich Apple in einem weltweiten Rechtsstreit mit
dem Halbleiterhersteller Qualcomm, der eine monopolähnliche Stellung bei Baseband-
Prozessoren für Smartphones innehat. Der Rechtsstreit begann 2017 als Apple Qualcomm auf
Zahlung einer Milliarde Euro verklagte. Apple wirft Qualcomm überhöhte Lizenzgebühren
und zurückbehaltene Rabatte vor.[53] Qualcomm wiederum warf Apple die Verletzung seiner
Patente vor und verklagte es weltweit. Als Hintergrund des Rechtsstreits gilt Folgendes:
Apple bezieht Mikrochips nicht direkt von Qualcomm, sondern über Produktionspartner in
China.[54] Diese bezahlen Lizenzgebühren an Qualcomm, die sie Apple in Rechnung stellen.
Aber auch Apple selbst zahlt neben den Produktionspartnern Lizenzgebühren an Qualcomm.
Diese beziehen sich auf die Endprodukte. Hinsichtlich dieser Lizenzgebühren, die Apple an
Qualcomm zahlt, gewährt Qualcomm wiederum Apple Rabatte. Diese begründet Qualcomm
damit, dass es an Apples Produktionspartner verkaufe.[54][55] Wichtig zu wissen ist: Nach der
Vertragsbeziehung können die Rabatte im Falle von Rechtsstreitigkeiten zwischen Apple und
Qualcomm entfallen.[55]

Weil Apple mit der südkoreanische Kartellbehörde, die gegen Qualcomm ermittelte,
kooperierte, hielt Qualcomm die Rabatte zurück.[56] Apple verklagte Qualcomm im Januar
2017. Apple verlangte die Zahlung der Rabatte und auf Rückzahlung überhöhter
Lizenzgebühren.[56][57] Apple wirft Qualcomm außerdem vor, an Verkäufe und
Lizenzgebühren doppelt zu verdienen.[55] Im März 2019 urteilte ein kalifornisches Gericht,
dass die Forderung Apples gegen Qualcomm in Höhe von einer Milliarde Euro weiterhin
offen sei.[55]

Qualcomm verklagte dann Apple weltweit. Es macht Verletzung verschiedener Patentrechte


durch Apple geltend. Deutschland war unter den ersten Staaten, in denen Qualcomm klagte.
Am 20. Dezember 2018 erwirkte Qualcomm vor dem Landgericht München gegen Apple ein
Verkaufsverbot für das iPhone 7, das iPhone 8 und das iPhone X in Deutschland wegen
Verletzung eines Europäischen Patents zur Stromversorgung für elektrische Verstärker.[58]
Qualcomm löste dieses Verkaufsverbot am 3. Januar 2019 durch Hinterlegung einer
Sicherheitsleistung in Höhe von 1,34 Milliarden Euro aus. Fünf weitere Klagen Qualcomms
gegen Apple wegen Patentrechtsverletzungen, darunter vier Klagen zu Spotlight & Suchen
und Siri, wies das Landgericht München ab.[59][60] Eine weitere Klage wegen
Patentrechtsverletzung wies das Landgericht Mannheim ab.[61] Am 27. März 2019 wurde
bekannt, dass im Rahmen eines weiteren Patentrechtsstreits Apple ein Verkaufsverbot einiger
iPhone-Modelle in den USA drohen könnte.[62]

Unternehmen
Name

Der Name Apple Computer war die Idee von Steve Jobs, Wozniak war damit zunächst nicht
einverstanden. Da beiden innerhalb einer selbst gesetzten Frist kein anderer Name einfiel,
meldete Jobs das Unternehmen als „Apple Computer“ an. Jobs selbst erklärte dazu:

„Wir waren damals mit der Anmeldung unseres Unternehmensnamens drei Monate im
Verzug, und ich drohte, das Unternehmen ‚Apple Computer‘ zu nennen, falls bis fünf Uhr
niemandem ein interessanterer Name einfällt. Ich hoffte, so die Kreativität anzuheizen. Aber
der Name blieb. Und deshalb heißen wir heute ‚Apple‘.“

– Steve Jobs[63]

„Ich praktizierte mal wieder eine meiner Obstdiäten. Ich war gerade von der Apfelplantage
zurückgekehrt. Der Name klang freundlich, schwungvoll und nicht einschüchternd. Apple
nahm dem Begriff Computer die Schärfe. Zudem würden wir künftig vor Atari im
Telefonbuch stehen.“

– Steve Jobs[64]

Diese zweite Erklärung bestätigt Steve Wozniak in seiner Autobiografie iWoz.[65]

Rechtsstreite

Im Jahr 1981 führte der Unternehmensname erstmals zu Konflikten mit dem Beatles-Label
„Apple Records“. Apple vermied einen Prozess um den Namen, indem sie zusicherten, sich
nicht in der Musikindustrie zu betätigen. Da die Apple-Rechner in den folgenden Jahren über
immer weiter gehende Multimediafähigkeiten verfügten, kam es 1989 schließlich zu einem
Rechtsstreit, der mit einer außergerichtlichen Einigung endete.[66] Apples Verkauf des iPods
und der Betrieb des iTunes Stores führten erneut zu einem Rechtsstreit, der im Februar 2007
beigelegt wurde. Apple ist seitdem Eigentümer aller Markenrechte am Namen „Apple“ und
lizenziert bestimmte Rechte an das Musiklabel.[67][68] Finanzielle Details wurden nicht
genannt.

Im September 2011 widersprach Apple der Einrichtung einer Markenanmeldung seitens des
Bonner Cafés apfelkind. Dieses wollte sich ein Logo mit dem Schnittmuster eines Kopfes
innerhalb eines Apfels sichern. Apple legte wegen „hochgradiger Verwechslungsgefahr“
Einspruch gegen die Eintragung des Logos beim Deutschen Patent- und Markenamt in
München ein.[69] Einen Kompromissvorschlag von Apple, die Logonutzung auf das Café zu
beschränken – und das Logo insbesondere nicht für Hüllen für digitale Geräte, Computer-
oder Videospiele zu nutzen – lehnte die Besitzerin ab und reagierte mit einer Gegenforderung,
auf die Apple nicht einging.[70] Am 17. September 2013 zog Apple den Einspruch beim
Patentamt ohne Angabe von Gründen zurück, nachdem ein Vergleich mit dem Café
gescheitert war.[71][72]

Apple-Logo

Das erste Logo war eine Zeichnung im Stile eines barocken Kupferstichs, die Isaac Newton
unter einem Apfelbaum sitzend zeigte – eine Anspielung auf die Entdeckung der Schwerkraft
mithilfe eines Apfels. Dieser Entwurf stammte von Ron Wayne. Man stellte jedoch schnell
fest, dass sich dieses Logo nur schlecht reproduzieren ließ, da es viel zu kleinteilig war, und
so wurde es wieder verworfen.

Mehrfarbiges Apple-Logo

Apple-II-Logo

Apple-Schriftzug mit Logo aus den 1990er Jahren

Schwarzes Apple-Logo, seit 1998 in Benutzung


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Apple Double-Sided Floppy Disks mit Regenbogen-Logo

Die in Regenbogenfarben gestreifte, angebissene Apfelsilhouette wurde 1977 von Rob Janoff
entworfen. Oft werden darin Anspielungen auf Isaac Newton oder Alan Turing, der als einer
der Väter des Computers gilt und dem Anschein nach an einem vergifteten Apfel starb, sowie
ein Wortspiel mit dem englischen Wort bite („Biss“), das genauso klingt wie Byte, gesehen,
die Janoff selbst jedoch verneint. Während der Apple II die Farben darstellen konnte, wurde
für andere Zwecke zunächst oft eine einfarbige Version des Logos genutzt.[73]

Beim Textteil des Logos kam die Schrift Motter Tektura von Othmar Motter zum Einsatz,
erschienen bei Letraset Ltd. in Großbritannien.[74] Bei den ersten Macintosh-Modellen kam
lediglich der farbige Apfel als Bildlogo zum Einsatz. Ab der Betriebssystemversion 7 wurde
das Logo in Form einer Wortmarke in Bitstream-Garamond dargestellt, womit die neue
TrueType-Fähigkeit besser zur Geltung kam.

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