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Victor Hugo

Der Glöckner von


Notre-Dame

Über das Buch

Pa is : Die s hö e Zigeu e i Es e alda i d o iele Mä e gelie t, alle o a o E zdiako Claude


F ollo. Diese s hei t o ih egel e ht esesse zu sei . Als Es e alda ih zu ü k eist, klagt er sie als Hexe an.
Ka Quasi odo, de issgestaltete u d tau e Glö k e o Not e-Dame, Esmeralda vor dem Scheiterhaufen
retten?
Ei Meiste e k de f a zösis he Ro a tik u d ei e Lie ese klä u g a Pa is.
Über den Autor

De f a zösis he Schriftsteller Victor- Marie Hugo wurde am 26. Februar 1802 in Frankreich geboren. Schon als
Juge dli he ega Hugo zu s h ei e . u de Hugos e ste Ro a e öffe tli ht, o auf e ei e jäh li he
kö igli he »Pe sio « e hielt, it de e sei e klei e Fa ilie e äh e ko te. Hugos politis he Gesi u g a
du h edeute de Wa dlu ge geke zei h et: Zu ä hst ü e zeugte Ro alist, a de te e späte zu
äuße ste Li ke . usste Hugo a h ei e Staatsst ei h flü hte u d gi g i s E il. I Mai 5 starb er
u d fa d i Pa theo i Pa is sei e letzte Ruhestätte. Sei We k »De Glö k e o Not e-Da e« e s hie
u d gilt o h heute als ei e de g ößte histo is he Ro a e de Ro a tik.

Ebook: http://originalbook.ru

Der Glöckner von Notre-Dame . Victor Hugo

Vorwort des Verfassers

Vor einigen Jahren, als der Verfasser dieses Buches die Kirche Notre-Dame besuchte oder vielmehr
ge au du hfo s hte, sah e i ei e du kel Wi kel ei es Tu es das Wo t ANAGKH* in die Mauer gegraben.
Diese g ie his he u d o Alte ges h ä zte Bu hsta e a e tief i de Stei ges h itte . Ih eige tü li h
gotis he Cha akte u d ih e Stellu g ließe e ke e , daß die I s h ift i Mittelalte e tsta de a . Dies alles,
eso de s a e de düste e, e hä g is olle Si des Wo tes a hte auf de Ve fasse tiefe Ei d u k.

(* Grie his h: Verhä g is, S hi ksal)

Er suchte zu erraten, welche schmerzgebeugte Seele nicht von der Erde scheiden wollte, bevor sie dieser
alten, eh ü dige Ki he sol h B a d al ei es Ve e he s ode U glü ks aufged ü kt hatte.

Seitde ist die Maue eu ü e tü ht o de u d die I s h ift ist e s h u de . Seit z eihu de t


Jah e e fäh t a ja auf diese Weise it de u de a e Ki he des Mittelalte s. Ve stü elu ge
d i ge o i e u d auße auf sie ei , de P ieste läßt sie a st ei he , de A hitekt sie a k atze ; e dli h
stü zt das Volk he ei u d eißt sie iede .

Auße de e gä gli he De k al, das de Ve fasse dieses Bu hes dem geheimnisvollen Wort im
düste Tu o Not e-Da e hie eiht, ist gege ä tig jegli he Spu des u eka te S hi ksals
e s h u de , das je es Wo t so s h e ütig a deutete. Die Pe so , die dies Wo t auf die Maue zei h ete,
erlosch schon seit Jahrhunderten aus den Menschengeschlechtern, das Wort erlosch an der Mauer der Kirche,
vielleicht wird auch die Kirche einst von der Erde verschwinden.
Dies Wort ward die Veranlassung zu diesem Buche.

I Mä z .

. Der große Saal

Am Morgen des 6. Janua e a hte die Pa ise ei Lä alle Glo ke , die i d eifa he
Be ei he de Altstadt, de U i e sität u d de Südstadt sä tli h u d laut e kla ge . Ü ige s ist dies kei Tag,
desse die Ges hi hte ei e E äh u g ü digte. I de E eig is, das seit de Mo ge öte Bü ge u d Glo ke
o Pa is i Be egu g setzte, lag e e i hts Auße o de tli hes, das de Aufzei h u g e t a . Es galt ede
ei e Stu de Pi a die ode Bu gu de , o h ei e Ei zug u se es seh gefü htete He , des Kö igs, o h
e dli h ei Hä ge o Die e ode Die i e o seite de Ge i hts a keit zu Pa is. Es a i ht ei al de
ei e Gesa dts haft, it Sti ke ei u d Fede üs he ges h ü kt. E st o z ei Tage hatte die fla lä dis he
Gesandten, welche die Ehe des Dauphi s u d de Ma ga ete o Fla de s hließe sollte , zu g oße Ve d uß
des Ka di als o Bou o ih e Ei zug i Pa is gehalte ; de diese ußte de Kö ig zu Gefalle de
äu is he S h a fla lä dis he Bü ge eiste it heite e A tlitz e pfa ge und sie in seinem Hotel von
Bou o it ei e seh s hö e Mo alitäts-, Lust- u d Posse spiel e i te , äh e d ei Platz ege sei e
p ä htige Wa dteppi he o sei e Tü ü e s h e te.

A . Ja ua a das ga ze Volk o Pa is, ie Jeha o T o es e zählt, durch eine doppelte, seit


u de kli he Zeite e ei igte Feie i Be egu g gesetzt, du h de Tag de heilige d ei Kö ige u d das
Na e fest. A de Tage a te ei F eude feue auf de G eplatz; ei Mai au a a de Kapelle o
Braque aufgepflanzt, und ein Mysterium wurde im Justizpalast gegeben. Am Tage vorher war dies auf den
K euz ege o de Leute des He P ot, i s hö e Rö ke o eil he laue Ka elott it eiße
K euze auf de B ust, öffe tli h ausge ufe o de . Häuse u d Bude a e ges hlosse u d das Ged ä ge
de Bü ge u d Bü ge i e ogte s ho seit de Mo ge o alle Seite auf ei e de ezei h ete O te zu.
Jegli he hatte si h sei e Platz s ho ge ählt, de ei e das F eude feue , de a de e de Mai au , ei
anderer das M ste iu . Zu Ruh e des alte gesu de Me s he e sta des de Pa ise Maulaffe üsse i
hie e i hte , daß de g öße e Teil des Ged ä ges zu F eude feue , das fü die Jah eszeit du haus si h
geeignete, oder zum Mysterium hinwogte, das im wohlverschlossenen und bedeckten Hauptsaale des Palais
gege e e de sollte. Die Neugie ige a e sä tli h ü e ei geko e , de a e Mai au oh e
Blüte s h u k ga z allei i Ja ua i de auf de Ki hhof de Kapelle o B a ue klappe zu lasse .

Hauptsä hli h st ö te das Volk i die Zugä ge des Justizpalastes; de a ußte, die o z ei Tage
a geko e e fla lä dis he Gesa dte ü de ei de Vo stellu g des M ste iu s u d ei de Wahl des
Narrenpapstes, die ebenfalls im Hauptsaal des Palais geschehen sollte, gege ä tig sei .

Es a i ht lei ht i das I e e zu d i ge , o glei h de Saal da als fü de g ößte ede kte Rau i


de ga ze Welt galt. De it Volk gefüllte Platz o de Palast ot de Neugie ige a de Fe ste de Häuse
den Anblick ei es Mee es, ohi fü f ode se hs St aße , glei h Mü du ge o Flüsse , stets eue Flute o
Köpfe ausgosse . Die Woge dieses stets s h elle de Ged ä ges a he si h a de E ke de Häuse , die
hie u d da glei h Vo ge i ge i das u egel äßige Becken des Platzes vorsprangen. Im Mittelpunkt der
gotis he Vo de seite des Palastes ogte auf de g oße T eppe ei doppelte St o Hi auf- und
Hinabsteigender auf und nieder, der, nachdem er sich unter dem mittleren Auftritt gebrochen, in breiten Wellen
die Seite a hä ge hi a floß. So ieselte es die Hauptt eppe hi a u aufhö li h auf de Platz, ie ei Wasse fall
i ei e See. Ges h ei, La he , T a pel o tause d Füße e e kte u geheu e Lä . Vo Zeit zu Zeit a d
dieser verdoppelt; der Strom, der das Ged ä ge zu Hauptt eppe t ie , auste zu ü k u d i elte. De
Rippe stoß ei es Boge s hütze ode das Pfe d ei es Se gea te de P ot , de die O d u g iede he stellte,
e u sa hte diese Wi e . A de Tü e , a de Fe ste , zu de Da hluke he aus, auf de Dä he i elte
zu Tause de a ke e Bü ge figu e , uhig u d eh e fest, de Palast, die Me ge a gu ke d, oh e eite e
A sp ü he; de o de Pa ise s haft eg ügt si h die Meh zahl, u die Zus haue zu es haue ; ei e Maue ,
hinter der sich i ge d et as e eig et, ist fü u s s ho ei hi ei he de Gege sta d de Neugie .

Wenn der Leser damit einverstanden ist, so wollen wir versuchen, den Eindruck wiederzugeben, der auf
ih ge i kt hätte, e e , it u s ü e die S h elle je es g oße Saales t ei e d, itte i das Ge ühl
ge ate ä e. I e ste Auge li k su t es u s i de Oh e , s h i t es u s o de Auge , ü e u se
Häupte e he t si h ei doppeltes Spitzge öl e, it hölze e Bild e ke ausgetäfelt, it gold e Lilie auf
azurne G u de e alt; u se e Füße et ete ei e Est i h o e hsel eis gelegte , s h a ze u d eiße
Marmorplatten. Einige Schritte weit von uns erhebt sich ein ungeheurer Pfeiler, weiterhin ein zweiter, – ein
dritter, – i de ga ze Lä ge des Saales sie e , die i de Mitte sei e B eite die Ke e des Doppelge öl es
stütze . Ri gs u die ie e ste Pfeile Kauf ude oll Glas a e u d Flitte staat; u die d ei letzte e sehe
i Ei he ä ke, a ge ie e u d la kgeputzt o de Hose de P ozessie e de u d o de la ge Rö ke
de A älte. Die hohe Maue des Saales i gs e tla g, i de Räu e z is he de Tü e , de Fe ste , de
Pfeile zeige si h i u a seh a e Reihe die Bildsäule alle Kö ige o F a k ei h seit Pha a u d, – einige
faulenzerisch-s hlaft u ke it iede ges hlage e Bli ke u d s hlaff he a hä ge de A e , – so viele
a de e iede ge altig u d k iege is h, Haupt u d Hä de ge Hi el ge a dt. Fe e le det u s aus de
langen in Spitzbogen auslaufenden Fenstern der tausendfarbige Gla z de Glas ale ei; a de eite Ausläufe
des Saales p u ke die ei he , it fei e Bildhaue a eit ges h ü kte Pfo te . De Ei d u k zu olle de
schimmert alles – Ge öl e, Pfeile , Maue , Gesi s, Getäfel, Tü e , Statue – von oben bis unten in der
Farbenpracht des Goldes und Azurs, – obgleich schon in jenem Zeitpunkt, da wir den Saal in Gedanken betreten,
etwas angedunkelt.

Ma e setze si h u i diese u e eßli he lä gli he Saal, e hellt o de lei he Li hts hi e


eines Januartages, ge altsa i Besitz ge o e o ei e u ts he kige lä e de Me ge, die die sie e
Pfeiler umflutet, – u d a i d ei e, e au h o h et as i e Vo stellu g o de ga ze Ge älde ha e ,
dessen sonderbare Einzelheiten wir alsobald genauer anzugeben versuchen wollen.

Vo de eide E de dieses u geheu e Vie e ks ah das ei e je e e üh te Ma o platte aus


ei e ei zige Stü k ei , die so la g, so eit u d so di k a , daß u u s des Stils de alte S h ifte zu
bedienen, der einem Gargantua Appetit ge a ht hätte „ei e äh li he Ma o s h itte auf de ga ze Welt
nicht wieder zu finden war; am andern Ende sah man die Kapelle, in der Ludwig XI. sich, kniend vor der heiligen
Jungfrau Maria, in Stein hatte abbilden lassen, und wohin er auch, ohne sich da u zu kü e , das i de Reihe
de kö igli he Bildsäule u eh z ei Ble de lee lie e , die Sta d ilde Ka ls des G oße u d Lud igs des
Heilige s haffe ließ, z eie Heilige , o de e e a ah , daß sie, als Kö ige o F a k ei h, i Hi el
g oßes A sehe ha e üßte . Diese Kapelle at ete ga z je e eize de Ges h a k de kost a e Bauku st,
de u de a e Skulptu , de fei e u d g u dgediege e Meißela eit, i de i de Cha akte de E dzeit
gotischer Kunst erkennen und der bis gegen die Mitte des 16. Jahrhunderts sich selbst noch in den
pha tastis he We ke des da als ode ge o de e Stils fi det. Ei eso de es Meiste stü k, as Za theit
u d G azie et af, a die klei e gotis he Rose ü e de Po tal, – man nannte sie einen Stern mit Kanten. In der
Mitte des Saales, gege ü e de g oße Tü e, leh te si h ei e it Goldstoff eha ge e Est ade a die Wa d;
a hatte fü die Est ade e ittelst ei es Fe ste s, das zu de hei li he Ga g de golde e Ka e
gehö te, ei e eige e Ei ga g he ge i htet; sie a zu Plätze fü die zu Besu h des M ste iu s
ei gelade e fla lä dis he Gesa dte u d fü a de e hohe Pe so e esti t. Die f ühe e a te
Ma o platte a de O t, o a he kö li he eise das M ste iu auffüh te; o f üh a ar sie zu
diese Z e ke he ge i htet o de ; die p a ht olle, a e o de A sätze de Pa la e tss h ei e e eits
ga z ze k atzte Riese tafel t ug jetzt ei zie li h hohes Holzge üst, desse o e e Flä he de Bli ke alle
Zuschauer im ganzen Saal gleich gü stig gelege , als Büh e die e sollte, äh e d das I e e, du h
Teppi h ä de e kleidet, de ei de Da stellu g eteiligte S hauspiele ei e A t o Ga de o e iete
ußte; ei e ga z ai o auße a gelegte Leite e ittelte de Ve keh z is he de letzte e u d de Büh e
u d ga ih e steile Sp osse fü die Auft itte u d A gä ge de Ha del de he ; da ga es do h i kli h kei so
unvorhergesehenes Kommen, keine so unerwartete Entwicklung, keinen so heimlich vorbereiteten Knalleffekt,
der nicht gehalte ge ese ä e, si h auf diese Leite hi auf zu e ühe . U s huldig eh ü diges Ki desalte
der Kunst und der Maschinerie!

Vier Sergeanten des Bailli vom Palast standen, als beeidigte Aufseher aller Volksfreuden, an Festtagen
wie bei Hinrichtungen, a de ie E ke de Ma o platte. E st it de z ölfte Glo ke s hlage de
Mittagstu de, a h de g oße Uh des Palastes, sollte die Vo stellu g egi e ; – oh e Z eifel zie li h spät fü
ei e Büh e o stellu g; i desse , a ußte u ei al die de Gesa dte gelege e Stu de ähle .

Jene ganze Volksmenge wartete nun schon seit Tagesanbruch. Eine gute Anzahl dieser wackern
S haulustige klappe te seit so ge au e Zeit aus F ost it de Zäh e o de g oße T eppe des Palastes;
etliche versicherten soga , die Na ht u te de g oße To zuge a ht zu ha e , u ja ge iß zue st
hi ei zuko e . I jede Auge li k s h oll die Me ge a u d ega , ie ei Ge ässe , das sei e
du hs h ittli he Höhe ü e s h itt, lä gs de Wä de e po zusteige , i gs u die Pfeiler anzuwachsen, sich
ü e die Gesi se, Fe ste üstu ge , ü e alle a hitekto is he Vo sp ü ge, ü e alle Reliefs de Skulptu zu
e eite . Da ußte da U e ue li hkeit, U geduld, La g eile, da ußte die F eiheit ei es Tages des
Zynismus und der Na etei, die du h Elle oge stöße ode T itte ohl es hlage e S huhe aufge üttelte
Hä del, die E üdu g als Folge des la ge Wa te s de u uhige Lä e diese ei ges hlosse e ,
festgepf opfte , gep eßte , ze alkte , ei ahe e sti ke de Me s he e ge den Charakter von Bitterkeit
aufp äge . Ma hö te i hts als Klage u d Flü he ü e die Fla lä de , de P ot des Ha delssta des, de
Ka di al o Bou o , de Haus ogt o Palast, F au Ma ga ete o Öste ei h, die esto kte T a e te , ü e
Kälte, Hitze, schlechtes Wetter, – u d ü e de Bis hof o Pa is, de Na e papst, die Pfeile , die Statue , ü e
die ges hlosse e Tü hie , ü e das offe e Fe ste do t, – alles zu g oße Spaß de Ba de o Stude te u d
Lakaien, die in der Menge hin und wieder ie ausgesät a e , u te das allge ei e Miß ehage o h ih e
eso de e Ei fälle u d Spötteleie e gte u d dadu h die allge ei e ü le Lau e o h sozusage ie it
Nadelstichen spickten.

Ein Rudel solcher lustigen Kobolde hatte, nachdem sie die Scheiben eines Fensters eingeschlagen,
e ege auf ei e Gesi se Poste gefaßt u d t ie o da aus, alles uste d, sei e Spott it alle , as
d i e u d d auße i Saal u d auf de Platze i elte. Aus ih e G i asse , aus ih e s halle de
Gelä hte , aus ihren drolligen Zurufen, die sie von einem Ende des Saales zum andern an ihre Kameraden
i htete u d o diese e ide t eka e , ließ si h lei ht a eh e , daß diese ju ge Muse söh e die
La ge eile u d E üdu g de ü ige A ese de i ht teilte u d es verstanden, zu ihrer besonderen
E götzli hkeit ei st eile das, as u te ih e Auge o gi g, zu ei e S hauspiel zu gestalte , o ei sie das
andere geduldig erwarten konnten.

„Bei ei e Seele, das seid Ih , Joha es F ollo de Mole di o! s h ie ei er von ihnen, ganz von der Art
ei es klei e lo de Ko olds, o ei e ette spitz ü is he Wese , de si h a das Aka thus-Schnitzwerk
ei es Kapitäls a ge a kt hatte; „ it Re ht heißt Ih Joha o de Mühle, de Eu e z ei A e u d z ei Bei e
haben ganz das A sehe o ie Wi d ühle flügel , die just i Ga ge si d. Wie la ge seid Ih de s ho
hie ?

„Bei des Teufels Mitleid! e setzte Joha es F ollo, „ü e ie Stu de s ho , u d i h hoffe, daß sie i
einst an meiner Zeit im Fegefeuer abgezogen e de ; i h hö te die a ht Sä ge des Kö igs o Sizilie de e ste
Vers des Siebenuhr-Ho ha ts i de heilige Kapelle a sti e .

„Nette Sä ge ! ah de a de e das Wo t, „ha e Sti e , o h spitze als ih e Mütze . De Kö ig


hätte, e o e de heiligen Johannes eine Messe stiftete, doch zuerst anfragen sollen, ob dieser ehrliche Mann
– der heilige Johann – de latei is he Psal gesa g i p o e zalis he Akze t e t age ka ?

„Das ist u , da it diese e da te Sä ge des Kö igs o Sizilie a gestellt u de ; deshal hat e s


geta , elfe te ei altes Wei i de Me ge u te a Fe ste . „I h itt Eu h u : tause d Pa ise Li es fü ei e
Messe! U d o h o e d ei auf de Pa ht de Halle de Seefis he i Pa is.

„Still, Alte! es h i htigte ei di ke ge i htige Ma , de a de Seite ei e Fis h e käufe i si h die


Nase zuhielt. „Das a ga z i de O d u g, die Messe zu stifte . Ode ollt Ih , daß de Kö ig i sei e K a kheit
zu ü kfalle sollte?

„B a gesp o he , Meiste Gilles Le o u, kö igli he Hofkü s h e , s h ie de klei e Stude t, de si h


a Kapitäl a gekla e t hielt. Ei lautes Gelä hte alle Stude te e illko ete de e d ießli he Na e
des a e Kü s h e s de Rö ke des Kö igs.

„Le o u! De Gehö te. Gilles Le o u! iefe die ei e . – „Co utus et hi sutus! * sagte ei a de e .
– „Ja ge iß! ega de klei e Teufel des Kapitäls aufs eue. „Was la ht ih ? Das ist de eh sa e Ma Gilles
Le o u, P ot o Hotel des Kö igs, Soh des Meiste s Mahiet Le o u, e ste Hüte s des Waldes Vi e es,
sä tli h Bü ge o Pa is, sä tli h o Vate is auf de Soh e hei atet.

(* Latei is h: Der Gehör te u d der Struppige)

Das Gelä hte a d e doppelt. Oh e ei Wo t zu e ide , e ühte si h de di ke Kü s h e , si h den


von allen Seiten auf ihn gerichteten Blicken zu entziehen; allein er schwitzte und schnaubte vergeblich; er glich
ei e Keil, de i s Holz get ie e i d; alle sei e Be ühu ge efestigte u u so eh sei eites,
apoplektis hes, o Ä ge u d Zo glühe des Gesi ht z is he de S hulte sei e Na h a . E dli h ka
ei e o diese , e e so di k, ku z u d eh ü dig ie e sel st, ih zu Hilfe.

„Ve flu ht! Stude te sp e he so u e s hä t it Bü ge ! Zu ei e Zeit hätte a sie it K üttel


gep ügelt u d da auf de P ügel e a t!

De ga ze Haufe a h i Gelä hte aus.

„Holla! He! We plä t dieses Lied? We ist de Uhu des U heils? – Wart, ich erkenne dich! Du bist
Meister Andry Musnier. – Weil er einer von den vier geschworenen Bu hhä dle de U i e sität ist. – In seiner
Bude ist ü e all die Zahl ie . Vie Natio e , ie Fakultäte , ie Feste, ie P oku ato e , ie Wähle , ie
Bu hhä dle . – Ja, ja , fiel Jeha F ollo ei , „ i üsse Ih e ie Teufel auf de Hals s hi ke . Musnier, wir
e e e dei e Bü he , – Mus ie , i p ügel dei e Bedie te , – Musnier, wir zerzausen deine Frau – die
gute dicke Oudarde – die so f is h u d u te ist, als ä e sie s ho Wit e.

„De Teufel ag Eu h hole , u te Meiste A d Musnier.


„Meiste A d , s h eig , fiel Jeha ei , de o hi e auf de Kapitäl hi g, „ode i h falle di auf de
Kopf.

Meiste A d s hlug die Auge auf, s hie ei e Auge li k la g die Höhe des Pfeile s u d die S h e e
des Schelms zu messen, multiplizierte diese Schwere mit dem Quadrat ihrer Geschwindigkeit und schwieg.

Jeha fuh t iu phie e d fo t, als He des S hla htfeldes: „Ja, ja, das tu i h, o i h au h de B ude
ei es A hidiako us i .

„S hö e He e , u se e O e e i de U i e sität! Sie machen nicht einmal an einem Tage, wie heute,


u s e P i ilegie gelte d! Mai au u d F eude feue i de Stadt, M ste ie , Na e papst u d fla lä dis he
Gesa dte i de Altstadt, i de U i e sität i hts!

„De Platz Mau e t ist ja g oß ge ug , e e kte ei e de S h ei e , ü e das Fe ste ett ge eugt. –


„Niede it de Rekto , de Wähle u d P oku ato e ! ief Joha es. – „Heute a e d , fiel ei a de e ei ,
„ uß a auf de Cha p-Gailla d o de Bü he des Meiste s A d ei F eude feue achen! – und mit
den Pulten der Schreiber! – u d it de Stä e de Pedelle! – u d it de Spu k äpfe de Deka e – und mit
de S h ä ke de P oku ato e – u d it de Ba kt öge de Wähle ! – u d de Fußs he el des Rekto s!

„Niede it ih e ! ega de klei e Jeha aufs eue k eis he d, „ iede it Meiste A d ! Niede
it de Pedelle u d S h ei e , Theologe , Ä zte u d Dek etiste ! Niede it de P oku ato e , Wähle u d
de Rekto !

„Das E de de Welt ist ah , u te Meiste A d , si h die Ohren verstopfend. – „Beiläufig gesagt, da


ko t de Rekto ü e de Platz , ief ei e o de e , die a Fe ste saße .

Alle wandten sich dem Platze zu. – „Ist es ah haftig u se eh ü dige Rekto , Meiste Thi aut? f agte
Jehan Frollo de Moulin, de , a ei e Pfeile i I e gekla e t, i ht sehe ko te, as auße hal o gi g.

„Ja, ja , e ide te alle a de , „e ist s, Meiste Thi aut, de Rekto . Wi kli h a es de Rekto it
alle Wü de t äge de U i e sität, die i P ozessio de Gesandtschaft entgegengingen und in dem Augenblick
ü e de Platz des Palais ka e . Die i das Fe ste ged ä gte Stude te e pfi ge sie i Vo eigehe it
Spott und ironischem Beifallgeklatsch. Der Rektor, der an der Spitze marschierte, erhielt die erste Lag e. Sie war
heftig. „Gute Tag, He Rekto ! Hallo! He! Gute Tag! – De alte Spiele , ie ko t s, daß e hie ist! E hat
sei e Wü fel e lasse kö e ! – Wie e auf de Maultie t ottet! Dies hat i ht so g oße Oh e , ie e sel st. –
Hallo! He! Guten Tag, He Rekto ! T alde aleato ! Alte Pi sel! Alte Pi sel! Gott s hütze di h hast du oft
gestern nacht die doppelte Sechs geworfen? – Wohi , Thi aut? Was d ehst du de U i e sität de Rü ke u d
t ottest zu Stadt? – „Ge iß su ht e ei e Woh u g i de St aße Thi autod ! ief Jeha de Mouli . Die ga ze
Ba de iede holte de Witz it Do e sti e u d üte de Hä deklats he .

Da ka die Reihe a die ü ige Wü de t äge . „Niede it de Pedelle , iede it de


Sta t äge ! – Sage doch, Robin Poussepain, wer ist doch der da? – Gilbert de Suilly, Gilbertus de Soliaco, Kanzler
des Kollegiums von Autun. – Hie ist ei S huh; du hast ei e esse e Platz, als i h, s h eiß ih de da a
den Kopf. – Niede it de se hs Theologe u d ih e eiße O e kleidern! – Das si d Theologe ? „I h da hte,
es ä e se hs eiße Gä se! – Niede it de Ä zte ! – Nieder mit den Kardinal- und Quodlibetar-
Disputationen! – Da! Ei Kopfputz o i , Ka zle o G. Ge i e; du hast i u e ht geta . – Ja, ja. Er gab
meine Stelle i de No a die de klei e As a io Falzaspada, de zu P o i z Bou ges gehö t, eil e Italie e
ist. – „Das ist i ht e ht! iefe alle Stude te . „Niede it de Ka zle o G. Ge i e! – Ho! He! Meister
Joachim Ladehors! Ho! He! Louis Dahuille! Lambert Hoctement! – De Teufel e ü ge de P oku ato de
deutschen Nation! – u d die Kaplä e de Sai te-Chapelle mit ihren grauen Pelzen! – Seu de pellibus grisis
furratis!* – Hallo! He! Die Meiste i de Kü ste ! Alle s hö e s h a ze u d alle s hö e roten Kappen! – Der
Rekto hat a ih e ei e s hö e S h eif. – Jeha , die Ka o i i o S. Ge o e a! –

(* Latei is h: Oder i ihre graue Pelz ä tel .)

„Wie glü kli h si d do h je e, alles zu sehe , sagte seufze d Joha es de Mole di o, o h i e auf
de Kapitäl sitze d.

E dli h eigte si h de ges h o e e Bu hhä dle de U i e sität, Meiste A d Mus ie , zu Oh e des


Kü s h e s de Kleide des Kö igs it de Wo te :

„I h sage Eu h, He , das E de de Welt ist ahe. Ma sah ie sol he Ausgelassenheit der Studenden. Die
verfluchten Erfindungen des Jahrhunderts richten alles zugrunde, die Kanonen, Serpentinen, Bombarden und vor
alle die Bu hd u ke ku st, diese a de e Pest aus Deuts hla d. Kei e Ma usk ipte! Kei e Bü he ! De D u k
tötet de Bu hha del! Das E de de Welt ist ah.

„Das sehe i h au h a A satz de Sa etstoffe , sagte de Kü s h e .

I de Auge li k s hlug die Glo ke z ölf Uh . Die ga ze Masse stieß it ei e Sti e ei „Ah aus.
Die Stude te s h iege . Plötzli h e tsta d ei e g oße U a dlu g, ei e g oße Be egu g de Hä de u d
Füße, ei allge ei es Do e o S h upfe u d Huste , alles stellte si h zu e ht, e kte, i htete u d
g uppie te si h. Da he s hte tiefes S h eige , alle Hälse lie e ausgest e kt, jede Mu d stand offen, alle
Blicke wurden zur Marmortafel gerichtet – nichts erschien. Die vier Sergeanten des Bailli standen starr,
unbeweglich, wie vier mit Farbe bestrichene Statuen, da. Alle Augen richteten sich hierauf zu der den
fla lä dis he Gesa dte zu ü k ehalte e Est ade. Die Tü lie e s hlosse . Die Est ade lee . Seit de
Mo ge e a tete die Volks e ge d ei Di ge, de Mittag, die fla lä dis he Gesa dts haft, das M ste iu . Nu
de Mittag hatte si h pü ktli h ei gestellt.

Das war zuviel auf einmal. Ma a tete ei e, z ei, d ei, ie , fü f Mi ute , ei e Vie telstu de. Ni hts
kam zum Vorschein. Der Ungeduld folgte Zorn. Heftige Reden gingen herum, allerdings nur mit leiser Stimme. –
„Das M ste iu , das M ste iu ! u elte a du pf. Die Köpfe ge iete i Gä u g. – Ein Sturm, der freilich
u du pf üllte, s h e te ü e de Volks asse. Jeha de Mouli s hlug die e ste Fu ke .

„Das M ste iu ! Zu Teufel it de Fla lä de ! ief e it alle K aft sei e Lu ge , i de e si h


wie eine Schlange um das Kapitäl a d.

Das Volk klats hte it de Hä de . „Das M ste iu ! ief es ih a h, „u d Fla de hole de Teufel!

„Das M ste iu ! Zu Teufel it de Fla lä de , s h ie e aufs eue, „ode i s hei t es


z e k äßig, zu E satz u d a statt de Ko ödie u d Mo alität de Bailli des Palais zu hä ge . –

„S hö gesagt , s h ie das Volk, „ egi e i das Hä ge it de Se gea te !

Es folgte ei laute Zu uf. Die ie a e Teufel u de laß u d sahe ei a de a . Die Volks e ge


setzte sich gegen sie i Be egu g, u d sie sahe s ho , ie das ge e hli he hölze e Gelä de , das sie o ih
trennte, sich bog und unter dem Druck der Masse zu brechen schien.

De Auge li k a k itis h. „Niede it ih e ! Niede it ih e ! ief a o alle Seite .


In dem Augenblick erhob sich der Vorhang des Ankleidezimmers, das wir oben beschrieben haben, eine
Pe so t at he o , de e A li k allei plötzli h die Me ge aufhielt u d ie du h ei e Zau e ih e Zo i
Neugier verwandelte.

„Still! – Still! –

Die Pe so t at, a alle Gliede zitte d u d oh e das ge i gste Zei he o Ge üts uhe, it iele
Verbeugungen, die, je mehr sie vortrat, desto mehr Kniebeugungen glichen, bis an den Rand der Marmortafel.
U te des hatte die Ruhe si h all ähli h iede ei gefu de . Nu je es lei hte Ge äus h a zu ü kge lie e ,
das auch beim Schweigen der Menge stets emporsteigt.

„Ih He e Bü ge u d ih F aue Bü ge i e , sp a h je e , „ i e de die Eh e ha e , o Sei e


E i e z de Ka di al ei e seh s hö e Mo alität, el he heißt ‚Das gute U teil de F au Ju gf au Ma ia , zu
deklamieren und darzustellen. Ich gebe den Jupiter. In diesem Augenblick begleitet Seine Eminenz die sehr
a ht a e Gesa dts haft des He He zogs o Öste ei h, u die Rede des He R ekto s de U i e sität a
To e au Baudets zu hö e . So ald Sei e E i e z e s hie e ist, olle i a fa ge .

Ge iß ko te u Jupite s Daz is he t ete die ie a e u glü kli he Se gea te des Bailli o


Palais ette . Ü ige s a de A zug des He Jupite seh s hö u d hatte dadu h, daß e alle
Aufmerksamkeit der Menge auf sich zog, nicht wenig dazu beigetragen, das Volk zu beruhigen. Jupiter trug ein
o s h a ze Sa t ede ktes Pa ze he d it e goldete Nägel ; sei e Kopf s h ü kte ei it
e goldete Sil e k öpfe gezie te Hel u d oh e de ote di ke Doppel a t, de eide Hälfte sei es
Gesi hts u hüllte, oh e die Rolle o e goldete Pappe, die, esät it Flitte u d sta e d o la ge Stü ke
Rauschgold, in seiner Hand ruhte, und worin die Kenneraugen sehr leicht den Donnerkeil erkannten, endlich
oh e sei e fleis hfa e e u d it Bä de auf g ie his he Weise ges h ü kte Füße, hätte e it ei e
etag is he Boge s hütze o Ko ps des He He zogs o Be , i alle St e ge des Anzugs, den Vergleich
aushalte kö e .

2. Peter Gringoire

Wäh e d sei e A sp a he e i de te si h i des o Wo t zu Wo t die du h das Kostü


he o ge ufe e Bef iedigu g u d Be u de u g; als e olle ds a die u glü kselige S hluß o te ka : „Sobald
Sei e E i e z, de He Ka di al, ei get offe sei e de , e de i a fa ge , e s hla g lautes
Spottgelä hte sei e Sti e.

„Begi t auf de Stelle! Das M ste iu ! Auge li kli h das M ste iu ! s h ie das Volk. Aus alle
Sti e he aus a e hö te a hauptsä hli h u se Joha es de Mole di o, desse Kehle laute de
Spektakel du hgellte ie die Que pfeife ei ei e Katze usik o Nî es. „Fa gt auf de Stelle a , k eis hte
der Student.

„Fo t it Jupite u d de Ka di al o Bou o ! üllte Robin Poussepain und die andern


Muse söh e, el he a Fe ste saße .

„Auge li kli h die Mo alität! iede holte die Me ge, „glei h auf de Stelle! Sa k u d St i k fü die
Ko ödia te u d de Ka di al! De a e Jupite ließ, ga z e stö t, estü zt und erblassend unter seiner
S h i ke, sei e Blitz falle , ah sei e Hel i die Ha d, e eugte si h u d sta elte zitte d: „Sei e
E i e z … die Gesa dte … F au Ma ga ete o Fla de . … E ußte, aus Fu ht, gehä gt zu e de , i
Grunde nicht, was er sage sollte. Vo Volk zu Hä ge esti t – fü s Wa te lasse ; o Ka di al, e e
nicht wartete: sah er zu beiden Seiten einen Abgrund oder vielmehr eine Galgen.

Glü kli he eise iß ih plötzli h ei a de e aus de Ve lege heit u d aus de Ve a t ortlichkeit. Eine
Person, die bisher diesseits der Balustrade, in dem rings um die Marmortafel frei gehaltenen Raum gestanden,
und die noch von niemand bemerkt worden war, weil der Durchmesser des Pfeilers, an den sie sich gelehnt
hatte, ih e la ge dü e Figu o jede a s Gesi htsk eis a s h itt, ähe te si h jetzt, de a e
S hla htopfe auf de Büh e ei Zei he ge e d, de Ma o platte; es a ei g oße , age e , lasse , ju ge
Mensch, der gleichwohl auf der Stirn und Wangen schon Runzeln hatte, seine Blicke leuchteten, um seine Lippen
s h e te ei Lä hel , e t ug ei e s h a ze, o iele T age glä ze d ge ie e e Ja ke. De a e S hel auf
de Büh e a e e e kte ih i ht glei h.

De eue A kö li g t at ei e S h itt ähe u d sp a h: „Jupite , ei lie e Jupite . De a de e


hö te ih o h i e i ht.

Endlich schrie ihm der lange Blondkopf beinahe dicht unter die Nase:

„Mi hel Gil o e!

„We uft i h? e ide te Jupite , ie aus T äu e e po fah e d.

„I h , e ide te de Ma i der schwarzen Jacke.

„A h , stöh te Jupite .

„Fa gt u glei h a , fuh de a de e fo t, „stellt das Pu liku zuf iede , i h ill s auf i h eh e ,
de He Bailli zu esä ftige , u d de i d it de Ka di al ei glei hes tu .

Jupite s höpfte ieder Luft.

„Mei e He e Bü ge , s h ie e it alle K aft sei e Lu ge zu de o h i e to e de Me ge,


„auge li kli h e de i a fa ge .

„E oe, Jupite ! Plaudite i es! üllte die Stude te , u d das Volk jau hzte hi te d ei .

Ein donnerglei h etäu e des Hä degeklats h egleitete de Ju el, daß de Saal da o o h zitte te,
selbst als Jupiter schon hinter seinem Teppich verschwunden war. Inzwischen hatte sich der Unbekannte, der wie
durch Zauberei den Sturm (um mit unserem alten Corneille zu sprechen) so schnell in Meeresstille verwandelt,
es heide i s Hal du kel sei es Pfeile s zu ü kgezoge u d ä e dasel st oh e Z eifel e e so u si ht a ,
u e egli h u d stu ie f ühe ge lie e , hätte ih i ht z ei ju ge Mäd he , die i de e ste Reihen
de Zus haue saße u d sei Gesp ä h it Mi hel Gil o e-Jupiter belauscht hatten, aus seinem Versteck
hervorgebeten.

„Meiste ! ief die ei e. – „S h eigt, lie e Li a de , sagte ih e hü s he, lühe de, geputzte Na h a i .
„E ist kei Kle ike ; e ist ei Laie; Ih üßt i ht Meiste , so de He sage . „He , sagte Li a de.

De U eka te t at a das Gelä de . „Was ü s ht ih Da e ? f agte e it de Ausd u k eif ige


Dienstfertigkeit.

„Oh i hts , e ide te Li a de e lege , „ ei e Na h a i Gis uette ollte Eu h et as sage .


„Nei , sagte Gis uette e öte d, „Li a de edete Eu h Meiste a ; i h eleh te sie, sie üsse He
sage .

Die eide Mäd he s hluge die Auge iede . De A ge edete, el he i hts a de s ü s hte, als
ei Gesp ä h a zuk üpfe , et a htete sie lä hel d.

„Ih ha t i also i hts zu sage , ei e Da e ?

„Oh, du haus i hts , sagte Gis uette.

„Ni hts , sagte Li a de.

De s hla ke lo de Ma t at ei e ig zu ü k; allei die eide eugie ige Mäd he hatte kei e


Lust, die Gelege heit zu s h atze si h e ts hlüpfe zu lasse .

„He , sagte Gis uette le haft, it de U gestü ei e geöff ete S hleuse ode ei e Pa tei
e g eife de F au, „Ih ke t also de Soldate , de die Rolle u se e F au, der heiligen Maria, im Mysterium
spielt?

„Ih , ei t die Rolle Jupite s , e ide te de U eka te.

„Ja , sagte Li a de, „ ie du ist die! Ih ke t also Jupite ?

„De Mi hel Gi o e? f agte de U ge a te. „Ja, ei e Da e .

„Wie p ä htig ist sei Ba t , f agte Li a de.

„We de die s hö e Sa he sp e he ? f agte fu htsa Gis uette.

„Oh, seh s hö e, ei e Da e , e ide te de U ge a te oh e Bede ke .

„Was ist das Stü k? f agte Li a de.

„Das t effli he U teil de F au Ju gf au Mo alität, ei e Da e.

„So, das ist as a de es , e ide te Li a de.

Es folgte ei e ku ze Pause. De U eka te u te a h sie: „Es ist ei e ga z eue u d o h i ht


aufgefüh te Mo alität.

„Es ist also i ht diesel e , ega Gis uette aufs eue, „die man vor zwei Jahren beim Einzuge des
He Legate hielt, o d ei s hö e Mäd he auft ate …

„Si e e , u te a h sie Li a de.

„Ga z a kte Mäd he , fügte de ju ge Ma hi zu.

Li a de s hlug s ha haft die Auge iede ; Gis uette sah sie a und tat dann dasselbe.

E fuh lä hel d fo t: „Das a s hö a zus haue . A e heute gi t a ei e Mo alität, die fü die


P i zessi o Fla de ga z eso de s ges h ie e u de.

„We de S häfe liede da gesu ge ? f agte Gis uette.


„Pfui , a t o tete de U eka te, „i ei e Mo alität! Ih üßt die e s hiede e A te des
S hauspiels i ht e e hsel ; das gehö t i ei e Posse.

„Wie s hade! ega Gis uette aufs eue. „A Sp i g u e de Klapp ose kä pfte a de Tage
ilde Mä e u d F aue i s hö e Stellu ge u d sa ge klei e Ve s he u d S häfe liede .

„Was si h fü ei e Legate s hi kt, s hi kt si h i ht fü ei e P i zessi , sagte de U eka te i


trockenem Ton.

„Ne e ih e , e zählte Li a de, „spielte I st u e te s hö e Weise . U d u die Vo ü e gehe de


zu e f is he , sagte Li a de, „sp itzte de d eifa he Mu d des Sp i g u e s Wei , Mil h u d Muskatelle ;
jeglicher trank, der Lust hatte. Und nicht weit von der Klapprose, bei der Dreifaltigkeit, ward eine Passion von
ni ht ede de Pe so e gege e .

„O i h i h desse e i e e! ief Gis uette. „Gott a K euz u d die eide S hä he e hts u d


li ks.

Hier fingen die beiden Gevatterinnen, erhitzt von der Erinnerung an den Einzug des Legaten, zugleich zu
sprechen an.

„U d ei de Sp i g u e St. I o e z sta d ei Jäge , de ei Lä de Hu de u d Jagdhö e


ei e Hi s hkuh e folgte.

„U d ei de S hlä hte ude sta de die Ge üste, die die Bastille o Dieppe da stellte .

„Weißt du o h, Gis uette, als de Legat o ü e zog, lief a Stu u d s h itt alle E glä de die
Kehle a .

„U d als de Legat ü e sie hi s h itt, ließ a eh als z eihu de t Dutze d alle A te Vögel fliege .
Das a seh s hö , Li a de.

„Heute i d s o h s hö e sei , unterbrach sie der junge Mann.

„Ih e sp e ht u s das M ste iu i d s hö sei ? f agte Gis uette.

„Ge iß , sagte e ; da fügte e it a hd ü kli he To hi zu: „I h i de Di hte !

„Wah haftig? f agte die eide Mäd he olle Stau e .

„Wah haftig! e ide te de Di hte , si h lei ht äuspe d. „Das heißt, i si d z ei, Jeha Ma ha d,
de die B ette fügte, das Ge üst aufs hlug, u d i h, de das Stü k di htete, i h heiße Pete G i goi e.

De Di hte des Eid hat ge iß ie it g öße e Stolze gesagt: Pierre Corneille. Inzwischen wartete die
o h o ei ige Mi ute so u uhige Volks asse sa ft ütig u d t aute de Wo te des S hauspiele s; de es
ist ei e e ige Wah heit, u d a ka si h o h tägli h auf u se e heutige Theate e p o e : das beste
Mittel, ei Pu liku zu geduldige Wa te zu i ge , ist die Ve si he u g, daß a soglei h a fa ge olle.

De Stude t Joha es a a e i ht ei ges hläfe t. „Holla he! ief e plötzli h i die Stille de
E a tu g hi ei , die auf de Lä gefolgt a . „Jupite , F au Ju gf au, Tas he spiele des Teufels! Foppt ih
u s? Das Stü k! Das Stü k! Fa gt a ode i fa ge iede a !

Meh a i ht e fo de t. Ei e Musik o hohe u d tiefe I st u e te ließ si h aus de I e des


Ge üstes ernehmen, vier buntscheckig geputzte und geschminkte Gestalten traten hervor, klommen die steile
Leite hi a u d stellte si h, als sie o e das Ge üst et ete hatte , o de Pu liku , das sie it tiefe
Ve eugu g g üßte , i ei e Reihe auf. Das M ste ium begann.

Die ie Pe so e , a hde sie fü ih e Ve eugu ge ei hli he Bezahlu g i Beifallklats he e la gt


hatte , ega e u te a dä htige S h eige ei e P olog, it de i de Lese ge e s ho e . Ü ige s
es häftigte si h das Pu liku , ie dies heutzutage noch oft zu geschehen pflegt, mehr mit dem Anzug als mit
de Rolle des S hauspiele s; u d i Wah heit, dies a ge e ht. Alle t uge hal eiß, hal gel e Kleide , die si h
nur durch den Stoff unterschieden. Der Rock des ersten war von Silber- und Gold-Brokat, der des zweiten von
Seide, der des dritten von wollenem Tuch, der des vierten von Leinwand. Der erste Schauspieler hielt in der
e hte Ha d ei S h e t, de z eite ei Paa gold e S hlüssel, de d itte ei e Wage, de ie te ei e Spaten.
U au h de t äge e Auffassu gsga e , el he diese Att i ute i ht glei h deute kö te , zu Hilfe zu
ko e , ko te a i g oße , s h a ze u d gesti kte Bu hsta e lese , a Sau e des B okatkleides: I h
heiße Adel, a Sau e des seide e Ro kes: I h heiße Geistli hkeit, a Sau e des olle e : I h heiße
Kauf a ssta d, u d a Sau e des lei e e : I h heiße Baue sta d. Das Ges hle ht de eide ä li he
Allego ie a de S ha f li k des Zus haue s du h kü ze e Rö ke u d ei Ba ett a gedeutet, äh e d die
eide ei li he Allego ie ei lä ge es Kleid u d ei e Hau e auf de Kopfe t uge .

Nu Bös illige ko te aus de Poesie des P ologs i ht e t eh e , daß A ke au a Ha delssta d,


Adel a Geistli hkeit e ählt a , daß eide glü kli he Paa e ei e s hö e Delphi o Gold ge ei s haftli h
esaße , de sie u de S hö ste zusp e he ollte . Sie du h a delte die Welt u d su hte die S hö heit,
u d als sie a hei a de die Kö igi o Gol o da, die P i zessi o T e isu d, die To hte des G oß-Khans der
Ta ta ei e s h äht hatte , a e Baue sta d u d Geistli hkeit, Adel u d Kauf a ssta d a h Pa is
gekommen, ruhten aus auf der Marmortafel des Justizpalastes, und gaben dem ehrenwerten Publikum so viel
s hö e Sp ü he u d Se te ze zu Besten, als man damals nur bei irgendeinem Examen, eine Disputation oder
ei e Feie li hkeit de Fakultät de Kü ste, o die Magiste u d Ba alau ei zu Dokto e u de , u i e
vorbringen konnte.

Alles a au h i kli h seh s hö . A e es ga i ga ze Ged ä ge, ü e das die ie Allego ie ih e


Flut von Metaphern wetteifernd hingossen, kein aufmerksameres Ohr, kein heftiger klopfendes Herz, kein heller
blitzendes Auge, keinen weiter vorgestreckten Hals, als das Auge, Ohr, Herz und Hals des Dichters, je nes
e hts haffe e Pete G i goi e, de ei e Auge li k o he de F eude, sei e Na e de eide hü s he
Mäd he zu e e , i ht hatte ide stehe kö e . E a ei ige S h itte zu ü k hi te de Pfeile get ete ,
do t sah, hö te u d ge oß e sei We k i olle Züge . Das ohl olle de Klats he , o it sei P olog eg üßt
a , du hzu kte o h i e sei e Ne e , u d e a i je e A t e tzü kte Sel st et a htu g e su ke ,
womit ein Schriftsteller zu horchen pflegt, wie alle seine Gedanken, einer nach dem andern, aus dem Munde des
S hauspieles i das s h eige de Pu liku falle . Oh du ü dige Ma , Pete G i goi e!

Es tut u s seh leid, e i hte zu üsse , je es e ste E tzü ke a d seh ald gestö t. Kau hatte
Gringoire seine Lippen an den berauschenden Becher der Freude und des Triumphes gesetzt, als ein Tropfen
Bitterkeit sich in den Trank mischte. Ein zerlumpter Bettler, der, in der Masse verloren, keine Einnahme hatte
halte kö e u d oh e Z eifel kei e hi ei he de E ts hädigu g i de Tasche seiner Nachbarn fand, war auf
den Einfall gekommen, sich auf irgendeinen hervorragenden Punkt zu setzen, um Blicke und Almosen auf sich
hi zule ke ; deshal a e it Hilfe de Pfeile de hi te e E höhu g is zu Ka ies hi aufgeklette t, das das
Gelä de a u te e Teil u zog; do t saß e u d ah die Auf e ksa keit u d das Mitleid de Me ge it
sei e Lu pe u d ei e s heußli he Ges h ü i A sp u h, das sei e e hte A ede kte. Ü ige s
sagte er kein Wort.
Sei S h eige ließ de P olog oh e Hi de is sei e Fo tga g eh e , u d es ä e kei e
u a ge eh e Stö u g daz is he geko e , hätte es ei u glü kli hes Ve hä g is i ht ge ollt, daß de
Stude t Joha es o de Höhe sei es Pfeile s he a de Bettle it sei e Zie e ei e e kte. De junge
Spaß ogel a h i s halle des Gelä hte aus u d ief, oh e si h u die U te e hu g des S hauspiels u d de
allge ei gespa te Auf e ksa keit zu kü e , spöttis h aus: „Seht da de K üppel o Bettle !

Jeder, der einen Stein in einen Sumpf volle F ös he a f ode ei Ge eh i ei e Vogels h a


a s hoß, ka si h ei e Beg iff o de Wi ku g a he , die diese Wo te a hte . G i goi e u de ie du h
ei e elekt is he S hlag ges hüttelt. De P olog a d a ge o he ; alle Köpfe a dte si h unruhig auf den
Bettler, der, weit davon entfernt, sich aus der Fassung bringen zu lassen, in jenem Vorfall nur eine Veranlassung
zu ei hli he E te sah u d it hal ges hlosse e Auge u d klägli he Sti e die Wo te sp a h: „Ha t
E a e !

„Bei ei e Seele , e ide te Joha es, „es ist Clopi T ouillefou. Holla, F eu d! Dei Ges h ü a di
a Bei u e ue ; du hast es auf de A gelegt!

Nach diesen Worten warf er mit der Geschmeidigkeit eines Affen einen kleinen Groschen in den
schmierigen Filz, de de Bettle it sei e k a ke A e hi hielt. De Bettle e pfi g glei hgültig das Al ose
ie de Spott u d fuh it klägli he Sti e fo t: „Ha t E a e !

Dieses Z is he spiel hatte die Auf e ksa keit de Zuhö e et ä htli h o Stü ke a gele kt. Viele
Zus haue , Ro i Poussepai u d alle Ge i htss h ei e klats hte de so de a e Z iegesp ä h laute
Beifall, das itte i P olog de Stude t it sei e k eis he de Sti e u d de Bettle it sei e ei fö ige
Geplä soe e zu este ga e . G i goi e a da ü e seh e d ießli h. Wie e si h o e ste E stau e
e holt hatte, e a te e si h u d ief de ie Pe so e auf de Büh e zu: „Fah t fo t! Zu Teufel! Fah t fo t!
Die eide U te e he ü digte e i ht ei al ei es e ä htli he Blickes.

I de Auge li k fühlte e , ie a ih a de Zipfel sei es Ü e o ks zupfte. Es a de s hö e A


der Gisquette, der durch das Gitter gedrungen war und auf diese Weise seine Aufmerksamkeit in Anspruch
nahm.

„He , sagte das Mäd he , „spiele je e eite ?

„Ge iß , e ide te G i goi e, ü e die F age et as et offe .

„I de Fall, He , fuh sie fo t, „ha e Sie die Güte, i zu e läute …

„Was sie sage e de ? u te a h sie G i goi e. „Seh ge ; hö t!

„Nei , as sie is jetzt gesagt ha e .

G i goi e tat ei e Satz zu ü k, ie ei Ma , de a a ei e Wu de e pfi dli h e üh t hat.

„De Teufel hole das du e Mäd he ! u te e z is he de Zäh e . Vo de Auge li k a


hatte Gisquette bei ihm verspielt.

Unterdes hatten die Schauspieler seiner Ermahnung gehorcht, und das Publikum schickte sich wieder
zu Hö e a , als es e e kte, sie setzte si h iede i Be eits haft zu dekla ie e . Viele S hö heite gi ge
ih z a ei de Lötu g e lo e , o it je e die eide Teile des also g ö li h du hges h itte e Stü kes
iede zusa e a hte . G i goi e hegte au h diese itte e Geda ke . Die Ruhe stellte si h a e all ähli h
iede he ; de Stude t s h ieg, de Bettle zählte ei iges Geld i sei e Hute, u d das S hauspiel erhielt
wieder die Oberhand.

Es a i kli h ei s hö es We k, u d a kö te, ie es s hei t, e ittels ei ige Ve ä de u ge


o h jetzt da it E folg ha e . Die Ei leitu g, ei e ig gedeh t u d lee , das heißt hi si htli h de Regel , a
einfach und Gringoire bewunderte ihre Klarheit vor dem aufrichtigen Heiligtum seines inneren Richterstuhls. Wie
man sich denken kann, waren die vier Personen von ihrer Reise durch die vier Erdteile, auf der sie keine
Gelegenheit fanden, sich ihren goldenen Delphi auf gute Ma ie o Halse zu s haffe , ei e ig üde. Da it
a de ei Lo des u de a e Fis hes u d tause d za te A spielu ge auf de ju ge B äutiga de
Margarete von Flandern verbunden, der damals in trauriger Abgeschiedenheit zu Amboise lebte und sich nicht
ei falle ließ, daß Baue sta d u d Geistli hkeit, Adel u d Kauf a ssta d u sei et ille ei e Reise u die
Welt ge a ht hatte . Ge a te Delphi also a ju g, s hö , sta k u d o alle de Soh des Lö e o
Frankreich, ein herrlicher Vo sp u g alle kö igli he Tuge de ! I h gestehe, diese küh e Metaphe ist
e u de u gs ü dig, u d die Natu ges hi hte des Theate s i d a ei e Tage de Allego ie u d de
kö igli he Ho hzeitsfeie auf kei e Weise o ei e Delphi , Soh des Lö e , si h abschrecken lassen. Das ist
eben das seltene und Pindarische Gemisch, das den Enthusiasmus beweist. Dennoch, um auch der Kritik ihren
Teil zu lasse , hätte de Di hte diese s hö e Idee i e ige als z eihu de t Ve se e t i kel kö e . A e
das Mysteriu sollte o z ölf Uh ittags is ie Uh a h ittags, a h de Befehle des He P ot,
daue , u d es ußte also do h et as gesagt e de . Ü ige s hö te a it alle Geduld zu.

Plötzli h öff ete si h, itte i ei e St eite z is he Mada e Kauf annsstand und Madame Adel, als
Meister Bauernstand den wunderbaren Vers sprach:

Nie sah a i de Wald ei ut ge Tie , die Tü a h de u esetzte Gale ie, die is dahi auf so
ungeziemende Weise geschlossen blieb, auf eine noch bei weitem mehr ungeziemende Art, und die laute Stimme
des Tü hüte s ief: „Sei e E i e z de Ka di al o Bou o !

3. Der Herr Kardinal

A e G i goi e! De Lä alle doppelte Peta de a St. Joha istage, die Sal e o z a zig
Hake ü hse , das Auffliege des Pul e agazi s a To e du Te ple hätte ih i ht so s h e zhaft die Oh e
e letzt, als i diese feie li he u d d a atis he Auge li k die e ige Wo te i Mu des des To hüte s:
„Sei e E i e z de Ka di al o Bou o !

Peter Gringoire freilich hegte weder Fu ht o h Ve a htu g gege de Ka di al. E esaß ede je e
S h ä he, o h diese F e hheit. Ei ah e Eklektike , ie a gege ä tig sage ü de, gehö te e zu de
e ha e e u d feste Geiste , die i e fest, uhig u d ge äßigt, stets i de Mitte leiben und von Vernunft
u d li e ale Philosophie ü e sp udel , a e zuglei h die Ka di äle au h ho h zu a hte isse . Ei t effli hes
u d ie u te o he es Ges hle ht o Philosophe , de e die Weisheit glei h ei e z eite A iad e ei K äuel
gab, das sie seit Anfang der Welt im Labyrinth der menschlichen Dinge entwickeln, findet man sie in allen Zeiten
als diesel e , das heißt it ei ige Ve ä de u ge a h de Zeit e hält isse iede .

In dem unangenehmen Eindruck, den des Kardinals Gegenwart bei Peter Gringoire erweckte, lag also
ede Haß o h Ve a htu g; allei de Di hte fü htete ei e a e alige Stö u g des Stü kes. Sei e Beso g is
a d u zu ald e i kli ht. Das E s hei e Sei e E i e z a hte das Pu liku i Auf uh . Alle Köpfe
wandten sich zu Gale ie. Kei e ollte eite hö e . „De Ka di al! De Ka di al! e tö te es aus jede Mu de;
de u glü kli h P olog a d zu z eite Male u te o he .

De Ka di al e eilte ei e Auge li k auf de S h elle de Gale ie. Wäh e d e sei e zie li h


glei hgültige Bli k auf das Pu liku a f, e doppelte si h de Lä . Jede ollte ih esse sehe ; es s hie ,
jeder wollte seinen eigenen Kopf auf die Schultern seines Vordermannes stellen. Er war auch wirklich ein hoher
He , u d sei A li k ußte ohl jedes andere Schauspiel aufwiegen. Karl, Kardinal von Bourbon, Erzherzog
u d G af o L o , P i as o Gallie , a du h sei e B ude Pie e, He o Beaujeu, de die älteste
To hte des Kö igs gehei atet hatte, u d sei e Mutte Ag es o Bu gu d z ugleich mit Ludwig XI. und mit Karl
de Küh e e a dt. De o he s he de Cha akte zug dieses P i as a de Si ei es Höfli gs u d
Ergebenheit gegen die Gewalt. Man mache sich deshalb eine Vorstellung von den zahllosen Verlegenheiten, die
ihn diese doppelte Verwandtschaft schuf, und von den zeitlichen Klippen, zwischen denen seine gleistliche Barke
la ie e ußte, u ede a Lud ig, o h a Ka l zu s heite , je e Sz lla u d Cha dis, die de He zog o
Nemours und den Connetable von Saint-Pol bereits verschlungen hatte. Dem Himmel sei Dank, er hatte die
gefäh li he Fah t glü kli h oll a ht u d a oh e Hi de is a h Ro gela gt. Allei o au h i Hafe ,
erinnerte er sich eben, weil er im Hafen war, nie ohne Unruhe der Gefahren seines so lange unruhigen und
ühsa e politis he Le e s.

Ü ige s a e ei gut ütige Ma ; e füh te das Le e ei es lustige Ka di als, e heite te si h ge


it de kö igli he Ge ä hs o Challoa , ga hü s he Mäd he eit lie e Al ose als alte Wei e , u d
war deshal ei Pa ise Volke seh elie t. We e ausgi g, u ga ih stets ei klei e Hof o Bis höfe u d
Ä te aus hohe Sta , it u te u d gala te Si , die i Notfall au h ei gutes Mahl i ht
e s h ähte ; eh als ei al ah e die t effli he u d a dä htige F aue o St. Ge ai d Au e e ga
g oßes Ä ge is, e sie des A e ds ei de e leu htete Fe ste des Palais Bou o o ü e a delte u d
o de sel e Sti e , die ih e die Vespe gesu ge hatte , ei Gläse kla g die a his he Wo te
Be edikts XII. e ah e : „Bi a us papalite .

Oh e Z eifel e ah te ih diese du h so ge e hte A sp ü he e o e e Volkstü li hkeit o jede


ü le E pfa g de Me ge, die de Auge li k o he o h so u zuf iede u d zu A htu g gege ei e Ka di al
u so e ige gesti t a , da sie a de sel e Tage si h ei e Papst ähle ollte. Jedo h hege die Pa ise
kei e la ge G oll; auße de hatte die gute Bü ge ü e de Ka di al dadu h gesiegt, daß sie das Stü k zu
Auffüh u g a hte , u d it diese T iu ph a e sie zuf iede . Auße de a de He Ka di al ei s hö e
Ma ; e t ug ei p ä htiges otes Kleid u d ah si h seh gut da i aus; das heißt, e hatte alle F aue fü si h,
folgli h die esse e Hälfte des Pu liku s. Ge iß ä e es u ge e ht und ein Zeichen von schlechtem Geschmack,
ei e Ka di al auszupfeife , eil e i S hauspiele auf si h hatte a te lasse , e e ei s hö e Ma a
und sein rotes Kleid geschmackvoll trug.

E t at also ei , g üßte die Ve sa lu g it je e Lä hel de G oße fü ih Volk, das je e seit


u de kli he Zeite fü die Me ge o ei a de gee t ha e . La gsa e S h ittes gi g e auf sei e Sessel o
Scharlachsamt zu und schien seinen Mienen nach an ganz andere Dinge zu denken. Sein Gefolge, das wir
gegen ä tig sei e Ge e alsta o Bis höfe u d Ä te e e ü de , a h i die Gale ie, i ht oh e
Ve doppelu g des Lä s u d de Neugie des Pa te es, ei . Alle su hte sie si h ei a de zu zeige u d zu
e e . Kei e spa te Ve a htu g u d S hi pf ö te . Die Studenten fluchten. Es war ihr Tag; der Tag der
Na heit, de jäh li he Satu alie u d O gie de Pa la e tss h ei e u d Stude te . Jede S hä dli hkeit a
a diese Tage geheiligt u d e lau t. Jede hatte si h ei e de eue A kö li ge de Gale ie zur Zielscheibe
ge o e , ei e s h a ze , g aue , eiße ode iolette Cho o k. Joha es F ollo o Mole di o hatte, als
Bruder des Archidiakons, sich keck einen roten auserkoren und sang kreischend mit frechen Blicken auf den
Ka di al: „Cappa epleta e o!
Alle diese Einzelheiten, die wir hier zur Erbauung des Lesers genau berichten, wurden so sehr von dem
allge ei e Lä e s hlu ge , daß sie i ih u te gi ge , e o sie zu Gale ie gela gte . Ü ige s hätte de
Ka di al si h da u i ht gekü e t; de die F eiheit dieses Tages lag i de Sitte . Ü ige s ekü e te ih
au h ei e a de e So ge, u d sei e Mie e zeigte du haus, ie seh e da o ei ge o e a , ä li h die
Gesandtschaft von Flandern, die fast zugleich mit ihm die Galerie betrat. E a z a kei g oße Politike u d
ü e e h ete au h i ht die ögli he Folge de Hei at sei e Kusi e Mada e Ma ga ete o Bu gu d it
de Dauphi o Vie e; au h i ht, ie la ge das zusa e gelei te Ei e stä d is z is he de He zog o
Öste ei h u d de Kö ig o F a k ei h äh e ü de; au h die seh geeh te Gesa dts haft des He He zogs
o Öste ei h a hte de Ka di al kei e So ge , a e sie a ih i jede Hi si ht lästig. Es a i de Tat ei
e ig ha t, daß e , Ka l o Bou o , u eka te Bü ge sleute ohl e pfa ge u d e i te ußte; e , ei
Ka di al, kei e höhe e Pe so e als S höffe , e , ei F a zose u d u te e Gesells hafte , Fla lä de u d
Bie t i ke , die si h ih es Ge ste safts i ht ei al öffe tli h s hä te . Dies a ge iß ei e de la g eiligste
F atze , die e zu Ve g üge des Kö igs s h eide ußte.

E a dte si h it ge au e e h ete G azie de e hatte la ge da auf studie t zu Tü , als de


Tü hüte i laute Baß hi ei ief: „Die He e A gesa dte des He He zogs o Öste ei h!

Hierauf traten mit einem Ernst, der dem munteren geistlichen Gefolge des Kardinals in grellem Kontrast
sta d, die a htu d ie zig Gesa dte Ma i ilia s o Öste ei h paa eise ei . A ih e Spitze a delte de
eh ü dige Vater in Gott, Jehan, Abt von Saint-Bertin, Kanzler des goldenen Vlieses, und Jacques de Goy, Herr
Dau , Ho ha t a o Ge t. I de Ve sa lu g he s hte ei e o u te d ü kte La he egleitete Stille,
u alle die so de a kli ge de Na e u d ü ge li he Wü de zu e eh e , die jegli he diese Pe so e
i u e s hütte li he Ruhe de Tü hüte itteilte, de sie da e stü elt du hei a de i s Pu liku
hi ei a f. Es a e Meiste Lo s Roelof, S höffe de Stadt Lö e ; He Paul o Baeust, He o Voirmizelle,
P äside t o Fla de ; Meiste Jeha Coleghe s, Bü ge eiste o A t e pe ; Meiste Geo g de la Moe e,
e ste S höffe de Kue de Stadt Ge t; Meiste Gheldo f a de Ha e, ei a de e S höffe de ge a te Stadt
us ., A tsleute, S höffe , Bü ge eiste ; Bü ge eiste , S höffe , A tsleute; sä tli h steif, s h e fällig,
geputzt it Sa t u d Da ast, gehüllt i s h a zseide e O e kleide it di ke golde e Quaste , ü ige s
gut ütige fla lä dis he Köpfe, ü dige u d st e ge Gestalte . Ei e a jedoch davon ausgenommen. Seine
Gesi htszüge a e fei , listig, klug, sei Mu d zu Hälfte de ei es Affe , zu a de Hälfte de ei es
Diplo ate . De Ka di al gi g ih it d ei S h itte u d ei e tiefe Ve eugu g e tgege , u d de o h hieß
er nur Wilhel R , Rat u d Pe sio ä de Stadt Ge t.

We ige Pe so e ußte , as e a . Ei selte e Geist, ä e e i de Zeite ei e Re olutio i


St o e o a ges h o e ; allei i fü fzeh te Jah hu de t a d e auf s hlei he de I t ige u d auf ei
Leben in de Mi e es h ä kt, ie de He zog o St. Si o sagt. Ü ige s ußte de e ste Mi ie e Eu opas
ih a h Ve die st zu s hätze . R i t igie te it Lud ig XI. auf e t aute Fuße u d ste kte oft sei e Ha d i
die gehei e A eite des Kö igs. Allei alle diese Di ge a e de Volks e ge u eka t, die ü e die
Höfli hkeit des Ka di als gege diese s h ä htige Gestalt e stau te.

4. Meister Jakob Coppenole

Wäh e d de Ratshe o Ge t u d die E i e z eide ei e tiefe Ve eugu g austaus hte u d it


leise Sti e ei ige Wo te e hselte , e s hie ei Ma o hohe Wu hs, it eite S hulte u d g oße
Gesi ht zuglei h e e R , u ei zut ete ; e gli h ei e Bulle eiße e e ei e Fu hs. Sei e Mütze o
Filz und sein ledernes Wams stachen sonder a gege Sa t u d Seide a , die ih u ga e . De Tü hüte hielt
ih fü ei e e i te Reitk e ht u d ies ih zu ü k.

„He, F eu d, lei t zu ü k!

De Ma it de lede e Wa s stieß ih it de S hulte .

„Was ill de S huft! ief e it so laute Sti e, daß die Wo te i ga ze Saale ide hallte ,
äh e d das Pu liku auf dies so de a e Z iegesp ä h auf e ksa laus hte.

„Siehst du i ht, e i h i ?

„Eue Na e? f agte de Tü hüte .

„Jako Coppe ole. – „Eue Sta d? – „St u pf a he , i S hilde de d ei Kett he zu Ge t. – Der


Tü hüte fuh zu ü k. Es a o h e t ägli h, S höffe ode Bü ge eiste a zukü dige ; a e ei e
Strumpfmacher, wie hart! Der Kardinal stand auf Dornen. Das ganze Publikum horchte und schaute. Schon zwei
Tage uälte si h die E i e z, je e fla lä dis he Bä e zu le ke , u ih e de ot e dige A sta d zu
e teile , desse sie edu fte , u i Pu liku zu e s hei e , a e je e Tölpel a do h zu ha t! Wilhel R
a e ahte si h de Tü stehe it sei e fei e Lä hel .

„Kü digt Meiste Jako Coppe ole, de S h ei e de S höffe de Stadt Ge t, a , sagte e ih i s Oh .


– „Tü stehe , ief de Ka di al it laute Sti e, „kü digt Meiste Jako Coppe ole a , de S h ei e de
S höffe de du hlau htige Stadt Ge t.

Das war ein Fehler. Wilhelm Rym hatte ganz allein die Schwierigkeit beseitigt, aber Coppenole hatte die
Wo te des Ka di als e o e . „Nei , ei Gottes K euz , ief e it ei e Do e sti e; „Jako Coppe ole,
St u pf a he ! Hö st du, Tü stehe ? Nichts mehr, nichts weniger. Gottes Kreuz! Strumpfmacher ist schon
ge ug. De He E zhe zog hat eh als ei al i ei e Lade sei e Ha ds huh gekauft.

Gelä hte u d Beifallklats he e ah a o alle Seite . Ei Witz i d stets i Pa is e sta den


u d e t eh t deshal ie des Beifalls. Hie zu ka o h, daß Coppe ole zu Volke gehö te, u d daß das ih
u ge e de Pu liku aus de Volke esta d. Au h ka ih gege seitiges Ve stä d is s h ell, elekt is h
zusta de, glei hsa als efä de si h alle auf ei e e e e Bode . Die ho hfah e de Tölpelei des
fla lä dis he St u pf a he s, ie e die Hofleute i Ve lege heit a hte u d de ütigte, hatte i alle
ple ejis he Ge üte ei u esti tes u d i fü fzeh te Jah hu de t o h i ht deutli hes Gefühl on
Wü de e e kt. Je e St u pf a he a ja ih esglei he u d hielt de He Ka di al die Sta ge. Ge iß, ei
süße Geda ke fü a e Teufel, die a Geho sa u d A htu g gege die Die e de Se gea te des Bailli, des
A tes o Ste. Ge e i e, des S hleppe t äge s S . E i e z ge öh t a e .

Coppe ole g üßte stolz die E i e z, die de ä htige u d o Lud ig XI. gefü htete Bü ge de
G uß e ide te, äh e d Wilhel R , de e stä dige u d oshafte Ma , ie Phillipp o Co i es ih e t,
eide it spöttis he u d ü e lege e Lä hel et a htete. De Ka di al a auße Fassu g u d e d ießli h;
Coppenole ruhig und hochfahrend, dachte vielleicht, sein Titel als Strumpfmacher sei ebensogut wie jeder
andere, und Marie von Burgund, Mutter jener Margarete, die Coppe ole heute e hei atete, hätte iellei ht ih
als Ka di al e ige gefü htet, ie als St u pf a he ; de kei Ka di al hätte die Ge te gege die
Gü stli ge de To hte Ka ls des Küh e i Auf uh ge a ht, kei Ka di al hätte die Volks asse it einem Wort
gege ih e Bitte u d T ä e gestählt, als die He i o Fla de ih Volk a Fuße des S hafotts u ih Le e
a flehte; äh e d de St u pf a he u sei e Elle oge zu e he e au hte, da it die Köpfe de
erlauchten Herren Guy von Hymbercourt und Kanzler Wilhelm Hugonet auf den Boden rollten.
Ü ige s a fü de a e Ka di al o h i ht alles o ei; e ußte de itte Kel h, i so s hle hte
Gesells haft si h zu efi de , is auf die Hefe lee e . De Lese hat ge iß de f e he Bettle noch nicht
e gesse , de i A fa ge des Gesp ä hs si h a die F a se de Gale ie des Ka di als a gekla e t hatte. Die
A ku ft de e ha e e Gäste a hte ih du haus i ht dahi , sie loszulasse ; äh e d die P älate u d
Gesa dte si h als fla lä dis he He i ge auf de Stühle de T i ü e zusa e pa kte , hatte e sei e Bei e
ge ä hli h ü e de Balke gek euzt. Die U e s hä theit a u e hö t; au h a e ie a d i e ste
Augenblicke, solange die Aufmerksamkeit von andern Dingen in Anspruch genommen wurde, aufgefallen. Er
seinerseits merkte durchaus nichts; er wiegte sein Haupt mit der Sorglosigkeit eines Neapolitaners und
iede holte o Zeit zu Zeit as hi e äßig: „Ha t E a e ! Au h a e ah s hei li h de ei zige i
ganzen Publikum, der bei de Za k des Tü stehe s it Coppe ole i ht ei al ge uht hatte, das Haupt zu
e de . Nu ollte de Zufall, daß de Meiste St u pf a he aus Ge t, it de das Volk s ho so le haft
s pathisie te, i de e ste Reihe de Gale ie u d z a ge ade ü e de Bettler sich niedersetzte. Man
e stau te i ht e ig, als a e li kte, ie de fla lä dis he Gesa dte, a hde e de Bettle u te sei e
Augen genau betrachtet hatte, ihn freundschaftlich auf die mit Lumpen bedeckte Schulter klopfte. Der Bettler
drehte si h u , Ü e as hu g, Wiede e ke u g, He ze se gießu g p ägte si h auf eide Gesi hte aus; da
k üpfte de St u pf a he it de Bettle leise ei Gesp ä h a , oh e si h u die ü ige Zus haue zu
ekü e ; eide d ü kte si h die Hä de, u d die Lumpen Clopins brachten, auf dem goldgewirkten Brokat
der Estrade ausgebreitet, denselben Eindruck hervor, wie eine Raupe auf einer Orange.

Die Neuheit dieses so de a e Auft itts e e kte ei e so f öhli he Lä i Saale, daß de Ka di al


ihn bald beme ke ußte; e leh te si h hi ü e , u d da e o sei e Sitze aus u u ollko e de
s h utzige Kittel des Bettle s sehe ko te, glau te e atü li h, de Bettle itte u Al ose , u d ief,
e pö t ü e die Ke kheit: „He Bailli des Palais, e ft de S huft i de Fluß!

„Gottes K euz, He Ka di al , ief Coppe ole, oh e die Ha d Clopi s fah e zu lasse , „e ist ei e
ei e F eu de!

„B a ! B a ! ief die Masse, u d o de Auge li k a esaß Meiste Coppe ole i Pa is ie i Ge t


g oße K edit ei Volk; de Leute a h sei e S h itt lei t e ie aus, e sie so täppis h si d, ie
Philipp o Co i es sagt. De Ka di al iß si h auf die Lippe . E eigte si h zu sei e Na h a , de A t o
Ste. Ge e i e, u d sagte it hal laute Sti e: „S hö e Gesa dte s hi kt u s de He E zhe zog, u
Mada e Ma ga ete a zukü dige . – „Eu e E i e z , e ide te de A , „ e lie t Ih e Höfli hkeit ei diese
fla lä dis he S h ei e üssel . Ma ga itas a te po os.

„O ei , sagte lä hel d de Ka di al. „Po os a te Ma ga ita .

De klei e Hof i Cho o k a ü e dies Wo tspiel e tzü kt; de Ka di al fühlte ei ige E lei hte u g,
denn mit Coppenole war er quitt; auch sein Witz fand Beifall.

Jetzt öge dieje ige u se e Lese , die i sta de si d, sich ein Bild oder eine Idee zu verallgemeinern,
ie es i heutige Stile heißt, die F age e lau e , o sie si h ei e deutli he Vo stellu g o de S hauspiele
ilde , el hes das eite Re hte k des g oße Saales i de Auge li ke, ei de i e eile , darbot. Mitten
i Saal sta d, a die estli he Maue geleh t, ei e p ä htige u d eite Gale ie it Gold okat, auf die ei e
Me ge o e ste Pe so e , a gekü digt o de k eis he de Sti e des Tü hüte s, du h ei e klei e
gotis he Tü ei get ete a e . I de e ste Reihe saße iel eh ü dige Pe so e , i He eli , Sa t u d
S ha la h gehüllt. U die Gale ie, die s h eige d u d e st lie , he s hte u te g oße Lä u d g oßes
Ged ä ge. Ge iß, das S hauspiel a e k ü dig u d e die te ohl die Auf erksamkeit der Zuschauer. Was
sollte a e do t u te , ga z a E de, je e Büh e, it ie u ts he kig gekleidete Pe so e o e u d ie
a de u te ? Was edeutete a de Seite de Büh e ei Ma it lasse Gesi ht u d s h a ze Kleid? A h,
lieber Leser, es war Peter Gringoire und sein Prolog.

Vo de Auge li k a , o de Ka di al he ei t at, hatte G i goi e si h u aufhö li h u das Heil sei es


P ologs ge uält; zue st hatte e de plötzli h a e he de S hauspiele ei ges hä ft, fo tzufah e u d die
Sti e zu e he e ; als e a e sah, daß ie a d hö te, at e sie sel st zu s h eige ; seit ei e Vie telstu de,
u gefäh äh e d de Zeit, äh e d de die U te e hu g daue te, hatte e u aufhö li h it de Fuße
gesta pft, Gis uette u d Li a de a ge edet; seine Nachbarn zur Fortsetzung ermutigt; alles vergeblich; keiner
ließ o Ka di al, de Gesa dts haft u d de Gale ie a , de ei zige Ze t u des u geheu e Zi kels alle
Bli ke. Ma uß au h glau e , u d i sage es it Bedaue , daß de P olog i de Auge li k lästig zu
e de a fi g, als Sei e E i e z e s hie u d auf so fu ht a e Weise Stö u g e u sa hte. Ü ige s u de auf
der Marmortafel, wie auf der Galerie, dasselbe Schauspiel gegeben, ein Konflikt zwischen Bauernstand und
Geistlichkeit, zwischen Adel und Kaufmannsstand. Und viele Leute zogen es vor, ihn lebend, atmend, handelnd,
si h stoße d, als Fleis h u d K o he i de fla lä dis he Gesa dts haft, de is höfli he Hofe, u te de
Kleid des Kardinals und Coppenoles Wams zu schauen, als geschminkt, geputzt, in Versen redend und in gelbe
u d eiße Tu ike , o ei ih G i goi e geste kt hatte, ei ge i kelt. Als a e u se Di hte sah, die Ruhe sei
ei e ig he gestellt, e fiel e auf ei e K iegslist, die alles hätte ette kö e . E a dt e sich zu einem
Na h a , ei e a e , eite u d geduldige Gestalt, it de Wo te : „He , e a do h iede a fi ge!
– „Was? f agte sei Na h a . – „Nu , das M ste iu . – „Wie es Eu h elie t, He . –

Diese hal e Beifall ge ügte G i goi e. E et ie sei Ges häft sel st, is hte si h so gut ie ögli h
u te die Me ge u d fi g a zu s h eie : „He! Fa gt iede a ! Fa gt iede das M ste iu a !

„Teufel! ief Joha es o Mole di o, „ as si ge die do t hi te ? G i goi e a hte Lä fü ier.)


Sagt, Ka e ade , ist das M ste iu i ht s ho aus? Die olle iede a fa ge ! Das ist i ht e ht!

„Nei , ei ! iefe alle Stude te , „ iede it de M ste iu ! A e G i goi e e ielfältigte si h u d


s h ie u u so stä ke : „Fa gt iede a !

Dies Ges h ei zog die Auf e ksa keit des Ka di als auf si h. „He Bailli des Palais , sagte e zu ei e
g oße s h a ze Ma , de i ht eit o ih e tfe t sta d, „ ie he die Teufel de Weihkessel? Sie a he
ei e Hölle lä .

Der Bailli des Palais nahte sich Ihrer Eminenz und setzte ihr stotternd den Zwiespalt im Volk auseinander,
i ht oh e ih hö hstes Miß e g üge zu efü hte : ie Mittag o Ih e E i e z da a , u d ie die
Schauspieler gezwungen wurden, anzufangen, ohne Ihre Eminenz er a te zu kö e . De Ka di al la hte laut.
„Mei e T eu , sagte e , „de He Rekto de U i e sität hätte ohlgeta , es e e so zu a he . Was ei t Ih ,
Meiste Wilhel R ?

„Du hlau htige He , e ide te Wilhel R , „seie i zuf iede , de ei e Hälfte glü kli h
e tga ge zu sei . So ha e i i e ge o e . – „Dü fe die S hu ke ih e Posse fo tspiele ? f agte de
Bailli. – „Nu eite , i gilt es glei h; i h ill u te des i ei e B e ie lese .

Der Bailli trat an den Rand der Galerie und rief, nachdem er durch eine Bewegung der Hand
Stillschweigen geboten:

„Bü ge u d Ei oh e ! U dieje ige , die olle , daß a iede a fä gt, u d au h dieje ige , die
olle , daß a aufhö t, zu ef iedige , efiehlt die E i e z, daß a eite spiele.
Beide Pa teie kostete es Ü e i du g, si h i dies S hi ksal zu e ge e . De S h iftstelle u d das
Pu liku hegte da ü e o h la ge G oll gege de Ka di al.

Die Schauspieler begannen aufs neue, ihre Verse zu deklamieren, und Gringoire hoffte wenigstens, der
o h ü ige Teil sei e Di htu g e de gehö t e de . Do h a h, au h hie i a d e ald getäus ht, ie i de
ü ige T äu e sei e Hoff u g. I Pu liku he s hte ei ige Stille; allei G i goi e hatte i ht e e kt, daß
in dem Augenblick, o de Ka di al de Befehl zu Weite spiele ga , die Gale ie ei eite o h i ht gefüllt
a . Na h de fla lä dis he Gesa dte ka e eue Pe so e , de e Na e , o de k eis he de Sti e
des Tü hüte s itte i de Dialog ges hleude t, do t et ä htli he Ve üstu g a i htete . Ma de ke si h
itte i ei e D a a das Gek eis h ei es Tü stehe s als Pa e these z is he z ei Ve se ! Es a u e t ägli h!

G i goi e a d ü e diese so de a e Begleitu g sei e Ve se, du h die es s h e a d, de Stü k zu


folge , u so eh e pö t, als e si h i ht e hei li he ko te, ie die Teil ah e i e stieg, u d ie
sei e We ke eite i hts fehlte, als daß a es hö e ko te. Es a i kli h s h ie ig, si h ei e i ige e
und mehr dramatische Verschlingung zu erdenken. Die vier Personen des Prologs klagten in ihrer furchtbaren
Ve lege heit, als Ve us i Pe so e a i essu patuit dea i ei e s hö e Kleide auft at, o auf das Wappe
de Stadt Pa is, ei S hiff, gesti kt a . Sie ah je e de s hö ste F au e sp o he e Delphi fü si h sel st
i A sp u h. Jupite , desse Do e a i A kleidezi e s ho ülle hö te, ka he ei, sie zu
u te stütze , u d die Götti a i Beg iff, de Sieg da o zut age , das heißt, ei fa h gesp o he , de He
Dauphi zu hei ate , als ei klei es, i eiße Da ast gekleidetes Ki d e s hie , das, als deutli he
Pe so ifizie u g de P i zessi o Fla de ei e Pe le i de Ha d t ug, u it F au Ve us zu kä pfe . Ei
wahrer Theatercoup und zugleich die entscheidende Wendu g des Stü kes. Na h ei ige Za k a e Ve us,
Ma ga eta u d die Allego ie ü e ei geko e , si h auf das s ha fsi ige U teil de heilige Ju gf au zu
e ufe . Auße de a o h ei e s hö e Rolle die Leite hi aufgestiege , Do Ped o, Kö ig o
Mesopotamien, aber bei den vielen Unterbrechungen konnte man nicht unterscheiden, wozu sie eigentlich da
war.

A e es ist u das Stü k ges hehe . De a h, Meiste Coppe ole, de St u pf a he , steht plötzli h
auf, und Gringoire vernimmt, wie er mitten in allgemei gespa te Auf e ksa keit die flu h ü dige Rede hält:

„Ih He Bü ge u d Ju ke o Pa is! Gottes K euz, i ist u eg eifli h, as i hie t ei e ! I h sehe


do t i Wi kel auf de Ge üst Leute, die si h das A seh ge e , als ollte sie si h s hlage ; i h eiß i ht, o
das ei M ste iu ist, ie ih s e t, a e es ist la g eilig; sie za ke si h it de Zu ge u d tu eite i hts.
Schon seit einer Stunde erwarte ich den ersten Schlag; nichts kommt; es sind Memmen, die sich mit
S hi pf ö te k atze . Ma hätte Faustkä pfe aus Lo do u d Rotte da ko e lasse solle ; da sähet
ih Fausts hläge, die a eithi gehö t hätte; das ä e s hö ! A e dies da ist e ä li h! Sie sollte
wenigstens einen Mohrentanz oder eine andere Mummerei zum besten geben. Von dem da hat man mir nichts
gesagt, sondern ein Narrenfest und die Wahl eines Narrenpapstes versprochen. Auch wir haben in Gent unsern
Na e papst, u d Gottes K euz! Hie i stehe i kei e a h. A e i a he s so: Ma e sa elt si h, ie
hier; dann steckt jeder nach der Reihe seinen Kopf durch ein Loch und schneidet den andern eine Fratze;
de je ige, desse F atze die häßli hste ist, i d u te de Zu uf alle zu Papst ge ählt. Das ist seh spaßhaft.
Wollt ih , daß i eue Papst a h de Sitte ei es La des ähle ? Das ist i e e ige la g eilig, als diese
S h ätze zu hö e . Wolle sie e e falls ih e F atze i de Luke s h eide , so solle sie itspiele . Was ei t
ih , ih He e Bü ge ? Hie ist ei u de li hes Ge is h eide Ges hle hte , u d i ha e hie ge ug häßli he
Gesi hte , u ei e s hö e F atze zu s h eide .
De Vo s hlag des St u pf a he s a d it sol he Begeiste u g o de Bü ge aufge o e , die
si h ges h ei helt fühlte , Ju ke ge a t zu e de , daß jede Wide sta d utzlos a . Ma ußte de
St o e folge . G i goi e e a g sei A tlitz it eide Hä de .

5. Quasimodo

I ei e Auge li k a alles e eit, Coppe oles Ei fall zu Ausfüh u g zu i ge . Bü ge , Stude te


und Gerichtsschreiber legten Hand a s We k. Die de Ma o tafel gege ü e liege de klei e Kapelle a d zu
Theate fü die F atze ausge ählt. Ei e ze o he e klei e Fe ste s hei e i Fo de gotis he Rosette ü e
de Tü ließ ei e stei e e K eis offe , du h de , ie a ü e ei ka , die Bewerber den Kopf stecken
sollte . U do t hi aufzu ei he , ge ügte es, auf die To e zu klette , die a , i h eiß i ht ohe ,
he eiges hafft u d so gut ie ögli h aufei a de gelegt hatte. Es a es hlosse , jede Be e e , Ma ode
Weib (denn ma ko te au h ei e Päpsti ähle , sollte, u de Ei d u k de F atze ju gf äuli h u d fi s h
zu este zu ge e , si h das Gesi ht e hülle u d i de Kapelle e e ge , is de Auge li k de
E s hei u g geko e ä e. I ei e Auge li k a die Kapelle oll Be e e , hi te de e a die Tü
zus hloß.

Coppe ole efahl, leitete u d o d ete o sei e Platze aus alles. Wäh e d des Lä s hatte si h de
Ka di al, e e so ie G i goi e auße Fassu g ge a ht, it sei e Gefolge u te de Vo a de de Vesper
u d a de e Ges häfte e tfe t, oh e daß die Volks asse, die sei e A ku ft i sol he Auf egu g e setzt, si h
i ge i gste u sei e A ga g ekü e te.

Die Fratzen begannen. Die erste Figur, die in der Luke sich zeigte, hatte rote, aufgeschlagene
Augenwimpern, einen Mund, der aufgerissen war wie ein Rachen, und eine Stirn, die an Runzeln den
Husa e stiefel aus Napoleo s He s haft gli h. Sie e e kte ei so u auslös hli hes Gelä hte , daß Ho e
je es Pu liku fü sei e Götte gehalte hätte. Ei e z eite, d itte F atze folgte, da ei e ie te, ei e fü fte,
u d stets a d Gelä hte u d F eude ges h ei e doppelt.

Es ga ede Stude te , o h Gesa dte, o h Bü ge , ede Mä e , o h Wei e ; es ga kei e


Clopin Trouillefou, keinen Gilles Lecornu, keinen Robin Poussepain; jede Einzelheit erlosch in der allgemeinen
Ausgelasse heit. De ga ze Saal a i hts als ei g oße S h elzofe o F e hheit u d Lust a keit, o jede
Mund ein Schrei, jedes Auge ein Blitz, jedes Gesicht eine Fratze war, alles schrie und heulte. Die sonderbaren
Gesi hte , el he i de Luke a hei a de it de Zäh e k i s hte , gli he i die Glut ges hleude te
B ä de ; o de glühe de Volks asse e ho si h, ie de Du st des S h elzofe s, ei s ha fes pfeife des
Ge äus h, lä e d ie die Flügel ei e Wespe.

„Ho! He! Ve flu ht! – Sieh die Fratze! – Sie taugt nichts. – Eine andere! – Guillemette Maugerepuis, sieh
das O hse aul! Es fehle ih u die Hö e . Dei Ma ist es i ht. – Eine andere Fratze! – Betrug! Man darf
nur sein eigenes Gesicht zeigen! – Ich ersticke! – Da ist ei e , desse Oh e i ht hi du h kö e ! U d so
weiter.

Gringoire hatte sich indessen wieder gesammelt, nachdem der erste Augenblick der
Niede ges hlage heit o ü e a . E stählte si h gege sei U glü k. „Fah t fo t! hatte e zu d itte al
sei e S hauspiele , de Sp e h as hi e , zuge ufe ; da s h itt e it g oße S h itte o de
Ma o tafel o ü e u d faßte de Geda ke , au h sei e seits si h i de Luke de Kapelle zu zeige , ä e es
au h u , u das Ve g üge zu ha e , de u da k a e Volk ei e F atze zu s h eide . – Aber nein, dachte er,
das ä e ei e u ü dig; kei e Ra he! Kä pfe i is a s E de! G oß ist de Ei fluß de Poesie aufs Volk; i h
füh e es i zu ü k! Sehe ill i h, e de Sieg ge i t, die F atze ode die s hö e Kü ste.

A h, e a de ei zige Zus haue sei es Stü kes ge lie e ! Es a ih o h s hli e e ga ge ; de


e sah u o h die Rü ke . A e ei , au h de u geduldige di ke Ma , de e s ho ei al i kritischen
Auge li k u Rat f agte, sta d it de Gesi ht gege die Büh e.

G i goi e a d i G u de sei es He ze s ü e die T eue sei es ei zige Zus haue s ge üh t. E gi g auf


ih zu, s hüttelte ih sa ht a A , ih a zu ede ; de a e Ma hatte si h ä li h auf das Gelä de gestützt
u d s hlief ei e ig. „He , sagte G i goi e, „i h da ke Eu h! – „Wofü ? f agte de di ke Ma gäh e d. –
„I h sehe, as Eu h la g eilt , ega de Di hte aufs eue; „de Lä da hi de t Eu h, ge ä hli h zuzuhö en.
Be uhigt Eu h. Eue Na e soll dafü auf die Na h elt ko e ; elie t es Eu h, i ih zu e e . – „Re auld
Chateau, Siegel e ah e des Châtelet o Pa is, Eu h zu die e . – „Hie seid Ih de ei zige Rep äse ta t de
Muse . – „Zu gütig, He . – „Ih seid de ei zige, de das Stü k, ie es si h gezie t, gehö t hat. Wie fi det Ih
es? – „Oh, Oh! e ide te die u zu Hälfte e a hte Magist atspe so , „ e ht hü s h, i de Tat.

G i goi e ußte si h it diese Lo eg üge ; de ei Do e des Beifalls, durchmischt mit


u de a e Zu uf, du hs h itt ih Gesp ä h. De Na e papst a ge ählt. – „B a o! ief das Volk o alle
Seiten, und wirklich strahlte eine wunderbare Fratze in dem Augenblick aus der Fensterluke. Nach allen
fü fe kige , se hse kige , u egel äßige Gesi hte , el he i de Luke aufei a de gefolgt a e , oh e das
Ideal des Grotesken, das sich in der trunkenen Einbildungskraft des Volkes gebildet hatte, zu verwirklichen,
konnte nur eine so erhabene Fratze, welche die Versammlung jetzt blendete, alle Stimmen vereinigen. Meister
Coppe ole sel st klats hte Beifall, u d Clopi T ouillefou, de e e falls ei Mit e e e a Gott eiß, ie
hohe G ad de Häßli hkeit sei Gesi ht e ei he ko te , gesta d ei , e sei esiegt. Wi tu dasselbe und
wollen es nicht versuchen, dem Leser von jener viereckigen Nase, dem verzogenen Mund, dem kleinen linken
Auge it ote st uppige B aue , äh e d das e hte u te ei e u geheu e Wa ze e s h a d, ei e
Vo stellu g zu ge e . Die Zäh e agte hier und da, wie die Zinnen einer Festungsmauer, hervor; die Lippe war
s h ielig, u d ei Zah d ä gte si h hi ei , gek ü t ie de ei es Elefa te ; das Ki a ga elfö ig u d de
ganze Ausdruck des Gesichts ein Gemisch von Bosheit, Erstaunen und Trauer. Ist es ögli h, so de ke a si h
dies alles in einem.

De Zu uf a allge ei ; a stü zte i die Kapelle u d füh te de glü kli he Na e papst i T iu ph


he aus. A e da stieg E stau e u d Be u de u g aufs hö hste; de die F atze a ei Gesi ht oder vielmehr
die ganze Person war eine Fratze. Ein dicker, von roten Haaren starrender Kopf; zwischen beiden Schultern ein
u geheu e Hö ke , desse Rü k i ku g o e e kli h a ; ei S ste o so so de a ged ehte Hüfte
u d Bei e , daß sie si h u a de K ie e üh e ko te u d o o gesehe z ei gek euzte Si hel
gli he , die i ei e Faust gehalte e de ; eite Füße, u geheu e Hä de u d ei alle diese E tstellu g ei
fu ht a k äftige , utige u d ehe de Ga g; ei e so de a e Aus ah e von dem ewigen Gesetz, wonach
K aft ie S hö heit aus Ha o ie e tsp i gt. Dies a de Papst, de die Na e si h ählte . Ma ko te ih
fü ei e ze o he e u d s hle ht iede zusa e gefügte Riese halte .

Als diese Zyklopenart auf der Schwelle der Kapelle erschien, als er unbeweglich, untersetzt, ebenso breit
ie g oß, ie e kig auf de Basis, ie ei g oße Ma sagt, dasta d, e ka te ih das Volk soglei h a sei e
halb roten, violetten Oberkleid, das mit silbernen Glocken durchstrickt war, besonders aber an seiner
ollko e e Häßli hkeit, u d ief ei sti ig: „Das ist Quasi odo, de Glö k e ! Quasi odo, de Bu klige o
Notre-Da e! Quasi odo, de Ei äugige! Quasi odo, de K u ei ige!
Man sieht, der arme Teufel brauchte nur unter seinen Spitz a e zu ähle . „S h a ge e Wei e ,
eh t eu h i a ht! iefe die Stude te ; „ode alle, die ih Luft ha t, es zu e de , ei te Joha es. Die
F aue e hüllte si h i kli h das Gesi ht. „Oh, de häßli he Affe! sagte ei e. – „So oshaft ie häßli h ,
meinte eine andere. – „Es ist de Teufel , fügte ei e d itte hi zu. – „U glü kli he eise oh e i h e e Not e-
Da e; i h hö e des Na hts, ie e auf de Da ht aufe he u klette t. – „Ja, it de Katze . – „E klette t
i e auf u se Dä he . – „Wi ft u s Stei e du h de Ka i . – „Geste s h itt e i ei Gesi ht du h
ei e Luke; i h e s h ak, de i h glau te, es ä e ei Me s h. – „Oh ge iß, e s h ä t it de Teufel.
Geste ließ e ei e Bese auf de Blei ei es Da hes liege . – „Oh, das s heußli he Gesi ht des
Ve a hse e ! – „Oh, die häßli he Seele! – „Pfui! –

Die Mä e dagege a e e tzü kt u d klats hte Beifall. Quasi odo, die U sa he des Lä s, sta d
düste u d e st i To e de Kapelle u d ließ si h e u de . Ei Student (Robin Poussepain, wenn ich nicht
i e la hte ih i s Gesi ht u d gi g zu ahe auf i zu. Quasi odo eg ügte si h da it, ih ei Gü tel zu
fasse u d zeh S h itte eit o si h i s Ged ä ge zu s hleude , oh e jedo h ei Wo t zu sage . Meiste
Coppenole ahte si h ih e stau t: „Gottes K euz! Heilige Vate ! Du hast die s hö ste Häßli hkeit, die i h ei
Le e la g sah. Du e die test die Papst ü de zu Ro , ie zu Pa is! Mit de Wo te legte e ih u te die
Ha d auf die S hulte ; Quasi odo üh te si h i ht. Coppe ole fuh fo t: „Du ist ei S hel , it de es i h zu
s h ause ju kt, u d sollte es i h au h ei eues Dutze d o z ölf Li es Tou ois koste . Was ei st du?
Quasi odo e ide te i hts. „Gottes K euz! sagte de St u pf i ke , „ ist du tau ? E a es i kli h.
Quasi odo fi g a , si h ü e Coppe oles Be eh e zu ä ge u d a dte si h plötzli h zu ih it so
fu ht a e Zäh ek i s he , daß de fla lä dis he Riese, ie ei Bulle eiße o ei e Katze, zu ü kfuh .

Hierauf bildete sich rings um die sonderbare Gestalt ein Kreis des Schreckens und der Achtung, der
e igste s fü fzeh Fuß o ih f ei ließ. Ei altes Wei a hte de Meiste Coppe ole e e kli h, Quasi odo
sei taub.

„Tau ! sagte de St u pf a he it g o e fla lä dis he La he ; „Gottes K euz! E ist ei ga z


ollko e e Papst! – „Ja, i h ke e ih , ief Jeha , de e dli h o sei e Säule kapitäl hi a gestiege a ,
u Quasi odo eh i de Nähe si h zu esehe ; „e ist de Glö k e ei es B ude s, des A hidiako us. –
Gute Tag, Quasi odo. – „Ei Teufel o Me s he , sagte Ro i Poussepai , ge uets ht du h sei e Fall. „E
e s hei t u d ist e a hse ; e geht u d ist k u ei ig; e sieht u d ist ei äugig; Ih sp e ht it ih , u d e
ist taub. Wozu gebraucht de Pol phe da sei e Zu ge? – „We e ill, so sp i ht e , sagte die Alte, „stu
ist e i ht; e a d u tau o Glo ke läute . – „Das fehlt ih o h , e e kte Jeha . – „E hat ei Auge zu
iel , fügte Ro i Poussepai hi zu. – „Nei , e ide te s ha fsi ig Jeha , „ei Ei äugige ist u ollstä dige als
ei Bli de ; e eiß, as ih fehlt.

Unterdes hatten alle Bettler, Lakaien, Beutelschneider, mit Studenten vereint, die pappene Tiara und
den Talar des Narrenpapstes aus dem Schranke der Gerichtss h ei e i P ozessio geholt. Quasi odo ließ si h
ohne die Stirn zu runzeln, mit stolzer Gelehrigkeit dieses Gewand anlegen; dann setzte man ihn auf eine bunte
Bah e. Z ölf Offizie e aus de Na e üde s haft ho e ih auf ih e S hulte ; u d ei e A t itterer,
e ä htli he F eude e eitete si h ü e das düste e A tlitz des Z klope , als e u te sei e häßli he Füße
alle die s hö e , stattli he u d ohlgestaltete Mä e e li kte. Da setzte si h die ze lu pte u d heule de
Prozession in Gang, um a h alte Sitte die i e e Gä ge des Palastes zu du h a del , e o sie die St aße
u d die K euz ege du hzöge.
6. Die Esmeralda

Wi e i hte u se Lese it Ve g üge , daß G i goi e u d sei Stü k si h äh e ddesse a ke


hielten. Die von ih a gespo te S hauspiele hö te i ht auf, sei e Ko ödie zu dekla ie e , u d e hö te
au h i ht auf, auf sei e Ve se zu ho he . E hatte jetzt de E ts hluß gefaßt, die Auffüh u g is zu S hluß
durchzusetzen; denn er zweifelte noch nicht an der Wiederkehr der Aufmerksamkeit des Publikums. Dieser
Fu ke o Hoff u g a d iede ele t, als e Quasi odo e li kte u d als Coppe ole it sei e lä e de
Gefolge des Na e papstes u te g oße Ge äus h de Saal e ließ. Gottlo , da hte e , jetzt gehe die
Unruhstifter davon; aber ach, die Unruhstifter waren das ganze Publikum; der ganze Saal war in einem
Augenblick geleert.

Die Wah heit zu sage , ei ige Zus haue lie e , ze st eut ode i G uppe u die Pfeile , o h zu ü k:
Greise, Weiber und Kinder, die it de e ga ge e Lä si h eg ügte . Ei ige Stude te saße o h auf de
Fenstersimsen und blickten auf den Platz.

Nu , da hte G i goi e, hie si d o h ge ug, u das E de ei es M ste iu s a zuhö e . Es si d ih e


wenige, aber ein gebildetes, ein ause lese es Pu liku . A e plötzli h lie ei e S pho ie aus, die ei
Auft ete de heilige Ju gf au de g ößte Ei d u k a he sollte. G i goi e e e kte, daß sei e Musik it
de P ozessio des Na e papstes a gega ge a . „Fah t fo t , sagte e it stoischem Gleichmut.

„Ka e ade , ief plötzli h ei e de ju ge S hel e auf de Fe ste si se , „die Es e alda, die
Es e alda!

Dieses Wo t hatte ei e agis he Wi ku g. Alle, die o h i Saal ge lie e a e , stü zte a die
Fenster, kletterten die Maue he auf, u zu sehe , u d iefe : „Die Es e alda! Die Es e alda!

Zuglei h hö te a d auße ei e g oße Lä des Beifalls.

„Was soll das? Die Es e alda? sagte G i goi e, e z eifel d die Hä de falte d.

„Oh ei Gott! Es s hei t, jetzt ist die Reihe a de Fe ste . E a dte si h zu de Ma o tafel u d
sah, daß die Vo stellu g u te o he a . Dies a ge ade de Auge li k, o Jupite it sei e Blitze
erscheinen sollte. Nun aber stand Jupiter unbeweglich unten am Theater.

„Mi hel Gi ou e , ief de ge eizte Di hte , „steige hi auf! Was a hst du da? Ist das dei e Rolle? –
„A h , sagte Jupite , „ei Stude t hat die Leite fo tge o e . G i goi e li kte hi ; die Sa he a u zu
wahr. Alle Verbindung zwischen dem Knoten und seiner Entwicklu g a a ges h itte . „De S huft , u elte
e,„ au ah e die Leite ? – „U die Es e alda zu sehe , e ide te Jupite iede ges hlage . „E sagte:
‚Sieh da, ei e Leite , die zu i hts die t, u d ah sie fo t.

Das war der letzte Schlag. Gri goi e e pfi g ih it E ge u g. „Mag eu h de Teufel hole , sagte e zu
de S hauspiele , „seid ih ezahlt, i i h s au h! Da t at e gese kte Hauptes sei e Rü kzug a ; allei ,
ie ei Ge e al, de tapfe gekä pft hat, a e de letzte. U d als er dann die gewundene Treppe des Palais
hi a stieg, u elt e o si h hi : „Ei Pö el o Esel u d S h ei e si d diese Pa ise ! Sie ko e , ei
M ste iu zu hö e , u d hö e i hts! Sie ekü e si h u alles, u Clopi T ouillefou; a e i ht u die
Ju gf au Ma ia. Hätte i h das ge ußt, i h hätte eu h Ju gf au Ma ie gege e ! U d i h ko e, Gesi hte zu
sehe , u d sehe u Rü ke ! Es ist ah , Ho e us hat ei st i de g ie his he Weile ge ettelt, u d Naso
starb in der Verbannung bei Moskowitern. Aber der Teufel soll mich schinden, wenn ich verstehe, was sie mit
ih e Es e alda olle . Was heißt das Wo t? Es ist zigeu e is h.

7. Von der Szylla in die Charybdis

Die Na ht pflegt i Ja ua f üh zu egi e . – Die St aße a e s ho du kel, als Gringoire das Palais
e ließ. Dies Du kel gefiel ih ; s ho daue te es ih zu la ge, ei e klei e u d ei sa e Gasse zu e ei he , u
do t ge ä hli h a hzusi e , da it de Philosoph de e ste Ve a d auf die Wu de des Di hte s legte. Die
Philosophie war auße de sei ei zige Zuflu htso t; de e hatte kei e Woh u g. Na h de e u glü kte
Theate st ei h agte e i sei e Woh u g, i de St aße G e ie su l Eau, de To au Foi gege ü e , i ht
iede hei zukeh e ; de e hatte da auf ge e h et, daß de He P ot ih fü sei Ho hzeitsgedi ht ge ug
Geld ge e ü de, u die se hs Mo ate Miete, die e s huldig a , d. h. z ölf Sous, zu zahle . Wie e si h e e
a s hi kte, de Platz des Palais zu ü e s h eite , u das ge u de e La i th de Altstadt zu erreichen, sah er,
ie die P ozessio des Na e papstes e e falls das Palais e ließ u d it g oße Lä , it Fa kel u d Musik
ue ü e de Hof auf ih zustü zte. Diese A li k eizte aufs eue die u de Stelle sei e Eige lie e: E floh.
Bei der Bitte keit sei es d a atis he Mißges hi ks e egte ih jegli he E i e u g a das Fest des Tages u d
a hte sei e Wu de zu Blute . E ollte die B ü ke Sai t-Michel erreichen, dort liefen Kinder mit Feuerlanzen
und Raketen hin und her.

„De Teufel hole das Feue e k , sagte G i goi e u d a dte si h zu Po t-au-Change. Man hatte an
de Häuse des B ü ke kopfes d ei Lappe efestigt, die de Kö ig, de Dauphi u d Ma ga ete o Fla de
darstellten. Das Ganze ward von Fackeln erleuchtet. Das Volk staunte.

„Glü kli he Male Jeha Fou ault , sagte G i goi e it s h e e Seufze u d a dte de Ge älde
de Rü ke , de u ollte e ke k itte i das He z des Festes d i ge u d zu G eplatz gehe .
Wenigstens, dachte er, finde ich dort wohl ein Freudenfeue , i h da a zu ä e , u d ka do t zu A e d
esse o ei ige K ü he de d ei g oße Wappe o Zu ke , die a auf de Büfett de Stadt e i htet
hat.

. Der Grè eplatz

De G eplatz ot da als ei e u heil olle A li k. Ei Galge u d ei Schandpfahl, die immer stehen


blieben, oder, wie man damals sagte, eine Gerechtigkeit und eine Leiter, waren in der Mitte des Pflasters
aufges hlage u d t uge i ht e ig dazu ei, daß die Vo ü e gehe de de Bli k o je e u heil olle
Platze abwandten, o so iele Me s he , lühe d o Gesu dheit u d Le e , it de Tode a ge ; o fü fzig
Jah e späte je es Fie e des S. Vallie s, die K a kheit aus S h e ke o de S hafott e tsp a g. Die
furchtbarste aller Krankheiten, weil sie nicht von Gott, sondern vom Menschen kommt.

Nu ku z sei gesagt, es ist ei t östli he Geda ke, daß die Todesst afe, die o d eihu de t Jah e it
eise e Räde , stei e e Galge , alle We kzeuge des Mo de s, auf de Pflaste si h üste d, de
G eplatz, die Halle , de Platz Dauphi e, das K euz du T ahoi , de S h ei e a kt, das s heußli he
Mo tfau o , die Ba i e de Se gea te , de Katze platz, das To o St. De is, Cha peau , die To e St.
Ja ues u d Baudets ede kte, oh e de u zählige Galge de P ots, des Bis hofs, de Kapitel, Ä te u d
P io e, die Re ht sp e he ko te , u d de ju istis he E säufu ge i Sei efluß zu gede ke , es ist t östli h,
sage i h, daß die Todesst afe gege ä tig, a hde sie all ähli h alle Stü ke ih es Wappe s, ih e Lu us des
Morde s, ih e St af a keit de E tde ku gsk aft, ih e To tu , ofü sie alle fü f Jah e ei lede es Bett i
Grand-Châtelet eu e fe tigte, gä zli h e lo e hat; daß je e alte Leh she i des Feudalstaates, aus u se
Gesetzte u d Städte ei ah e t ie e , von einem Gesetzbuch zum andern gehetzt und von einem Platze zum
a de gejagt, i u geheu e Pa is u ei e e teh te Wi kel des G e, ei e ele de, e stohle si h
zeige de, si h s hä e de Guilloti e esitzt, die stets zu efü hte s hei t, auf de Ta t ertappt zu werden: So
s h ell e s h i det sie a h Füh u g des Todesst ei hes.

9. Besos para golpes*

* Spa is h: Küsse für S hläge A . des Ü ers.

Als Pete G i goi e auf de G eplatz a ka , eilte e , si h de F eude feue , das p ä htig itte auf
de Platze a te, zu ahe ; a e ei et ä htli hes Ged ä ge ildete s ho ei e K eis u die Fla e. Wie
e si h a e de K eis i de Nähe a sah, e e kte e , je e sei g öße , als daß e si h u a Feue des Kö igs
hätte ä e kö e , u d die Zus haue ä e i ht allei o de S hö heit de hu de t Reisig ü del, die
a e a te, he eigezoge . Ei ju ges Mäd he ta zte i de Rau e, de z is he de Feue u d de
Zus haue f eigelasse a . O das ju ge Mäd he Me s h, Fee ode E gel a , konnte Gringoire, wie sehr er
auch skeptischer Philosoph und ironischer Dichter sein mochte, im ersten Augenblick nicht entscheiden, so sehr
a d e du h die E s hei u g ge le det. Das Mäd he a i ht g oß, s hie es a e zu sei ; de ih fei e
Wuchs st e te küh e po . Ih e Haut a au , allei a e iet, daß sie ei Tagesli ht i s hö e golde e
Refle de F aue Ro s u d A dalusie s e glä zte. Au h ih klei e Fuß a a dalusis h; de e paßte ge au
und bequem in den engen, anmutvollen Schuh. Sie tanzte, wirbelte auf einem alten persischen Teppich, der
a hlässig u te ih e Füße ausge eitet lag; u d e i D ehe die st ahle de Gestalt dahi flog, a fe ih e
g oße s h a ze Auge Blitze i die Ru de. I ga ze U k eis a jede Bli k auf sie geheftet; jeder Mund
geöff et, u d i kli h, äh e d sie ei Raus he de askis he T o el, die ih e u de , ei e A e ü e
dem Haupte hielten, schlank, munter, wie eine Wespe, im goldnen, straffen Leibchen, im bunten Rock, der sich
lähte, it a kte S hulte ta zte, äh e d ih e s hö e Bei e is eile u te de Ro k he o s hlüpfte ,
e s hie sie it de du kel Haa u d de fla e de Auge ie ei höhe es Wese .

Wahrhaftig, dachte Gringoire, sie ist ein weiblicher Salamander, eine Nymphe, ei e Götti , ei e
Bacchantin! I de Auge li k löste si h ei e de Haa fle hte des ei li he Sala a de s, u d ei da a
efestigtes Stü k he Messi g ollte ü e de Bode .

„Nei , sagte e , „sie ist ei e Zigeu e i . Alle s hö e Täus hu g a e s hwunden. Sie begann den
Tanz aufs neue, nahm zwei Schwerter vom Boden auf, stellte die Spitzen auf die Stirn und drehte diese nach
ei e Seite, äh e d sie si h a h de e tgege gesetzte hi a dte. Sie a i kli h i hts eite als ei e
Zigeunerin. So seh a e au h G i goi e e ttäus ht a d, e fehlte do h das Ga ze du haus i ht, ei e
agis he Ei d u k zu a he ; das F eude feue e leu htete das Mäd he it ote Li ht, zitte te auf alle
Gesi hte i de Ru de, auf de au e Sti des Mäd he , u d warf noch auf den Hintergrund des Platzes
ei e lei he S hei , so daß die S hatte a de ei e Seite auf de u zlige s h a ze Maue des
Pfeilerhauses, und an der andern auf dem steinernen Arm des Galgens sich bewegten.

Unter allen Gesichtern, die de S hei it S ha la h fä te, s hie ei es o alle i Bet a htu g de
Tä ze i e su ke zu sei . Es a ei e st e ge, uhige u d düste e Mä e gestalt. Je e Ma , desse A zug i
de ih u ge e de Me ge e o ge lie , s hie i ht ü e fü fu dd eißig Jah e alt zu sei ; de o h a e
sei e S hläfe s ho kahl, u d kau e e kte a auf ih e ei ige Büs hel dü e u d g aue Haa e. Ei e
hohe und breite Stirn begann, sich mit Runzeln zu durchfurchen; aber aus seinen tiefliegenden Augen funkelte
Jugend, Le e u d Leide s haft. E heftete sie fo t äh e d auf die Zigeu e i , u d äh e d das u te e
se hzeh jäh ige Mäd he zu Ve g üge alle ta zte u d hüpfte, s hie e sel st i e düste e zu e de .
Vo Zeit zu Zeit e ei te si h ei Lä hel u d ei Seufze auf sei e Lippe ; allei stets a das Lä hel
schmerzhafter als der Seufzer.

Das Mäd he hielt e dli h, auße Ate , i Ta ze i e; das Volk klats hte le haft Beifall. – „Djali , ief
die Zigeu e i . Da sah G i goi e, ie ei e klei e, eiße, u te e Ziege it e goldete Hö e , Füße u d
Halsband hervortrat. Er hatte sie noch nicht bemerkt, denn sie duckte sich auf einen Zipfel des Teppichs und sah
ihrer Herrin zu, wie sie tanzte.

„Djali , sagte die Zigeu e i , „jetzt ist die Reihe a di , fuh sie fo t, „i el he Mo at si d i jetzt?
– Die Ziege ho ih e Vo de fuß u d s hlug ei al auf die T o el. Ma efa d si h i kli h i e ste Mo at
des Jahres. Das Volk klatschte Beifall.

„Djali , f agte das ju ge Mäd he aufs eue, „ el h Datu s h ei e i heute? Djali e ho ih e


klei e golde e Fuß u d s hlug se hs al auf die T o el. „Djali , fuh die Zigeu e i fo t, i de sie ih e
To el stets auf a de e Weise stellte, „ as ist es jetzt a de Zeit? Djali tat sie e S hläge, i de se lben
Augenblick schlug die Uhr des Pfeilerhauses sieben.

Das Volk stau te. „Da ei ist Zau e ei i Spiel , sagte ei e u heil olle Sti e i Volke. Es a die des
Kahlkopfes, der die Zigeunerin nicht aus den Augen verlor. Sie zitterte und wandte sich weg; jedoch
Beifallklats he e de kte de düste e Aus uf. Diese e is hte je e Sti e so ollko e aus ih e Seele,
daß sie fo tfuh , ih e Ziege a zu ede : „Djali, ie a ht Meiste Gui ha d G a d e , Kapitä de Pistolie s de
Stadt Paris, bei der Prozessio o Cha deleu ?

Djali stellte sich auf die Hinterpfoten, fing an zu meckern und ging mit artigem Ernst im ganzen Kreise der
Zus haue u he , daß alle i lautes Gelä hte aus a he .

„Djali , ega das Mäd he aufs eue, küh ge o de du h das stets a hse de Ve g üge des
Pu liku s; „ ie a ht Meiste Ja ues Cha olue, P oku ato des Kö igs a geistli he Hofe? Die Ziege setzte
si h auf die Hi te pfote , fi g a laut zu e ke , u d e egte die Vo de pfote auf so so de a e Weise, daß
Jacques Charmolue in Bewegung und Stellung zu schauen war.

Das Volk la hte u d lä te o h laute . „Ve e he ! Gottlose Spott! ief de Kahlkopf. Die Zigeu e i
a dte si h o h ei al u : „Oh , sagte sie, „de häßli he Ma ! Da zog sie die U te lippe ü er die obere
u d s h itt ei klei es, ie es s hie , ih ge oh tes Mäul he , s hlug ei e Pi ouette auf de Fe se u d s hi kte
si h a , i ih e T o el die Ga e de Me ge zu sa el . Es eg ete klei e u d g oße G os he , Lia ds u d
Targes. Auf einmal ging sie auf G i goi e zu. G i goi e ste kte so u eso e die Ha d i die Tas he, daß die
Zigeu e i stehe lie . „Teufel! sp a h de Di hte , als e i sei e Tas he die Wi kli hkeit, das a solute Ni hts,
e e kte. Das hü s he Mäd he sta d a e i e o h da, et a htete ih it g oße Auge , ei hte ih die
Trommel hin und wartete. Gringoire schwitzte dicke Tropfen.
Hätte e ei Pe u i de Tas he geha t, e hätte es de Tä ze i gege e . Allei G i goi e hatte kei
Peru, und Amerika war noch nicht entde kt. Glü kli he eise ka ih ei u e a tete Vo fall zu statte .

„Willst du gehe , äg ptis he Heus h e ke! ief ei e heise e Sti e aus de du kelste Wi kel des
Platzes. Das ju ge Mäd he a dte si h e s h o ke u . Es a i ht eh die Sti e des Kahlkopfes, sondern
die ei es Wei es; ei e f o e u d oshafte Sti e. Ü ige s e e kte diese S h ei, de die Zigeu e i
s h e kte, die Mu te keit ei e do t he u st ei he de Ki de g uppe. „Es ist die Klaus e i o Tou -Rolla d!
riefen sie mit lautem La he , „die üße de No e u t! Hat sie i hts gegesse ? Wi olle ih et as o
Büfett de Stadt i ge ! U d it de Wo te stü zte alle auf das Pfeile haus zu.

G i goi e hatte u te desse die Ve i u g de Tä ze i e utzt, eiseitezut ete . Das Kindergeschrei


e i e te au h ih , daß e i ht zu A e d gegesse hatte. E eilte zu Büfett; a e die klei e S hel e hatte
s h elle e Bei e als e . Wie e a ka , hatte sie s ho aufge äu t. Ge iß ist es seh u e ue , oh e
Abendessen schlafen zu gehen; aber noch weniger erfreulich ist das Schicksal, nicht zu Abend zu essen und nicht
zu isse , o a s hlafe ka . Mit G i goi e a es so eit geko e . Kei B ot, kei Bett; Not d ä gte ih
von allen Seiten. Seit lange hatte er die Wahrheit entdeckt, daß Jupite , die Me s he i ei e A fall o
Me s he haß e s huf, u d daß das ga ze Le e des Weise u i ei e Belage u gszusta d hi si htli h de
Philosophie esteht. E sel st hatte ie ei e so ollstä dige Blo kade e fah e , daß das Mißges hi k sei e
Philosophie mit Hunger angriff.

E e sa k i e tiefe i diese ela holis he T äu e ei, als ei so de a e , a e seh sa fte


Gesa g ih plötzli h aus sei e Si e iß. Die ju ge Zigeu e i sa g. Ih e Sti e a ie ih e S hö heit, ih
Tanz, unbesch ei li h ezau e d; et as Rei es, Tö e des, Äthe is hes u d sozusage Bes h i gtes; ei e
fo t äh e de E gießu g, u e a tete Kade ze u d Melodie , da ei fa he, it s ha fe u d s h ille Tö e
du h e te Ph ase , T ille , die ei e Na htigall es hä t hätte , a e stets oll Ha o ie; ei he, oge de
Okta e , die ie de Buse de Sä ge i stiege u d sa ke . Die Wo te, die sie sa g, a e aus ei e G i goi e
unbekannten Sprache, die sie selbst nicht zu verstehen schien; denn der Ausdruck ihrer Stimme stand mit dem
Si de Wo te i kei e Beziehu g. Das Lied de Zigeu e i hatte G i goi e i sei e T äu e ei, jedo h ie de
S h a de Wasse spiegel, gestö t. I ei e Auge li k fühlte e kei e Leide , allei de Auge li k a seh
kurz. Dieselbe Weiberstimme, welche den Tanz der Zigeunerin unterbrochen hatte, unterbrach auch ihr Lied.
„Willst du s h eige , Heus h e ke de Hölle! ief sie iede i du kle Wi kel des Platzes. Die a e
Heuschrecke hielt inne; Gringoire verstopfte sich die Ohren.

„Oh! ief e , „ e flu hte s ha tige Säge, die du die Leie ze i hst! Au h die a de e Zus haue
u te ie e : „Zu Teufel die Alte! sagte eh als ei e , u d die alte Stö e i des Festes hätte ih e A g iff
gege die Zigeu e i e eue kö e , ä e i ht die allgemeine Aufmerksamkeit durch die Prozession des
Na e papstes i A sp u h ge o e o de , die, a hde sie iele St aße u d K euz ege du hzoge
hatte, si h it alle ih e Fa kel u d alle ih e Lä auf de G eplatz e goß. Die P ozessio hatt e sich
u te egs du h alle ögli he Die e u d Vaga u de e gä zt; als sie auf de G eplatz a la gte, ot sie
denn auch einen achtbaren Anblick.

Vo a a delte Äg pte ; de He zog o Äg pte itt zu Pfe de a de Spitze; zu sei e Seite s h itte
sei e G afe ei he u d hielte ih Zau u d Steig ügel; hi te ih e ka e Zigeu e u d Zigeu e i e it
klei e s h eie de Ki de auf de S hulte . He zog, G afe , Volk, alle a e i Lu pe u d Flitte gehüllt.
Da folgte das Kö ig ei h Kaude els h, d. h. alle Die e F a k ei hs, a h ih e Wü de aufgestellt; die
niedrigsten wandelten voran. So wandelten sie zu doppelten Paaren, mit den Insignien ihrer verschiedenen
G ade de so de a e Fakultät ges h ü kt, o ü e ; die eiste hi kte ; ei ige a e bucklig, andere
ei a ig; a sah ei e Me ge o de Gestalte Callots, St aße ju ge , Filze, Heu hle , A gezeh te, S hel e,
Spitz u e , E zhelfe shelfe , K ause , ku z, die Ne u g de Na e ü de sel st Ho e e üde . I de Mitte
des Konklaves von Erzhelfe shelfe u d K ause ko te a kau de Kö ig o Kaude els h auf ei e
klei e , o g oße Hu de gezoge e Wage u te s heide . Hie auf folgte das Rei h Galiläa. Guillau e
Rousseau, Kaise o Galiläa, a delte ajestätis h i ei e o Wei efle kte Pu pu o k; Posse eiße
gi ge ih o a , p ügelte si h u d ta zte ; e a u i gt o Zepte t äge , Helfe shelfe u d S h ei e
sei e Re h u gska e . E dli h ka e die Pa la e tss h ei e , Blu e i de Hä de , i s h a ze
Kleidern, mit ei e Musik, ü dig de Jude s hule, u d di ke gel e Wa hsli hte . I de Mitte diese Masse
t uge Offizie e de Na e üde s haft auf de S hulte ei e Bah e, die it eh Wa hske ze ü e lade a ,
als das Reli uie käst he de heilige Ge o e a i Zeiten der Pest; und auf der Bahre strahlte der neue
Na e papst it K euze u d de Mit a, de Glö k e o Not e-Dame, Quasimodo, der Bucklige.

Es ist s h ie ig, si h ei e Beg iff o de stolze u d glü kli he Gefühl zu a he , el hes das
traurige u d häßli he Gesi ht Quasi odos ei de Zuge ü e de G eplatz e thüllte. Dies a de e ste
Ge uß de Eige lie e, de e je als e pfa d. Bis dahi hatte e u E ied igu g, Ve a htu g fü sei e Sta d,
Abscheu gegen seine Person erfahren. Wie taub er au h a , ge oß e do h de Zu uf de Me ge, die e haßte,
eil e o ih gehaßt a d. Wa au h sei Volk ei Haufe Die e, Bettle , K üppel u d Na e , as kü e te es
ihn? Es war immer ein Volk, und er selbst dessen Herrscher. All jenen ironischen Beifall it de spöttis he
A htu g ah e fü E st; au h üsse i e i hte , daß i Volke si h hie it i kli h ei ige Fu ht is hte.
Denn der Bucklige war stark, der Krummbeinige behend, der Taube boshaft, und diese drei Eigenschaften
e i de te das Lä he li he. Ü ige s si d i eit da o e tfe t, zu glau e , de eue Na e papst ha e
si h i kli h o sei e E pfi du ge Re he s haft ge e kö e . De Geist dieses e fehlte Lei es ußte
sel st u ollstä dig u d glei hsa tau sei . Au h a sei e E pfindung im Augenblick durchaus unbestimmt
u d e i t. Nu F eude u d Stolz he s hte o . Die düste e u d u glü kli h Gestalt s hie zu st ahle .

Deshal e li kte a plötzli h i ht oh e Ü e as hu g u d S h e ke i de Auge li k, o


Quasimodo im halben Rausch vor dem Pfeilerhause im Triumph vorbeizog, wie ein Mann aus dem Volke
he o stü zte u d ih it ei e Be egu g des Zo es sei e goldetes hölze es K euz, das Wü dezei he
sei es Na e papsttu s, e t iß. Diese Ve ege e a de Kahlkopf, de , kurz vorher unter das Volk gemischt,
die arme Zigeunerin mit Worten der Drohung und des Hasses erschreckt hatte. Er trug ein geistliches Kleid. Wie
e aus de Volke he aust at, e ka te ih G i goi e. „Sieh , sagte e , „ ei Meiste als He es, Do Claude
F ollo, de A hidiako us! Was Teufel ill e it de häßli he Ei äugige ? Will e si h ze eiße lasse ?

Es e ho si h ei Ruf des S h e ke s. De fu ht a e Quasi odo stü zte si h die Bah e hi a , u d die


Frauen wandten die Augen weg, um nicht zu s haue , ie e de A hidiako us ze iß. Wie ei Tige sp a g e
auf de P ieste zu, sah ih a u d fiel ih zu Füße . De P ieste e t iß ih sei e Tia a, ze a h sei K euz u d
ze iß sei e Tala o Flitte gold.

Quasimodo lag auf den Knien, senkte das Haupt u d faltete die Hä de. Da ega z is he eide
eine sonderbare Unterredung von Zeichen und Bewegungen; denn keiner von beiden redete. Der Priester stand
da, üte d, d ohe d, ge iete is h. Quasi odo a f si h, de ütig itte d, zu Bode . U d de o h hätte e de
P ieste it ei e Be egu g sei es Dau e s ze s h ette kö e . E dli h s hüttelte de A hidiako us
Quasimodos gewaltige Schulter und gab ihm ein Zeichen zu folgen. Quasimodo stand auf; da aber wollte,
a hde das e ste Stau e o ü e a , die Na e ude s haft ih e it so e ig U stä de e tth o te
Papst e teidige . Die Äg pte , die Kaude els he u d alle Pa la e tss h ei e u i gte lä e d de
P ieste . Quasi odo stellte si h hi te ih , ließ sei e Muskel i athletis he Stellung spielen und knirschte wie
ei üte de Tige it de Zäh e . Da ah de P ieste sei e düste e E st i Ausd u k iede a , ga
Quasimodo ein Zeichen und entfernte sich schweigend. Dieser ging voran und bahnte ihm den Weg, die Menge
verteilend.
Nachdem sie das Volk und den Platz durchschritten hatten, wollte ein Schwarm Neugieriger und
Müßiggä ge ih e folge . Da ildete Quasi odo die Na hhut u d folgte, ü k ä ts li ke d, issig sta e d,
seine Glieder gleichsam nachschleppend, dem Archidiakonus. E le kte die Zäh e, üllte ie ei ildes Tie
u d e i kte häufig it ei e Be egu g ode ei e Bli k ei s h elles u d zitte des S h a ke i de
Volksmenge.

Ma ließ sie eide i ei e e ge u d du kle Gasse d i ge , ohi ie a d ih e zu folgen wagte.

„Seh so de a ! sagte G i goi e, „ o k iege i h a e ei A e desse he ?

. E tstehe de U gelege heite , e a ei e hü s he Mäd he des


Na hts i de Straße a hläuft

G i goi e e ts hloß si h, e eig e si h, as da olle, de Zigeu erin zu folgen. Er sah, wie sie mit ihrer
Ziege de Weg a h de St aße de la Coutelle ie ei s hlug, u d ah de sel e Weg. Wa u i ht? da hte e
ei si h sel st. Nie ist a esse aufgelegt, ei e s hö e Mäd he zu folge , als e a i ht eiß, o
man schlafen soll. So wandelte er sinnend hinter den Zigeunerin her, die ihre Schritte beschleunigte und die Ziege
zu Laufe z a g; de sie sah, daß die Bü ge hei keh te , u d daß die S he ke , die allei o alle Budike
an dem Tage offenstanden, geschlosse u de . Sie uß do h i ge d o oh e , da hte e ; die Zigeu e si d
gut ütig. We eiß? … U d die Geda ke eihe, die all ähli h dadu h he o ge ufe u de, a seh a utig.

Die St aße u de du kle u d ei sa e ; die A e dglo ke hatte s ho la ge geläutet, u d i i e


g öße e Z is he äu e e li kte a ei e Vo ü e gehe de auf de St aße , ei Li ht a ei e Fe ste .
Das ju ge Mäd he e folgte ei e Weg, de G i goi e ohl eka t zu sei s hie . Sie a delte oh e
Aufenthalt mit stets schnelleren Schritten. Seit einigen Augenblicken hatte er ihre Aufmerksamkeit auf sich
gezogen. Voll Unruhe wandte sie verschiedene Male ihr Haupt; einmal blieb sie sogar stehen, benutzte einen
Li htst ahl, de aus ei e Bä ke ei he o d a g, u ih o o e is unten zu betrachten. Da sah Gringoire, wie
sie das Mäul he zog, as e s ho e e kt hatte, u d eite gi g. Dieses Mäul he ga G i goi e Stoff zu
Na hde ke . Ge iss lag i diese a uts olle F atze Ve a htu g u d Spott. So hielt e si h de i g öße rer
E tfe u g o de s hö e Mäd he . Plötzli h, als sie hi te ei e St aße e ke e s h u de a , e ah
e , ie sie ei e du hd i ge de S h ei ausstieß. Da es hleu igte e sei e S h itte. Die St aße a du kel;
de o h e lau te ih das it Öl get ä kte We g, el hes i eise e Käfig a Wi kel de St aße zu de
Füße de heilige Ju gf au a te, die Zigeu e i zu e ke e , ie sie gege z ei Mä e a g, die sie
ergriffen hatten und ihren Schrei zu ersticken strebten. Die arme kleine Ziege senkte e s h o ke die Hö e u d
meckerte.

„He ei, ih He e Wä hte ! ief G i goi e u d s h itt küh o ä ts. Ei e de Mä e , die das ju ge
Mäd he hielte , a dte si h a h ih u ; es a die fu ht a e Gestalt Quasi odos.

Gringoire ergriff nicht die Flu ht, tat a e au h kei e S h itt o ä ts. Quasi odo gi g auf ih zu, a f
ih it ge allte Faust ie S h itte zu ü k aufs Pflaste , stü zte s h ell i s Du kel u d t ug das Mäd he auf
ei e A e, gek i kt, als ä e es ei e Seide s hä pe, fo t. Sei Gefäh te folgte, u d die a e Ziege lief it
klagendem Meckern hinterdrein.

„Mö de ! Mö de ! ief die u glü kli he Zigeu e i .


„Halt, Ele de! Laßt das Mädel los! ief plötzli h it ei e Do e sti e ei Reite , de aus ei e
nahen Kreuzwege herbeisprengte. Es war ein Hauptmann der Ordonnanz-Häs he des Kö igs, o Kopf is zu Fuß
e aff et, it de Dege i de Faust. E e t iß die Zigeu e i de A e des e stau te Quasi odo u d legte
sie ue ü e sei e Sattel; u d i Auge li k, o de fu ht a e Bu klige, o de Ü e as hu g e holt, si h auf
ih stü zte, ih sei e Beute iede zu e t eiße , e s hie e fü fzeh ode se hzeh Häs he , el he ih e
Füh e auf de Fuße gefolgt a e , it S h e te i de Hä de . Es a ei e A teilu g de O do anz des
Kö igs, die auf Befehl He Ro e ts o Estoute ille, des Aufsehe s de P ot o Pa is, die Wa htpat ouille
hielt. Quasi odo u de u i gt, e g iffe , gek e elt. E e ötete, iß u d s häu te. Bei Tage hätte s ho sei
Gesicht allein, noch scheußli he du h de Zo , die ga ze Pat ouille zu Flu ht ge a ht; allei i de Na ht a
e sei e fu ht a ste Waffe, de Häßli hkeit, e au t. Sei Gefäh te a u te desse e s h u de .

Die Zigeunerin richtete sich auf dem Sattel des Offiziers fein zie li h auf, stützte eide Hä de auf die
S hulte des ju ge Ma es, et a htete ih ei ige Seku de la g it feste Bli k, o sei e s hö e
Äuße e u d de Hilfe, die e ih geleistet, e tzü kt. Da a h sie zue st das S h eige u d f agte it ih e r
süße Sti e, die o h süße als ge öh li h kla g:

„Wie heißt Ih , He Ritte ? – „Haupt a Phoe us o Chateaupe s, Eu h zu die e , ei e S hö e ,


erwiderte der Offizier sich aufrichtend. – „I h da k Eu h , sagte die Zigeu e i ; u d äh e d de Kapitä sei e
u gu dis he S h u a t i die Höhe d ehte, s hlüpfte sie ie ei Pfeil, de zu Bode si kt, o Pfe de
herunter und entfloh. Ein Blitz konnte nicht schneller entschwinden.

„Bei des Papstes Na el , ief de Haupt a , i de e Quasi odos Rie e e ge s h ü e ließ, „das
Mädel hätte i h lie e ehalte als de hie .

„Was ist zu a he , He Haupt a ? sagte ei Reite , „die G as ü ke ist da o gefloge , die


Flede aus ge lie e .

G i goi e, o sei e Stu z etäu t, a auf de Pflaste vor dem Bilde der heiligen Jungfrau liegen
ge lie e . All ähli h ka e iede zu Besi u g. Ei le hafte Ei d u k de Kälte a de Teile sei es Kö pe s,
de it de Pflaste i Be üh u g ka , e kte ih plötzli h auf u d a hte ih olle ds zu Besi u g. „Wohe
die Kälte , fuh e auf. Da e e kte e , daß e i de Mitte ei es Ri stei es lag. „De Teufel o u klige
Z klope ! u te e z is he de Zäh e u d ollte aufstehe ; allei zu seh etäu t u d ze s hlage
ußte e auf de Platze lei e . Ü ige s hatte e o h die Ha d f ei; da u e ga e si h i sei S hi ksal u d
hielt sich die Nase zu.

„De Pa ise Kot , da hte e , „sti kt ga z eige tü li h; e uß iel flü htiges u d salpet iges Salz
e thalte . Ü ige s ist dies die Mei u g de He etike …

Das Wo t He etike ief plötzli h ei ih iede de Geda ke a de A hidiako us Claude F ollo


hervor. Er erinnerte sich an den heftigen Auftritt, den er soeben, ob auch undeutlich, erblickt hatte, wie die
Zigeu e i it z ei Mä e a g, ie Quasi odo ei e Gefäh te hatte; u d die düste e, stolze Gestalt des
A hidiako us fuh u deutli h du h sei Gedä ht is. So de a , da hte e , u d ega auf diese G u dlage ei
pha tastis hes Ge äude o H pothese , ei philosophis hes Ka te haus, zu e i hte . Da keh te e plötzli h
zu Wi kli hkeit zu ü k. – „Oh, i h f ie t! ief e aus.

Ei e G uppe o Ki de , o klei e a füßige Wilde , die zu jede Zeit das Pflaste o Pa is u te


de Na e St aße ju ge et ete , lief auf de K euz eg zu, o G i goi e uhte, la hte, s h ie u d kü e te
si h du haus i ht u de S hlaf des Na h a . Sie s hleppte ei e ißgestaltete Sa k; s ho de Lä ih e
Holzs huhe hätte ei e Tote aufe e kt. G i goi e a es o h i ht ga z, u d e e ho si h zu Hälfte.
„Ju hhe! Ju hhe! iefe sie aus olle Kehle, „Eusta he Mou o , de alte Eise hä dle a de
St aße e ke ist gesto e . Hie ha e i sei e St ohsa k u d olle da it ei F eude feue a he ! Heute
ist ei fla lä dis h Fest.

Und den Strohsack warfen sie gerade auf Gringoire, dem sie sich, ohne ihn zu sehen, nahten. Zugleich
ah ei e o ih e ei e Ha d oll St oh, u es a de La pe de heilige Ju gf au a zuzü de .

„Gottes Tod! u elte G i goi e, „hie i d es i zuletzt zu heiß e de !

De Auge li k a hö hst k itis h. G i goi e a ahe da a , z is he Wasse u d Feue i die Mitte


zu ge ate . Da a hte e ei e ü e atü li he K afta st e gu g, ie ei Fals h ü ze , de a ate ill u d
der zu entwischen sucht. Er stand auf, a f de St oh a z is he die St aße ju ge u d e tfloh.

„Heilige Ju gf au! iefe die K a e , „de Eise hä dle geht u ! u d au h sie flohe . De St ohsa k
lie He des S hla htfeldes. Bellefo t, de Vate Lejuge u d Co ozet e si he , daß er von der Geistlichkeit
des Stadt ua tie s a ä hste Tage fo tge o e u d it g oße Po p zu S hatz de Ki he Sai te-
Oppo tu e get age u de, o de Sak ista is ei e ht hü s hes Ei ko e o de g oße Wu de
der heiligen Jungfrau an der E ke de Rue Mau o seil zog, die allei du h ih e Gege a t i de de k ü dige
Na ht o se hste u d de sie e te Ja ua de e sto e e Eusta he Mou o du h Bes h ö u g
austrieb, der als er starb, um den Teufel zu prellen, seine Seele boshafterweise im Strohsack versteckt hatte.

11. Der zerbrochene Krug

Nachdem unser Dichter einige Zeit mit aller Kraft seiner Beine gelaufen war, ohne zu wissen wohin,
o ei e i ht selte sei e Kopf a die St aße e ke stieß, i a he Ri stei t at, i manches enge und
a hes Sa kgäß he ge iet, a he K euz eg du hlief, lie e plötzli h stehe , u d z a a fa gs, eil e
auße Ate a , da a e , eil ei Z iespalt i sei e Seele aufstieg u d ih ei K age pa kte. „Mi s hei t
Meister Peter Gringoi e , sp a h e zu si h sel st, i de e de Fi ge a die Sti legte, „daß Ih ie ei
Ve ü kte fo t e t. Die klei e S hel e fü hte si h i ht e ige o Eu h, Ih hö tet de Lä ih e
Holzs huhe, die a h Süde flohe , äh e d Ih a h No de Euren Lauf richtet. Nun ist eines von zwei Dingen
ögli h; e t ede si d sie geflohe , u d da ist je e St ohsa k, de sie i S h e ke zu ü kließe , e e das
gastliche Bett, was Ihr schon seit heute morgen sucht, und das die Frau Jungfrau Euch wunderbarerweise sendet,
u Eu h dafü zu eloh e , daß Ih zu ih e Eh e ei e Mo alität it T iu phe u d Mu e eie di htet; ode
die K a e si d i ht geflohe , u d i de Fall ha e sie de St ohsa k a gezü det; da ha t Ih ge ade ei
treffliches Feuer, Euch zu e ui ke , zu t o k e u d zu ä e . I eide Fälle , ei s hö es Feue ode ei
s hö es Bett, ist de St ohsa k ei Ges he k des Hi els. Die ge e edeite Ju gf au Ma ia i de Wi kel de
St aße Mau o seil ließ iellei ht Eusta he Mou o u deshal sterben. Ihr seid ein Tor, wie ein Abdecker oder
wie ein Picardier vor einem Franzosen, zu fliehen und hinter Euch zu lassen, was ihr vor Euch sucht. Ihr seid ein
Du kopf!

E keh te zu ü k, su hte si h fo s he d zu e htzufi de , ste kte die Nase a h dem Wind und lauerte
it de Oh e ; ku z, su hte it alle K äfte de gelie te St ohsa k iede aufzufi de . Allei alles e ge li h.
I diese Ve i klu ge du kle u d e ge St aße a d e eh e hi de t u d festgehalte , als sel st i de
I gä ge des Hotel de Tou elles; e dli h e lo e die Geduld u d ief feie li h: „Ve flu ht seie die K euz ege!
De Teufel s huf sie a h de Bilde sei e Ga el! Diese Aus uf e lei hte te ih ei e ig; u d ei e A t
ötli he Refle es, de e a E de ei e la gen und schmalen Gasse erblickte, richtete vollends seinen Mut
iede auf. „Gottlo ! sagte e , „do t u te e t ei St ohsa k! u d si h ei e Steue a e e glei he d,
desse S hiff i Du kel u he ges hleude t i d, fügte e f o hi zu: „Sal e, sal e, a is stelle. *

(* Latei is h: Sei gegrüßt, Ster des Meeres)

Kau a e ei ige S h itte i de la ge , a ä tsgehe de , u gepflaste te Gäß he , das i e


kotige u d steile a d, o ä tsge a delt, so e e kte e do t et as seh So de a es. Es a r nicht einsam;
hie u d do t k o he lä gs des Gäß he s u gestaltete u d u esti te Masse auf de Feue s hei zu, de
a äuße ste E de fli e te; sie gli he je e s h e fällige I sekte , el he si h des Na hts o G ashal zu
Grashalm zum Feuer des Hirten hinschleppen.

Ni hts e e kte g öße e Lust zu A e teue als de U sta d, daß a i de Tas he ei e ollko e e
Lee e fühlt. G i goi e fuh fo t, o ä ts zu a del , u d hätte ald ei e Gestalt e ei ht, die si h a t ägste
hinter den andern hers hleppte. Als e ähe t at, e e kte e , daß es ei ele de K üppel a , de ie ei e
e u dete Spi e, die u o h z ei Bei e hat, auf de Hä de fo thüpfte. Als e ei diese Spi e it
e s hli he A tlitz o eigi g, edete sie ih it klägli he Sti e a : „La uo a a ia, Sig o ! La uo a
a ia. *

(* Italienisch: Ein gutes Trinkgeld, Herr! Ein gutes Trinkgeld!)

„De Teufel soll di h hole u d i h it di , sagte G i goi e, „ e i h ei Wo t o de , as du


illst, e stehe. E gi g eite und erreichte eine andre jener wandelnden Massen. Es war ein Lahmer, hinkend
u d ei a ig i de G ade, daß die e k ü dige A t sei e K ü ke u d sei es hölze e Bei es ih das
A sehe ei es i Be egu g efi dli he Mau e ge üstes ga . G i goi e, de edle und klassische Vergleiche
lie te, e gli h ih i Geda ke it de le e de D eifuße Vulka s. Diese le e de D eifuß g üßte ih i
Vo eigehe , hielt a e sei e Hut is a die Höhe o G i goi es K ie, ie ei Ba ie e ke , u d s h ie ih
i s Oh : „Se o a alle o pa a o p a u pedazo de pa ! *

(* Spanisch: Herr Ritter, gebt mir etwas Brot zu kaufen.)

„Es s hei t , sagte G i goi e, „de sp i ht au h, a e i ei e auhe Sp a he, u d e e sie e steht,


ist e glü kli he als i h.

Er wollte seine Schritte verdoppeln; doch zum drittenmal versperrte ihm etwas den Weg. Es schien weit
ehe ei e Sa he, als ei Me s h zu sei , u d es a ei klei e Bli de it jüdis h ä tige A tlitz, de de
Raum im Umkreise mit einem Stock untersuchte und, von ei e g oße Hu de ugsie t, it u ga is he Akze t
äselte: „Fa itote a itate . *

(* Lateinisch: Gebt ein Almosen!)

„Gottlo ! sagte Pete G i goi e, „e dli h sp i ht ei e ei e h istli he Sp a he. I h uß ei


et ä htli hes Al ose -Aussehen haben, da a i de Zusta de de Mage keit o ei e Bö se ei i
ettelt.

„F eu d a dte e si h zu Bli de , letzte Wo he e kaufte i h ei letztes He d, das heißt, eil Ih


nur Ciceros Sprache versteht: Vendidi hebdomade nuper transita meam ultimam che isa .

Mit de Wo te a dte e de Bli de de Rü ke u d gi g sei es Weges eite . Do h je e ega


zuglei h it ih sei e S h itte zu e lä ge , u d plötzli h liefe au h die eide a de e K üppel it g oße
Eile u d g oße Lä de K ü ke hi te ihm her; alle drei tummelten sich hinter den Fersen des armen
Gringoire, und jeder sang ihm sein Lied.

„Ca itate ! sa g de Bli de. „La uo a a ia , sa g de spi eglei he K üppel; de Lah e stieg o h
ei e Note höhe u d ief: „U pedazo de pa ! G i goi e e stopfte si h die Oh e : „Oh Tu o Ba el! ief e
aus. E fi g a zu laufe ; de Bli de lief; de K üppel lief; de Lah e lief.

Je tiefe e i die St aße d a g, ka e Bli de, K üppel, Lah e, Ei äugige, Ei a ige, Aussätzige aus
de Häuse , Gasse , Kelle , heule d, ülle d, k eis he d, sä tli h hi ke d, i i e g öße e Masse
he o , stü zte auf de Li hts hei zu u d älzte si h i Kote, ie S h e ke a h de Rege . G i goi e,
hinter dem seine drei Verfolger stets herliefen, konnte nicht begreifen, was daraus entstehen sollte, rannte
e s h e kt u te diese Masse, stieß die Hi ke de , sp a g ü e die K ie he de hi eg, e i kelte si h it
de Füße i de A eise haufe o K üppel , ie ei st je e e glis he S hiffskapitä i ei e Herde von
Krabben stecken blieb.

Da fiel ih ei , ei e Ve su h zu Rü kkeh zu a he . A e es a zu spät. Die ga ze S ha hatte si h


hi te ih ges hlosse , u d sei e d ei Bettle folgte ih auf de Fuße. E setzte deshal sei e Lauf fo t, o
der unwiderstehlichen Flut, der Furcht und einem Schwindel hingerissen, der ihm alles zu einer Art furchtbaren
T au es a hte. E dli h e ei hte e das äuße ste E de de St aße; sie füh te ih auf ei e u geheu e Platz,
wo tausend zerstreute Lichter im Nebel de Na ht fla ke te . G i goi e stü zte auf ih zu; de e hoffte, si h
du h die S h elligkeit sei e Bei e de d ei k üppelhafte Gespe ste , die si h a ih gekla e t hatte , zu
entziehen.

„O de as, ho e! * ief de Lah e, a f sei e K ü ke fo t und rannte mit den zwei besten Beinen,
die jemals auf dem Pariser Pflaster einen geometrischen Schritt zeichneten hinter ihm her. Der kriechende
K üppel sta d auf e ht u d legte sei e s h e e K alle auf G i goi es Kopf, u d de Bli de s haute ih it
fu kel de Auge i s Gesi ht. „Wo i i h? f agte de e s h o ke e Di hte . „I Hofe de Wu de , e ide te
ei ie tes Gespe st, das he a t at. „Bei ei e Seele , ega G i goi e aufs eue, „i h e li ke ohl die
Blinden, die sehen, und die Hinkenden, die laufe ; o a e ist de Heila d, de E ette ? Ma a t o tete ih
it ei e U heil e kü de de Gelä hte .

(* Spanisch: Wohin gehst du, Mensch?)

Der arme Dichter blickte um sich. Er war wirklich in dem furchtbaren Hofe der Wunder, wohin zu solcher
Stunde ein ehrlicher Mann noch nie gedrungen war; er befand sich in dem Zauberkreise, in dem die Offiziere des
Châtelet u d die Se gea te de P ot , die si h hi ei agte , ie K ü he e s h a de ; i de Stadt de
Die e, de s heußli he Wa ze des A tlitzes der Stadt Paris; in der Kloake, von wo ein Strom von Lastern,
Bettle u d Vaga u de , de si h stets i de Hauptstadt efa d, jede Mo ge si h ü e Pa is e goß, u d da
des Nachts dort wieder zusammenkauerte; in dem ungeheuren Bienenkorbe, wohin alle Hornissen der
Gesellschaft des Abends mit ihrem Raube heimkehrten; in dem erlogenen Hospitale, worin die Zigeuner, der
e tlaufe e Mö h, de ui ie te Stude t, die Tauge i htse alle Natio e , Italie e , Spa ie , Deuts he, die
Taugenichtse aller Religio e , Jude , Ch iste , Moha eda e , Götze die e , a Tage it ges h i kte
Ges h ü e ede kt u d ettel d, si h des Na hts i Räu e e a delte ; ku z, G i goi e a i de
u geheue Kleide ehälte ge ate , i de si h da als alle S hauspiele des ewigen Dramas ankleideten und
wieder auszogen, das Entbehrung, Raub und Mord auf dem Pflaster von Paris noch immer spielen.

Es a ei eite , u egel äßige u d s hle ht gepflaste te Platz, ie dies da als ei alle Plätze i
Paris der Fall war. Hin und iede glä zte Feue , die so de a e G uppe i el d u i gte . Es a ei
i e äh e des Ges h ei, ei i e äh e des Gehe u d Ko e . Ma e ah s ha ftö e des La he ,
Ki de ges h ei, Wei e sti e ; Hä de u d Köpfe de Me ge s h itte s h a z auf dem hellen Grunde tausend
so de a e Gestalte aus. I ei zel e Auge li ke , e de S hei des Feue s, it g oße u deutli he
S hatte ge is ht, auf de Bode zitte te, ko te a ei e Hu d, de ei e Me s he gli h, o ü e gehe
sehen. Alle Unterschiede de Gattu ge u d Ges hle hte s hie e i diese Stadt, ie i ei e Pa dä o iu ,
zu e lös he . Mä e , Wei e , Tie e, Alte , Gesu dheit, K a kheit, alles s hie u te diese Volke
gemeinschaftlich zu sein; alles war untereinander gemischt und verwirrt; jeder nahm an allem teil.

A de zitte de u d ä li he Li hte de Feue ko te G i goi e i sei e Ve i u g i gs u de


eite Platz ei e s heußli he Ei fassu g o alte Häuse e ke e , de e u sti htige,
zusa e ges h u pfte, e k üppelte Vorderseiten, von denen jede von einer oder zwei erleuchteten Luken
du h o he a , ih ie u geheu e Köpfe alte Wei e e s hie e , die it li zel de Auge , s heußli h u d
saue töpfis h, de Lä i K eise et a htete .

Es war ihm eine neue, krieche de, i el de, o st öse, u e hö te, e tstellte, pha tastis he Welt.

Vo de d ei Bettle ie o d ei Za ge gefaßt, etäu t du h Blöke u d Belle de Gesi hte i de


Ru de, su hte de u glü kli he G i goi e alle Geistesgege a t zusa e zu eh e , um sich zu erinnern, ob
a iellei ht a ei e So a e d ä e. Allei alle Be ühu ge a e e ge li h; de Fade sei e Geda ke ,
ie de sei es Gedä ht isses, a ze isse ; e z eifelte a alle , ußte i ht eh , as e fühlte, u d stellte
sich die u lös a e F age: We i h i , ist dies Wi kli hkeit? – Wenn dies Wirklichkeit ist, bin ich?

Da e ho si h ei e deutli he Sti e aus de su e de Ged ä ge, das ih u i gte: „Füh e i ih


zu Kö ig!

„Heilige Ju gf au , u elte G i goi e, „de Kö ig ist ge iß ei Ziege o k!

„Zu Kö ig! Zu Kö ig! iede holte alle Sti e . Ma s hleppte ih fo t. Jede ollte ih a pa ke ;
a e die d ei Bettle ließe ih e Fa g i ht los. „E ist u se ! s h ie sie u d e t isse ih de a de . Das
schon schadhafte Wams des Dichters ging in diesem Kampfe vollends zugrunde.

Als e de fu ht a e Platz du hs h itt, e lo si h sei S h i del. Das Gefühl de Wi kli hkeit a h


si h ei ih Bah , t af sei e Bli k, stieß a sei e Bei e u d iß all ähli h die furchtbare Poesie, womit er sich
a fa gs u ge e äh te, ei . E ußte e dli h ohl sehe , daß e i ht i St , so de i Kote a delte,
daß ih kei e Teufel, so de Die e it de Ell oge stieße , daß sei e Seele auf kei e Weise, so de u sei
Leben in Gefahr schwebte (es fehlte ihm ja jener kostbare Vermittler, der zwischen dem Banditen und dem
eh li he Ma die A sp ü he ausglei ht: die Bö se . Ku z, als e die O gie ähe u te su hte, e fiel e o
Sabbat in die Schenke.

Das Schauspiel, das sich seinen Augen darbot, als seine zerlumpte Wache ihn endlich am Ziele seiner
Bah iede legte, a du haus i ht geeig et, ih zu Poesie zu ü kzufüh e , ä e es au h u die Poesie de
Hölle ge ese . Es a eh als die utale u d ohe Wi kli hkeit ei e S he ke. Ri gs u ei g oßes Feue , das
auf ei e g oße u de Stei tafel a te u d desse Fla e die ötli he Füße ei es fü de Auge li k
lee e D eifußes ede kte , a e hi u d iede u sti hige Tis he aufgestellt. Auf de Tis he st ahlte
einige rinnende Bier- u d Wei k üge, u d u diese K üge g uppie te si h ga iel a his he Gesi hte , o
Feue u d Wei i Pu pu gefä t. Ei Ma it ges h olle e Bau h u d u te e Gestalt u a te ü stig
ei di kes u d fleis higes F eude äd he . Es war ein Art von durchtriebenem Schelm, der pfeifend den
Verband von seiner falschen Wunde nahm und seinem gesunden und starken Knie, das er seit dem Morgen in
tause d Bi de ge i kelt hatte, die f ühe e Gele kigkeit zu ü kga . Z ei Tis he eite u hsta ierte ein Pilger,
mit altem Muschel-Apparat versehen, die Klage der heiligen Regina, ohne den Psalmen- und Nasenton zu
e gesse . Da e hielt ei ju ge Gau e o ei e älte e U te i ht i de Epilepsie. Diese leh te je e die
Kunst, beim Seifenkauen it de Mu de zu s häu e . Ih zu Seite ef eite si h ei Wasse sü htige o
sei e Ges h ulst. Ü e all e tö te ohes Gelä hte u d Zote gesa g. Jede lä te fü si h, flu hte u d to te,
oh e auf sei e Na h a zu hö e . Die K üge stieße zusa e , u d Zank entstand beim Zusammentreffen der
K üge, u d da ze isse die s ha tige K üge die Lu pe o h eh .

Ei g oße Hu d saß auf de Hi te pfote u d sah i s Feue ; au h ei ige Ki de a e i die O gie


gemischt. Eine Tonne stand neben dem Feuer, und auf de To e saß ei Bettle ; es a de Kö ig auf sei e
Th o e. Die d ei, die G i goi e gepa kt hatte , füh te ih zu To e, u d das ga ze Ba ha al s h ieg plötzli h.
G i goi e agte ede Ate zu hole , o h die Auge aufzus hlage . De Kö ig a e edete ihn an von der
Höhe sei es Fasses:

„We ist de Spitz u e?

Gringoire zitterte; diese Stimme, ob auch drohend, erinnerte ihn an eine andere, die an demselben
Mo ge de e ste St ei h gege sei M ste iu gefüh t hatte, als sie itte i Pu liku äselte: „Ha t
E a e ! E e ho de Kopf; es a i kli h Clopi T ouillefou.

Clopi T ouillefou, it de kö igli he I sig ie ekleidet, t ug ede eh , o h e ige Lu pe . Sei


Ges h ü a A e a e s h u de . E hielt i de Ha d ei e Peits he it eiße Rie e , ie sie da als die
Sergeanten oft gebrauchten, um das Volk in Ordnung zu halten. Auf dem Kopfe trug er einen runden und oben
ges hlosse e S h u k; es a a e seh s h e zu u te s heide , o es ei e Ki de ütze ode ei e K o e a ;
de eide a e je e S h u ke seh äh li h.

Als G i goi e i de Kö ig des Hofes de Wu de sei e e flu hte Bettle o Saale des Palais
iede e ka te, hatte e , oh e zu isse a u , iede ei ige Hoff u g gefaßt.

„He … , stotte te e , „g ädige He … Si e … Wie uß i h Eu h e e ?

„G ädige He , Majestät ode Ka e ad, ie du illst. A e eile, as hast du zu dei e Ve teidigu g zu


sage ? Ve teidigu g, da hte G i goi e, das ißfällt i .

E ega stotte d sei e Rede aufs eue: „I h i de , el he heute o ge …

„Bei des Teufels K alle ! u te a h ih Clopi , „dei e Na e u d i hts eite ! Hö e, du stehst o


d ei ä htige He s he ; o i , Clopi T ouillefou, Kö ig o Thu es, hö hste Leh she des Kö ig ei hs
Kauderwelsch; vor Matthias Hungardi Spiyali, Herzog der Zigeuner; es ist der alte Gelbe, den du dort mit der
Fa kel ü e de Haupte siehst; Guillau e Rousseau, Kaise o Galiäa, de u s jetzt i ht hö t, eil e ei e
Landstreicherin liebkost. Wir sind deine Richter. Du ist i das Kö ig ei h Kaude els h ei get ete , oh e ei
Kaude els he zu sei , u d hast so die P i ilegie u se e Stadt e letzt. Du ußt est aft e de , o du i ht
Dieb, Bettler oder Vagabund bist. Bist du etwas der Art? Rechtfertige dich und ent i kle dei e Eige s hafte .

„A h , sagte G i goi e, „i h ha e i ht die Eh e; i h i de Di hte …

„Ge ug , u te a h ih T ouillefou, oh e ih aus ede zu lasse ; „die Sa he ist ga z ei fa h. Wie ih


He eh li he Bü ge die U se u te eu h ehandelt, behandeln wir die euren unter uns. Das Gesetz, das bei
eu h fü die La dst ei he gilt, gilt ei de La dst ei he fü eu h. Ist es u ge e ht, so ist es eu e S huld.
Bis eile uß a die F atze ei es eh li he Ma es ü e de ha fe e Hals a de sehen. Dadurch wird das
Hals a d a stä dig. Wohla , F eu d, e teile dei e Lu pe e g ügt u te die Da e . I h lasse di h hä ge ,
die Gau e zu e g üge , u d du agst ih e dei e Bö se zu Ve t i ke ge e . Willst du o h ei e Mu e ei
machen, so ist do t i de Bü hse ei gute Gott-Vate o Stei , de i i de Ki he St. Pie e au Bœufs
stahle . Du hast o h ie Mi ute , ih dei e Seele a de Hals zu e fe .

Die Rede war furchtbar. – „S hö gesagt, ei ei e Seele! Clopi T ouillefou p edigt wie der Papst, der
heilige Vate , ief de Kaise o Galiläa, i de e sei e K ug ze a h.

„Ih g ädige He Kaise u d Kö ige , sagte G i goi e kalte Blutes i h eiß i ht, eshal ei
feste e Mut i sei e Seele Wu zel faßte , „da a de kt ih i ht. I h heiße Pete G i goi e u d i de Di hte ,
o de a heute o ge ei e Mo alität aufgefüh t hat.

„So ist du es, Meiste ? sagte Clopi . „I h a au h da ei; u , Ka e ad, eil du u s heute o ge
langweiltest, ist das ein Grund, dich heute a e d i ht zu hä ge ?

Ich werde mich schwerlich aus der Schlinge ziehen, dachte Gringoire. Dennoch versuchte er noch eine
A st e gu g. „I h sehe i ht ei , sagte e , „ eshal a die Di hte i ht zu de La dst ei he e h et. Äsop
war Vagabund, Ho e ei Bettle , Me ku ei Die … – „I h glau e , u te a h ih Clopi , „du illst u s it
dei e Kaude els h zu este ha e . Zu Teufel! Laß di h hä ge u d a he kei e U stä de.

„G ade, g ädige He Kö ig o Thu es , e ide te G i goi e, das Te ai S h itt fü S h itt


e teidige d. „Es ist de Mühe e t … Ei e Auge li k … Hö t i h … Ih e det i h i ht e u teile , oh e
i h zu hö e …

T ouillefou ga ei Zei he , u d de He zog, de Kaise , die Wü de t äge u i gte ih i Hal k eise,


dessen Mittelpunkt Gringoire bildete, den die drei Gauner noch immer hart angepackt hielten. Es war ein
Halbkreis von Lumpen, Flittergold, Gabeln, Bellen, mit Wein befeuchteten Beinen, dicken und nackten Armen,
schmutzigen und abgestumpften Gestalten. Mitten in dieser Tafelrunde der Bettelschaft herrschte Clopin
T ouillefou ie de Doge i Se at, ie ei Kö ig u te Pai s, ie ei Papst i Ko kla e, zue st o de Höhe
seiner Tonne, dann auch durch wilden, furchtbaren und stolzen Ausdruck des Antlitzes, in dem die Augen
fu kelte , odu h de tie is he T pus de Gesi htszüge des La dst ei he ges hle hts ge ilde t a d.

„Hö e , sp a h e zu G i goi e, i de e it s h ielige Ha d sei ißgestaltetes Ki lie koste, „i h


sehe i ht ei , a u du i ht hä ge solltest. Alle di gs sieht a di de Wide ille a ; ih Bü ge seid i ht
da a ge öh t. Ih de kt eu h die Sa he als et as Fu ht a es. Ü ige s ha e i i hts Böses gege di h i
Sinn. Es gibt ein Mittel, dich mit heiler Haut aus dem Handel zu ziehe ; illst du zu u s gehö e ?

Man denke sich die Wirkung dieses Vorschlags auf Gringoire, der schon sah, wie das Leben ihm
e ts hlüpfte, u d s ho a fi g, es aufzuge e . E kla e te si h it alle K aft iede a sei Le e .

„Ge iß! Wah haftig , sagte er. – „Du illst di h i de O de de klei e S h e tlilie ei s h ei e
lasse ? – „Ja, ja, de klei e S h e tlilie; e e dies. – „Du e ke st di h a als Mitglied de F ei ü ge s haft?
– „De F ei ü ge s haft. – „Als U te ta des Kö ig ei hs Kaude els h? – „Des Kö ig ei hs Kaude els h. –
„Als La dst ei he ? – „Als La dst ei he . – „Vo ga ze Seele? – „Vo ga ze Seele. – „I h uß di h da auf
auf e ksa a he , daß du de o h i st gehä gt e de . –

„Teufel! sp a h de Di hte . – „Du i st , fuh Clopi u e s hütte li h fo t, „ u i späte e Zeit, it


eh Ze e o ie gehä gt e de , u d z a auf Koste de gute Stadt Pa is, o eh li he Leute , u d e hältst
ei e s hö e , stei e e Galge . Du siehst, das ist ei T ost.

„Wie Ih sagt , e ide te G i goi e. – „Du hast au h o h a de e Vo teile; au hst als F ei ü ge fü


de Kot, die A e u d Late e i hts zu zahle , ofü die Pa ise Bü ge de Beutel ziehe üsse . – „So sei
es , ega de Di hte . „I h illige ei u d i La dst ei he , Kaude els he , F ei ü ge , alles, as ih ollt.
He Kö ig, i h a das alles au h s ho i o aus; de i h i Philosoph, et o ia i philosophia, o es i
philosopho o ti e tu , ie Ih ißt.

De Kö ig u zelte die B aue . „Wofü hältst du mich, Freund? Welch Kauderwelsch der ungarischen
Jude si gst du i da? I h ka kei He äis h. Ma ist als Spitz u e o h kei Jude. I h stehle i ht ei al
eh . Da ü e i i h hi aus, i h o de; i Kehla s h eide , kei Beutels h eide .

Gringoire suchte eine Entschuldigung in diese kurzen Worte einzuschieben, die der Zorn immer mehr
und mehr beschleunigte. – „I h itte Eu h u Ve zeihu g, g ädige He , es ist kei He äis h, es ist Latei .

„I h sage di , e ide te Clopi leide s haftli h, „ e du i ht s h eigst, so lasse i h di h hä ge ,


ei Bau h de S agoge!

E dli h e uhigte si h de g ädige Kö ig. „S hel , sagte e zu de Di hte , „du illst also
La dst ei he e de ? – „Ge iß , e ide te diese . – „De gute Wille a ht a er die Suppe noch nicht fett und
hilft dir nur, wenn du ins Paradies willst. Paradies und Kauderwelsch sind zwei ganz verschiedene Dinge. Willst du
i Kaude els h aufge o e e de , ußt du e eise , daß du zu et as taugst u d diese Gliede puppe die
Tas he du hsu he .

„I h ill alles, as Ih ollt, du hsu he .

Clopin gab ein Zeichen. Einige Kauderwelsche traten aus dem Kreise heraus und kehrten sogleich wieder
zu ü k. Sie t uge ei e e ht hü s he , t ag a e Galge he ei, a de i hts fehlte, nicht einmal der Strick,
de zie li h ü e de Que alke s h a kte.

„Was soll das heiße ? da hte G i goi e it i ht ge i ge Beso g is. Allei das Kli ge u d S helle ,
das e soglei h e ah , a hte sei e A gst ei E de; die Gau e hä gte a den Strick eine rotgekleidete
Gliede puppe, ei e A t Vogels heu he, die it S helle ü e lade a . Diese tause d Glö k he tö te ei ige
Zeit la g ei de S h i gu ge des St i ks, da e los he sie all ähli h u d s h iege .

Darauf zeigte Clopin unserm Di hte ei e alte a ke de Fußs he el, de u te de Gliede puppe
sta d, u d sp a h: „Steig hi auf.

„Tod des Teufels , a dte G i goi e ei , „i h e he i de Hals. Eue S he el hi kt ie ei Disti ho


Martials; er hat einen Hexamter und einen Penta ete zu Fuße.

„Steige hi auf , iede holte Clopi .

Gringoire stellte sich auf den Schemel und es gelang ihm, nach einigen Schwankungen der Arme und
Beine seinen Schwerpunkt wiederzufinden. – „Jetzt , fuh de Kö ig fo t, „s hlage de e hte Fuß u das linke
Bei , u d stelle di h auf die Zehe des li ke Fußes.

„G ädige He , sagte G i goi e, „Ih ollt also du haus, daß i h i ei Glied ze e he?

Clopi e ho das Haupt. „F eu d, du sp i hst iel zu iel. Jetzt hö e i z ei Wo te die ga z e Sache. Du


stellst di h auf die Fußspitze, ie i h di s ho sagte, u d so ka st du is a die Tas he des Gliede a s
ei he . Du fühlst hi ei u d ziehst ei e Bö se, die si h do t efi det, he aus; tust du dies, oh e daß a de
S hall ei e S helle hö t, so ist das seh gut, du ist La dst ei he u d i st u o h a ht Tage la g tägli h
gep ügelt. – „Bei Gott! Das ka i h i ht. U d e die S helle tö e ? – „Da i st du gehä gt. Ve stehst
du i h? – „Du haus i ht. – „So hö e o h ei al. Du fühlst i die Tas he de Gliede puppe u d stiehlst ih
ei e Bö se. So ald ei e Glo ke ei de Ope atio Lä s hlägt, i st du gehä gt. Ve stehst du jetzt? – „Ja, u d
da ? – „We es di geli gt, die Bö se zu stehle , oh e daß a ei e S helle hö t, ist du Landstreicher und
i st a ht Tage hi te ei a de gep ügelt. Jetzt e stehst du i h ge iß? – „Nei , g ädige He , o h i ht. Wo
ist ei Vo teil? I ei e Fall gehä gt, i a de gep ügelt? – „Nu , du ist La dst ei he , ist das i hts? Zu
deinem eige e Nutze p ügel i di h, u di h gege S hläge a zuhä te . – „Da ke. – „Wohla , eile!
sp a h de Kö ig, i de e die To e it de Fuße sta pfte, daß es laut ide hallte. „Befühl die Gliede puppe!
Mu te , o ä ts! I h sage es di zu letzte al, u d hö e i h ei e ei zige S helle, so i st du de Platz de
Puppe ei .

Die La dst ei he a de klats hte Beifall u d u stellte it so u e ittli he La he de Galge , daß


G i goi e seh ohl ei sah, e a he ih e zu iel Ve g üge , u i ht alles zu efü hte zu üsse . Es lie
ih kei e a de e Hoff u g eh ü ig, als das u ah s hei li he E eig is, die fu ht a e Ope atio , die a
ih aufe legt hatte, ö hte ih geli ge . E e ts hloß si h also zu de Wagestü k, jedo h u , a hde e ei
heißes Gebet an den Gliedermann, den er bestehlen sollte, gerichtet hatte. Die tausend Schellen mit ihren
kleinen kupfernen Zungen erschienen ihm als ebenso viele offene Schlangenrachen, bereit zu zischen und zu
eiße .

„O Gott , sp a h e leise, „ist s ögli h, daß ei Le e o de klei ste Be egu g de klei ste
S helle a hä gt! Oh , fügte e it gefaltete Hä de hi zu, „ih S helle ! Läutet i ht, läutet i ht!

E e su hte o h ei al, T ouillefou zu e ei he . „U d e ei Wi dstoß i ü e de H als


ko t? – „Da i st du gehä gt , sagte T ouillefou oh e Bede ke . Als G i goi e sah, daß ede Rast, o h
Ausflu ht, o h Aufs hu zu e halte a , faßte e ei e küh e E ts hluß. E s hlug de e hte Fuß u de
linken, stellte sich auf die Zehen des li ke , st e kte de A aus … a e i Auge li k, da e die Puppe
e üh te, a kte sei Kö pe , de u auf ei e Fuß uhte, auf de S he el, de u auf d eie sta d;
mechanisch griff er nach der Puppe, sich zu halten, verlor das Gleichgewicht und fiel, etäu t o Lä de
tause d S helle , zu Bode . Die Puppe i h de Stoße sei e Ha d, d ehte si h i k eisfö ige Be egu g u d
s h a kte da ajestätis h z is he de eide Pfähle . „Ve flu ht! ief e falle d u d lie ie tot it de
Gesichte auf de Bode liege . Da e ah e de fu ht a e S helle lä ü e sei e Haupte, das La he
de Gau e u d T ouillefous Sti e: „He t de S hel auf u d hä gt ih oh e eite e U stä de!

E sta d auf. Die Puppe hatte a s ho losge u de , u fü ih Platz zu machen. Die Kauderwelschen
hieße ih auf de S he el steige , Clopi t at zu ih , legte die S hli ge u sei e Hals u d klopfte ih auf die
S hulte it de Wo te : „Le ohl, F eu d, jetzt ka st du i ht e t is he , sel st e du it de
Gedä e des Papstes e dautest.

Das Wo t G ade e sta auf G i goi es Lippe ; e ließ sei e Bli k i die Ru de s h eife ; a e kei e
Hoffnung; alle lachten.

„Belle ig e de l Etoile! sp a h de Kö ig zu ei e iese hafte La dst ei he , de aus de Reihe


he o t at; „klette e auf de Que alke .

Belle ig e stieg ge ä hli h hi a , u d G i goi e, als e die Auge aufs hlug, e s h ak, ih ge ade ü e
seinem Haupte sitzen zu sehen.

„So ald i h it de Hä de klats he , ega Clopi aufs eue, „stößt du, A d le Rouge, die Fuß a k
it ei e T itt u ; du, F a çois Cha te-P u e, hä gst di h a die Bei e des S hel es; du, Belle ig e, sp i gst
ih auf die S hulte . Ve steht ih , i ei e u d de sel e Auge li k!
G i goi e klappe te it de Zäh e . „Seid ih fe tig? sp a h Clopi zu de d ei La dst ei he , die
e eit a e , ü e G i goi e he zufalle . De a e Patie t hatte ei e Auge li k de fu ht a ste E a tu g,
äh e d Clopi uhig it sei e Fußspitze ei ige Wei sto k e e i s Feue stieß, die on der Flamme noch nicht
e ei ht a e . „Seid ih fe tig? iede holte e u d öff ete die Hä de zu Klats he . No h ei e Seku de, u d
u G i goi e a es ges hehe . Clopi hielt a e plötzli h i e, als ä e ih et as ei gefalle . „No h ei e
Auge li k , sagte e , „i h hatte et as e gesse . Es ist Sitte, daß i ie a de hä ge , oh e o he zu f age ,
o ih ei e F au ha e ill. Ka e ad, das ist dei letzte Rettu gs eg. Du ußt ei e La dst ei he i ode de
St i k hei ate .

Gringoire atmete wieder auf. Zu z eite al keh te e seit ei e hal e Stu de zu Le e zu ü k.


Doch wagte er noch nicht, auf seine Rettung zu vertrauen.

„Hollah! ief Clopi , als e sei e To e iede estiege hatte, „ih F aue u d Mäd he ! Ist ei e
Landstreicherin unter euch, von der Hexe bis zur Katze, die diesen Landstreicher will? Hollah, Colette la
Cha o e, Elisa eth T ou ai , Si o e Joudou e! Ma ie Pi de ou, Tho e, Be ade, ko t u d s haut! Ei
Ma fü i hts! Wel he ill ih ha e ?

Gringoire erweckte in seinem elenden Zustande keine Begierden. Die Landstreicherinnen wurden durch
de Vo s hlag e e i ht ge üh t. De U glü kli he hö te, ie sie e ide te : „Nei , ei ! Ih kö t ih hä ge
zu Ve g üge fü alle!

Drei kamen indessen aus dem Haufen heraus, ihn zu es h üffel . Die e ste a ei di kes Mäd he it
viereckigem Gesicht. Sie untersuchte aufmerksam das beklagenswerte Wams des Philosophen. Es war abgenutzt
u d eh du hlö he t als ei Sie , Kasta ie zu öste . Das Mäd he s h itt ei e F atze. – „Altes Tu h!
u elte sie. „Wo hast du dei e Ma tel? – „Ve lo e . – „Dei e Hut? – „Ma hat ih i ge o e . –
„Dei e S huhe? – „Si d fast oh e Sohle . – „Dei e Bö se? – „A h, i h ha e kei e Helle . – „Laß di h hä ge
u d da ke. – Die Landstreiche i a dte ih de Rü ke .

Die d itte a ei ju ges, e ht f is hes u d e e i ht häßli hes Mäd he . „Rettet i h! flehte leise
der arme Teufel. Sie betrachtete ihn mit mitleidvollem Ausdruck, schlug in ihren Rock eine Falte und stand
unentschlossen da. Er folgte mit den Augen allen ihren Bewegungen; es war sein letzter Hoffnungsschimmer. –
„Nei , sagte e dli h das ju ge Mäd he , „Guillau e Lo guejoue ü de i h p ügel , u d t at i de K eis
zu ü k.

„Ka e ad , sagte Clopi , „du hast U glü k. Da stand er auf, und indem er zum allgemeinen
Ve g üge de To ei es Ge i htsdie e s ei ei e Auktio a hah te, ief e aus: „Nie a d ill ih ? Zu
e ste , zu z eite u d zu d itte Male? Da i kte e de Galge zu u d sagte: „Zugesp o he .

Die drei unheilvollen Landstreicher traten an Gringoire heran. In dem Augenblick entstand unter den
Kaude els he ei Ge äus h. „Die Es e alda , hieß es. G i goi e zitte te u d a dte si h a h de Seite,
ohe de Ruf ka . De K eis öff ete si h o ei e ei e u d le de de Gestalt. Es a die Zigeu e i . „Die
Es e alda! sagte G i goi e, ei alle sei e Auf egu g ü e die so de a e Weise e stau t, ie si h dieses
agis he Wo t it alle sei e E i e u ge des Tages e k üpfte.

Das selte e Ges höpf s hie sel st i Hofe de Wu de du h S hö heit u d Reize zu he s he .


Landstreicher und Landstreicherinnen standen schweigend, als sie vorbeiging, und es milderten sich ihre rohen
Gesichter.
Sie nahte sich leichten Schrittes dem Verurteilten. Ihr folgte die hü s he Djali. G i goi e a ehe tot als
le e dig. Ei e Auge li k et a htete sie ih s h eige d. „Ih ollt de Ma da hä ge ? f agte sie Clopi
mit ernster Stimme. – „Ja, S h este , e du ih i ht zu Ma e i st.

– Sie schnitt das kleine, hü s he Mäul he it de U te lippe. „I h eh e ih , sagte sie.

G i goi e glau te fast, e ha e u get äu t, u d dies sei ei e Fo tsetzu g sei es T au es. Ma a d


die S hli ge los u d ließ de Di hte o de Fußs he el he u te steige . E ußte si h setzen, so lebhaft war
seine Aufregung.

Der Zigeunerherzog brachte, ohne ein Wort zu sagen, einen irdenen Krug. Die Zigeunerin reichte diesen
dem Dichter.

„We ft ih zu Bode , sp a h sie. De K ug ze a h. „B ude , sagte hie auf de Zigeu e he zog, indem
e eide die Hä de auf die Sti legte, „sie ist dei Wei ; e ist dei Ma . Auf ie Jah e. Geht.

12. Die Brautnacht

Nach einigen Augenblicken befand sich unser Dichter in einer kleinen, warmen gotischen Kammer; er
hatte Aussicht auf ein gutes Bett, u d a allei it ei e hü s he Mäd he . Das A e teue a ei ahe
zau e haft. G i goi e fi g au h i kli h a , si h fü de Helde ei es Fee ä he s zu halte . Vo Zeit zu Zeit
ließ e de Bli k u he s h eife , als su hte e de o z ei geflügelte Chi ä e gezoge e Feue age , de
allei ih so s h ell o Ta ta us i das Pa adies hätte e t ü ke kö e . Hi u d iede heftete si h au h sei
Bli k auf die Lö he sei es Wa ses, u si h a die Gege a t zu kla e u d sie du haus i ht aus dem
Gesi hte zu e lie e . Sei e Ve u ft, it de die Ei ildu gsk aft Ball spielte, hi g u a diese dü e Fade .

Das Mäd he s hie i ht auf ih zu a hte ; sie gi g, ka , ü kte a sei e Fuß a k, s h atzte it ih e
Ziege und schnitt dann und wan ih Mäul he . E dli h setzte sie si h a de Tis h, u d G i goi e ko te sie
ge ä hli h et a hte . Das ist also, da hte e , die Es e alda! Ei hi li hes Ges höpf! Ei e St aße tä ze i !
Heute o ge ga sie ei e M ste iu de G ade stoß, u d heute a end rettete sie mir das Leben. – Mein
öse Ge ius u d ei gute E gel. Ei s hö es Wei , auf ei Wo t. Sie uß i i h e a t sei , eil sie
mich so zum Manne nahm. – So, so, i fällt as ei , da hte e plötzli h it de Gefühl fü das Wah e, das die
G u dlage sei e Philosophie u d sei es Cha akte s ildete, i h eiß i ht e ht, ie es ges hah, a e i h i ja
ih Ma . Mit diese Geda ke i Kopfe ahte e de ju ge Mäd he auf so gala te Weise, daß diese
zu ü kfuh : „Was ollt Ih ? f agte sie.

„Kö t Ih i h o h f age , a etu gs ü dige Es e alda! e ide te G i goi e it so


leide s haftli he To e, daß e sel e e stau te, si h so ede zu hö e .

Die Zigeu e i s hlug ih e g oße Auge auf. – „I h eiß i ht, as Ih ollt. – „Nu , e iderte
Gringoire immer mehr erhitzt; denn er dachte nur mit einer Tugend aus dem Hofe der Wunder zu tun zu haben.
„Bist du i ht ei , süße Gelie te, i i h i ht dei ? U d it diese Wo te u faßte e ga z oh e Z a g ih e
s hla ke Hüfte . Das Kleid de Zigeunerin glitt durch seine Hand, wie die Haut eines Aales. Mit einem Sprunge
a sie o ei e E de de Ka e i de a de , ü kte si h, i htete si h iede auf u d hielt ei e klei e
Dolch in der Hand, bevor Gringoire Zeit gehabt hatte, zu sehen, woher der Dolch gekommen war. Sie stand da,
ge eizt u d stolz it aufge o fe e Lippe , it ge lähte Nase lö he , it Wa ge du kel ot ie ei Apfel;
ih e Auge fu kelte o Blitze . Zuglei h stellte si h die eiße Ziege o ih hi , u d ot G i goi e die Stirn zum
Ka pfe, z ei a tige, e goldete u d seh spitze Hö e . Alles dies ges hah i ei e Auge li k.

U se Philosoph sta d e lege da u d a dte de stu pfe Bli k o de Mäd he auf die Ziege u d
umgekehrt. – „Heilige Ju gf au , sp a h e e dli h, als die e ste Ü e as hu g o ü e a , so daß e iede
sp e he ko te, „das si d z ei Gau e i e !

Die Zigeu e i a h das S h eige e e falls. „Du ußt ei seh küh e S hel sei , sagte sie.

„Ve zeihu g , sagte G i goi e lä hel d, „ a u ah t Ih i h de zu Ma e? – „Du fte i h di h


hä ge lasse ? – „Also , e ide te de Di hte , hi si htli h sei e Lie eshoff u g ei e ig e ttäus ht,
„da htet Ih a i hts a de s, als i h o Galge zu ette ? – „Wo a sollt i h so st geda ht ha e ? –
G i goi e iß si h auf die Lippe . Nu , da hte e , i h i als Cupido do h i ht so sieg ei h, ie i h glau te. Do h
eshal ze a h sie de de a e K ug? U te des a e Es e aldas Dol h u d die Hö e de Ziege o h
immer zur Verteidigung bereit.

„F äulei Es e alda , ega de Di hte e dli h, „i h s h ö e Eu h ei ei e A teil a Pa adiese,


i h ill Eu h oh e E lau is i ht ähe t ete ; a e ge t i zu esse .

I G u de a G i goi e i A gelege heite de Lie e, ie i alle a de , fü das Zeitnehmen und die


hal e Maß egel . Ei gutes A e desse , ei lie e s ü diges Zusa e sitze s hie ih , eso de s e e
Hu ge fühlte, ei t effli he Z is he akt z is he de P olog u d de E t i klu g ei e Lie esa gelege heit.

Die Zigeunerin e ide te i hts. Sie s h itt ih klei es, e ä htli hes Mäul he , i htete das Haupt ie
ein Vogel auf, lachte auf, und der Dolch verschwand, wie er hervorgekommen war. Gringoire konnte nicht sehen,
wo die Biene ihren Stachel verbarg. Gleich darauf lag auf sei e Tis he ei Rogge ot, ei Stü k Spe k it
ei ige ge u zelte Äpfel ; da e e sta d ei Bie k ug. G i goi e aß it Leide s haft. Hö te a das Kli e
sei e eise e Ga el auf de Telle , so hätte a ge iß gesagt, alle sei e Lie e sei i Hu ge verwandelt.

Das ju ge Mäd he s h ieg u d ließ ih a h Belie e i de Speise auf äu e . Ei a de e Geda ke


eilte offe a i ih e Seele; is eile lä helte sie si e d, äh e d ih e ei he Ha d de kluge Kopf de
Ziege, der zwischen ihren Knien ruhte, liebkoste.

Ei gel es Wa hsli ht eleu htete diese Auft itt des Heißhu ge s u d des Na hsi e s. Na hde das
e ste Belle sei es Mage s esä ftigt a , fühlte G i goi e i des ei ige fals he S ha , als e sah, daß u o h
ei Apfel ü ig a . „Ih eßt i hts, F äulei Es e alda?

Zu A t o t s hüttelte sie de Kopf u d heftete de Bli k auf das Ge öl e des Zi e s. „Zu Teufel,
o a de kt sie? sp a h G i goi e zu si h sel st u d ließ sei e Auge de Ri htu g de ih ige folge , „die
Fratze des stei e e Z e ges a S hlußstei des Ge öl es ka do h ih e Auf e ksa keit i ht so i
A sp u h eh e . Zu Teufel! De Ve glei h i i h ge a hse !

E ief laut: „F äulei ! – Sie s hie ih i ht zu hö e . – „F äulei Es e alda! – Ve lo e e Mühe. Der


Geist e o hte i ht eh , ih zu si h he a zu es h ö e . Glü kli he eise ka ih die Ziege zu Hilfe u d
zupfte ih e He i sa ft a Ä el.

„Was illst du, Djali? fuh die Zigeu e i le haft auf. – „Sie fühlt Hu ge , sagte G i goi e, e tzü kt,
daß ei e Gelege heit, ei Gesp ä h a zuk üpfe , si h da ot. Es e alda ze k ü elte ei B ot, el hes Djali
a utig aus ih e hohle Ha d f aß. Ü ige s ließ ih G i goi e jetzt kei e Zeit, iede i ih Si e zu e si ke .
E agte ei e z eite F age: „Ih ollt i h also i ht zu Ma e? – Das ju ge Mäd he sah ih sta a u d
e ide te: „Nei . – „Zu Lie ha e ? – Sie s h itt ih Mäul he u d e ide te: „Nei ! – „Zu F eu de? – Sie
betrachtete ihn noch einmal mit starrem Blick und sagte nach einem Auge li k des Na hsi e s: „Viellei ht.

Dies ei de Philosophe so seh elie te Viellei ht ga G i goi e eue Küh heit. „Wißt Ih au h , f agte
e , „ as F eu ds haft ist? – „Ja; B ude u d S h este sei ; z ei Seele , die si h e üh e , oh e ei s zu
werde , ie z ei Fi ge de Ha d. – „U d die Lie e? „Oh, die Lie e , sp a h sie it st ahle de Auge ,
„ a ht z ei zu ei e ; Ma u d F au, die i ei e E gel zusa e s h elze . Das ist de Hi el.

Als die St aße tä ze i also sp a h, st ahlte sie i ei e S hö heit, die auf G i goi e ei e so de a e
Eindruck machte und in genauer Beziehung zu dem fast orientalischen Schwunge ihrer Worte zu stehen schien.
Auf ih e osige u d ei e Lippe s h e te ei hal es Lä hel ; ih e offe e u d heite e Sti a d hin und
iede du h Geda ke u ölkt, glei h ei e Spiegel, desse Flä he de Ate t ü t; u d aus ih e la ge
gesenkten Wimpern schossen Strahlen unbeschreiblichen Lichtes hervor, das dem Profil die ideale Anmut
e teilte, die Raffael späte is zu stis he Du hs h ittspu kte de Ju gf äuli hkeit, des ütte li he
Gefühls u d de Gottheit da zustelle e sta d.

Gringoire setzte dennoch seine Fragen fort. – „Wie uß a de es haffe sei , Eu h zu gefalle ? –
„Ma uß Ma sei . – „Bi i h s i ht? – „Ei Ma t ägt de Hel auf de Haupte, das S h e t i de
Faust, gold e Spo e a de Fe se . – „Gut; oh e Pfe d kei Ma . Lie t Ih je a de ? – Ei e Auge li k saß
sie s h eige d da, da sp a h sie it eso de e Ausd u k: „Bald e d i h s isse . – „Wa u de i ht
jetzt, heute a e d? f agte e zä tli h.

Sie warf ihm einen ernsten Blick zu. – „I h e de u ei e Ma lie e , de i h es hütze ka .

G i goi e e ötete u d fühlte si h get offe . Das ju ge Mäd he spielte offe a auf die geringe Hilfe
a , die e i k itis he Auge li k o z ei Stu de ih hatte leiste kö e . Die du h so a he A e teue
des Abends schon erloschene Erinnerung kehrte ihm wieder. Er schlug sich vor die Stirn.

„Ja, da it hätte i h egi e üsse . Ve zeiht ei e tö i hte Ze st euu g. Wie ko tet Ih Quasi odos
Klaue e ts hlüpfe ? – „Oh! De fu ht a e Bu klige! ief sie u , das Gesi ht it de Hä de e hülle d. –
„Ja, e ist fu ht a , e ide te G i goi e, „a e ie seid Ih ih e tga ge ? – Es e alda lä helte, seufzte u d
schwieg. – „Wißt Ih , a u e Eu h folgte? ega G i goi e aufs eue, i de e auf sei e F age du h ei e
U eg zu ü kzukeh e su hte. – „I h eiß es i ht , sagte E e alda, „a e , fügte sie le haft hi zu, „ a u
seid au h Ih i gefolgt? – „Bei ei e Seele, i h eiß es e e so e ig.

Ei Auge li k des S h eige s folgte. G i goi e k itzelte it de Messe auf de Tis he. Das Mäd he
lä helte u d lie koste Djali.

„Ih ha t da ei s hö es Tie , sagte G i goi e. – „Mei e S h este . – „Weshal heißt Ih Es e alda?


– „I h eiß i ht. – „Au h das i ht? –

Sie zog aus ih e Buse ei e klei e lä gli he Beutel, de o Halse a ei e klei e Kette o
Zaubergestalten hing; das Beutelchen verbreitete einen starken Ka pfe ge u h. Es a it g ü e Seide
ü e zoge , u d i Mittelpu kt efa d si h ei di kes, ges hliffe es g ü es Glas, äh li h ei e S a agd.

„Viellei ht deshal , sagte sie.

G i goi e ollte das Beutel he i die Ha d eh e ; sie fuh zu ü k. – „Be üh t es i ht. Es ist ei
A ulett, Ih e i htet de Zau e , ode diese e i htet Eu h.

Die Neugier des Dichters ward stets heftiger. – „We ga es Eu h?


Sie legte den Finger auf den Mund, und barg das Amulett in ihrem Busen. Er versuchte noch andere
Fragen, aber sie erwiderte kaum.

„Was heißt Es e alda? – „Weiß i ht. – „Aus el he Sp a he ist das Wo t ge o e ? – „I h glau e


aus de Zigeu e sp a he. – „Das da ht i h au h. Ih seid i ht aus F a k ei h? – „Weiß i ht. – „Ha t Ih
Elte ? Sie sang nach einer alten Melodie:

Mein Vater ist ein Vogel,


Meine Mutter ist desgleichen;
Ich kann das andre Ufer
Auch ohne Schiff erreichen;
Meine Mutter ist ein Vogel,
Mein Vater ist desgleichen.

„S hö ! sagte G i goi e. „Wa ka t Ih a h F a k ei h? – „Ga z klei ! – „Na h Pa is? – „I


e ga ge e Jah e. Als i du h das päpstli he To ei zoge , sah i h G as ü ke i de Luft o eiziehe . Es
a E de August. Da sagte i h: de Wi te i d st e g.

„Ja ohl , sagte G i goi e, e tzü kt ü e die Ve ä de u g des Gesp ä hs; „i h ha e i de ga ze


Wi te hi du h die Fi ge spitze it de Ate ge ä t. Ih ha t also die Ga e, i de Zuku ft zu lese ? – Sie
e fiel iede i die ku ze Rede: „Nei . – „De Ma , de Ih Zigeu e he zog a tet, ist ohl de Füh e Eu es
Sta es? – „Ja. – „E hat u s e hei atet , fügte de Di hte löde hi zu. Sie s h itt ih ge öh li hes
Mäul he : „I h eiß ja i ht ei al dei e Na e . – „Mei e Na e ? We Ih ih isse ollt, Pete
G i goi e. – „Mei e ist s hö e . – „Böses Mäd he ! Ih e det i h a e i ht ä ge . We Ih i h esse
ke t, e det Ih i h iellei ht eh lie e . Au h ha t Ih i Eu e Ges hi hte it so iel Zut aue e zählt, daß
ich Euch auch ein wenig von meiner schuldig bi . So ißt, i h heiße Pete G i goi e u d i de Soh ei es
Pä hte s des A tes o Go esse. Mei Vate a d o de Bu gu de gehä gt, ei e Mutte a d de Bau h
von den Picardern aufgerissen. Dies geschah bei der Belagerung von Paris vor 20 Jahren. So ward ich mit sechs
Jah e zu Waise u d hatte auf de Pa ise Pflaste kei e a d e Sohle als die ei e Füße. I h eiß i ht, ie
i h de Z is he au o se hs is se hzeh Jah e zu ü klege ko te; ei e O sthä dle i a f i hie ei
Pflaume, ein Bä ke do t ei e B otk uste hi ; a e ds ließ i h i h o de Polizei aufg eife , die i h i s
Gefä g is a hte, u d fa d do t ei St ohlage . Alles dies hi de te i h i ht, g oß u d age zu e de , ie
Ih seht. I Wi te ä te i h i h a de So e i Vo hof des Hotel o Se s u d fa d es seh lä he li h, daß
das Freudenfeuer des St. Johannistages auf die Hundstage verspart wurde. Mit sechzehn Jahren wollte ich mir
ei e Be uf ähle . Na h u d a h ha e i h i alle Be ufe he u getappt. Bald e e kte i h, daß i zu
jedem etwas fehlte. Da ich sah, ich taugte zu nichts, ward ich Dichter und Rhythmenschreiber. Diesen Beruf kann
ei Vaga u d i e e g eife ; au h ist es esse als zu stehle , ie i ei ige Söh e o Spitz u e , ei e
Freunde, rieten. Zum Glü k t af i h ei es Tages auf Do Claude F ollo, de eh ü dige A hidiako us o
Notre-Da e. E zeigte i Teil ah e, u d ih e da ke i h s gege ä tig, daß i h ei ah e Geleh te i , de
o Ci e os Offi ie is zu Mo tuolog de Cölesti e Latei versteht. Auch bin ich der Dichter des Mysteriums,
das a heute u te g oße T iu ph ei Zulauf des Volkes i Saale des Palais ga . Fe e s h ie i h ei Bu h
o se hshu de t Seite ü e de u de a e Ko ete o , o ü e ei Ma e ü kt a d. Auch
hatte i h o h i a de U te eh u ge Glü k. Als ei A tille ie-Zi e a a eitete i h a de g oße
Bo a de o Jea Maugue, die, ie Ih ißt, auf de B ü ke o Cha e to , a Tage, o a Ve su he it ih
machte, platzte und vierundzwanzig Neugie ige tötete. Ih seht, daß i h kei e s hle hte Pa tie i . Au h ke e
i h o h iele Ku ststü ke, die i h Eu e Ziege leh e ka , z. B. de Bis hof o Pa is a hzuäffe , de
e flu hte Pha isäe . U d e dli h i d i ei M ste iu iel ge ü ztes Gold einbringen, wenn man mich
bezahlt. Kurz, mein Ich, mein Geist, meine Wissenschaft steht zu Eurem Befehl; ich bin bereit, wie es Euch
elie t, it Eu h zu le e , keus h ode lustig, als Ehe a , e Ih dies fü gut haltet; als B ude , e Eu h
das noch eh gefällt.

G i goi e s h ieg u d e a tete die Wi ku g sei e Rede auf das ju ge Mäd he . Sie heftete de Bli k
zu E de. „Phoe us , sp a h sie hal laut. Da a dte sie si h zu Di hte : „Phoe us, as edeutet das?

Gringoire konnte zwar nicht genau begreifen, welche Beziehung zwischen jener Frage und seiner Anrede
esta d, es a ih a e i ht u a ge eh , it sei e Geleh sa keit glä ze zu kö e . E a t o tete, si h
äuspe d: „Das ist ei latei is hes Wo t u d heißt die So e. – „So e? f agte Esmeralda. – „So hieß ei
s hö e Boge s hütze, de Gott a . – „Gott! iede holte die Zigeu e i , u d i ih e Akze t lag et as
Sinnendes und Leidenschaftliches.

I de Auge li k löste si h ei es ih e A ä de u d fiel zu Bode . G i goi e ü kte sich, es


aufzu eh e , u d als e si h auf i htete, a das Mäd he it de Ziege e s h u de . E hö te das Ge äus h
ei es Riegels; es a oh e Z eifel a ei e klei e Tü e, die it ei e e a h a te Ka e i Ve i du g
sta d u d o auße ges hlosse u de. „Hat sie i ei Bett hie gelasse ? f agte si h u se Philosoph. Zu
S hlaf eig ete si h eite i hts als ei e ku ze hölze e Kiste. De De kel a o h dazu it S h itz e k
ges h ü kt, odu h G i goi e, als e si h ausdeh te, ei Gefühl e pfa d, äh li h u gefäh de des
Mik o egas, e e si h ü e die Spitze de Alpe s hlafe gelegt hatte.

„Wohla ! da hte e , „ a uß si h so iel ie ögli h i die U stä de s hi ke , si h i das S hi ksal


ergeben. Aber welch sonderbare Brautnacht! Wie schade! In der Ehe des zerbrochenen Kruges lag doch etwas
Nai es u d Vo si tflutli hes, das i gefiehl.

13. Die Kirche Notre-Dame

Ge iß ist au h gege ä tig die Ki he Not e-Da e o h i e ei ajestätis he u d e ha e e Bau.


So s hö sie si h au h alte d ag e halte ha e , ka a de o h i ht u te lasse , ü e die zahllose
E t ü digu ge u d Ve stü elu ge zu seufze , o it Zeit u d Me s he oh e A htu g fü Ka l de
G oße , de de e ste Stei , u d Philipp August, de de letzte Stei leg te, de eh ü dige Bau e tstelle .
A de Vo de seite diese alte Kö igi u s e Kathed ale fi det a e e jede Ru zel ei e Na e.

U zue st ei ige Haupt eispiele zu e äh e , so gi t es ge iß u e ig s hö e e a hitekto is he


Werke als die Fassade it de d ei i Spitz öge gehaue e Po tale , die it S h ö kel e lü te Reihe o
a htu dz a zig kö igli he Nis he , die it z ei Seite fe ste ges h ü kte Rosette i de Mitte, die hohe
und schlanke Galerie von kreuzartigen Arkaden, die eine schwe e Flä he u te dü e Säule t ägt, u d e dli h
als die z ei s h a ze assi e Tü e it ih e S hiefe da he, Teile, die it de p ä htige Ga ze i
Ei kla g stehe u d i fü f giga tis he Sto k e ke ü e ei a de liege . Oh e Ve i u g e t i kelt si h alles
de Auge it de u zählige Ei zelheite de Bildhaue - u d Ziselie ku st u d e ei t si h ä htig it de
uhige G öße des Ga ze . Es glei ht ei e u geheu e stei e e S pho ie, das iese hafte We k des
Menschen und des Volkes; es ist ein in si h zusa e hä ge des Ga zes, ei u de a es E zeug is de
Ve ei igu g alle K äfte ei e Epo he, o aus jede Stei die Pha tasie des Meißle s e ei t it de des
Mau e s he o sp i gt, ku z, ei Me s h e k, f u ht a u d ä htig ie Gottes S höpfu g, dessen doppelten
Charakter: Abwechslung, Ewigkeit es geraubt zu haben scheint.
Was wir hier von der Fassade sagten, gilt ebensogut von der ganzen Kirche. Was wir von der Kathedrale
von Paris sagen, gilt von der ganzen Kirchenbaukunst des Mittelalters. Alles hält si h i de i htige , logis he
Ve hält isse de sel stges haffe e Ku st. Das Maß de Zehe gi t das Maß des ga ze Riese . Gege ä tig
fehle diese Fassade d ei i htige Di ge. E ste s, die T eppe o elf Stufe , die si h f ühe ü e de Bode
e ho . Z eite s, die u te e Reihe o Statue , el he die Nis he de d ei Po tale füllte, u d die Reihe de
a htu dz a zig älteste Kö ige o F a k ei h, o Childe e t is auf Philipp August, alle it de Rei hsapfel i
der Hand, die die Galerie des ersten Stockwerks einnahm.

Die Treppe verschwand durch die Gewalt der Zeit, die unmerklich, aber unwiderstehlich den Boden der
Altstadt e höhte. I de a e die Zeit du h de stets hi aufsteigede Kot des Pflaste s o Pa is die Stufe
all ähli h e s hla g, die die ajestätis he Höhe des Baues e höhte , ga sie de Fassade eh , als sie ih
ah , de sie eitete da ü e die du kle Fa e de Jah hu de te, die aus de G eise alte de Ge äude das
Alte ih e S hö heit s hafft.

Wer aber warf die beiden Reihe Statue iede ? We lee te die Nis he ? We s h itt i s hö e , alte
Po tal de eue Basta d oge ? We agte es, die al e e s h e fällige Tü it S h itz e k aus de Zeit
Lud igs XV. e e Bis o ettes A a eske ei zus h ä ze ? Es a e Me s he , A hitekte , Kü stle u se e
Tage. U d t ete i i das I e e: We a f je e Koloß des heilige Ch istoph zu Bode , de u te de Statue
it de sel e Re hte zu Sp i h o t a d, ie de Saal des Palais u te de Halle , de Mü ste zu St aß u g
unter de Tü e ? U d el he Ba a hat je e Statue fo tges hafft, die k iee d, stehe d, eite d, Mä e ,
Wei e , Ki de , Kö ige, Bis höfe, Ritte o Sa dstei , Ma o , Gold, Sil e , Kupfe u d sel st o Wa hs, o
S hiff zu Cho die Räu e füllte ? Die Zeit ar es nicht. Und wer ersetzte den alten gotischen Altar mit
Reli uie käst he du h je e s h e fällige Sa kophag it Wolke u d E gelsköpf he , de ei e o Val-
de-G a e ode de I alide hie he ge ate e Muste glei ht? We siegelte je e s h e fälligen
A a h o is us auf des He a dus ka oli gis hes Getäfel? Dies tat Lud ig XIV., ei e Wu s h Lud igs XIII.
e fülle d. U d e e setzte die du kelgefä te Fe ste du h kalte, eiße S hei e , die das e stau te Auge
u se e Väte z is he de Rose des Po tals u d de Spitz oge i agis he Li hte s h i e ließe ? U d
as ü de ei Sä ge des zeh te Jah hu de ts sage , e e die gel e Fa e e li kte, o it a dalis he
E z is höfe die Ka thed ale es h ie te ? E ü de äh e , de Bau sei ges hä det.

Besteige i die Kathed ale, oh e ei de tause d Ba a eie jede A t zu e eile , so ö hte i


f age : Was a d aus de klei e s hö e Tu e, de auf de Du hs h ittspu kt des K euzge öl es si h
stützte u d i ht e ige küh ie sei Gefäh te, die au h ze stö te Spitze des Haupttu es, spitz, olltö e d,
glei hsa ausges h itte i de Hi el o alle a de Tü e e po st e te? Ei A hitekt o soge a te
gute Ges h a k s h itt ih a u d äh te, ei eites leie es Pflaste , das de De kel eines Topfes gleicht,
ge üge, die Wu de zu e hülle . So a d fast ü e all, eso de s i F a k ei h, die u de a e Ku st des
Mittelalte s eha delt. Auf ih e T ü e ka a d ei A te de Ve stü elu g u te s heide , die sie
mehr oder weniger verletze ; die Zeit, die hi u d iede Lü ke iß u d die O e flä he oste ließ; die
politis he u d eligiöse Re olutio e , die li d u d jähzo ig i Tu ult ü e sie he fiele u d ih ei hes Kleid
der bildenden Kunst zerrissen, die Rosetten zersprengten, die Kette ä de o A a eske u d klei e
Gestalten zerbrachen, die Statuen, ob der Mitra oder der Krone, hinauswarfen; endlich die Moden, stets alberner
u d g oteske , die seit de a a a his he u d glä ze de A ege de Wiede ge u t i ot e dige Ve fall
de Bauku st aufei a de folgte . Die Mode ha e eh ze stö t als die Re olutio e , sie s h itte i das
Fleis h, sägte a de K o he gestell de Ku st; sie ze s h itte , tötete das Ge äude i de Fo ie i
S ol, i de Logik ie i de S hö heit. U d da ollte sie aufs eue s haffe . Diese A aßu g hatte
wenigstens weder die Zeit noch irgendeine Revolution. Im Namen des guten Geschmacks hefteten sie auf den
gotis he Bau ih ald e gehe des Flitte e k, ih e a o e Bä de , ih e etalle e K öpfe, ih e Aussatz
o Wülste , S h e ke li ie , D ape ie , Gi la de , F a se , Stei fla e , o ze e Wolke , u de
Lie esgötte , si h auf lase de Che u i , de die ku st olle O e flä he des O ato iu s de Katha i e o
Medici zu verschlingen bega u d es z ei Jah hu de te späte gefolte t u d u te F atze i ei Boudoi de
Dubarry umwandelte.

Notre-Da e o Pa is ist ü ige s kei ollstä diges Ge äude it ga z e ts hiede e Cha akte . Es ist
nicht mehr eine romanische, aber auch keine gotis he Ki he, es ist ei Bau des Ü e ga gs. De sä hsis he
Bau eiste legte die e ste Pfeile des S hiffes, als de o de K euzzüge he ü e ge a hte Spitz oge si h als
E o e e auf die eite o a is he Kapitäle stellte, die u Ru d oge t age sollten. Allein unerfahren und
fu htsa i e ste Auft ete , hält e si h zu ü k, u d agt o h i ht i La ze - und Pfeilspitzen
e po zust e e , ie e es späte i so a he u de a e Kathed ale tat. Ma ö hte sage , e e pfi de
die Nähe de s h e fällige ö is he Pfeile . Ü ige s e die e die Ü e ga gspfeile i ht e ige ei
ähe es Studiu als die We ke des ei e Stils. Sie zeige ei e S hattie u g de Ku st, die oh e sie e lo e
ä e. Es ist das Pf opf eis des Spitz oge s auf de Ru d au.

Besonders Notre-Da e o Pa is ist ei e k ü diges Muste diese Ve s hiede heit. Jede Flä he, jede
Stei des eh ü dige Baues ist i ht allei ei e Seite i F a k ei hs Ges hi hte, so de au h i de Ges hi hte
der Kunst und Wissenschaft. Um hier nur die hauptsä hli hste Ei zelheite a zudeute , so gehe die Pfeile des
Schiffes bis zur karolingischen Abtei St. Germain-des-P s zu ü k, äh e d das klei e ote To ei ah die
G e ze de gotis he F eiheit e üh t. Ma sollte ei e , se hs Jah hu de te läge z is he de To u d de
Pfeile . Soga die He etike fi de i de S ole des Hauptpo tals ei e ge üge de A kü zu g ih e
Wisse s haft, de e ollstä dige Hie ogl phe die Ki he St. Ja ues de la Bou he ie ietet. So ist die
romanische Abtei, die gotis he, die sä hsis he Ku st, de s h e fällige Ru dpfeile , de a G ego VII. e i e t,
de he etis he S olis us, die päpstli he Ei heit, das S heis a, St. Ge ai des-P s, St. Ja ues de la
Boucherie in Notre-Dame vereinigt und verschmolzen. Sie ist ei e A t S hi ä e de Pa ise Ki he , t ägt das
Haupt der einen, ein Glied der andern, etwas von allen.

Wi iede hole es, die asta da tige Ge äude si d glei h i te essa t fü de Kü stle , de A ti ua ,
den Historiker. Sie geben einen Begriff, wie eit die Bauku st et as U sp ü gli hes ist; de sie zeige ie die
Z klope aute , die P a ide , die Pagode , daß die g oße P odukte de Bauku st kei e i di iduelle ,
so de soziale We ke si d, eh das E zeug is a eite de Völke als die S höpfungen einzelner Menschen von
höhe e Geist; ei Gut de Natio , A häufu ge de Jah hu de te, ei Niede s hlag de aufei a de folge de
Verdunstungen der Gesellschaft; kurz, es sind Bildungsarten. Jede Flut der Zeit schwemmt neuen Boden an, jedes
Geschlecht läßt ei e eue S hi ht zu ü k, jede ei zel e t ägt sei e Stei zu Bau.

G oße Ge äude, ie g oße Be ge, si d u das We k o Jah hu de te . Oft e hselt die Ku st,
äh e d sie i de Volle du g s h e e . Die eue Ku st faßt das We k auf de Pu kte, o es die alte ließ,
e t i kelt es a h eige e Pha tasie u d olle det es, e die Mögli hkeit si h ietet. Es i d oh e
Ve i u g, A st e gu g u d Reaktio a h atü li he Gesetz it Ruhe olle det. Ei Pf opf eis t itt hi zu, ei
eue Saft st ö t, ei e f is he Vegetatio egi t. Ge iß, a ka di ke Bü he u d oft die allge ei e
Ges hi hte de Me s hheit ü e diese aufei a de folge de Aufheftu ge e s hiede e Kü ste auf
e s hiede e Höhe dessel e Mo u e ts s h ei e . De Me s h, de Kü stle e losch auf diesen Massen, die
des ei zel e , als S höpfe s, e t eh e ; de e s hli he Geist e allge ei e t si h i ih e . Die Zeit ist de
Baumeister, das Volk der Maurer.

Ü ige s t effe alle S hattie u ge u die O e flä he de Ge äude. Die Ku st echselte die Haut; das
O ga de h istli he Ki he a d dadu h i ht e letzt. Ü e all s haut a dassel e I e e, diesel e logis he
A o d u g de Teile. Wie e s hiede au h die Hülle ei e Kathed ale ge aut, gehaue u d e ä t ist, stets
findet man de Kei de ö is he Basilike . Sie e t i kelt si h stets a h de sel e Gesetz; es si d z ei si h
i K euz du hs h eide de S hiffe, de e o e e Spitze ge u det das Cho ildet; fü die i e e P ozessio e ,
die Kapelle , sieht a stets die iede e Wöl ung, gleichsam einen Seitenspaziergang, in den das Hauptschiff
si h Luft a ht. Da eh t si h die Zahl de Kapelle , Po tale, Tü e is i s U e dli he, a h de Geiste de
Zeit und des Volkes. Sobald der Dienst des Kultus einmal gesichert war, handelte die Baukunst nach eignem
Wille . Statue , ge alte Fe ste , Rosette , A a eske , Ve ä u ge , Kapitäle e ei t sie sä tli h a h de
ih gefällige Loga ith us. Dahe die u de a e äuße e Ma igfaltigkeit je e Ge äude, i de e G u de
Ordnung und Einheit th o t: de Sta des Bau es ist u e ä de li h, lau e haft die Vegetatio .

14. Gute Herzen

Sechzehn Jahre vor Beginn dieser Geschichte wurde an einem heiteren Morgen des Sonntags Quasimodo
a h de Messe ei le e des Ki d auf ei e hölze e Ba k i Vorhof von Notre-Da e ausgesetzt, de Koloß
des heilige Ch istoph gege ü e . Es a ä li h Sitte, auf diese hölze e Ba k die Fi delki de de
Mildtätigkeit des Volkes p eiszuge e . Do t holte sie, e Lust hatte. Vo de Ba k sta d ei e kupfe e S hüssel
fü Al ose .

Das Ges höpf, das auf diese B ette a Mo ge des Quasi odo lag, s hie i hohe G ade die
Neugie ei e zie li h et ä htli he G uppe zu e ege , die si h u dieses hölze e Lage gesa elt hatte.
Hauptsä hli h esta d sie aus Pe so e des s hö e Ges hle hts, u d zu eist aus alte Wei e . I de e ste
Reihe e e kte a a de e , die si h a eiste e eugte , ei g aues Kleid, äh li h de Cho o k u d
e iet da a lei ht, daß sie zu ei e f o e Ge ei s haft gehö te .

„Was ist das, S h este ? sp a h die ei e, i de sie das klei e Wese es haute, das, du h so iele
Blicke erschreckt, sich auf dem Brett wand. – „Was soll aus u s e de , sagte ei e a de e, „ e a die
Ki de jetzt so a ht? – „I h i i Ki de u e a de t; es uß a e ei e Sü de sei , dies zu et a hte . –
„Es ist kei Ki d. – „Es ist ei hal e Affe. – „Es ist ei Wu de , ei te He iette la Gaulti e. – „Da ist es
das d itte , e e kte Ag es, „ a h de So tag Läta e; de e st o a ht Tage ges hah das Wu de , daß de
Spötte ü e die Pilge o u s e F au est aft a d, u d das a s ho das z eite Wu de i Mo at. – „Dies
Fi delki d ist ah haftig ei e a s heuu gs ü diges U geheue . – „Es k eis ht, daß a tau e de
ö hte! – „I h glaube, es ist ein Tier, das Kind eines Juden und eines Zuchtschweins, etwas Unchristliches, das
a e säufe ode e e e uß. – „I h hoffe, daß es ie a d i d a eh e olle .

Wi kli h a das klei e Ges höpf, das s ho i deste s ie Jah e zählte, ei U geheue a Häßli hkeit.
Es war eine eckige, unruhige Masse in einem Sack, der ihm bis an den Hals reichte. Der Kopf ragte hervor und war
i ht e ig ißgestaltet; a sah u ei e Wald ote Haa e, ei Auge, ei e Mu d u d Zäh e. Das Auge
weinte, de Mu d s h ie u d die Zäh e s hie e eiße zu olle . Das Ga ze üh te si h i Sa ke zu g oße
S h e ke de Me ge, de e U k eis u aufhö li h a s h oll u d si h e eute. Ei e ei he u d s hö e F au, die
ei a tiges Mäd he o se hs Jah e a de Ha d hielt und einen langen Schleier vom goldnen Horn ihres
Haupts h u kes he a hä ge ließ, lie i Vo eigehe o de Ba k stehe , et a htete ei e Auge li k das
u glü kli he Ges höpf u d sagte, si h it Wide ille a e de d: „I h da hte, a setzte hie u Ki de aus.
Da a dte sie de Rü ke u d a f ei e Gulde i das Be ke , daß die a e F aue de Kapelle Etie e
Haudry die Augen weit aufrissen.
Ei e Auge li k späte a delte de geleh te u d e ste Ro e t Mist i olle, P oto ota des Kö igs, mit
ei e g oße Meß u h u te de ei e A u d sei e F au Guille ette a a de , o ü e . „Ei Fi delki d ,
sp a h e , de Gege sta d u te su he d, „ ah s hei li h a de Gestade des Flusses Phlegeto gefu de . –
„Es hat u ei Auge , e e kte Da e Guille ette, „auf de a de hat es ei e Wa ze. – „Das ist kei e
Wa ze , ega Meiste Mist i olle aufs eue; „es ist ei Ei, das ei e äh li he Teufel e thält, de iede ei
klei es Ei it ei e Teufel us . i si h t ägt.

„He P oto ota , f agte ei e de Bets h este , „ as p ophezeit Ih diese Ki d? – „Das g ößte
U glü k , e ide te Mist i olle. – „Oh Gott , ief ei e Alte u te de Zuhö e i e , „ e ga ge es Jah hatte i
ja s ho ei e g oße Pest, u d jetzt sagt a , die E glä de olle i Ha fleu la de . – „Dadu h läßt si h die
Kö igi iellei ht a halte , i Septe e a h Pa is zu ko e , ei te ei e a de e, „de Ha del geht jetzt
s ho s hle ht ge ug.

„So ä e es esse , de klei e Zau e e läge auf ei e Reisig ü del als auf ei e Ba k. – „Ja, auf ei e
s hö e fla e de Reisig ü del , ei te die Alte. – „Das ä e klüge , sagte Mist i olle.

S ho seit ei ige Auge li ke hö te ei ju ge P ieste de Gesp ä he zu; sei Aussehe a st e g,


sein Blick tief, seine Stirne breit. Schweigend schob er die Umstehenden beiseite, untersuchte den kleinen
Hexenmeister und streckte die Hand nach ihm aus. Es war Zeit; denn alle frommen Frauen freuten sich schon
i e li h des s hö e , fla e de Reisig ü dels.

„I h adoptie e das Ki d , sprach der Priester, verbarg es unter seinem Kleide und trug es davon. Erstaunt
blickten ihm die Umstehenden nach. Bald war er durch das rote Tor verschwunden, das damals von der Kirche
zu Kloste füh te. Als das e ste E stau e o ü e a , eigte si h eine der Betschwestern zum Ohre der
ä hststehe de : „I h sagt es Eu h, ei e S h este , de ju ge Claude F ollo ist ei He e eiste .

15. Claude Frollo

I de Tat a Claude F ollo kei ge öh li he Me s h. E gehö te zu ei e je e Fa ilie , die a


hohe Bü ge sta d ode klei e Adel a te. Seit sei e Ki dheit a e o sei e Elte zu geistli he
Stande bestimmt. Man hatte ihn Latein lesen gelehrt und erzogen, die Augen niederzuschlagen und leise zu
sprechen. Schon als Kind hatte ihn sein Vate i das ö his he Kollegiu de To hi i de U i e sität ge a ht;
dort wuchs er bei dem Missale und dem Lexikon auf. Er war ein ernstes und trauriges Kind, das mit Eifer studierte
u d s h ell le te; äh e d de E holu gsstu de stieß e kei lautes Geschrei aus und nahm nur geringen
A teil a de Spiele sei e Mits hüle . Mit se hzeh Jah e s ho ko te de ju ge Geistli he i stis he
Theologie einem Kirchenvater, in kanonischer Theologie einem Vater der Konzilien, in scholastischer Theologie
einem Doktor der Sorbonne die Spitze bieten.

Nachdem er die Theologie durchstudiert, hatte er sich auf die geistlichen Erlasse geworfen, und als diese
e daut a e , auf die Medizi u d die f eie Kü ste. E studie te die Wisse s haft de K äute u d Sal e , ward
erfahren in Fiebern und Quetschungen. In gleicher Weise erlangte er alle Grade der Lizenz, Meisterschaft und
Dokto ü de i de f eie Kü ste . E studie te Latei , G ie his h u d He äis h, ei d eifa hes, da als i ht
häufig et ete es Heiligtu . E hatte ein wahres Fieber, in der Wissenschaft zu lernen und Kenntnisse
a zuhäufe . Mit a htzeh Jah e hatte e die ie Fakultäte hi te si h; u ei e Z e k s hie de Jü gli g
das Le e zu ha e , de des Wisse s. U gefäh i diese Zeit e a laßte die auße ge öh li he So e hitze des
Jah es die g oße Pest, die Me s he i Ge i hts ezi ke o Pa is dahi affte, u te diese au h de
Ste deute des Kö igs, Meiste A oul, de ei seh ges heite u d dazu d ollige Ma a . Da als e eitet e
si h i de U i e sität das Ge ü ht, die St aße Ti e happe e de eso de s du h die K a kheit e hee t. Do t
oh te Claudes Elte auf ih e Lehe . De ju ge Stude t eilte e s h o ke zu äte li he Hause. Als e
eintrat, waren Vater und Mutter schon am Tage vorher gestorben. Ein kleiner Bruder in Windeln lebte noch und
s h ie e lasse i sei e Wiege. Diese allei a ih o sei e Fa ilie e lie e ; de Jü gli g ah das Ki d
auf de A u d e ließ geda ke oll das Haus.

Bis dahin lebte er nur fü die Wisse s haft, jetzt ega e sei Dasei fü das Le e , de diese
Katast ophe a d fü Claude zu K ise. Als Waise i eu zeh te Jah e, als älteste Soh u d Fa ilie haupt,
a d e auf auhe Weise de T äu e eie de S hule e t isse u d auf die Wirklichkeit angewiesen. Von Mitleid
e egt, e pfa d e Leide s haft u d Hi ge u g fü sei e B ude , ei ih is dahi f e des u d de o h
süßes Gefühl sei es He ze s, a hde e u Bü he gelie t hatte. Diese Zu eigu g e t i kelte si h is zu
e k ü digste Höhe; i ei e so f is he Seele gli h sie de e ste Lie e. Vo Ki dheit a o sei e Elte
get e t, hatte e sie kau geka t; z is he Bü he glei hsa ei ge aue t u d egie ig, alles zu e le e
und zu durchforschen, achtete er nur seines Verstandes, der in den Studien sich erweiterte, und seiner Phantasie,
die beim Durchforschen der Dichter sich erhob; kurz, der arme Student hatte noch nicht Zeit gehabt, sein Herz zu
fühle . Je e jü ge e, e aiste B ude , de ih so plötzli h aufge ü det ward, schuf ihn zum neuen Menschen
u . E sah, daß es o h a de e Di ge i de Welt ga als Ho e s Ve se u d de So o e Spekulatio e ; daß
de Me s h de Lie e eda f, u d daß ei Le e oh e za te e Neigu g de t o ke e , k eis he de u d si h
abreibende Räde e k glei ht. Allei e äh te, die Lie e des Blutes u d de Fa ilie ge üge u d sei klei e
gelie te B ude kö e sei ga zes Dasei ausfülle ; de e efa d si h o h i de Alte , o die Täus hu g
u du h Täus hu g e setzt i d. Mit de Leide s haft ei es tiefe , glühe de Cha akte s u fi g e sei e
klei e Jeha it Lie e; das a e, hi fällige, lo de u d osige Ges höpf, die Waise, oh e a de e Stütze als die
ei e Waise, üh te tief sei He z, u d als e ste De ke sa e ü e Jeha it unendlichem Mitleid. Er hegte
ihn wie ein zerbrechliches, kostbares Kleinod. Er ward ihm mehr als Bruder, er ward ihm zur Mutter.

De klei e Jeha hatte o h säuge d sei e Mutte e lo e . Claude ü e ga ih ei e A e. Auße


Ti e happe esaß e als E s haft sei es Vate s das Lehe du Mouli . Es esta d aus ei e Mühle auf ei e
Hügel ei S hloß Bi t e. Die do t oh e de Mülle i säugte ei s hö es Ki d; die U i e sität lag i de Nähe,
u d Claude t ug sei Ki d zu je e F au. Weil e jetzt fühlte, daß ih ei e Last aufge ü det a , faßte e das
Leben von der ernsten Seite. Der Gedanke an seinen kleinen Bruder ward ihm nicht allein zur Erholung, sondern
au h zu Z e k sei e Studie . E es hloß, si h gä zli h ei e Zuku ft zu eihe , fü die e o Gott
e a t o tli h a , u d ie ei e Gatti , ie ei a de es Ki d zu esitze , so de stets u das Glü k sei es
B ude s i Auge zu ha e . E a dte si h it o h höhe e Eife sei e geistli he Be uf zu. Sei Ve die st,
sein Wissen, sein Stand als unmittel a e Vasall des Bis hofs o Pa is öff ete ih eit die To e de Ki he. Mit
z a zig Jah e a d e du h eso de e Dispe satio des ö is he Stuhles P ieste u d edie te als de
jü gste Kapla o Not e-Dame den Altar, den man wegen der dort gelesenen Spät esse Alta e pig o u
nannte.

Wäh e d e si h do t eh als je als i sei e gelie te Bü he e se kte, die e u fü ei e Stu de


e ließ, u zu Lehe Mouli zu eile , e a e si h ege sei e it Cha akte stä ke u d St e ge
verbundenen Gelehrsamkeit, wie man beides in dem Alter selten vereint findet, die Bewunderung und Achtung
des ganzen Klosters. Vom Kloster aus verbreitete sich sein Ruf als Gelehrter unter dem Volk und verwandelte sich
do t, ie es da als häufig ges hah, i de Ruf ei es Zauberers. Dies war der junge Priester, der zum Erstaunen
de Bets h este de ißgestaltete Fi dli g zu si h ah . Als e ih aus de Sa k zog, fa d e i kli h, e sei
seh ißgestaltet. De a e klei e Teufel hatte ei e Wa ze auf de li ke Auge, sei Kopf stand zwischen den
S hulte , das Rü kg at a ge oge , de B ustkaste agte he o , die Bei e a e e d eht; e s hie a e
Le e sk aft zu esitze , u d o glei h a u ögli h u te s heide ko te, el he Sp a he e sta elte,
deutete sein Geschrei auf Kraft und Gesundheit. Er taufte sein Adoptivkind und nannte es Quasimodo. Vielleicht
ollte e da it de Tag a deute , a de e es fa d, iellei ht au h da it ezei h e , das klei e Ges höpf sei
u ollstä dig u d glei hsa u flü htig e t o fe . Wi kli h a au h Quasi odo ei äugig, u klig,
krummbeinig, fast nur ein Beinahe.

16. Immanis pecoris custos, immanior ipse*

* Latei is h: Hüter ei es s hre kli he Tieres, sel st o h s hre kli her.

So war denn Quasimodo 1482 herangewachsen. Schon seit eh e e Jah e a e Glö k e o Not e-
Dame durch die Gnade seines Adoptivvaters Claude Frollo, der Archidiakonus durch die Gnade seines Lehrherrn,
Herrn Louis de Beaumont, geworden war, der zum Bischof von Paris 1472 durch die Gnade seines Protektors
Oli ie le Dai , des Ba ie s ei Kö ig Lud ig XI. o Gottes G ade , e a t a . Quasi odo a also
Glö k e o Not e-Dame. Mit der Zeit hatte sich ein gewisses enges Band gebildet, das ihn mit der Kirche
e ei te. Du h das doppelte U glü k sei e u eka te Ge u t u d sei es ißgestaltete Lei es auf e ig o
de Welt get e t, seit de Ki dheit i diese doppelte , u ü e s h eit a e K eis ge a t, hatte si h de a e
U glü kli he da a ge öh t, i hts i de Welt je seits de heilige Maue , die in ihren Schatten ihn
aufgenommen hatten, zu erblicken. Wie er heranwuchs und sich entwickelte, ward Notre-Da e fü ih Ei, Nest,
Haus, Vaterland und Welt.

Ge iß esta d ei gehei is olles i e es Ba d z is he de Ges höpf u d de Ge äude.


Als er noch klei u te Sp ü ge i Du kel de Ge öl e dahi k o h, e s hie e it sei e tie is he
Gliede au u d de Me s he a tlitz als das atü li he Ge ü des asse u d düste e Bode s, o auf de
S hatte de Kapitäle sei e iza e Fo e hi a f. Späte , als er zum erstenmal sich mechanisch an den Strick
de Tü e kla e te u d die Glo ke e s halle ließ, e kte dies ei sei e Adopti ate Claude de Ei d u k
ei es Ki des, desse Zu ge si h löst u d zu sp e he egi t.

Als e si h so all ähli h i Ve stä d is des Wese s de Kathed ale e t i kelte, do t le te u d s hlief,
sie ie e ließ u d i jegli he Stu de ih e gehei is olle Ei fluß e litt, gela gte e all ähli h dahi , ih zu
gleichen, sich ganz in sie zu versenken und gleichsam ein wesentliches Ganzes von ihr zu bilden. Seine
o sp i ge de Wi kel s ha htelte si h a e zeihe u s das Bild i die zu ü kt ete de Wi kel des
Ge äudes ei , u d e s hie i ht allei sei Be oh e , so de au h atü li h i ih e thalte zu sei . Fast
konnte die Fo ih es Hauses, a ge o e . De Do a sei Lo h, sei e Woh u g, sei e Hülle. Z is he ih
und der alten Kirche bestand eine instinktartige, so tiefe Sympathie, so manche materielle, magnetische
Ve a dts haft, daß e a ih ge isse aße ie die S hildk öte a ih e S hale hi g. Die u zelhafte
Kathed ale a sei Rü ke s hild.

Diese Woh u g a ih eige tü li h. Sie esaß kei e Tiefe, i die e i ht ged u ge a , kei e Höhe,
die er nicht erklommen hatte. Mehrere Male erkletterte er die Fassade an de E höhu ge , o ei e si h u auf
die he o sp i ge de Skulptu e stützte. Die Tü e, auf de e äuße e O e flä he a ih k ie he sah ie
ei e Eide hse, die auf ei e spitz zugehe de Maue hi s hlüpft, diese z ei hohe , d ohe de , fu ht a e
Zwilli gs iese hatte fü ih ede S h i del, o h S h e ke , o h Betäu u g. Sah a sie so sa ft u te
sei e Hä de , so lei ht zu e steige , hätte a sage solle , e ha e sie gezäh t. Du h Sp i ge u d Kli e
u d He u tu el u te de A g ü de de giga tis he Kathed ale a e ge isse aße zu Affe u d zu
Gemse geworden.

Ü ige s s hie i ht allei sei Kö pe , so de o h eh sei Geist si h a h de Kathed ale ge ildet


zu ha e . Nu it Mühe u d Geduld gela g es Claude F ollo, ih sp e he zu leh e . A e ei Ve hä g is
altete ü e de a e Fi delki de. Als e it ie zeh Jah e Glö k e a d, olle dete ei e eue kö pe li he
S h ä he sei U glü k. Die Glo ke sp e gte ih das T o elfell, e a d tau . Das ei zige To , das ih die
Natur fü die Welt offe gelasse hatte, s hloß si h fü i e . Hie auf a d de ei zige St ahl de Hoff u g u d
des Glü kes, de o h i sei e Seele d i ge ko te, zu ü kge o fe . Die Seele e sa k i tiefe Na ht. Die
Mela holie des U glü kli he a d tief u d u heil a , ie sei e Häßli hkeit. Hi zu ka o h, daß sei e
Tau heit ih ge isse aße stu a hte. De u ei a de kei La he zu e e ke , e ts hloß e si h
fest zum Schweigen, und brach dies nur, wenn er allein war. Freiwillig fesselte er die Zunge, die Claude Frollo mit
so iele Mühe gelöst hatte. Dahe a sei e Zu ge, e e sp e he ußte, s h e fällig u d u ges hi kt,
glei h ei e Tü it e ostete A gel .

I ei e ißgestaltete Kö pe e k üppelt de Geist. Quasi odo fühlte kau ie si h in seinem Innern


die a h sei e Bilde gefo te Seele egte. Alle Ei d ü ke e litte ei e et ä htli he B e hu g, e o sie zu
sei e De k e öge gela gte . Sei Gehi a ei so de a e Ve ittle ; alle Idee , el he es du hzoge ,
e ließe es e zerrt. Der Widerschein, der aus dieser Brechung hervorging, war notwendigerweise
ausei a de gehe d u d a ei he d. So e zeugte si h tause de optis he Täus hu ge , tause d Ve i u ge
des Urteils, tausend Abwege, auf denen seine Gedanken bald wahnsinnig, bald lödsi ig u he s h ä te .

Die erste Wirkung dieser unheilvollen Organisation war die Verwirrung seines Blicks. Nie erhielt er einen
u ittel a e Ei d u k o de Di ge . Die äuße e Welt e s hie ih ei eite fe e als u s. Die z eite
Wirkung seines U glü ks a Bosheit. Boshaft a e , eil e ild a ; ild a e , eil e häßli h a . I je e
Natu lag e e so ohl ei e Logik, als i de u se e . Au h sei e auße o de tli h e t i kelte K aft a U sa he
seiner Bosheit. Malus puer robustus*, sagt Ho es. Ü ige s uß a ih Ge e htigkeit ide fah e lasse .
Bosheit a ih i ht a ge o e . E fühlte sie s ho ei sei e e ste S h itte u te Me s he ; de e a d
espie , es hi pft, zu ü kgestoße . Das Wo t des Me s he a fü ih Spott ode Fluch. Als er aufwuchs,
fa d e si h u o Haß u i gt; e ah ih auf, ie e a , u d e la gte allge ei e Bosheit; e e ä htigte
sich der Waffe, mit der man ihn verwundete.

(* Latei is h: Ei öser K a e ist stark.)

Ü ige s a dte e sei A tlitz u u ge Me s he zu; ih ge ügte die Kathed ale. Sie a it
Gestalte aus Ma o , Kö ige , Bis höfe , Heilige , e ölke t, die ih e igste s i ht i s Gesi ht la hte u d
au h fü ih ei e uhige , ohl olle de Bli k hatte . Die Statue de U geheue u d Dä o e hegte gege
ih kei e Haß. E gli h ih e zu seh . Die Heilige a e sei e F eu de u d seg ete ih ; die U geheue a e
sei e F eu de u d e a hte ih . Au h hatte e it ih e la gdaue de He ze se gießu ge ; is eile a hte
er ganze Stunden, vor einer der Statuen niedergekauert, damit zu, mit ihr einsam zu schwatzen. Kam ein anderer
hi zu, so floh e glei h ei e Lie ha e , de a auf ei e Se e ade ü e as ht.

Die Kathedrale war seine Welt, und in dieser liebte er vor allem die Glocken. Sie weckten seine Seele,
eitete ih e a e , i die Höhle gez ä gte Flügel aus u d a hte ih is eile glü kli h. Mit ih e sp a h
e , lie te sie, lie koste sie u d eg iff sie. Lie e do h Mütte das Ki d a eiste , das ih e die heftigste
Schmerzen erregte.
Alle di gs a ih e Sti e die ei zige, die e o h e eh e ko te. Deshal hatte die g ößte Glo ke
de eiste A sp u h auf sei e Lie e. Sie zog e u te alle lä e de Tö hte i de Fa ilie o , die a
Festtagen ihn umrauschte. Die g oße Glo ke hieß Ma ie. Quasi odo hatte fü fzeh Glo ke i sei e Se ail,
allei die g oße Ma ie a sei e Lie li gsglo ke.

Ma ka si h kei e Beg iff o Quasi odos F eude a auße ge öh li he Tage a he . So ald de


A hidiako us ih losließ u d sagte: „Geh! , stieg e die We delt eppe des Tu es s h elle hi auf, als ei
a de e sie hätte hi a steige kö e . Auße Ate t at e i die luftige Ka e de g oße Glo ke; ei e
Augenblick beschaute er sie mit Liebe und Behagen; dann sprach er zu ihr in sanften Worten, streichelte sie mit
de Ha d ie ei Pfe d, das ei e la ge Bah zu ü klege soll. Hie auf hieß e sei e Gehilfe i u te e
Stockwerk beginnen. Diese hingen sich an die Taue; die Winde kreischte, und die ungeheure Metallkapsel ward
langsa e s hütte t.

Quasi odo e e te it de Glo ke. „Hu tig! ief e it ah si ige La he . Die Be egu g de
Glo ke a d es hleu igt; je eh de Klöppel ei e offe e Wi kel du hlief, desto fla e de u de
Quasimodos Augen. Endlich begann das große Geläute; de ga ze Tu zitte te, Zi e e k, Blei, Stei e. Alles
üllte auf ei al, o de G u dstei e a is zu K euz de K o e. Quasi odo s häu te, lief hi u d he ,
zitte te it de Tu o Kopf is zu de Füße . Die e tfesselte, ase de Glo ke zeigte abwechselnd den
eide Wä de des Tu es ih e ehe e Ra he , o aus de Hau h ei es Stu es d a g, de a ie
Stunden weit vernahm. Quasimodo stellte sich vor den offenen Rachen; er kauerte nieder und hob sich mit den
Biegungen der Glocke, atmete de etäu e de Hau h, li kte a e hsel d auf de tiefe Platz, de
z eihu de t Fuß u te ih o Me s he i elte, u d auf die u geheu e kupfe e Zu ge, die ih i s Oh
heulte. Es a das ei zige Wo t, das e e ah , de ei zige To , de fü ih das ewige Schweigen unterbrach. Er
eitete die Gliede , ie ei Vogel die Flügel i So e s hei . Plötzli h e ei hte au h ih das Wüte de Glo ke;
sei Bli k a d auße ge öh li h; e e a tete das Vo eieile des Glo ke kessels, glei h de Spi e, die die
Fliege e laue t, u d a f si h plötzli h it ga ze Lei da ü e hi . Da ü e de A g u d s h e e d, i das
furchtbare Schwanken der Glocke geschleudert, packte er das eherne Ungeheuer bei den Ohren, stemmte die
Knie in die Seiten, spornte mit den Fersen, e doppelte de Stoß du h das Ge i ht sei es Kö pe s. De Tu
e te, e sel st s h ie, k i s hte it de Zäh e , sei e ote Haa e st äu te si h e po , sei e B ust stöh te
ie ei Blase alg, sei Auge sp ühte Fla e , die u geheu e Glo ke iehe te keuchend unter ihm. Dann war es
nicht mehr die Glocke und Quasimodo, sondern ein Traum, ein Wirbel, ein Sturm, der Schwindel, reitend auf dem
Brausen, ein sonderbarer Zentaur, halb Mensch, halb Glocke.

Die Gege a t dieses e k ü dige Wese s a hte i de ganzen Kathedrale den Kreislauf eines
eige tü li he Le e s he o . Es s hie so e kü dete es e igste s de ü e t ei e de A e glau e des
Volkes , als eseele ei stis he Ausfluß alle Stei e o Not e-Dame und hauche Bewegung in die tiefen
Eingeweide de alte Ki he. Au h s hie i kli h die Kathed ale ei geleh iges u d geho sa es Ges höpf u te
seiner Hand; sie erwartete seinen Willen, ihre laute Stimme zu erheben, sie ward von Quasimodo wie von einem
Spi itus fa ilia is e füllt. Ma hätte sage ögen, er wecke den riesenhaften Bau zum Atmen. Dort war er
ü e all, si h auf alle Pu kte des Baues e ielfältige d. Bald sah a it S h e ke a hö hste Tu ei e
so de a gestaltete Z e g auf alle ie e k ie he , klette u d si h i de , auße über dem Abgrund
hinabsteigen, von dem einen hervorragenden Punkt zum andern springen und das Innere einer in Stein
gehaue e Go go du hsu he ; Quasi odo ah Ra e este aus. Bald stieß a i Du kel auf ei e A t
lebenden, niederkauernden Undings; Quasimodo saß si e d da. Bald s haute a u te ei e Tu ei e
u geheu e Kopf u d ei Bü del Gliede , das si h üte d a ei e St i ke s haukelte; Quasi odo läutete die
Vespe ode das A gelus. Äg pte ü de ih fü de Gott des Te pels gehalte ha e ; das Mittelalter hielt ihn
fü sei e Teufel.
17. Der Hund und sein Herr

Ei e s hli hes Ges höpf ildete a e ei e Aus ah e fü Quasi odos Haß u d Bosheit; iellei ht
liebte er es sogar noch mehr als seine Kathedrale. Dies war Claude Frollo. Die Ursache war einfach. Claude Frollo
hatte ih aufge o e , adoptie t, e äh t, e zoge . S ho als Ki d a e ge oh t, z is he Claude F ollos
Bei e zu flü hte , e Hu de u d Ki de hi te ih he lä te . Claude F ollo leh te ih sp e he , lese u d
schreiben; Claude F ollo a hte ih zu Glo ke läute . Als e a e die g oße Glo ke Quasi odo zu F au ga ,
schenkte er Romeo seine Julia.

Quasimodos Erkenntlichkeit war tief, leidenschaftlich, unbegrenzt, und obgleich das Antlitz seines
Adoptivvaters oft finster und st e g, o au h sei Wo t ge öh li h ha t, ku z, ge iete is h a , e leug ete si h
sei e E ke tli hkeit i ht ei e Auge li k. De A hidiako us esaß i Quasi odo de de ütigste Skla e ,
den gelehrigsten Diener, die wachsamste Dogge. Als der arme Glocke läute tau a d, ildete si h z is he
ih u d Claude F ollo ei e gehei is olle u d u fü eide e stä dli he Zei he sp a he. So a de
A hidiako us das ei zige e s hli he Wese , it de Quasi odo i Be üh u g lie . Nu it z ei Di ge
dieser Welt stand er in Beziehung, mit Notre-Dame und Claude Frollo. Nichts war mit der Herrschaft des
A hidiako us ü e de Glö k e , it de A hä gli hkeit des Glö k e s a de A hidiako us zu e glei he . Ei
Zei he Claudes, u d de Geda ke, ih Ve g üge zu a he , hätte fü Quasi odo ge ügt, si h o de
Turmuhr von Notre-Da e zu stü ze . Es a u de a , ie je e ph sis he K aft, die ei Quasi odo si h so
auße o de tli h e t i kelt hatte, li dli gs o ih zu Ve fügu g ei es a de gestellt u de. Hie i lag ge iß
ki dli he Lie e, häusli he A hä gli hkeit, a e au h Ve le du g ei es Geistes du h de a de .

I Jah e a Quasi odo u gefäh z a zig, Claude F ollo se hsu dd eißig Jah e alt. De ei e a
g oß, de a de e alt ge o de . Claude F ollo a nicht mehr der einfache Student des Kollegiums Torchi, der
zä tli he Bes hütze ei es klei e K a e , de ju ge, a hde kli he Philosoph, de iele Di ge ka te u d au h
iele o h i ht ka te, e a zu st e ge , e ste , ü is he P ieste ge o de ; ein Seelenhirt, ein Herr
A hidiako us, z eite Gehilfe des Bis hofs it de eide Deka ate o Mo tlh u d Châteaufo t u d
hu de t ie u dsie e zig La dpfa e . E a ei eh fu hte e ke de , düste e Ma , o de die
Cho k a e , Ki he sä ge , die B üde St. Augusti us, die u te e Geistli he o Not e-Dame erzitterten,
e e la gsa , ajestätis h, si e d, it gek euzte A e u d it tief auf die B ust gese kte Haupte
ei he s h itt, so daß a o sei e A tlitz u die hohe, kahle Sti e lickte.

Do Claude F ollo hatte a e ede die E ziehu g o h de U te i ht sei es jü ge e B ude s, die


eide Haupt es häftigu ge sei es Le e s, aufgege e . Mit de Zeit is hte si h jedo h ei ige Bitte keit i
diese süße Bes häftigu ge sei es Le e s. Auf die Lä ge, sagt Paulus Diako us, i d de este Spe k a zig.
Der kleine Jehan Frollo, mit dem Namen Du Moulin nach dem Orte seiner Erziehung, war nicht in der Richtung,
die Claude ih ge e ollte, aufge a hse . De älte e B ude e h ete auf ei e frommen, lernbegierigen,
geleh ige Zögli g. Allei de klei e B ude gli h de ju ge Bäu e , die alle Be ühu ge des Gä t e s
vereiteln und sich eigensinnig auf die Seite wenden, woher sie Sonne und Luft erhalten; er wuchs und trieb
vielfache, belaubte Zweige nur nach der Seite der Faulheit, Unwissenheit und Ausschweifung. Er war ein kleiner,
seh liede li he Teufel, so daß Do Claude die B aue u zelte; a e e a zuglei h au h seh u te u d
posse haft, so daß de älte e B ude la hte. Claude hatte ihn demselben Kollegium Torchi anvertraut, wo er
sei e Juge d i Studie u d e ste Geda ke zuge a ht hatte; fü ih a es s h e zli h, daß dieses
Heiligtu jetzt e e so A stoß i de Na e F ollo fa d, ie es si h ei st a ih e aut hatte. Oft hielt er
sei e B ude la ge u d e ste P edigte , die diese u e s h o ke aushielt. T otzde esaß de ju ge
Tauge i hts ei gutes He z, ie a dies ja au h i de Ko ödie sieht. Wa e die P edigte a e o ei, so
ega e aufs eue de Lauf sei es e pö e den Betragens und seiner Abscheulichkeiten.

Claude, hie du h et ü t u d e t utigt i Gefühle sei es He ze s, a f si h it desto g öße e Eife


in die Arme der Wissenschaft, jener Schwester, die euch wenigstens nicht ins Gesicht lacht, und euch stets, wenn
au h is eile it et as hohle Mü ze, ezahlt. So a d e stets geleh te , u d au h zuglei h, i atü li he
Folge, stets strenger als Priester, stets trauriger als Mensch. Da er seit seiner Jugend beinahe den ganzen Kreis
menschlichen Wissens durcheilt hatte, ußte e e dli h a halte , ußte a e eite st e e u d a h a de e
Nah u g fü die astlose Tätigkeit sei es Geistes su he . Da g u e o h tiefe u te diese ate ielle ,
begrenzten Wissenschaft, wagte vielleicht seine Seele, und setzte si h i de Höhle a die gehei is olle Tafel
der Alchimisten, Hermetiker, Astrologen, die bis zum Orient an den Schein des siebenarmigen Leuchters, bis
Salo o, Zo oaste u d P thago as hi auf ei ht. So hieß es e igste s, iellei ht it Re ht, iellei ht it
Unrecht.

Bei allede fa d si h kei Be eis de Zau e ei o , allei die geleh te Häupte des Kapitels
et a htete ih als ei e Seele, die si h i de Vo hof de Hölle ge agt ha e, i de Höhle de Ka ala e lo e
sei und im Dunkel verborgener Wisse s haft he u tappe. Das Volk täus hte si h i ht; ei jede , de S ha fsi
esaß, galt Quasi odo fü de Teufel, Claude F ollo fü de He e eiste . Es a offe a : De Glö k e ußte
äh e d ei e esti te Zeit de P ieste die e , u d ah da als Bezahlung dessen Seele mit von
da e . Au h sta d de A hidiako us, u gea htet sei es ü e äßig st e ge Le e s, i s hle hte Ge u h ei
den frommen Seelen. Jede fromme und erfahrene Nase witterte in ihm den Zauberer.

De A hidiako us it sei e Glö k er war, wie wir schon sagten, bei den hohen und niederen
Bewohnern der Umgegend des Doms eben nicht beliebt. Wenn Claude und Quasimodo zusammen ausgingen,
ie das oft ges hah, e a sie da i Gesells haft o ü e a del sah, ie de Die e de He folgte,
u d eide die s h utzige , e ge , düste e St aße de U gege d o Not e-Dame durchschnitten, neckte sie
a h öses Wo t, a he eleidige de Witz i Vo ü e gehe , e Claude F ollo, as f eili h selte
geschah, nicht mit erhobenem Haupte einherschritt und seine strenge, fast erhabene Stirn den verlegenen
Witzbolden zeigte.

Bald a es ei tü kis he K a e, de Haut u d K o he da a agte, das u aussp e hli he Ve g üge


zu ha e , ei e Nadel i Quasi odos Hö ke zu ste ke ; ald ei s hö es ju ges u d u zu f e hes Mäd he ,
das a des P ieste s s h a ze Kleide o eist eifte u d ih la he d das spöttis he Lied i s Gesi ht sa g:

„Ma fi g de Teufel zu S ha e a k.

Bald brummte laut eine schmutzige Gruppe alter Weiber auf den Stufen einer Halle, wenn der
A hidiako us it de Glö k e o ü e gi g, u d a f ih e flu he d de e utige de Willko e zu: de
da hat eine Seele, wie der andere einen Leib; oder eine Bande Studenten oder Schulknaben, die Hinkebein
spielte , eg üßte sie auf klassische Weise: Eia, Claudius cum Claudio!*

(* Lateinisch: Ei, sieh da, Claude mit einem Lahmen.)

Jedo h a d die Beleidigu g ge öh li h ede o de P ieste , o h o de Glö k e e e kt. U


diese a utige Di ge hö e zu kö e , a Quasi odo zu taub und Claude zu sehr in Nachsinnen versunken.
18. Abbas Beati Martini

Der Ruf Dom Claudes hatte sich weithin verbreitet und trug ihm einen Besuch ein, den er noch lange in
E i e u g ehielt. Ei es A e ds ega e si h a h de Meßa te i sei e ka onische Zelle des Klosters Notre-
Da e; diese zeigte i hts Gehei es o h Auffalle des, it Aus ah e ei ige i de Wi kel gestellte Gläse it
ei e z eideutige Pul e , das de S hießpul e seh äh li h a . Nu hi u d iede sah a ei ige
Inschriften a de Wa d, a e dies a e ledigli h f o e ode isse s haftli he Sp ü he aus gute
S h iftstelle . De A hidiako us hatte si h ei S hei ei e ges h ä elte Kupfe la pe a ei it
Ma usk ipte ede ktes Pult gesetzt. E stützte de Elle oge auf das aufgeschlagene Buch des Honorius von
Autu : De li e o a it io et p aedesti atio e**, u d lätte te, tief si e d, i ei e soe e he a get age e
Folianten, dem einzigen Presseerzeugnis, das seine Zelle enthielt.

Mitte i sei e T äu e ei e ah e Klopfe a de Tü . „We da? ief de Geleh te it de a utige To e


ei es hu g ige Bulle eiße s, de a ei Be age sei es K o he s stö t. Ei e Sti e e ide te d auße :
„Eue F eu d Ja ues Coi tie . Claude sta d auf, zu öff e . Wi kli h a es des Kö igs A zt; ei u gefäh
fü fzigjäh ige Ma , desse ha te Gesi htsausd u k u du h ei e s hlaue Bli k ge ilde t a d. Ih
egleitete ei a de e Ma . Beide t uge ei la ges, s hiefe g aues, it g aue Pelz esetztes Kleid it Gü tel
u d Mütze aus de sel e Stoff u d o de sel e Fa e. Ih e Hä de e s h a de i de Ä el , ih e Füße
u te de Ge a de, ih e Auge u te de Mütze .

(** Latei is h: Ü er de freie Wille u d die Vorher esti u g.)

„Gott s hütze eu h, ih He e , sp a h de Diako us, sie i das Ge a h füh e d; „i h e a tete i ht,


ei e so eh e olle Besu h zu sol he Stu de u d auf so höfli he Weise zu e halte . So ede d, i htete e
einen unruhigen forschenden Blick auf den Arzt und dessen Begleiter.

„Nie ist es zu spät, ei e so g oße Geleh te ie Do Claude F ollo o Ti e happe zu esu he ,


erwiderte der Doktor Coictier, dessen Aussprache (er war aus der Franche-Co t ge ü tig sei e Ph ase it de
Majestät ei es S hleppe kleides hi s hleife ließ.

Hierauf bega z is he de A zt u d de A hidiako us ei We hsel höfli he Rede sa te , ie sie


da als als Ei ga g jede U te haltu g z is he Geleh te ü li h a e . Claudes Glü k ü s he zielte
hauptsä hli h auf die zahl ei he zeitli he Vo teile, die de ü dige A zt äh e d sei e so seh e eidete
Lauf ah aus jegli he K a kheit des Kö igs zu ziehe ußte; de e ü te ei e esse e u d si he e Al hi ie, als
das Aufsuchen des Steines der Weisen.

„Wah haftig, He Dokto Coi tie , i h f eue i h seh , zu e eh e , daß Eue Neffe, de eh ü dige
He Pie e Ve s , die Bis hofs ü de e hielt. Ni ht ah , e ist Bis hof o A ie s? „Ja, He A hidiako us;
du h die G ade u d das E a e Gottes. – „Wie eit ist de Bau Eu es p ä htige Hauses? Das i d ei
zweite Lou e. – „A h, Meiste Do Claude, de Bau kostet i h iel Geld. Je eh e fo ts h eitet, desto eh
i hte i h i h zug u de. I de Höfli hkeite , die Do Claude auf sol he Weise a Ja ues Coi tie i htete, lag
de sa do is he, s ha fe, spöttis he To , das g ausa e, listige Lä hel ei es ü e lege e , a e u glü kli he
Ma es, de zu Ze st euu g ei e Auge li k it de fette Wohl ehage ei es ge öh li he Me s he
spielt. Der andere bemerkte es nicht.

„Bei ei e Seele , sp a h Claude e dli h, ih die Ha d d ü ke d, „es ist i lie , Eu h so gesu d zu


sehe . – „Da ke Meiste Claude. – „Wie geht s Eu e kö igli he K a ke ? – „E ezahlt sei e A zt seh
s hle ht , sp a h Coi tie , i de e ei e Seite li k auf sei e Gefäh te a f. – „Mei t Ih , Ge atte Coi tie ?
fragte dieser. Diese mit dem Tone des Vorwurfs und des Erstaunens ausgesprochenen Worte lenkten schnell die
Aufmerksamkeit des Archidiakonus auf den Unbekannten.

„Do Claude, i h i ge Eu h hie ei e Ge atte , de ege Eures Rufes mit Euch Bekanntschaft zu
a he ü s ht.

„De He ist au h Geleh te ? f agte de A hidiako us, i de e ei e du hd i ge de Bli k auf


Coi tie s Gefäh te heftete. U te de B aue des U eka te e e kte e a e e ige s ha fe als
arg öh is he Bli ke. So eit e ei s h a he S hei de La pe ih p üfe ko te, a es ei Ma o
u gefäh se hzig Jah e , o ittle e G öße, de zie li h k a k u d ge o he zu sei s hie . Sei P ofil ildete
ei e eh ü ge li he Li ie, hatte a e ei e ä htige u d st e ge Ausd u k; sei Augapfel fu kelte u te
ho hge öl te B aue u d gli h ei e Li ht i G u de ei e Höhle; u te de ü e ges hlage e u d fast is
auf die Nase falle de Mütze ah te a ei e hohe, ge öl te Sti .

E a hte es ü e si h, auf die F age des A hidiako us sel st zu a t o te . „Eh ü dige Meiste ,
sagte e it e ste To , „Eue Ruf ist is zu i ged u ge , u d i h ö hte Eu h u Rat f age . I h i u ei
armer Edelmann aus der Provinz, der die Schuhe auszieht, e o e ei Geleh te ei t itt. Ih üßt ei e
Na e e fah e . I h heiße Ge atte Tou a geau.

So de a e Na e fü ei e Edel a , da hte de A hidiako us. E fühlte a e , daß e o ei e


k äftige , e ste Ma e sta d. De I sti kt sei es hohe Geistes ließ ih ei e i ht e ige hohe Geist u te
de Pelz ütze des Ge atte s Tou a geau ah e , u d da e die e ste Gestalt es haute, e s h a d de
i o is he Ausd u k sei es düste Gesi hts, de Coi tie s Gege a t e e kte, all ähli h, glei h de
Dämmerung, die am Horizonte der Nacht weicht. Ernst und schweigend setzte er sich in seinen Stuhl; sein Arm
ruhte wieder auf dem gewohnten Platz des Tisches und seine Stirne auf der Hand. Nach einigen Augenblicken des
Na hsi e s ga e sei e eide Gäste ein Zeichen, sich zu setzen, und redete den Gevatter Tourangeau an:
„Ih ollt i h u Rat f age , Meiste ? I el he Wisse s haft?

„Eh ü dige , sp a h de Ge atte , „i h i seh k a k, seh k a k! Ma sagt, Ih ä t ei g oße


Äskulap, u d i h ka zu Eu h, i ä ztli he Rat zu hole .

„So? f agte de A hidiako us, das Haupt e he e d. E s hie si h ei e Auge li k zu esi e u d


ega da aufs eue: „Ge atte Tou a geau, eil dies Eue Na e ist, e det das Haupt u d A t o t fi det
Ihr schon ges h ie e auf de Maue . De Ge atte Tou a geau geho hte u d las ü e sei e Haupte i de
Maue die I s h ift: „Die Medizi ist die To hte de T äu e. Ja li hus.

De Dokto hatte die F age sei es Gefäh te it Ä ge e o e , de Claudes A t ort verdoppelte.


E eigte si h zu Oh sei es Begleite s u d sp a h leise ge ug, u o Claude i ht gehö t zu e de : „Sagt
i h Eu h i ht, e sei e ü kt? Ih olltet ih du haus sp e he ! – „De Ve ü kte kö te e ht ha e , sp a h
jener mit bittere Lä hel i de sel e leise To . – „Wie s elie t , e ide te Coi tie t o ke . Da a dte
e si h zu A hidiako us: „Ih seid ku z a ge u de , Do Claude, u d it Hippok ates e det Ih e e so
s h ell fe tig, ie ei Affe it ei e Nuß. Die Medizi ei T au ! I h glau e, die Apotheke ü de Eu h
stei ige , ä e sie hie . Ih leug et also de Ei fluß de Lie esget ä ke aufs Blut u d de Sal e aufs Fleis h!
Ihr leugnet die ewige Pharmazie der Blumen und Metalle, die man Welt nennt, und die ganz besonde s fü de
e ige K a ke ges haffe ist, de a Me s h e t!

Kalt e ide te Do Claude: „I h leug e ede die Pha azie o h de K a ke . I h leug e de A zt.
„Also ist s fals h , ega Coi tie leide s haftli h aufs eue, „daß a ei t, die Gicht sei eine innere
Fle hte, daß a ei e S huß u de du h die A e du g ei e ge ate e Maus heilt u d daß f is hes, passe d
i die Ade gegosse es Blut alle Ve e e jü gt?

De A hidiako us e ide te kalt: „Ü e ge isse Di ge de ke i h auf ei e Weise. Coi tie u de ot


vor Zorn.

„Still, still, gute Coi tie , ä ge t Eu h i ht , sagte de Ge atte Tou a geau; „de He Diako us ist
u se F eu d. Coi tie e uhigte si h, u elte a e z is he de Zäh e : „E ist e ü kt.

„Gottes Oste ! Meiste Claude , ega de Ge atte a h ei ige S h eige , „i h fühle Z a g i


Eu e Nähe. U z ei Di ge ollte i h Eu h u Rat f age , u ei e Gesu dheit u d ei e Ste . – „He ,
e ide te de A hidiako us, „ a das Eue Geda ke, so hättet Ih esser getan, Euch auf den vielen Stufen
ei e T eppe i ht auße Ate zu steige . I h glau e ede a die Medizi o h a die Ast ologie.

„Wah haftig! ief de Ge atte ü e as ht aus. Coi tie sagte leise it gez u ge e Lä hel : „Seht Ih
u , daß e e ü kt ist?

„Wo a glau t Ih de ? ief de Ge atte aus. De A hidiako us sta d ei e Auge li k


u e ts hlosse da. Da spielte ei düste es Lä hel u sei e Mu d, das sei e A t o t de Lüge zu zeihe
s hie : „C edo i Deu . – „Do i u ost u , fügte de Ge atte hi zu, ei K euz s hlage d. – „A e , sagte
Coictier.

„Eh ü dige Vate , sp a h de Ge atte , „i h i tief e tzü kt, Eu h so f o zu sehe . So geleh t Ih


a e au h seid, geht dies so eit, daß Ih au h i ht a die Wisse s haft glau t?

„Nei , sp a h de A hidiako us; e e g iff de A des Ge atte s u d ei Blitz des E thusias us


e tzü dete si h i sei e atte Auge, „ ei , die Wisse s haft leug e i h i ht. Ni ht u so st k o h i h du h
die zahllose Wi du ge de Höhle u d g u ei e Nägel i de Bode ; a E de de du kle Gale ie e li kte
i h ei Li ht, ei e Fla e, ei Et as; ge iß de Wide s hei des le de de Ze t al-Laboratoriums, wo die
Geduldige u d Weise Gott ü e as hte . – „Ku z , sagte Tou a geau, „et as haltet Ih fü ah u d ge iß?
– „Die Al hi ie.

Coi tie ief aus: „Bei Gott, Do Claude, die Al hi ie hat ge iß e ht, au a e läste t Ih die
Ast ologie u d die Medizi ?

„Eu e Wisse s haft des Me s he ist ei Ni hts; Eu e Wisse s haft des Hi els ist ei Ni hts , sp a h
der Archidiakonus mit gebietendem Ton.

„Ih s ho t ja ede Epidau us, o h Chaldäa , e ide te g i se d de A zt.

„Hö t, He Ja ues, ä ge t Eu h i ht u d hö t i h a . Wel he Wah heit ha t Ih , – ich meine nicht aus


der Medizi , de diese ist al e es Ges h ätz, so de aus de Ast ologie ge o e ? E äh t u die
Eige s hafte des Bust ophedo Ve ti alis, das E ge is de Zahle Zi uph u d Zephi od!

„Leug et Ih de , s h ie Coi tie , „die s olis he K aft de Kla ikula S hlüssels Salo o is u d alles
as die Ka ala da aus he leitet?

„I tu , He Ja ues; kei e Eu e Fo el g e zt a die Wi kli hkeit. Die Al hi ie a e ka i kli h


Entdeckungen aufweisen. Wollt Ihr Resultate, wie die folgenden ablehnen? Das tausend Jahre im Innern der Erde
eingeschlossene Eis wird zum Bergkristall. Blei ist der Ahn aller Metalle; denn das Gold ist kein Metall, sondern
Li ht. Das Blei eda f ie Pe iode o z eihu de t Jah e , u all ähli h i de Zusta d des ote A se iks,
vo da i de des Zi es, Sil e s ü e zugehe . Si d das Tatsa he ? Allei a die Kla ikula, die olle Li ie u d die
Ste e zu glau e , ist e e so lä he li h, als de Wah de Ei oh e o G a d-Cathay, die Goldammer
verwandle sich in einen Maulwurf und die Get eidekö e i Fis he.

„I h ha e die Al hi ie studie t , ief Coi tie , „u d ehaupte … A e de u gestü e A hidiako us ließ


ih de Satz i ht s hließe . – „Au h i h ha e die Medizi , Al hi ie, Ast ologie studie t. Hie allei liegt die
Wah heit! Bei de Wo te ah e o Pult die s ho e äh te Phiole oll s h a ze Pul e s. „Hie allei ist
Licht! Hippokrates ist ein Traum, Urania ein Traum, Hermes ein Gedanke. Das Gold ist die Sonne; Gold machen,
heißt Gott sei . Das ist die ei zige Wisse s haft. Ich sage Euch, Medizin und Astrologie habe ich durchforscht!
Ni hts! Ga i hts! Du kel de e s hli he Kö pe , du kel die Gesti e!

Da fiel e i ge altige , egeiste te Stellu g auf sei e Stuhl zu ü k. Ge atte T ou a geau


beobachtete ihn schweigend. Coictier suchte zu grinsen, zuckte unmerklich die Achseln und wiederholte mit
leise Sti e: „Ve ü kt! Ve ü kt!

Plötzli h f agte Tou a geau: „Ha t Ih das u de a e E de e üh t? Ha t Ih Gold ge a ht?

„Kö te i h das , e ide te Claude la gsa , ie ei Ma , de a hsi t, „hieße de Kö ig o


F a k ei h Claude u d i ht Lud ig.

Der Gevatter runzelte die Brauen.

„Was sagt i h da? ief Do Claude it e ä htli he Lä hel . „De Th o F a k ei hs ä e i


unbedeutend, da ich den Thron des O ie ts ü de auf aue kö e . – „Das ist as a de es , sagte
Tourangeau. – „Oh, de a e Ve ü kte! u elte Coi tie .

De A hidiako us fuh fo t, i de e u sei e Geda ke a hzuhä ge s hie : „Do h a h! I h k ie he


noch am Boden! Reibe die Knie mir auf den Kieseln des unterirdischen Ganges wund! Ich blicke nur fern, ich
s haue i ht! I h lese i ht, i h u hsta ie e! – „U d e Ih e det lese kö e , f agte de Ge atte ,
„ e det Ih da Gold a he ? – „We z eifelt? sp a h de A hidiakonus. – „I de Fall eiß U se e F au,
daß i h seh des Geldes eda f, u d i h ö hte ge i Eue Bü he lese kö e . Sagt i , eh ü dige
Meiste , Eu e Wisse s haft ist U se e F au do h i ht ißfällig?

Auf diese Frage des Gevatters antwortete Claude it uhige Wü de: „I h i ih A hidiako us. –
„Ja ohl, Meiste . Nu , ollt Ih i h ei eihe ? Laßt i h it Eu h u hsta ie e .

Claude ah die ajestätis he u d p ieste li he Stellu g ei es Sa uel a . „Alte , sp a h e , „ a


eda f lä ge er Jahre, als Euch bleiben, eine Reise durch diese geheimnisvollen Dinge zu unternehmen. Euer
Haupt ist g au. Ma e läßt die Höhle u it ge lei hte Haa , a e a ka sie u it s h a ze et ete .
Die Wissenschaft allein vermag schon das menschliche A tlitz zu höhle , zu t o k e u d zu dö e ; sie eda f
des Alters nicht, das Antlitz mit Falten zu durchziehen. Treibt Euch dennoch bei Eurem Alter die Lust, Euch
Mühe zu u te ziehe , das fu ht a e Alpha et de Weise zu e tziffe , da ko t zu i , ich will es
versuchen. Euch armem Greis will ich nicht raten, die Grabeskammern der Pyramiden, von denen der alte
Herodotus spricht, noch den Turm von Backsteinen in Babylon, noch das ungeheure Heiligtum des indischen
Te pels o Ekli ga aus eiße Ma o zu esu he . I h sel st s haute ie die haldäis he Baute i de
heilige Fo des Sik a, o h Salo os ze stö te Te pel, o h die ze o he e stei e e To e des G a als
de Kö ige o Is ael. Wi üsse u s it de F ag e te des Bu hes He es, das o u s liegt, eg üge . I h
ill Eu h die Statue des heilige Ch istoph, das S ol des Sä a s, das de z ei E gel a Po tal de heilige
Kapelle e klä e , o de e de ei e die Ha d i ei Gefäß, de a de e i ei e Wolke tau ht.

Hier setzte sich Jac ues Coi tie , de die u gestü e A t o te des A hidiako us is dahi e t aff et
hatten, wie auf seinen Sattel und unterbrach ihn mit dem triumphierenden Tone eines Gelehrten, der einen
a de zu e ht eist: „E as, a i e Claudi. Das S ol ist i ht die Zahl. Ih haltet O pheus fü He es.

„Ih i t , e ide te e st de A hidiako us, „Dädalus ist die G u dlage, O pheus die Maue , He es das
Ge äude, das Ga ze. – Ko t, e Ih ollt , fuh e fo t, si h zu Tou a geau e de d, „i h ill Eu h die
Goldteil he zeige , die a Bode des S h elztiegels o Ni olas Fla el zu ü k lie e , u d Ih ögt es da
mit dem Golde Guillaumes von Paris vergleichen. Ich will Euch die geheime Kraft des griechischen Worts
Pe iste a* leh e . Vo alle a e laß i h Eu h die a o e Bu hsta e des Alpha ets, die G a itsäule des
Buches lesen. Wir gehen zum Portal des Bischofs Guillaume und zu dem von St. Jean-le-Rond in der heiligen
Kapelle, da zu G a e Fla els. I h ill Eu h die Hie ogl phe e läute , o it die ie g oße , eise e
Blö ke des Po tals a Hospital St. Ge ais i de St aße Fe o e ie ede kt si d. Au h studie e i zusa e
die Fassade St. Cô e …

(* Die Taube.)

S ho la ge s hie Tou a geau, so e stä dig au h sei Bli k a , Do Claude i ht ehr zu verstehen.
E u te a h ih : „Gottes Oste ! Was ha t Ih da fü Bü he ?

„Do t steht ei s , sp a h de A hidiako us. E öff ete das Fe ste u d zeigte auf die u geheu e Ki he
Notre-Da e, die auf de esti te Hi el de s h a ze S hatte iß de z ei Tü e, de stei e e Seite
u d des giga tis he Rü ke s hi zei h ete u d als ei e z eiköpfige, iese hafte Sphi , die i de Stadt uhte,
e s hie . De A hidiako us et a htete ei ige Zeit s h eige d das giga tis he Ge äude, da st e kte e
seufzend den rechten Arm gegen ein gedrucktes Buch, das auf dem Tische lag, und den linken gegen Notre-
Da e; sei Bli k a dte si h t au ig o Bu he zu Ki he, u d e sp a h: „A h, diese Bu hsta e e de die
Stei e töte !

Coictier, der mit Eifer dem Bu he ge aht a , ko te i ht u te lasse auszu ufe : „Nu liegt de
hierin soviel Furchtbares? Es ist: Glossa in epistolas D. Pauli. Norimbergae Antonius Koburger, 1474. Das ist nichts
Neues; ein Buch des Petrus Lombardus, des Magister Sententiarum. Meint Ih , eil es ged u kt ist?

„Ih sagt es , e ide te Claude. E s hie i tiefes Si e e su ke , sta d auf e ht u d hielt de


gek ü te Zeigefi ge auf de Folia te , de die e üh te Nü e ge P esse ges haffe hatte . Da
fügte e die gehei is olle Wo te hi zu: „A h, a h! Klei e Di ge folge auf g oße; ei Zah esiegt ei e Masse,
das I h eu o tötet das K okodil, die Ha pu e de Walfis h, das Bu h das Ge äude!

Die A e dglo ke des Kloste s tö te i de Auge li k, o Coi tie sei e Gefäh ten seinen ewigen
S hluß ei iede holte: „E ist e ü kt! Dies al e ide te je e : „Jetzt glau i h s au h.

Zu dieser Stunde durfte kein Fremder im Kloster bleiben. Die beiden Fremden entfernten sich. –
„Meiste , sp a h de Ge atte Tou a geau ei A s hied zu A hidiako us, „i h lie e die Geleh te u d die
Mä e o g oße Geist; Eu h a e a hte i h o alle . Ko t o ge zu Palais des Tou elles u d f agt
nach dem Abt von St. Martin-de-Tou s.

Der Archidiakonus trat erstaunt in seine Zelle zurü k; de jetzt e st e kte e , e de Ge atte
Tourangeau war, und erinnerte sich an das Archiv des Klosters St. Martin-de-Tou s, o es heißt: A as eati
Martini, scilicet Rex Franciae, est canonicus de consuetudine et habet parvam praebendam, quam habet Sanctus
Venantius, et debet sedere in sede thesaurarii.

Seitde hatte, ie a e zählte, de A hidiako us häufige Zusa e kü fte it Lud ig XI., e


Sei e Majestät a h Pa is ka , so daß Do Claudes Ve keh Ve da ht ei Oli ie -le-Daim und Jacques Coictier
e e kte, de a h sei e Weise de Kö ig oft ha t da ü e zu e htsetzte.

. Dies ird je es töte

„Dies i d je es, de Bu hsta e de Stei töte ! Diese Geda ke ietet u se e Mei u g a h z ei


Seiten. Zuerst war er der Schrecken des Priestertums vor einer neu erstandenen Wirkungskraft, der
Buchdruckerkunst. Der Mann des Heiligtums war durch die leuchtende Presse Gutenbergs erschreckt und
geblendet. Die Kanzel und das Manuskript, das geschriebene und das gesprochene Wort, empfanden Scheu vor
dem gedruckten; der Eindruck glich dem des Sperlings, wenn er die himmlische Legion schauen sollte, wenn sie
ih e se hs Millio e Flügel aus eitet. Es a de S h ei des P ophete , ie e die e a zipie te Me s hheit
lä e u d i el hö t, de i die Zuku ft s haut, ie de Geist de Glau e u te g ä t, die öffe tli he
Meinung den Katholizismus entthront, wie die Welt Roms Joch zu Boden wirft. Es war die Voraussagung des
Philosophe , de de e s hli he Geda ke du h die P esse e flü htigt u d aus de theokratischen
Rezipie te i Du stfo aufsteige sieht. Ei e Ma ht folgt de a de ; die P esse tötet die Ki he.

Do h e e diese , ge iß u sp ü gli h e ste u d ei fa hste Geda ke , lag i de Wo te ei


zweiter, neuerer Sinn, eine ebenso philosophische Ansicht, doch nicht allein, die des Priesters, sondern auch des
Geleh te u d Kü stle s, ä li h die Ah u g, de e s hli he Geda ke e de, die Fo e hsel d, au h die
Ausd u ks eise ä de , die Hauptidee jegli he Ge e atio e de i ht auf diesel e Weise und mit demselben
Stoff geschrieben, das steinerne, feste, dauernde Buch werde dem noch festeren und dauernderen Papier
ei he . I diese Hi si ht a g die du kle Fo el des A hidiako us ei e z eite Si ; sie e kü dete, ei e
Kunst werde die ande e e tth o e , u d ist zu deute : Die Bu hd u ke p esse tötet die Bauku st.

Vom Ursprung der Welt bis zum sechzehnten Jahrhundert christlicher Zeitrechnung ist die Baukunst das
Buch der Menschheit, der Hauptausdruck des Menschen in seinen verschiedenen E t i klu gszustä de de
K aft u d I tellige z. Als das Gedä ht is de e ste Ges hle hte Ü e ladu g e pfa d, als die Masse de
E i e u ge des Me s he ges hle hts so s h e u d e i t a d, daß die e s hli he Rede, a kt u d
verfliegend, Gefahr lief, i de Ü e liefe u g si h zu e lie e , s h ie a je e auf de daue hafteste ,
si ht a ste u d atü li hste Flä he. Jede T aditio esiegelte a it ei e Bau. Die e ste De k äle
a e Felsstü ke, die ie das Eise e üh te, sp i ht Moses. Die A hitektur begann wie jene Schrift. Im Anfang
war sie alphabetisch. Man stellte einen Stein aufrecht hin, und dies war ein Buchstabe, und jeder Buchstabe war
Hie ogl phe, u d auf jede Hie ogl phe uhte ei e Idee g uppe, ie das Kapitäl auf de Säule. So ha delten die
e ste Ges hle hte ü e all u d zu de sel e Zeit, auf de O e flä he de ga ze E de. De auf e hte Stei de
Kelte fi det a i asiatis he Si i ie ie i de Pa pas A e ikas. Späte s huf a Wo te. Ma legte Stei
auf Stei , e k üpfte die Silben von Granit, und das Wort versuchte Verbindung. Das Dolmen und Cromlech der
Kelte , de et u is he Tu ulus, de he äis he Gagal si d Wo te. Ei ige, eso de s de Tu ulus, si d
Eigennamen. Bisweilen, wenn man viele Steine und eine weite Ebene besaß, s h ie a ei e Satz. De
ungeheure Steinhaufen von Karnak ist schon eine Formel.
E dli h s huf a Bü he . Die T aditio e hatte S ole e zeugt, u te de e sie, glei h de Sta e
des Baumes unter dem Laube, verschwanden. Alle diese Symbole, an die die Me s hheit glau te, e ielfältigte ,
wirrten und kreuzten sich immer mehr und mehr; die ersten Monumente konnten sie nicht mehr fassen; kaum
deuteten die Monumente noch auf die erste, wie sie, einfache, nackte, auf dem Boden liegende Tradition. Das
Symbol bedurfte des Baues, sich zu entfalten. Da entwickelte sich die Architektur zugleich mit dem Gedanken des
Me s he ; sie a d iese haft, tause dköpfig, tause da ig u d efestigte de hi u d he s h e e de
Symbolismus unter einer ewigen sichtbaren Fo . Wäh e d Dädalus, de die K aft ist, aß, äh e d O pheus,
der der Geist ist, sang, sah man den Pfeiler, der ein Buchstabe, die Arkade, die eine Silbe, die Pyramide, die ein
Wort ist, durch das doppelte Gesetz der Poesie und Geometrie in Bewegung gesetzt, sich ordnen,
zusa e füge , tief i de E de u zel , ho h i die Wolke steige , is u te de Ei ge u g des Geistes ei e
Epo he je e u de a e Bü he ges h ie e a e , die zuglei h u de a e Bau e ke si d: die Pagode o
Ekli ga, das Rha seïo i Äg pte u d Salo o s Te pel.

Die u sp ü gli he Idee lag i ht allei i Wese de Ge äude, so de au h i de Fo . Salo os


Te pel a i ht allei die Hülle des heilige Bu hes, so de sel st das heilige Bu h. Auf jede ko ze t is he
Mauer konnte die P ieste sei e Wo te ü e t age u d de Auge offe a t lese , is sie es i letzte
Tabernakel unter der konkretesten Form des Rundbogens erschauten. So ward das Wort in den Bau geschlossen;
allei sei Bild a auf de Hülle, ie die Me s he gestalt auf dem Sarge der Mumie.

Ni ht allei die Fo de Ge äude, so de au h die Wahl ih e Stelle e thüllte de da gestellte


Geda ke . Wa das S ol a utig ode düste , k ö te de G ie he sei e Be ge it ha o is he Te pel ,
höhlte de I de die sei ige aus, u do t die ißgestaltete , u te i dis he Pagode auszu eißel , die du h
gigantische Reihen von Elefanten getragen wurden. So war in den ersten sechstausend Jahren der Welt von der
älteste Pagode Hi dosta s is zu Köl e Kathed ale die Bauku st eine Schrift des Menschengeschlechts. Und
dies ist i de G ade Wah heit, daß i ht allei jedes eligiöse S ol, so de au h jede e s hli he Geda ke
Seite und Monument in diesem ungeheuren Buche besitzt. Jede Zivilisation beginnt mit Theokratie und endet mit
Demokratie. Dies Gesetz der auf Einheit folgenden Freiheit ist in der Architektur niedergeschrieben. Man darf
i ht äh e , die Maue ku st sei u ge altig i E aue ei es Te pels, i Da stelle des M thus u d des
priesterlichen Symbolismus, im Zeichnen der geheimnisvollen Gesetztestafeln durch Hieroglyphen auf steinernen
Tafel . Wä e de so, so kö te die A hitektu , e das heilige S ol u te de f eie Geda ke
verschwindet, den neuen Zustand des menschlichen Geistes nicht wiedergeben, ihre Blätte , auf de ei e Seite
es h ie e , ä e lee auf de a de , ih We k e stü elt, ih Bu h u ollstä dig. Do h dies ist i ht de
Fall.

Neh e i das Mittelalte als Beispiel; de dieses e ke e i ge aue , eil es u s ähe liegt.
Wäh e d des ersten Abschnitts, als die Theokratie Europa organisierte, als der Vatikan aus den Elementen des
ze o he e Ro s ei eues e aute, als das Ch iste tu u te de T ü e de f ühe e Zi ilisatio die
Stufenleiter der Gesellschaft hervorsuchte und aus ihnen ein neues, hierarchisches Ganzes erschuf, dessen
P ieste tu zu S hlüssel des Ge öl es a d, hö t a a fa gs, ie die Reste gesto e e A hitektu e i
Chaos e po uelle , u d s haut, ie sie da all ähli h ei Hau he des Ch iste tu s u te B a a e hä de
emporsteigen. Dies ist die geheimnisvolle romanische Baukunst, Schwester der Architekturen Indiens und
Äg pte s, u a del a es S ol des ei e Katholizis us, u e ä de li he Hie ogl phe de päpstli he Ei heit.
Jeder Gedanke der Zeit ist in diese düste e o a tis he Stile iede ges h ie e . Ü e all s haut a Ei heit,
Ma ht, U du hd i gli hkeit, U u s h ä ktheit, G ego VII.; ü e all de P ieste , die Kaste, ie de Me s he ,
das Volk. Da egi e die K euzzüge, die ei e g oße Volks e egung entbindet, was auch ihr Ursprung sei, den
Geist de F eiheit stets aus de letzte Niede s hlag. Neuheit i ht si h Bah . Es e öff et si h die stü is he
Pe iode de Ja ue ie u d Ligue ; die Ge alt i d e s hütte t, die Ei heit ze spalte . De Feuda lismus will mit
de Theok atie teile ; das Volk idu e eidli h hi zus h eite , die Rolle des Lö e zu spiele . Quia o i o
leo.*

(* Latei is h: Weil i h Löwe ge a t werde.)

Der Adel durchbricht das Priestertum, die Gemeine den Adel. Europas Antlitz i d e ä de t u d it ih
das A tlitz de Bauku st. Glei h de Zi ilisatio s hlägt sie die Seite u , u d ei eue Geist fi det sie e eit,
sei e Ei ge u g aufzuzei h e . Sie keh te, ie die Völke it de F eiheit, it Spitz öge aus de K euzzüge
zu ü k. Wäh e d Ro all ähli h si h ze gliede t, sti t die o a is he Bauku st. Die Hie ogl phe e läßt die
Kathed ale, Bu ge zu s h ü ke u d de Feudaladel ei Ble d e k zu s haffe . Soga die Kathed ale, diese
einst so dogmatische Bau, wird vom Volke, o de Ge ei e, de F eiheit ü e falle , e ts hlüpft de P ieste
u d fällt i die Ge alt des Kü stle s. De Kü stle aut auf sei e Weise, sagte de M ste iu , de M thus, de
Gesetze Lebewohl; ihn beherrschte Einbildungskraft und Eigensinn. Der Prieste ußte s h eige , so ald e
sei e Basilika, sei e Alta esaß. Das a hitekto is he Bu h gehö te i ht eh de P ieste tu u d Ro ,
sondern der Phantasie, der Dichtkunst, dem Volke. Daher stammen die zahllosen, schnellen Umgestaltungen der
nur dreihundert Jahre alten Architektur, deren Geschmeidigkeit nach der starren Unbeweglichkeit der
siebenhundert Jahre alten romanischen Baukunst so sehr in die Augen springt. Die Kunst wandelte mit
Riese s h itte . Volksgeist u d Eige tü li hkeit et ei e das f ühe e Ges häft de Bis höfe. I Vo ü e gehe
schreibt jedes Geschlecht seine Linie in diesem Buch. Es streicht die alten romanischen Hieroglyphen auf den
Vorderseiten aus, und nur hin und wieder sieht man das alte Dogma unter dem neuen, dort niedergelegten
Sym ol du h li ke . Das Ge a d des Volkes läßt kau e ate , daß hie die Ge ei e de Religio eg a e
liegen. Kaum kann man sich einen Begriff von der Freiheit machen, welche die Baumeister, selbst gegen die
Ki he, si h da als ah e . Kapitäle si d it s ha los zusa e gekuppelte Mö he u d No e
ges hö kelt; Noahs Ges hi hte ist i jegli he A t da gestellt; ei a his he Mö h it Eselsoh e u d de
Glase i de Ha d la ht de Ge ei e i s Gesi ht. Fü de i Stei ges h ie e e Geda ke ga es da als ein
P i ilegiu , das u s e jetzige P eßf eiheit e tsp i ht. Diese F eiheit gi g seh eit. Bis eile zeigt ei Po tal,
eine Fassade, eine ganze Kirche einen dem Kultus durchaus fremden oder selbst feindlichen Sinn. Der Gedanke
war nur in der Art frei; au h s h ie a ih ga z auf die Bü he , die a Ge äude a te. Hätte diese Fo
si h i ei Ma usk ipt ge agt, so ä e sie du h He ke s Ha d auf öffe tli he Ma kte e a t o de . Sie
esaß u diese Weg, si h Bah zu e he , u d stü zte si h o allen Seiten hinein. Daher stammt die
u geheu e Me ge de Kathed ale , o it Eu opa i so u de a e Zahl ede kt ist, daß a kau da a
glau t, sel st e a die Zahl gep üft hat. Alle ate ielle u d i tellektuelle K äfte de Gesells haft t afe
sich in demselben Punkte, in der Architektur. So entwickelte sich die Kunst unter dem Vorwande, Gott Kirchen zu
aue , i p ä htige Ve hält isse . We da als als Di hte ge o e a d, a d ei Bau eiste . De i de
Massen zerstreute Geist fand, durch die Feudalität ie u te ei e S hutzda h o S hilde ü e all
zusa e ged ü kt, u ei e Aus eg i de A hitektu , a f si h auf die Ku st, u d sei e Ideale ah e die
Fo de Kathed ale a . Alle a de Kü ste geho hte ih u d u te a fe si h ih e No . Sie wurden
A eite a g oße We k. De A hitekt, de Di hte u d Meiste e ei te i si h die Skulptu , die sei e Fassade
eißelte, die Male ei, die sei e Fe ste it Fa e s h ü kte, die Musik, die sei e Glo ke läutete u d i sei e
Orgel hauchte. Selbst die eigentliche, arme Poesie, die in Manuskripten vegetierte, ward gezwungen, um etwas
zu sei , si h i das Ge äude, u te de Fo de H e ode P osa ei fasse zu lasse . Ü ige s hatte ja au h
das Äs h lus T agödie i de p ieste li he Feste Griechenlands, die Genesis in Salomos Tempel dieselbe Rolle
gespielt.

So war bis auf Gutenberg die Architektur die allgemeine Hauptschrift. Das Mittelalter schrieb die letzte
Seite dieses i O ie t ego e e , i g ie his he u d ö is he Alte tu fo tgesetzten Granitbuches.
Ü ige s ildet si h dieses Phä o e ei e Volksa hitektu a h ei e Kaste a hitektu ei jede glei ha tige
Bewegung des menschlichen Geistes, in den Zeitabschnitten der Geschichte. Um nun hier im allgemeinen ein
Gesetz auszuspre he , das i eh e e Bä de ei es Bu hes ge aue kö te e t i kelt e de , folgte i
hohe O ie t, a h de A hitektu de Hi dus, die phö izis he Bauku st, die ei he Mutte de a a is he ; i
Alte tu , a h de äg ptis he , desse et u is he u d Z klopenstil nur eine Abart bilden, die griechische
A hitektu , als de e Ve lä ge u g die ö is he it de ka thagis he Do u ei e A a t ist; i eue e Zeit
auf die romanische die gotische. Trennt man diese drei Reihen von ihren Geschwistern, so findet ma n in den drei
älteste jede Reihe, de i dis he , äg ptis he , o a is he , die Theok atie, Kaste, Ei heit, das Dog a, de
M thus, Gott; ei de d ei jü ge e S h este , de phö izis he , g ie his he , gotis he , ie seh au h ih e
Form verschieden sein mag, dieselbe Bedeutung, Freiheit, Volk, Mensch.

I de d ei e ste e e kt a u de P ieste , ag e B ah i e, Magie ode Papst heiße . Dassel e


ist i ht ei de A hitektu des Volkes de Fall. Sie ist ei he , a e e ige heilig. I de phö izischen sieht man
de Kauf a , i de g ie his he de Repu lika e , i de gotis he de Bü ge . Die allge ei e Ke zei he
jegli he theok atis he Skulptu si d U a ä de li hkeit, A s heu o Fo ts h itte , E haltu g de ü e liefe te
Linien, Weihe der u sp ü gli he T pe , ei e stehe de Fo des Me s he u d de Natu a h de
u e stä dli he Wille des S ols; dies si d da die du kle Bü he , die u Ei ge eihte zu e tziffe
e öge . Jede Fo , jede Mißgestaltu g hat ei e Si , du h de sie u erletzbar wird. Man verlangte nicht
o äg ptis he , i dis he u d o a is he Ku st, sie solle die U isse ä de u d die Statue e esse . Jede
Vervollkommnung gilt ihnen als Frevel. Bei diesen Architekturen scheint es, die Starrheit des Dogmas habe sic h
ü e de Stei , ie ei e z eite Ve stei e u g, e eitet. – Die allgemeinen Kennzeichen der Volks-Architektur
si d i Gege teil Ma igfaltigkeit, Fo ts h itt, O igi alität, Wohlha e heit, e ige Be egu g. Sie ha e si h
s ho hi lä gli h o de Religio losge isse , u a S hö heit zu de ke , sie zu hege , u aufhö li h ih e
S h u k de Statue u d A a eske zu e esse . Sie e thülle de Zeitgeist u d esitze et as Me s hli hes,
das sie u aufhö li h it de göttli he S ol, das sie alle di gs o h darstellen, vermischen. Daher die
Ge äude, die jede Seele, jede Geiste, jede Pha tasie si h aufs hließe ; z a si d sie o h stets s olis h,
doch wie die Natur leicht zu begreifen. Zwischen der theokratischen und dieser Architektur liegt der Unterschied
einer geheiligten und einer Volkssprache, der Hieroglyphe und der Kunst, des Salomo und des Phidias.

Ü e geht a die iele hie ü e a zufüh e de Be eise u d Ei ü fe, ka a das Gesagte i


folgendem summarisch zusammenfassen: Die Architektur war is zu fü fzeh te Jah hu de t das Haupt u h
de Me s hheit; i diese Zeit fa d si h kei o h so e i kelte Geda ke, de i ht zu Ge äude a d; jede
Volksidee, jedes Religionsgesetz erhielt ein Denkmal; das Menschengeschlecht hat nie einen wichtigen Gedanken
gehegt, ohne ihn durch Stein zu schreiben. Warum? Jeder Gedanke will sich fortpflanzen; eine Idee, welche die
ei e Ge e atio auf egte, ill so au h ei a de i ke u d Spu e zu ü klasse . Wie e ig si he ist die
Unsterblichkeit des Manuskripts! Ei Ge äude ist ei feste es, daue de es Bu h, das de Zeit ide steht. Ei
Tü ke u d ei e Fa kel ge üge , ges h ie e es Wo t zu e i hte ; u ei e Re olutio de Gesells haft u d de
E de e ag das ge aute Wo t iede zu eiße . Die Ba a e s h itte ü e das Kolosseu , die Si tflut iellei ht
ü e die P a ide hi eg.

I fü fzeh te Jah hu de t ä de te si h alles. De e s hli he Geist e tde kte i ht allei ei


dauerhafteres, sondern auch einfacheres Mittel, sich fortzupflanzen. Die Architektur wurde entthront. Auf des
O pheus stei e e S h ift folgte die leie e Gute e gs. De Bu hsta e tötet de Stei .

Die E fi du g de Bu hd u ke ku st ist das g ößte E eig is de Ges hi hte, die Mutte de Re olutio e .
Sie ist ei e gä zli h eue Ausd u ksweise des Menschengeschlechts, eine neue Form, in die der menschliche
Geda ke si h hüllt, a hde e die alte a ge o fe , ei e ollko e e Haut e ä de u g de s olis he
Schlange, die seit Adam den Geist darstellt.
Unter der Form der Buchdruckerkunst ist de Geda ke daue hafte als je als, flü htig, u e ei h a ,
u ze stö a . Vo Feste gi g e i das Le e szähe ü e ; o de Daue zu U ste li hkeit. Ei e Masse ka
a iede eiße ; e ag a et as, das ü e all si h fi det, auszu otte ? Ko t die Sintflut, so ist der Berg
s ho la ge i de Flute e s h u de , äh e d die Vögel o h u he flatte , u d s h e t u ei e A he
auf de Flä he de Woge , so e de die Vögel auf ih uhe , it ih s h i e , it ih ei de Si ke de Flut
gege ä tig sei , u d die eue, aus de Chaos he o gehe de Welt i d e a he d ü e si h le e d u d
geflügelt de Geda ke de e s hlu ge e Welt s h e e sehe . E ägt a fe e , daß diese
Ausdrucksweise nicht allein die dauerhafteste, sondern auch die einfachste, be ue ste o alle ist, daß sie kei
s h e fälliges Ge ät hi te si h he s hleppt u d i Be egu g setzt; e glei ht a da it, daß de du h de Bau
da zustelle de Geda ke ie ode fü f a de e Kü ste i Be egu g setze , ü e To e Goldes e füge uß,
eines Berges von Steinen, eines Waldes zum Zimmerwerk, eines Volkes zu Arbeitern bedarf, vergleicht man damit
de Geda ke , de zu Bu he ei e ig Papie , Fede u d Ti te ge ügt, so da f a si h ge iß i ht u de ,
daß de e s hli he Geist die A hitektu fü die Bu hd u ke ku st aufga . Au h e t o k et die Bauku st
all ähli h a h E fi du g de Bu hd u ke ku st. Wie deutli h e kt a , daß de Saft e ts h i det, daß de
Geda ke de Zeite u d Völke si h o ih zu ü kzieht. Die E kaltu g ist i fü fzehnten Jahrhundert noch fast
u e kli h, die P esse, o h zu s h a h, e tzieht de ä htige Bauku st hö hste s de Ü e s huß a
Le e sk aft. Seit de se hzeh te Jah hu de t i d a e die K a kheit de Bauku st si ht a ; sie d ü kt i ht
mehr wesentlich die Gesells haft aus, i d ele d zu klassis he Ku st; aus de gallis he , eu opäis he ,
ei ge o e e i d dies g ie his h u d ö is h, pseudo-antik. Diesen Verfall nennt man die Renaissance. Der
Ve fall ist a e p ä htig; de de alte gotis he Geist, die unter der gigantischen Presse von Mainz untergehende
So e, du hd i gt o h it ih e letzte St ahle die asta da tige A häufu g latei is he A kade u d
ko i this he Kolo ade . Diese A e dso e halte i fü ei e Mo ge öte. So ald a e die A hitekt ur nur
ei e Ku st ie jede a de e a d, so ald sie i ht eh die totale, he s he de, t a is he Ku st lie , esaß
sie i ht lä ge K aft, die ü ige zu ü kzuhalte . Sie ef eite si h, ze a he das Jo h des Bau eiste s, u d
jede folgte ihrer besonde e Ri htu g, jede ge a ei de T e u g; de die Isolie u g e höht die K aft. Die
Schnitz- u d Meißelku st a d zu Bildhaue ku st, die Fa e ku st zu Male ei, de Ka o zu Musik. Da
erstanden Raffael, Michelangelo, Palestrina, die blendenden Lichter des sechzehnten Jahrhunderts.

Zuglei h it de Kü ste ef eite si h ü e all de Geda ke. Die F eigeiste des Mittelalte s hatte s ho
eite B es he i de Katholizis us ge isse . Das se hzeh te Jah hu de t ze a h die eligiöse Ei heit. Vo de
Buchd u ke ku st ä e die Refo atio u zu S his a ge o de ; die Bu hd u ke ku st a hte sie zu
Revolution. Nehmt ihr die Presse, und die Ketzerei ist entnervt. Sei es Geschick oder Zufall, Gutenberg ist Luthers
Vo läufe .

Als aber die Sonne des Mittelalters untergegangen war, als der gotische Geist auf ewig am Horizont der
Ku st e los h, e s h a htete u d e tfä te si h stets eh u d eh die A hitektu . Das ged u kte Bu h, de
age de Wu des Ge äudes, sog dieses aus u d e s hla g es. Es e t lößte, e t lätte te si h; de Bli k ko te
sei A age e s haue ; es i d ä li h, klei li h, i htig, d ü kt i hts eh aus, i ht ei al die E i e u g
a ei e u te gega ge e Zeit. Auf si h sel st es h ä kt, o de ü ige Kü ste e lasse , eil de
mens hli he Geda ke sie e ließ, ief sie a statt de Kü ste Ha d e ke zu Beista d he ei. Das Glas e setzte
die Glas ale ei, de Stei haue de Meißle . Ve s h u de a Saft, Eige tü li hkeit, Le e u d Geist. Als
beklagenswerte Bettlerin der Werkstatt schleppt sie si h o Kopie zu Kopie. Mi hela gelo, de ge iß ih e Tod
seit de se hzeh te Jah hu de t o he e pfa d, faßte ei e letzte Idee de Ve z eiflu g. Diese Tita de
Ku st häuft ei Pa theo auf das Pa the o , u d s huf Sa kt Pete i Ro , ei g oßes We k, das ei zig zu
lei e e die te, die letzte u sp ü gli he S höpfu g de A hitektu , das Siegel ei es Riese kü stle s a
kolossale Registe o Stei , das ges hlosse a d. Was tat die e ä li he A hitektu , die si h sel st als
Gespenst und S hatte ü e le te, a h Mi hela gelos Tode? Sie ah Sa kt Pete i Ro , ih a zuzei h e
und zu parodieren. Albern und bemitleidenswert!

Wie hoch erhob sich aber die Buchdruckerkunst! Das Leben, das der Architektur entschwand, ging auf
die P esse ü e . Je mehr die Architektur sank, desto schneller wuchs die Buchdruckerkunst. Das Kapital der
K äfte, das de e s hli he Geda ke is dahi auf Ge äude e a dte, gi g auf sie ü e . Mit de se hzeh te
Jah hu de t hatte die P esse si h auf die Höhe de Bauku st erhoben, begann den Kampf und besiegte sie. Im
sie zeh te ist sie s ho Ge iete i u d fest i de He s haft gesi he t, so daß sie de Welt ei g oßes
literarisches Jahrhundert zu schenken vermochte. Nachdem sie lange am Hofe Ludwigs XIV. geruht hatte, ergriff
sie aufs eue Luthe s altes S h e t; als Waffe Voltai es a es ku z u d s h eide d u d ekä pfte das alte
Europa, dessen architektonischen Ausdruck sie schon jetzt erlegt hatte. Als das achtzehnte Jahrhundert sich
s hloß, a alles s ho ze stö t; im neunzehnten begann sie den Wiederaufbau.

20. Unparteiischer Blick auf den alten Richterstand

Ei e seh glü kli he Pe so a i Jah e de G ade de edle He Ro e t d Estoute ille, Ritte , He


von Beyne, Baron von Ivry und St. Andry in der Ma he, Rat u d Ka e he des Kö igs, Wä hte de P ot
o Pa is. U gefäh o sie zeh Jah e hatte e o Kö ig die s hö e P ot o Pa is e halte , die ehe fü
ei Ritte lehe als fü ei A t a gesehe u de. Sie a ih , ie es i de Pate t iefe hieß, „zu Hut
ü e ge e , u d hatte si h it ih so ohl e ei t, daß e je e Ve ä de u gs ut glü kli h e tgi g, o de
Lud ig XI. esesse a ; de diese Kö ig, ißt auis h, filzig u d e sig i A eite , efolgte de G u dsatz,
du h häufige Wide ufu ge u d E eue u ge , die Elastizität sei e Ge alt stets f is h zu e halte . Alle di gs
a Ro e t d Estoute ille ei tapfe e Soldat u d hatte t eu sei Ba e gege die Ligue des ge ei e Wohls
e ho e ; au h ü e ei hte e de Kö igi ei ih e Ei zuge i Pa is ei e s hö e Hi s h o Zu ke e k. Da
a e au h ei gute F eu d o T ista l He ite, de P ot de Ma s hälle i Hotel des Kö igs. So füh te
de au h de He Ro e t d Estoute ille ei e ue es u d s hö es Le e . E ste s hatte e ein gutes
Ei ko e , o a , ie o h eh Wei ee e a ei e T au e, die Ei kü fte de Zi il- und Kriminal-Kanzleien
de P ot hi ge , da au h die Zi il- und Kriminal-Ei kü fte de Ge i htsstu e des Châtelet, oh e ei e
klei e Zoll a de B ü ke o Ma te u d Co eil u d o h a de e zu zähle . Au h a es i ht u edeute d,
daß e jede Ge alt ü e die Se gea te de Douzai e, die se hzeh Ko issa e de se hzeh Qua tie e, de
Gefä g is ä te des Châtelet, die ie eleh te Se gea te , die se hu dz anzig berittenen Sergeanten, die
hu de tu dz a zig Se gea te it Rute , de Ritte de Wa he it alle sei e Leute esaß. Au h a es
i ht u edeute d, daß e die hohe ie die iede e Ge e htigkeit ü te, das Re ht, a de S ha dpfahl zu
stelle , zu hä gen und zu schleifen, ohne die niedere Gerichtsbarkeit (in prima instantia, wie die Urkunden
sage i de Vizeg afs haft Pa is it de sie e Ä te zu esitze .

T otz alle de Be egu gsg ü de, sei Le e geduldig u d f öhli h zu e i ge , a He Robert


d Estoute ille a Mo ge des . Ja ua it seh ü is he u d e d ießli he Lau e e a ht; i si d
ge eigt zu glau e , e sei ü le Lau e ge ese , eil e e e ü le Lau e a . Ü ige s a dies de Tag a h
ei e Feste, ei fü alle, eso de s a e fü die Magist atspe so la g eilige Tag, de e A t es ist, alle
S h utz egzufege , de ei Fest i Pa is zu ü kläßt. U d da ußte e Sitzu g i G a d-Châtelet halte . Nu
isse i ja allge ei , die Ri hte teile ih e Zeit so ei , daß de Tag de Sitzu g stets de Tag ih e ü le Lau e
i d, da it sie i e je a de ei de Ha d ha e , gege de sie diese des Kö igs, des Gesetzes u d de
Ge e htigkeit ege auslasse kö e . De o h hatte die Sitzu g oh e ih ego e . Sei e Stell e t ete
ma hte , a h lö li he Sitte, sei e Ges häfte a . De Saal a klei u d ied ig ge öl t. I Hi te g u de sta d
fü de P ot ei Tis h u d ei lee e Sessel aus ges h itzte Ei he holz e eit, li ks ei Fußs he el fü de
Auditor, Meister Florian. Hinten saß k itzel d de S h ei e . Vo sta d das Volk; o de Tü u d o de Tis h
sta de Bea te de P ot i iolette O e kleid aus Ka elot it eiße K euze . Z ei Se gea te des
Parloir aux Bourgeois standen Schildwache vor einer geschlossenen niedrige Tü , die a hi te de Tis h
e li kte. Ei ei ziges gotis hes Fe ste , i die di ke Maue gez ä gt, a f de atte So e st ahl des Ja ua
auf z ei g oteske Figu e , auf de stei e e Teufel a S hlüssel des Ge öl es u d de auf Lilie sitze de
Richte i Hi te g u de. I de Tat, de kt eu h a de P otaltafel z is he z ei Haufe P ozeßakte de
Meiste Flo ia Ba edie e, Audito i Châtelet, ie e auf de Elle oge leh t, das Gesi ht i de eiße
Schafpelz birgt, mit den Augen blinzelnd, mit Majestät das Fett sei e Ba ke halte d.

De Audito a tau ; ei u lei hte Fehle fü ei e Audito . Meiste Flo ia u teilte


i htsdesto e ige oh e Appellatio u d oft seh passe d. Ge iß ist fü ei e Ri hte ei e Mie e e fo de li h,
als hö e e alles ge au, u d diese fü die Ge e htigkeit so ese tli he Bedi gu g e füllte e u so eh , da e
du h kei Ge äus h ze st eut e de ko te. Ü ige s efa d si h i Saale ei u e ittli he Beu teile alle
seiner Taten und Worte in der Person unseres Freundes Jehan Frollo du Moulin, des Studenten von gestern,
ei es S hel s, de a ü e all i Pa is, u i ht i Hö saal de P ofesso e , a t af.

„Sieh , sp a h e leise zu sei e Gefäh te Ro i Poussepai , die Sze e , die si h o ih e Auge


entwickelte , it E klä u ge egleite d, „sieh das s hö e Mäd he Jeha eto du Buisso . Bei ei e Seele,
de alte G aukopf e u teilt sie; e hat e e so e ig Auge ie Oh e . Fü fzeh Sous ie Di ie s Pa isis, eil sie
z ei Pate oste t ug. – „Au h z ei Edelleute u te de Gesi del Co pus Ch isti! – „A h so, spielte Wü fel.
Hu de t Li es St afe fü de Kö ig! – „I h ollte ei B ude , de A hidiako us, sei , e das i h zu
spielen hindert, Tag und Nacht zu spielen, beim Spiel zu leben und zu sterben, meine Seele nach meinem Hemde
zu e spiele ! – „Heilige Ju gf au, ie iel Mäd he ! – „Ei e ko t a h de a de , ei e S häf he ! I h
ke e sie alle, ei Gott. Geldst afe! Geldst afe! Geldst afe! E leh t eu h, e goldete Gü tel zu t age , ih
Kokette ! We i ge sie do t? Bei Jupite , Se gea te ge ug; alle Wi dspiele de Meute! Ge iß, das ist das
Hauptstü k de Jagd; ei E e ! Wah haftig, es ist u se Fü st o geste , u se Na e papst, u se Glö k e ,
u se Ei äugige , u se Bu klige , u se e F atze! Sieh! Quasi odo!

Quasimodo war es wirklich, geknebelt, umringt, gebunden, mit zahlreicher Wache. An Quasimodo
ko te a auße sei e Mißgestalt i hts e e ke , as dieses Gefolge o Helle a de u d Bü hse hätte
e htfe tige kö e ; e a düster, schweigsam und ruhig. Nur dann und wann warf er auf seine Bande einen
zornigen und finsteren Blick.

Meiste Flo ia lätte te u te desse auf e ksa i de gege Quasi odo iede ges h ie e e Klage,
die der Schreiber ihm reichte, und schien, nachdem e it flü htige Bli k sie du hlaufe hatte, si h ei e
Augenblick zu sammeln.

Du h diese Vo si ht, die e ie o de Ve hö e a hlässigte, ußte e i o aus die Na e ,


Eigenschaften und Vergehen des Beklagten, gab vorhergesehene Repliken auf vorhergesehene Fragen, und zog
si h so aus alle I gä ge des Ve hö s, oh e sei e Tau heit zu seh e e kli h zu a he . De Akte stoß des
P ozesses a fü ih de Hu d des Bli de . Fügte es de Zufall, daß sei e S h ä he si h du h ei e Rede auße
dem Zusa e ha ge ode du h ei e u e stä dli he F age e iet, so galt dies ei de ei e fü Tiefe, ei de
a de fü Du heit. So e a g e sei e Tau heit it alle So gfalt o alle Auge , u d dies gela g ih so
o t effli h, daß e si h e dli h sel st et og. Dies ist ü ige s lei hte , als a glau t. Alle Bu klige halte de
Kopf g ade, u d alle Sta le olle la ge u d iel sp e he , alle S h e hö ige sp e he leise. E sel st
glau te hö hste s, sei Oh sei ei e ig e ellis h.
Als er nun Quasimodos A gelege heit ge ugsa iede gekaut hatte, a f e de Kopf i de Rü ke
u d s hloß, zu Z e k g öße e Majestät u d U pa teili hkeit, hal die Auge , so daß e i de Auge li ke
zuglei h li d u d tau a . Ge iß gi t es au h oh e eide Eige s haften keinen vollkommenen Richter. In
diese A tsstellu g ega e sei Ve hö :

„Eue Na e?

Hie t af ei o Gesetz i ht o he gesehe e Fall ei , ä li h das Ve hö ei es Tau e du h ei e


Tauben.

Quasimodo, der von der an ihn gerichteten Frage nichts merkte, fuhr fort, den Richter starr
anzuschauen, und erwiderte nichts. Der taube Richter, der von Quasimodos Taubheit nichts merkte, glaubte, er
ha e i de A t gea t o tet, ie es alle A geklagte zu tu pflegte , u d fuh it e ha is he u d tö i htem
Ernst fort zu fragen:

„Ri htig. Eue Alte ?

Quasimodo erwiderte auch auf diese Frage nichts. Der Richter aber dachte anders und fuhr fort:

„Eue Sta d?

Stets he s hte dassel e S h eige . Die Zuhö e a e ega e ei a de a zusehe u d zu flüste .

„Ge ug! ega de u e s hütte li he Audito aufs eue, als e glau te, de A geklagte ha e die d itte
A t o t gege e . „Ih seid a geklagt, p i o: ä htli he F iede sstö u g, se u do: ei es e teh e de A g iffs
auf die Pe so ei es F eude äd he s; te tio: de Re ellio gege die Häs he o de O d u g des Kö igs;
ge t E klä u g ü e alle d ei Pu kte. S h ei e , ha t Ih , as de Beklagte ausgesagt hat, iede ges h ie e .

Bei diese u glü kli he F age e ho si h o de Ka zlei is zu Ve sammlung ein so heftiges,


a ste ke des, allge ei es Gelä hte , daß die eide S h e hö ige es ohl e e ke ußte . Quasi odo
d ehte si h u , sei e Hö ke e ä htli h i die Höhe he e d, äh e d Meiste Flo ia , glei hfalls e stau t, die
Vermutung hegte, das Gelä hte sei du h ei e u eh e ietige A t o t des A geklagte e e kt, die fü ih
du h das E he e des Hö ke s si ht a a d. E fuh ih deshal zo ig a :

„S hel , Ih ga t da ei e A t o t, die de St a g e die t. Wißt Ih , it e Ih sp e ht ? Diese


Verweis war nicht dazu geeignet, den Ausbruch der allgemeinen Munterkeit aufzuhalten. Er schien allen so
so de a , daß ei fast ah si iges Gelä hte soga die S hild a he stehe de Se gea te e g iff, zu de e
Stand die Dummheit Erfordernis war. Nur Quasimodo blieb ernst, weil er von allem was um ihn vorging, nichts
eg iff. De Ri hte , stets ge eizte , glau te i de sel e To e fo tfah e zu üsse ; de e hoffte, de
Beklagte dadu h it ei e S h e ke zu e fülle , de auf das Audito iu ei i ke üßte, u diese iede
A htu g ei zuflöße .

„Also, Meiste S hel u d Die , de Ih seid, agt Ih s, de Audito des Châtelet die ge üh e de
A htu g zu e eige ? Wißt Ih , daß i h Flo ia Ba edie e heiße, Stell e t ete des P ot, Ko issar,
U te su hu gs i hte , Ko t olleu it glei he Ge alt i de P ot , i A t u d P äsidiu i …

I diese Auge li k öff ete si h die ied ige Tü i Hi te g u d u d he ei t at de He P ot i


Person.
Meister Florian blieb bei seinem Eintritt nicht stecken; die Rede, womit er Quasimodo andonnerte,
i htete e plötzli h a de P ot u d sp a h: „G ädige He , i h e la ge ei e St afe, ie sie Eu h elie t, fü
de hie stehe de A geklagte , ege s h e e , ja u e hö te Beleidigu g des Ge i hts.

He Ro e t d Estoute ille u zelte die Sti u d e la gte o Quasi odo Auf e ksa keit it so
ge iete is he u d deutli he Be egu g, daß de Tau e de Si e sta d. Da sp a h e st e g: „S hel ,
a u ist du hie ?

Der arme Teufel glaubte, de P ot f age a h sei e Na e , a h sei ge öh li hes S h eige u d


e ide te it auhe Kehltö e : „Quasi odo.

Die A t o t paßte so e ig auf die F age, daß je es tolle Gelä hte aufs eue aus a h. Ro e t ief,
ge ötet o Zo : „S huft, illst du i h au h e höh e ? – „Glö k e i Not e-Da e , e ide te Quasi odo;
de e glau te sei e Sta d üßte e de Ri hte e klä e . – „Glö k e ! ief de P ot zo ig. „Glö k e ! Auf
de K euz ege o Pa is lass i h ei Glo ke spiel o Stö ke auf dei e Rü ke spiele ! Hö st du, S hel ?

„We Ih ei Alte zu isse ü s ht , sagte Quasi odo, „so glau e i h, daß i h a Tage Sa kt -
Ma ti s z a zig Jah e alt e de.

Das a zu sta k. De P ot ko te es i ht lä ge aushalte . „Ha, Ele de , do e te e , „du illst die


P ot e höh e ! Ih He e Se gea te de Rute, füh t de S hel auf de S ha dpfahl des G eplatzes,
p ügelt ih u d laßt ih ei e Stu de stehe . Gottes Haupt, dafü soll e üße !

Sogleich schrieb der Schreiber das Urteil iede . „Gottes Bau h! sp a h Jeha F ollo i sei e Wi kel,
„das U teil ist gut gesp o he .

De S h ei e ü e ei hte das U teil de P ot, de sei Siegel aufd ü kte u d fo tgi g, die Ru de i
de e s hiede e Ge i htssäle zu a he . E a i sol he Lau e, daß e alle Gefä g isse o Pa is a de
Mo ge hätte e ölke öge . Jeha F ollo u d Ro i Poussepai la hte si h i s Fäust he ; Quasi odo
et a htete sei e U ge u g e stau t u d glei hgültig. De S h ei e a e e pfa d i de Auge li ke, wo
Meister Florian das Urteil las, es zu unterzeichnen, einiges Mitleid mit dem armen verurteilten Teufel. In der
Hoff u g, ei e Ve i de u g de St afe zu e la ge , eigte e si h so ahe, ie ögli h zu Oh des Audito s
u d sp a h: „De Me s h ist tau . E hoffte, diese Ge ei s haft de Ge e he e de Meiste Flo ia
zugu ste des Ve u teilte sti e . Wi e e kte a e s ho , Meiste Flo ia ha e i ht ge ü s ht, a
ö hte sei e Tau heit e e ke . Au h a e so s h e hö ig, daß e kei Wo t o de , was der Schreiber ihm
sagte, e sta d. De o h ollte e si h das A sehe ge e , als hö e e zu, u d a t o tete: „Ah so, das ist as
a de es; i h ußte das i ht! I de Fall o h ei e Stu de eh a S ha dpfahl. Da u te zei h ete e das
so e ä de te Urteil.

21. Das Rattenloch

De Lese e lau e, daß i ih auf de G eplatz zu ü kfüh e , de i geste it G i goi e e ließe ,


der Esmeralda zu folgen.

Es war um zehn Uhr morgens; alles deutete auf einen Tag der einem Feste gefolgt war. Das Pflaster war
it alle lei Reste ede kt: it Bä de , Fede , T opfe de Wa hsfa kel , K ü he de öffe tli he
S h ause ei. Viele Bü ge s hle de te hie u d do t u he ; das Fest, die Gesa dte , Coppe ole, de
Narrenpapst waren in aller Munde; man wetteife te i Be e ku ge u d Gelä hte . De o h hatte a e ie
e itte e Se gea te a de ie Seite des S ha dpfahls ei e g oße Teil des auf de Pflaste ze st eute
Volkes um sich angesammelt, der eine kleine Exekution erwartete.

Wendet jetzt der Lese o diese le e dige u d lä e de Sze e de Bli k auf das hal gotis he, hal
romanische Haus la Tour-Roland westlich am Ende des Kais, so kann er an der Ecke der Fassade ein dickes,
öffe tli hes Ge et u h, ei B e ia iu , ei h it Bilde e sehe , erblicken, das gegen den Wind durch ein
klei es Da h, u d gege Die e du h ei Gitte ges hützt a , das de o h e lau te, da i zu lätte . Seit ä ts
von diesem Breviarium befand sich eine kleine gotische Luke; sie war durch zwei kreuzweise
ü e ei a de gelegte Sta ge ges hlosse u d auf de Platz hi ge i htet. Du h diese Öff u g d a g ei e ig
Li ht u d Luft i ei e klei e Zelle i E dges hoß oh e Tü , u d i de di ke Maue des alte Hauses; do t
herrschte ein um so tieferer Frieden und eine um so g öße e Stille, je eh de olk ei hste u d lä e dste Platz
in Paris ringsum wimmelte und tobte.

Diese Zelle a s ho d ei Jah hu de te la g i Pa is e üh t. Mada e Rola de de la Tou -Roland hatte


sie oll S h e z ü e de Tod ih es Vate s i de K euzzüge i die Maue ih es eige e Hauses g a e lasse ,
u si h do t auf e ig ei zus hließe . Vo ih e Palast ehielt sie u diese Woh u g, de e To e aue t u d
de e Luke Wi te u d So e geöff et a . Alle ih e Ha e s he kte sie de A e u d Got t. Die trostlose
Da e hatte i kli h z a zig Jah e la g i diese G a e de Tod e a tet. Sie etete Tag u d Na ht fü die Seele
ih es Vate s, s hlief i de As he, hatte i ht ei al ei e Stei zu Kopfkisse , hüllte si h i ei e s h a ze
Sack und lebte o de , as das Mitleid de Vo ü e gehe de a B ot u d Wasse auf de Ra d de Luke legte.
Bei ih e Tode, als sie i ih z eites G a stieg, e a hte sie das e ste e de et ü te F aue , Mütte ,
Wit e ode Mäd he , die iel fü si h u d a de e zu ete hatte u d si h i g oße S h e z u d g oße
Buße le e dig e s ha e ollte .

Seit dem Tode der Madame Rolande war die Zelle selten ein oder zwei Jahre leer geblieben. Viele Frauen
hatten sich dort eingemauert, den Tod der Eltern und Geliebten ode Sü de zu e ei e . Bis zu se hzeh te
Jah hu de t e hielt si h de B au h, ei Ge äude du h ei e ku ze I s h ift ü e de Tü zu e klä e . Da als a
ja jedes Ge äude ei Geda ke. Da u i de Maue zelle o la Tou -Rola d si h kei e Tü efa d, las a ü e
de Luke, i ö is he Bu hsta e : „Tu, O a. Das Volk, diese Ü e s h ift auf sei e Weise deute d, hatte diese
du kle , s h a ze u d feu hte Höhle de Na e Ratte lo h* gege e .

(* I fü fzeh te Jahrhu dert spra he die Fra zose das u i Lateinischen so wie wir aus. Tu ora bietet
also i der Ausspra he ge ug Äh li hkeit it Trou-aux-rats (Rattenloch).)

22. Geschichte eines Maiskuchens

Zur Zeit als diese Geschichte sich ereignete, war jene Zelle besetzt. Will der Leser wissen, durch wen,
au ht e u das Gesp ä h d eie a e Ge atte i e a zuhö e , die i Auge li k, o i u se e
Aufmerksamkeit auf das Rattenloch richteten, sich zur selben Seite wandten und ihre Schritte das Ufer entlang
le kte . Z ei de sel e a e als Bü ge i en von Paris gekleidet; in Haltung und Kleidung der dritten aber lag
etwas, das die Frau aus der Provinz verriet.
Sie füh te a de Ha d ei e di ke K a e , de i sei e Ha d ei e g oße Ku he hielt. Das Ki d ließ
sich schleppen, stolperte unter dem S helte de Mutte ei jede S h itt. Ge iß hi de te es ei i htige
Be egg u d, i de Ku he zu eiße ; de es eg ügte si h da it, ih zä tli h a zus haue .

Die d ei Bü ge f aue de Da e a da als ga z allei ei Titel de Edelf aue sp a he a uf einmal:


„Eile i , Mahiette , sp a h die ei e, zuglei h au h die di kste, zu ih e Gefäh ti aus de P o i z. „I h fü hte,
i ko e zu spät. Ma sagte u s i Châtelet, a e de ih soglei h zu S ha dpfahl füh e . – „Ah ah!
Was sagte Ihr da, Duda de Mus ie ? – „Ja , sagte die F au aus de P o i z, „i Rei s! – „Ah ah! Was ist a
Eu e S ha dpfahl i Rei s! Ni hts als ei g oße Käfig, o a u Baue fest i det, das ist as Re htes! –
„Was, Baue ! ief Mahiette, „auf de Tu h a kt i Rei s! Do t sahe i s hö e Ve e he , die Vate u d
Mutte getötet hatte . Baue ! Wofü haltet Ih u s, Ge aise?

Ge iß ä e die Be oh e i de P o i z fü die Eh e ih es S ha dpfahls üte d ge o de , a e


glü kli he eise ga die kluge Duda de Mus ie de Gesp ä h ei e a de e We du g. „Mahiette , f agte sie,
„ as haltet Ih o u se e fla lä dis he Gesa dte ! Ha t Ih au h so s hö e i Rei s? – „I h gestehe ,
e ide te je e, „daß a Fla lä de , ie die, u i Pa is sehe ka . – „Sahet Ih au h i der Gesandtschaft
de g oße Gesa dte , de St u pf i ke ist? – „Ja, e sieht ie ei Sata aus. – „U d as sie fü s hö e
Pfe de ha e ! – „A h, Lie e , u te a h die F au aus de P o i z das Gesp ä h, „ as ü det Ih sage , hättet
Ihr im Jahre 61, vo a htzeh Jah e , ei de K ö u g die Pfe de de P i ze u d de Ko pag ie des Kö igs
gesehe !

T o ke e ide te Duda de: „Dies hi de t o h i ht, daß die Fla lä de s hö e Pfe de hatte u d
geste ei p ä htiges A e desse ei de He P ot de Kaufleute hielten, und zwar auf dem Stadthause,
o a ih e Zu ke e k, Muskatelle u d a de e Selte heite auft ug. – „Was sagt Ih da, Na h a i , ief
Ge aise, „es a ei He Ka di al i Petit Bou o . – „Nei , auf de Stadthause. – „Nei , auf dem Petit
Bou o . – „I h eiß es so ge iß , sagte Duda de e d ießli h, „daß de Dokto S ou a le ih e ei e
latei is he Rede hielt, it de sie seh zuf iede a e . Mei Ma ist ges h o e e Bu hhä dle u d hat i s
e zählt. – „Nei , i h eiß es ga z ge iß , e ide te Ge aise i ht e ige heftig, „u d folge des hat ih e de
He Ka di al ge ei ht: z ölf doppelte Vie tel eiße , hell u d du kel ote Muskatelle s; ie u dz a zig
Schachteln vergoldeten Marzipans; ebenso viel Fackeln, zu zwei Livres das Stü k, se hs hal e Fässe Beau e ei ,
o este , de a auft ei e ko te. I h eiß es o ei e Ma , de Aufsehe i Pa loi -aux-Bourgeois
ist u d heute o ge die fla lä dis he Gesa dte it de e des P ieste s Joha es u d des Kaise s o
Trapezu t e gli h, die u te de selige Kö ig a h Pa is ka e u d Ri ge i de Oh e t uge . So st itte die
d ei F aue o h ei e Weile hi u d he , als F au Mahiette plötzli h aus ief: „Seht die Leute do t a de B ü ke!
Sie sehe i ge d et as!

„Wah haftig , sp a h Ge aise, „i h hö e de S hall des Ta u i s. I h glau e, die klei e Es e alda


t ei t Posse it ih e Ziege. Ges h i d, Mahiette! Lauft s h ell! Ih ka t hie he , die Me k ü digkeite o
Pa is zu esehe . Geste saht Ih die Fla lä de , heute üßt Ih die Zigeu e i sehe !

„Die Zigeu e i , sp a h Mahiette, plötzli h zu ü kfah e d, u d faßte de A ih es Soh es feste .


„Gott e ah e! Sie ü de i ei Ki d stehle ! Ko , Eusta he! Sie lief de Kai e tla g, is sie eit o de
B ü ke e tfe t a . Das Ki d fiel a e auf die K ie, u d sie lie auße Ate stehe . Duda de u d Ge aise
e ei hte sie iede . „Die Zigeu e i sollte Eue Ki d stehle ! sp a h Ge aise. „Ei so de a e Geda ke!

Mahiette erhob das Haupt mit nachsinnender Mie e. „So de a ! e e kte Duda de. „Die Büße de
de kt e e so o de Zigeu e . – „We ist das? f agte Mahiette. – „Nu , die S h este Gudule. –
„S h este Gudule, e ist das? – „Ma sieht, Ih seid aus Rei s , a t o tete Duda de, „da Ih dies i ht ißt.
Das ist die Klaus e i i Ratte lo h. – „Was, die a e F au, de i de Ku he i ge ?

Duda de i kte it de Kopfe. „Ja ohl; Ih sollt sie soglei h a de Luke sehe . Sie hat de ä li he
A s heu o de äg ptis he Vaga u de , die das Ta u in spielen und prophezeien, wie Ihr. Aber warum lauft
Ih de s ho ei ih e loße A li k da o ?

„Oh , sagte Mahiette, i de sie de u de Kopf ih es Ki des i die Hä de d ü kte; „i h ill i ht


dassel e U glü k ha e ie Pa uette-la-Chantefleurie. – „Ei, e zählt u s die Ges hi hte, gute Mahiette , sp a h
Gervaise, sie beim Arm fassend. – „Re ht ge . Ja, ja, a sieht, daß Ih aus Pa is seid, da Ih das i ht ißt. I h
sage euch also – do h au he i stehe zu lei e , u die Sa he zu e zähle – daß Pa uette-la-Chantefleurie
ei hü s hes Mäd he o a htzeh Jah e a , als i h au h so alt a , das heißt o a htzeh Jah e u d es ist
ih e eige e S huld, e sie jetzt i ht, so ie i h es i , ei e di ke, f is he Mutte o se hsu dd eißig Jah en
mit einem Mann und einem Jungen ist. – Also, sie war die Tochter von Guybertant, Ministrel der Schiffe zu Reims,
dessel e , de o Kö ig Ka l VII. ei de K ö u g aufspielte, als diese die Vesle hi a fuh , u d als die F au
Jungfrau mit in dem Schiffe war. Der alte Vater starb, als Paquette noch ganz klein war; sie hatte also nur noch
ih e Mutte , o de a e Pa uette i hts le te als spiele u d sti ke , o ei die Klei e g oß a d u d seh
a lie . Beide oh te i Rei s a Flusse, St aße Folle-Peine. Merkt euch das! Ich glaube, die brachte
Pa uette i s U glü k. , i Jah e de K ö u g u se es Kö igs Lud ig VI., de Gott e halte, a Pa uette so
lustig, daß sie ü e all Cha tefleu ie* hieß – das a e Mäd he ! – Sie hatte so s hö e Zäh e u d la hte gern, sie
zu zeige . Mäd he , die ge la he , ko e dadu h zu Wei e ; s hö e Zäh e e de e s hö e Auge ;
das war also die Chantefleurie. Sie und ihre Mutter hatten knapp zu leben; nach dem Tode des Ministrels waren
sie sehr heruntergekommen; ihr Sticke a hte ih e kau se hs De ie s ö he tli h ei , u d das a ht o h
keine zwei Liards. Eines Winters – es war in demselben Jahre 61 – als beide Frauen weder Holz noch Reisig
esaße u d es seh kalt a , ga dies de Cha tefleu ie so s hö e Fa e, daß die Mä e sie Pa uette**
a te , u d eh e e iefe Pa ue ette***, u d daß sie si h zug u de i htete – Eustache! Sehe ich dich noch
ei al i de Ku he eiße ! – Ei es Mo ge s sahe i alle, daß sie e lo e a ; de sie ka i die Ki he
mit einem goldenen Kreuz am Halse. Denkt euch, mit vierzehn Jahren! Zuerst hatte sie den jungen Vicomte von
Cormontreuil, dessen Turm drei Viertelstunden von Reims liegt, zum Liebhaber, dann Herrn Henri de Triancourt,
Be eite des Kö igs, da Chia t de Beaulio , Waffe se gea te , u d so i e eh a ä ts, is zu
Late e putze . A h, die a e Cha tefleu ie! Sie gehö te alle u d hatte de letzte Helle ih es Goldstü ks
ausgege e .

( * Blüte sä geri .
** Marie lü he .
*** Maßlie he .)

Mahiette wischte sich ei e T ä e aus de Auge . „Das ist ei e ga z ge öh li he Ges hi hte , sagte
Ge aise, „i h sehe ede Zigeu e o h Ki de .

„Geduld! ega Mahiette aufs eue, „ei Ki d sollt Ih glei h ha e . , o se hzeh Jah e , ge a
Pa uette ei klei es Mäd he , o ü e sie si h seh f eute. Die A e! S ho la ge hatte sie si h ei Ki d
ge ü s ht. Ih e Mutte , die gute F au, a gesto e . Pa uette hatte ie a de eh i de Welt, de sie
lie te u d o de sie gelie t a d. Das a e Ges höpf! Sie sta d allei , man zeigte mit den Fingern auf sie,
s h ie i de St aße hi te ih he ; o de St aße ju ge e spottet, a d sie o de Se gea te gep ügelt.
Au h a sie s ho z a zig Jah e alt, u d F eude äd he si d it z a zig Jah e s ho alte Wei e . Die Lie e
brachte ihr nicht mehr ein, als das Sticken vorher; der Winter war hart, das Holz in ihrem Schober und das Brot in
ih e S h a ke selte . A eite ko te sie i ht eh , de ollüstig, a d sie faul, u d faul, a d sie ollüstig.
– So e klä t u se He Pfa e de U sta d, daß diese Wei e , e sie alt si d, eh Hu ge u d Kälte leide
als a d e A e.

„Ja , e e kte Ge aise, „a e die Zigeu e i ? – „Wa tet do h o h ei e Auge li k , sp a h die


e ige u geduldige Duda de. „Was soll a E de ko en, wenn alles schon im Anfange vorkommt? Ich bitte,
fah t fo t, Mahiette; die a e Cha tefleu ie!

Mahiette setzte ih E zählu g fo t: „Sie a also seh t au ig u d ele d, u d die T ä e g u e Fu he


in ihre Wangen. Aber in ihrer Schande, Torheit und Ei sa keit s hie es ih , als ä e sie e ige es hi pft,
tö i ht u d e lasse , hätte sie et as auf de Welt, das sie lie e kö te, u d o de sie gelie t ü de. Das
a e ußte ei Ki d sei ; de ei Ki d a dazu o h u s huldig ge ug. Das e ka te sie, nachdem sie
versucht hatte, einen Dieb zu lieben, den einzigen Mann, der sie noch haben wollte; nach einiger Zeit aber
bemerkte sie, wie auch der Dieb sie verachtete. – Die F aue üsse ei e Lie ha e ode ei Ki d ha e , ih
He z auszufülle . So st si d sie seh u glü kli h. – Da sie nun keinen Liebhaber mehr bekommen konnte, wandte
sie ih He z ei e Ki de zu, u d da sie ie aufgehö t hatte f o zu sei , etete sie zu Gott Tag u d Na ht. Gott
aber hatte Mitleid mit ihr und schenkte ihr ein kleines Mäd he . Vo ih e F eude ill i h eu h i ht e zähle ;
das a ei e T ä e - u d Küsse ut. Sie säugte sel st ih Ki d, a hte Wi del aus ih e ei zige Bettde ke, u d
e pfa d ede Kälte o h Hu ge o h Du st. Da a d sie iede s hö . Ei e alte Ju gfe wird zur jungen
Mutte ; Lie e ega aufs eue; a esu hte die Cha tefleu ie, sie fa d A satz fü ih e Wa e u d a hte aus
ih e Sü de geld Halstü he , Kittel he o Spitze , Hau e u d Atlas, u d kaufte si h i ht ei al ei e eue
Bettdecke. – Eustache! Ungezogener Junge! Ich habe dir verboten, den Kuchen zu essen. – Die kleine Agnes, so
hieß das Ki d – ja, die klei e Ag es a d ei ge i kelt i Bä de u d Spitze ie ei e Dauphi e. U te a de e
hatte sie ei hü s hes Paa S huhe. Das hatte ge iß sie sel st ge äht u d gesti kt. Es a e die s hö ste
klei e Rosas huhe, die a je gesehe hat. Sie a e i ht g öße als ei Dau e , u d a üßte sehe , ie
das klei e Ki d die Füße he auszog, so st ko te a i ht de ke , ie sei e Füß he hätte hi ei kommen
kö e . Ha t Ih Ki de , Duda de, so ißt Ih ge iß, daß i hts s hö e ist als sol he klei e Hä de u d Füße.
Die Mutte a d tägli h eh i die Klei e e lie t. Sie lie koste, küßte, putzte, adete ih Ki d. Ü e sei e
klei e , osige Füße a sie e ig e tzü kt u d ie e ü kt. Sie ste kte die Füß he i die klei e S huhe,
bewunderte, beschaute sie und mochte das Kind nicht einmal auf dem Bette gehen lassen, kurz, sie zog ihm die
S huhe aus u d a , als ä s ei Jesuski d.

„Die Ges hi hte ist e ht s hö , sagte Ge aise hal laut, „a e o si d die Zigeu e ?

„Jetzt ko e sie , a t o tet Mahiette. „Ei es Tages ka e e ht so de a e Ritte , Bettle u d


Gau e a h Rei s, die, o He zöge u d G afe gefüh t, i La de u he a delte . Sie aren schwarzbraun,
hatte k auses Haa u d Ri ge i de Oh e . Ih e Wei e a e o h häßli he als die Mä e . Das ga ze
Gesicht trugen sie unbedeckt und banden ihr Haar wie einen Pferdeschwanz. Die Kinder, die ihnen zwischen den
Füße he u k o he , gli he ah e Affe . Sie ka e ge ades Weges aus U te äg pte ü e Pole , hatte
ei Papst ge ei htet, ie es hieß, u d diese hatte ih e efohle , du h die Welt zu a de , oh e i Bette
zu s hlafe ; au h a te sie si h üße de B üde u d sta ke a s heuli h. Wie es s hie , a e sie f ühe
Sa aze e ge ese u d sie glau te deshal a Jupite . Sie ka e a h Rei s, u i Na e des Kö igs o
Algie u d des Kaise s o Deuts hla d zu p ophezeie . Natü li h ließ a sie i ht i die Stadt. Da lage te si h
die ganze Bande vor dem Tore von Braine, und ganz Reims ging hinaus, sie zu sehen. Sie betrachteten eure Hand
u d sagte eu h u de a e P ophezeiu ge ; a e öse Ge ü hte hatte si h ü e sie e eitet: Ki de
gestohle , Bö se sti itzt u d Me s he fleis h gegesse . Die Kluge sagte zu de Du e : ‚Geht i ht hi ,
und dann gingen sie selbst verkleidet hin. Tatsache bleibt es, die Zigeuner sagten Dinge, einen Kardinal zum
Stau e zu i ge . Die Mütte a hte iel Wese s aus ih e Ki de , seit die Zigeuner in ihrer Hand alle Arten
o Wu de , die heid is h ode tü kis h ges h ie e a e , gelese hatte . Die ei e hatte ei e Kaise , die
a de e ei e Papst ode Kapitä . Die a e Cha tefleu ie a d au h o Neugie a geste kt; sie ollte isse ,
was sie hatte, u d o die klei e Ag es ei st Kaise i o A e ie ode so st as e de kö te. Sie t ug ih
Ki d zu de Zigeu e , u d die e u de te , lie koste , küßte es it ih e s h a ze Mäule u d stau te ,
a h! zu g oße F eude de Mutte , ü e sei e klei e Ha d. Hauptsä hli h p iese sie die klei e Füße u d
s hö e S huhe. Das Ki d a o h kei Jah alt. Es fü htete si h o de Zigeu e u d ei te. A e die
Mutte küßte es o h eh u d gi g, ga z e tzü kt ü e das Glü k, das die He e ih e Ag es prophezeit hatten.
Sie sollte s hö , tuge dhaft, Kö igi e de . Sie gi g ga z stolz i ih e Da hstu e u d da hte, ei e Kö igi do t
hi zut age . A ä hste Tage e utzte sie ei e Auge li k, o das Ki d i ih e Bette s hlief de sie
schliefen beide zusa e , ließ die Tü hal offe u d ollte ei e Na h a i e zähle , ih e To hte e de ei st
o Kö ige o E gla d, de E zhe zog o Äthiopie u d as eiß i h so st, ei Tafel edie t e de . U d
als sie wiederkam und, die Treppe hinaufsteigend, kei S h eie hö te, da hte sie, das Ki d s hliefe. Da sta d
a e die Tü spee eit offe , die a e Mutte t at ei , lief zu Bett – das Kind war nicht mehr da, sein Platz war
lee . Nu ei hü s he S huh a zu ü kgelasse . Sie stü zte aus de Zi e die T eppe hinunter, rannte mit
de Kopf gege die Wa d u d s h ie: ‚Mei Ki d! We hat ei Ki d gestohle ? – Die St aße a ei sa ; das
Haus lag e ei zelt. Nie a d ko te es ih sage . Sie lief du h die Stadt, du hsu hte alle St aße , lief de
ga ze Tag üte d, ah si ig u he , sah i Tü e u d Fe ste ie ei ildes Tie , das sei e Ju ge e lo . Sie
rannte keuchend, mit zerzausten Haaren, furchtbar anzusehen, umher. In ihren Augen trocknete ein Feuer ihre
T ä e ; sie hielt die Vo ü e gehe de a u d s h ie: ‚Mei e To hte ! Mei e To hte ! We gi t it ei e
To hte iede ? I h ill Eu e Magd, Eu es Hu des Magd sei , Ih ögt ei He z esse , e Ih ei Le e
ollt; u ge t i ei e To hte ! – Sie egeg ete de He Pfa e o St. Re u d ief: ‚Herr Pfarrer, ich
ill Eue La d it de Nägel g a e , a e ge t i ei e To hte ! – Duda de, das a he zze eiße d; i h sah,
ie ei ha te Ma , de P oku ato Po e La a e, da ü e ei te. – Ach, die arme Mutter! – Am Abend kehrte
sie hei . Wäh e d sie abwesend war, hatte eine Nachbarin gesehen, wie zwei vermummte Zigeunerinnen, mit
ei e Bü del auf de A die T eppe hi aufstiege , die Tü s hlosse u d da o liefe . Als Pa uette so
he u lief, hö te a Ki de ges h ei. Die Mutte la hte auf, stieg die T eppe hi a , als hätte sie Flügel, stieß die
Tü auf: – Duda de, ie s heußli h! A statt de s hö e , ot a gige , f is he Ag es, die ei Ges he k Gottes
a , sah sie ei e s heußli he , hi ke de , u klige We hsel alg, de auf de Bode k eis he d he umkroch.
S haude d legte sie die Ha d ü e die Auge . ‚Oh , ief sie, ‚ha e die He e ei Ki d i dies fu ht a e Tie
e a delt? Ma t ug de We hsel alg s h ell fo t; de sie ä e ü e ih e ü kt ge o de . Das a ei
Ungeheuer von Kind, das der Teufel it ei e Zigeu e i e zeugt hatte. Es s hie u gefäh ie Jah e alt zu sei ,
u d sp a h ei e Sp a he, ie kei Me s he ki d, Wo te, die u ögli h si d. – Die Cha tefleu ie fiel ü e de
kleinen Schuh her, das einzige, das ihr von ihrer geliebten Tochter geblieben war. Lange Zeit lag sie stumm,
unbeweglich, ohne zu atmen, da; man glaubte, sie sei tot. Da zitterte sie auf einmal am ganzen Leibe, bedeckte
ih e Reli uie it üte de Küsse u d a h i S hlu hze aus, als ollte ih He z ze sp i ge . Ja, ja, wir
ei te alle. Sie ief: ‚Oh ei e klei e s hö e To hte , o ist du? u d das ze s h itt eu h die Ei ge eide. Seht
Ihr, unsere Kinder sind das Mark unserer Knochen. – Oh Eusta he, e lö e i h di h! – Da stand die Chantefleurie
plötzli h auf, lief du h Rei s u d s h ie: ‚I s Lage de Zigeu e . Se gea te he ei! Ve e t die He e ! –
A e die Zigeu e a e fo t. Es a sto kfi ste , u d a ko te sie i ht e folge . A ä hste Tage fa d
a z ei Stu de o Rei s auf ei e Heide die Ü e lei sel ei es Feue s, Bä de o Pa uettes Ki de,
Blutst opfe u d Kot o Ziege ö ke . Es a ge ade ei e Sa stag a ht ge ese , u d a z eifelte i ht,
daß die Zigeu e das Ki d it Belze u gef esse hatte , ie dies ei de Moha eda e Sitte ist. Als
Cha tefleu ie diese fu ht a e Di ge hö te, ei te sie i ht u d e egte die Lippe , als olle sie sp e he ,
a e sie ko te es i ht. A ä hste Tage a e ih e Haa e g au, u d a z eite Tage a sie e s h u de .

„Das ist i kli h ei e fu ht a e Ges hi hte , sp a h Duda de, „die sel st ei e Bu gu de zu T ä e


üh e üßte. – „Jetzt u de e i h i h i ht eh , daß die Fu ht o Zigeu e Eu h so jage ka . – „Ih
tatet u so esse , sagte Duda de, „Eu h it Eu e Eusta he soe e zu ette , da auch diese Zigeuner, wie
a sagt, aus Polo ie si d. – „Nei , e esse te Ge aise, „es heißt, sie kä e aus Spa ie u d Katalo ie .
– „Katalo ie iellei ht , sagte Duda de, „Polo ie , Katalo ie , Wallo ie , die d ei P o i ze e e hsele i h
immer, a e es ist ge iß, daß es Zigeu e si d. – „U d ge iß , fügte Ge aise hi zu, „si d ih e Zäh e g oß
ge ug, klei e Ki de zu f esse . Es sollte i h i ht u de , e die Es e alda au h Ki de f äße, o glei h ih
Mu d so klei ist. Ih e eiße Ziege a ht zu oshafte St ei he, als daß kei e Teufelei dahi te ste ke sollte.

Mahiette gi g i des s h eige d eite . Sie a i die T äu e ei e su ke , el he die Ve lä ge u g


ei e s h e zli he E zählu g zu sei pflegt, u d die u da aufhö t, e sie bis zur letzten Fiber des Herzens
i ie t hat. Ge aise ü ige s f agte: „Weiß a , as aus de Cha tefleu ie ge o de ist?

Mahiette e ide te i hts. Ge aise iede holte die F age, sie ei A e s hüttel d u d ei Na e
rufend. Mahiette schien aus ih e T äu e ei zu e a he .

„Was aus Cha tefleu ie ge o de ist? sp a h sie, e ha is h die Wo te iede hole d, de e Ei d u k


soe e ih Oh get offe hatte. Da ü e da hte sie it Ge alt de Si de Wo te, u d sp a h le haft: „Das
hat man nie erfahre .

Da auf fügte sie a h ei e Pause hi zu:

„Die ei e sage , a hätte sie aus de To e Po te-Fl he ault it de A e ddä e u g, a de e,


it de Mo ge öte aus de Po te-Bas e gehe sehe . Ei A e fa d ih golde es K euz auf de Felde a
einem stei e e K euz. Wi alle da hte , als i das K euz egge o fe sahe , sie ha e si h e t ä kt.

„A e Cha tefleu ie , sagte Duda de e e d. – „U d de klei e S huh? f agte Ge aise. – „Ve s h a d


it de Mutte . – „A e klei e S huh!

„U d de We hsel alg? f agte Duda de. – „Wel he We hsel alg? – „De klei e Zigeu e -Wechselbalg,
de die He e ei de Cha tefleu ie zu ü kließe . Was hat a it de a gefa ge ? I h hoffe, daß Ih ih au h
e t ä kt ha t. – „Nei . – „Viellei ht e a t? Das ist ge e hte ! Ei He e ki d! – „Au h das i ht. De He
E z is hof ah I te esse a de Zigeu e ki de, t ie ih so gfältig de Teufel aus de Lei e, seg ete es u d
s hi kte es a h Pa is, o e es auf de Ba k de Fi delki de aussetze ließ.

So spreche d a e die d ei ü dige Bü ge f aue auf de G eplatz geko e . I ih Gesp ä h


e tieft, a e sie e ha is h ei de öffe tli he B e ia iu o ü e gega ge u d gi ge auf de
S ha dpfahl zu, o das Ged ä ge i e stä ke u de. Wah s hei li h hätten sie bei dem Schauspiel, das
ge ade jetzt alle Bli ke auf si h zog, das Ratte lo h ollko e e gesse u d au h, daß sie do t stehe lei e
ollte , e de se hsjäh ige di ke Ju ge sie i ht plötzli h da a e i e t hätte. „Mutte , sagte e , als ahne
ih sei I sti kt, das Ratte lo h liege hi te ih , „da f i h jetzt de Ku he esse ?

Diese u eso e e F age e e kte iede das Gedä ht is de Mahiette.

„Wi e gesse ja , ief sie aus, „die Klaus e i . Zeigt i do h eue Ratte lo h, daß i h den Kuchen dort
hi lege. – „Soglei h , sp a h Duda de, „das ist ja ei e f o e Ha dlu g.

A e hie o ollte Eusta he i hts isse . „Hie , ei Ku he ? ief e , i de e eide S hulte ho


u d die Oh e spitzte, as i sol he Fall die hö hste U zuf iedenheit bedeutet.

Die drei Frauen kehrten wieder um, und als sie am Hause Tour-Roland standen, sprach Dudarde zu den
a de : „Wi dü fe i ht alle d ei auf ei al i die Luke sehe , so st i d die Büße i öse. Tut ih eide , als
sp ä ht ih das Do i us i B e ia iu , äh e d i h die Nase i die Luke ste ke. Die Büße i ke t i h ei
e ig. I h ill s eu h s ho sage , e Ih ko e kö t.

Sie t at allei a die Luke. I Auge li k, o sie hi ei s haute, alte si h tiefes Mitleid auf ih e Züge ,
u d ih f ohes u d heite es Gesi ht e hselte so plötzli h Ausd u k u d Fa e, daß es s hie , sie ä e o
So e li ht i Mo dli ht hi ü e gega ge . Ih Auge a d feu ht, da legte sie de Fi ge auf die Lippe u d
gab Mahiette ein Zeichen heranzukommen.

Mahiette t at e egt u d s h eige d auf de Fußspitze hi zu, so ie a de Bett ei es Ste e de


zu ahe pflegt. Au h ot si h i kli h de eide F aue , die, oh e si h zu üh e ode zu at e , i die
vergitterte Luke hineinsahen, ein furchtbarer Anblick.

Die Zelle a e g, eite als tief, i Spitz oge ge öl t, u d gli h, o I e aus gesehe , de Mit a
ei es Bis hofs. Auf de a kte Stei des Fuß ode s saß ode kaue te iel eh ei e F au i de E ke. Ih Ki
stützte si h auf die K ie. Die eide A e a e e g ü e die B ust gek euzt. Sie a i ei e au e Sa k
gekleidet, desse eite Falte sie gä zli h ei hüllte . La ge, g aue Haa e fiele o ih e Gesi ht ü e die
Bei e is auf die Füße. So e s hie sie ei e ste A li k als ei e sonderbare, auf dem dunklen Grund der Zelle
ausges h itte e Gestalt, als ei e A t s h ä zli he T ia gels, de de i die Luke falle de Li htst ahl i z ei
ge ade Hälfte ze s h itt, o o die ei e du kle , die a de e helle a . Sie gli h ei e Gespe st, ha lb im
S hlagli ht, hal i S hlags hatte , ie es u s T äu e is eile o füh e , ode ie a de glei he auf Go as
s hö e Ge älde, laß, u e egli h auf ei e G a e sitze d, ode hi te de Gitte ei es Gefä g isses
erblickt. Es war weder Mann noch Weib, noch lebendes Wesen, noch bestimmte Gestalt: Es war eine Figur, ein
Traumgesicht, in dem Wirklichkeit und Phantasie wie Licht und Schatten zusammenflossen. Kaum erblickte man
u te de is zu E de hi a hä ge de Haa e ei a ge age tes u d st e ges P ofil; kaum ragte unter ihrer
Hülle die Spitze ei es Fußes he o , de si h auf de eiskalte Pflaste k ü te.

Diese gleichsam auf das Pflaster geheftete Gestalt schien weder Bewegung, noch Atem, noch
De k e öge zu esitze . I de dü e lei e e Sa k ackt auf dem Granitpflaster ohne Feuer im Schatten
ei es Gefä g isses liege d, desse Öff u g ie die So e, so de u de kalte Luftzug ei d i ge ließ, s hie
sie i ht eh zu leide , soga i hts eh zu fühle . Ma hätte sage öge , sie sei o St ein mit dem Kerker,
zu Eis it de Wi te ge o de . Ih e Hä de a e gefaltet, ih e Auge li kte sta . Bei e ste A li k hielt
a sie fü ei Gespe st, ei z eite fü ei e Statue.

Da u d a öff ete si h ih e laue Lippe zu At e , a e so tot u d e ha is h ie Blätte ,


die de Wi d s hüttelte. Ih e düste e Auge e ts hlüpfte ei u aussp e hli he , tiefe , t au ige , u aufhö li h
i de Wi kel de Zelle geheftete Bli k u d eilte auf ei e Gege sta d, de a o auße i ht sehe
konnte. Er schien alle Gedanken der verzweifelten Seele auf einen geheimnisvollen Gegenstand zu heften. Dies
a das Ges höpf, das de Na e Klaus e i ode Büße i füh te.

Die d ei F aue li kte du h die Luke. Ih e Häupte hielte das Li ht o Gefä g is a , oh e daß die
U glü kli he dies zu e e ke s hie . „Stö e i sie i ht , sp a h Duda de leise; „sie ist i ih e Ve zü ku g
u d etet.

Mahiette a e et a htete it i e a hse de A gst das age e, e elkte A tlitz, u d T ä e


traten in ihre Augen. – „Das ä e so de a , u elte sie o si h hi .

Sie steckte den Kopf durch das Gitter, und so gelang es ihr, den Blick in den Winkel zu werfen, wohin die
U glü kli he u aufhö li h s haute. Als sie ih Haupt zu ü kzog, a es i T ä e ge adet.
„Wie e t Ih die F au? sp a h sie zu Duda de. – „S h este Gudule , e ide te diese. – „U d i h
e e sie Pa uette Cha tefleu ie.

Sie legte den Finger auf den Mund und gab der Dudarde ein Zeichen, ihren Kopf ebenfalls in die Luke zu
stecken und hineinzus haue . Duda de tat dies u d sah i Wi kel, ohi die Klaus e i so düste s haute, ei e
kleinen rosafarbenen, mit Gold- u d Sil e lätte gesti kte S huh o Atlas stehe . Ge aise sah au h hi ei ,
u d alle d ei F aue ega e , die u glü kli he Mutter betrachtend, zu weinen. Allein weder ihre Blicke noch ihr
Wei e zoge die Auf e ksa keit de Klaus e i auf si h. Ih e Hä de lie e gefaltet, ih e Lippe stu , ih
Auge sta , u d de klei e so et a htete S huh üh te tief das He z ei es jede , de ihre Geschichte kannte. Die
drei Frauen hatten noch kein Wort gesprochen; sie wagten nicht einmal mit leiser Stimme zu reden. Das tiefe
S h eige , de tiefe S h e z, die ollko e e Ve gesse heit alles Äuße , u i ht ei es ei zige Di ges,
brachte bei ihnen den Eindruck eines Hochaltars um Ostern oder Weihnachten hervor. Sie waren bereit, auf die
K ie zu si ke , u d es a ih e , als t äte sie i die Ki he a Tage Te e ae.

Ge aise e dli h, die eugie igste de d ei u d folgli h die e ige gefühl olle, suchte die Klausnerin
zu Rede zu i ge : „S h este , S h este Gudule! D ei al iede holte sie de Ruf it i e laute e
Sti e. Die Klaus e i a e üh te si h i ht: Kei Wo t, kei Bli k, kei Seufze ga ei Le e szei he . Duda de
begann dan it sa fte e Sti e: „S h este , S h este Gudule! Die Klaus e i lie stu u d
unbeweglich.

„So de a e F au , sp a h Ge aise, „ei e Ka o e e kt sie i ht auf. – „Viellei ht ist sie tau , sp a h


Dudarde seufzend. – „U d li d , fügte Ge aise hinzu. – „Viellei ht ist sie tot , sagte Mahiette.

Hatte au h die Seele de t äge , s hläf ige Kö pe o h i ht e lasse , so a sie do h i de Tiefe


e o ge , ohi die Wah eh u ge de äuße Si e i ht gela ge .

„Wi üsse , sp a h Duda de, „de Ku he a de Luke liege lasse . A e da i d ih ei Ju ge


eg eh e . Wie kö e i sie auf e ke ?

Eusta he, desse Auf e ksa keit is dahi du h ei e klei e , o ei e g oße Hu de gezoge e
Wage i A sp u h ge o e u de, sah plötzli h, daß sei e d ei Füh e i e i die Luke s haute . Da a d
au h e eugie ig, stieg auf ei e Ma kstei , stellte si h auf die Fußspitze , hielt sei eites, ose otes Gesi ht
a die Luke u d ief: „Mutte , i h ill au h sehe !

„Gute Tag, F au! sp a h das Ki d it Wü de.

Die E s hütte u g hatte die Klaus e i aufgesta helt. Ih e Gliede zitte te o Kopf is zu Füße , ih e
Zäh e klappe te , sie ho hal ih Haupt, d ü kte die Elle oge gege die Hüfte , ah die Füße i die Ha d,
als wollte sie sie ä e u d sp a h: „Oh, die g oße Kälte!

„A e F au , sagte Duda de oll Mitleid, „ ollt Ih ei e ig Feue ? – Sie s hüttelte de Kopf. Duda de
ei hte ih ei Fläs h he it de Wo te : „Hie ist Muskatelle , Eu h zu ä e . T i kt! – Sie s hüttelte aufs
eue it de Kopfe, et a htete Duda de it feste Bli k u d e ide te: „Wasse .

Duda de lie ei ih e A e iete . „Nei , S h este , das ist kei T u k i Ja ua . Ih üßt ei e ig


Muskatelle t i ke u d diese Ku he , de i fü Eu h zuge i htet ha e , esse .

Sie ies de Ku he , de Mahiette ih ei hte, zu ü k, u d sp a h: „S h a zes B ot!

„Ko t , sp a h Ge aise, die jetzt au h itleidig a d u d ih e olle e Ü e o k o de S hulte


ah , „diese Ü e o k ist ä e als de Eu e, legt ih Eu h auf die S hulte .
Sie ies de Ü e o k zu ü k u d sp a h: „Ei e Sa k!

„Ih üßt do h e ke , daß geste ei Festtag a , sp a h die gut ütige Duda de. – „I h e ke es
s ho , a die A t o t; „z ei Tage a kei Wasse i ei e K ug. Da fügte sie a h ei e Pause hi zu:
„A Festtage e gißt a i h. Ga z e ht! Wa u sollte die Welt ei e gede ke , da i h die Welt e gaß.
Kalte As he gehö t zu e los he e Kohle.

U d als ä e sie e üdet, so iel gesp o he zu ha e , ließ sie das Haupt iede auf die B ust si ke .
Die ei fa he, itleidige Duda de glau te, i de letzte Wo te klage sie ü e Kälte u d e ide te ai : „Wollt
Ih de et as Feue ha e ? – „Feue ! sp a h die Büße i it so de a e To ; „ ollt Ih au h de armen
Klei e et as Feue ge e , die s ho fü fzeh Jah e u te de kalte E de liegt?

Ih e Gliede zitte te ; ih e Sti e e te, ih e Auge glä zte u d sie e ho si h auf die K ie; da
st e kte sie plötzli h ih e age e , eiße Hä de zu de Ki de, das sie e stau li h a li kte. „B i gt es fo t ,
ief sie aus, „die Zigeu e i ko t.

Darauf fiel sie mit dem Gesicht auf die Erde, und ihre Stirn fuhr auf die Steinplatte, wie ein Stein auf den
andern. Dann stand sie auf, und die drei Frauen sahen, wie sie mit den Knien und Ellbogen in den Winkel
uts hte, o de klei e S huh sta d. Sie agte i ht eh hi zu li ke , a e e ah e tause d Küsse u d
Seufze , ge is ht it he zze eiße de S h eie u d de du pfe S hall ei es Hauptes, das gege die Mauer
stößt; e dli h e ah e sie ei e so laute Stoß, daß sie alle d ei a kte , u d es folgte ei e tiefe Stille.

„A h! Hat sie si h getötet? sp a h Ge aise u d agte es, de Kopf du h das Gitte zu ste ke .
„S h este Gudule! S h este Gudule! ief Dudarde. – „Oh Gott , sp a h Ge aise, „sie üh t si h i ht! Sie
s hei t tot! Gudule! Gudule!

Mahiette ko te o S hlu hze i ht ede . Sie affte si h zusa e u d sagte: „Wa tet. Da legte
sie si h a das Gitte u d ief: „Pa uette! Pa uette Cha tefleu ie!

Ei Ki d, el hes oh e A g die i ht ge ug a gezü dete Lu te ei e Peta de a läst, is diese plötzli h


di ht o sei e Auge los i ht, ka i ht heftige e s h e ke als Mahiette ei de Wi ku g des plötzli h i
die Zelle gerufenen Namens.

Die Klaus e i zitte te, e ho si h auf die a kte Füße u d sp a g it so heftig fla e de Auge a
die Luke, daß alle d ei F aue it de Ki de is a die B üstu g des Kais zu ü kfuh e . Die u heil olle Gestalt
der Klausnerin schien aber an das Gitte geheftet. „Oh! ief sie it s haude olle Gelä hte , „die Zigeu e i
uft i h. Ih sta es Auge e li kte ei e Sze e a S ha dpfahl. Ih e Sti zog si h i Ru zel , sie st e kte ih e
Skelettarme durch das Gitter und schrie mit einer Stimme, die dem Stöh e gli h: „Du also ufst i h, To hte
Äg pte s? Die i de Ki de ! Sei e flu ht, e flu ht, e flu ht!

. Ei e Trä e für ei e Tropfe Wasser

Diese Worte wurden der Vereinigungspunkt zwischen zwei Szenen, die sich bis dahin in demselben
Augenblick parallel, jede auf ihrem besonderen Schauplatz, entwickelt hatten; die eine am Rattenloch, wie wir es
eben beschrieben, die andere am Schandpfahl. Zeugen der ersteren waren nur die drei Frauen, deren
Beka ts haft de Lese soe e ge a ht hat; fü die zweite hatte sich, wie wir gesehen haben, ein Publikum von
Zus haue u de S ha dpfahl u d de Galge des G eplatzes e sa elt.
Dies Volk, a das Wa te ei öffe tli he St af ollst e ku ge s ho ge öh t, äuße te kei e g oße
Ungeduld. Es vertrieb sich die Zeit mit Beschauen des Schandpfahls, eines sehr einfachen Bauwerks, das nur aus
ei e ge aue te , i e dig hohle Wü fel o zeh Fuß Höhe esta d. Ei e steile, stei e e T eppe füh te zu
o e e Flä he, o auf a ei liege des Rad o Ei he holz e li kte. Die a e Sü de a d a , die Hä de
auf de Rü ke u d auf de K ie liege d, a dies Rad. Ei Stiel, de ei e Wi de i I e des Rades i
Be egu g setzte, a hte dieses zu D ehe i ho izo tale Ri htu g, so daß das Gesi ht des Ve u teilte n
all ähli h a h alle Seite des Platzes hi gezeigt u de.

E dli h e s hie de a e Sü de , ge u de auf ei e Ka e . Als a ih auf die Platte geho e


hatte, so daß a ih o alle Seite he sehe ko te, als a ih da auf it St i ke auf das Rad band,
entstand ein scharfes, mit Lachen und Zuruf untermischtes Gezisch. Man hatte Quasimodo erkannt. Er war es
wirklich, und seine Wiedererscheinung war sonderbar. Auf demselben Platze, wo man ihn gestern mit lautem
Zu uf eg üßt hatte, sollte e a den Schandpfahl gestellt werden. Bald gebot Michel Noiret, geschworener
T o pete des Kö igs, de Zus haue S h eige u d las a h Befehl u d A o d u g des He P ot das
U teil o . Da gi g e iede hi te de Ka e it sei e Leute zu ü k.

Quasimodo schien ganz unempfindlich und runzelte nicht einmal die Stirn. Wegen der Heftigkeit und
Festigkeit de Ba de a jede Wide sta d u ögli h ge o de , d. h., Rie e u d Kett he d a ge ih is i s
Fleis h. E hatte si h t ei e , stoße , k e el lassen. Auf seinem Antlitz konnte man nur das Erstaunen eines
Wilde ode Blödsi ige e ke e . Ma ußte, daß e tau a ; jetzt ko te a ih au h fü li d halte .
Ma a f ih k ie d auf das u de B ett; e ließ es ges hehe ; a zog ih He d u d Wa s is zu Gü tel
aus; e ließ es ges hehe ; a a d ih aufs eue it Rie e ; e ließ si h uhig k e el . Nu is eile keu hte
e laut ie ei Kal , desse Kopf o Wage des S hlä hte s he a hä gt.

„De Esel , sp a h Jeha F ollo du Mouli zu Ro i Poussepain, seinem Freunde (beide Studenten waren,
als e stehe si h das o sel st, de a e Sü de gefolgt ; „e e kt o allede ga i hts, ie ei Maikäfe
i de S ha htel.

Ei lautes La he e ho si h i de Volke, als a Quasi odos Hö ke , Ka el ust und schwielige,


haa ige S hulte e li kte. Wäh e d dieses f öhli he Gelä hte s stieg ei Die e de Stadt o ku ze Wu hs
u d sta ke O e kö pe auf die Platte u d stellte si h e e Quasi odo. Sei Na e a ald i Mu de de
Zuschauer. Es war Meiste Pie at To te ue, ges h o e e Folte e des Châtelet.

Auf eine Ecke des Schandpfahls stellte er eine schwarze Sanduhr, deren obere Kapsel mit rotem Sand
gefüllt a , de i de u te e Behälte la gsa hi a a ; da zog e sei O e kleid aus, hä gte ü e sei e
e hte Ha d ei e dü e Peits he it la ge , eiße , la ke , k otige , geflo hte e Rie e , a u te e E de
it Metallk öpf he . Mit de li ke Ha d k e pelte e a hlässig sei He d ü e de e hte A is zu
A hselhöhle.

Jehan Frollo erhob u te desse sei lo des, lo kiges Haupt ü e de Ged ä ge e a auf
Poussepai s S hulte gestiege u d s h ie laut: „He e u d Da e , s haut he ! Quasi odo i d e e pla is h
gepeits ht! E ist de Glö k e ei es B ude s, des A hidiako us, ei S helm orientalischer Architektur, mit der
Kuppel auf de Rü ke u d it ged ehte Säule statt de Bei e! U d das Volk fi g laut a zu la he ,
eso de s die Ki de u d die hü s he Mäd he .

E dli h stieß de Folte e it de Fuße; das Rad d ehte si h. Quasimodo wankte unter seinen Banden.
Das du e Stau e auf sei e ißgestaltete Gesi ht e e kte aufs eue lautes Gelä hte . Plötzli h als das
Rad i U d ehe de Meiste Pie at de hügelige Rü ke Quasi odos zeigte, e ho Meiste Pie at de
A ; die dü en Riemen pfiffen scharf durch die Luft wie eine Handvoll Nattern und fielen mit Wucht auf die
S hulte des U glü kli he . Quasi odo s hüttelte si h, als ä e e plötzli h aufge a ht. E fi g a , sei e Lage
zu eg eife , k ü te si h u te sei e Ba de ; Überraschung und Schmerz zog alle Muskeln seines Gesichts
zusa e ; e stieß a e i ht ei e Seufze aus; u d ehte e de Kopf a h alle Seite hi u d s h a kte,
wie ein durch Bremsen gestochener Stier. Ein zweiter Schlag folgte dem ersten, dann ein dritter und so fort. Das
Rad hö te i ht auf si h zu d ehe , u d die S hläge eg ete . Bald sp a g Blut he o , a sah es ü e die
schwarzen Schultern des Buckligen rieseln, und die fadenartigen Riemen sprengten es, durch die Luft peitschend,
i T opfe ü er das Volk.

Quasi odo a , e igste s s hei a , i sei e f ühe e U e pfi dli hkeit zu ü kgesu ke . A fa gs
e su hte e , oh e g oße A st e gu g, die Ba de zu ze eiße . Da a e fla te sei Auge, sei e Muskel
wurden gespannt, seine Glieder stemmten sich, und gespannt wurden Riemen und Kettchen. Die Anstrengung
a u de a , e z eifelt; allei die sta ke Ba de de P ot ide sta de . Sie k a hte u . Quasi odo
sa k e s höpft zu ü k. De löde Ausd u k sei es A tlitzes i h de itte Gefühl de E t utigu g. E s hloß
sei ei ziges Auge, ließ das Haupt auf die B ust si ke u d gli h ei e Tote . Da üh te e si h i ht eh . De
S h e z e t iß ih kei e Be egu g; ede sei i e des Blut, o h die stets heftige e S hläge, o h de Zo
des Folte e s, de is zu Raus he stieg, o h das Pfeife de fu ht a e Geißel e o hte ih aufzu ege .
E dli h st e kte ei s h a zgekleidete Häs he des Châtelet, de zu Pfe de e e de Leite seit de A fa g de
E ekutio saß, ei e Rute o E e holz a h der Sanduhr aus. Folterer und Rad hielten an; Quasimodos Auge
öff ete si h la gsa . Die Geißelu g a ee det.

Zwei Knechte des geschworenen Folterers wuschen ihm die Schultern, rieben sie mit einer Salbe, die
soglei h alle Wu de s hloß, u d a fe ih ei e als Meßge a d zuges h itte e gel e S hu z ü e die
S hulte . Pie at To te ue ließ u te des die it Blut gefüllte Geißel auf de Pflaste a t äufel . Fü Quasi odo
a a e o h i ht alles o ei. E ußte o h die Stu de a S ha dpfahl aushalte , die Meister Florian
Ba edie e so s ha fsi ig zu U teil des P ot hi zugefügt hatte, u d z a ga z allei zu g öße e Ruh e
des alte ph siologis he u d ps hologis he Wo tspiels o Jea de Cu e: Su dus a su dus. Ma d ehte
die Sanduhr um und band den Buckligen vom Brett nicht los, damit Gerechtigkeit bis zum Ende geschehe.

Wi sagte s ho , daß Quasi odo allge ei gehaßt a d, u d z a aus gute G ü de . I Ged ä ge


a kei Zus haue , de i ht U sa he zu Klage ü e de öse Hi ke de o Notre-Dame zu haben glaubte.
Die F eude a allge ei , daß e a S ha dpfahl sta d. Die ha te Geißelu g, die e e litt, u d die de ütige
Stellu g, o i sie ih ließ, a e e i ht dazu geeig et, die Zus haue ilde zu sti e , i Gege teil, ih
Haß a d dadu h oshafte , de e aff ete sie it de Spitze des Spottes. Als u das Re htsgefühl de
Me ge ef iedigt a , ka die Reihe de Ra he a die ei zel e . Hie eso de s, ie f ühe i Saale des Palais,
brachen die Weiber zuerst los. Alle grollten ih , teils o sei e Bosheit, teils o sei es häßli he Gesi hts; die
letzte e a e die üte dste .

„Oh, Maske des A ti h ist , ief die ei e. – „Ritte o Bese stiel , ief die a de e. – „T agis he F atze ,
heulte ei e d itte, „sie a hte di h zu Na e papst, ä e geste heute! – „Das ist die F atze des
S ha dpfahls , sagte ei altes Wei , „ ald ko t ei di die F atze des Galge s! – „Ve flu hte Glö k e , als
Kopfputz ge üh t di dei e di ke Glo ke! – „Tau e , Ei äugige , Bu klige , We hsel alg! – „Du i gst die
F aue zu Fehlge u te , eh als alle Ä zte u d Apotheke ! – S hi pf ö te , Gezis h, Stei e eg ete o
allen Seiten. Quasimodo war taub, sah aber deutlich genug, denn der Ausdruck der Wut zeigte sich nicht weniger
auf den Gesichtern wie i de Wo te . Ü ige s e klä te die Stei ü fe ge ugsa das Gelä hte .

A fa gs hielt e aus; allei die Geduld, die u te de Geißel e sta te, i h ei alle de
Insektenstacheln. Er glich einem asturischen Stier, der bei dem Stacheln des Pikador ruhig lei t, a e ü e
Hu de u d Ba de illos üte d i d. Zue st ließ e ei e d ohe de Bli k ü e das Volk s h eife . Da e a e
geknebelt war, vermochte der Blick die Fliegen nicht zu verjagen, die ihn in die Wunde stachen. Dann regte er
sich unter seine Ba de , u d u te sei e üte de Stöße k a hte die B ette des alte Rades. Da eh te
sich noch Geschrei und Lachen.

Als de U glü kli he sei Kette hals a d i ht ze e he ko te, a d e iede uhig; u da u d


a s h oll die Höhlu g sei er Brust unter diesem Seufzer. Auf seinem Antlitz zeigte sich weder Scham noch
Röte. E sta d de e s hli he Gesells haft zu fe , u S ha zu ke e . Wi d a e S ha de ei sol he
E tstellu g e pfu de ? Zo , Haß, Ve z eiflu g se kte auf dies s heußli he A tlitz ei e i e düste e e
Wolke, de e Elekt izität i tause d Blitze aus de Auge des Z klope sp ühte. Die Wolke e flog auf ei e
Auge li k, als ei P ieste auf ei e Maultie o ü e itt. Quasi odos A tlitz a d sa fte , als e diese o
fern e li kte. Auf Wut folgte ei so de a es Lä hel , oll Sa ft ut u d Zä tli hkeit. Je ähe de P ieste
he a itt, a d das Lä hel deutli he u d st ahle de . Es deutete auf ei e E ette , de de U glü kli he
eg üßte. Als a e das Maultie ahe a S ha dpfahl hielt, so daß de Reite de Patie te e ke e ko te,
schlug er die Augen nieder, kehrte um und spornte das Maultier in beiden Seiten, als wolle er sich von
e ied ige de A ede ef eie u d kü e e si h e ig, o ih ei a e Teufel i sol her Stellung erkenne.
Dieser Priester war der Archidiakonus Dom Claude Frollo.

Die Wolke lage te si h o h fi ste e auf Quasi odos Sti . Mit ih is hte si h ohl o h ei Lä hel ,
a e ei itte es, e t utigtes Lä hel de tiefste T aue . Die Zeit e tschwand! Schon beinahe wieder eine
Stu de sta d e do t ze fleis ht, ißha delt, u aufhö li h e höh t u d fast gestei igt. Plötzli h egte e si h
aufs eue u te sei e Kette it doppelte Ve z eiflu g, so daß das ga ze Ge üst, das ih hielt, e e te; e r
brach das bisher von ihm standhaft beobachtete Schweigen und schrie mit heiserer Stimme, welche Hundegebell
u d kei e s hli he Laut zu sei s hie , a e alle Lä ü e tö te: „Wasse ! Ei e T u k!

Dieser Notruf, weit davon entfernt, Mitleid zu errege , e höhte o h die Mu te keit des gute Pa ise
Pö els, de die Stufe u i gte, u d de da als i üsse die Wah heit e i hte e e so g ausa u d
iehis h du ie de fu ht a e Sta de Gau e a , i de i u se e Lese s ho ei füh te , u d der
ge ade u aus de ied igste Hefe des Volkes esta d. Kei e Sti e e ho si h i gs u de u glü kli he
Dulde , als die des Spottes ü e sei e Du st. Ge iß a e au h i de Auge li k eit s heußli he u d
a stoße de als je; sei Gesi ht, ho h ot, t iefte o S h eiß; sei Auge li kte i , sei Mu d s häu te aus
Zo u d S h e z, sei e Zu ge hi g ih hal aus de Halse. Au h üsse i o h hi zufüge , daß, sel st
e u te de Zus haue ei itleidiges He z si h gefu de hätte, e eit, de U glü kli he ei Glas Wasse
zu i ge , ei sol hes Vo u teil de S ha de u d S h a h die Stufe des S ha dpfahls u ga , daß sel st de
a he zige Sa a ite zu ü kges h o ke ä e.

Na h ei ige Mi ute ließ Quasi odo ü e die Me ge de Bli k de Ve z eiflung schweifen, und
iede holte it o h he zze eiße de e Sti e de Ruf a h Wasse . Alle ega e zu la he . „T i k dies!
schrie Robin Poussepain, indem er ihm einen Schwamm ins Gesicht warf, den er durch den Rinnstein gezogen
hatte. „Tau e We hsel alg, i h i dei S huld e . Ei e F au a f ih ei e Stei a de Kopf it de
Wo te : „Das leh t di h, u s des Na hts it dei e e da te Geläut zu e ke .

„Soh des Teufels , ief ei K üppel, i de e si h e ühte, ih it sei e K ü ke zu e ei he , „ illst


du u s o h o dei e Tu e he ehe e ? – „Hie ist ei Napf zu T i ke , ief ei a de e , i de e ih
ei e ze o he e Napf auf die B ust a f; „du ist s huld, daß ei e F au it ei e z eiköpfige Ki de
iede ka . – „U d daß ei e Katze ei Kätz he it se hs Pfote a f , s h ie ei altes Wei u d a f ih it
einem Dachziegel.

„Wasse ! ief Quasi odo zu d itte al keu he d.


I de Auge li k a hte die Me ge Platz. Ei ju ges so de a gekleidetes Mäd he t at he aus,
begleitet o ei e Ziege it e goldete Hö e . Sie hielt ei askis hes Ta u i i de Ha d. Quasi odos
Auge fu kelte. Es a diesel e Zigeu e i , die e i de o he gehe de Na ht hatte e tfüh e olle , u d e
fühlte u deutli h, daß e e e ege dieses St ei hes jetzt est aft u de; ü ige s a dies o h de ge i gste
G u d sei e Zü htigu g; de zuglei h ußte e St afe ege des U glü ks leide , als Tau e o ei e
S h e hö ige e hö t zu e de . E z eifelte i ht, sie ollte si h au h ä he u d ihm, wie die andern, auch
ei e Fußt itt ge e . S h eige d gi g sie auf Quasi odo zu, de si h e ge li h k ü te, ih zu e tgehe . Sie
ah ih e Kü isflas he aus ih e Gü tel u d hielt sie a die e e de Lippe des U glü kli he . Da sah a ,
wie aus de e e de , t o ke e Auge ei e di ke T ä e hi a ollte u d la gsa das o Ve z eiflu g so
e tstellte A tlitz hi u te floß. Es a iellei ht die e ste, die de U glü kli he je als e gosse hatte. De o h
e gaß e zu t i ke . Die Zigeu e i s h itt u geduldig ih klei es Mäul he u d hielt lä hel d de Hals de
Flas he a die Zäh e Quasi odos. E t a k i la ge Züge ; sei Du st a glühe d.

Als e get u ke hatte, st e kte de U glü kli he sei e s h a ze Lippe aus, ah s hei li h die s hö e
Hand zu küsse , die ih i sei e T ü sal geholfe hatte. Allei das ju ge Mäd he s hie , si h iellei ht a die
gest ige Na ht e i e d, ißt auis h zu sei u d zog ih e Ha d, e s h o ke ie ei Ki d, das o ei e Tie
ge isse zu e de fü htet, zu ü k. Da heftete der Arme einen Blick voll unaussprechlichen Schmerzes und voll
Vo u fs auf das Mäd he . Ü e all hätte es jegli hes He z ge üh t, als ei so s hö es, f is hes, ei es, lie li hes
u d s h a hes Mäd he oll E a e sol he U glü k, sol he Mißgestalt und Bosheit zu Hilfe eilte. Beim
S ha dpfahl a es e ha e . Au h a d das Volk et offe , klats hte i die Hä de u d e ho ei Beifallges h ei.
In diesem Augenblick sah die Klausnerin die Zigeunerin aus der Luke ihres Lochs und warf ihr den unheilvoll
tö e de Aus uf zu: „To hte Äg pte s, sei e flu ht, e flu ht, e flu ht!

Es e alda e laßte u d stieg die Stufe des S ha dpfahles hi a . Die Sti e de Klaus e i e folgte
sie a e it de Rufe: „Steige u hi a , Räu e i Äg pte s, ald i st du iede hi aufsteige .

„Die Klaus e i hat ih e e ü kte Ei fälle , u elte das Volk, a e da ei lie es; de je e F aue
u de gefü htet, eil sie ge isse aße geheiligt a e . Da als g iff a dieje ige i ht ge a , el he
Tag und Nacht beteten.

Die Stu de a geko e , Quasi odo fo tzufüh e . Ma a d ih los, u d die Me ge ze st eute si h.

Bei de Haupt ü ke lie Mahiette, die it ih e Gefäh ti e au h a h Hause gi g, plötzli h stehe .


„Eusta he , sp a h sie, „ as hast du it de Ku he ge a ht?

„Mutte , sp a h das Ki d, „ äh e d du it de Da e i Lo h sp a hst, ka ei g oße Hu d u d iß i


de Ku he ; da aß i h au h. – „Was, Ju ge, du hast ih ga z gegesse ? – „Mutte , es a de Hu d; i h sagte
ihm, er sollte es lasse , a e e ollte i ht hö e . Da ha e i h au h u e e hi ei ge isse .

. Es ist gefährli h, ei er Ziege ei Gehei is a zu ertraue

Meh e e Wo he ae seitde e flosse . Es a A fa g Mä z u d die So e st ahlte lustig u d


heiter.

Der hohen u d o de A e dso e ge ötete Kathed ale gege ü e la hte u d s häke te ei ige
s hö e Mäd he auf ei e stei e e Balko ü e de To e ei es p ä htige gotis he Hauses, a de
St aße e ke des Platzes u d de Rue de Pa is. A de Lä ge ih es S hleie s, de , it Pe le s h ü e o de
Spitze ihres Kopfschmucks durchzogen, bis zu den Fersen hinabsank, an der Feinheit des gestickten
Oberhemdchens, das ihre Schultern bedeckte und nach damaliger angenehmer Mode den entstehenden
ju gf äuli he Buse du hs hi e ließ, a Rei htu ih e U te kleide , die da als p ä htige a e als de
O e o k el he u de a e Wahl! , a Gaze, Seide, Sa t u d hauptsä hli h a de Weiße ih e Hä de, die
ih e Müßigga g ezeugte , e ka te a sie als ei he u d edle E innen. Es war Fleur-de-Lys von
Go delau ie it ih e Gefäh ti e , Dia e o Ch isteuil, A elotte o Mo t i hel, Colo e o
Gaillefo tai e u d die klei e Cha p he ie , Mäd he o hohe Ge u t, die i de Auge li k ei de
verwitweten Dame Gondelaurier versammelt waren, weil der Herr von Beaujeu, und Madame, Tochter des
Kö igs, sei e F au, i Ap il a h Pa is ko e sollte , u do t die Eh e da e fü die F au Dauphi e
auszu ähle , e a sie i de Pi a die aus de Hä de de Fla lä de e pfa ge ü de. Da bewarben sich
alle Ju ke aus d eißig Stu de i de Ru de u diese Eh e fü ih e Tö hte , u d iele hatte diese s ho a h
Pa is gefüh t ode ges hi kt. Je e a e de e stä dige u d a ht a e O hut de F au Aloise de Go delau ie ,
der Witwe eines Meiste s de A usts hütze des Kö igs, a e t aut, die it ih e ei zige To hte i ih e
Hause am Platze von Notre-Da e zu ü kgezoge oh te.

De Balko , auf de die Mäd he saße , öff ete si h auf ei it fla d is he , gel e , it Goldlau
bedru kte Lede ei h tapezie tes Zi e . I Hi te g u de saß die Da e Go delau ie i ei e p ä htige
Sessel it ote Sa t, o ei e o o e is u te it Wappe ede kte Ka i . Ih e fü fzig Jah e a e
nicht weniger auf ihrem Gesicht als auf ihrem Kleide gezeichnet. Neben ihr stand ein junger Mann mit stolzen,
o glei h eitle u d p ahle is he Züge , ei s hö e Jü gli g, ei e o de e , die alle F aue e u de ,
äh e d e ste Mä e , die si h auf Ph siog o ie e stehe , die A hsel ü e sie zu ke . Der junge Ritter
t ug das glä ze de Kleid ei es Haupt a s de Häs he o de O do a z des Kö igs.

Die Mäd he saße teils i Zi e , teils auf de Balko . Jede hielt auf de K ie ei g oßes Stü k
Nadelstickerei, woran alle gemeinschaftlich arbeiteten. Sie flüste te u te ei a de it hal e sti kte La he ,
ie es Mäd he zu tu pflege , e ei ju ge Ma si h i ih e Gesells haft efi det. De ju ge Ma ,
dessen Gegenwart jede weibliche Eigenliebe in Bewegung setzte, schien sich wenig darum zu bekü e ;
äh e d die s hö e Mäd he si h e ühte , sei e Auf e ksa keit auf si h zu ziehe , s hie e allei
es häftigt, it sei e hi s hlede e Ha ds huh die S h alle zu ge sei es Gü tels zu putze . Vo Zeit zu Zeit
sprach die alte Dame leise zu ihm; dann antwortete er, so gut es ging, mit etwas gezwungener, linkischer
A tigkeit. A de Lä hel u d de Zei he de F au Aloise, a de Bli ke , die sie ih e To hte zu a f, äh e d
sie de Haupt a et as zuflüste te, e kte a , daß es si h u ei e s ho stattgefundene Verlobung und
eine baldige Heirat zwischen dem jungen Mann und Fleur-de-Lys handelte. An der kalten Verlegenheit des
Offizie s ko te a lei ht e e ke , daß sei e seits o Lie e i ht die Rede a . Auf sei e A tlitz lag de
Ausdruck des Z a ges u d de La ge eile, die u se e jetzige U te leut a ts e u de u gs ü dig it
„Hu de-F o die st ü e setze ü de .

Die gute Dame bemerkte nicht den geringen Enthusiasmus des Offiziers; denn sie war in ihre Tochter
nicht wenig verliebt; sie gab si h alle ögli he Mühe, ih auf die u e dli he Vollko e heit auf e ksa zu
machen, womit Fleur-de-L s die Nadel füh te ode ih K äuel a i kelte. „Seht do h, klei e Vette , sagte sie
ih i s Oh , ih a Ä el zupfe d, „sie ü kt si h! – „Ja , a t o tete der junge Mann, und verfiel wieder in
sei kaltes S h eige . Na h ei e Auge li k ußte e si h aufs eue zu ih eige , de Da e Aloise sp a h:
„Saht Ih je als ei e s hö e e u d a utige e Gestalt als Eu e B aut? Gi t es ei eiße es ode lo de es
Mäd he ? Si d das i ht ollko e e Hä de? Zeigt de Hals i ht alle Fo e des S h a es? Wie e eide i h
Eu h is eile ! Wie glü kli h seid Ih , t otz Eu es Mut ille s! Ni ht ah , Fleu -de-L s ist a etu gs ü dig, u d
Ih seid i sie e lie t?
„Ge iß , e ide te e , i de e a et as a de es da hte. „A e sp e ht do h it ih , sagte plötzli h
Mada e Aloise, ih a de S hulte üttel d; „ih seid ja so löde ge o de .

Blödigkeit a u ede ei e Tuge d, o h ei Fehle des Haupt a s. E a hte einen Versuch, jenes
Ve la ge zu e fülle . „S hö e Kusi e , sp a h e , a Fleu -de-L s he a t ete d, „ as ist das fü ei e Sti ke ei?
– „S hö e Vette , e ide te Fleu -de-L s i ä ge li he To e, „i h sagte es Eu h s ho d ei al, das ist des
Neptuns Grotte. Offe a du hs haute Fleu -de-Lys den Grund des kalten, zerstreuten Benehmens des
Haupt a s deutli he als ih e Mutte . De Haupt a fühlte die Not e digkeit, et as zu sage .

„Fü e ist die Neptu e ie esti t? – „Fü die A tei St. A toi e-des-Cha ps , sp a h Fleu -de-Lys,
oh e die Auge aufzus hlage . De Haupt a ah ei e Zipfel de Sti ke ei i die Ha d: „We ist de di ke
Ge da , Kusi e, de it olle Ba ke i die T o pete läst? – „T ito , Vette .

In der Betonung der kurzen Worte der Fleur-de-Lys lag etwas Schmollendes. Der junge Mann sah ein,
daß e ei e A ges h a ktheit, ei e Gala te ie, ku z i ge d et as ih i s Oh sage ußte. E ü kte si h, ko te
a e i sei e Ei ildu gsk aft i hts Zä tli he es u d Zut auli he es fi de , als: „Wa u t ägt Eu e Mutte de
i e ei e Wappe o k a h A t u se e G oß ütte zu Ka ls VII. Zeite ? Sagt ih do h, s hö e Kusi e, daß
dies jetzt i ht eh elega t ist, u d daß die gesti kte Tü a gel it de Lo ee z eig auf ih e Ro k ih das
Ansehen einer umherwandelnden Kamindecke gibt. Wahrhaftig, so setzt man sich nicht mehr auf sein Wappen;
i h s h ö es Eu h.

Fleur-de-L s e ho ih e s hö e Auge it de Ausd u k des Vo u fs u d sp a h leise: „Weite


s h ö t Ih i i hts? Die gute Da e Aloise a e , e tzü kt, daß eide si h so ü e ei a de eugte u d
flüste te , sp a h, it de S h alle ih es Ge et u hes spiele d: „Wie üh e d, el he üh e de Lie e!

De Haupt a , de i e g öße e Z a g e pfa d, ka iede auf die Sti ke ei: „Wah haftig, ei e
s hö e A eit! ief e aus. Bei diese Gelege heit agte Colo e de Gaillefo tai e, ei e a de e s hö e
Blo di e it eiße Haut, die is ü e de Hals i laue Da ast gehüllt a , ei e löde F age, die sie a Fleu -
de-Lys in der Hoffnung i htete, de Haupt a e de a t o te : „Lie e Go delau ie , saht Ih s ho die
Tapeten im Hotel de la Roche-Gu o ?

„Ni ht ah , das ist das Hotel it de Ga te des Lou e? f agte la he d Dia e de Ch isteuil; de sie
hatte s hö e Zäh e u d la hte folglich bei jedem Satz. – „Wo de di ke alte Tu aus de alte Stadt aue o
Pa is steht? fügte A elotte de Mo t i hel hi zu, ei e hü s he, lo kige f is he B ü ette, die, oh e zu isse
warum, wie die andere lachte, zu seufzen pflegte. – „Lie e Colo e , sagte Da e Aloise, „ ollt Ih i ht o
de Hotel des He o Ba ue ille u te de Regie u g Ka ls VI. sp e he ? Da si d i kli h s hö e Haute-lisse-
Tapete . – „Ka l VI.! u te de ju ge Haupt a u d zog sei e S h u a t i die Höhe. „Gott! Die gute
Da e sp i ht o alte Ges hi hte ! – Da e Go delau ie fuh fo t: „Wi kli h, s hö e Tapete ! So kost a e
A eit, daß sie fü ga z ei zig gilt!

I de Auge li k ief B a g e de Cha p he ie , ei s hla kes, klei es Mäd he o sie e Jah e ,


die du h das Gelä de des Balko s auf de Platz s haute: „Oh, s hö e Pati , Fleu -de-L s, seht die hü s he
Tä ze i do t auf de Pflaste , die itte u te de Bü ge das Ta ou i spielt.

Ma e ah de helle To de askis he T o el. „Das ist ei e Zigeu e i , sp a h Fleu -de-Lys,


i de sie si h a hlässig auf de Platz hi a dte.

„Ko t! Ko t! iefe ih e le hafte Gefäh ti e u d liefe sä tli h a de Ra d des Balko s,


äh e d Fleu -de-L s, a hsi e d ü e die Kälte ih es Ve lo te , la gsa folgte, u d äh e d de Haupt a ,
e lei hte t du h diese Zufall, de ei ih lästiges Gesp ä h a s h itt, i de Hi te g u d des Zi es
zu ü kkeh te u d zuf iede aussah ie ei Soldat, de si h f eut, o sei e Die st a gelöst zu e de . A e e
e sah ei e a tige u d a ge eh e Die st ei de s hö e Fleu -de-L s, u d so hatte es ih au h f ühe
ges hie e . All ähli h a d e a e a gestu pft, u d die Aussi ht auf ei e ahe Hei at a hte ih tägli h
kälte . Ü ige s a e au h u estä dige Lau e, u d eil i die Wah heit e i hte , üsse i au h
gestehe , daß e ei e et as ge öh li he Ges h a k esaß. O au h o seh edle Ge u t, hatte e u te
de Ha is h a he Ge oh heit alte Soldate a ge o e . Die T i kstu e, u d as dazu gehö t , liebte er
seh . E fa d sei e Behagli hkeit u u te Zote , ilitä is he Gala te ie , gefällige S hö heite u d lei hte
Erfolgen. Von seiner Erziehung hatte er zwar noch einiges beibehalten; allein er hatte zu jung das Land
durchstreift, hatte zu jung i Ga iso e gelege , u d tägli h e los h i e eh de Fi is des Edel a s u te
dem Wehrgehenk des Gendarmen. Ob er auch Fleur-de-Lys wegen eines Restes von Achtung noch von Zeit zu
Zeit esu hte, fühlte e ei ih doppelte Z a g; e ste s eil e seh e ig Lie e fü sie ü ig hatte, da e diese
i O te jegli he A t f ühe ze st eute; z eite s eil e , itte u te so iele steife , ges h ü te u d seh
a stä dige Da e u aufhö li h zitte te, sei a Flü he ge öh te Mu d ö hte plötzli h das Ge iß z is he
die Zäh e eh e u d it Ze h ede sa te du hgehe . Ü ige s is hte si h alles dies ei ih it g oße
A sp u h auf Elega z, gutes Aussehe u d s hö e A zug.

E sta d also a hde kli h ode au h geda ke los a Ka i u d stützte si h auf das Gesims, als Fleur-
de-L s, si h plötzli h u e de d, ih a edete. Das a e Mäd he s h ollte u it ide st e e de He ze .

„S hö e Vette , sp a ht Ih i ht o ei e Zigeu e i , die Ih o z ei Mo ate aus de Hä de o


ei e Dutze d Räu e ettetet? – „Ja, i h glau e, s hö e Kusi e. – „Nu , iellei ht ist es die Zigeu e i , die
do t auf de Platze ta zt. Ko t, o Ih sie e ke t, s hö e Vette .

Diese sanfte Einladung, zu ihr zu kommen, die sie an ihn richtete, verbarg den geheimen Wunsch, sich
it ih iede zu e söh e . De Haupt a Phoe us de Chateaupe s de diese steht seit A fa g des
Kapitels dem Leser vor Augen) ging langsam auf den Balkon zu. – „Seht , sagte Fleu -de-Lys und legte ihre Hand
zä tli h auf de A des Haupt a s, „die Klei e, die do t ta zt. Ist das Eu e Zigeu e i ?

Phoe us sah hi u d sagte: „Ja, i h glau e, i h e ke e die Ziege. – „Oh, die klei e s hö e Ziege!
sp a h A elotte u d faltete aus Be u de u g die Hä de. „Si d ih e Hö e i kli h o Gold? f agt e
B a g e. Da e Aloise ah das Wo t, oh e si h auf ih e Sessel zu üh e : „Es ist ohl ei e o de
Zigeu e i e , die e ga ge es Jah du h das To Gi a d ei zoge ? – „F au Mutte , sagte sa ft Fleu -de-Lys,
„das To heißt jetzt das Hölle -To .

Fleur-de-L s ußte, ie iel A stoß de Haupt a a e altete Ausd u ks eise ah ; au h fi g diese


s ho i kli h a zu g i se u d u te z is he de Zäh e : „To Gi a d! To Gi a d! Das heißt ja, Kö ig
Ka l VI. ei ziehe lasse !

„Pate , ief B a g e, de e u aufhö li h si h e ege de Auge plötzli h auf die Tu spitze o


Notre-Da e li kte , „ e ist de s h a ze Ma do t o e ?

Alle ju ge Mäd he e ho e die Auge . Ei Ma hatte si h i kli h ü e die hö hste Balust ade des
ö dli he Tu es gelehnt. Es war ein Priester. Seinen Anzug konnte man deutlich erkennen; auch sah man sein
auf eide Hä de gestütztes Gesi ht. Ü ige s üh te e si h i ht u d sta d da ie ei e Bildsäule. Sei sta e
Blick richtete sich auf den Platz. Er war unbeweglich wie ein Geier, der ein Sperlingsnest entdeckt hat.

„Das ist de He A hidiako us , sp a h Fleu -de-Lys. – „E ke t Ih ih o hie aus, üßt Ih gute


Auge ha e , ei te Gaillefo tai e. – „Wie e die klei e Tä ze i et a htet , sp a h Dia e de Christeuil. – „Sie
ag si h hüte ; de die Zigeu e ka e i ht leide , sagte Fleu -de-Lys. – „Oh, ie s hade, daß de Ma da
sie so a sieht! fügte A elotte hi zu; „sie ta zt zu E tzü ke .

„S hö e Vette , sagte plötzli h Fleu -de-L s, „ eil Ih die Zigeunerin kennt, gebt ihr ein Zeichen,
he aufzuko e . Das i d u s Ve g üge a he . – „Oh ja , iefe alle ju ge Mäd he u d klats hte i die
Hä de. – „A e das geht i ht , e ide te de Phoe us; „sie hat i h ge iß e gesse , u d i h eiß i ht einmal
ih e Na e . De o h, eil ih Da e es ü s ht, ill i h s e su he . – E leh te si h ü e das Gelä de u d
ief: „Klei e!

Die Tä ze i üh te i de Auge li ke i ht das Ta u i ; sie a dte de Kopf a h de O te, ohe


de Ruf ka ; ih glä ze de Bli k fiel auf Phoe us, u d sie u te a h plötzli h ih e Ta z.

„Klei e! iede holte de Haupt a u d i kte it de Fi ge . Das Mäd he sah o h ei al hi


u d e ötete, als stiege ei e Fla e i ih e Wa ge . Da ah sie ih Ta u i u te den Arm und ging
itte du h die e stau te Zus haue zu Tü des Hauses, ohi Phoe us sie ief; sie a delte la gsa e ,
a ke de S h ittes, u d ih Bli k a e stö t, ie de ei es Vogels, el he de Betäu u g ei e S hla ge si h
hingibt. Nach einem Auge li k a d de Tapete o ha g de Tü e ho e , u d die Zigeu e i t at ot e lege ,
it iede ges hlage e Auge ei u d agte kei e S h itt o ä ts zu gehe . B a g e klats hte i die
Hä de. Die Tä ze i lie u e egli h auf de Tü s h elle stehe . Ih e E s hei u g äuße te auf die G uppe
ju ge Mäd he ei e so de a e Wi ku g. Ei u esti tes u d du kel gefühltes Ve la ge , de s hö e
Offizie zu gefalle , eseelte sie sä tli h; sei e glä ze de U ifo a de Zielpu kt alle ih e Kokette ie , und
es herrschte unter ihnen eine geheime Eifersucht, die sie sich vielleicht kaum selbst gestanden, die aber dennoch
ei jede ih e Wo te u d i jede Be egu g si h zeigte. Da sie a e alle i glei he Maße S hö heit esaße ,
kä pfte sie it glei he Waffe , u d jede ko te de Sieg fü si h e hoffe . Das E s hei e de Zigeu e i
e i htete plötzli h dies Glei hge i ht. Sie a o so selte e S hö heit, daß sie i Auge li k, o sie ei t at,
ei eige tü li hes Li ht u si h zu e eite s hie . I de e ge Zi e , i de düste e Vie e k o
Tapete u d S h itz e k a sie offe a o h s hö e als auf öffe tli he Platze. Sie gli h ei e Fa kel, die
a ei Tagesli ht i de S hatte t ägt. Die edle Da e u de ide Wille ge le det. Jede fühlte sich
du h ih e S hö heit e letzt. Au h e hselte ih e S hla htf o t a e zeihe u s de Ausd u k auge li kli h,
oh e daß i ge dei e ei Wo t sp a h; sie e sta de si h a e ollko e . De I sti kt de F aue e stä digt
sich schneller und setzt si h s h elle i Mitteilu g, als de Ve sta d de Mä e . Ei e Fei di t at auf; alle
fühlte es u d e ei te si h. Ei T opfe Wei ge ügt, ei Glas Wasse zu öte ; u ei e Gesells haft s hö e
F aue diesel e Lau e itzuteile ge ügt das Auft ete ei e S hö e e – besonders, wenn ein Mann
gege ä tig ist.

Die Zigeu e i u de it eisige Kälte e pfa ge . Sie et a htete sie o o e is u te , sahe


ei a de a , u d dies ge ügte; sie e sta de si h gege seitig. Das ju ge Mäd he a tete, is sie a geredet
wurde, und wagte die Augen nicht aufzuschlagen.

De Haupt a a h zue st das S h eige . „Auf ei Wo t , e e kte e i To e u e s h o ke e


Al e heit, „das Ges höpf ist eize d. Was ei t Ih , s hö e Kusi e?

Diese Bemerkung, die ein zartere Be u de e e igste s leise gesp o he hätte, a i ht dazu
geeignet, die Eifersucht der scharf beobachtenden Damen zu zerstreuen. Fleur-de-Lys antwortete dem
Haupt a it süßli h gezie te Ve a htu g: „Sie ist i ht ü el ge a hse . Die a de flüsterten. Endlich
edete Mada e Aloise, die i ht die ge i gste Eife su ht e pfa d, eil sie diese fü ih e To hte hegte, die
Tä ze i a : „Ko he a , Klei e. – „Ko he a , Klei e! iede holte B a g e, die ih is a die Hüfte
reichte, mit komischem Ernst. Die Zigeunerin ging auf die edle Dame zu.
„S hö es Ki d , sp a h Phoe us it Na hd u k u d t at ähe , „i h eiß i ht, o i das hö hste Glü k
zu teil a d, o Eu h iede e ka t zu e de …

Sie seufzte, erhob ihren Blick voll Sanftmut und unte a h ih it de Wo te : „Oh ja. – „Sie hat ei
gutes Gedä ht is , e e kte Fleu -de-Lys.

„Ja, ja , ega Phoe us aufs eue, „a de A e d seid Ih it Not e t is ht. Ih fü htet Eu h o


i?

„Oh ei ! e ide te die Zigeu e i . I diese ,Oh ei ! , el hes u ittel a auf das ,Oh ja folgte, lag
ein Ausdruck, durch den Fleur-de-L s si h seh e letzt fühlte.

„A statt Eue ließt Ih i , ei e S hö e , fuh de Haupt a fo t, desse Zu ge si h löste, da e it


ei e Mäd he o de St aße sp a h, „ei e saue töpfis he , ei äugige , u klige S hel , i h glau e de
Glö k e des Bis hofs. E hat ei e e ü kte Na e , As he itt o h, Oste , as eiß i h! Ku z, de Na e
ei es Festes, a de a läutet! E a so f e h, Eu h e tfüh e zu olle , als ä t Ih fü de Büttel
ges haffe ! Das a zu sta k! Was ollte de Uhu? Nu , e zählt!

„I h eiß es i ht! sagte die Zigeu e i .

„Wel he U e s hä theit! Ei Glö k e ill, ie ei Vi o te, ei Mäd he e tfüh e ! Ei Bü ge spielt


den Wilddieb i Gehege de Edelleute! Das ist selte ! Ü ige s hat e teue gezahlt. Meiste Pie at To te ue ist
de auheste Stallk e ht, de je als ei e S hel st iegelte. Ja, ja, i h ka Eu h sage , e Ih das ge hö t,
das Fell des Glö k e s gi g ih du h die Ha d. – „De a e Ma , sp a h die Zigeu e i , de diese Wo te die
Erinnerung an den Schandpfahl wieder erweckten.

Der Hauptmann lachte laut. – „Ho des O hse ! Das Mitleid ist so passe d a ge a ht, ie ei e Fede
am Hintern eines Schweins! Ich will di k au hig ie de Papst e de , e …

Plötzli h hielt e i e. – „Ve zeihu g ei e Da e ; i h glau e, ei ahe äe i ei e Du heit


e ts hlüpft.

„Pfui, ei He ! sp a h Gaillefo tai e.

„Mit diese Ges höpf sp i ht e sei e eige tli he Sp a he , fügte Fleu -de-Lys halblaut hinzu; denn ihr
Ä ge stieg it jede Auge li k u d u de au h i ht ge i ge , als de Haupt a , e tzü kt ü e die
Zigeu e i u d eso de s ü e si h sel st, auf de Fe se ei e Pi ouette s hlug u d it g o e , soldatis her
Gala te ie aus ief: „Das Mäd he ist s hö ! Bei ei e Seele!

„Re ht ild gekleidet , sagte Dia e u d ies lä hel d ih e s hö e Zäh e. Diese Be e ku g a ei


Li htst ahl fü die a de . Sie zeigte die a g eif a e Seite de Zigeu e i . Da sie auf ih e S hö heit i ht sti hel
ko te , fiele sie ü e ih e A zug he .

„Ja, das ist ah , Klei e , sp a h die Mo t i hel, „ ie ka st du oh e Halstu h u d S hleie du h die


St aße laufe ?

„De Ro k ist u a stä dig ku z , fügte die Gaillefo tai e hi zu. – „Lie e , sp a h Fleu -de-Lys ziemlich
itte , „dei e goldete Gü tel i d di die Se gea te auf de Hals lade . – „Klei e, Klei e! ega die
Ch isteuil it ih e u e söh li he Lä hel aufs eue, „ e du so a stä dig ä st, dei e A i ei en
Ä el zu ste ke , ü de e i ht so o de So e e a t e de .
Die Mäd he ote i kli h ei a ziehe des S hauspiel fü ei e klüge e Beo a hte als de gute
Phoebus. Mit giftigen Zungen umzischelten sie boshaft die arme Kleidung und fuhren in ihren Flittern herum.
E dlos a ih La he , ih Spott, ih e de ütige de Be e ku ge . Spötte eie , ho h ütiges Wohl olle ,
oshafte Bli ke eg ete ü e die Zigeu e i . Sie gli he s hö e ö is he Da e , die zu Zeit e t ei
goldene Nadeln in den Busen ei e s hö e Skla i stieße . Sie gli he zie li he Wi dhu de , die it offe e
Nase lö he u d litze de Auge ei e a e Hi s hkuh u s h ä e , die zu e s hli ge de Bli k des Jäge s
e ietet. Was ko te au h de F aue aus edle Hause die ä li he St aße tä ze i gelte ? Sie s hie e auf
ih e Gege a t ga i ht zu a hte , sp a he it ih ü e sie sel st i ei e eg e fe de To e, ie ü e
et as S h utziges, alle di gs zie li h Hü s hes.

Die Zigeunerin blieb bei den Nadelstichen nicht unempfindli h. Vo Zeit zu Zeit fä te de Pu pu de
Scham ihre Wangen oder entflammte ihr Auge mit Zorn; ein Wort der Verachtung schien auf ihren Lippen zu
uhe ; sie s h itt das klei e Mäul he , das de Lese s ho ke t, lie a e u e egli h u d heftete de Blick
auf Phoe us, oll E ge u g, t au ig u d sa ft. Au h lag Glü k u d Zä tli hkeit i de Bli k. Es s hie , als
bezwinge sie ihre Leidenschaft aus Furcht, entfernt zu werden. Phoebus lachte und nahm, halb naseweis, halb
itleidig, Pa tei fü die Zigeu e i . „Laß sie s h atze , Klei e , sp a h e , it de golde e Spo e kli e d.
„Dei A zug ist ohl ei e ig so de a u d ild; a e ei ei e so s hö e Mäd he hat das eite i hts
auf si h.

„Gott , ief die lo de Gaillefo tai e, i de sie ih e S h a e hals it itte e Lä hel auf i htete,
„i h sehe, die He e Häs he o de O do a z des Kö igs fa ge lei ht Feue ei s hö e Zigeu e auge .

„Wa u i ht? sagte Phoe us.

De Haupt a a f diese A t o t a hlässig, ie ei e Stei hi , de man im Fallen nicht nachsieht.


Die Mäd he la hte , a e ei e T ä e t at de s hö e Fleu -de-Lys zugleich in die Augen. Die Zigeunerin jedoch,
die ihre Augen bis jetzt auf den Boden geheftet hielt, erhob den Blick, strahlend vor Freude und Stolz, und
schaute Phoe us a . I de Auge li k a sie i kli h seh s hö . Die alte Da e, die diese Sze e et a htete,
fühlte si h eleidigt, oh e e ht zu isse a u . Plötzli h ief sie aus: „Gott! Was k ie ht z is he ei e
Füße ? Oh, das häßli he Tie !

Die Ziege hatte ih e He i aufgesu ht, a auf sie zugestü zt u d e i kelte si h i de Eile it ih e
Hö e i de la ge Kleid de edle Da e, das ih e Füße ede kte. Die Zigeu e i i kelte die Ziege los, oh e
ein Wort zu sagen.

„Oh, die klei e, hü s he Ziege! ief B a g e u d sp a g o F eude i die Höhe; „ el h hü s he


gold e Hö e !

Die Zigeu e i k iete iede u d d ü kte de lie kose de Kopf de Ziege a ih e Wa ge. Es s hie , als
wollte sie ihr Tier um Verzeihung bitten, es so verlassen zu haben. Diane neigte sich zum Ohr der Colombe:
„Gott! Wa u da hte i h i ht ehe da a ? Das ist ja die Zigeu e i it de Ziege. Ma ei t, sie ä e ei e
He e u d t ie e it de Ziege u de a e Mu e eie . – „So? sagte Colo e, „da uß die Ziege u s auch
ih e Kü ste zeige u d ei Wu de tu . – Beide edete le haft die Zigeu e i a : „Klei e, laß dei e Ziege do h
ei Wu de tu ! – „I h eiß i ht, as Ih ei t. – „Nu , ei Wu de , ei e Magie, ei e He e ei. – „I h
e stehe Eu h i ht , sp a h die Zigeu e i u d lie koste ih e Ziege, i de sie iede holt: „Djali! ief.

In dem Augenblicke bemerkte Fleur-de-L s ei Sä k he aus e goldete Lede a Halse de Ziege u d


f agte: „Was ist das?
Die Zigeu e i ho ih g oßes Auge u d sp a h: „Mei Gehei is. – Nu , das ö hte i h ke e ,
dachte Fleur-de-L s. Die gute Da e sta d e d ießli h auf. „Zigeu e i , sp a h sie, „ e Ih i ht ta ze ollt,
du u d dei e Ziege, as ha t ih de hie zu s haffe ?

Die Zigeunerin ging, ohne zu antworten, la gsa auf die Tü zu. Je eh sie ih ähe ka , desto
la gsa e a d ih S h itt. Ei Mag et s hie sie zu ü kzuhalte . Plötzli h i htete sie ih e o T ä e asse
Augen auf Phoebus und blieb stehen.

„Wah haftige Gott! ief de Haupt a , „so sollst du nicht gehen! Komm, tanze uns etwas! Liebe
S hö e, ie heißt du? – „Es e alda , sp a h die Tä ze i , oh e de Bli k o ih a zu e de .

Bei diese so de a e Na e e s holl ei lautes Gelä hte alle Mäd he . „Oh , ief Dia e, „ el h ei
fü hte li he Na e fü ei Mäd he ! – „Seht Ih i ht , sagte A elotte, „daß sie ei e He e ist? – „Lie e ,
sp a h feie li h Aloise, „Eu e Elte ha e Eu h do h i ht sü dhaft de Na e i heilige Taufe gege e ?

Seit ei ige Mi ute hatte u te des B a g e, oh e daß a auf sie a htete, die Ziege it ei e Stü k
Marzipan in die Ecke der Stube gelockt. Ein Augenblick machte beide zu zwei intimen Freundinnen. Das
eugie ige Ki d a d de Beutel a Halse de Ziege los, öff ete ih u d lee te sei e I halt auf die Matte. Es
a ei Alpha et, o o jede Bu hsta e auf ei Täfel he o Bu hs au holz ges h ie e a . Kau ae
diese dort ausgebreitet, als das erstaunte Kind bemerkte, wie die Ziege einzelne Buchstaben mit der vergoldeten
Pfote hervornahm und sie fortstoße d i ei e Reihe legte. Es a offe a ei es ih e Wu de . Die Reihe ildete
ei Wo t, o auf die Ziege si htli h ei geü t o de a , de sie ah ga kei e A sta d, es zu s h ei e . Da
ief B a g e, die Hä de aus Be u de u g falte d:

„Pate Fleur-de-L s, seht do h, as die Ziege tut! Fleu -de-Lys lief herbei und zitterte. Die auf den
Fuß ode e e ei a de gelegte Bu hsta e ildete das Wo t PHOEBUS.

„Die Ziege hat das ges h ie e ? f agte sie it e e de Sti e. – „Ja, Pate , sagte B a g e. Ma
ko te u ögli h da a z eifel , de das Ki d ko te i ht s h ei e .

„Das also ist das Gehei is , da hte Fleu -de-Lys. Bei dem Rufe des Kindes waren alle herbeigekommen,
die Mutte , die Mäd he , die Zigeu e i , de Haupt a . Die Zigeu e i sah die Dummheit, welche die Ziege
ega ge hatte. Sie a d a e hsel d ot u d laß u d fi g a , ie ei e Ve e he i i Gege a t des
Haupt a s zu zitte , de sie it ei e Lä hel des E stau e s u d de Zuf iede heit et a htete.

„Phoe us! flüste te die Mäd he , „so heißt ja de Haupt a . – „Ih ha t ei u de a es


Gedä ht is , sp a h Fleu -de-Lys zu der versteinerten Zigeunerin. Dann brach sie in Schluchzen aus, barg voll
S h e z ih s hö es A tlitz i de Hä de u d sta elte: „Oh, sie ist ei e Zau e i ! Zuglei h e ah sie i
He ze ei e Sti e, die ih zu ief: „Sie ist ei e Ne e uhle i !

Sie fiel i Oh a ht. „Mei e To hte ! Mei e To hte ! ief die Mutte e s h e kt. „Geh, Zigeu e i de
Hölle! I ei e Auge li k ah Es e alda die e hä g is olle Bu hsta e auf, ga Djali ei Zei he u d gi g
aus de ei e Tü , äh e d die Mäd he Fleu -de-Lys aus der andern forttrugen. Als der Hauptmann Phoebus so
allei lie , s h a kte e ei e Auge li k i de Wahl eide Tü e u d folgte da der Zigeunerin.
25. Priester und Philosoph sind zweierlei

De P ieste , de die Mäd he auf de Spitze des ö dli he Tu s e li kt hatte , ie e gespa t de


Tanze der Zigeunerin zuschaute, war wirklich der Archidiakonus Claude Frollo. Unsere Leser haben die
gehei is olle Zelle i ht e gesse , die de A hidiako us si h auf diese Tu e o ehalte hatte. Tägli h
estieg e ei e Stu de o So e u te ga g die T eppe des Tu es, s hloß si h i die Zelle ei u d a hte do t
oft ga ze Nä hte zu. Als er an jenem Tage hinaufstieg, drang der Schall des Tamburins und der Kastagnetten bis
an sein Ohr. Claude Frollo begab sich also auf den Turm, und stand da, weil er von seiner Zelle aus den Platz nicht
ü e li ke ko te. Do t eilte e e st, u e egli h in einen Blick und in einen Gedanken versunken. Ganz
Pa is lag it sei e tause d Tü e , de u te B ü ke si h hi s hlä gel de Sei e, de oge de Volk, de
Rau h olke u d de hügela tige Kette o Dä he zu sei e Füße ; do h u ei e Pu kt des Pflasters sah
der Archidiakonus, den Platz vor der Kirche, nur eine Gestalt, die Zigeunerin.

Ma ko te si h i ht lei ht die Natu des Bli ks u d die ih e tsp ühe de Glut e klä e ; de Bli k a
zuglei h sta u d e stö t. S haute a die ollko e e U e egli hkeit des Kö pe s, de u da u d a
du h S haude ges hüttelt u de ie ei Bau i Stu e, sah a die Sta heit sei e A e, die, si h auf de
Ma o stütze d, au h aus Stei zu sei s hie e , s haute a auf Claude F ollos Lippe das kalt e Lä hel , so
hätte a geglau t, u i sei e Auge glühe o h Le e . Die Zigeu e i ta zte, s h a g ih Ta ou i auf
den Fingerspitzen und warf es mitten in provenzalischen Sarabanden in die Luft; sie schwebte behend, leicht
heiter und empfand nicht das Gewicht des furchtbaren Blickes, der wie Blei auf ihr Haupt sank.

Die Menge wimmelte um sie her; bisweilen ging ein Mann mit halb rotem, halb gelbem Wams im Kreise
he u , setzte si h da ei ige S h itte o de Tä ze i e tfe t auf ei e Stuhl u d a hm den Kopf der Ziege
z is he sei e K ie. Diese Ma s hie de Gefäh te de Zigeu e i zu sei . Claude F ollo ko te auf de
hohe Pu kte, o e sta d, sei e Züge i ht e ke e . So ald de A hidiako us de U eka te e li kte,
schien sich seine Aufme ksa keit z is he diese u d de Tä ze i zu teile , äh e d sei Gesi ht stets
düste e u de. Plötzli h i htete e si h auf, u d ei Zitte zu kte i alle sei e Gliede . „We ist de
Me s h? u elte e z is he de Zäh e . „Bishe sah i h sie do h stets allei .

Da stieg e iede die ge u de e Wöl u g de We delt eppe hi a . Als e o de Tü des Glö k e s


o eika , sah e sie hal offe stehe u d e e kte, daß Quasi odo, a ei e Öff u g de Wi dlö he o
Schiefer, die ungeheuren Jalusien gleichen, angelehnt, auch auf den Platz hinblickte. Er war in so tiefes Sinnen
e su ke , daß e das Vo eigehe sei es Adopti ate s i ht e e kte. Sei ildes Auge hatte ei e
eige tü li he , e tzü kte u d sa fte Ausd u k. – „Wie so de a , u elte Claude, „s haut e a h de
Zigeu e i ? – Dann stieg er die Treppe weiter hinab. Nach einigen Minuten trat er durch das Tor unten am Turm
auf de Platz hi aus. E t at i de K eis de Zus haue , die das Ta u i e sa elt hatte, it de F age: „Wo
ist die Zigeu e i ? – „I h eiß i ht , a t o tete ei e e e ih . „I h glau e, do t i Hause u s gege ü e ,
ohi a sie ief, ta zt sie de Fa da go.

Anstatt der Zigeunerin sah der Archidiakonus nur den rotgelben Mann auf demselben Teppich, dessen
Arabesken noch kurz vorher unter den malerischen Windungen des Tanzes verschwunden waren. Der Mann ging
i K eise u he , u ei ige Kupfe ü ze zu e la ge , stützte die A e auf die Hüfte , st e kte de Hals, a f
de ote Kopf zu ü k, u d hielt ei e Stuhl z is he de Zäh e . Auf diese Stuhl a ei e o ei e
Nachbarin geliehene Katze gebunden, die voll Schrecken laut miaute.

„Bei U se e F au , ief de A hidiako us i de Auge li k aus, o de Posse eiße , o S h eiß


triefend, mit seinem Stuhl und sei e Katze o eis h itt, „ as a ht Ih da, Meiste Pete G i goi e?
Die st e ge Sti e des A hidiako us e s h e kte de a e Teufel so heftig, daß e das Glei hge i ht
it sei e Ge äude e lo , so daß Stuhl u d Katze ü e die Köpfe de Zus haue itte u te laute Lä
iede fiele . Wah s hei li h hätte Meiste G i goi e de e a es alle di gs sei e Na h a i fü die Katze
u d alle gek atzte u d gestoße e Gesi hte ei e s hö e Re h u g ezahle üsse , hätte e i ht die
Verwirrung benutzt, si h eilig i die Ki he zu flü hte , ohi ih zu folge Claude F ollo ei Zei he gege e
hatte. Die Kathedrale war schon finster und einsam. Als sie etwas vorgeschritten waren, lehnte sich Dom Claude
an einen Pfeiler und sah Gringoire starr ins Gesi ht. Diese Bli k fü htete G i goi e i ht, a e e s hä te si h,
i A zuge ei es Posse eiße s o ei e e ste u d geleh te Ma ü e as ht zu sei . I Bli ke des
Priesters lag kein Spott; er war ernst, ruhig, durchdringend. Der Archidiakonus brach da s Schweigen zuerst.

„Ko t, Meiste Pete ; Ih üßt i iel e klä e . Wa u ha i h Eu h seit z ei Mo ate i ht


gesehe ? Wa u sieht a Eu h auf de K euz ege i ei e so s hö e Aufzug iede ? Wah haftig, ot u d
gel ; Ih seh aus ie ei Apfel.

„He , sagte G i goi e de ütig, „ei u de a e A zug, u d Ih seht i h es hä te als ei e Katze


it de Kü is auf de Kopf. I h fühle es ohl, ie u e ht i h ha delte, die He e Se gea te i Ve su hu g
zu füh e , die S hulte ei es p thago äis he Philosophe u te diese Ja ke it de Sto k zu p ügel . Ko t
i h a e a de s, eh ü dige Vate ? Die S huld liegt ga z allei i ei e alte Wa s, das e ga ge e Wi te
i h s hä dli h u te de Vo a de i Sti h ließ, es üßte i T agko e ei es Lumpensammlers ausruhen.
Was sollte i h a fa ge ? Die Zi ilisatio ist o h i ht so eit gediehe , ie zu de Zeite des Dioge es, daß
a a kt gehe kö te. Dazu ka o h ei kalte Wi d, u d ah haftig, i Ja ua ist i ht die Zeit, sol he
Versuch zu ma he . Dieses Wa s ot si h i da , i h ah s u d a f ei altes fo t, das fü ei e
He etike , ie i h es i , i ht he etis h ge ug e s hlosse a . So t ag i h also das Kleid ei es
Posse eiße s, ie St. Ge estus. Was ollt Ih ? Es ist ei e So e fi ste is.

„Ih t ei t da ei s hö es Ha d e k! e e kte de A hidiako us.

„I h ge e es zu , e ide te G i goi e, „es ist esse zu philosophie e u d zu di hte , das Feue i Ofe
a zu lase ode Wä e o Hi el zu e halte , als Katze auf de Pflaste zu t age . A e as sollt i h tu ,
He ? Die este Ve se si d u te de Zäh e i ht so iel e t ie ei Stü k Käse. Nu di htete i h fü
Ma ga ete o Fla de das e üh te Ho hzeitsgedi ht, das Ih s ho ke t, a e die Stadt ill, u te de
Vo a de, es sei s hle ht, i h i ht ezahle , als kö te a fü ei ige Sous ei e sophokleis he T agödie
s h ei e . Glü kli he eise fühlte i h edeute de Stä ke i de Zäh e , u d sp a h zu ih e : ‚E äh t eu h
sel st. Ei Haufe Bettle , die ei e guten Freunde geworden sind, lehrte mich zwanzig Arten herkulischer
Ku ststü ke, u d gege ä tig e halte ei e Zäh e jede A e d das B ot, das sie si h a Tage u te de
S h eiße ei e Sti e die te . Ku z, o edo, i h ge e zu, dies ist ei e t au ige A endung meiner
i tellektuelle K äfte, u d de Me s h ist i ht ges haffe , sei Le e da it zuzu i ge , ei Ta u i zu
s hlage u d Stühle auf de Zäh e zu t age . A e , eh ü dige Meiste , es ist i ht ge ug, zu le e , a uß
sich auch seinen Lebensunte halt e e e .

Do Claude hö te s h eige d zu. Plötzli h ah sei Auge ei e so du hd i ge de Bli k a , daß


G i goi e fühlte, ie e glei hsa die i e ste Tiefe sei e Seele du hfo s hte.

„Re ht gut, Meiste Pete ; eshal a e seid Ih jetzt i de Gesells haft de Zigeu e i ? – „Mei e
T eu, sie ist ei e F au, u d i h i ih Ma . – Das du kle Auge des P ieste s sp ühte Fu ke .

„Ele de ! ief e aus u d e g iff de A G i goi es, „du ist so s hä dli h ge ese , dies Mäd he zu
e üh e ? – „So ah i h auf das Pa adies hoffe , e ide te G i goi e, a alle Gliede zitte d, „i h s h ö e
Eu h, daß i h sie o h ie e üh t ha e, e Eu h das e uhige ka . – „Was sp i hst du de o Ma u d
F au?

G i goi e e zählte s h ell seine Abenteuer im Hofe der Wunder und seine Ehe des zerbrochenen Kruges.
Es schien, die Heirat habe kein anderes Resultat gehabt, und die Zigeunerin habe ihn jeden Abend um seine
Hochzeitsnacht, wie am ersten Abend, geprellt. – „Es ist ei Mißges hi k. I h hatte das U glü k, ei keus hes
Mäd he zu hei ate .

„Was soll das heiße ? f agte de A hidiako us, de i Ve folg des Be i htes all ähli h uhige a d. –
„Das ist s h e zu e klä e , e ide te de Di hte ; „es ist aus A e glau e . Na h de , as i ein alter Schelm,
de ei u s de Zigeu e he zog heißt, gesagt hat, ist sie ei gefu de es ode e lo e es Mäd he , as ga z
dassel e edeutet. A Hals t ägt sie ei A ulett, o a , ie es heißt, sie ih e Elte ei st iede e ke e
werden. Das Amulett abe ü de die K aft e lie e , e lö e das Mäd he ih e Tuge d; da aus folgt, daß i
eide seh tuge dhaft zusa e le e .

„Ih glau t also , sagte Do Claude, desse Sti si h i e eh u d eh u zelte, „daß dies
Ges höpf o h o kei e Ma e üh t u de?

„Was ka ei Ma it A e glau e a fa ge ? Sie hat si h das ei al i de Kopf gesetzt. Ge iß ist


diese No e sp ödigkeit ei e Selte heit, de sie lei t u e üh t u te all de Zigeu e i e , die do h so
leicht zu haben sind. Und drei Dinge es hütze sie, e ste s: de Zigeu e he zog, de sie u te eso de e
Aufsicht genommen hat und sie vielleicht einmal einem Abte zu verkaufen gedenkt; zweitens: der ganze Stamm,
de sie eso de s e eh t, als ä e sie ei e z eite heilige Ju gf au; u d d ittens: ein kleiner Dolch, den die
S hel i stets i ge d o ste ke hat, u gea htet de O do a z des P ot, u d de sie, e a sie u die
Hüfte faßt, he o zieht. Sie ist ei e ilde Wespe.

De A hidiako us d ä gte G i goi e it F age . Na h G i goi es Urteil war Esmeralda ein harmloses,
eize des Mäd he o g oße S hö heit, u it Aus ah e des ih eso de Mäul he s; ei
leide s haftli hes, ai es Ki d, das ga z u isse d fü alles egeiste t a d; die de U te s hied z is he
Mann und Weib noch i ht ei al i T au e geah t hatte; e lie t i Ta z, Ge äus h u d f is he Luft, ei e A t
Bie e, it u si ht a e Flügel a de Füße , die i Wi el le te. Diese Natu e da kte sie de
he u i e de Le e , das sie stets gefüh t hatte. G i goi e hatte herausgebracht, als Kind habe sie Spanien und
Katalonien bis Sizilien durchreist; er glaubte sogar, sie sei durch die Zigeuner-Ka a a e, zu de sie gehö te, zu
Kö ig ei h Algie gefüh t, das ei La d i A haïa sei, el hes A haïa a Klei -Albanien, Griechenland und das
Mee o Sizilie g e ze u d auf de Wege a h Ko sta ti opel liege. „Die Zigeu e , sagte G i goi e, „ a e
Vasalle des Kö igs o Algie ; de diese ist Lehe she de eiße Mau e . E ußte ge iß, Es e alda sei
noch als Kind von Ungarn a h F a k ei h geko e . Aus alle diese Lä de hatte das ju ge Mäd he
so de a e Wo te, f e de Liede u d Geda ke itge a ht, so daß ih e Sp a he e e so iza a ie ih e
hal af ika is he, hal pa isis he Kleidu g. Ü ige s a sie ege ih e Mu te keit u d S hö heit, ege ih es
le hafte Ga ges u d ege ih e Liede u d Tä ze i alle Qua tie e , die sie esu hte, ei Volke elie t. Sie
glau te, i ga z Pa is e de sie u o z ei Pe so e gehaßt, o de e sie oft it S h e ke sp a h: o der
häßli he Klaus e i i de Tou -Rola d, die i ge d ie ei e Haß gege die Zigeu e gefaßt ha e, u d so oft sie
a de do tige Luke o ü e gehe, sie e flu he, u d da o ei e Geistli he , de ih ie egeg e, oh e
durch Worte und Bewegungen sie in Schrecken zu setzen. Dieser letzte Umstand setzte den Archidiakonus in
Ve lege heit, die G i goi e a e i ht e e kte; z ei Mo ate hatte de lei htgesi te Di hte ge ügt, u
alle besonderen Einzelheiten jenes Abends zu vergessen, an dem er die Zigeunerin antraf und auch den
A hidiako us e e kte. Ü ige s le te die ju ge Tä ze i ga z so glos i de Tag hi ei : Sie ga si h it
Wah sage eie i ht a , u d dies s hützte Sie o de He e p ozesse , it de e Zigeu e i e so oft e folgt
wurden. Gringoire galt ihr, wo nicht als Mann, doch als Bruder. Dadurch kam er zu Brot und Lager. Jeden Morgen
gi g e , a häufigste it de Zigeu e i , auf sei eues Ges häft aus u d half ih auf de K euz ege
Kupfe ü ze ei e te ; jede A e d keh te e it de Zigeu e i u te dassel e Da h hei , ließ je e ih
Kä e he zu iegel u d s hlief da fest ei . Ge iß, ei te e , a dies Le e i ht itte u d auf jede Fall
mitzunehmen. Auch konnte der Philosoph bei seiner Seele die Versicherung geben, in die Zigeunerin nicht
sterblich verliebt zu sein. Beinahe liebte er die Ziege ebensosehr. Diese war ein kluges, geistreiches Tier. Im
Mittelalte a i hts ge öh li he als sol he geleh te Tie e, die a i ht e ig a stau te, die a e oft ih e
Lehrmeister auf den Scheiterhaufen brachten. Die Hexereien der Ziege mit den vergoldeten Pfoten waren aber
ga z u s huldige St ei he. G i goi e e klä te sie de A hidiako us, de ei le haftes I te esse da a zu
eh e s hie . I de eiste Fälle ge ügte es, das Ta u i de Ziege auf die eine oder andere Weise
hinzustellen, um diese oder jene Mummerei von ihr zu erhalten. Die Zigeunerin hatte die Ziege so abgerichtet
u d esaß fü sol he Spiele eie so g oßes Tale t, daß de Ziege z ei Mo ate ge ügte , u das Wo t Phoe us
mit beweglichen Buchstaben schreiben zu lernen.

„Phoe us? f agte Claude, „ eshal Phoe us? – „I h eiß i ht. Viellei ht ist das Wo t it ei e
gehei e Tuge d ode He e ei ega t. Sie sp i ht es oft hal laut aus, e sie glau t, sie ä e ga z allei .

„Wißt Ih ge iß , fuh Claude it du hd i ge de Bli k zu f age fo t, „daß dies u ei Wo t u d kei


Na e ist? – „Vo e ? – „Was eiß i h? – „He , i h glau e, die Zigeu e si d Feue a ete u d e eh e
die So e. – „Das s hei t i i ht so deutli h Meiste Pete . – „Ü ige s, as kü e t s i h? Mag sie ih e
Phoe us a h Belie e u el . Djali lie t i h fast e e soseh , ie sie. – „We ist das? – „Die Ziege.

Der Archidiakonus legte sein Kinn auf die Hand und schien einen Augenblick nachzusi e . Plötzli h
a dte e si h zu G i goi e it de Wo te : „S h ö st du, sie i ht e üh t zu ha e ? – „We ? Die Ziege? –
„Nei , das Mäd he . – „Mei e F au? Wah haftig i ht! – „Bist du oft it ih allei ? – „Jede A e d ei e
Stu de.

Der Archidiakonus runzelte die Stirne.

„Oh! Oh! Solus u sola o ogita u tu o a e Pate oste . * – „Bei ei e Seele, i h kö te das
Pate oste , das A e u d das C edo sp e he , oh e daß sie eh auf i h a htete, als auf ei Huh i de
Ki he. – „S h ö e i ei de Lei e dei e Mutte , daß du sie i ht e üh t hast. – „Au h ei Haupte
ei es Vate s, de eide Kö pe teile stehe itei a de i Ve hält is. A e , eh ü dige Meiste , e lau t au h
it ei e F age. – „Nu , sp i h. – „Wa u ollt Ih das isse ?

*Lateinisch: Mann und Weib allein werden nicht daran denken, das Vater Unser zu beten.

Das lasse A tlitz des A hidiako us e ötete ie das ei es Mäd he s. E s h ieg ei e Auge li k,
dann sagte er mit sichtbarer Verlegenheit:

„Hö t i h a Meiste . So iel i h eiß, seid Ih o h i ht e da t. A Eu h eh i h A teil u d


ü s he Eu h alles Gute. Die ge i gste Be üh u g de Zigeu e i a e a ht Eu h zu Vasalle des Teufels. De
Lei e di t die Seele, ie Ih ißt. Weh Eu h, e Ih de Mäd he ahe t etet! – „Ei al e su hte i h s ,
sagte G i goi e u d k atzte si h hi te de Oh e ; „i h ha e i a e die Fi ge e a t. – „Du a st so
f e h? Die Sti des A hidiako us u ölkte si h aufs eue. – „Ei a de al , fuh de Di hte lä hel d fo t,
„sah i h du hs S hlüssello h, als sie si h zu Bett legte; es a die köstli hste F au i He de, u te de e
a kte Fuß je als de T aggu t des Bettes k a hte. – „Geh zu Teufel! ief de P ieste it fu ht a e
Bli k, stieß de e stau te G i goi e fo t u d gi g it g oße S h itte u te die du kel A kade de
Kathedrale.
26. Die Glocken

Seit dem Morgen des Schandpfahls glaubten die Nachbarn von Notre-Dame zu bemerken, Quasimodos
Eife i Glo ke läute sei seh e kaltet. F ühe e ah a la ggezoge e Stä d he o de P i e is zu
Ko plete, das B ause de g oße Glo ke ei Ho h esse , die ei he To leite de Glö k he ei Ehe u d
Taufe . Die alte, i ie e de, laut tö e de Ki he ju elte estä dig it ih e Glo ke . Ma e a hm dort stets
de lä e de Geist, de aus kupfe e Kehle sa g. De Geist s hie e ts h u de , die Kathed ale düste u d
it Vo lie e s h eige d; Feste u d Bee digu ge e hielte u e e das a kte Geläut, das de Ritus
erforderte; von dem doppelten, in e e u d äuße e B ause de Ki he, de de O gel u d de Glo ke ,
e lie u das de O gel. Es a , als hätte die Glo ke tü e ih e Musike e lo e . Quasi odo a do h
a e i e gege ä tig. Was a i ih o gega ge ? Weilte S ha u d Ve z eiflu g ü e de S ha dpfahl
o h i sei e He ze , u d e pfa d sei e Seele o h i e die Hie e des Folte e s? Hatte S h e z ü e die
Beha dlu g sel st sei e Leide s haft fü die Glo ke e tilgt, ode hatte Ma ie it ih e S h este ei e
Nebenbuhlerin im Herze des Glo ke läute s?

Es e eig ete si h i Jah e de G ade , daß de Tag de Ve kü digu g auf Die stag, de . Mä z
fiel. Quasi odo fühlte iede ei ige Lie e zu sei e Glo ke ; de de Tag a s hö u d heite . E stieg also
de ö dli he Tu hi a , äh e d de Küste die hohe To e de Ki he öff ete, die aus u geheu e Stü ke
ha te , it Lede ede kte u d it e goldete Nägel u d S h itz e k e ä te Holzes esta de .

Als Quasimodo in die Glockenstube trat, beschaute er zuerst die sechs kleineren Glocken und erhob
t au ig das Haupt, als ha e si h et as F e da tiges z is he ih u d sie ei ged ä gt. Als e sie a e i
Bewegung gesetzt hatte und merkte, wie die Glockentraube sich unter seiner Hand regte, als er die zitternde
Oktave auf de helle To leite hi a steige sah de e ko te sie i ht hö e , als de Musik-Dä o de
a e Tau e it si h fo t iß, u de e iede glü kli h; sei He z e eite te si h u d ga sei e A tlitz ei e
helleren Schein. Er lief hin und her, klatschte i die Hä de, eilte o ei e St i k zu a de , e utigte die
se hs Sä ge it Zu uf u d Ge ä de, ie ei Kapell eiste sei e Vi tuose a feue t.

„Auf! Auf! Ga iele , ief e , „gieß all dei e Lä auf de Platz! Heute ist Festtag. – Thibauld! Nicht so
faul! Du i st s hläf ig! Bist du e ostet, Ni htstue ? – S h ell! S h ell! Daß a de Klöppel i ht sieht. Ma h
die Leute taub, wie mich! – Brav, Thibauld! – Guillaume! Guillaume! Du bist der dickste, Pasquier ist der kleinste,
und Pasquier geht besser. I h ette, a hö t ih esse als di h. – S hö ! S hö ! Ga iele! No h stä ke ! – He!
Was a ht ih eide Spe li ge! I h sehe, daß ih ga i hts tut! – Ih kupfe e S h ä el seht aus, als olltet ih
gäh e , a statt zu läute . A eitet! Heute ist Ma iä Ve kü digu g! De Tag ist s hö ! – Armer Guillaume, du bist
s ho ga z auße Ate !

E da hte a i hts als a sei e Glo ke , die i e s h elle si h s h a ge u d ih e glä ze de K eise


ie ei lä e des Gespa spa is he Maultie e, ge eizt du h die Rede des Mulete o, s hüttelte . Plötzli h,
als er einen Blick durch die Schieferschuppen des Turmdaches warf, erblickte er auf dem Platze ein bizarr
gekleidetes Mäd he , das auf de Bode ei e Teppi h eitete. Da auf setzte si h ei e Ziege, u d ei Kreis von
Zus haue u i gte eide. Diese A li k ä de te plötzli h die Ri htu g sei e Geda ke u d a hte sei e
usikalis he E thusias us zu Ge i e , ie ei Wi dstoß fließe des Ha z. E hielt a , a dte de
Glo ke spiel de Rü ke u d kaue te hi te de Luke o S hiefe , i de e auf die Tä ze i de t ü e ,
sa fte , zä tli he Bli k heftete, ü e de de A hidiako us s ho ei al e stau t a . De S hall de
e gesse e Glo ke e los h plötzli h zu g oße Leid ese alle Lie ha e , die de Glo kenspiel auf dem
Pont-au-Cha ge it Ve g üge zuhö te u d e stau t ie ei Hu d, de a ei e K o he zeigte u d ei e
Stein gab, davonschlichen.
. ‘ANAGKH

A ei e s hö e Tage dessel e Mo ats i h glau e, es a So a e d, de . Mä z, Tag des heiligen


Eustachius) bemerkte unser junger Freund, der Student Jehan Frollo du Moulin, beim Ankleiden, die Hosen, in
de e sei e Bö se ste kte, gä e kei e etallis he Kla g. „A e Bö se , sp a h e , sie aus de Tas he
ziehe d, „ ie ha e die Wü fel, Ve us u d Bie k üge di h ausge eidet! Wie lee , ge u zelt u d e s h u pft!
Du glei hst de Buse ei es alte Wei es!

Voll S h e z kleidete e si h a , als ih ei Geda ke ü e as hte. Zue st ies e ih zu ü k; allei e


kehrte wieder, und Jehan zog seine Weste verkehrt an, so heftig war der Kampf in seinem Innern. Endlich warf er
sei e Mütze auf de Bode u d ief: „Desto s hli e ! Ges hehe, as da ill! Ei e P edigt e de i h i de
Kauf eko e , a e au h ei e Tale ! Da zog e sei e pelzgefütte te Ro k a , ah sei e Mütze u d
s h itt hi aus, ie ei Me s h, de zu Äuße ste e ts hlosse ist. Als e o Not e-Da e sta d, fühlte e
iede sei e f ühe e U e ts hlosse heit, gi g eh e e Male auf u d a u d iede holte it Bekle u g: „De
Taler ist z eifelhaft, a e die P edigt ist ha t u d ge isse !

Ei e Ki he die e , de aus de Kloste t at, hielt e it de Wo te a : „Wo ist de He


A hidiako us? – „I h glau e , a die A t o t, „e ist i de Zelle des Tu es; i h ate Eu h, ih do t icht zu
stö e , e Ih i ht e igste s i Auft age des Kö igs ode des Papstes ko t.

Jeha klats hte i die Hä de. „Zu Teufel, das ist ei e s hö e Gelege heit, sei e Zau e -Zelle zu
sehe . E ts hlosse gi g e du h das klei e To u d stieg die T eppe des Turmes hinan. – „So e de i h s
sehe , da hte e u te egs. „Bei de Ü e o k de heilige Ju gf au! Die Zelle da uß e k ü dig sei ; de
ei B ude e i gt sie so gfältige als sei e S ha teile. Ma sagt, do t e t e höllis hes Feue u d läßt de
Stei de Weise siede . Bei Gott! Mi gilt de Stei so iel ie ei Kiesel, u d i h ö hte auf sei e Ofe lie e
ei e Eie ku he fi de , als de g ößte Stei de Weise i de Welt!

Na hde e tause d S ho k Do e ette ü e die e dlose T eppe geflucht hatte, stand er endlich
keu he d o de agis he Zelle sei es B ude s. De S hlüssel ste kte i S hloß u d die Tü a u a geleh t.
E öff ete sie leise u d ste kte de Kopf du h die Öff u g.

We Re a dts „Faust gesehe hat, ag si h einen Begriff von dem machen, was Jehan Frollo jetzt
e li kte. Mitte i ei e düste e Zelle steht ei it s heußli he Gege stä de ede kte Tis h; a sieht
Tote köpfe, Glo e , Destillie -Kolben, Kompasse, hieroglyphische Pergamente. Der Doktor sitzt da in seinem
di ke O e kleid u d sei e is auf die Auge hi a ged ü kte Pelz ütze. Hal hat e si h o sei e Sessel
e ho e u d et a htet oll Neugie u d S h e ke ei e g oße Li htk eis, de auf de Maue i Hi te g u de
wie die reflektierte Son e s hei e i de Ca e a o s u a glä zt. Diese ka alistis he So e s hei t zu zitte
u d e füllt die lei he Ka e it ei e agis he St ahl. Das Ga ze ist zuglei h fu ht a u d s hö .

Et as Äh li hes ot si h Jeha s Auge, als e sei e Kopf du h die a geleh te Tü agte. Au h do t


stand ein Tisch voll Kompasse, Destillier-Kol e ; a de De ke hi ge Tie skelette, auf de Fuß ode lage
Hi elskugel u d Ges hi e it Goldplätt he du hei a de , Tote köpfe uhte auf alte Pe ga e te it
sonderbare Zei he , di ke Ma usk ipte lage aufges hlage da, oh e Mitleid fü die ha te E ke des
Pe ga e ts; alles a o Stau u d Spi ge e e ede kt; u de Li htk eis fehlte. I ei e Sessel saß ei
Ma u d leh te si h gek ü t ü e de Tis h. Jeha , de e de Rü ke a dte, ko te u sei e S hulte
u d de hi te e Teil sei es S hädels et a hte . A de kahle Haupte, de die Natu ei e e ige To su
beschieden zu haben schien, als wollte sie dadurch den unabwendbaren geistlichen Beruf des Archidiakonus
a deute , ko te e diese lei ht e ke e . Die Tü a so leise geöff et, daß Claude sei es B ude s Gege a t
i ht e e kte. E sp a h i a ge o he e Sätze o si h hi , o ei e o Zeit zu Zeit iede i sei e
Manuskripte blickte.

„Ja, Ma u sagte es mit Zoroaster! Aus Feuer entspringt die Sonne, der Mond aus der Sonne. Das Feuer
ist die Seele des Weltalls; sei e Ato e fließe u aufhö li h i u e dli he St ö e . We sie a Hi el si h
durchschneiden, schaffen sie das Licht; durchschneiden sie sich auf der Erde, schaffen sie das Gold. – Gold und
Licht, dasselbe! – Feuer im konkreten Zustande! – De U te s hied z is he de Flüssige u d Feste , i hts
weiter! Wie Eis und Wasser. – Kein Traum. – Allgemeines Naturgesetz. – Wie soll man das Geheimnis des
allge ei e Gesetzes aufspü e ? Das Li ht, das ei e Ha d u fließt, esteht aus e eite te Ato e . Ma
braucht sie nur zu verdichten. Aber wie? – A e hoës* e a g de So e st ahl i de Mos hee o Co do a,
links vom Allerheiligsten unter dem Hauptpfeile . A e e st i a httause d Jah e da f a die Höhle öff e , u
zu sehe , o die Ope atio gela g.

(*Arabischer Arzt und Philosoph (1126-1198)

„A de e da hte , fuh de A hidiako us si e d fo t, „es sei esse it ei e St ahl des Si ius zu


operieren. Aber wie kann man diesen Strahl rein erhalten, da die Strahlen anderer Sterne sich mit ihm mischen?
– Flamel glaubt, es sei einfacher, mit irdischem Feuer zu operieren. – Fla el, ei p ädesti ie te Na e! Fla a!
– Ja, Feuer, das ist alles! – Diamant ist Kohle, Gold ist Feuer. – Wie soll man aber Gold aus dem Feuer entbinden?
– Magistri behauptet, es gebe gewisse Frauennamen, die man nur bei der Operation auszusprechen brauche. –
Was sagt Manu? ,Wo die Frauen geehrt sind, freut sich die Gottheit. Wo sie verachtet werden, hilft es nichts, zu
Gott zu beten. – Der Mund einer Frau ist ewig rein, ein rieselnder Strom, ein Strahl der Sonne. – Der Name einer
F au uß a ge eh , süß sei , it la ge Vokale e de u d de Wo te des Sege s glei he . Ja, der Weise
hat e ht, Ma ia, Sophia, Es e alda. Ve da t, e ig de Geda ke …

Heftig schlug er das Buch zu.

„Seit ei ige Zeit , fuh e it itte e Lä hel fo t, „ ißli ge i alle E pe i e te. Ei fi e Geda ke
uält i h u d läh t ei Gehi . I h ko te i ht ei al des Cassiodo us Gehei is auffi de , desse La pe
oh e Do ht u d Öl a te. U d do h ie ei fa h!

„Pest! u elte Jeha z is he de Zäh e .

„Ei ei zige Geda ke ge ügt also, de Me s he s h a h u d tö i ht zu a he . Wie ü de Claude


F ollo ei e spotte , je es Wei , das au h i ht ei e Auge li k Fla el o de E fo s hu g des g oße
Geheimnisses abwenden konnte. – Was! Ich halte in der Hand den magischen Hammer Zechieles! So oft der
furchtbare Rabbiner in seiner Zelle auf diesen Nagel mit dem Hammer schlug, sank der Feind, den er verdammte,
u d a e au h z eitause d Stu de e tfe t, z ei Elle u te de E de, die ih e s hla g. Sel st de Kö ig
von Frankreich fiel bis an die Knie in das Pflaster von Paris, weil er einst u eda htsa a die Tü des
Wu de täte s geklopft hatte. – Das geschah vor dreihundert Jahren. – Gut! Ich habe Hammer und Nagel, und in
meiner Hand ist dies kein furchtbareres Werkzeug als der Hammer eines Blechschmieds. – Doch vielleicht finde
ich das magis he Wo t, das Ze hiele aussp a h, e e auf de Nagel s hlug.

Kleinigkeit, dachte Jehan.

„Ve su h i h s! ega de A hidiako us aufs eue. „Geli gt es i , so sp i gt de laue Fu ke aus


dem Nagel. – Emen-H ta ! E e -H ta ! – Das ist s i ht. – Sig a i, Sig a i! – Diese Na e öff e das G a
jede , de Phoe us heißt. – Ve flu ht, e ig de sel e Geda ke !
Zo ig a f e de Ha e eg. Da sa k e so tief i sei e Leh stuhl u d ü e de Tis h zu ü k, daß
Jehan ihn hinter der hohen Lehne aus den Augen verlor. Einige Minuten lang sah er nur seines Bruders
ko ulsi is h ge allte Faust auf ei e Bu he. Plötzli h e ho si h Claude, ah ei e Zi kel u d g u i die
Maue das g ie his he Wo t ANAGKH.

Mein Bruder ist ein Narr, dachte Jehan; er hätte ei fa he Fatu hi ges h ie e ; alle Welt au ht i ht
Griechisch zu verstehen.

De A hidiako us setzte si h iede i de Sessel, stützte das Haupt auf eide Hä de, ie ei K a ke ,
der an heftigen und brennenden Kopfschmerzen leidet.

Der Stude t eo a htete ü e as ht sei e B ude ; da e sel st sei He z glei hsa de f eie Luft
i e äh e d aussetzte, u das Gesetz de Natu eo a htete u d sei e Leide s hafte stets i atü li he
Bett a laufe ließ, so daß de See heftige Auf egu g i e ei ih t o ke lag, de e leitete ih tägli h du h
eue Ri e a , ko te e kei e Ah u g o de üte de Mee e s hli he Leide s hafte ha e , ie es
aust u d ko ht, e a jegli he Ausfluß ih a s h itt, ie es aus ht, s h illt, das He z z e eißt, is es die
Dei he ze t ü e t u d si h ei Bett g ä t.

Jeha hatte si h stets du h die st e ge, eisige Hülle, du h die e s ha zte u d u zugä gli he
O e flä he de Tuge d, ie sie sei B ude zeigte, täus he lasse . De heite e Stude t hatte ie geah t, daß de
s h eeige Gipfel des Ät a üte de, tiefe u d ko he de La a i gt. So lei hte Si es e a e au h a , sah e
de o h seh ohl ei , daß e et as gesehe ha e, as e i ht hätte sehe dü fe , u d Claude dü fe i ht
wissen, wie er seine Seele bis in die geheimsten Falten beobachtet habe. Als er daher sah, wie der Archidiakonus
i sei e f ühe e U e egli hkeit zu ü ksa k, zog e leise de Kopf zu ü k u d ließ o de Tü de Lä sei e
S h itte hö e . Es kla g, als o soe e e st je a d geko e ä e.

„He ei ! ief de A hidiako us o I e e sei e Zelle; „Eu h e a tete i h. I h ließ deshal de


S hlüssel i de Tü . He ei , Meiste Ja ues!

Keck trat der Student herein. Der Archidiakonus, dem der Besuch an jenem Ort sehr ungelegen kam,
zitterte auf seinem Stuhl.

„Wie, Jeha , Ih seid s? – „Ja ohl , sagte Jeha it ke ke , ote , heite e Gesi ht.

Das Antlitz Dom Claudes zeigte einen strengen Ausdruck. – „Was ollt Ih hie ?

„B ude , sagte de Stude t, u d e ühte si h, ei e a stä dige, es heide e u d de ütige Mie e


a zu eh e , o ei e it de Ausd u k de U s huld sei e Mütze spiele d i de Ha d hielt, „i h ollte Eu h
itte … – „U as? – „U ei e ig Mo al, de e i h seh eda f.

Jehan wagte noch nicht, laut hi zuzufüge : „U d u ei e ig Geld, desse i h o h eh eda f.


Diese letzte Phrase ward noch nicht ausgesprochen.

„Ju ge He , sagte de A hidiako us kalt, „i h i seh u zuf iede it Eu h. – „A h! seufzte Jeha .

Do Claude ü kte sei e Stuhl u ei e Vie telk eis u d sah Jeha sta i s Auge. „Es ist i seh
u a ge eh , Eu h zu sehe .

De A fa g a fu ht a . Jeha a hte si h auf ei e ha te S hlag gefaßt.


„Jeha ! Tägli h hö e i h Klage ü e Eu h. Ga t Ih i ht euli h de klei en Vicomte de Ramonchamp
die Basto ade? – „Oh, as Re htes! De oshafte Page fa d Ve g üge da a , die Stude te it S h utz zu
esp itze , i de e it sei e Pfe de i St aße kot galoppie te. – „Da ha t Ih de Ro k des Mahiet Fa gel
zerrissen. Tuni a de hi a e u t, heißt es i de Klage. – „Oh, ei s hle htes Mä tel he . – „I de Klage steht
Tu i a u d i ht Cappetta . Ve steht Ih Latei ?

Jehan erwiderte nichts. – „Ja , fuh de P ieste fo t u d s hüttelte de Kopf; „so steht es jetzt it den
Wisse s hafte ! Latei i d kau e sta de ; S is h ist u eka t u d G ie his h so e haßt, daß die
Geleh te si h ih e U isse heit i ht s hä e , u d e sie ei g ie his hes Wo t fi de , es it de Wo te
ü e sp i ge : G ae u est, o legitu .

De Stude t s hlug ke k die Auge auf. „B ude , soll i h Eu h i gutes F a zösis h das Wo t ü e setze ,
das do t auf de Maue steht? – „Wel hes? – „A ag h“

Ei e lei hte Röte flog ü e die gel e Wa ge des A hidiako us, glei h ei e Rau hsäule, die nach
auße gehei e Glut ei es Vulka s a deutet. De Stude t a e e e kte dies i ht.

„Nu , Jeha , sta elte de älte e B ude , „ as heißt es? – „Ve hä g is.

Do Claude e laßte, u ekü e t fuh de Stude t fo t: „Das Wo t, el hes do t o de selben Hand


ges h ie e steht, a ageia, edeutet U keus hheit. Ih seht, i h ka G ie his h.

De A hidiako us s h ieg. Die Ü e setzu g aus de G ie his he e se kte ih i tiefes Si e . De


kleine Jehan, welcher alle Schlauheiten eines verzogenen Kindes esaß, hielt de Auge li k fü gü stig, sei e
Bitte zu age . Sei e Sti e a auße o de tli h sa ft, u d e ega : „Gute B ude , ie kö t Ih is zu so
öse Mie e i ü e ei ige P ügel u d Fausts hläge zü e , die i h i offe e K iege ei ige Knaben und
F atze austeilte: Qui usda a osetis. Ih seht, i h e stehe Latei .

Allei , diese lie kose de Heu helei äuße te dies al ei de st e ge älte e B ude i ht die ge oh te
Wi ku g. Ze e us iß i ht so lei ht i de Ho igku he . Die Sti des Archidiakonus verlor keine einzige ihrer
Ru zel . „Wo ollt Ih hi aus? f agte e i t o ke e To e.

„Ja , a t o tete Jeha utig, „i h ha e Geld ötig.

Bei diese d eiste E klä u g ah das Gesi ht des A hidiako us plötzli h de Ausd u k ei es Vaters
u d E ziehe s a : „Ih ißt, Jeha , u se Lehe Ti e happe t ägt it de Miete o ei u dz a zig Häuse u
eu u d eißig Li es elf Sous se hs Helle ei . Das ist u et as eh als die Hälfte u se es f ühe e
Ei ko e s. – „I h au he Geld , sp a h Jeha , u e s hütte li h ie ei Stoike . – „Ih ißt, es ist o
Ge i hte e ts hiede , daß die ei u dz a zig Häuse o Bis hofe als Lehe gege e e de , u d daß i diese
Last u it z ei Ma k Sil e a löse kö e . I h ko te sie o h i ht auf i ge , Ih ißt das do h? – „I h
eiß, daß i h Geld au he , sagte Jeha zu d itte al. – „Was ollt Ih da it a fa ge ?

Ein Schimmer von Hoffnung strahlte bei diesen Worten in Jehans Augen. Er nahm seine schmeichelnd
sa fte Mie e iede a : „Seht, lie e B ude , i öse A si ht hätte i h i h i ht a Eu h ge a dt. I h ill ja
nicht in den Schenken mit Euren Gold-U ze de G oße spiele , au h i ht it ei e B okatde ke it ei e
Lakaie i de St aße he u eite . Nei , B ude , i h au he Geld zu ei e We ke de Ba he zigkeit. –
„Wozu? f agte Claude ei e ig ü e as ht. – „Wi olle de Ki de ei e a e Wit e u d Wäs he i
Wi kelzeug s he ke . Das kostet d ei Gulde , u d i h ö hte au h ei e hi zufüge . – „Wie heiße Eu e
F eu de? – „Pete P ügle u d Baptist Spiele . – „So? Das si d z ei Na e , die fü de Ho halta si h eig e .
Ge iß hatte Jeha die Na e eide F eu de seh u passe d ge ählt. E fühlte dies a e e st, als es zu
spät a .

„U d da , fuh de eise Claude fo t, „ el hes Wi kelzeug kostet d ei Gulde , u d z a fü ei Ki d


ei e Wäs he i ? Seit a e dli h au he die Wäs he i e Wi kelzeug fü ih e Ki de ?

Jehan versuchte noch einmal sein Heil. – „Nu , i h au he Geld, u heute a e d Isa eau-la-Thierrye im
Val-d A ou zu esu he . – „U ei e Sü de ! – „ A ag eia!

Dieses Zitat, das de Stude t ohl oshafte eise de Maue e tleh te, äuße te auf sei e B ude ei e
eige tü li he Wi ku g. E iß si h i die Lippe , u d sei Zo e los h u te S ha öte.

„Seht , sagte e zu Jeha , „i h e a te je a de . – De Stude t a hte ei e letzte Ve su h: „B ude


Claude, ge t i ei e klei e Pa isis zu Esse . – „Wie eit seid Ih i G atia s Dek etalie geko e ? –
„I h ha e ei e Hefte e lo e . – „Wie eit seid Ih i Du hlese latei is he S h iftstelle ? – „Ma hat i
ei e Ho az gestohle . – „Wie eit seid Ih i A istoteles? – „Mei e T eu! B ude , ie heißt do h de
Ki he ate , de da sagt, alle Ketze ei sta e aus A istoteles Metaph sik? I h will meine Religion an seiner
Metaph sik i ht e de e . – „Ju ge Ma , ei letzte Ei zuge des Kö igs a ei Edel a i sei e
Gefolge, de t ug sei e De ise auf de Pfe dede ke gesti kt: Qui o la o at, o a du et*, u d heißt Phillippe
Comines. I h ate Eu h, da ü e a hzude ke .

(*Lateinisch: Wer nicht arbeitet, soll nicht essen!)

Der Student schwieg einen Augenblick, legte den Finger aufs Ohr, heftete die Augen zu Boden und
s h itt ei e d ießli hes Gesi ht. Da d ehte e si h plötzli h gegen seinen Bruder, so schnell und lebhaft wie
eine Bachstelze.

„So, gute B ude , Ih ollt i i ht ei al ei e Sou ge e , B otk uste ei ei e Bä ke zu kaufe ?


– „Qui o la o at, o a du et!

Bei dieser Antwort des unerbittlichen Archidiako us a g Jeha das Haupt i die Hä de, ie ei e
s hlu hze de F au u d ief it de Ausd u k de Ve z eiflu g: „ Ototoi!

„Was soll das? f agte Claude, e stau t ü e die Al e heit. – „Oh B ude , ief de Stude t u d e ho
seine kecken Augen, die er so seh it de Faust ged ü kt hatte, daß sie i T ä e s h a e , „das ist
g ie his h! Ei A apäst des Äs h lus, de de S h e z ollko e ausd ü kt. U d da a h e i ei so
lautes u d possie li hes Gelä hte aus, daß de A hidiako us lä hel ußte. Es war in der Tat Claudes eigene
Schuld; warum hatte er seinen Bruder verzogen?

Jeha a d küh e du h dies Lä hel : „Oh, sieh do h, gute B ude , ei e a gelaufe e Stiefel. Wa je
ein Kothurn tragischer als solch ein Stiefel, dessen Sohle die Zunge ausst e kt?

De A hidiako us li kte iede so st e g ie f ühe : „Neue Stiefel sollst du ha e , a e kei Geld!

„Oh, u ei e a e klei e Sou, B ude ! fuh Jeha itte d fo t. „G atia ill i h aus e dig le e
und ein wahrer Pythagoras in Tugend u d Geleh sa keit e de . A e itte! Ei e klei e Sou! Wollt Ih , daß
i h de Hu ge it sei e Ra he eißt, de e di ht o i auf eißt, tiefe als de Ta ta us u d sti ke de als
die Nase ei es Mö hs?

Do Claude e ho sei ge u zeltes Haupt: „Qui o la o at …


Jeha a e ließ ih i ht aussp e he . „Zu Teufel! ief e aus. „Es le e die F eude! I h gehe i
S he ke , p ügle i h, ze e he Flas he u d esu he Mäd he ! Da a f e sei e Mütze a die Maue ,
klatschte mit den Fingern wie mit Kastag ette . De A hidiako us et a htete ih it düste e Bli k. – „Jeha ,
du hast kei e Seele. – „Da fehlt i et as, das, a h Epiku , aus i ge d et as oh e Na e esteht. –
„Jeha , du ußt e stli h da a de ke , di h zu esse . – „Ah so! sagte der Student, der abwechselnd seinen
B ude u d die Reto te a sah, „hie ist alles gehö t, Idee u d Bouteille . – „Jeha , du a delst auf
s hlüpf ige Pfade. Weißt du, ohi e füh t? – „I die S he ke. – „Die S he ke füh t zu S ha dpfahl. –
„De S ha dpfahl ist ei e Late e; iellei ht hätte Dioge es a de Late e sei e Me s he gefu de . – „De
S ha dpfahl füh t zu Galge . – „De Galge ist ei S h e e alke it ei e Me s he a ei e E de, u d
de ga ze E de als Stützpu kt a a de . Es ist s hö , Me s h zu sei . – „De Galge füh t zu Hölle. – „Die
ist ei lustig Feue . – „Jeha , Jeha , dei E de i d s hli sei . – „Da a de A fa g gut.

I de Auge li k hö te a S h itte auf de T eppe. „S h eig , sp a h de A hidiako us und legte


de Fi ge auf de Mu d. „Meiste Ja ues ko t. Hö e, Jeha , fügte e leise hi zu, „hüte di h je als o de
zu sp e he as du hie hö st. Bi g di h hi te de Ofe u d at e leise.

De Stude t du kte si h hi te de Ofe . Da faßte e ei e ei t ägli he Geda ke . – „B ude Claude,


ei e Gulde , daß i h leise at e. – „Still! I h ill ih ge e . – „Du ußt ih glei h ge e . – „Ni , ief de
Archidiakonus und warf ihm zornig seinen Geldbeutel hin. Jehan duckte sich unter den Ofen und atmete ganz
leise.

. Die eide S h arzrö ke

Die Person, die eintrat, war schwarz gekleidet und sah sehr finster aus. Beim ersten Blick fiel unserem
Freund Jehan (der, wie man leicht sich denken kann, eine Stellung eingenommen hatte, in der er alles sehen und
hö e ko te die ollko e e Düste keit de Kleide u d de Züge des eue A kö li gs auf. Ei e ge isse
Sanftmut lag dennoch um seinen Mund; es war aber eine Katzen- u d Ri hte sa ft ut, ei e süßli he Sa ft ut.
Er war grau, gerunzelt, beinah sechzig Jah e alt, li zelte it de Auge , hatte eiße B aue , hä ge de Lippe
u d g o e Hä de. Als Jeha ih e li kte u d soglei h s hloß, e üsse A zt ode Magist atspe so sei , als e
e e kte, sei e Nase age ho h ü e de Mu d he o u d ge e ei Zei hen seiner Dummheit, kauerte er sich
iede , u d a s ho i Ve z eiflu g, daß e ei e u e dli he Zeit i so es h e li he Stellu g u d la g eilige
Gesells haft zu i ge üsse. De A hidiako us a , als die Pe so he ei t at i ht ei al aufgesta de . Er
ga ih ei Zei he , si h auf ei e S he el a de Tü zu setze , u d a h ei ige S h eige , das Ü e legu g
a deutete, sagte e it ei e P otekto ie e: „Gute Tag, Meiste Ja ues!

„G uß u d Heil, Meiste , e ide te de s h a zgekleidete Ma .

Du h die A t, ie ,Meiste Ja ues u d ,Meiste ausgesp o he u de, lag z is he eide ei


U te s hied ie z is he He u d g ädige He , z is he Do i e u d Do e. Es a offe a de G uß des
Leh e s a ei e S hüle .

„Nu ? f agte de A hidiako us a h ei e eue S h eige , das Meiste Ja ues zu stö e si h ohl
hütete, „es ist Eu h gelu ge ?

„A h, He , sagte de a de e it t au ige Lä hel , „As he eko e i h, so iel i h ill, a e kei


Kö he Gold.
Dom Claude machte eine verdrießli he Be egu g. – „Da o sp e he i h i ht, Meiste Ja ues
Cha olue, so de i h ei e de P ozeß Eu es He e eiste s. Ni ht ah , e heißt Ma Ce ai e u d ist
S hließe a Re h u gshofe? Gesteht e sei e Magie? Hatte die Folte de ge ü s hte E folg?

„A h ei , e ide te Meiste Ja ues it de sel e t au ige Lä hel . „Wi ha e i ht ei al de


T ost. De Me s h ist ha t ie ei Kieselstei . Wi e de ih auf de Ma h -aux-Pourceaux braten lassen,
oh e daß e ei ei ziges Wo t sagt. Wi e a hlässige a e i hts, u zu Wah heit zu gela ge . Sei e Gliede
si d s ho ga z ausei a de ge isse , a e alles hilft i hts. De Me s h ist fü hte li h. I h e lie e ei ih ei
Latei . – „Fa det Ih i hts Neues i sei e Hause? – „Ja, dieses Pe gament; es stehen Worte darauf, die wir
sä tli h i ht e stehe . De He K i i alad okat e steht do h et as he äis h, das e ei de P ozeß de
Jude aus de St aße Ka te stee i B üssel le te.

Meiste Ja ues e t ollte ei Pe ga e t. „Ge t he , sprach der Archidiakonus. Er warf einen Blick
da auf u d sagte: „Rei e Magie! Meiste Ja ues! E e -H ta ! Ges h ei de He e , e sie zu Sa at gehe .
Pe ipsu et u ipso et i ipso, Wo te, o it a de Teufel iede zu Hölle a t. – Hax, pax, max; eine
edizi is he Fo el gege de Biß tolle Hu de. – Meiste Ja ues, Ih seid P oku ato des Kö igs ei
geistli he Ge i htshofe! Dieses Pe ga e t ist a s heuli h. – „Gut, i spa e ih iede auf die Folte . Hie
ist au h o h , fuh Meiste Ja ues fo t, o ei e aus de Tas he et as he o zog, „ o h et as, das i ei
Ma Ce ai e fa de .

„I h gestehe Eu h , sagte Meiste Ja ues it löde u d li kis he Lä hel , „daß i h sie i ei e


Ofe e su hte, daß es i a e it diese da i ht esse gi g ie it ei e eige e .

De A hidiako us u te su hte das Ges hi . „Was ist da auf ges h ie e ? O h! O h! Wo te, die Flöhe
e jage . Ma Ce ai e ist ei Du kopf! I h glau e ohl, daß Ih da it i hts a fa ge ko tet! Es taugt zu
i hts.

„Weil i u ei al o I tü e sp e he , sagte de P oku ato des Kö igs, „ ill i h Eu h gestehe ,


daß i h, e o i h hi aufstieg, das Po tal u te es haute. Weiß Eue Eh ü de ge iß, das die E öff u g des
physikalischen Geheimnisses dort nach dem Hotel-Dieu zu ges h ie e steht, u d daß i de se hs a kte
Figu e die it geflügelte Füße de Me ku ius edeutet? – „Ja , e ide te de P ieste , „so s h ei t Augusti
N pho, de italie is he Dokto , i desse Die st ei ä tige Teufel sta d, de ih alles lehrte. Kommt herunter,
i h ill Eu h da das ü ige e klä e . – „Da ke, Meiste , sp a h Cha olue u d e eigte si h is zu Bode .
„Beiläufig gesagt, ald hätte i h die klei e He e e gesse . Wa soll i h sie e hafte lasse ? – „Wel he
He e? – „Nu , die Zigeu e i , die t otz des Ve otes alle Tage auf de Platze o de Ki he ta zt. Sie hat ei e
o Teufel esesse e Ziege it Sata shö e . Diese liest, s h ei t u d e steht si h auf Mathe atik ie
Pi at i , so daß dies ge ügt, alle Zigeu e hä ge zu lasse . De P ozeß ist fe tig u d i d ih s h ell ge a ht
e de . Die Tä ze i ist do h, ei ei e Seele!, ei s hö es Mäd he it z ei s h a ze , s hö e Auge !
Wa solle i a fa ge ?

De A hidiako us a d laß ie ei Tote . – „I h e d es Eu h a hhe sage , sta elte e it fast


lautlose Sti e. Da ega e iede it si htli he A st e gu g: „Bekü e t Eu h u Ma Ce ai e. –
„Seid u eso gt, i h lasse ih iede auf das lede e Bett s h alle . Ei e teufelte Me s h! E e üdet sogar
den Pierrat-To te ue, de o h g ö e e Hä de hat als i h. E soll auf die Wi delfolte , das ist die este, die i
ha e .

Do Claude s hie i düste e Ze st euu g e su ke zu sei . E a dete si h zu Cha olue: „Meiste


Pie at … Meiste Ja ues ollte i h sage , ekü e t Eu h do h u Ma Ce ai e. – „Ja, ja, Do Claude, de
a e Ma ! E hat gelitte ie Mu ol. Wa u gi g e a e zu Sa at! Ei Tü s hließe des Re h u gshofes
sollte de Te t Ka ls des G oße : Vel st ga el as a* ke e . Hinsichtlich der Kleinen – Es e alda, glau i h,
heißt sie – werde ich Eure Befehle abwarten. – Ah so, e i ei de Po tale o ü e gehe , e klä t i do h
au h, as de ge alte Gä t e edeutet, de a o i de Ki he sieht. Ist s i ht de Sä a ? – Meister,
o a de kt Ih ?

(*Lateinisch: Eine Hexe oder Gespenst.)

Do Claude, i Geda ke e su ke , hö te i ht auf ih . Cha olue folgte de Ri htu g sei es Auges


u d sah, daß es e ha is h auf ei g oßes Spi ge e e geheftet a , das die Luke füllte. Eine unbedachtsame
Fliege, el he die Mä zso e su hte, stü zte si h i das Netz u d a d gefa ge . Bei de E s hütte u g des
Netzes ka die di ke K euzspi e aus de Mittelpu kte he o u d stü zte si h i ei e Sp u ge auf die Fliege,
die sie mit de eide o de e Fühlhö e ze iß, äh e d ih s heußli he Rüssel i de Kopf de Fliege
drang. –

„A e Fliege , sp a h de kö igli he P oku ato a geistli he Ge i htshofe u d st e kte die Ha d aus,


sie zu ette . De A hidiako us a e fuh plötzli h auf u d hielt sei e A it ko ulsi is he K aft zu ü k.

„Meiste Ja ues , ief e aus, „laßt de Ve hä g is sei e Lauf. – Der Prokurator wandte sich
erschrocken um; es schien ihm, als packe eine eiserne Zange ihn am Arm. Der Blick des Priesters war starr, fest,
fla e d auf die fu ht a e G uppe de Fliege u d Spi e ge i htet. „Ja , ief de P ieste it ei e Sti e, die
aus de I e ste sei es He ze s zu d i ge s hie , „seht da, ei S ol fü alles! Neu ge o e , flatte t sie
heiter, sucht F ühli g, Luft u d F eiheit! A h! D i gt sie i die u heil olle Rosette, stü zt die Spi e he o ! A e
Tä ze i ! A e Fliege! Meiste Ja ues, hi de t die Spi e i ht! Es ist Ve hä g is. – Ach, Claude, du bist die
Spinne und zugleich die Fliege! Du flogst der Wissenschaft, dem Licht, der Sonne zu, du strebtest nur die Klarheit
e ige Wah heit zu e ei he , du stü ztest di h de le de de Luke e tgege , die i die höhe e Welt hi ei ht,
in die Welt des Lichtes, des Geistes und Wissens! Blinde Fliege, wahnsinniger Lehrer! Du erblicktest nicht das
fei e Spi e ge e e, el hes z is he di u d de Li hte das S hi ksal ausspa te! Ele de To , du stü ztest
di h hi ei , u d jetzt i gst du it ze o he e Haupt u d ausge isse e Flügel it de eise e
Gitterstangen des Schicksals. – Meiste Ja ues! Meiste Ja ues! Laßt die Spi e i Ruh!

„I h ge e Eu h ei Wo t , sp a h Cha olue, „i h ill ih i hts tu . A e , Meiste , laßt ei e A


los, Ih ha t ja ei e Ha d ie ei e eise e Za ge.

Der Archidiako us hö te i ht auf ih . „I h Wah si ige , fuh e fo t, oh e de Bli k o de Luke


a zu e de . „U d hättest du das fu ht a e Gefle ht it de Flügel du h o he , äh st du das Li ht
erreicht zu haben? Ach, das nahe Glas, die durchsichtige Schranke, die Kristallmauer, reiner als Erz, kannst du
nicht durchbrechen. Oh Eitelkeit des Wesens! Wie zerschmettern sich an dir die Weisen flatternd die Stirn!
Wie iel S ste e stoße si h s h i e d a diese e ige Glase!

Er schwieg. Die letzten Worte, die seine Gedanken von ihm selbst auf die Wissenschaft abgeleitet hatten,
s hie e ih zu e uhige . Cha olue füh te ih gä zli h zu Wi kli hkeit zu ü k du h die F age: „A e Meiste ,
wann wollt Ihr mir helfen, Gold zu machen? Es dauert mir zu lange, bis mir dies geli gt.

De A hidiako us e ho das Haupt it itte e Lä hel : „Meiste Ja ues, lest Mi hel Pfellus Dialogua
de e e gia et ope atio e dae o u . Was i egi e , ist i ht ga z u s huldig.

„Sp e ht leise, Meiste . I h glau e es ohl. Ma uß do h a e Al hi ie t ei e , e a i hts als


P oku ato des Kö igs it d eißig Tale Tou ois jäh li he Gehalts ist. Nu sp e he i leise!
I de Auge li k e ei hte de Lä ei e kaue de Ki lade, de o Ofe he ka , Cha olues
unruhiges Ohr.

„Was ist das? f agte e . Es a de Stude t. Diese hatte, äh e d e si h i sei e Ve ste k seh ü el
efa d u d si h la g eilte, ei e alte B otk uste u d ei Stü k s hi lige Käse e tde kt. Oh e U stä de
ega e eides als F ühstü k u d T ost zu e zeh e . Da e seh hu g ig a , a hte e iel Lä it de
Zäh e u d eto te jede Mu d oll it ei e Akze t, so daß de P oku ato es e dli h hö te.

„Es ist ei Kate , sp a h de A hidiako us, et as e lege . „E e speist ei ige Mäuse.

Diese E klä u g stellte Cha olue zuf iede .

„Wi kli h, Meiste , a t o tete e it a htu gs olle Lä hel , „alle g oße Philosophe ha e ih
e t autes Tie . Ih ißt, Se ius sagt: Nullus e i lo us si e ge io est. *

(* Lateinisch: Kein Ort ohne seinen Schutzgeist.)

Do Claude e a tete a e ei e eue Posse o Jeha u d e i e te sei e ü dige S hüle , sie


ollte o h ei ige Figu e des Po tals zusa e et a hte . De Stude t stieß ei f eudiges A h! aus, de e
besorgte wirklich, sein Knie öge ei e A d u k sei es Ki s a eh e .

. Sie e Flü he i freier Luft u d ihre Folge

Als Meiste Jeha aus sei e Lo h he o sp a g, ief e laut: „Te deu lauda us! E dli h si d die
beiden Nachteulen fort! Och! Hax! Pax! Max! Tolle Hunde! Der Teufel! I h ha e a ih e Gesp ä h ge ug! De
Kopf su t i ie ei Tu ! S hi lige Käse o h i de Kauf! Fo t! Die T eppe hi a it de Beutel
ei es B ude s, u alle Mü ze i Wei zu e a del !

E a f ei e Bli k de Zä tli hkeit u d Be u de u g i das I e e des köstli he Geld eutels, a hte


sei e A zug iede i O d u g, putzte a sei e Stiefel , stäu te sei e o As he g aue Ä el a , pfiff ei
Lied, s hlug ei e Pi ouette, u te su hte, o e o h et as aus de Zelle fo tt age kö te, steckte ein auf dem
He de liege des gläse es A ulett zu si h, u es sei e Isa eau-la-Thierrye als Edelstein zu schenken, und
öff ete e dli h die Tü , die sei es B ude s letzte Na hsi ht offe gelasse hatte, ließ sie sei e seits aus letzte
Bosheit ebenfalls offe stehe u d hüpfte da ie ei Vogel die We delt eppe hi a . Als e u te auf de
Platze sta d, stieß e it de Fuß gege de Bode . „Oh! ief e , „du gutes eh a es Pflaste o Pa is.
Ve flu hte T eppe, die E gel o Jako s Leite auße Ate zu i ge !

Er tat einige Schritte und erblickte die beiden Nachteulen d. h. Dome Claude und Meister Jacques
Cha olue, ie sie ei S h itz e k a Po tal es haute . E t at auf de Fußzehe a sie he a u d hö te, ie
sei B ude sagte: „Guillau e o Pa is hat diesen Hiob auf den Stein von blauer Farbe mit vergoldetem Rade
g a e lasse . Hio stellt de Stei de Weise da , de au h e p o t u d Mä t e e de uß, is e zu
Vollkommenheit gelangt, wie Raymundus Lullus sagt: Sub conservatione formae specifi ae sal a a i a. *

(* Lateinisch: Bei Bewahrung einer eigenartigen Form eine unversehrte Seele. )

Das gilt i glei h, da hte Jeha , i h ha e die Bö se.


I de Auge li k e ah e , ie ei e sta ke tieftö e de Sti e ei e fu ht a e Reihe o Flü hen
ausstieß: „Gottes Blut! Gottes Bau h! Gottes Lei ! Beelze u s Na el! Bei des Papstes Na e ! St i k u d
Do e ette !

Jeha ief aus: „Bei ei e Seele, das uß ei F eu d de Haupt a Phoe us o Chateaupe s sei .

Der Name Phoebus gelangte zu den Ohren des Archidiakonus in dem Augenblick, als er dem Prokurator
des Kö igs de D a he e klä te, de sei e S h a z i ei Bad ste kt, o aus Rau h u d ei Kö igskopf
e po steigt. Do Claude zitte te, u te a h sei e E klä u g zu g oße Stau e sei es S hüle s, keh te u
u d sah sei e B ude Jeha , de a de Tü des Hotels Go delau ie auf ei e Offizie zugi g.

De a i kli h de Haupt a Phoe us o Chateaupe s. E leh te si h it de Rü ke a die E ke


des Hauses seiner Braut und fluchte wie ein Heide.

„Mei e T eu! Haupt a Phoe us , sagte Jeha u d faßte ih ei de Ha d. „Ih flu ht it


e u de s ü dige Geläufigkeit.

„Hö e u d Do e ette ! e ide te de Haupt a .

„Hö e u d Do e Ih sel st! a t o tete de Stude t. „S hö e Haupt a , as ist de G u d fü


diese Ü e fluß a s hö e Wo te ?

„Ve zeiht, gute Ka e ad Jeha , sagte Phoe us, ih die Ha d s hüttel d. „Ei Pfe d ka i Galopp
i ht a halte . Nu flu hte i h i stä kste Galopp. I h ko e o de Zie puppe dort, und so oft ich aus dem
Hause gehe, ist i die Kehle oll o Flü he . I h uß sie ausspeie ode e sti ke . Do e u d Wette !

„Wolle i t i ke ? sagte de Stude t.

Diese Vo s hlag esä ftigte de Haupt a . – „Oh ja, a e i h ha e kei Geld. – „I h ha e Geld. –
„Wo? Zeig he .

Jeha eitete it Majestät u d Wü de o de Auge des Haupt a s de Beutel aus. U te desse


hatte der Archidiakonus den erstaunten Prokurator verlassen, blieb einige Schritte vor ihnen stehen und
beobachtete beide, oh e daß sie es e e kte , so seh a e sie i de Bet a htu g des Beutels e tieft.

Phoe us ief aus: „Ei e Bö se i dei e Tas he, Jeha , ist ie de Mo d i Ei e Wasse . Ma sieht ih ,
aber er ist nicht da. Bei Gott. Ich wette, du hast nichts als Kieselstei e d i .

Jeha e ide te kalt: „Mit sol he Kieselstei e pflaste e i h ei e Hose tas he. U d oh e ei Wo t
hi zuzufüge , lee te e de Beutel auf ei e ahe E kstei aus, u d z a it de Mi e ei es Rö e s, de sei
Vaterland rettet. Ei ige Lia ds a e i de Kot gefalle . I sei e Begeiste u g ü kte si h de Haupt a , sie
aufzu eh e . Jeha hielt ih zu ü k: „Pfui, Haupt a Phoe us o Chateaupe s!

Phoe us zählte das Geld u d a dte si h feie li h zu Jeha . „Weißt du, Jeha , das si d z eiu dd eißig
Sous. We hast du diese Na ht u sei e Beutel i de St aße Kehl-A s h eide e lei hte t?

Jeha a f sei gelo ktes, lo des Haupt zu ü k u d sp a h, e ä htli h it de Auge li zel d: „Mei
Bruder ist Archidiakonus und ein Pinsel! – „Gottes Ho ! De ü dige Ma ! ief de Haupt a . – „Ko , i
olle t i ke . – „Gut, gehe i zu Apfel E as, do t ist de Wei gut.

„Gut; zu E a u d ih e Apfel , sp a h de Stude t u d faßte de Haupt a u te de A .


Die beiden Freunde gi ge a h E as Apfel. Düste u d e stö t folgte ih e de A hidiako us. Wa
dies de sel e Phoe us, de e flu hte, desse Na e seit sei e U te edu g it G i goi e si h u aufhö li h
sei e Geda ke aufd ä gte? E ußte es i ht, allei de Na e a Phoe us, u d dies ge ügte de
Archidiakonus, mit Wolfschritten den beiden munteren Gesellen zu folgen, ihren Worten zu lauschen und alle
ih e Be egu ge it gespa te Ä gstli hkeit zu eo a hte . Ü ige s a i hts lei hte , als ih e ga ze
Unterhaltung it a zuhö e , de sie sp a he ga z laut u d kü e te si h e ig da u , o die
Vo ü e gehe de die Hälfte ih e Gehei isse e fuh e . Sie sp a he o de Duelle , Mäd he , K üge u d
anderen Torheiten.

A ei e St aße e ke e ah e sie de S hall einer baskischen Trommel von einem Kreuzwege her.
Do Claude hö te, ie de Offizie sagte: „Do e ette , geh s h elle ! – „Wa u , Phoe us? – „I h fü hte,
die Zigeu e i ö hte i h sehe . – „Wel he? – „Die Klei e it de Ziege – „S e alda? „Ja, Jehan. Ich
e gesse i e ih e e teufelte Na e . I h ill i ht, daß die Zigeu e i auf de St aße auf i h zugeht. –
„Ke st du sie?

Der Archidiakonus sah, wie Phoebus grinste und Jehan etwas ins Ohr sagte. Hierauf lachte Phoebus laut
auf u d s hüttelte das Haupt mit triumphierender Miene.

„Wah haftig? sagte Jeha . – „Bei ei e Seele. – „Heut a e d? – „Ja, ja! – „Ko t sie ge iß? –
„Jeha , ist du e ü kt? Z eifelt a a sol he Di ge ? – „Haupt a Phoe us, du ist ei glü kli he
Ritte .

De A hidiako us hö te das ga ze Gesp ä h. Sei e Zäh e k i s hte . Ei S haue s hüttelte sei e


Kö pe . Ei e Auge li k sta d e still, stützte si h ie ei T u ke e auf ei e Ma kstei u d folgte da
wieder den beiden munteren Gesellen.

30. Das Gespenst

Die ausgezei h ete S he ke ,Zu Apfel de E a lag ahe de U i e sität. Sie esta d aus ei e zie li h
la ge u d seh ied ige Saale i E dges hoß, desse Ge öl e i de ittle e Biegu g auf ei e di ke , gel
a gest i he e hölze e Pfeile si h stützte. Ü e all sta de Tis he; a de Wä de hi ge glä ze de zi e e
K üge. De Saal a oll o T i ke u d Mäd he ; a de Tü sta d ei Wei sto k, u d ü e de Tü hi g als
Schild ein knitterndes Blech, bemalt mit einem Apfel und einem Weibe, vom Regen verrostet und an einem
eise e Spieß o Wi de ges haukelt.

Die Nacht brach an; der Kreuzweg war dunkel; die erleuchtete Schenke strahlte von weitem wie eine
S h iede i de Fi ste is. Ma e ah das Kli e de Gläse , S h ause eie , Flü he, Gezä k, das du h die
ze o he e Fe ste s hei e auf die St aße s hallte. Du h de Ne el, de die Wä e des Saales ü e die
äuße e Vo de seite des Fe ste s e eitete, sah a hu de t e i te Gestalte i el , u d o Zeit zu Zeit
erhob sich aus ih e Mitte ei s halle des Gelä hte . Ei Ma a e gi g u u te o he a de lä e de
S he ke auf u d a , sah u aufhö li h hi ei u d e tfe te si h e e so e ig o do t, ie ei Pike t äge o
seinem Schilderhaus. Bis zur Nase war er in einen Mantel gehüllt, de e ei ei e T ödle i de Nähe gekauft
hatte, iellei ht, u si h o de s h eide de Wi de zu s hütze , iellei ht au h, sei e A zug zu e e ge .
Bis eile sta d e a Fe ste still, sah du h die it Blei gefaßte S hei e , ho hte u d stampfte mit dem
Fuße. E dli h tat si h die Tü de S he ke auf. Da auf s hie e ge a tet zu ha e . Z ei T i ke t ate he aus.
Ei aus de Tü d i ge de Li htst ahl zeigte de Pu pu ih e u te e Gesi hte . De Ma i Ma tel stellte
sich beobachtend u te die Halle ei es Hauses auf de a de e St aße seite.

„Ho u d Do e ! sagte ei e de eide T i ke . „S ho sie e Uh ! Das ist die Stu de ei es


Stelldi hei s. – „I h sage di , sp a h sei Gefäh te it lalle de Zu ge, „i h oh e i ht i de St aße Böse
Worte, Indignus qui inter mala verba habitat.* Ich wohne Rue Jean-Pain-Mollet, in vico Johannis Pain-Mollet. –
Du ist gehö te als ei Ei ho , e du das Gege teil sagst. – Jede eiß, daß, e ei al auf de Bä e
steigt, keine Furcht hat; a e dei e Nase d eht si h zu Le ke ei, ie St. Joha o Hospital.

(* Latei is h: U würdig, wer u ter öse Worte woh t.)

„Jeha , ei F eu d, du ist et u ke , sagte de a de e. – Diese a t o tete tau el d: „Phoe us, so


beliebt es dir zu sage , allei es ist e iese , Plato hatte das P ofil ei es Jagdhu des.

Der Leser hat wahrscheinlich schon unsere beiden Freunde, den Studenten und den Hauptmann,
erkannt. Auch der Mann, der sie im Dunkel beobachtete, schien sie erkannt zu haben; denn er folgte langsam
jede Zi kza k, de de Haupt a u des Stude te ille ei s hlage ußte; de je e , ei ge oh te
T i ke , a du haus kalt lütig ge lie e . De Ma i Ma tel hö te so auf e ksa auf ih e Wo te, daß e
folge des fessel de Gesp ä h gä zlich erhaschen konnte.

„Zu Teufel! Be üht Eu h do h ge ade zu gehe , He Ba alau eus! Ih ißt, i h uß Eu h e lasse ;


es ist sie e Uh ; i h ha e ei Stelldi hei it ei e Mäd he . – „Laßt i h do h! I h sehe Ste e u d feu ige
Lanzen! Ihr seid wie das S hloß Da p a ti , das o La he platzt. – „Bei de Wa ze ei e G oß utte ,
Jeha ! Ih s h atzt zu iel U si . Beiläufig gesagt, Jeha , hast du o h Geld? – „He Rekto , das klei e
Blut e gieße ist i ht ei e S huld. – „Jeha , lie e Jeha , du eißt, i h ha e die Klei e auf die B ü ke St.
Mi hel estellt u d ka sie u zu Falou del füh e , u d die alte Hu e it de eiße S h u a t gi t i
kei e K edit. Jeha , itte, sag , ha e i die ga ze Bö se des Pfaffe e t u ke ? Ist kei Sou eh d i ? –
„Das Be ußtsei , sei e Zeit ützli h e e det zu ha e , ist ei e ge e hte u d süße Wu zel de Tafel. – „Bau h
u d Ge da ! Laß die Posse ! Jeha des Teufels! Hast du o h Geld? Gi , ei Gott, ode i h äu e di die
Tas he aus, u d ä st du aussätzig ie Hio u d k ätzig ie Cäsa ! – „He , die St aße Galia he liegt u te a
de St aße Ve e ie u d Ti e a de ie. – „Ja ohl, gute , lie e Jeha ! A e Ka e ad, seh ohl! Ga z i htig!
Aber in Gottes Namen, komm wieder zu dir. Ich brauche nu ei e Sou, u d es ist glei h sie e Uh . – „Still!
Still! Hö zu! u d Jeha t älle te ei Lied:

De Kö ig wird Arras da erliege ,


Wa Ratte ü er Kater siege .
Ist am Johannistag das Meer
Von Eis gepanzert ringsumher,
Wird auf dem Eis der Bürger S har
Arras verlassen Paar bei Paar.

„Stude t des A ti h ist! Magst du e d osselt e de it de Kaldau e dei e Mutte ! ief Phoe us
aus u d stieß de et u ke e Stude te eg, de gege die Maue tau elte u d auf das Pflaste Philipp
Augusts sa ft hi sa k. De Haupt a fühlte o h ei iges üde li hes Mitleid, das ie aus de He ze des
Trinkers weicht, rollte Jehan auf die Seite und legte sein Haupt auf einen Kehrichthaufen. In diesem Augenblick
ega de Stude t i p ä htige Baß zu s h a he . De Ma i Ma tel, de de eide u aufhö li h gefolgt
a , lie ei e Auge li k o de Stude te stehe , u e ts hlosse ; da stieß e ei e tiefe Seufze aus
und entfernte sich, dem Hauptmann zu folgen.
Als diese i die St aße St. A d -des-A s ei og, e e kte e , daß ih je a d folgte. Zufällig hatte e
die Auge zu ü kge a dt u d e li kte ei e A t Gespe st, das die Maue e tla g hi te ih he k o h. E lie
stehen, das Gespenst blieb stehen. Er wandelte weiter, das Gespenst wandelte weiter. Aber das machte ihm
kei e So ge . „Ah ah! sagte e , „i h ha e kei e Helle . Vo de Fassade des Kollegiu s o Autu a hte e
Halt. I diese S hule hatte e oll a ht, as e sei e Studie a te, u d es a ih o sei e S hüle jah e
die Ge oh heit ge lie e , ie a de Fassade o ü e zugehe , oh e de Statue des Ka di als Be t a d, die
e hts a Po tale sta d, de S hi pf zu e eise , o ü e P iapus i de Ho azis he Sati e: Oli t u us e a
ficulnus* sich so bitter beklagt. Hierbei lie e it sol he Ha t ä kigkeit, daß die I s h ift Edue sis epis opus
fast e los he a . E lie also, ie ge öh li h, o de Statue stehe . Die St aße a ga z ei sa . I
Auge li k, o e a hlässig sei e Nestel iede zuk üpfte, sah e , ie de Schatten mit so langsamen
S h itte auf ih zugi g, daß e it Muße eo a hte ko te, je e t age ei e Hut u d ei e Ma tel. Als e
ihm nahe war, blieb dieser stehen, und zwar unbeweglicher als die Statue des Kardinals Bertand; Phoebus aber
sah aus des Gespe stes Auge ei Li ht st ö e , glei h de S hei , de i Du kel ei Katze auge i ft.

(* Einst war der Strunk ich eines Feigenbaums.)

De Haupt a a tapfe u d hätte si h u ei e Räu e it de Stoßdege i de Ha d e ig


ekü e t; allei diese a del de Statue, diese stei e e Me s h e füllte ih it S haude . Da als sp a h
a i Pa is o ei e Gespe st, das des Na hts i de St aße u he st i he; ei sol he Geda ke ka de
Hauptmann in den Sinn. Einige Augenblicke stand er erschrocken da, da e ühte e si h, zu lä hel , u d
sagte: „Mei He , seid Ih ei Die , ie i h hoffe, so geht es Eu h ie de Reihe , de die tau e Nuß e g eift.
Mei Lie e , i h i de Soh ei e zug u de ge i htete Fa ilie. I h ate Eu h, seit ä ts zu gehe . Do t in der
Kapelle liegt ei Stü k o ah e K euz i sil e e Kapsel.

Die Hand des Gespenstes kam unter dem Mantel hervor und packte mit der Kraft einer Adlerklaue den
Arm des Hauptmanns. Zugleich fing auch das Gespenst an zu sprechen.

„Haupt a Phoe us o Chateaupe s! – „Was, Teufel! Ih ißt ei e Na e ? – „I h eiß o h


eh als Eue Na e , e ide te de Ma i Ma tel it ei e G a essti e; „heut a e d ha t Ih ei
Stelldi hei . – „Ja , a t o tete Phoe us e stau t. – „U sie e Uh . – „I ei e Vie telstu de. – „Bei de
Wei e Falou del. – „Ja. – „F e le , u elte das Gespe st, „ it ei e F au! – „Co fiteo . * – „Sie heißt … –
„S e alda , sagte Phoe us heite ; de sei e ga ze u te e So glosigkeit keh te all ähli h zu ü k. Bei de
Na e s hüttelte die K alle de A des Haupt a s it Wut. – „Haupt a Phoe us o Chateaupe s, du
lügst!

(* Lateinisch: Ich gestehe es.)

We i diese Auge li k das e tfla te A tlitz des Haupt a s u d sei e Sp u g ü k ä ts, de so


heftig war, daß e si h o de Za ge los iß, die stolze Züge, als e die Ha d auf de Dege legte, de heftige
Zo o de düste e U e egli hkeit des Ma es i Ma tel ges haut hätte, ä e si he li h o S h e ke
erstarrt. Die Szene glich dem Kampfe Don Juans mit der Statue.

„Ch ist u d Sata ! ief de Haupt a . „Das Wo t e i t selte das Oh ei es Chateaupe s! Wage
es i ht zu z eite al!

„Du lügst! sagte kalt das Gespe st.

De Haupt a k i s hte it de Zäh e . Popa z, Gespe st u d A e glau e hatte er in dem


Auge li k e gesse . E sah u ei e Ma u d ei e Beleidigu g. „Ha, das geht! sta elte e it ei e o
Zorn erstickten Stimme. Er zog den Degen und rief stotternd (denn auch der Zorn erweckt Zittern wie die Furcht):
„Hie ! Soglei h! Zieh de Dege ! De Dege ! Blut aufs Pflaste ! De a de e a e üh te si h i ht. Als e sei e
Geg e i Fe htstellu g sah, sp a h e it itte e Sti e: „Haupt a Phoe us, Ih e geßt Eue Stelldi hei .

Die Aufwallungen von Menschen wie Phoebus gleichen der Milchsuppe, deren Blasen nach einem
T opfe kalte Wasse s e s h i de . Dies loße Wo t se kte de Dege , de i des Haupt a s Ha d litzte. –
„Haupt a , fuh de Ma fo t, „ o ge , ü e o ge , i ei e Mo at, i zeh Jah e fi det Ih i h ereit,
Eu h de Hals a zus h eide . Zue st a e geht Eu e Stelldi hei a h.

„Wi kli h? sagte Phoe us, als su he e it si h sel st zu kapitulie e . „Ni hts ist s hö e , als i ei e
Stelldi hei ei Mäd he u d ei e Dege zu t effe ; allei i h sehe i ht ei , a u i h das ei e fü das a de e
hi ge e sollte, da i h sie eide ha e ka .

Mit diesen Worten steckte er den Degen ein. – „Geht do h zu Eu e Stelldi hei , sagte de
Unbekannte. – „He , e ide te Phoe us et as e lege , „i h da ke Eu h fü Eu e Höfli hkeit. Mo ge ist es ja
au h o h Zeit, i die Ja ke u se es Vate s Ada S hlitze u d K opflö he zu s h eide . I h da ke Eu h, daß Ih
mir erlaubt, eine Viertelstunde angenehm zuzubringen. Ich hoffte wohl, Euch zum Todesschlaf in die Gosse
iede zulege u d o h eizeite zu de S hö e zu gela ge , eso de s da es i ht u s hi kli h ist, die F aue
i sol he Fälle ei e ig a te zu lasse . Ih a e seht i aus ie ei u te e S hel , u d es ist si he e ,
die Partie bis morgen zu vers hie e . I h gehe also zu ei e Stelldi hei u sie e Uh , ie Ih ißt. – Hier
k atzte si h Phe us hi te Oh . „A h! Gottes Hö e ! I h e gaß, daß i h kei e Helle ha e, die Da hka e
zu bezahlen, und die alte Hexe will im voraus bezahlt sein. Sie t aut i i ht.

„Hie ha t Ih Geld. – Phoe us fühlte, ie die eisige Ha d des U eka te ei g oßes Stü k Geld i die
sei ige s hlüpfe ließ. E ko te es i ht u te lasse , das Geld zu eh e u d die Ha d zu d ü ke .
„Wah haftige Gott , ief e aus, „Ih ha t ei gutes He z! – „Nu ei e Bedi gu g! Be eist, daß i h u e ht hatte
u d daß Ih die Wah heit sagtet. Ve e gt i h i ei e Wi kel, o o i h sehe ka , o das Mäd he
i kli h dassel e ist, o de Ih sp a ht.

„Oh , sagte Phoe us, „das ist mir einerlei, wir wollen die Kammer nach Ste. Marthe nehmen; im
Hu destall, de seit ä ts steht, kö t Ih a h Belie e zus haue . – „Ko t! sp a h das Gespe st. – „Wie
Eu h elie t. I h eiß z a i ht, o Ih He Sata i Pe so seid, fü heute abend sind wir aber gute Freunde,
u d o ge ill i h Eu h alle S hulde it Bö se u d Dege ezahle .

Sie gi ge s h ell eite . Na h ei ige Mi ute e kte sie a de Raus he des Flusses, daß sie auf
dem Pont St. Michel waren. – „E st ill i h Eu h he ei füh e , sp a h Phoe us zu sei e Gefäh te , „da hole
i h die S hö e, die i h i Petit-Châtelet e a tet. De Gefäh te e ide te i hts; seitde sie Seite a Seite
gi ge , hatte e kei Wo t gesp o he . Phoe us hielt a ei e iede e Tü u d klopfte laut; ein Licht
schimmerte durch die Ritzen. – „We ist da? ief ei zah lose Mu d. – „Gottes Lei ! Gottes Kopf! Gottes
Bau h! flu hte de Haupt a . – Soglei h öff ete si h die Tü u d zeigte de eide A kö li ge ei altes i
Lumpen gekleidetes Wei u d ei e alte La pe, eide zitte d. Die Alte hatte ei a stoße des Äuße es; sie
a kelte it de Kopf u d hatte klei e Auge . Das I e e de Hütte a e falle . I de Mitte efa de si h
wankelnde Tische und Schemel; ein schmutziger Knabe lag auf der Asche, und im Hintergrunde befand sich eine
T eppe ode iel eh ei e hölze e Leite , die i ei e Falltü e dete. Als e i die Höhle t at, ho des
Haupt a s Gefäh te de Ma tel is auf die Auge . De Haupt a , o e glei h ie ei Sa aze e flu hte,
eeilte si h de o h, die So e i ei e Tale st ahle zu lasse . „Ge t u s die Ka e a h Ste. Ma the zu ,
sprach er.
Die Alte edete ih it g ädige He a u d a g de Tale i ei e S hu lade. Es a das Geldstü k,
welches der Mann im schwarze Ma tel de Haupt a gege e hatte. Wäh e d sie de Rü ke a dte, gi g
der zerlumpte und langhaarige Knabe auf den Zehen zur Schublade, nahm den Taler heraus und legte ein
t o ke es Blatt, das e aus ei e Reisig ü del he o gesu ht hatte, a sei e Stelle. Die Alte gab den beiden
Edelleuten (so nannte sie die beiden) ein Zeichen, ihr zu folgen, und ging voran, als sie die Treppe hinaufstieg. Als
sie zum oberen Stock gelangte, setzte sie die Lampe auf einen Koffer, und Phoebus, ein Kunde ihres Hauses,
öff ete ei e klei e Tü , die i ei du kles Lo h füh te. – „T etet ei , ei Lie e , sp a h e zu sei e Gefäh te .
De Ma i Ma tel geho hte, oh e ei e Wo t zu e ide ; die Tü fiel zu; e hö te, ie Phoe us de Riegel
vorschob und gleich darauf die Treppe mit der Alten wieder hinabstieg. Das Licht war verschwunden.

31. Vom Nutzen der Fenster, die nach dem Flusse hinausgehen

Claude Frollo (denn wir vermuten, der Leser sei scharfsinniger als Phoebus, und habe wahrscheinlich in
dem Gespenst den Archidiakonus wiedererkannt) tappte einige Augenblicke in dem dunklen Loch, in das der
Haupt a ih ei ge iegelt hatte, u he . Hie a ede Fe ste , o h Luke, u d das s h äge Da h
verhinderte, aufrecht zu stehen. Er wartete schon eine Viertelstunde, und diese schien ihm ein Jahrhundert.
Plötzli h hö te e die Leite stufe k a e . Je a d stieg die T eppe hi a . Es öff ete si h die Falltü u d Li ht
e s hie . I de u sti hige Tü des Lo hes a ei e zie li h g oße Ritze, do t legte e sei A tlitz fest a . So
konnte er deutlich alles sehen, was in der Kammer vorging. Die Alte mit dem Katzengesicht erschien zuerst an der
Falltü , da Phoe us, de sei e S h u a t d ehte, u d e dli h die s hö e, a utige Gestalt de Es e alda.
Der Priester sah sie gleich einer blendenden Erscheinung aus dem Boden emporsteigen. Er zitterte, Dunkel
de kte sei e Auge , alles s hie ih zu ause u d si h zu d ehe ; e sah u d hö te i hts eh .

Als e iede zu Besi u g ka , saß Phoe us it Es e alda allei auf ei e hölzernen Koffer.
Daneben stand die Lampe, die den Archidiakonus die beiden jugendlichen Gestalten und hinten in der Dachstube
ei ele des Bett e ke e ließ. Das ju ge Mäd he glühte, zitte te. Ih e la ge , gese kte Wi pe
beschatteten Purpurwangen. Der Offizier, zu dem sie nicht wagte die Augen aufzuschlagen, strahlte in Heiterkeit.
Mit e tzü ke d li kis he Wese zei h ete sie zusa e hä ge de Figu e it de Fi ge spitze auf de De kel
des Koffe s u d sah auf ih e Fi ge . Ih e Füße sah a i ht; de die Ziege hatte si h ü e sie gelegt.

„A h , sp a h das Mäd he , oh e die Auge aufzus hlage , „He Phoe us, e a htet i h i ht. I h
fühle, daß i h i ht e ht tue. – „I h di h e a hte , s hö es Ki d! I h di h e a hte ! e ide te de
Hauptmann mit hohe , o eh e Mie e; „Gottes Kopf, a u ? – „Weil i h Eu h folgte. – „Hie i , S hö e,
verstehen wir uns nicht. Ich sollte Euch nicht verachten, sondern Euch hassen.

Das Mäd he fi g a , ih e s h e kt zu et a hte . – „Mi h hasse ? – „Weil Ih Eu h so lange bitten


ließt. – „A h … i h a h ei Gelü de. – Ich werde meine Eltern nicht wiederfinden. Das Amulett verlor seine
K aft. A e as tut s? Was au he i h jetzt Vate u d Mutte ? So sp e he d, heftete sie auf de Haupt a
ih e g oße , o F eude u d Zä tli hkeit feu hte Auge . – „De Teufel soll i h hole , e i h Eu h e stehe!
ief Phoe us aus. Es e alda s h ieg ei e Auge li k; da e tfloß ei e T ä e ih e Auge ; ei Seufze e tstieg
ih e B ust, u d sie sp a h: „A h! G ädige He , ie heiß lie e i h Eu h!

Das Mäd he a o sol he Duft de Keus hheit, o sol he Zau e de Tuge d u ge e , daß si h
Phoe us i ht ga z ehagli h fühlte. Dies Wo t a e a hte ih küh . E s hla g sei e A e tzü kt u die
Hüfte de Zigeu e i ; de e hatte u die Gelege heit e a tet. De P ieste sah dies u d p üfte it de
Finger die Spitze eines Dolches, den er im Busen verborgen hielt.

„Phoe us , fuh die Zigeu e i fo t, i de sie sa ft die feste Hä de des Haupt a s o ih e Gü tel
löste. „Ih seid gut, edel ütig, s hö . Ih ettetet i h, ei a es Zigeu e ki d. S ho la ge t äu te i h o
ei e Offizie , de i das Le e ette sollte, la ge o h e o i h Eu h ka te. Mei T au hatte ei e s hö e
Uniform, wie Ihr, ein stolzes Antlitz, ei e Dege . Ih heißt Phoe us, u d das ist ei s hö e Na e. I h lie e
Eue Na e , i h lie e Eue Dege . Zieht ih , Phoe us, daß i h ih sehe.

„Du ist ei Ki d , sp a h Phoe us lä hel d u d zog de Dege aus de S heide. Die Zigeu e i
betrachtete de G iff, die Kli ge u d u te su hte it lie e s ü dige Neugie die Chiff e de Ga de. Da se kte
sie de Dege it de Wo te : „Du ist de Dege ei es Tapfe e . I h lie e ei e Haupt a .

Phoe us e utzte au h diese Gelege heit, auf ih e s hö e , ge oge e Na ke ei e Kuß zu d ü ke ,


o auf das Mäd he , ot ie ei e Ki s he, si h auf i htete. De P ieste k i s hte i Du kel it de Zäh e .

„Phoe us , ega die Zigeu e i aufs eue, „laßt i h it Eu h sp e he . Geht do h, daß i h Eu e


Spore kli ge hö e. Wie s hö seid Ih do h!

De Haupt a sta d auf, ih e Wu s h zu e fülle , s h älte jedo h it sel stzuf iede e Lä hel :
„Du ist ei Ki d! – Beiläufig gesagt, Lie e, hast du i h i Staatskleide geseh ? – „A h ei ! – „Oh, das ist
s hö ! Da setzte si h Phoe us iede zu ih , a e o h ähe als f ühe . „Hö e, ei e Teu e …!

Die Zigeu e i s hlug ih leise it de s hö e Ha d auf de Mu d, oll lie li he , a utige , u te e


Ki de ei. „Nei , ei , i h hö e i ht lä ge . Lie t Ih i h? I h ill, daß Ih i sagt, o Ih i h lie t.

„I h lie e di h, E gel ei es Le e s! ief de Haupt a iede k ie d. „Mei Le e , ei Blut, ei e


Seele, alles ist dei , alles ist dei . I h lie e di h. I h ha e ie zu o gelie t!

Der Haupt a hatte i a he äh li he Lage so häufig diese Ph ase iede holt, daß e sie i ei e
Ate a leie te, oh e au h u ei e Gedä ht isfehle zu egehe . Bei diese leide s haftli he E klä u g
richtete die Zigeunerin einen Blick voll Engel-Seligkeit auf die schmutzige Decke, die ihr statt des Himmels diente.

„A h , sp a h sie leise, „dies sollte de Auge li k des Ste e s sei ! Phoe us hielt a e „de
Auge li k fü passe d, ih ei e eue Kuß zu au e , de de u glü kli he P ieste aufs eue peinigte.

„Ste e ! ief de e lie te Kapitä . „Was sagst du da, s hö e E gel? Du sollst le e , ode Jupite ist
u ei St aße ju ge. Ste e i Begi so ieles Süße ! Gottes Ho , el h ei S he z! – Hö e, lie e Si ila …
Es e a da … Ve zeihu g! Ih füh t a e ei e so sa aze is he Na e , daß i h ei e Zu ge da ei e i kle.

„Gott , ief das a e Mäd he , „u d i h glau te, ei Na e sei so s hö ege sei e


Eige tü li hkeit! Weil e Eu h a e ißfällt, ö hte i h Goto heiße .

„Oh, ei e i ht u sol he Klei igkeit, ei e A utige! I h uß i h da a ge öh e . Es ist ja eite


i hts. So ald i h ih aus e dig eiß, i d s o sel st gehe . I h lie e Eu h ga z e stau li h u d ke e ei e
Klei e, die o Neid e geht …

Das eife sü htige Mäd he ließ ih i ht aus ede . „We ? … – „Was kü e t das u s! Lie st du i h?
– „Oh! … – „Nu , das ist ge ug. Du sollst sehe , ie i h di h au h lie e. De Teufel Neptu soll i h auf sei e
Ga el spieße , e i h di h i ht zu glü kli hste Ges höpf auf der Welt mache. Wir wollen irgendwo ein
niedliches Zimmer mieten und ich lasse dann meine Leute vor deinem Fenster paradieren. Sie sitzen alle zu
Pfe de u d ste he die des Haupt a s Mig o aus.

Seit ei ige Auge li ke t äu te das Mäd he , i süße Gedanken versunken, dem Schall seiner
Stimme nach, ohne den Sinn seiner Worte zu verstehen.

„Oh ie glü kli h i st du sei ! fuh de Haupt a fo t u d löste zuglei h de Gü tel de Zigeu e i . –
„Was tut Ih da? sp a h sie heftig. Diese tatsä hli he Ve su h iß sie aus ih e T äu e ei.

„Ni hts , sagte Phoe us, „i h ei e u , du ußt diese ä is he St aße toilette aufge e , e du ei
i ist. – „We i h ei di i ? Mei Phoe us! sp a h sie zä tli h u d e sa k iede i ih Si e .

Der Haupt a , du h ih e sa fte Zä tli hkeit e utigt, u faßte iede , oh e daß sie Wide sta d
leistete, ih e Hüfte ; da löste e sa ht das Miede des a e Mäd he s u d e s ho ih Halstu h so
ges hi kt, daß de k i s he de P ieste ald die s hö e, a kte, unde Schulter der Zigeunerin erblickte. Das
ju ge Mäd he ließ Phoe us ge äh e u d s hie dies alles i ht zu e e ke . Das Auge des küh e
Haupt a s fu kelte. Plötzli h a dte sie si h ih zu. „Phoe us , sp a h sie it de Ausd u k u e dli he
Lie e, „u te i hte i h do h i dei e Religio .

De Haupt a a h i ei lautes Gelä hte aus. „Was! I h soll di h i ei e Religio u te i hte ?


Sata s Ho u d Do e ette ! Was illst du it ei e Religio a fa ge ? – „Da it i hei ate kö e .

Das Gesicht des Hauptmanns nahm einen Ausdruck an, der aus Erstaunen, Verachtung, Sorglosigkeit und
Liederlichkeit gemischt war. – „Ah ah! Wozu solle i hei ate ?

Die Zigeu e i u de laß u d ließ ih Haupt auf de Buse si ke . – „S hö e Gelie te , egann


Phoe us aufs eue, „ ozu die To heit? Die Ehe ist et as A so de li hes! Lie t a e ige , eil ei e kei
Pfaff Latei i die Bude spie? I de e so it sa fte Sti e sp a h, ü kte e de Zigeu e i ga z ah, sei e
lie kose de Hä de u faßte ieder ihren feinen, schlanken Wuchs, sein Auge flammte immer mehr und mehr,
u d alles e kü dete, daß He Phoe us ei e de Auge li ke ga z ahe a , o i Jupite sel st so iele
Du heite egi g, daß de gute Ho e ei e Wolke zu Hilfe ufe ußte.

Dom Claude sah alles. De eits hult ige au e P ieste , is dahi a die st e ge Ju gf äuli hkeit des
Kloste ge öh t, ko hte u d zitte te o diese Sze e de Lie e, de Na ht u d de Wollust. U ge öh li he
Be egu g egte ih auf. Sei Auge tau hte it lüste e Eife su ht u te das si h löse de Ge a d. Als de
U glü kli he si h a die u sti hige B ette leh te, gli h e ei e Tige , de i Käfig ei e S hakal es haut,
wie dieser eine Gazelle verschlingt. Sein Augapfel funkelte wie ein Licht durch die Spalte de Tü .

Plötzli h iß Phoe us it s h elle Be egu g de Zigeu e i das Buse tu h he u te . Das a e


Mäd he , das laß u d si e d dasaß, fuh jäh auf, e tfe te si h s h ell o de u te eh e de Offizie ,
warf einen Blick auf ihren nackten Buse , e ötete, lie stu aus S ha u d k euzte ih e s hö e A e ü e
de B ust, diese zu e e ge . Wä e die Fla e i ht ge ese , die ih e Wa ge e tzü dete, hätte a ei ih e
U e egli hkeit glau e kö e , sie sei ei e Statue de S ha . Ih e Auge blieben gesenkt. Die Hand des
Haupt a s hatte au h das gehei is olle A ulett, das sie a Buse t ug, e t lößt. „Was ist das? sp a h e ,
u diese Vo a d e utze zu kö e , si h de s hö e Mäd he , das e soe e e s heu ht hatte, iede
zu ähe .

„Be üh t es i ht , a t o tete sie heftig, „es es hützt i h. Du h dieses A ulett fi de i h ei e


Fa ilie iede , e i h ih e ü dig lei e. Laßt i h, He Haupt a ! Mei e Mutte , ei e a e Mutte !
Wo bist du? Zu Hilfe! Bitte, Herr Phoebus, gebt mi ei Buse tu h zu ü k.
Phoe us fuh zu ü k u d sagte kalt: „Oh, Mäd he ! I h sehe ohl, Ih lie t i h i ht.

„I h lie e Eu h i ht? ief die U glü kli he, hä gte si h a sei e Hals u d ließ ih si h e e ih
iede setze . „I h lie e di h i ht, ei Phoe us! Was sagst du da, Böse , i ei He z zu ze eiße ! Wohla !
Ni i h, i alles. Ma h, as du illst! I h i dei ! Was kü e t i h das A ulett? Was kü et i h
meine Mutter? Du bist mir Mutter, weil ich dich liebe. Phoebus, mein Geliebter, siehst du nicht? Wohl, wir
hei ate i ht! Das ist di i ht a ge eh ! We i i h? Ei a es Mäd he de St aße, u d du ist o Adel. Ja,
i h a tö i ht! Ei e Tä ze i ollte ei e Offizie hei ate ! Nei , Phoe us, ei ! Dei e Gelie te, dei
Ve g ügen will ich sein, alles, was du willst. Ach, ich dachte es nicht! Entehrt, verachtet, befleckt! Aber geliebt!
Da i i h die stolzeste, heite ste alle F aue . U d i i h häßli h u d alt u d ka i ht eh gelie t
e de , ill i h Eu e Magd sei .

So sp e he d s hla g sie ih e A u de Hals des Offizie s, et a htete ih itte d, lä hel d u d it


T ä e i de Auge . Be aus ht heftete de Haupt a sei e Lippe auf die s hö e a kte S hulte . Das
Mäd he i htete die s h i e de Auge auf die De ke, lag zu ü kgeleh t u d e te u te de Kuß.
Plötzli h e li kte sie ü e Phoe us Haupt ei e z eite Kopf. Ei e lei he fa e e, k a pfhaft e ze te Gestalt
mit dem Blick eines Verdammten; neben dem Haupt war ein Dolch erhoben. Bei der furchtbaren Erscheinung war
das ju ge Mäd he stu , u e egli h e sta t; sie ko te i ht ei al ei e S h ei ausstoße u d sah, ie
der Dolch auf Phoebus sich senkte und rauchend sich erhob. – „Flu h! ief de Haupt a u d sa k zu Bode .

Sie fiel in Ohnmacht. Als ih e Auge si h s hlosse u d jedes Gefühl ih e ts h a d, glau te sie auf
ih e Lippe ei e feu ige Be üh u g, ei e Kuß, e e de als das Gluteise des He ke s, zu e pfi de . Als sie
wieder zu sich kam, war sie von Soldaten der Wache umgeben; den blutenden Hauptmann trug man fort; der
P ieste a e s h u de . Sie hö te Sti e u si h he , sie sagte : „Die He e hat de Haupt a
iede gestoße .

32. Der verwandelte Taler

G i goi e u d de ga ze Hof de Wu de s h e te i g oße A gst. S ho ei Monat war verflossen,


oh e daß a i ge d et as o de e s h u de e Es e alda gehö t hatte, as de Zigeu e he zog u d alle
Gau e seh et ü te; au h ußte a i hts o de Ziege, o ü e G i goi e doppelt t au ig a d. Die
Zigeunerin war eines Abends verschwunden, und seitdem hatte man kein Lebenszeichen von ihr bemerkt. Alle
Na hfo s hu ge lie e f u htlos. Ei ige e i htete G i goi e, sie ä e ih ei es A e ds auf de B ü ke St.
Michel mit einem Offizier begegnet; der Zigeuner-Ehemann war aber ei u gläu ige Philosoph u d ußte
besser als irgend jemand, wie weit seine Frau keusch geblieben war. Er konnte sich das Verschwinden nicht
e klä e . Sei Ku e a tief. E ä e age ge o de , hätte dies o h ges hehe kö e . E e gaß alles,
sogar sei e lite a is he Lie ha e eie , soga sei g oßes We k De figu is egula i us et i egula i us, das e ,
so ald e Geld hatte, d u ke lasse ollte. Ei es Tages, als e t au ig o de Tou elle o ü e gi g, e e kte
e ei Ged ä ge a To des Palais de Justi e. „Was gi t s? f agte e ei e ju ge Ma , de he aust at.

„I h eiß i ht, He , e ide te diese , „es i d do t ei e F au ge i htet, die ei e Offizie e o det


hat. Wie es scheint, ist Hexerei dabei im Spiel; der Bischof und der Offizial sind eingeschritten, und mein Bruder,
de A hidiako us, ist e ig do t. I h ö hte ih sp e he , ka a e ege des Ged ä ges i ht zu ih
ko e . Das ist i seh u a ge eh ; de i h au he Geld.
„A h, He , sp a h G i goi e, „i h ö hte Eu h ge leihen, aber wenn meine Hosentaschen
du hlö he t si d, so ist das i ht die S huld o Tale . E agte es i ht, de ju ge Ma zu sage , daß e
sei e B ude ke e, ei de e seit ih e Zusa e t effe i de Ki he i ht eh ge ese a ; hie ü e
war e ä li h ei e ig es hä t. De Stude t gi g sei es Weges, u d G i goi e ega , de Ged ä ge zu
folge , das die Hauptt eppe hi a ogte. E da hte, i hts sei so seh geeig et, T ü si zu e s heu he als ei
K i i alp ozeß; de die Di hte zeige ge öh li h ei e aufheite de Du heit. Das Volk, it de e
fo ts h itt, gi g u d stieß si h s h eige d it de Elle oge . Na h ei e la ge u d la g eilige Zappel auf
de du kle We delt eppe, die si h du h das alte Ge äude ie ei Ve dauu gska al hi zog , gelangte er durch
ei e ied ige Tü i ei e Saal, de ü e alle oge de Häupte zu du hfo s he sei hohe Wu hs ih
e lau te. De Saal a eit u d seh düste , so daß e o h g öße e s hie . De Tag gi g zu E de; die la ge
gotischen Fenster ließe u ei e s h a he Li htst ahl hi ei d i ge , de , e o e das Ge öl e e ei ht
hatte, erlosch; dieses war mit Schnitzwerk verziert, dessen tausend Gestalten sich im Schatten zu bewegen
schienen. Mehrere Lichter brannten hier und da auf den Tischen u d eleu htete die Köpfe de ü e
Papie stöße si h eige de S h ei e . De o de e Teil des Saales a o Zus haue e füllt; li ks u d e hts
saße Mä e i s h a ze Tala e a Tis he ; i Hi te g u de saße zahl ei he Ri hte , de e letzte Bä ke i
Du kel si h e lo e ; u e egli he, u heil olle Gesi hte . „He , f age G i goi e ei e sei e Na h a , „ as
olle alle die Pe so e , die ie P älate i Ko zil sitze ? – „He , sagte de Na h a , „ e hts si d Räte, die
Herrn in schwarzen und die Herre i ote Ro e . – „We ist de de di ke Rote, de so s h itzt? – „Das ist
de He P äside t. – „U d die U geheue hi te ih ? Wie i s ho isse , ko te G i goi e de
Richterstand nicht leiden. Vielleicht stammte dieser Groll von seinem dramatis he Mißges hi k i Palais de
Justice.) – „Das si d die He U te su hu gs eiste o kö igli he Hof. – „U d das ilde S h ei ga z
o ? – „De He Pa la e tss h ei e . – „Das K okodil e hts? – „Meiste Ja ues Cha olue, P oku ato des
Kö igs i geistli he Ge i htshofe it de He Offiziale . – „Was olle de alle diese a e Leute? –
„Ei U teil sp e he . – „Ü e e ? I h sehe kei e A geklagte . – „Ü e ei e F au. Ih kö t sie i ht sehe .
Sie d eht u s de Rü ke zu u d ist fü u s i Ged ä ge e o ge . Do t o Ih die Pa tisa e g uppe seht, uß
sie stehe . – „We ist de die F au? Wißt Ih ih e Na e ? – „Nei , i h i soe e e st geko e .I h
glau e, He e ei ist da ei i Spiel, eil de Offizial gege ä tig ist. – „Aha! Wi werden sehen, wie diese Herren
Me s he fleis h f esse . Das ist ei S hauspiel, ie jedes a de e. – „He , fi det Ih i ht, daß Meiste
Cha olue seh sa ft aussieht? – „H ! I h ha e kei Ve t aue zu ei e Sa ft ut it zusa e gek iffe e
Nase lö he u d dü e Lippe .

Hie ge ote die Nahestehe de de eide S h eige . Ma hö te ei e i htige Zeuge aussage.

„G ädige He e , sp a h ei altes Wei , desse Gesi ht so seh u te ih e Kleide e s h a d, daß


a es fü ei e a del de Lu pe haufe hätte halte kö e , „die Sa he ist so ah , als ie i h Falou del
heiße u d s ho ie zig Jah e auf de Po t Sai t-Mi hel, de Hause des Fä e s Tassai -Cailla t gege ü e ,
oh e, das auf ä ts o Wasse liegt u d i htig ei e A ga e ezahle. Jetzt ein altes Weib, vor Jahren ein
s hö es Mäd he , g ädige He e ! Ma sagte i s ho i e : Falou del, spi t i ht zu spät it Eue Rade;
de Teufel spießt ge it sei e Hö e de Spi ö ke de alte F aue . Das Gespe st, das i e ga ge e
Jahre am Te ple u gi g, ist jetzt i de Altstadt. Falou del, eh t Eu h i a ht, daß es i ht a Eu e Tü e po ht!
– Nun sitze ich eines Abends am Rade und spinne. Wer da? Ein Schwarzer mit einem Offizier. Man sah nur seine
schwarzen Augen, zwei Kohlen. Alles andere war Hut und Mantel. – Da sage sie i : ‚Die Ka e a h Ste.
Ma the. Das, g ädige He , ist ei e s hö ste Ka e o e . Sie ge e i ei e Tale . I h lege ih i ei e
S hu lade u d de ke: Dafü kaufst du di o ge Kaldau e ei S hlä hte . Wi steigen hinauf. Wie wir oben
si d, e s h i det de s h a ze Ma , äh e d i h de Rü ke d ehe. Das setzt i h ei e ig i E stau e .
De Offizie , s hö ie ei o eh e He , geht it i iede he u te , u d da aus de Hause. Als i h
u gefäh ei Vie tel Z i gespo e hatte, ko t e it ei e s hö e Mäd he zu ü k; es a ei so
s hö es Püpp he , daß es ie die So e hätte glä ze üsse , e es Kopfputz get age hätte. Sie hatte a e
ei e Ziege o k ei si h, ei e g oße eiße ode s h a ze Ziegenbock. Das machte mich nachdenklich;
de i h ka die Tie e i ht leide , eil sie Hö e u d Bä te ha e . Sie glei he Me s he u d ie he au h.
Ich sagte aber nichts. Ich hatte den Taler; das ist recht, nicht wahr, Herr Richter? Ich leuchte dem Hauptmann
u d de Mäd he hi auf u d lasse sie da allei , d. h. it de Ziege o k. I h gehe he u te u d spi e
weiter. – Nu uß i h Eu h sage , ei Haus esteht aus ei e E dges hoß u d ei e Sto k. Hi te ist es auf
ei e Fluß zu ge aut, ie die a de Häuse de B ü ke, so daß u te de Fe ste des E dges hosses u d des
Sto k e ks das Wasse fließt. – I h spa also uhig eite , a e i h eiß i ht ie, de Ziege o k e i e te
i h a das Gespe st, u d da a au h das s hö e Mäd he ei e ig ild geputzt. Plötzli h hö e i h o e
ei e S h ei, u d ie et as auf de Bode fällt, u d ie das Fe ste si h öff et. I h laufe a ei es u d sehe,
ie ei s h a ze Klu pe o ei e Auge i s Wasse fällt. Es a das Gespe st u d ie ei P ieste
gekleidet. Der Mond schien und ich sah es deutlich. Es schwamm nach der Altstadt zu. Da rufe ich zitternd die
Wa he. He e t ete ei , u d i e ste Auge li k, da sie i ht ußte , as es ga , u d lustig a e , ha e sie
i h gep ügelt. I h e zählte ih e , u d i stiegen hinauf. Meine arme Kammer war voll Blut. Der Hauptmann
lag, it ei e Dol h i Na ke , auf de Bode . Das Mäd he stellte si h tot, u d de Ziege o k a ga z ild.
– ‚Oh , sagte i h, ‚ ie zeh Tage la g uß i h ge iß de Bode as he u d s heue . Wie fü hte li h! Ma
t ug de Offizie , de a e ju ge Ma , u d das Mäd he fo t. – Wartet noch! Das Schlimmste kommt jetzt.
Als i h a ä hste Mo ge de Tale eh e ollte, u i Kaldau e ei S hlä hte zu kaufe , a e fo t,
und ich fand ei e t o k etes Blatt a sei e Stelle.

Die Alte schwieg; ein Murmeln des Schauders lief im ganzen Auditorium herum. – „Das Gespe st, de
Bo k , sagte G i goi es Na h a , „ ie ht a h He e ei. – „U d das e t o k ete Blatt! sagte ei a de e . –
„Oh e Z eifel , ei te ei d itte , „ist dies ei e He e, die U ga g it de Gespe st hat, u Offizie e zu
estehle .

„F au Falou del , sp a h de He P äside t it Majestät, „ha t Ih de Ge i htshofe i hts eh zu


sage ?

„Nei , g ädige He , sagte die Alte, „Ih ha t a e i Be i ht ei Haus ei s h utziges u d


sti ke des Lo h ge a t, u d das ist ei e Beleidigu g. Z a ha e die Häuse auf de B ü ke kei stattli hes
A sehe , eil iel Volk do t oh t; a e die S hlä hte oh e o h i e da, u d das sind reiche Leute mit
ei li he F aue .

Die Ge i htspe so , die auf G i goi e de Ei d u k ei es K okodils ge a ht hatte, sta d auf. „Still!
sagte sie. „I h itte die He e Ri hte , i ht zu ü e sehe , daß a ei de A geklagte ei e Dol h fa d. Weib
Falou del, hast du das Blatt itge a ht, i das si h de Tale , de di de Teufel ga , e a delte?

„Ja, g ädige He , hie ist es. Ei Ge i htsdie e ü e ga das elke Blatt de K okodil; dieses
s hüttelte düste de Kopf, ü e ga es de P oku ato des Kö igs, u d es a hte so die Ru de i Saale. „Es ist
ei Bi ke latt , sp a h Meiste Ja ues Cha olue, „ei eue Be eis de He e ei.

Ei Rat ah das Wo t. „Wei , z ei Me s he si d zuglei h ei Eu h ei get ete : de Offizie u d de


schwarze Mann, den Ihr im Anfange eintreten und dann in Priesterkleidern durch die Seine schwimmen saht.
We hat Eu h de Tale gege e ?

Die Alte eda hte si h ei e Auge li k u d sagte: „De Offizie .

Ei Ge u el ließ si h i Volke e eh e . A h, da hte G i goi e, ei e Ü e zeugu g ko t zu


Wa ke . Allei Meiste Philipp Lheulie , auße o de tli he Ad okat des Kö igs, ah das Wo t: „I h e i e e die
He e , daß de e o dete Offizie i sei e Aussage, die a K a ke ett aufge o e u de, e klä te er habe
i de Auge li k, o de Ma ih a edete, geah t, es kö e das Gespe st sei , dieses ha e ih da seh
zugeredet, die Angeklagte aufzusuchen, und auf die Bemerkung des Offiziers, er habe kein Geld, den Taler
gegeben, womit er, der Hauptmann, die Falou del ezahlt ha e. So ist also de Tale ei Geldstü k des Teufels.

Diese S hluß e e ku g s hie alle Z eifel G i goi es u d de a de e Skeptike i Audito iu zu


beseitigen.

„Die He e ha e das Heft de Akte , fügte de Ad okat des Kö igs si h setze d hi zu, „sie öge die
Aussage des Phoe us o Chateaupe s e glei he .

Bei diese Na e e ho si h die A geklagte; ih Haupt agte ü e das Ged ä ge he o . Mit S h e ke


e ka te G i goi e die Es e alda. Sie a laß; ih e ei st so a utig geflochtenen und mit Flittern
ges h ü kte Haa e hi ge i U o d u g o ih e Haupte he u te . Ih e Lippe a e lau, de Ausd u k
ihrer hohlen Augen erschreckend.

„Phoe us? sp a h sie ie ah si ig, „ o ist e ? A h, ih He , ehe ih i h tötet, ü t G ade u d sagt


i , o e o h le t!

„S h eigt, Wei ! e ide te de P äside t; „das kü e t u s i ht.

„Oh, aus Mitleid sagt i,o e o h le t! Sie faltete ih e s hö e , age e Hä de, o ei a das
Klirren der Ketten vernahm.

„Gut , sagte t o ke de Ad okat des Kö igs, „e sti t. Seid Ih zuf iede ?

Das u glü kli he Mäd he fiel oh e T ä e u d Sti e, eiß ie ei e Wa hsgestalt, auf ih e S he el.
De P äside t eigte si h zu ei e s h a zgekleidete Ma it golde e Mütze, ei e goldnen Kette am Hals
u d ei e Sta e i de Ha d. „Tü stehe , füh t die z eite A geklagte he ei .

Alle Auge a dte si h auf ei e klei e Tü , die e s hlosse a d, u d o aus, zu E stau e


G i goi es, ei e hü s he Ziege it e goldete Hö e u d Füßen zum Vorschein kam. Das anmutige Tier blieb
ei e Auge li k auf de S h elle stehe , st e kte de Hals, als stä de es auf de Spitze ei es Felse s u d
e li kte ei e eite Ho izo t. Plötzli h sah es die Zigeu e i , sp a g ü e de Tis h u d de Kopf des
S h ei e s, u d a i z ei Sp ü ge a de Füße sei e He i ; a utig legte es si h auf ih e Füße u d s hie
um eine Liebkosung oder ein Wort zu bitten; allein die Angeklagte blieb unbeweglich, und die arme Djali erhielt
keinen Blick.

„Ja, ja, das ist das häßli he Tie , sagte die alte Falou del; „i h e ke e sie alle eide iede .

Ja ues Cha olue fiel ei : „Gefällt es de He , so egi e i jetzt it de Ve hö de Ziege.

Wirklich war die Ziege die zweite Angeklagte. Nichts war damals ge öh li he , He e p ozesse gege ei
Tier waren damals an der Tagesordnung.

De a h ief de P oku ato des Kö igs: „We de Teufel, o de diese Ziege esesse ist, u d de
ishe alle Aust ei u ge ide sta d, ei sei e Ü eltate eha t, setze i ih i Ke t is, daß i fü ih
die St afe des Galge s ode des S heite haufe s e la ge e de !

G i goi e sta d i kalte S h eiß. Cha olue legte das Ta u i de Zigeu e i auf de Tis h, stellte es
auf eine besondere Weise vor die Ziege hin und f agte: „Was ist die Uh ? Die Ziege et a htete ih it
e stä dige Bli k, ho ih e e goldete Fuß auf u d tat sie e S hläge. Wi kli h a es sie e Uh . Die
Ve sa lu g s haude te. G i goi e ko te es i ht lä ge aushalte . „Sie i htet si h zug u de , sp a h e ga z
laut, „Ih seht ohl, sie eiß i ht, as sie tut.

Ja ues Cha olue ga e ittels dessel e Ta u i s eh e e a de e Ku ststü ke de Ziege zu


este , u d du h ei e optis he, de Ge i hts e ha dlu ge eige tü li he Täus hu g e s h aken dieselben
Zus haue , die de u s huldige Kü ste Djalis so oft Beifall geklats ht hatte , e e da ü e u te de
Ge öl e des Palais de Justi e. Ga z offe a a die Ziege o Teufel esesse .

Dies u de o h s hli e , als de P oku ato des Kö igs einen ledernen Sack voll Buchstaben auf den
Boden ausleerte; die Ziege streckte die Pfoten aus und schrieb aus den zerstreuten Buchstaben den unheilvollen
Namen des Hauptmanns Phoebus. Die Hexerei, welcher der Hauptmann zum Opfer fiel, schien jetzt durchaus
e iese , u d die e tzü ke de Tä ze i , die du h ih e A ut alle ge le det hatte, a u o h ei e
furchtbare Hexe.

Ü ige s ga sie kei Le e szei he o si h. Wede Djalis a utige Kü ste, o h die D ohu ge de
Ri hte , o h die du pfe Ve ü s hu ge de Zus haue gela gte is zu ih e Vo stellu gs e öge .

U sie aufzu e ke , ußte ei Se gea t sie auh s hüttel u d de P äside t feie li h die Sti e
erheben. – „Mäd he , Ih seid o öse Zigeu e ges hle ht. Zuglei h it je e i de P ozeß e i kelte
Ziege ha t Ih i de Na ht des . Mä z, i Ei e stä d is it de Fü ste de Fi ste is, du h Zau e ei e
Haupt a de S hütze o de O do a z des Kö igs, He Phoe us o Chateaupe s, it de Dol h
ermordet. Beharrt Ihr beim Leug e ?

„Wie s haude haft! ief das Mäd he u d a g ih A tlitz it de Hä de . „Oh ei Phoe us! Das ist
die Hölle!

„Beha t Ih ei Leug e ? iede holte kalt de P äside t.

„Ja , sp a h sie it fu ht a e Sti e. Sie sta d auf u d ih Auge fu kelte. De P äside t fuh i
ha te To e fo t: „Wie e klä t Ih die Eu h zu Last gelegte Ve e he ?

Sie a t o tete it sto ke de Sti e: „I h eiß es i ht. Es ist ei P ieste , ei P ieste de Hölle,
el he i h e folgt. I h ke e ih i ht.

„Das ist das Gespe st , sp a h de Ri hte .

„A h, g ädige He e , i h i u ei a es Mäd he … – „Ei Zigeu e äd he , fiel de Ri hte ei .

Meiste Ja ues Cha olue ah das Wo t i sa fte To e: „Wege de edaue li he Ha t ä kigkeit


des Mäd he s t age i h auf die pei li he F age a .

„Be illigt , sp a h de P äside t.

Die U glü kli he zitte te a alle Gliede . Auf de Befehl de Pa tisa e t äge sta d sie auf u d gi g
mit ziemlich festem Schritt. Voran gingen Charmolue und die Priester des geistlichen Gerichts. Sie durchwandelte
z ei Reihe Helle a de u d e s h a d i ei e klei e Tü , die si h o ih öff ete u d plötzli h s hloß, u d
die dem traurigen Gringoire wie ein furchtbarer Rachen erschien, der sie verschlang. Als sie verschwa nd,
vernahm man ein klagendes Meckern: Es war das Klagen der Ziege. Die Gerichtssitzung ward unterbrochen. Ein
Rat a hte die Be e ku g, die He e ä e e üdet u d es sei s ho zu spät, das E de de To tu
a zu a te . De P äside t a e e ide te, ei Ri hte üsse sei e Pfli ht si h opfe .
„Die e flu hte He e , sagte ei alte Ri hte , „läßt si h auf die Folte spa e ,o ohl i o h i ht zu
A e d gegesse ha e .

Na hde Es e alda, o ih e düste e Wa he u ge e , i ei e so du kle Ga ge, daß a ih ei


Tage it La pe e leu hte ußte, ei ige Stufe hi auf u d hi a gestiege a , a d sie o de Se gea te
des Justizpalastes i ei fu ht a es Zi e gestoße . Dieses Zi e , o u de Fo , efa d si h i ei e
E dges hoß ei es de Tü e, die o h jetzt du h die S hi ht he o age , o it das eue Palais die Ge äude
des alte ede kt. I de Höhle a e kei e Fe ste ; die ei zige Öff u g a die ied ige, sta k it Eise
es hlage e Tü . Do h fehlte es hie i ht a Beleu htu g. I ei er dicken Mauer befand sich ein Ofen; darin
a te ei sta kes Feue u d e leu htete i Zi e ei e g oße A zahl lutige We kzeuge, de e Z e k sie
i ht eg iff. I de Mitte des Zi e s lag ei lede es Bett, o ü e ei Rie e it S h alle a ei e
kupfe e Ri g hi g, auf de Bette saß ehagli h de ges h o e e Folte e Pie at To te ue. Sei e K e hte,
z ei G o e it ie e kige Gesi hte , i lede e S hü ze, hielte die Eise ü e das Kohle feue . So seh
au h das a e Mäd he Mut zu fasse su hte, es schauderte, als es eintrat. Die Sergeanten des Bailli du Palais
stellten sich auf die eine Seite, die Priester des geistlichen Gerichts auf die andere. Ein Schreiber, ein Tisch und
ein Schreibzeug befanden sich im Winkel. Meister Jacques Charmolue trat zu der Zigeunerin und sprach mit
ei e seh sa fte Lä hel : „Mei lie es Ki d, eha t Ih o h i e ei Leug e ?

„Ja , a t o tete sie it fast s ho e los he e Sti e.

„I de Fall , ega Cha olue aufs eue, „ üsse i Eu h leide s hä fe foltern, als wir es
ü s he . Ha t die Güte, Eu h auf dieses Bett zu setze . Meiste Pie at, a ht de Da e Platz u d s hließt die
Tü .

Pie at sta d g i se d auf. „S hließe i h die Tü , sagte e , „so e lis ht ei Feue . – „Gut, Lie e , so
laßt sie offe .

Es e alda sta d o h auf e ht. Sie s haude te o de lede e Bett, auf de so iele U glü kli he
si h s ho gek ü t hatte . De S h e ke e sta te ih Ma k; oh e Besi u g sta d sie da. Auf Cha olues
Zeichen ergriffen sie die beiden Knechte und setzten sie aufs Bett. Sie taten ihr noch nichts zuleide; als aber beide
Mä e sie a faßte , als das Lede sie e üh te, e pfa d sie, ie all ih Blut zu He ze st ö te. Sie ließ ei e
ilde Bli k i Zi e u he s h eife ; ih a , als k ö he alle häßli he We kzeuge de To tu auf sie zu, sie
zu eiße u d zu k eipe ; je e We kzeuge gli he de Flede äuse , de Tause dfüße u d Spi e .

„Wo ist de A zt? f agte Cha olue. – „Hie ! e ide te ei S h a z o k, de sie o h i ht gesehe
hatte. Sie zitterte.

„Mei F äulei , sp a h die lie kose de Sti e, „i h f age Eu h zu d itte al, eha t Ih ei de
Leug e ?

Sie konnte nicht mehr reden, gab nur ein Zeichen mit dem Kopfe. Ihr stockte die Stimme. – „Ih eha t
also? Da uß i h die Pfli ht ei es A tes e fülle .

„He P oku ato des Kö igs , sp a h Pie at it auhe Sti e, „ o it solle i egi e ?

Cha olue s h itt die u e ts hiede e F atze ei es Di hte s, de ei e Rei su ht, u d sagte da : „Mit
de spa is he Stiefel. – Die U glü kli he fühlte si h o Gott u d Me s he e lasse . Ih Haupt sa k ie
et as gä zli h K aftloses auf ih e Buse .
De Folte e u d de A zt t ate zuglei h he a . Die eide K e hte du hsu hte ih s heußli hes
Arsenal. Beim Klirren des furcht a e Eise s zitte te das u glü kli he Mäd he a ga ze Kö pe . – „A h ,
u elte sie leise, „ ei Phoe us! Da e sa k sie iede i die U e egli hkeit u d das S h eige des
Ma o s. De A li k hätte jedes a de e He z als das ei es Ri hte s ze isse . Inzwischen hatten die schwieligen
Hä de de ohe K e hte das s hö e Bei u d de Fuß e t lößt, de die Vo ü e gehe de ei st so oft
bewundert hatten. – „Wie s hade! u elte de Folte e , als e die so za te u d a utige Fo e
et a htete. Wä e de A hidiako us gege ä tig ge ese , hätte e si h ge iß sei es S ols o Spi e u d
Fliege e i e t. Bald sah die U glü kli he du h die auf ih e Auge uhe de Wolke, ie de spa is he Stiefel
ähe ka , ie ih Fuß i die it Eise es hlage e Diele gez ä gt a d u d i ih e e s h a d. –
S h e ke ga ih die K aft zu ü k. „Neh t das eg! G ade! ief sie heftig u d i htete si h it ze zauste
Haaren auf.

Sie sp a g o Bett he u te , si h de P oku ato zu Füße zu e fe ; allei ih Fuß saß fest in dem
s h e e Ei he klotz u d de Eise ; sie sa k ü e das Folte ge ät hi , ie ei e Bie e it Blei a de Flügel .
Auf ei Zei he Cha olues legte a sie iede aufs Bett, u d z ei g o e Hä de efestigte de o Ge öl e
he a hä ge de Rie e a ih e Gü tel.

„Zu letzte Male, gesteht Ih die Tatsa he de Klage? f agte Cha olue it sei e
u e s hütte li he Güte. – „I h i u s huldig. – „Wie ollt Ih de die U stä de, die gege Eu h sp e he ,
e klä e ? – „A h He , i h eiß i ht ie. – „Ih leug et? – „Alles. – „Fah t fo t, Meiste Pie at.

Pie at d ehte de G iff ei e Wi de, de spa is he Stiefel zog si h zusa e , u d die U glü kli he
stieß ei e fu ht a e S h ei aus, de kei e e s hli he Sp a he iede zuge e e ag.

„Haltet ei , sp a h Cha olue zu Pie at. „Gesteht Ih ? f agte e die Zigeu e i . –„Alles! ief das
u glü kli he Mäd he . „Alles! G ade! Als sie de Folte si h u te zog, hatte sie ih e K äfte i ht e e h et. Das
a e Mäd he , desse Le e ishe so heite , a utig u d süß ge ese a , u te lag de e ste S h e z.

„Me s hli hkeit z i gt i h, Eu h zu sage , e e kte de P oku ato , „daß, e Ih Eue Ve e he


ei gesteht, Ih de Tod e a te üßt.

„I h hoffe auf ih , e ide te sie, da sa k sie ie ste e d auf das Bett zu ü k.

Ja ues Cha olue e ho die Sti e: „S h ei e , s h ei t iede ! – Zigeu e äd he , Ih gesteht


Eu e A teil a de Mahle , Sa atfeste u d Ü eltate de Hölle it La e , He e u d Gespe ste ?
A t o tet. – „Ja , sp a h sie so leise, daß ih Wo t i Hau he ih es Mu des si h e lo . – „Ih gesteht, de
Ziege o k gesehe zu ha e , de Beelze u i de Wolke e s hei e läßt, e e de Sa at e sa elt,
u d de u o He e gesehe i d? – „Ja. – „Ih gesteht, it Hilfe des Teufels und eines Gespenstes, das
ge öh li h de Popa z ge a t i d, a . Mä z ei e Haupt a , Phoe us o Chateaupe s it Na e ,
e o det zu ha e ? – Sie s hlug ih g oßes, sta es Auge auf u d a t o tete e ha is h oh e Zu ku g: „Ja! –
Ihre Kraft war gebrochen.

„S h ei t , sp a h Cha olue zu S h ei e ; da a dte e si h zu de Folte k e hte it de


Wo te : „Bi det die Gefa ge e los, da it sie iede i de Ge i htssaal gefüh t e de. Als de Fuß de
Gefangenen frei war, betrachtete ih de P oku ato . De Fuß a o S h e z o h i e e sta t. „Ko t ,
sagte Cha olue, „das Ü el ist o h i ht g oß. Ih s h ieet eizeite . S hö e, du kö test heute o h ta ze . –
Da a dte e si h zu de P ieste des geistli he Ge i hts: „E dli h ist die Gerechtigkeit im klaren, das
e lei hte t u se Gefühl. Made oiselle i d u s das Zeug is ge e , daß i it alle ögli he Milde
e fuh e .
Als sie laß u d hi ke d i de Ge i htssaal t at, e pfi g sie ei allge ei es Mu el de
Zufriedenheit. Bei de Zus haue a es das Gefühl ef iedigte U geduld, ie a es i Theate a h de
S hluß des letzte Z is he aktes de Ko ödie u d ei Begi des E des zu e pfi de pflegt. Vo seite de
Richter war es die Hoffnung, bald zu Abend zu essen. Auch die kleine Ziege meckerte freudig; sie wollte ihrer
Herrin entgegenlaufen, man hatte sie aber an die Bank gebunden.

Mühsa hatte si h die A geklagte auf ih e Platz ges hleppt. Als Cha olue si h it A ts ü de auf
den seinigen gesetzt hatte, stand er iede auf u d sp a h, oh e iel Eitelkeit ü e de E folg sei es Ve hö s
du h li ke zu lasse : „Die A geklagte hat alles gesta de .

„Zigeu e äd he , ega de P äside t, „Ih ha t also Eu e Ü eltate de Zau e ei, S ha de u d des


Mordes an Phoebus o Chateaupe s ei gesta de ?

Ih He z zog si h zusa e . Ma hö te, ie sie i Du kel s hlu hzte. „Alles, as Ih ü s ht, a e tötet
i h s h ell!

Meiste Cha olue zog ei g oßes Akte ü del aus de Tas he u d las it le hafte Ge ä de u d i
scharfen Ton eines Advokaten eine lateinische Rede vor. Er hatte noch nicht einmal die Einleitung der Rede
olle det, als ih s ho de S h eiß o de Sti t äufelte u d die Auge aus de Höhle t ate . Plötzli h hielt
e itte i ei e s hö e Pe iode i e, u d sei ge öh li h sa fte , soga du e Bli k, u de sp ühe d.
„Mei e He e ! ief e aus u d z a f a zösis h, de dies sta d i ht auf sei e Papie , „Sata ist i diese
A gelege heit so seh e i kelt, daß e soga ei de Ve ha dlu ge gege ä tig ist. Seht! E äfft de
Rep äse ta te Sei e Majestät a h. Mit de Wo te zeigte e it de Fi ge auf die Ziege, die als sie
Cha olue gestikulie e sah, auf de Ei fall ka , dassel e tu zu üsse . Sie saß auf de Hi te pfote u d
ahmte so gut ie ögli h du h S hüttel ih es ä tige Hauptes u d du h Hi - und Herschwenken ihrer
Vorderpfoten den Prokurator nach. Der Leser wird sich wohl noch erinnern, dies war eines ihrer artigen
Ku ststü ke. Es a hte a e jetzt ei e u geheu e Wi ku g he o ; man band der Ziege die Pfoten, und der
P oku ato ah de Fade sei es Vo t ages iede auf. Diese a seh la g, a e o e u de u gs ü dige
Beredsamkeit. Hier folgt die letzte Phrase, wozu man sich noch die heisere Stimme und die letzten angestreng ten
Geste Meiste Cha olues hi zude ke uß: „Ideo, Do i i, o a st ga de o st ata, i i e pate te,
intentione criminis existente, in nomine sanctae Ecclesiae Nostrae Dominae Parisiensis, quae est in saisina
habendi omnimodam altam et bassam justitiam in illa hac intemerata Civitatis insula, tenore praesentium
declaramus nos requirere, primo, aliquamdam pecuniariam indemnitatem, secundo amendationem honorabilem
ante portalium Nostrae Dominae ecclesiae cathedralis; tertio sententiam, in virtute cujus ista stryga cum sua
apella seu i t i io ulga ite di to la G e seu i i sula e eu te i flu io Se a ae, ju ta poi ta ja di i egalis,
e e utatae si t.

Da setzte e sei e Mütze auf u d ließ si h auf sei e Stuhl iede .

Hierauf stand ein anderer Mann im schwarzen Kleide neben der Angeklagten auf. Es war ihr Verteidiger.
Die hu g ige Ri hte fi ge a zu u e . „Ve teidige , faßt Eu h ku z , sp a h de P äside t.

„He P äside t , e ide te de Ve teidige , „ eil die Beklagte ih Ve e he ei gestand, kann ich den
He e u ei Wo t sage . Es heißt i Te te des salis he Gesetztes: ‚F ißt ei He ei e Me s he u d i d
desse ü e füh t, soll sie ei e St afe o a httause d De ie s ezahle , d. h. z eihu de t Sous Gold. Es gefalle
dem Gerichtshofe, ei e Klie ti zu Geldst afe zu e da e .

„De Te t ist a ges hafft , sp a h de auße o de tli he Ad okat des Kö igs. – „Nego! e tgeg ete de
Verteidiger. – „Zu A sti u g! ief ei Rat. „Das Ve e he ist e iese , u d es ist s ho spät.
Ma s h itt zu A sti u g, oh e de Saal zu e lasse . Die Ri hte sti te du h E t lößu g ih es
Hauptes. Da gi g de S h ei e iede a sei e A eit u d ü e ga de P äside te ei la ges Pe ga e t.
Die U glü kli he e ah , ie das Volk si h egte, ie die Pike si h stieße , u d ie ei e eisige Sti e sp a h:

„Zigeu e äd he , a Tage, o es de Kö ig, u se e He , gefällt, sollst du i He de it loße


Füße , de St i k u de Hals, auf ei e Ka e zu Po tal o Not e-Da e gefüh t e de ; dort sollst du, mit
ei e Wa hsfa kel o z ei Pfu d S h e e i de Ha d, öffe tli h Buße tu u d auf de G eplatz gehe kt
e de ; e e so dei e Ziege. De Offizial sollst du d ei golde e Lö e tale als St afe fü He e ei, Bosheit,
Üppigkeit u d Mo d a He Phoe us o Chateaupe s ezahle . Gott sei dei e Seele g ädig!

„Oh, el h ei T au ! sp a h sie hal laut u d fühlte, ie ohe Hä de sie fo ts hleppte .

33. Lasciate ogni speranza*

(* Laßt alle Hoff u g s hwi de . Da te.

Sobald im Mittelalte ei Ge äude olle det a , gehö te ih e e so iel Räu e u te ie ü e de


E de. Paläste, Bu ge u d Ki he hatte stets, e sie i ht auf ei ge a te Pfähle ge aut a e , ei e
doppelten Grund. In den Kathedralen war dies gleichsam eine zweite unterirdische, geheimnisvolle, dunkle,
niedrige, stumme Kathedrale unter dem oberen lichtvollen Schiff, das Tag und Nacht von Orgeln und Glocken
e tö te. Bis eile a e es G ä e . I Paläste u d Bu ge a de u te i dis he Bau ei Ke ke , oft ei G a ,
is eile eides zuglei h. Je e ä htige Baute hatte i ht allei ei e G u d aue , so de Wu zel , die
si h i Ka e , Gä ge , T eppe u te de E de ie i o e e Bau aus eitete . I de Bastille, de
Justizpalast, dem Louvre waren diese unterirdischen Bauten zu Kerkern bestimmt. Je tiefer die Stockwerke sich
se kte , desto e ge u d düste e u de sie. Da te hätte kei t effe de es Bild fü sei e Hölle fi de kö e .
So ald ei ele des Le e do t eg a e a , ußte es de Tage, de Luft Le e ohl sagen; es trat nur aus der
Finsternis, sie mit dem Galgen oder mit dem Scheiterhaufen zu vertauschen. Manche verfaulten dort; die
menschliche Gerechtigkeit nannte dies Vergessen. Zwischen den Menschen und dem Verurteilten ruhte auf dem
Haupte des letzteren ei Haufe o Stei e u d Gefa ge e ä te . De ga ze Bau, die assi e Bastille, a
glei hsa ei s h e e Riese, de ih o de le e de Welt auss hloß.

I ei e Höhle diese A t hatte a die zu Galge e u teilte Es e alda ge o fe ,


wahrscheinlich, damit sie nicht entwische. Hier lag sie vernichtet und begraben im Dunkel. Kalt wie Nacht und
Tod lag sie da. Kein Lufthauch zog durch ihre Locken, kein menschlicher Laut traf ihr Ohr, kein Strahl des Tages ihr
Auge; e d ü kt o Kette , kaue te sie e e ei e Wasse k uge u d ei e Stü k B ot auf ei e St ohhaufe
i Wasse pfuhle, de die Feu htigkeit des Gefä g isses ildete, oh e Be egu g, fast oh e Ate . Sie litt i ht
ei al eh S h e ze . Phoe us, die So e, de Mittag, die f is he Luft, die St aßen von Paris, der Beifall beim
Ta z, das süße Lie esges h ätz it de Offizie , da de P ieste , die Alte, de Dol h, Blut, Folte u d Galge ,
alle diese Vo stellu ge d ä gte si h ih e Geiste ald als si ge de, e goldete Visio e , ald als
ißgestalteter Alp auf; doch schien ihr das eine nur als ein furchtbarer Kampf, der sich im Dunkel verlor, das
a de e als ei e fe tö e de Musik, die auf de E de gespielt a d u d i ht is i die Tiefe d a g, ohi die
U glü kli he hi a gesu ke a . Alles dies ischte sich zerbrochen, schwankend, verwirrt in ihren Gedanken.
Sie fühlte, ußte, da hte i hts eh , sie t äu te. No h ie a ei Ges höpf so tief i s Ni hts e su ke .
E sta t, e stei e t, hatte sie kau e e kt, daß is eile ei e Falltü , oh e selbst einen Lichtstrahl
he ei zulasse , si h ü e ih öff ete, u d daß da ei e Ha d ih ei Stü k s h a zes B ot hi a f. Diese
Besu h des Gefa ge e ä te s a de a h ih e ei zige Ve i du g it de Me s he . Nu ei Laut t af
e ha is h ih Oh . Ü e ih e Haupte si ke te Feu htigkeit du h die oosige Stei e des Ge öl es, u d i
klei e Z is he äu e fiele Wasse t opfe he a . Stu pf hö te sie de S hall, e de T opfe i de Pfuhl
hinabfiel. Dieser niedersinkende Wassertropfen war die einzige Bewegung, die sich in ihrer Umgebung regte, die
ei zige Uh , die ih die Zeit a deutete, de ei zige Laut, de o de O e flä he de E de zu ih hi a d a g.
Bis eile fühlte sie au h i diese Kloake o Su pf u d Du kel et as Kaltes, das ü e A u d Fuß ihr
hi k o h. Da e te sie. Wie la ge a sie s ho hie ? Sie ußte es i ht.

Eines Tages oder in einer Nacht (denn Mittag oder Mitternacht hatten in diesem Grabe gleichen
S hatte , e ah sie ü e ih e Haupte ei stä ke es Ge äus h als das des Gefa ge e ä te s, e e ih
B ot u d de Wasse k ug a hte. Sie sah ei e ötli he Li htst ahl du h die Spalte de Falltü a Ge öl e
des „I pa e d i ge . Zuglei h k eis hte die du pfe Riegel, die Falltü k a te i de A gel , sie sah ei e
Laterne u d z ei Mä e . Das Li ht i kte so e pfi dli h auf ih e Auge ei , daß sie sie s hloß.

Als sie die Auge iede aufs hlug, a die Tü ges hlosse . Die Late e sta d auf ei e Stufe de
Treppe und ein Mann allein vor ihr. Ein schwarzer Mantel reichte ih is zu de Füße , ei e Kapuze de sel e
Farbe barg sein Gesicht. Einige Minuten beschaute sie mit starrem Blick dieses Gespenst. Keiner sprach ein Wort;
sie gli he z ei ei a de gege ü e stehe de Statue .

E dli h a h die Gefa ge e das S h eige . „We seid Ih ? – „Ei P ieste . Sie zitte te ei de Wo t,
dem Akzent und der Stimme.

De P ieste fuh i du pfe To e fo t: „Seid Ih e eit? – „Wozu? – „Zu Tode. – „Bald? –


„Mo ge .

Ihr Haupt, das sie freudig erhoben hatte, sank auf ihre Brust zu ü k. „Das daue t o h seh la ge!
u elte sie. „Wa u i ht heute?

„Ih seid ohl seh u glü kli h? f agte de P ieste a h ei e Pause. – „Mi h f ie t.

De P ieste s hie u te sei e Kapuze sei e Auge i Gefä g isse he u st ei he zu lassen. –„Oh e
Li ht u d Feue ! I Wasse ! Wie fu ht a !

„A h! e ide te sie it de Mie e des E stau e s, die ih das U glü k e liehe hatte; „de Tag gehö t
alle . Wa u ga a i u die Na ht? – „Wißt Ih , f agte de P ieste a h ei e eue Pause, „ eshal Ih
hie seid? – „I h glau e, i h ußte es , a t o tete sie u d fuh it ih e age e Ha d ü e die Sti , als ollte
sie ih e Gedä ht is a hhelfe . Da ei te sie ie ei Ki d. – „Mi h f ie t, i h fü hte i h, de die Tie e
kriechen mi ü e de Lei . – „Gut, folgt i ! De P ieste e g iff sie ei A e. Die U glü kli he a e sta t;
aber dennoch schauderte sie beim Druck dieser Hand.

„A h , u elte sie, „es ist die kalte Ha d des Todes! We seid Ih ?

Der Priester hob seine Kapuze auf; sie sah das unheilvolle Antlitz, das sie schon so lange verfolgte, jenes
Geiste haupt, das kü zli h ü e de a ge etete Haupte ih es Phoe us s h e te, dassel e Auge, das sie e e
de Dol he fu kel sah. De S hleie , de auf ih e Gedä ht is uhte, ze iß. Alle Ei zelheite ih es ä htli he
U glü ks, o de Sze e ei de Falou del is zu ih e Ve u teilu g i de Tou elle stü te auf ei al auf sie
ei , i ht u esti t u d e i t, ie f ühe , so de ge au, it s ha fe U isse , fu ht a r. Alle diese
du h das Ü e aß de Leide e los he e u d hal e is hte E i e u ge ele te iede die düste e
Gestalt, die sie o si h e li kte, so ie das Feue auf eiße Papie u si ht a e Bu hsta e he o sp i ge
läßt, die a it s pathetis he Ti te iede s h ie . Es s hie ih , als ü de alle Wu de ih es He ze s
plötzli h aufge isse u d lutete . „A h , ief sie, „es ist de P ieste , u d ede kte k a pfhaft ih e Auge it
de Hä de . Da ließ sie e t utigt ih e A e si ke , saß da it gesenktem Haupte, heftete den Blick zu Boden
und zitterte. Der Priester betrachtete sie schweigend.

Sie u elte leise: „S h ell, s h ell, de letzte S hlag. Da d ü kte sie ih Haupt z is he die
S hulte , ie ei S haf, das de S hlag des S hlä hters erwartet.

„I h e e ke Eu h S haude ? sp a h e e dli h. Sie e ide te i hts. „E e ke i h Eu h S haude ?


wiederholte er seine Frage.

Ih e Lippe zoge si h zusa e , als o sie lä helte. – „Ja , sp a h sie, „de He ke e höh t sei
Opfer. Scho seit Mo ate e folgt, ed oht, e s h e kt e i h. Wie ä i h glü kli h oh e ih ! E hat ih
getötet! Mei e Phoe us! Sie s hlu hzte u d e ho ih Auge zu de P ieste . „Ele de ! We seid Ih ? Was tat
i h Eu h? Ih haßt i h! Was ha t Ih gege i h? – „I h lie e di h! ief de P ieste aus.

Plötzli h sto kte ih e T ä e ; sie es haute ih it stu pfe Bli k. E lag auf de K ie u d sei Auge
sp ühte Fla e .

„Hö st du? I h lie e di h! ief e o h ei al. – „Du lie st i h? sp a h die U glü kli he e e d. – Er
e ide te: „Mit de Lie e ei es Ve da te . – Beide schwiegen einen Augenblick, von der Heftigkeit ihrer
Gefühle ü e ältigt; e gli h ei e Wah si ige , sie ei e Blödsi ige .

„Hö e , sp a h e dli h de P ieste u d zeigte ei e so de a e Ruhe, „du sollst alles e fah e ; di ill i h
sagen, was ich mir kaum selbst zu sagen wage, wenn ich mein Gewissen im tiefsten Dunkel der Nacht, wo Gott
u s i ht eh zu sehe s hei t, ef agte. Hö e! Be o i h di h s haute, Mäd he , a i h glü kli h. Ja, i h a
glü kli h, ode glau te es e igste s zu sei . I h a ei , ei e Seele a du hsi htig – unbefleckt. Kein Haupt
e ho si h st ahle de u d heite e als das ei ige. P ieste holte si h ei i Rat ü e Keus hheit, Geleh te
ü e Wisse s haft. Ja, die Wisse s haft a i alles! Ei e S h este ! U d ei e S h este ge ügte i . Nu ie
i h älte a d, faßte i h a de e Geda ke . Meh als ei al egte si h ei Fleis h, e i h a ei e Wei e
o ü e gi g. Die Ge alt des Ges hle htes u d des Mä e lutes, die i h, ei tö i hte Jü gli g, fü i e zu
e d ü ke äh te, hatte s ho so oft k a pfhaft a de eise e Kette des Gelü des ge üttelt, das i h Ele de
a die kalte Stei e des Alta s fesselte. Do h Faste , Studie , Ge et, die Tötu g en des Fleisches im Kloster
hatte de Seele die He s haft ü e de Lei iede e teilt. Au h ied i h die Wei e . Ü ige s au hte i h
u ei Bu h aufzus hlage u d alle u ei e Dü ste ei es Gehi s e s h a de o de Gla z de
Wissenschaft. In wenig Mi ute e pfa d i h, ie die di hte Dü ste de E de eithi e tflohe , u d sta d
ruhig, aufrecht und heiter vor dem ruhigen Strahl der ewigen Wahrheit. So oft der Teufel mich zu versuchen nur
u esti te S hatte o F aue i o füh te, die i Ki he , St aße u d Wiese o ei e Auge
o ü e zoge u d i T äu e iede keh te , ü e a d i h lei ht. A h! Ist de Sieg i i ht ge lie e , so ist es
die S huld des He , de de Me s he i ht it glei he Stä ke ie de Teufel s huf. Hö e! Ei es Tages …
Hie hielt e i e, u d die Gefa ge e e ah , ie sei e B ust ei ö hel de Seufze e tstieg; da fuh e
fort:

„Ei es Tages leh te i h a Fe ste ei e Zelle. – In welchem Buche las ich doch? Oh, alles dies gleicht
einem Wirbel in meinem Haupte. I h hö e Musik u d de S hall ei es Ta u i s. Ve d ießli h i ei e
T äu e ei so gestö t zu e de , s haute i h auf de Platz. Was i h sah, sahe au h a de e; u d de o h a es
kei A li k fü Me s he auge . I de Mitte des Platzes – es war Mittag – ei s hö e Tag – tanzte ein
Ges höpf, ei Ges höpf so s hö , daß Gott sie de Ju gf au o gezoge u d zu Mutte ge ählt hätte, u si h
o ih ge ä e zu lasse , als e Me s h a d. S h a z u d glä ze d a e ih e Auge , itte i ih e du kle
Locken s hi e te ei ige Haa e o So e s hei gefä t ie Goldfäde . Ih e Füße e s h a de ei ih e
Bewegung gleich Strahlen eines schnell sich umdrehenden Rades. Rings um ihr Haupt waren Metallplatten in die
schwarzen Haarflechten gewoben, funkelten im Sonnenschein und bildeten gleichsam eine Sternenkrone um ihre
Stirn. Ihr blaues, mit Flittern durchsticktes Kleid flimmerte wie eine Sommernacht mit tausend Sternen. Ihre
au e ges h eidige A e k üpfte u d löste si h u ih e Gestalt glei h z ei S hä pe . Oh, die glä ze de
Gestalt löste si h ie et as Li ht olles sel st o Li ht de So e. – Mäd he , du a st es! –

De P ieste s h ieg ei e Auge li k, o Gefühle ü e ältigt. Da fuh e fo t:

„S ho hal etäu t, su hte i h i h a et as a zukla mern, mich im Sturze zu halten. Ich dachte an
die S hli ge , die Sata i s ho gelegt hatte. Das Ges höpf o ei e Auge a so ü e e s hli h s hö ,
daß es u o Hi el ode aus de Hölle sta e ko te. Es a i ht eh ei Mäd he aus Stau , i
Innern durch den schwankenden Strahl einer Frauenseele erleuchtet. Es war ein Engel, aber ein Engel der
Finsternis, nicht des Lichtes, sondern der Flammen. Da ich also dachte, sah ich neben dir eine Ziege, ein Tier des
Sa ats; die Mittagsso e ließ ih e Hörner im Feuer strahlen. Da glaubte ich die Schlinge des Teufels zu schauen,
z eifelte i ht lä ge , daß du aus de Hölle sta test u d zu ei e Ve de e geko e ä st. I h glau te
es.

Hie sah de P ieste de Gefa ge e i s Gesi ht u d fügte kalt hinzu:

„I h glau es o h! – De Zau e a e i kte u all ähli h; dei Ta z i elte i i Gehi ; i h


fühlte, ie das gehei is olle Ve e he a i ollzoge a d. Jede K aft, die i h hätte e e ke kö e ,
schlummerte in meiner Seele, und gleich de e , die i S h ee e f ie e , fühlte i h Wollust, de ahe de
Todess hlaf zu e pfi de . Plötzli h hö te i h di h si ge . Was sollte i h U glü kli he egi e ? Dei Gesa g
a o h e tzü ke de als dei Ta z. I h ollte fliehe . Es a i u ögli h. I h war in den Boden gewurzelt,
a ih ge agelt. Es s hie i , de Ma o des Bode s sei ei e Lei hi aufgestiege . Mei e Füße e sta te ,
ei Haupt ko hte. E dli h e pfa dest du iellei ht Mitleid it i , hö test auf zu si ge u d e s h a dest.
Der Wide s hei de le de de E s hei u g, de Wide hall de ezau e de Musik e ts h a de all ähli h
ei e Auge u d Oh e . Da sa k i h i die Höhlu g des Fe ste s, s h ä he u d sta e als ei e u gestü zte
Statue. Die Vesperglocke erweckte mich. Ich stand auf, i h floh, a e a h, i h a zu tief e s hütte t, ei
I e es a allzuseh aufge ühlt; i h ko te i ht fliehe .

Na h ei e Pause fuh e fo t: „Vo de Tage a eilte i i ei z eite Me s h, de i h ishe i ht


kannte. Ich wollte alle meine Mittel ge au he , das Kloste , de Alta , A eit u d Bü he . Ve ge li h! Wie hohl
schallt die Wissenschaft, wenn ein Haupt voll Leidenschaft – verzweifelnd – a ih e Maue e t. Weißt du,
Mäd he , as i h stets z is he de Bu h u d i e li kte? Dei en Schatten, deine lichtvolle Erscheinung, wie
sie ei st de Rau o i du hs h itt. Do h dies Bild a düste , glei h de s h a ze K eise , el he la ge
vor den Augen des Unbesonnenen sich hinzuziehen, der starr in die Sonne schaute. Da ich mich nicht los eiße
ko te, da i h stets dei Lied i ei e Kopfe su e hö te, stets dei e Füße ta ze d auf ei e B e ie
e li kte, da stets des Na hts dei e Gestalt i T äu e ü e ei Fleis h hi s hlüpft, ollte i h di h
iede sehe , di h s haue u d e üh e isse , e du ä st, e su he , o i h die Wi kli hkeit a di de
Ideal glei hfä de, u d so iellei ht ei e T au e i hte . Ge iß ü de, so hoffte i h, ei eue Ei d u k de
e ste e lös he ; de diese a i u e t ägli h ge o de . I h su hte dich auf und sah dich wieder; zum
U glü k! Als i h di h z ei al sah, ollte i h di h tause d al, ollte i h di h stets sehe ! – Wie kann man auf
de A ha ge de Hölle e eile ? – Da gehö te i h i i ht eh a ; it de Fade , de de Teufel i u
die Flügel ges hlu ge hatte, fesselte e jetzt ei e Füße. I h i te, ie du sel st, u he ; e a tete di h i de
Halle ; e spähte di h a de K euz ege , eo a htete di h o de Höhe ei es Tu es. Jede A e d keh te
i h e tzü kte , e z eifelte , o Zau e stets eh efa ge , u glü kli he hei .

Ich erfuhr, wer du seist. Eine Zigeunerin! Wie konnte ich an schwarzer Kunst zweifeln? Ich hoffte, ein
P ozeß ü de i h o Zau e ette . Ei e He e hatte B u o d Ast ezau e t, e ließ sie e e e u d a d
geheilt. I h ußte dies u d ollte das Mittel e su he . A fa gs ließ i h di u de Platz o Not e-Dame
verbieten; denn ich hoffte, dich zu vergessen, wenn du nicht wiederkehrtest. Du kehrtest dich nicht daran und
erschienst dort aufs neue. Da wollte ich di h e tfüh e u d e su hte es ei es Na hts. Wi hatte di h s ho , als
de s hä dli he Offizie ka u d di h ef eite. Da ega ei U glü k, dei es u d sei es. E dli h, da i h i ht
eh ußte, as i h tu u d as aus i e de sollte, ga i h di h ei dem Offizial als Hexe an und hoffte, wie
B u o d Ast geheilt zu e de . Au h hegte i h ei du kles Gefühl, de P ozeß e de di h ei e Hä de
ü e liefe ; i Gefä g isse ä st du ei , do t ko test du i i ht e ts hlüpfe , i h esäße di h, ie du so
la ge i h esaßest. Tut a Böses, so da f a i ht ei halte . Das ä e Wah si ! Das hö hste Ve e he
s hafft Wah si de F eude. Ei P ieste u d ei e He e, die si h auf de St oh ü del des Ke ke s e ei ige .

Darum zeigte ich dich als Hexe dem geistlichen Gericht an. Damals erschreckte ich dich, wenn ich dich
a t af. De Pla , de i h spa , de Stu , de i h ü e dei e Haupte a sa elte, e tfuh i i D ohu ge
und Blitzen. Doch ich schwankte. Mein Plan zeigte mir furchtbare Seiten, vor denen ich schauderte.

Viellei ht hätte i h auf ei e s heußli he Geda ke e zi htet, iellei ht ä e e i ei e Gehi


e t o k et, oh e F ü hte zu t age . Stets, da hte i h, e de es o i a hä ge , de P ozeß zu e folge ode
fallen zu lassen. Doch jede öse Geda ke ist u e ittli h u d est e t, zu Tatsa he zu e de ; u d da, o i h
i h all ä htig glau e, ist das Ve hä g is ä htige als i h. A h, a h, das Ve hä g is e g iff di h, ü e liefe te
di h de fu ht a e Räde de Mas hi e, die i h i Du kel aute. Hö e, jetzt i i h de E de ahe.

Ei st sah i h a ei e so ige Tage ei e Ma o ü e gehe , de dei e Na e la he d aussp a h,


u d de Wollust aus de Auge li kte. Ve da u g! I h folgte ih . Du ke st de E folg.

Er schwieg. Das Mäd he ko te u ei Wo t aussp e he : „Oh ei Phoe us!

„Ne e de Na e i ht , sp a h de P ieste u d d ü kte heftig ih e A . „Sp i h ih i ht aus! Wi


U glü kli he ! De Na e stü zte u s alle itei a de i s Ve de e ! – Ode ei ! Wi stü zte uns alle
itei a de i s Ve de e du h das u e klä a e Spiel des Ve hä g isses! – Du leidest Schmerz; nicht wahr? –
Di h f ie t; du e li dest i Du kel; ei Gefä g is u s hließt di h; a e i dei e I e st ahlt o h Li ht,
wenn es auch nur die kindli he Lie e fü de al e e Me s he ist, de dei He z esitzt. Mei e Ke ke t age
ich in der Brust, in mir ist Winter, Eis, Verzweiflung; Nacht herrscht in meiner Seele. Ahntest du, wie ich litt? Bei
dei e P ozeß a i h gege ä tig u d saß auf de Ba k des Offizials. U te ei e P ieste kapuze k ü te si h
ei Ve da te . Gege ä tig a i h, als du he ei gefüh t, gege ä tig, als du e hö t u dest. Mei
Ve e he , ei e Galge s haute i h auf dei e Sti . Bei jede Zeuge e hö , jede Be eis, jeder
Ve ha dlu g a i h gege ä tig; jede dei e S h itte auf de Wege des S h e zes ko te i h zähle . Do t
a i h als das eiße de Tie . – Oh! Die Folter hatte ich nicht geahnt. – Hö e! I h folgte di i die Ka e de
Schmerzen. Ich sah dich entkleiden u d u te de s heußli he Hä de des Folte e s. I h sah dei e Fuß. Ih
küsse zu kö e , hätte i h ei Rei h hi gege e ; ei Haupt ü de i h it E tzü ke u te ih
zerschmettern, ich sah ihn im furchtbaren spanischen Stiefel, der die menschlichen Glieder zu blutigem Kot
uets ht. I h U glü kli he ! Wäh e d i h dies e li kte, t ug i h u te ei e Ma tel ei e Dol h u d
ze fleis hte da it ei e B ust. Als du s h iest, stieß i h ih i s Fleis h! Sieh, die Wu de lutet o h.

E iß sei P ieste ge a d auf. Seine Brust war wirklich wie von einer Tigerklaue zerfleischt, und in der
Seite klaffte ei e zie li h g oße Wu de! Die Gefa ge e fuh s haude d zu ü k.
„Oh! ief de P ieste , „Mäd he , ha e Mitleid it i ! Du ah st i ht, as U glü k ist! Ei Weib zu
lie e ! Zu fühle , ie a fü das ge i gste Lä hel Blut, Le e , Heil, U ste li hkeit u d E igkeit hi ge e
kö te! Wel h ei S h e z, Kö ig, Kaise , E gel, Gott i ht zu sei , u als ei g öße e Skla e ih zu Füße zu
sinken! Tag und Nacht in Träu e u d Geda ke a sie zu s h elge u d da zu sehe , ie si h si h i ei
Soldate kleid e lie t! U d ih u ei P ieste kleid iete zu kö e , o de sie s haude t! Wüte d aus
Eife su ht, a i h gege ä tig, als sie a ei e ele de Pi sel o P ahlha s alle S hätze ih e Lie e u d
S hö heit e s h e dete! I h s haute, ie de Lei , ei desse Fo i h e t e e, ie dei süße Buse , dei
Fleis h u te de Küsse ei es a de zitte te u d e ötete. Oh Hi el! We i h a die S hulte , die au e
Haut, die laue Ade da hte, k ü te i h i h oft auf de Pflaste ei e Zelle, u d alle Lie kosu ge , die
i h fü di h e t äu te, füh te di h u zu To tu ! Mi allei gela g es, di h auf das lede e Bett zu st e ke !
Mei Gefühl e pfa d die Za ge de Hölle! Glü kli h de , de a z is he z ei B ette ze sägt, de a it
Pfe de ze eißt. Ke st du die Qual, die i la ge Nä hte , ko he de Ade , ei ze sp i ge des He z, Zäh e,
die die Hä de ze fleis he , e s haffe ? A h, die u e ittli he Folte e keh e u aufhö li h it Geda ke de
Lie e, Ve z eiflu g u d Eife su ht iede . Mäd he , ü e G ade! Nu fü ei e Auge li k. A h, u ei e ig
As he fü diese Glut! T o k e de S h eiß, de o ei e Sti e i t! Ha e Mitleid, Mäd he , ha e Mitleid!

De P ieste älzte si h i Wasse des Fuß ode s u d a te it de S hädel gege die E ke de


stei e e Stufe. Als e e s höpft u d keu he d s h ieg, iede holte sie hal laut: „Oh ei Phoe us!

Der Priester schleppte sich zu ihr auf den Knien.

„I h flehe di h a ! Bist du i ht oh e He z, so stoße i h i ht zu ü k! I h lie e di h! I h i eh als


ele d! U glü kli he, sp i hst du de Na e , da ist es i , als ü de die Fi e ei es He ze s u te dei e
Zäh e ze ie e . G ade! Sta st du aus de Hölle, so gehe i h do thi it di ; die Hölle ist ei Pa adies,
e li ke i h di h do t; dei A li k e tzü kt i h höhe als de A li k Gottes! Sp i h! Du illst i ht! I h
äh te, a Tage, o ei Wei sol he Lie e e s h ähte, üßte si h Be ge ewegen. – Oh, wenn du wolltest!
Wie glü kli h kö te i sei . Wi fliehe ! Wi ähle u s de O t auf de E de, o die s hö ste So e s hei t,
o die s hö ste Bäu e lühe , u d o de Hi el stets heite lei t. Wi olle u s lie e , u se e Seele
ineina de gieße , it u auslös h a e Du st, u aufhö li h aus de ie e siege de Be he de Lie e
s hlü fe !

Sie u te a h ih it laute , fu ht a e La he . „Seht do h, Vate ! Blut fließt aus Eue Nägel !

Einige Augenblicke war der Priester verstei e t u d heftete sei Auge sta auf die Ha d. „Ja , ega e
e dli h it so de a sa fte To e, „ es hi pfe i h, spotte ei e ! A e ko , ko ! Eile! Mo ge , sage
i h di . Du ke st de Galge des G eplatzes. E ist e eit. Wie fu ht a ! Du auf de Karren! Gnade! – Noch
nie habe ich es so empfunden, wie sehr ich dich liebe. – Oh, folge mir! Du kannst mich lieben, wenn ich dich
gerettet. Du kannst mich hassen, wenn du willst! Aber komm. Morgen! Morgen! Der Galgen, dein Tod! – Rette
di h! S hö e ei e!

Wild ergriff er ihren Arm; er wollte sie fortschleppen. Sie blickte ihn starr an. – „Wo ist ei Phoe us? –
„A h! ief de P ieste , „du ist oh e Mitleid! – „Wo ist ei Phoe us? iede holte sie kalt. – „Tot. – „Tot!
sprach sie erstarrt und unbe egli h: „Wa u ollt Ih , daß i h le e?

E hö te i ht. – „Ja , sp a h e zu si h sel st, „e uß tot sei . Die Kli ge d a g tief ei ; i h glau e, das
He z e üh te i h it de Spitze. Oh, i h fühle du h u d du h sel st it de Spitze des Dol hes!

Wie ei e Tige i e ho si h das ju ge Mäd he u d stieß ih it ü e atü li he K aft a die Stufe de


Treppe. – „Fo t, U geheue ! Mö de ! Laß i h ste e ! U se Blut sei ei e ige Fle ke a dei e Sti ! Dei
sein! Nie, nie! Nichts wird uns vereinen, sel st i ht die Hölle! Sei e flu ht! Nie! De P ieste tau elte zu
T eppe. S h eige d löste e sei e Füße aus de Falte sei es Kleides, ah sei e Late e u d stieg la gsa die
Stufe hi a , die zu Tü füh te . E öff ete sie u d gi g. Plötzli h sah das Mäd he , ie sei Haupt ü e de
ih ige iede e s hie ; fu ht a a sei Ausd u k, u d sie e ah de ö hel de Ruf: „I h sage di , e ist
tot!

Sie fiel it de A tlitz zu Bode , u d a e ah kei a de es Ge äus h i Ke ke , als das Fallen der
Wassertropfen, die auf den Pfuhl im Dunkel hinabsanken.

34. Die Mutter

Es gibt wohl nichts Lieblicheres als die Gedanken, die im Herzen einer Mutter erwachen, wenn sie den
klei e S huh ih es Ki des e li kt, hauptsä hli h, e diese ei S huh fü de So tag, fü Feste, ei
Taufschuh, bis zur Sohle gestickt ist, womit das Kind noch keinen Schritt tat. Ein solcher Schuh besitzt soviel
A ut u d Zie li hkeit, daß es u ögli h s hei t, it ih zu gehe ; de Mutte s hei t es da , als o sie ih
Ki d e li kte. Sie lä helt ih zu, küßt ih , sp i h it ih , f agt si h sel st, o ei so klei e S huh ögli h sei. Ist
das Ki d a ese d, so ge ügt de zie li he S huh, de Mutte das gelie te u d ze e hli he Ges höpf o
Auge zu füh e . Sie glau t es gesu d, lä hel d, heite , it za te Hä de , u de Kopf, ei e Lippe ,
heiteren, blauen Augen zu erblicken. Hat aber die Mutter ihr Kind verloren, so wird der kleine Schuh statt eines
Bildes de Zä tli hkeit u d F eude ei Gege sta d de Pei fü das Mutte he z. Ni ht die Ha d ei es E gels hält
ihr ihn vor, sondern die Kralle eines Teufels.

A ei e s hö e Mai o ge hö te die Klaus e i i Tou -Rola d ei Kli e o Wage äde u d


Eise e k auf de G eplatz. Sie kü e te si h kau da u , legte ih e Haa e ü e die Oh e , da it sie i ht
eh hö e, u d fuh fo t, de le lose Gege sta d, de sie seit fü fzeh Jah e a etete, zu et a hte . De
klei e S huh a , ie i s ho sagte , fü sie die Welt. Bei ih sollte ih e Geda ke is zu Tode e eilen.
Wie iel itte e Ve ü s hu ge , üh e de Klage , Ge et u d S hlu hze sie ei diese klei e Stü k
osafa e e Atlas ge Hi el sa dte, hat allei je e düste e Höhle des Tou -Rolland erfahren. An dem Morgen
s hie de S h e z o h heftige als ge öh li h ei ih he o zu e he , u d a e ah auße , ie sie it
he zze eiße de , laute , ei fö ige Sti e klagte.

„Oh To hte , sp a h sie, „ ei e To hte ! Mei lie es, teu es Ki d, i h e de di h ie eh sehe . Es ist
vorbei! Nie werde ich dich wiede sehe ! No h i e s hei t es i , als ä e es e st geste ges hehe . Gott!
Gott! Wa u ah st du sie i so s h ell! Hättest du sie i do h i ht gege e ! Weißt du i ht, daß die Ki de
ei Teil u se es Lei es si d, u d daß Mütte , de e a sie i t, nicht mehr an Gott glauben? – Ich
U glü kli he, daß i h a de Tage ausgi g! Oh He ! He ! Du sahst sie ie, e sie sauge d, lä hel d a
ei e B ust uhte. Gott! Hättest du das gesehe , du hättest Mitleid gefühlt it ei e E tzü ke u d i
nicht die ei zige Lie e ge o e , die ei e He ze e lie . Wa i h ei so ele des Ges höpf, He , daß du
i h i ht a s haue ko test, e o du i h e da test? A h! A h! De S huh! Wo ist de Fuß? Wo ist ei
Ki d? To hte ! He , gi sie i zu ü k, auf ei en Tag, eine Stunde, eine Minute! Nur auf eine Minute, und dann
e stoße i h auf e ig i die Hölle! Mei e K ie si d u d du h fü fzeh Jah e la ges Ge et. Ist das i ht
ge ug de Buße! Oh, üßte i h, o u ei Zipfel dei es Kleides si h hi s hleppt, do t klammerte ich mich an mit
eide Hä de , u d du üßtest i ei Ki d zu ü kge e ! Oh He , ha Mitleid; ka st du ei e a e Mutte
zu fü fzeh jäh ige Todes ual e u teile ? Heilige Ju gf au! Hi elskö igi , a h, gi i ei Jesuski d. Ma
stahl es, fraß es auf ei e Heide, t a k sei Blut, e agte sei e K o he ! Heilige Ju gf au, e a e di h ei e !
Oh ei e To hte ! Was hilft es i , daß sie i Pa adiese eilt! I h ill kei e E gel, i h ill ei Ki d! He ,
bewahre mir mein Kind! Sieh, meine Arme sind zernagt; hat Gott kein Mitleid? Oh, gib mir nur Salz und
s h a zes B ot it ei e To hte , sie i d i h glei h de So e e ä e . A h Gott! He , i h a ei e
Sü de i , du h ei e To hte ad i h a e fo . Fü sie a i h oll Lie e u d Gottesfurcht; wenn sie
lä helte, glau te i h de Hi el zu s haue . Kö te i h u ei al, ei ei zig al de S huh ü e de s hö e
Fuß ziehe , da ü de i h ste e , di h, heilige Ju gf au, seg e d. – Fü fzeh Jah e! Jetzt ä e sie e a hse .
– U glü kli hes Kind! Nie werde ich dich wieder erblicken! Nicht einmal im Himmel! Dort darf ich nicht eintreten!
Oh, el h Ele d! Nu ih S huh! Sie ist fü i h auf e ig e lo e .

Die U glü kli he e g iff de S huh, sei Jah e zuglei h T ost u d Ve z eiflu g, u d ih e Brust schien wie
am ersten Tage durch Schluchzen springen zu wollen. Der Schmerz altert nicht, ob die Trauerkleider auch
abgenutzt verbleichen; das Herz bleibt ewig verdunkelt. In dem Augenblick drangen frische, heitere
Kinderstimmen in ihre Zelle. Ein Kna e sagte: „Heute i d die Zigeu e i gehä gt.

Mit de s h elle Sp u ge, ie die K euzspi e si h auf die Fliege stü zt, a sie a de Luke. Sie sah
eine Leiter am Galgen, und der Henker legte die durch Regen verrosteten Ketten zurecht. Einiges Volk st and in
der Runde.

Die Ki de a e s ho eit e tfe t. Die Klaus e i su hte it de Bli k ei e de Vo ü e gehe de ,


u ih ef age zu kö e . Plötzli h e e kte sie seit ä ts o ih e Zelle ei e P ieste , de de A s hei
a h i de öffe tli he Gebetbuch las, der sich aber wirklich weit weniger um das vergitterte Buch
ekü e te als u de Galge , ohi e o Zeit zu Zeit ei e düste e Bli k a f. Sie e ka te i ih de
Archidiakonus von Notre-Dame, den heiligen Mann.

„Vate , f agte sie, „ e i d gehä gt? De P ieste sah sie a u d a t o tete i ht. Sie iede holte
ih e F age; da sagte e : „I h eiß i ht. – „Ki de sagte , es ä e ei e Zigeu e i . – „I h glau e, ja.

Da a h Pa uette la Cha tefleu ie i das Gelä hte ei e H ä e aus. – „S h este , sp a h de P ieste ,


„Ih haßt ohl die Zigeu e i e ? – „O i h sie hasse, sie si d He e u d stehle Ki de . Sie f aße ei e
To hte , ei Ki d, ei ei ziges Ki d! I h i oh e He z! Sie f aße ei He z! Sie a fu ht a . De P iest er
betrachtete sie mit kaltem Blick.

„Ei e eso de s hasse i h , ega sie aufs eue, „u d e flu he sie, ei Mäd he i de Alte , i de
jetzt ei e To hte sei ü de, hätte die Mutte je e diese i ht gef esse . So oft die ju ge Vipe ei ei e
Zelle o ü e geht, egt si h i i das Blut.

„Nu S h este , f eue di h , sp a h de P ieste , sta ie ei e Statue, „du i st sie ste e sehe .

Sein Haupt fiel nieder auf die Brust, und er entfernte sich langsam. Die Klausnerin rieb sich vor Freude
die Hä de. „I h hatte es ih o he gesagt, daß sie die Leite do t hi aufsteige ü de! Da k di , P ieste ! ief sie
aus.

Da gi g sie it g oße S h itte , it fliege de Haa , it fla e de Auge o ih e Luke auf u d


a , sie stieß die Maue it ih e S hulte u d gli h ei e Wölfi i Käfig, die la ge gehu ge t hat u d e kt,
es nahe die Stunde ihrer Mahlzeit.
. Drei ers hiede ge ildete Mä erherze

Phoe us a ü ige s i ht gesto e . Me s he sei e A t ha e ei zähes Le e . Als Meister Philipp


Lheulie , auße o de tli he Ad okat des Kö igs, de a e Es e alda gesagt hatte: e sti t, a es o sei e
Seite I tu ode S he z. Als de A hidiako us de Ve u teilte iede holte: e ist tot, ußte e es z a
keineswegs, glaubte es abe , e h ete da auf, u d z eifelte i ht da a , eil e die Hoff u g hegte. Ge iß
ko te a au h i ht o ih e a te , daß e de Mäd he , das e lie te, gute Na h i ht o sei e
Ne e uhle ü e i ge sollte. Jede Ma hätte a sei e Stelle e e so gehandelt.

Alle di gs a die Wu de des Haupt a s gefäh li h ge ese , a e do h i ht i de G ade, ie de


A hidiako us es hoffte. De Heilkü stle , zu de die Soldate de Wa he ih i e ste Auge li ke get age
hatte , fü htete a ht Tage la g fü sein Leben und sagte ihm dies sogar in lateinischer Sprache. Jugendkraft
hatte aber die Oberhand behalten, und wie es oft, ungeachtet aller Annahmen geschieht, hatte die Natur es sich
ei falle lasse , de K a ke zu ette u d de A zt zu e höh e . Wäh end er noch auf seinem Bett lag, hatte
e das e ste Ve hö o Philipp Lheulie u d de U te su hu gs i hte des geistli he Ge i hts ü e sta de ,
si h au h da ei i ht e ig gela g eilt. Als e dahe a ei e heite Mo ge si h e ht gut efa d, ließ e dem
Apotheke sei e golde e Spo e als Bezahlu g zu ü k u d a hte si h aus de Stau e. Ü ige s a dies
du haus kei Hi de is hi si htli h de U te su hu g. Die da alige Ri hte ekü e te si h du haus i ht
u Vollstä digkeit i ei e K i i alp ozeß. Sie ollte eite i hts, als daß de A geklagte gehä gt u de.
Nun hatten ja aber die Richter schon genug Beweise gegen Esmeralda. Sie glaubten, Phoebus sei tot, und das
ge ügte. Phoe us sei e seits a au h i ht eit geflohe , so de ega si h ga z einfach nach Queue-en-Brie
i Isle de F a e, ei ige Meile o Pa is e tfe t, o sei e Ko pa ie i Ga iso lag. Ü ige s a ih
du haus i hts da a gelege , ei de P ozesse zu e s hei e . E hegte ei du kles Gefühl, do t e de e si h
lä he li h a he . Ü ige s ußte e sel st i ht e ht, as e o de Sa he de ke sollte. E e i ht f o ,
a e desto eh a e gläu is h, ie jede Soldat, de u Soldat ist, a e , e e si h die Sa he eda hte,
i ht ga z ü e die Ziege, das so de a e Zusa e t effe it Es e alda, ü e die e e so so de a e Weise,
ie sie ih ih e Lie e e ate ließ, ü e ih e Ge u t als Zigeu e i u d ü e das Gespe st i ei e . E e li kte
i de Ges hi hte eh Zau e ei als Lie e, hielt die Zigeu e i fü ei e He e u d de S h a z o k fü de Teufel;
e e uhigte si h ald ü e die Zau e i Es e alda ode Si ila , ie e sie a te, ü e de Dol hsti h de
Zigeu e i ode des Gespe stes u d ü e de Ausga g des P ozesses. So ald sei He z i diese Hi si ht f ei
war, nahm Fleur-de-Lys ihren alten Platz dort wieder ein; so erschien denn eines Morgens der liebende Ritter vor
de Tü des Hauses Go delau ie , a d sei Pfe d a ei e Ri g de Halle u d stieg u te die T eppe zu sei e
Verlobten hinan.

Diese war allein bei ih e Mutte . Die Sze e it de He e, de Ziege, de e ü s hte Alpha eth u d
des Phoebus lange Abwesenheit waren ihr seitdem immer im Kopf herumgegangen. Als sie aber den Hauptmann
ei t ete sah, fa d sie sei Wa s so eu, sei Weh gehe k so glä ze d, sei e Ausd u k so leide s haftli h, daß
sie o F eude e ötete; sie a s hö e als je. Ih e Haa e a e e tzü ke d geflo hte ; sie t ug ei
himmelblaues Kleid, wie es den Blondinen so gut steht, und ihr Auge schwamm in verliebtem Schmachten. Das
Mäd he saß a Fe ste u d sti kte o h i e a ih e Neptu sg otte. De Haupt a eugte si h ü e die
Leh e ih es Stuhls, u d sie s h älte it hal lie kose de To : „Böse Ma , a u seid Ih seit z ei Mo ate
i ht geko e ? „ – „I h s h ö e Eu h , e ide te Phoe us ei e ig e lege , „Ih seid so s hö , u sel st
ei e E z is hof s h e ütig zu a he . – Sie ußte lä hel . – „S ho gut, s ho gut! Laßt jetzt ei e
S hö heit, ie sie ist, u d a t o tet. Wah haftig, ei e S hö heit uß g oß sei ! – „Nu gut, liebe Kusine, ich
ußte a h ei e Ga iso zu ü k. – „Wohi ? U d a u ka t Ih i ht, A s hied zu eh e ? – „I h
ußte a h Queue-en-B ie.
Phoe us a e tzü kt, daß die e ste F age ih Gelege heit ga , die z eite u ea htet zu lasse .

„Das ist ja ga z i de Nähe. Wa u esu htet Ih i h i ht ei ei ziges Mal?

Hier war Phoebus wirklich verlegen.

„I h u de a gehalte … du h de Die st … u d i h a au h k a k, s hö e Kusi e.

„K a k? f agte sie e s h e kt.

„Ja … e u det.

„Ve u det?

Das a e Mäd he e s h ak heftig. „Nu ja , sp a h Phoe us i a hlässige To , „es a ga i hts,


ei Za k u d ei Dege stoß. Was gilt Eu h das!

„Was i das gilt? ief Fleu -de-L s u d e ho ih e i T ä e s h i e de Auge . „A h! Ih sagt mir


i ht, as Ih hie ü e de kt. Was a das fü ei Dege stoß? I h uß alles isse . – „Gut, lie e Kusi e. I h
za kte i h it Mah F d , de Leut a t o St. Ge ai -en-Laye. Wir hackten einander einige Zoll Hau vom
Lei e. Weite a es i hts!

De Haupt a ußte seh ohl, als e so log, ei e Eh e sa he he e stets ei e Ma i de Mei u g


einer Dame. Wirklich sah ihm auch Fleur-de-L s o Fu ht, Be u de u g u d Ve g üge e egt, i s Gesi ht.
Sie war aber noch nicht ganz beruhigt.

„Seid Ih au h ga z geheilt, ei Phoe us? I h ke e Mah F d i ht, – a e e ist ei häßli he Ma .


Wohe ka de de Za k?

Hie ega Phoe us, desse Pha tasie e e kei e S höpfu gsk aft esaß, i kli h i Ve lege heit zu
geraten, wie er seine Heldentat du hfüh e sollte. „Oh! … as eiß i h … ei Ni hts, ei Wo t … ei Pfe d! … –
S hö e Kusi e , a h e plötzli h a , u de Gesp ä h ei e a de e We du g zu ge e , „ as edeutet de
Lä auf de Platz?

Er trat ans Fenster. – „Oh Gott, s hö e Kusi e, el h ei Ged ä ge!

„I h eiß es i ht , sp a h Fleu -de-L s, „ ie es s hei t, soll ei e He e o de Ki he öffe tli h Buße


tu , u a hhe gehä gt zu e de .

„Oh Gott Jesus! sp a h die Mutte , „jetzt gi t es so iel He e , daß a sie e e t, oh e ihre Namen
zu ke e . Es ä e dassel e, als ollte a alle Na e de Wolke a Hi el isse . Ü ige s ka a
da ü e uhig sei . Gott füh t ge au Bu h. – Die alte eh ü dige Da e sta d auf u d öff ete das Fe ste . –
„Gott! ief sie aus, „Phoe us, Ih ha t e ht. Wel h ei e Masse Pö el! Soga auf de Dä he ! Gott sei gelo t!
Wißt Ih , Phoe us, das e i e t i h a die Zeite ei e Juge d, a de Ei zug Kö ig Ka ls VII., ei de au h
sol h Ged ä ge a . I h eiß i ht eh , i el he Jah e. We i h Eu h das e zähle, so s hei t Eu h das ohl
seh alt, i a e o h seh eu. Oh, das Ged ä ge a o h ä ge als jetzt u d gi g soga is a das Da h des
To es St. A toi e. De Kö ig itt it de Kö igi hi te auf de Sattel, u d so alle Hoheite u d He schaften.
Ich erinnere mich noch, man lachte sehr, weil neben Amanyon de Garlande, die von kurzem Wuchs war, ein
Ritte o iese hafte Gestalt saß, de die E glä de haufe eise getötet hatte. Das a s hö . Es a ei e
P ozessio alle f a zösis he Edelleute it ih e O ifla e , Ritte it Fah e u d Ba e . Was eiß i h?
A h! Wie eh ütig ist de Geda ke, daß es da als so iel S hö es ga , u d daß jetzt alles dies e s h u de
ist!

Die eide Ve lie te hö te de eh ü dige Wit e s ho la ge i ht mehr zu. Phoebus hatte sich
iede ü e die Stuhlleh e sei e Ve lo te ge eugt u d ehauptete so ei e lie li he Poste , o o sei
lüste es Auge i alle Öff u ge des Lei he s o Fleu -de-Lys drang.

„Phoe us , sp a h plötzli h leise Fleu -de-Lys, „i d ei Mo ate e de i hei ate ; s h ö t i , daß


Ih ie ei a de es Mäd he lie tet.

„S hö e E gel, i h s h ö e es Eu h! I h s h ö e es Eu h! u d sei leide s haftli he Bli k e ei te


sich, um Fleur-de-L s zu ü e zeuge , it de auf i htigen Ton seiner Stimme. Vielleicht glaubte er es selbst in
de Auge li ke. E tzü kt, die Ve lo te i so gute Ei e stä d is zu sehe , e ließ die gute Mutte das
Zi e , u i ge dei häusli hes Ges häft zu eso ge ; Phoe us e e kte es, u d die Ei sa keit machte den
utige Haupt a so küh , daß so de a e Geda ke ih i de Kopf ka e . Fleu -de-Lys liebte ihn; er war
ihr Verlobter; sie war mit ihm allein im Zimmer; seine alte Neigung war wieder erwacht, zwar nicht mit aller
Frische, aber mit aller Glut; au h ist es ja kei g oßes Ve e he , e a o sei e Ko , e es o h
g ü ist, ei e ig speist; i h eiß i ht, o ih de glei he Geda ke du h de Kopf gi ge , a e Fleu -de-Lys
u de plötzli h du h de Ausd u k sei es Bli kes e s h e kt. Sie sah i Zi e u he u d e e kte, daß ih e
Mutte si h e tfe t hatte. „Gott! ief sie, s ha ot u d u uhig; „Wie heiß! – „Ja ohl , sagte Phoe us, „die
Mittagsso e s hei t. Wi au he ja u die Vo hä ge he a zulasse . – „Nei , ei , ief die a e Klei e, „i h
eda f i Gege teil de f is he Luft! Wie ei Reh, el hes o eite die Meute itte t, sp a g sie auf,
öff ete das Fe ste u d eilte auf de Balko . Phoe us folgte ih ei e ig e d ießli h. De Platz o Not e-
Dame, nach dem der Balkon, wie wir wissen, hinausging, zeigte in dem Augenblick ein sonderbares und
u heil olles S hauspiel. Ei u geheu es Ged ä ge, el hes aus alle e a h a te St aße he eiflutete, füllte
de g öße e Platz. Die eite To e de Ki he a e ges hlosse u d ildeten einen Gegensatz zu den vielen
Fe ste des Platzes, die offe sta de u d u zählige Köpfe zeigte .

Die O e flä he dieses Ged ä ges a g au, s h utzig u d e dfahl. Das e a tete S hauspiel a
offenbar eines von denen, die die niedrigste Hefe der Be ölke u g he eizulo ke pflege . Ei s heußli he Lä
erhob sich aus dem Gewimmel gelber Kopfbedeckungen und struppiger Haare. Vo Zeit zu Zeit durchdrang eine
s ha fe, i ie e de Sti e de allge ei e Lä . „Ohe! He! Matthieu Valif e, e i d da gehä gt? – „Pi sel!
Es ist u die Buße i Sü de he de. Gott spu kt ih Latei i s Gesi ht. Willst du de Galge sehe , so geh auf
de G eplatz. – „Na hhe . – „Sag , ist es ah , hat sie i ht ei hte olle ? – „Ja, so s hei t es. – „Das
Heide äd he ! –

„He , das ist so Sitte. De Bailli des Palais ü e gi t de e u teilte Ve e he zu Hi i htu g, e e


ei Laie ist, de P ot o Pa is; ist es ei Geistli he , de Offizial des Bis hofs. – „I h da ke Eu h, He .

„Gott! ief Fleu -de-L s, „das a e Ges höpf.

Diese Geda ke ga de Bli k, de sie ü e das Volk s h eife ließ, ei e t au ige Ausd u k. De
Haupt a es häftigte si h u te des eh it ih als it de Pö elhaufe u d ze k itte te das Ba d ih es
Gü tels. Sie a dte si h itte d u d lä hel d zu ih u . – „Bitte, Phoe us, laßt i h. We ei e Mutte
iede ei t äte, sähe sie Eu e Ha d.

In diesem Augenblick schlug die Glocke von Notre-Da e la gsa z ölf Uh . Ei Mu el de


Zufriedenheit erhob sich im Volke. Die letzte Be egu g des z ölfte S hlages a kau e los he , als alle
Häupte si h ie Woge o de Wi de auf i htete . De Ruf: „Da ist sie! e s holl o Dä he , Fe ste u d
vom Pflaster.

Fleur-de-L s hielt eide Hä de o s Gesi ht, u i ht zu sehe . „S hö e , sp a h Phoe us, „ ollt Ih


iede he ei t ete ? – „Nei , e ide te sie u d öff ete aus Neugie iede die Auge , die sie aus S heu
geschlossen hatte. Ein Karren, gezogen von einem starken normannischen Gabelpferd, das durch ein violettes
Tu h it eiße K euze ga z e hüllt a d, ka auf de Platz. Mit Hie e ah te die Se gea te de Wa he
ihm den Weg. Neben dem Karren ritten mehrere Beamte der Gerechtigkeit und der Polizei; an ihrer Spitze
paradierte Meister Jacques Charmolue. Auf dem unheilvollen Wage saß ei Mäd he it auf de Rü ke
gebundenen Armen; kein Priester befand sich ihr zur Seite. Sie war im Hemde, ihr langes schwarzes Haar (damals
a es Sitte, das Haa e st u te de Galge a zus h eide fiel ih ü e de Na ke u d die hal e t lößt en
Schultern.

Ü e diese oge de Haa s hla g ei di ke , auhe u d g aue St i k ei e K ote u d ollte si h


u ih e s hö e Hals, ie ei Rege u u ei e Blu e. Auf de St i k glä zte ei klei es A ulett o
g ü e Glas, das a ih ohl deshal gelassen hatte, weil man einem Sterbenden nichts verweigert. Die
Zuschauer von den Fenstern konnten im Karren ihre nackten Beine erkennen, die sie mit dem instinktartigen
S ha gefühl ei es Wei es u te si h zu e e ge su hte. Zu ih e Füße lag ei e kleine geknebelte Ziege. Die
Ve u teilte hielt ih lose ge u de es He d it de Zäh e . Es s hie , sie e pfa d ih U glü k o h
schmerzlicher, da sie allen Blicken so nackt preisgegeben ward. Ach! Die Scham gilt nichts in so furchtbaren
Lagen.

„Jesus! sp ach heftig Fleur-de-L s, „seht do h, s hö e Vette , es ist die a s heuli he Zigeu e i it de
Ziege. So sp e he d a dte sie si h u ; e hatte das Auge auf de Ka e geheftet u d a seh laß.

„Wel he Zigeu e i ? f agte e sta el d. – „Wie! E i e t Ih Eu h i ht … – Phoebus unterbrach sie:


„I h eiß i ht, as Ih ei t.

E ollte zu ü kt ete , allei Fleu -de-L s, de e Eife su ht o h kü zli h du h diese Zigeu e i so


heftig erregt ward und jetzt wieder erwachte, warf ihm einen durchdringende ißt auis he Bli k zu. Sie
e i e te si h du kel, sie ha e gehö t, ei Haupt a sei i de P ozeß e i kelt.

„Was ha t Ih ? f agte sie Phoe us, „es s hei t, dies Wei a ht Eu h e lege ? – Phoebus suchte zu
lä hel : „Mi h? Ni ht i ge i gste . Nu , ja. – „So lei t , e ide te sie u e s hütte t; „sehe i eide is
zu S hlusse zu.

De Haupt a ußte u ohl lei e . Ei e ig a d e dadu h e uhigt, daß die Ve u teilte de


Blick von dem Boden des Karrens nicht aufschlug. Es war nur zu ah , Es e alda saß auf de Ka e . Auf diese
letzte Stufe de S h a h u d des U glü ks a sie a e o h i e s hö . I ü ige s hie alles ei ih
u esti t zu s h a ke ; auße de S ha s hie sie du h i hts e egt zu e de , so seh a ih Gefühl
du h stu pfe Ve z eiflu g ge o he . Ih Kö pe fuh ei jede Rüttel des Ka e s i die Höhe ie ei e
Lei he; ih Bli k a düste u d sta . I ih e Augapfel s hi e te z a o h ei e T ä e, diese a e s hie
unbeweglich und gleichsam gefroren.

De düste e Zug du hzog die Masse u te allge ei e Ges h ei de F eude u d de Neugie . Wi


üsse a e als t eue Histo ike e i hte , daß a he, u d sel st die Hä teste , Mitleid e pfa de , als sie die
s hö e, u glü kli he Es e alda e li kte . De Ka ren fuhr in den Vorhof und hielt vor dem Portal. Die Wache
stellte sich an beiden Seiten in Schlachtordnung. Die Menge schwieg, und mitten in dieser angstvollen feierlichen
Stille öff ete si h die eide Flügeltü e des Hauptto es k a e d glei hsa o selbst. Man sah in die tiefe,
düste e, kau du h ei ige Wa hske ze auf de Hauptalta e leu htete Ki he, ie sie si h glei h ei e
fi ste e S hlu d auf de o Li ht st ahle de Platz hi öff ete. Das S hiff a ei sa . Nu i de fe e
Stühle des Cho s sah a u esti t ei ige P ieste köpfe, u d als das Hauptto si h e s hloß, e tö te aus de
Ki he ei laute , e ste , ei tö ige Gesa g, de de Ve u teilte B u hstü ke o Lei he psal e a das Haupt
schleuderte.

Zuglei h e tö te, o Cho geso de t, a de Stufe des Hauptalta s ei e a de e düste e Sti e: „Qui
verbum meum audit, et credit ei qui misit me, habet vitam aeternam et in judicium non venit, sed transit a morte
i ita . Diese Gesa g, de ei ige i Du kel e s h i de de G eise ü e dies s hö e Ges höpf oll Juge d
u d Le e , ie die F ühli gslüfte it ih kosete , sa ge , a die Tote esse.

Das Volk laus hte a dä htig.

Die U glü kli he, e stö te Si es, s hie kei e Vo stellu g o I e de Ki he zu ha e . Ih e


bleichen Lippen regten sich wie zum Gebet, und als ein Henkersknecht auf sie zutrat, um ihr vom Karren
hi a zuhelfe , hö te e , ie sie it leise Sti e sp a h: „Phoe us! Ma a d ih die Hä de los u d ließ sie
vom Karren hinabsteigen mit der auch losgebundenen Ziege, die aus F eude ü e ih e F eiheit laut e ke te.
Ba fuß ußte Es e alda da auf de ha te Pflaste is zu de Stufe gehe . De St i k u ih e Hals
s hleppte hi te ih he u d gli h ei e ih folge de S hla ge. Da hö te de Gesa g i de Ki he auf. Ei g oßes
golde es K euz u d ei e Reihe Wa hske ze setzte si h i Du kel i Be egu g. Ma hö te die Helle a de de
u tgekleidete Tü stehe s halle , u d a h ei ige Auge li ke zeigte si h ei e P ozessio o P ieste i
Meßge ä de u d o Diakonen in Dalmatiken, die mit ernsten Psalmen auf die Verurteilte zuging, den Blicken
de Me ge. Es e aldas Bli k a e eilte u auf de , de o a gi g, u ittel a hi te de K euzt äge . „A h ,
sp a h sie e e d, „de P ieste ist es iede !

Der Archidiako us a es i kli h. Re hts o ih gi g de U te sä ge u d li ks de Sä ge it de


Sta e sei es A tes. E t at o it ü kli gs ge oge e Haupt, it sta e , offe e Auge , u d sa g:

„De e t e i fe i la a i et e audisti o e ea . Et p oje isti me in profundum in corde maris, et


flu e i u dedit e.

Im Augenblick, wo er, in einen weiten Mantel mit silbernem Kreuz gewickelt, unter dem Portal
he o t at, a e so laß, daß a he u te de Zus haue da hte, ei e de a o e Bildsäule der im
Cho e auf G ä e k ie de Bis höfe sei e sta de u d e pfa ge auf de S h elle des G a es die zu Tode
Besti te. Sie, i ht e ige laß u d sta , hatte kau e e kt, daß a ih ei e s h e e, e e de
Wa hske ze i die Ha d ga ; sie hö te i ht die k eis he de Sti e des S h ei e s, de die Bußfo el o las,
u d als a ih sagte, sie üsse A e sage , sp a h sie A e . U ih ei iges Le e u d ei ige K aft
iede zuge e , ußte de P ieste ih ei Zei he ge e , si h zu ähe , u d ih e Wä hte , sich zu entfernen.
Da fühlte sie, ie das Blut ih zu Kopfe stieg, u d ei letzte Zo e tzü dete si h i diese s ho kalte u d
erstarrten Seele.

Langsam ging der Archidiakonus auf sie zu. Auch noch in diesem letzten Augenblick schaute sie, wie sein
Auge, fu kel d o Lüste heit, Eife su ht u d Ve la ge , auf ih e a kte Fo e eilte. Da sp a h e laut:
„Mäd he , hast du zu Gott ge etet, di dei e Sü de u d Fehle zu e zeihe ? – Er neigte sich zu ihrem Ohr
(die Zuschauer meinten, er wolle ih e letzte Bei hte hö e : „Willst du ei sei ? No h ka i h di h ette .

Sie sah ihn mit starrem Blick an. – „Geh, Teufel, ode i h klage di h a . – E lä helte fu ht a : „Ma
i d di i ht glau e , du i st u Ä ge is zu Ve e he hi zufüge : Antworte schnell! Willst du mein
sei ? – „Wo ist ei Phoe us? – „Tot.
In diesem Augenblick erhob der elende Archidiakonus mechanisch sein Haupt, und sah auf dem Balkon
des Hauses Gondelaurier den Hauptmann neben Fleur-de-Lys stehen. Er wankte, fuhr mit de Ha d ü e die
Auge , sah o h ei al hi , u elte ei e Ve ü s hu g, u d alle sei e Züge zoge si h heftig zusa e .

„Gut; du sollst ste e ! Nie a d soll di h ha e , u elte e z is he de Zäh e . Da e ho e die


Hand und rief mit einer Lei he sti e: „I u , a i a a eps, et sit ti i deus ise i o s!

Dies a die fu ht a e Fo el, o it a da als diese düste Ze e o ie s hloß, das Zei he , das
der Priester dem Scharfrichter gab. Das Volk sank auf die Knie.

„K ie Ele so ! iefe die P ieste u te de Spitz oge des Po tals. „K ie Ele so ! iede holte das
Volk it ei e Raus he ü e alle Köpfe, glei h de B ause ei es e egte Mee es. „A e ! sp a h de
A hidiako us. E a dte de Ve u teilte de Rü ke ; sei Haupt sa k auf sei e B ust; e k euzte die Hä de,
und dann sah man ihn mit dem Kreuz, den Kerzen und Priestern unter den dunklen Bogen der Kathedrale
e s h i de , sei e ä li he Sti e e los h all ähli h i Cho it de Gesa ge de Ve z eiflu g: „O es
gurgites tui et flu tus tui supe e t a sie u t.

Die Tore von Notre-Dame standen noch offen und zeigten die Kirche leer, einsam, trauernd, ohne Kerzen
und Gesang.

Die Ve u teilte sta d u e egli h auf ih e Platz u d a tete, daß a sie e g eife. Z ei
gelbgekleidete Mä e , K e hte des He ke s, gi ge auf sie zu, ih die Hä de zu i de . Viellei ht e pfa d die
U glü kli he, als sie de u heil olle Ka e iede estieg, itte e S h e z ü e de Ve lust des Le e s. Sie
erhob ihre roten, trockenen Augen zum Himmel, zu So e u d zu de sil e e Wolke , da li kte sie ü e
die Me ge auf die Häuse … Plötzli h, äh e d de Ma i gel e Kleide ih die A e a d, stieß sie ei
furchtbares Freudengeschrei aus. Dort auf dem Balkon erblickte sie ihren Geliebten, ihren Herrn, ihren Phoebus!
De Ri hte , de P ieste hatte geloge ! E a es sel st, sie ko te i ht lä ge z eifel ; do t sta d e , s hö ,
le e dig, i p ä htige Kleide it de Fede auf de Hut u d de Dege a de Seite.

„Phoe us! ief sie, „ ei Phoe us!

Sie ollte ih die o Lie e u d E tzü ke zitte de A e e tgege st e ke , sie a e ih a e auf


de Rü ke ge u de . Da sah sie, ie de Haupt a die Sti u zelte, ie ei ju ges a ih leh e des
Mäd he it e ä htli he Lippe u d ge eizte Augen ihn anblickte; dann sprach Phoebus einige Worte, die
i ht zu ih gela gte , u d eide e s h a de s h ell hi te de Glastü des Balko s, die ges hlosse u de.

„Phoe us! ief sie auße si h, „du solltest es glau e ! Ei fu ht a e Geda ke e s hütte te sie; sie
e i e te si h, als Mö de i des Haupt a s Phoe us e u teilt zu sei . Bis dahi hatte sie alles e t age , do h
dieser letzte Schlag war zu hart. Besinnungslos fiel sie aufs Pflaster. – „T agt sie zu Ka e , sp a h Cha olue,
„u d a ht de Sa he ei E de!

Nie a d hatte is dahi auf de Gale ie de Kö igsstatue ü e de Spitz öge des Po tals ei e
sonderbaren Zuschauer bemerkt, der bis dahin unbeweglich, mit ausgestrecktem Halse, mit so entstelltem
Gesi ht zuges haut hatte, daß a oh e sei hal otes u d iolettes Kleid ih fü ei es de stei e e
Ungeheuer gehalten hatte, aus deren Rachen seit sechshundert Jahren die Rinnen der Kathedrale sich ausleeren.
Diese Zus haue a i hts e tga ge , as seit z ölf Uh a Po tal si h ereignet hatte. Schon in den ersten
Auge li ke hatte e , oh e daß es je a d e e kte, ei e di ke St i k it K ote , desse Zipfel is auf die
T eppe hi a hi g, a ei Säul he de Gale ie ge u de . Da s haute e uhig zu u d pfiff is eile , e eine
A sel o ü e flog. Plötzli h, als ei He ke sk e ht si h a s hi kte, de Befehl des Meiste s Cha olue
auszufüh e , sp a g e litzs h ell ü e das Gelä de , pa kte de St i k it Füße , K ie u d Hä de , da glitt
er an der Fassade herunter wie ein Rege t opfe , de a ei e Glass hei e hi a i t, stü zte it de
S h elligkeit ei e o Da h gefalle e Katze auf die eide He ke los, s hlug sie it sei e Fäuste zu Bode ,
ho die Zigeu e i it ei e Ha d, ie ei Ki d sei e Puppe, i die Höhe u d sprang mit einem Satz in die Kirche
zu ü k, i de e das Mäd he ü e sei e Haupte hielt u d it fu ht a e Sti e s h ie: „F eistatt!
F eistatt!

„F eistatt! F eistatt! ief au h das Volk. Zeh tause de klats hte i die Hä de, u d Quasi odos
einziges Auge fu kelte o F eude u d Stolz. Diese Lä e e kte die Zigeu e i aus ih e Betäu u g. Sie s hlug
ih Auge auf u d s haute Quasi odo a , s hloß es a e soglei h iede , als s heue sie si h o ih e Rette .
Charmolue, die Henker, die Wache standen erstaunt da. In den Mauern von Notre-Dame war die Verurteilte
u e letzli h. Die Kathed ale a tatsä hli h ei e F eistatt. Auf ih e S h elle e sta jede e s hli he
Gerechtigkeit.

Quasi odo lie u te de Po tale stehe . Sei e eite Füße s hie e auf dem Pflaster der Kirche so
fest zu u zel , ie die ö is he Pfeile . I sei e s h ielige Hä de hielt e das zitte de Mäd he it
so iel Vo si ht, als fü hte e , e ö hte sie ze e he ode k i ke . Es s hie , als fühle e , sie sei za tes,
köstli hes Spielzeug, fü a de e Hä de als fü die sei ige ges haffe . Sei G o e auge se kte si h oll
Zä tli hkeit, S h e z u d Mitleid ald auf ih e Gestalt, ald a e e ho es si h plötzli h fu kel d. Die F aue
lachten und weinten, die Menge jauchzte; denn i de Auge li k zeigte Quasi odo ei e eige tü li he
S hö heit. E , die Waise, das Fi delki d, de Aus u f de Me s hheit, a s hö ; e fühlte si h e ha e u d
stark; er blickte der Gesellschaft, aus der er verbannt war, in die er mit solcher Gewalt eing riff, ins Antlitz; er
empfand, wie er der menschlichen Gerichtsbarkeit die Beute entrissen hatte, wie jene Tiger, Richter, Sbirren,
He e , it de Zäh e i Lee e k i s hte , ie e , de Hefe des Volkes e tsta e d, die Ma ht des Kö igs
mit Gottes Kraft zerbrach.

Na h ei ige Mi ute des T iu phes stü zte Quasi odo it sei e Last i die Ki he hi ei . Das Volk,
das fü i kli he Helde tate stets et as ü ig hat, folgte ih i du kle S hiff it de Bli k u d edaue te,
daß e si h so s h ell sei e Zu uf e tzog. Plötzli h sah a ih a äuße ste Pu kte de Kö igsgale ie iede
zu Vo s hei ko e ; e du hlief sie ie ah si ig, ho das Mäd he auf de A e e po u d ief:
„F eistatt! F eistatt! Wiede ließ das Volk do e de Beifall e eh e . Nachdem Quasimodo die Galerie
du heilt, stü zte e i das I e e de Ki he zu ü k; soglei h a e e s hie e auf de o e e Platte, t ug die
Zigeu e i , lief ie ah si ig u he , u d ief: „F eistatt! Laute Ju el e ho si h aufs eue. E dli h e s hie
er zum dritten Male auf der Spitze des Glockenturms; es schien, als wolle er stolz der ganzen Stadt das gerettete
Mäd he zeige , u d sei e fu ht a e Sti e, die a so selte e ah , u d die e sel st ie hö te, ief is i
die Wolke : „F eistatt! F eistatt! F eistatt!

„B a o, B a o! ief das Volk, u d diese u geheu e Zu uf setzte sel st die Klaus e i a G eplatz i
Erstaunen, die, das Auge auf den Galgen geheftet, noch immer wartete.

36. Das Fieber

Claude Frollo war nicht mehr in Notre-Dame, als sei Adopti soh so ge altsa die e hä g is olle
Schlinge durchschnitt, in der der Archidiakonus sich selbst und die Zigeunerin gefangen hielt. Als er in die
Sak istei t at, iß e die Al a, die Stola, de Cho a tel si h heftig o Lei e, a f sie de e stau te Küste i
die Hä de, e ts hlüpfte du h die Hi te tü des Kloste s u d efahl ei e S hiffe , ih auf das li ke Sei eufe
ü e zusetze . Do t eilte e i die hügelige St aße de U i e sität, oh e zu isse , ohi e gi g, o e a ,
was er da hte u d o e t äu te. E lief i jede St aße, auf die e zufällig t af, oh e sie zu ähle ; e sah si h
glei hsa e i t, get ie e o de s h e kli he G eplatz, o de e du kel fühlte, e liege hi te ih . E
fuhr fort zu fliehen, solange er die Ri g aue de Tü e de U i e sität u d die spä li he Häuse de Vo stadt
e li ke ko te; als a e ei e Bode se ku g ih das e haßte Pa is gä zli h e tzoge hatte, als e si h, auf
hu de t Stu de o de Stadt e tfe t, i Felde u d i ei e Wüste äh e ko te, lie e stehe , u d es
schien, als atme er auf.

Da d ä gte si h fu ht a e Geda ke i sei e Geiste. E du hs haute sei e Seele u d e te. E


da hte a das u glü kli he Mäd he , das e e i htete u d du h das e e i htet a d. E warf einen
e stö te Bli k auf die ge u de e Pfade, auf die das Ges hi k sie eide füh te, is sie a
Durchschneidungspunkte unerbittlich beide aneinander zerschmetterten. Er dachte an die Torheit der ewigen
Gelü de, a die Eitelkeit des Wisse s, de Keuschheit, der Religion, der Tugend, an die Nutzlosigkeit der
Gottesidee. Mit F eude e sa k e i öse Geda ke , u d je eh e si h i sie e tiefte, desto eh e ah e
das Hoh la he des Sata s i sei e He ze . Plötzli h a d e iede laß; de e et a htete die s heußli he
Seite sei e u heil olle Leide s haft, die giftige, age de, hasse de, u e söh li he Lie e, die das Wei u
zu Galge , ih sel st zu Hölle füh te, fü Es e alda das Todesu teil, fü ih die e ige Ve da is. Da
begann er zu la he ; de e da hte, Phoe us le e; de Haupt a sei u te u d heite , t age ei s hö e es
Wa s de je, u d esitze ei e eue Gelie te, die e hi füh e, zu s haue , ie die f ühe e de Tod e leide. Sei
Lacher der Verzweiflung verdoppelte sich, wenn e eda hte, daß o alle le e dige Wese , de e Tod e
e st e te, e u die Zigeu e i i ht e fehlte, das ei zige Ges höpf, das e i ht haßte.

U d e e da iede das Glü k zu ah e su hte, das ih auf de E de hätte zuteil e de kö e ,


ä e e i ht P ieste , ä e sie i ht Zigeu e i , hätte sie Phoe us i ht e li kt u d ih , de A hidiako us,
gelie t; e e da hte, ei Le e oll Heite keit u d Lie e sei au h ih ögli h ge ese ; auf de E de gä e es
hi u d iede glü kli he Paa e, die beim Anblick der Abendsonne oder der gestirnten Nacht am Ufer der
Quelle u d i O a ge hai e u te süße Gesp ä he s h elgte ; hätte Gott es ge ollt, so ä e e it ih ei
geseg etes Paa ge o de . Da ze s h olz sei He z i Zä tli hkeit u d Ve z eiflu g. Da uälte ih de
Geda ke, jetzt sei iellei ht de Auge li k, o die s heußli he Kette, die e a Mo ge e li kte, die
s heußli he S hleife, de s hö e , s hla ke Hals zus h ü te. S h eiß d a g aus alle sei e Po e . Da
lachte er wieder teuflisch, wenn er bedachte, wie er Esmeralda am ersten Tage heiter, sorglos, geputzt, tanzend,
geflügelt, u d a ih e letzte Tage i He d e li kte, ie sie la gsa , it a kte Füße die e kige Leite des
Galgens hinaufstieg. Dies doppelte Bild machte eine sol he Ei d u k auf ih , daß e ei e fu ht a e S h ei
ausstieß.

Wäh e d diese O ka de Ve z eiflu g sei e Seele du hto te, ze iß u d iede eugte, es haute e
i gs u si h die Natu . Zu sei e Füße du hsu hte Hüh e pi ke d ei Gest äu h, st ahle de Käfe e ho e
si h zu So e, ü e sei e Haupte flohe g aue Wolke a Hi el o ü e ; die Tu spitze de A tei St. Vikto
st e te o s hiefe e O elisk e po ; ei Mülle et a htete pfeife d, ie die a eite de S h i ge sei e
Mühle si h egte . Dies tätige, geo d ete, uhige Le e e e kte aufs eue sei e S h e z; e stü zte eite .
Bis zum Abend rannte er durchs Feld. Diese Flucht vor Natur, Leben, Gott und Menschen dauerte den Tag
hi du h. Bis eile stü zte e it de A tlitz zu Bode u d ühlte it de Nägel das e po kei e de Ko
aus de E de. Bis eile sta d e i ei sa e Do fgasse still; da ah e sei Haupt z is he die Hä de,
su hte es o de S hulte zu eiße u d auf de Pflaste zu ze s h ette ; so u e t ägli h a e seine
Gedanken.
Als die So e u te gi g, ü e da hte e sei e Sti u g u d fühlte si h de Wah si ahe. De Stu ,
de i ih o de Auge li k a ütete, o e Hoff u g u d Wille , die Zigeu e i zu ette , e lo e hatte,
ließ ih i ht ei e uhige u d gesu de Geda ke . Sei e Ve u ft a fast gä zli h u te g a e ; i sei e
Geiste weilten nur zwei deutliche Bilder, Esmeralda und der Galgen; alles andere war verdunkelt. Beide
Vorstellungen zeigten ihm eine furchtbare Gruppe; je fester er hierauf alle ih o h ü ige De ku gsk aft
i htete, stieg i pha tastis he Steige u g de Reiz, die S hö heit, das Li ht de ei e , die S h e ke de
a de e , so daß Es e alda ih zuletzt ie ei Ste , de Galge ie ei u geheu e , fleis hlose A e s hie .
Es ist e e ke s e t, daß de U glü kli he äh e d diese Folte ie da a da hte, si h sel st zu töte . So a
sei Cha akte ; e hi g a Le e ; iellei ht s haute e i kli h die Hölle je seits de G e ze sei es i dis he
Daseins.

Es ward immer dunkler. Das ih o h e lie e e Le e sgefühl ah te ih a die Rü kkeh . E äh te


o Pa is eit e tfe t zu sei , fa d a e , als e si h o ie tie te, daß e u die Ri g aue de U i e sität
u a delt hatte, u d e s hlug ei e Fuß eg ei , de ih i e ige Auge li ke a h Pa is zu ü kfüh te. E
s heute si h o jede Me s he a tlitz u d ollte u so spät als ögli h i die Stadt zu ü kkeh e . Als e
e dli h zu Sei eufe gela gte, fa d e ei e S hiffe , de ih fü ei ige Helle de St o hi a fuh u d ih am
G eplatz a s La d setzte. Das ei fö ige S haukel des Kah es u d das B ause des Wasse s hatte de
u glü kli he Claude ei ige aße etäu t. Die ih u ge e de Gege stä de e li kte e u du h
e g öße te S h i gu ge , die ih ei e A t Ne el ild aus dem Ganzen bildeten.

Als e iede die St aße et at, e s hie e ih die Vo ü e gehe de , die ei S hei de
Kauf a släde si h d ä gte , als hi u d he a del de Gespe ste . So de a es Ge äus h s h i te ih i
den Ohren, sonderbare Phantasien e i te sei e Geda ke . E sah ede Häuse , o h Wage , o h das
Pflaste , o h Mä e u d F aue , so de u ei Chaos e i te Gege stä de, de e U isse i ei a de
esh a e . A ei e St aße e ke a ei Ge ü zlade , desse S hi da h a h u altem Gebrauch rings
it la ke eise e Reife esetzt a , o a i K eise hölze e Li hte hi ge , die i Wi de ie
Kastag ette klappe te . E glau te, i Du kel das Bü del de Skelette o Mo tfau o klappe zu hö e .

„Oh! u elte e , „de Na ht i d s hlägt sie a ei a de u d is ht das Klappe ih e K o he it


de Kli e de Kette . Viellei ht hä gt au h sie hie !

Als e auf die B ü ke St. Mi hel ka , sah e o ei e Fe ste i E dges hoß ei Li ht; e t at he a .
Durch die zerbrochenen Scheiben blickte er in ein schmutziges Zimmer, das eine dunkle Erinnerung ihm
e e kte. I diese , u att du h ei e La pe e leu htete Zi e , saß ei lo de , f is he Jü gli g it
heite e Gesi ht, de ei lei ht ekleidetes Mäd he u te laute La he u a te; e e de La pe saß ei
altes Wei , das it e ke de Sti e sa g. Da de ju ge Ma i ht fo t äh e d la hte, so hö te de P ieste
u hstü k eise de Gesa g de Alte .

Wi le, G eplatz, u d lä e,
T ag des Volkes di hte S h ä e,
Wäh e d du, ei Ro ke , s hö
Fäde spi st, de St i k zu d eh ;
Wi le, G eplatz, u d lä e.
Oh, von Hanf, ihr lieben Seile!
Leute, streut auf manche Meile
Statt des Korns des Hanfes Saat!
Diebe wissen doch nicht Rat,
Zu entwenden Galgenseile.
Wi le, G eplatz, ged ä gt!
Wi d ei lie li h Ki d, gehä gt,
S hö de s h ie ge Galge s h ü ke ,
Sind die Fenster voll von Blicken;
Wi le, G eplatz, ged ä gt!

De ju ge Ma la hte u d lie koste das Mäd he . Die Alte a die Falou del, das Mäd he ei e feile
Di e, de Jü gli g Claudes B ude Jeha .

E sah, ie Jeha ei Fe ste hi te i Zi e öff ete, ei e Bli k auf de Kai a f, o tause d


e leu htete Fe ste i de Fe e li kte , es iede zus hlug u d sagte: „Bei ei e Seele! Die Na ht fä gt a .
Die Bü ge zü de ih e Li hte u d Gott sei e Hi elsla pe a . Da keh te e zu de F eude äd he
zu ü k, ze a h ei e auf de Tis h stehe de Flas he u d ief aus: „S ho lee ! Bei Teufel! I h ha e kei Geld
mehr! Isabeau, mei e Lie e, i h i i ht ehe it Jupite zuf iede , als is e dei e eiße B üste i z ei
schwarze Flaschen verwandelt hat, aus denen ich Tag und Nacht Beaune-Wei t i ke ka .

Das Mäd he la hte ü e de s hö e S he z, u d Jeha t at aus de Hause. Der Archidiakonus hatte


kaum Zeit, sich zu Boden zu werfen, um von seinem Bruder, der ihm gerade entgegentrat, nicht erkannt zu
e de . Glü kli he eise a die St aße du kel u d de Stude t et u ke . Diese e e kte de o h de
Archidiakonus, wie er auf de Pflaste lag. „Oh, oh! ief e aus, „de hat lustig gele t! Da stieß e Do
Claude, de de Ate a hielt, it de Fuß. „Gä zli h et u ke , egu gslos , ei te Jeha . „Ei Blutegel, de
o Faß gefalle ist. E ist ei Kahlkopf, ei G eis. Fo tu ate se e !

Jetzt hö te Do Claude, ie e si h it de Wo te e tfe te: „Die Ve u ft ist do h et as seh


S hö es! Mei B ude , de A hidiako us ist do h seh glü kli h, Ve u ft u d Geld zu esitze ! Da sta d de
Archidiakonus auf und rannte auf Notre-Da e zu, de e u geheu e Tü e e i S hatte ü e die Häuse
e po age sah. Als e keu he d auf de Vo platz gela gte, fuh e zu ü k u d agte i ht, die Auge zu de
u heil olle Ge äude zu e he e .

„A h! sp a h e leise, „so Fu ht a es ist heute o ge hie i kli h o gega ge ?

E dli h agte e , ei e Bli k auf die Ki he zu e fe . Die Fassade a düste ; de Hi el st ahlte


hinter ihm von Sternen. Die Mondscheibe, die am Himmel daherzog, befand sich in dem Augenblick am Gipfel
des Turmes rechts und schien wie ein leuchtender Vogel am Rande des mit schwarzen Kreuzen durchschnittenen
Gelä de s zu sitze .

Das To des Kloste s a e s hlosse . De A hidiako us t ug a e stets de S hlüssel des Tu es, i


dem sein Laboratorium war, bei sich. E s hloß die Ki he auf.

Do t fa d e das Du kel u d das S h eige ei e Höhle. I di hte S hatte sah e jedo h, daß die
Ge ä de de Ze e o ie des Mo ge s o h i ht e tfe t a e . Das g oße sil e e K euz s hi e te o h
auf dem schwarzen Tuch, glei h de Mil hst aße a Na hthi el, die la ge Fe ste des Cho es zeigte ü e
de s h a ze Ge a de die o e ste Spitze ih e Boge fe ste , de e Gläse , o ei e Mo dst ahl
du hd u ge , u die z eifelhafte Fa e de Na ht i ei e A t Violett, Weiß u d Blau zeigten, die man sonst
nur auf Leichengesichtern bemerkt. Der Archidiakonus, als er ringsum die bleichen Spitzen der Bogenfenster
s haute, äh te die Mit e de zu Hölle e da te Bis höfe zu e li ke . E s hloß die Auge , u d als e sie
iede öffnete, schien es ihm, als beschaue ihn ein Kreis blasser Gesichter. Er floh durch die Kathedrale. Da
s hie es ih , als e ege u d ele e si h, als s h a ke die Ki he, jede Säule s hlage ie it Klaue i de
steinernen Grund, die gigantische Kathedrale werde zum wunderbaren Elefanten, der mit seinen Pfeilern wie mit
Füße a dle, die Tü e ie de Rüssel ausst e ke, u d de das g oße s h a ze Tu h zu De ke die e. Das
Fie e ode de Wah si a auf sol he Höhe gestiege , daß die ga ze äuße e Welt de U glü kli he u zu
si ht a e , fu ht a e , e üh a e Apokal pse u de. Fü ei e Auge li k fühlte e E lei hte u g. Als e
u te die Seite säule t at, e e kte e hi te Pfeile ei ötli hes Li ht. E eilte da auf zu, als ä s ei Ste .
Es war ei e ä li he La pe, die Tag u d Na ht das öffe tli he B e ia iu o Not e-Dame hinter ehernem
Gitte e leu htete. Begie ig stü zte e auf das heilige Bu h zu; de e hoffte, i ih T ost u d E utigu g zu
finden. Das Buch war bei einer Stelle Hiobs aufges hlage , die sei sta e Bli k du hlief: „Ei Geist fuh a
ei e A tlitz o ü e , i h hö te sei e Hau h, u d ei Haa st äu te si h e po .

Als e die düste e Wo te las, e pfa d e das Gefühl ei es Bli de , de Sta hel a de Sta e fühlt,
den er aufnahm. Seine Knie wankten, er sank aufs Pflaster und dachte an die, die an dem Tage gestorben war. Er
fühlte, ie so iel u geheu e Dü ste du h sei Gehi zoge , daß sei Kopf ih ei S ho stei de Hölle zu
werden schien. Wahrscheinlich blieb er lange i diese Lage u fähig zu de ke u d u te de Ha d des Teufels
glei hsa e su ke . E dli h affte e ei ige K äfte zusa e u d faßte de Geda ke , zu sei e t eue
Quasimodo in den Turm zu fliehen. Er stand auf, und da er Furcht empfand, nahm er, um sich auf dem Wege zu
leu hte , die La pe des B e ia iu s. Dies galt fü S hä du g des Heiligtu s; do h e kü e te si h jetzt i ht
um solche Kleinigkeit. Langsam, voll geheimen Schauders, der sogar die wenigen auf dem Vorplatz
Vo ü e a del de e g iff, als sie das geheimnisvolle Licht von Luke zu Luke im Turm emporsteigen sahen,
wandelte er die Treppe hinauf.

Plötzli h e pfa d e die F is he des Luftzugs auf sei e Gesi ht u d sta d u te de To e de hö hste
Galerie. Die Luft war kalt, an dem Himmel zoge Wolke o ü e , de e eite, eißli he St eife ü e ei a de
he fuh e u d a de Wi kel si h stieße , so daß sie de Eisga g ei es Flusses i Wi te gli he . Die
Mondscheibe, in der Mitte der Wolken gleichsam strandend, schien ein Schiff des Himmels unter Schollen der
Luft. E se kte de Bli k, es haute ei e Auge li k du h das Gitte o Säul he , das eide Tü e e ei t,
du h ei e Flo o Ne el u d Rau h die s h elge de Masse de spitze , zahl ei he Dä he o Pa is, ie sie
ged ä gt u d klein dem sanftwogenden Meer einer Sommernacht glichen. Der Mond warf schwache Strahlen
da ü e hi , so daß Hi el u d E de ei e As he fä u g e la gte .

I de Auge li ke e tö te die s h ille Sti e de Glo ke. Sie s hlug z ölf. De P ieste da hte a z ölf
Uh ittags. „Oh , sp a h e leise, „jetzt i d sie s ho kalt sei !

Plötzli h lös hte ei Wi dstoß sei e La pe, u d zuglei h sah e a de e tgege gesetzte Seite de
Gale ie ei e eiße ei li he E s hei u g. E zitte te. Ne e de Mäd he sta d ei e kleine Ziege, die ihr
Me ke it de letzte S hlage de Tu uh is hte. E esaß o h K aft hi zus haue . Sie a es; laß u d
düste ; ih Haa u flog, ie a Mo ge , ih e S hulte . Do h u de Hals a kei St i k ges hlu ge , ih e
Hä de a e f ei; sie s hie ih f ei u d tot. Ih Kleid a eiß, u d ei eiße S hleie floß o ih e Haupte
herab.

La gsa , de Bli k zu Hi el ge a dt, gi g sie auf ih zu. Ih folgte die u de a e Ziege. E fühlte
si h e stei e t, so daß es ih u ögli h a , zu fliehe . Bei jede ih e S h itte, it de sie o ä ts t at, t at
e ei e S h itt zu ü k. So ka e i das du kle Ge öl e de T eppe. E e sta te ei de Geda ke , au h sie
e de ih hie he folge ; hätte sie dies geta , ä e e o S h e ke gesto e . Wi kli h t at sie zu Tü de
Treppe, sie weilte dort einen Augenblick, blickte starr ins Dunkel, doch, wie es schien, ohne den Priester zu
sehe , u d gi g o ü e . Sie s hie ih g öße als zu ih e Le zeite ; du h ih eißes Kleid e li kte e de
Mo d: E hö te ih e Ate .
Als sie o ü e a , stieg e it de La gsa keit, die e ei de Gespe st gesehe , die T eppe hi a ;
sei e Haa e st äu te si h; die e los he e La pe hielt e i de Ha d. U d ie e die We delt eppe
hinabwandelte, vernahm er deutli h ei e höh e de Sti e, die ih zuflüste te: „Ei Geist zog o ei e
A tlitz o ü e , i h e ah sei e Hau h, u d es st äu te si h ei Haa .

. Bu klig, ei äugig, hi ke d

I Mittelalte is auf Lud ig XII. esaß jede Stadt i F a k ei h ihre Freistatt. In der Flut der Strafgesetze
u d de a a is he Ge i hte, die die Stadt ü e s h e te, a e es I sel , die ü e de St o e s hli he
Gerichtsbarkeit emporragten. Jeder Verbrecher, der sie betrat, war gerettet. In einem Weichbild befanden sich
soga e e so iele F eistätte ie Galge . Auf de ei e Seite sah a Miß au h de St aflosigkeit, auf de
a de e Miß au h de St afe , als st e te eide Miß äu he si h auszuglei he . Kö igli he Paläste, S hlösse
der Prinzen, besonders aber Ki he esaße das Re ht de F eistatt. Wollte a is eile ei e ga ze Stadt
iede e ölke , so e a te a sie zu ei e F eistatt. So e a te Lud ig XI. Pa is zu As l.

Sobald der Verbrecher die Freistatt einmal betreten hatte, war er geheiligt; e ußte si h a e hüte , sie
zu e lasse ; ei S h itt auße de Heiligtu stü zte ih iede i die Welle . Rad u d Galge e a hte das
Heiligtu seh s ha f u d laue te stets auf ih e Beute, ie Haifis he ei S hiff u s h ä e . Ma sah
Verurteilte, die im Kloster, auf der Treppe eines Palastes Greise wurden; so ward denn auch die Freistatt zum
Gefä g is, ie jedes a de e. Bis eile e letzte au h ei feie li hes U teil des Pa la e ts die F eistatt u d
ü e liefe te de Ve u teilte de He ke ; do h dies ereignete sich selten. Wehe dem, der mit bewaffneter Hand
eine Freistatt verletzte, wenn nicht ein Spruch des Parlaments vorhanden war! Man kennt den Tod von Robert
o Cle o t, Ma s hall o F a k ei h, u d Jea o Châlo s, Ma s hall o Cha pag e, und dennoch
ha delte es si h u u ei e ele de Mö de , ei e ge isse Pe i Ma , de Die e ei es We hsle s. Allei
die eide Ma s hälle hatte die To e o St. Me e o he , u d da i esta d das u e hö te Ve e he .
Jede Freistatt wurde von solche A htu g u ge e , daß diese a h de T aditio si h soga is auf die Tie e
e st e kte. A oi e zählt, ei o Dago e t gejagte Hi s h ha e si h i de Kapelle des heilige Dio s
geflü htet, u d die Meute ha e plötzli h elle d stillgesta de .

Die Ki he hatte i de Regel ei Kä e he , die Geflü htete aufzu eh e . So ließ Ni olas Fla el
u te de Ge öl e o St. Ja ues de la Bou he ie ei klei es Zi e aue , das ih ie Li es se hs Sous
sechzehn Heller kostete. In Notre-Dame war dies eine kleine Zelle oben am Seiteneingang unter den
Ge öl epfeile . Do t hatte Quasi odo a h sei e t iu phie e de Lauf u die Gale ie u d Tü e
Es e alda iede gelegt. So la ge de Lauf daue te, hatte das Mäd he i ht zu Besi u g ko e kö e ;
halb schlafe d, hal a he d, fühlte sie u , daß sie e po stieg, i de Luft s h e te u d flog, ku z, das et as
sie ü e die E de e ho . Vo Zeit zu Zeit t af das laute La he , die ause de Sti e Quasi odos ih Oh ; da
schlug sie die Augen auf und sah ein verwirrtes Bild der tausend Schiefer- u d Ziegeldä he o Pa is ie ei
otes u d laues Mosaik, u d ü e ih e Haupte die e zü kte, e s h e ke de Gestalt Quasi odos. Ih e
Auge i pe s hlosse si h iede , sie äh te, alles sei o ei, sie sei hi ge i htet, u d de ißgestaltete
Geist, de ih Ges hi k geleitet, ha e sie iede e g iffe u d e tfüh t. Sie agte ih i ht a zus haue u d ließ
sich forttragen.

Als a e de Glö k e , keu he d u d it ze zauste Haa e , sie i de Zelle de F eistatt iede g elegt
hatte, als sie e pfa d, ie sei e g o e Hä de sa ft de St i k löste , de ih e A e u dete, e pfa d sie
ei e sol he Stoß, ie s hlafe de Reise de auf ei e S hiff i du kle Na ht plötzli h e e kt e de , e
je es a s Ufe stößt. Au h ih e Geda ke e a hte u d keh te all ähli h iede . Sie sah, o sie a ,
e i e te si h, de Hä de des He ke s e t isse zu sei , Phoe us le e u d lie e sie i ht eh ; eide
Geda ke , o ei de ei e zu iel Bitte keit ü e de a de ausgoß, d ä gte si h zusammen der Verurteilten
auf: Sie a dte si h zu Quasi odo, de o ih sta d, u d o de sie si h s heute, it de Wo te : „Wa u
ha t Ih i h ge ettet?

E et a htete sie it ä gstli he Bli k, als su he e zu e ate , as sie ih sagte. Sie iederholte die
Frage; da warf er ihr einen Blick des tiefsten Schmerzes zu und entfloh. Sie erstaunte. Nach einigen Augenblicken
keh te e it ei e Bü del zu ü k u d a f ih dies hi . Es a e Kleide , el he o a he zige F aue fü
sie auf der Schwelle de Ki he iede gelegt a e . Sie se kte die Auge , sah si h fast a kt u d e ötete. Das
Le e keh te zu ih zu ü k. Quasi odo s hie et as o diese S ha zu e pfi de . Mit sei e eite Ha d
bedeckte er die Augen und entfernte sich, aber diesmal mit langsamen Schritten.

Schnell legte sie die Kleider an. Diese bestanden aus einem Novizengewand des Hotel-Dieu: einem
eiße A zug it de eiße S hleie . Kau a sie hie it fe tig, als Quasi odo iede he ei t at. U te
dem einen Arm trug er einen Korb, und unter dem andern eine Matraze. Im Korbe lag eine Weinflasche, einige
Nah u gs ittel it B ot. E stellte de Ko auf de Bode u d sp a h: „Eßt! – Er breitete die Matraze aus und
sp a h: „S hlaft! – De Glö k e hatte ih sei eige es Mahl u d sein eigenes Bett gebracht. Die Zigeunerin
schlug die Augen auf, ihm zu danken, konnte aber kein Wort hervorbringen. Der arme Teufel hatte wirklich ein
fu ht a es Äuße es. Sie se kte de Kopf it ei e Zitte des S haude s.

Da sagte e : „I h e e ke Eu h Fu ht, i ht ah ? I h i seh häßli h. S haut i h i ht a , hö t u ,


as i h sage. A Tage üßt Ih hie lei e , des Na hts kö t Ih i de Ki he u he a del . Ve laßt sie a e
ie, so st ü de a Eu h töte u d i h üßte ste e .

Ge üh t e hob sie das Haupt, ihm zu antworten; er war verschwunden. Sie war allein und versank,
e stau t ü e die auhe u d do h so sa fte Sti e, i Na hsi e ü e die so de a e Wo te des fast
unmenschlich gebildeten Wesens. Dann untersuchte sie ihre Zelle. Diese a ei Kä e he o u gefäh
se hs Quad atfuß it ei e Luke u d ei e Tü i de lei ht si h eige de Flä he des Da hs o Stei platte .
Mehrere Rinnen mit Tiergestalten schienen sich zur Zelle zu neigen und den Hals auszustrecken, um in die Luke
zu sehen. Am Rande des Dachs erblickte sie die Spitzen von tausend Schornsteinen, welche den Rauch aller Feuer
o Pa is is zu ih e Auge e po t uge . Wel h ei t au iges S hauspiel fü ei e a e Zigeu e i , ei
Fi delki d, ei u glü kli hes, zu Tode e u teiltes Ges höpf oh e Vate la d, Fa ilie u d He d! I Auge li k,
o de Geda ke ih es e lasse e u d e ei sa te Zusta des uäle de als je e s hie , fühlte sie, ie ei
zottige u d ä tige Kopf z is he ih e Hä de u d u te ih e K ie s hlüpfte. Sie zitterte, denn jetzt erschrak sie
ü e alles, u d li kte hi . Es a die a e Ziege, die ehe de Djali, die i de Auge li k e t is ht a , o
Quasi odo Cha olues B igade ze st eute. S ho ei ahe ei e Stu de la g lag sie lie kose d auf de Füße
ihrer Ge iete i , oh e u ei e Bli k o ih zu e has he . Die Zigeu e i ede kte sie a e jetzt it Küsse .
„Oh Djali , sp a h sie, „ ie hatt i h di h e gesse ! Du de kst o h i e a i h! Du ist i ht u da k a ! –
Als ob eine unsichtbare Hand die Last a ge o e , die so la ge ih He z e d ü kte, ega sie da auf zu ei e
u d e pfa d, je eh ih e T ä e flosse , das Bitte e u d Nage de ih es S h e zes e ts h i de i e eh
und mehr.

Als de A e d a a h, s hie ih die Na ht so s hö , die St ahle des Mo des so sa ft zu sei , daß sie
die hohe Galerie umwandelte, welche die Kirche umgibt. Sie fand einige Erleichterung ihres Kummers, so ruhig
e s hie ih die E de, o sol he Höhe aus gesehe .
38. Taub

A ä hste Mo ge e e kte sie ei E a he , daß sie ges hlafe ha e. Sie e stau te, de s ho
la ge hatte sie si h des S hlafes e t öh t. Ei heite e So e st ahl fiel du h die Luke auf ih Gesi ht. Zuglei h
a e it de So e s hei e e kte sie a de Luke ei e E s hei u g, ü e die sie e schrak, Quasimodos
u glü kli he Gestalt. U illkü li h s hloß sie die Auge , a e dies a e ge li h; du h ih e osige Lide
äh te sie stets die zah lü kige, ei äugige G o e aske zu e li ke . Da e ah sie, i de sie o h i e
die Auge s hloß, ei e auhe Sti e, die it seh sa fte Ausd u k sp a h: „Fü htet Eu h i ht, i h i Eue
F eu d; i h ka , Eu h s hlafe zu sehe . Ni ht ah , das k ä kt Eu h i ht? Es ist Eu h ge iß i ht ide li h,
e i h Eu h s hlafe sehe? Ih s hließt ja da die Augen. Jetzt gehe ich. Seht, ich stehe hinter der Mauer. Ihr
kö t die Auge iede aufs hlage .

I de To e, o it diese Wo te ausgesp o he u de , lag ei e o h tiefe e Klage. Ge üh t öff ete die


Zigeunerin ihre Augen; er war wirklich von der Luke verschwunden. Sie trat heran und sah, wie der arme Bucklige
i ei e E ke de Maue oll S h e z u d i sei S hi ksal e ge e kaue te. Mit Ge alt ü e a d sie de
A s heu, de e ih ei flößte. „Ko t , sp a h sie sa ft. Quasi odo glau te, als sie ih e Lippe bewegte, sie
wollte ihn fortjagen, stand auf, entfernte sich langsam hinkend, mit gesenktem Haupt, und wagte seinen Blick
oll Ve z eiflu g i ht ei al zu de Zigeu e i aufzus hlage . „Ko t , ief sie laute ; a e e fuh fo t, si h zu
entfernen. Da stü zte sie aus de Zelle, lief auf ih zu u d faßte ih ei A e. Quasi odo zitte te a alle
Gliede , ie e ih e Be üh u g fühlte. E s hlug sei itte des Auge auf, u d da e sah, daß sie ih zu si h
zu ü kfüh te, st ahlte sei A tlitz o F eude u d Zä tli hkeit. Sie ollte ih i ih e Zelle füh e , allei e lie
auf de S h elle stehe . „Nei , ei , sp a h e , „de Uhu da f i ht i das Nest de Le he.

Da setzte sie si h a utig auf ih Lage . Die Ziege s hlief zu ih e Füße . Beide lie e einen
Auge li k u e egli h u d et a htete s h eige d, e so iel S hö heit, sie so g oße E tstellu g. Mit jede
Auge li k e tde kte sie a Quasi odo ei e eue Mißgestaltu g. Ih Bli k stieg o de ge oge e K ie zu
u klige Rü ke , o u klige Rü ke zu ei zige Auge. Sie ko te kau glau e , daß sol he Mißgestalt
i kli h le te. Ü e diese a a e so iel S h e z u d Sa ft ut e eitet, daß sie a fi g, si h da a zu
ge öh e .

E a h zue st das S h eige . „Ih sagtet i also, i h sollte zu Eu h ko e ? Sie i kte it de


Kopfe u d sp a h: „Ja. E e sta d das Zei he . „A h , sp a h e , als t age e Bede ke , alles zu sage , „i h i
… i h i tau . – „A e Ma ! ief die Zigeu e i it de Ausd u k des ohl olle de Mitleids. E lä helte
s h e zli h. „Ni ht ah , Ih sagtet, das fehlte i u o h? Ja, i h i tau . So i i h ges haffe . Ni ht ah ,
ie fu ht a ! U d Ih seid so s hö . I de To des U glü kli he lag ei so tiefes Gefühl sei es Ele ds, daß
sie alle Kraft verlor, no h ei Wo t zu sp e he . E hätte es au h i ht gehö t. E fuh fo t:

„No h ie ha e i h ei e Mißgestalt ie jetzt gefühlt. Ve glei he i h i h it Eu h, fühle i h Mitleid it


mir, dem armen Wechselbalg. Ja, ja, das bin ich! Nicht wahr, auf Euch mach ich einen Eindruck wie ein Tier. Ihr
seid ein Sonnenstrahl, ein Tropfen Tau, ein Vogellied! – Ich bin ein Scheusal, weder Mensch noch Tier, noch
et as Hä te es, it Füße get ete , häßli he als ei Kieselstei .

Er lachte laut, und sein Lachen war herzzer eiße d. Da fuh e fo t: „Ja i h i tau , a e Ih kö t it
mir in Zeichen sprechen. Mein Herr spricht so mit mir. Auch ahne ich Euren Willen an Eurem Blick, an der
Be egu g Eu e Lippe . – „Nu , f agte sie lä hel d, „ a u ha t Ih i h de ge ettet?
E s haute ih , äh e d sie so sp a h, it Auf e ksa keit i s Gesi ht. „I h e stehe Eu h , e ide te
e ; „Ih ollt isse , eshal i h Eu h ettete. Ih ha t de Ele de e gesse , de Eu h ei st i ei e Na ht zu
e tfüh e su hte, u d de Ih sel st a folge de Tage a je e s hä dli he S ha dpfahl Hilfe a htet. Fü
de T opfe Wasse u d fü das e ige Mitleid ill i h Eu h it ei e Le e e gelte . Ih e gaßt de
U glü kli he , e e i e te si h Eue .

Sie hö te ih it tiefe Rüh u g. Ei e T ä e glä zte i Auge des Glö k e s; es s hie a e , als sei es ih
Eh e sa he, die T ä e zu ü kzud ä ge .

„Hö t , ega e iede , als e i ht lä ge eso gte, die T ä e ö hte ih aus de Auge olle , „die
Tü e da si d ho h, e hi a stü zt, ist tot, e o e das Pflaste e üh t; ollt Ih , daß i h hi a stü ze, so
ge ügt ei Bli k, Ih au ht i ht ei al ei Wo t zu ede .

Da sta d e auf. So u glü kli h die Zigeu e i au h a , e e kte dies so de a e Wese de o h ih


Mitleid. Sie gab ih ei Zei he zu lei e . „Nei , ei , sp a h e , „i h da f i ht zu la ge lei e ; hie fühle i h
mich nicht behaglich. Nur aus Mitleid wendet Ihr nicht die Augen von mir ab. Ich werde irgendwohin gehen, wo
i h Eu h sehe, oh e daß Ih i h e li kt. Das ist a este .

E zog aus sei e Tas he ei e klei e Metallpfeife. „Neh t sie , sp a h e ; „ edü ft Ih ei e u d ollt,
daß i h ko e, fühlt Ih i ht zu g oße S haude , i h zu e li ke , so pfeift; de Laut ka i h hö e .

Er legte die Pfeife auf den Boden und entfloh.

39. Steingut und Kristall

Tage e gi ge . Ruhe keh te i Es e aldas Seele zu ü k. Ü e aß des S h e zes, ie Ü e aß de


Freude ist zu heftig, um lange zu dauern. Ein Menschenherz kann nicht lange in der heftigsten Stimmung bleiben.
Die Zigeu e i hatte so iel gelitte , daß ih u das Stau e da ü e e lie . Mit de Gefühl de Si he heit a
ih Hoff u g iede gekeh t. Sie a aus de Gesells haft, aus de Le e ausgestoße , fühlte a e u deutli h,
daß sie i eide iede ei t ete kö e. Sie gli h ei e Tote , die de S hlüssel ih es G a es ei si h füh t.
All ähli h e ts h a de ih die fu ht a e Bilde , die sie so la ge ge uält hatte . Alle s heußli he
Gespenster, Pierre Torterue, Jacques Charmolue, selbst der Priester, erloschen in ihrer Vorstellung. Auch lebte
Phoe us, sie ußte es ge iß, de sie hatte ih gesehe . Phoe us Le e galt ih alles. Na h de iele
e hä g is olle E s hütte u ge , die alles i ih iede isse , fa d sie i ih e Seele u ei Gefühl, die Liebe zu
de Haupt a . Die Lie e glei ht ei e Bau ; sie sp oßt o sel st he o , t ei t tiefe Wu zel i u se Sei
u d g ü t oft o h auf ei e ge o he e He ze .

Es ist ge iß u e klä li h, daß je li de diese Leide s haft, desto ha t ä kige sie ist. Sie wurzelt nie
feste , als e die Ve u ft kei e Teil a ih hat. Ge iß da hte Es e alda i ht oh e Bitte keit a de
Haupt a . Ge iß a es fü sie ei s h e zli he Geda ke, daß au h e getäus ht u de, daß e et as
U ögli hes glau te, daß e äh e ko te, je e Dol hstoß sta e o ih , die tause d Le e ge fü ih
hi gege e hätte. Do h du fte a ih i ht zu seh da u zü e . Hatte sie i ht ih Ve e he gesta de ?
War sie nicht, ein schwaches Weib, der Folter unterlegen? Jede Schuld lag a ih . Sie hätte si h ehe die Nägel als
sol h ei Wo t e t eiße lasse solle . Sähe sie ih u o h ei al iede ! Ei Wo t, ei Bli k ü de ih
eleh e u d zu ih zu ü kfüh e . Da a z eifelte sie i ht. So etäu te sie si h au h ü e eh e e sonderbare
Di ge, ü e de Zufall o Phoe us Gege a t a Tage de Buße, u d ü e das Mäd he , das e e ih sta d.
Das a ge iß sei e S h este . Die E klä u g a ohl u e ü ftig, a e sie eg ügte si h da it, de sie
bedurfte des Glaubens, Phoebus lie e sie o h u d u sie allei . Hatte e es ih i ht ges h o e ? Dies ge ügte
de lei htgläu ige , a glose Ki de. U d da a ja au h de S hei eh gege sie als gege ih . Sie a tete
also und hoffte.

We de Geda ke a Phoe us ih Zeit ließ, dachte sie bisweilen an Quasimodo. Er war das einzige
Ba d, de ei zige Weg, odu h sie it de Me s he u d de Welt i Be üh u g lie . Die U glü kli he, sie
war mehr als Quasimodo von den Menschen getrennt und konnte den sonderbaren Freund, den der Zufa ll ihr
gege e hatte, i ht e stehe . Oft a hte sie si h Vo ü fe, daß ih e Da k a keit stets die Auge s hloß. A
de a e Glö k e ko te sie si h a e du haus i ht ge öh e . E a zu häßli h. Die Pfeife, die e ih
gegeben, hatte sie auf dem Boden liegen lassen. Dies aber hielt Quasimodo nicht ab, in den ersten Tagen von Zeit
zu Zeit ei zut ete . Sie tat alles ögli he, u i ht it zu sta ke Wide ille si h a zu e de , e e ih
den Korb voll Nahrungsmittel und einen Wasserkrug hereinbrachte; allein er bemerkte die kleinste Bewegung der
Art und entfernte sich dann voll Schmerz. Einmal trat er in dem Augenblick ein, wo sie Djali liebkoste. Sinnend
sta d e o de a utige G uppe de Zigeu e i u d de Ziege u d sp a h da , sei s h e fälliges, häßli hes
Haupt s hüttel d: „Es ist ei U glü k, daß i h o h zu seh de Me s he glei he. I h ö hte gä zli h ei Tie
sei ie die Ziege.

Sie s hlug ei e Bli k des E stau e s auf. E a t o tete auf de Bli k: „Ja, i h eiß ohl a u , u d
ging. Ei a de al e s hie e a de Tü de Zelle e t at ie als he ei , als Es e alda ei e alte spa is he
Ro a ze sa g, de e Wo te sie i ht e sta d, die a e i ih e Oh stets ide tö te , eil die Zigeu e sie als
Kind damit in den Schlaf sangen. Beim A li k de häßli he Gestalt, die itte i Liede plötzli h he ei t at,
u te a h das Mäd he ih e Gesa g it ei e u illkü li he Be egu g des S haude s. De u glü kli he
Glö k e sa k a de S h elle de Tü auf die K ie u d faltete it flehe de Ausdruck im Antlitz seine dicken
ißgestaltete Hä de. „Oh , sp a h e t au ig, „i h flehe Eu h a , si gt eite , jagt i h i ht fo t! Sie ollte
ih i ht k ä ke , u d zitte d ega sie de Gesa g de Ro a ze aufs eue. All ähli h e lo si h a e ih
S haude , u d sie ga si h e dli h de s h e ütige Melodie hi . E lag auf de K ie , faltete die Hä de, als o
er bete, wagte kaum zu atmen und heftete den Blick auf die strahlenden Augen der Zigeunerin. Es schien, als ob
er ihr Lied mit den Augen verneh e. Ei a de al t at e auf sie zu it li kis h löde Mie e. „Hö t i h a ,
sp a h e it si ht a e Ü e i du g, „i h ha e Eu h et as zu sage . Sie ga ih ei Zei he , sie olle hö e .
E seufzte, öff ete die Lippe , s hie ei e Auge li k e eit zu Rede , da sah e sie a , s hüttelte de Kopf,
hielt sei e Sti i de Hä de u d e tfe te si h la gsa . E stau t li kte ih die Zigeu e i a h.

Eines Tages war Esmeralda bis an den Rand des Daches getreten und schaute auf den Platz. Quasimodo
sta d hi te ih . Do t stellte e si h aus eige e A t ie hi , u de Mäd he so iel ie ögli h das
U a ge eh e sei es A li ks zu e tziehe . Plötzli h zitte te die Zigeu e i , T ä e u d de Gla z de F eude
schimmerten zugleich in ihren Augen, sie sank am Rande des Daches auf die Knie und streckte voll Sehnsucht ihre
A e zu Platze aus it de Rufe: „Phoe us, ko ! Ei Wo t! Ei ei ziges Wo t! I Na e des Hi els!
Phoe us! Phoe us! Sti e, A tlitz, Be egu g, Gestalt zeigte de he zze eiße de Ausd u k eines
S hiff ü hige , el he das Notsig al ei e S hiffe gi t, das u te i So e s hei a fe e Ho izo t
o ü e fäh t. Quasi odo li kte auf de Platz u d e e kte, daß de Gege sta d dieses zä tli he , ei ah
wahnsinnigen Gebetes ein junger Mann, ei Haupt a , ei s hö e , o Waffe u d S h u k st ahle de
Ritte a , de sei Roß i Hi te g u de des Platzes tu elte u d ei e Da e, die o Balko ih zulä helte,
it de Fede us h g üßte. De Offizie hö te a e i ht die Sti e de U glü kli he , die ihm zurief; er war zu
weit entfernt.

Der arme Taube merkte den Sinn von Esmeraldas Worten. Ein tiefer Seufzer hob seine Brust, er kehrte
u ; sei He z s h oll o T ä e , die e zu ü kd ä gte; it k a pfhaft ge allte Fäuste s hlug e a sei
Haupt, u d als e die Hä de iede zu ü kzog, hielt e i jede ei e Büs hel sei e ote Haa e. Die Zigeu e i
a htete i ht auf ih . Da k i s hte e it de Zäh e u d sp a h leise: „Ve da u g! So uß a sei ! Nu
s hö o auße !

Sie aber lag auf den K ie u d ief it heftige Leide s haft: „E steigt o Pfe de! E ill i s Haus
t ete ! Phoe us! E hö t i h i ht! Oh, das öse Mäd he da sp i ht it ih , so daß e i h i ht hö e ka !
Phoe us! Phoe us!

Der Taube sah sie an. Er verstand ihre Gebä de. Das Auge des a e Glö k e s füllte si h it T ä e ;
do h ließ e kei e hi a fließe . Plötzli h zupfte e leise a ih e Ä el. Sie a dte si h u ; sei A tlitz a
uhig. E sp a h: „Soll i h ih Eu h he hole ?

Sie stieß ei e F eude uf aus. – „S h ell, s h ell! Füh t ih he , de Haupt a ! I h ill Eu h lie e !
Sie u a te sei e K ie. E ko te es i ht u te lasse , de Kopf oll S h e z zu s hüttel . – „I h ill ih Eu h
hole , sp a h e it s h a he Sti e, da a dte e das Haupt u d stürzte unter lautem Schluchzen die
Treppe hinab.

Als e auf de Platz t at, sah e u ei s hö es Pfe d, das a To e des Hauses Go delau ie a ge u de
war. Der Hauptmann war schon eingetreten. Esmeralda befand sich noch immer auf demselben Platze in
derselben Stellung. Er gab ihr ein trauriges Zeichen mit dem Kopfe; dann lehnte er sich an einen Stein der
Vo halle, e ts hlosse , zu a te , is de Haupt a iede he auskä e. I Hause Go delau ie a d ei Fest
gegeben, wie dergleichen dem Hochzeitstage vorauszugehen pflegt. Quasimodo sah viele Leute hineingehen,
aber niemand herauskommen. Von Zeit zu Zeit sah er auf das Dach. Die Zigeunerin regte sich ebensowenig wie
e . Ei Stallk e ht a d das Pfe d los u d füh te es i de Stall. So e gi g de Tag. Qua simodo lehnte sich auf
de Stei . Es e alda k iete auf de Da he, u d Phoe us lag oh e Z eifel zu de Füße de Fleu -de-Lys.

Endlich brach die Nacht an. Sie war dunkel. Quasimodo heftete vergebens den Blick auf Esmeralda; in
de Dä e u g sah e u et as Weißes, ald a e ga i hts eh . Alles e los h u d u de s h a z.

Dann sah Quasimodo, wie die Fassade des Hauses von oben bis unten erleuchtet ward, und wie bald
a hei a de die ü ige Fe ste des Platzes o Li ht e glä zte . Au h sah e , ie sie nacheinander wieder
erloschen, denn er blieb den ganzen Abend hindurch auf seinem Posten. Der Offizier kam nicht heraus. Als die
letzte Vo ü e gehe de hei gekeh t a e , als die Fe ste alle Häuse du kel u de , lie Quasi odo ga z
allein in der Finsternis. Damals war der Vorplatz von Notre-Dame noch nicht erleuchtet. Die Fenster des Hauses
Gondelaurier blieben aber auch nach Mitternacht hell. Quasimodo sah unbeweglich und aufmerksam vor den
u tfa ige S hei e ei Ged ä ge o le hafte , ta ze de S hatte o ü e fliege . Wä e e i ht tau
ge ese , hätte e , je eh Pa is i S hlaf e sa k, de Lä des Festes, de Musik u d des La he s i I e des
Hauses Go delau ie desto deutli he e eh e kö e . Gege ei Uh o ge s ega e die Gäste si h zu
e tfe e . Quasi odo, i Fi ste is gehüllt, sah sie alle u te de du h Fa kel e leu htete Halle
o ü e gehe . I kei e e ka te e de Haupt a .

Er war voll trauriger Gedanken, bisweilen blickte er in die Luft, wie jemand, der sich langweilt. Schwarze,
ze isse e Wolke hi ge ie Hä ge atte o Flo auf de gesti te Bode des Hi els. Da sah e , ie
plötzli h die Fe ste tü des Balko s, desse Gelä de ü e sei e Kopfe e po agte, si h öff ete. Du h die
dü e Glastü t ate z ei Pe so e ; leise a d sie ges hlosse ; je e a e ei Ma u d ei Mäd he . U d it
Mühe ko te Quasi odo i de Ma e de Haupt a u d i de Mäd he diesel e Da e e ke e , die de
Offizie o Balko he a so f eu dli h eg üßte, ie e a Mo ge gesehe hatte. Der Platz war dunkel, und
ein doppelter Karmoisin-Vo ha g, de hi te de Tü i Auge li k hi a gesu ke a , ie sie si h s hloß, ließ
das Licht des Zimmers auf den Balkon nicht eindringen.
De ju ge Ma u d das Mäd he , so eit u se Tau e es eu teilen konnte, schienen sich einem sehr
zä tli he Gesp ä he hi zuge e . Das Mäd he s hie de Offizie e lau t zu ha e , sei e A zu ih e
Gü tel zu a he , u d st äu te si h u sa ft gege ei e Kuß. Die U te edu g de eide ad i e
lebhafter. Die ju ge Da e s hie de Offizie a zuflehe , u i ht eite zu itte . Da öff ete si h plötzli h die
Tü des Balko s u d ei e alte Da e ka zu Vo s hei . Die S hö e s hie e lege , de Offizie sah e d ießli h
aus, u d alle d ei t ate i s Zi e zu ü k.

Bald da auf s h au te ei Roß u te de Halle, u d de glä ze de Offizie gi g, i sei e Na ht a tel


gehüllt, s h ell a Quasi odo o ü e . De Glö k e ließ ih u die St aße e ke eite , lief da it de
Schnelligkeit eines Affen hinter ihm her und ief: „He, He Haupt a !

De Haupt a hielt sei Roß a . „Was ill de S huft? sp a h e , da e ei e A t o K üppel keu he d


hinter sich herrennen sah.

Quasi odo e ei hte ih u d g iff ke k i de Zügel sei es Pfe des it de Wo te : „Folgt ir, Herr
Haupt a ! Je a d ill Eu h sp e he .

„Maho s Ho ! u elte Phoe us, „di h häßli he , ze zauste Vogel ha e i h s ho i ge d o


gesehe . Holla, Meiste , illst du de Zügel ei es Pfe des loslasse ?

„He Haupt a , a t o tete de Tau e, „f agt Ih i h i ht, e i h ei e?

„I h sage di , laß ei Pfe d los , fuh ih Phoe us ä ge li h a . „Was hä gst du di h i de Zügel


ei es Re e s? Mei st du, ei Pfe d sei ei Galge ?

Quasi odo, eit e tfe t, de Zügel fah e zu lasse , su hte das Pferd umzulenken. Da er sich den
Wide sta d des Offizie s i ht e klä e ko te, sagte e s h ell: „Ko t, He Haupt a ; ei Mäd he
e a tet Eu h. Da fügte e it Sel stü e i du g hi zu: „Ei Mäd he , das Eu h lie t.

„De S hel , ief de Offizie , „glau t, i h üßte alle Wei e a hlaufe , die i h lie e . Uhu-
Gesi ht, e sie di glei ht, sag ih , i h e de i h e hei ate . Sie ag zu Teufel gehe !

„Hö t do h! ief Quasi odo, u d glau te du h ei Wo t de Wide sta d des Reite s z u ü e i de .


„Es ist die Zigeu e i . Ih ißt s ho .

Dies Wo t a hte auf Phoe us ei e g oße Ei d u k he o , jedo h i ht de o Quasi odo


erwarteten. Der Leser erinnere sich, wie der galante Offizier einige Augenblicke, bevor Esmeralda gerettet ward,
sich mit Fleur-de-L s e tfe te. Seitde hatte e si h ohl gehütet, ei sei e Besu he i Hause Go delau ie
das Mäd he zu e äh e , desse A de ke ih lästig a , u d Fleu -de-L s hielt es i ht fü klug, ih zu
hinterbringen, die Zigeunerin sei noch am Leben. Phoebus also glaubte, die arme Similar sei tot, denn zwei
Mo ate a e s ho e flosse . Dazu ka o h, daß de Haupt a a das tiefe Du kel de Na ht, a die
ü e atü li he Häßli hkeit, a die Lei he sti e des so de a e Bote da hte, daß Mitte a ht o ü e u d
die St aße e e so ei sa a ie a de A e d, o das Gespe st zu ih he a t at, daß e dli h sei Pfe d zu
schnauben anfing, da es Quasimodo erblickte.

„Die Zigeu e i , ief e ei ahe e s h e kt. „Ko st du aus de Welt de Gespe ste ? Mit diese
Worten legte er die Hand an seinen Dolch.

„S h ell, s h ell , sp a h de Tau e, i de e das Pfe d u zu e de su hte. „Ko t!


Phoe us ga ih ei e heftige Stoß it de Stiefela satz auf die B ust. Quasi odos Auge fu kelte. E
s hi kte si h a , auf de Haupt a loszustü ze ; da e sta te e plötzli h u d sp a h: „Wie glü kli h seid Ih ,
daß je a d Eu h lie t! Das Wo t je a d eto te e s ha f; da ließ e de Zügel des Pfe des los u d sp a h:
„Geht, ohi Ih ollt!

Phoebus spo te flu he d sei Roß. Quasi odo sah, ie e i Ne el de St aße e s h a d. – „Oh ,
sp a h leise de a e Tau e, „das auszus hlage !

E keh te zu Ki he zu ü k, zü dete sei e La pe a u d stieg de Tu hi a . Wie e e utet hatte,


befand sich die Zigeu e i o h i e a de sel e Stelle. So ald sie ih e li kte, eilte sie auf ih zu. „Allei ,
sp a h sie, oll S h e z die Hä de falte d.

„I h ko te ih i ht auffi de , sagte kalt Quasi odo.

„Du hättest die ga ze Na ht a te solle , ief sie zornig. Er sah ihre zornige Bewegung und verstand
de Vo u f. „Ei a de al ill i h esse aufpasse , e ide te e , das Haupt se ke d.

„Geht fo t , sp a h sie. E e ließ sie. Sie a it ih u zuf iede . E ollte lie e o ih ißha delt
werde , als sie et ü e . De S h e z e ah te e u fü si h sel st. Vo de Tage a sah ih die Zigeu e i
i ht eh ; e ka au h i ht eh zu ih e Zelle. Hö hste s sah sie o h die Gestalt des Glö k e s auf de
Tu spitze, ie e s h e ütig auf sie hinblickte. Sobald sie ihn aber erschaute, verschwand er sogleich.

Sie sah ih i ht eh , fühlte a e die Gege a t ih es s hütze de Ge ius. Wäh e d ih es S hlu es


erneuten sich ihre Nahrungsmittel durch eine unsichtbare Hand. Eines Morgens fand sie an ihrem Fenster einen
Vogelkäfig. O e a ih e Zelle a ei e Gestalt ge eißelt, o de sie si h fü htete. Meh e e Male hatte sie
dies gege Quasi odo geäuße t. Ei es Mo ge s de dies alles ges hah des Na hts a die Gestalt ze o he .
Der, welcher so hoch hinaufkletterte, hatte sein Leben gewagt.

Bis eile hö te sie des A e ds ei e u te de Wette da h des Ki htu s e o ge e Sti e, die ei


t au iges, so de a es Lied sa g, u sie glei hsa ei zus hläfe . Es a e Ve se oh e Rei , ie sie ei T auber
dichten kann.

Sieh nicht auf Form,


Mäd he , sieh aufs He z.
Das He z des s hö e Ma es ist oft ga häßli h.
In vielen Herzen bleibt die Liebe nicht.
Die Ta e, Mäd he , ist i ht s hö ,
So s hö i ht ie die Pappel;
Doch bleibt ihr Laub im Winter.
Ach! Wozu hilft dies Wort?
Was s hö i ht ist, ist esse tot.
Nu S hö heit lie t die S hö heit.
Ap il e s h äht de Ja ua .
Vollko e ist die S hö heit,
Die S hö heit ist all ä htig.
Die S hö heit ist allei ie hal ges haffen.
Der Rabe fliegt am Tage,
Der Uhu fliegt des Nachts,
Der Schwan fliegt Tag und Nacht.
Ei es Mo ge s sah sie, e a he d, a Fe ste z ei Blu e gläse . Das ei e a ei K istallglas, s hö
u d glä ze d, a e gespalte . Quasi odo hatte das Wasser herauslaufen lassen, und die Blumen, die es enthielt,
a e e elkt. Das a de e a ei stei e e , g o e u d ge öh li he Topf, allei oll Wasse , it f is he
purpurnen Blumen.

Es e alda ah de e elkte Blu e st auß i h eiß i ht, o it A sicht) und trug ihn den ganzen
Tag hi du h a Buse . A de Tage e ah sie i ht de Gesa g i Tu e; da u a e ekü e te sie si h
e ig. Sie e t ie si h die Zeit, i de sie Djali lie koste, auf das To des Hauses Go delau ie li kte, ü e
Phoebus leise it si h sel st sp a h, u d it B otk u e S h al e fütte te. Quasi odo sah u d hö te sie i ht
eh . De a e Glö k e s hie aus de Ki he e s h u de zu sei . Jedo h ei st i de Na ht, als sie i ht
s hlief u d a ih e s hö e Haupt a da hte, vernahm sie neben ihrer Zelle einen tiefen Seufzer. Erschrocken
sta d sie auf u d sah i Mo dli ht ei e ißgestaltete Masse ue o ih e Tü liege . Quasi odo s hlief do t
auf de stei e e Fuß ode .

. Der S hlüssel der rote Tür

Der Archidiako us hö te das Ge ü ht o de u de a e Rettu g de Zigeu e i . Als e dies e ah ,


ußte e kau , as e e pfa d. Fü de Tod de Es e alda hatte e s ho ga z sei e Sti u g ei ge i htet
u d a uhig, de die Tiefe des ögli he S h e zes hatte e s ho e üh t. Das Me s he he z ka u
ei e ge isse G ad de Ve z eiflu g fasse . Ist de S h a gesättigt, ka ei Mee ü e ih hi st ö e ,
oh e daß o h ei T opfe ei d i ge kö te. So a au h fü Do Claude de S h a gesättigt, als e
Esmeralda fü tot hielt; fü ih a alles o ei; da e a e e fuh , Es e alda u d Phoe us seie eide a Le e ,
ega e E s hütte u ge , Quale , ku z das Le e fü ih aufs eue; u d Claude a alles desse üde.

Als e die Na h i ht e fuh , s hloß e si h in seine Klosterzelle ein. Er erschien weder in den
Ve sa lu ge des Kapitels, o h ei Gottesdie ste. Sei e Tü lie alle , sel st de Bis hofe, e s hlosse .
Meh e e Wo he la g a e so ei ge aue t. Ma hielt ih fü k a k u d e a es i kli h. Welchen Gedanken
o hte de U glü kli he e liege ? Bega e ei e letzte Ka pf it sei e fu ht a e Leide s haft? E t a f
er einen letzten Plan, sie und sich zu vernichten? Sein geliebter Bruder Jehan, sein verzogenes Kind, kam einmal
a sei e Tü , klopfte, at, flu hte, flehte, a te zeh al sei e Na e . Claude öff ete i ht.

Ganze Tage stand er vor den Fensterscheiben seiner Zelle im Kloster. Von dort aus sah er die Kammer
der Esmeralda. Oft erblickte er sie in Gesellschaft ihrer Ziege. Er bemerkte die Dienstfertigkeit, den Gehorsam,
die zä tli he u d u te ü fige Ma ie e des häßli he Tau e ei de Zigeu e i . E e i e te si h de sei
Gedä ht is a s ha f, u d das Gedä ht is uält Eife sü htige a heftigste des so de a e Bli kes, de de
Glö k e ei es A e ds auf die Tä ze i i htete. E legte si h die F age o , el he Be egg u d Quasi odo zu
ih e Rettu g ha e a t ei e kö e . E a Zeuge o tause d klei e Sze e z is he de Zigeu e i u d
dem Tauben, dessen von fern gesehene und du h Leide s haft gedeutete Pa to i e ih seh zä tli h zu sei
s hie e . E ißt aute de so de a e Lau e de Wei e . Da e pfa d e , ie i du kle Gefühle ei e
Leidenschaft in ihm erwachte, die er nie erwartet hatte, wobei Scham und Zorn ihm das B lut in die Wangen trieb.
– De Haupt a ließ i h o h gelte , da hte e , a e dieses S heusal! – De Geda ke e ü kte ih de Kopf.
Fu ht a a e sei e Nä hte. Seitde e ußte, die Zigeu e i le e, e s h a de die kalte Geda ke des
Grabes und Gespe stes, die ih ei e Zeitla g uälte , u d das Fleis h sta helte ih aufs eue. E k ü te si h
auf sei e Lage , e e das ju ge Mäd he so di ht i sei e Nähe si h s hlafe d da hte.

Jede Na ht füh te sei e ase de Pha tasie ih Es e alda i alle Stellungen vor, die in seinen Adern
das Blut zu Ko he ge a ht hatte . E sah sie hi gest e kt u te de iede gestoße e Haupt a it
ges hlosse e Auge , ie des Phoe us Blut ü e ih e s hö e a kte Buse st ö te, i de Auge li k des
E tzü ke s, o de A hidiako us auf die lasse Lippe de Kuß d ü kte, desse B e e die U glü kli he, o
au h s ho hal tot, e pfa d. E sah sie o de ohe Hä de de Folte k e hte e tkleidet, ie sie ih e
klei e Fuß, das u de, s hö e Bei , das s h ä htige u d eiße K ie e t löße u d i de spa is he Stiefel
s hließe ließ. E s haute o h stets das K ie o Elfe ei , ie es allei aus To te ues fu ht a e We kzeuge
o h he o agte. E dli h da hte e si h das ju ge Mäd he i He de, it de St i k u de Hals, mit
e t lößte S hulte u d Füße , ei ah a kt, ie e sie a letzte Tage sah. S huf e si h diese ollüstige
Bilde , da allte si h sei e Faust u d e fühlte, ie ei S haude sei e Wi elsäule hi a lief.

In einer Nacht erhitzten die Bilder so heftig sei p ieste li hes Blut, daß e ei Kopfkisse it de Zäh e
ze iß, aus sei e Bett sp a g, ei e Ma tel ü e sei He d a f u d die Zelle hal a kt, die La pe i de
Ha d u d it glühe de Bli k, e ließ. E ußte, o de S hlüssel de ote Tü , die o Kloste i die Ki he
füh te, zu fi de a , u d ie de Lese s ho eiß, hatte e ei e S hlüssel zu Tu t eppe stets i de Tas he.

I je e Na ht s hlief Es e alda i ih e Ka e , ei ge iegt o Hoff u g u d süße Geda ke . Ei ige


Zeit a sie s ho i S hlaf e su ke , als es ih s hie , sie e eh e ei Ge äus h. Ih S hlaf a lei ht u d
unruhig, wie der eines Vogels; eine Kleinigkeit erweckte sie. Sie schlug die Augen auf; die Nacht war dunkel; an
der Luke aber sah sie dennoch eine Gestalt, die sie anschaute, und eine Lampe erleuchtete die Erscheinung. Im
Auge li k als diese e kte, sie sei o Es e alda e li kt, lies sie die La pe aus. De o h hatte das Mäd he
o h Zeit ge ug zu E ke e u d s hloß aus S h e ke ih e Auge lide . „Oh! ief sie it e los he e Sti e:
„De P ieste ! All ih U glü k zog ie ei Blitz o ih e Auge o ü e , e sta t lag sie auf ih e Bette. Glei h
da auf fühlte sie a ih e Kö pe die Be üh u g des sei e , o ü e sie so e zitte te, daß sie e achend, sich
erschrocken auf dem Lager aufrichtete. Der Priester lag neben ihr und umschlang sie mit seinen Armen. Sie
ollte s h eie , a e sie ko te es i ht. „Fo t, U geheue , fo t, Mö de ! sp a h sie it ei e aus Zo u d
Furcht leisen Stimme.

„G ade, G ade! u elte de P ieste , i de e sei e Lippe auf ih e S hulte d ü kte. Sie e g iff sei
kahles Haupt ei de o h e ige zu ü kge lie e e Haa e , u d su hte sei e Küsse , als ä e es giftige
Bisse, auszuweichen. – „G ade , ief de U glü kli he, „ke st du ei e Lie e! Sie ist Feue , ges h olze es Blei,
Messe sti he i He ze !

E hielt ih e eide A e it ü e atü li he K aft. Auße si h sp a h sie: „Laß i h los ode i h speie
di i s Gesi ht!

E ließ sie los. – „Ve i hte i h, s hlage i h, sei oshaft, a e lie e i h! G ade!

Sie s hlug ih üte d ie ei Ki d, spa te ih e s hö e Hä de, ih das Gesi ht zu ze k atze . – „Fo t,


Teufel!

„Mitleid! ief de a e P ieste , i de e si h auf sie älzte u d ih e S hläge du h Liebkosungen


e ide te. Plötzli h fühlte sie ih stä ke als si h. – E k i s hte it de Zäh e u d sp a h: „Jetzt ill i h ei e
Wille ha e !
Besiegt, zitte d, ge o he lag sie i sei e A e , ih ü e lasse . Sie fühlte sei e üppige Ha d. Sie
rief it letzte K afta st e gu g: „Zu Hilfe! Ei Va pi !

Niemand kam, Djali allein war erwacht und meckerte voll Angst.

„S h eig! sp a h de P ieste keu he d. Plötzli h fühlte die Ha d de i ge de Zigeu e i et as


Kaltes, Metallisches am Boden. Es war Quasimodos Pfeife.

Sie e g iff sie, hielt sie a die Lippe u d pfiff it de ih o h ü ige K aft. Die Pfeife ga ei e
scharfen, schrillenden Ton.

„Was soll das? f agte de P ieste .

Fast i de sel e Auge li k fühlte e , ie ei sta ke A ihn aufhob. Die Kammer war dunkel und er
ko te i ht deutli h e ke e , e ih i de Fäuste hielt; e e ah a e k i s he de Zäh e, u d i Du kel
a o h so iel Li ht e eitet, daß e ü e sei e Haupte ei e la ge Messe kli ge e li ke ko te.

De P ieste glau te Quasi odos Gestalt zu e ke e . E e utete, u diese kö e es sei , u d


e i e te si h, ü e ei e o de Tü ausgest e kte Masse gest au helt zu sei .

Da a e die E s hei u g kei Wo t sp a h, ußte e i ht, as e da o de ke sollte. E stü zte auf de


A , de das Messe hielt, it de Rufe: „Quasi odo! de e e gaß i e ste S h e ke , Quasi odo sei
tau . I ei e Auge li k a de P ieste zu Bode gest e kt u d fühlte ei s h e es K ie auf sei e B ust. A
eckigen Druck erkannte er Quasimodo. Was konnte er aber beginnen? Wie sollte er sich ihm zu erkennen geben?
Die Nacht machte den Tauben auch noch blind.

E a e lo e . Das Mäd he a ie ei e ge eizte Tige i u d su hte ih i ht zu ette . Das Messe


nahte sich sei e Haupte; de Auge li k a k itis h. Plötzli h s hie sei Geg e zu zaude . „Vo Blut da f sie
i ht esp itzt e de , sp a h e .

De P ieste hö te Quasi odos Sti e, u d fühlte, ie ei e eite Ha d ih a de Füße zu Tü


hinausschleppte, als solle e o de Zelle ste e . Glü kli he eise fü ih a de Mo d o ei ige
Auge li ke aufgega ge , desse lasse St ahl o de Ka e tü auf die Gestalt des P ieste s fiel.
Quasi odo s haute ih i s A tlitz, zitte te, ließ de P ieste los u d fuh zu ü k.

Die Zigeunerin war auf die Schwelle getreten und sah erstaunt, wie beide ihre Rolle wechselten. Der
P ieste d ohte, Quasi odo flehte. De P ieste ü e häufte de Tau e it Zo u d Vo u f u d ga ih
endlich ein Zeichen, sich zu entfe e . De Tau e se kte de Kopf, da k iete e o de Tü . „G ädige He ,
sp a h e it e ste Sti e, „tut as Ih ollt, a e tötet i h zue st.

So sp e he d, ei hte e de P ieste sei Messe . Diese , auße si h, stü zte da auf zu. Allei das
Mäd he a s h elle als e . Sie iß das Messe Quasi odo aus de Ha d, la hte üte d u d sp a h: „Jetzt t itt
ähe ! Sie hielt die Kli ge e po . De P ieste sta d u e ts hlosse da. Sie hätte ih ge iß iede gesto he .
„Feigli g , ief sie ih zu, „du agst es i ht! Da fügte sie it u e ittli he Ausd u k hi zu: „Ja, i h eiß,
daß Phoe us le t! Sie ußte ohl, daß sie des P ieste s He z it glühe de Eise du h oh te.

De A hidiako us stieß Quasi odo it ei e Fußt itt zu Bode u d stü zte k irschend in das
T eppe ge öl e zu ü k. Als e fo t a , ah Quasi odo die Pfeife auf, du h die die Zigeu e i ge ettet
o de a . „Sie i d ostig , sp a h e , sie ih zu ü kge e d, u d ließ sie da allei . Das ju ge Mäd he ,
auße si h, sa k aufs Bett und schluchzte laut. Ihr Horizont zeigte neue Gewitterwolken. Der Priester tappte in
sei e Zelle zu ü k. U Es e alda a es ges hehe . Do Claude a auf Quasi odo eife sü htig. Mit si e de
Mie e iede holte e sei e U glü ks uf: „Nie a d soll sie ha e !

. Gri goire hat ehrere gute Ei fälle

Seit Pete G i goi e gesehe hatte, ie die Sa he ei e seh ü le Ausga g ah , ie St i k, Hä ge


u d a de e U a eh li hkeite de Haupts hauspiele de Ko ödie e o sta de , ließ e es si h i ht
einfallen, am Spiel teilzunehmen. Die Landstreicher, unter denen er geblieben war, denn er dachte, dies sei doch
noch im schlimmsten Falle die beste Gesellschaft von Paris, nahmen andauernd Anteil an der Zigeunerin. Dies
fa d e ga z atü li h ei Leute , die, ie sie, nur Aussicht auf Charmolue und Torterue hatten, und die nicht,
ie e , i de Regio e de Pha tasie auf des alte Pegasus Flügel u he s h ä te . Vo ih e hatte e
erfahren, seine Gemahlin vom zerbrochenen Kruge habe sich in die Kirche Notre-Dame gerettet, und das war ihm
seh a ge eh . Allei e e spü te i ht ei al die Ve su hu g, sie do t zu esu he ; u is eile da hte e
a die klei e Ziege. Ü ige s füh te e des Tages, u sei e U te halt zu e e e , Ku ststü ke auf u d
e faßte des Nachts eine Schrift gegen den Bischof von Paris. Gringoire ging von der Liebe einer Idee zur Liebe
ih e Fo ü e . Ei es Tages lie e ei St. Ge ai -l Au e ois a de E ke ei es Hauses stehe , das a Fo -
l E ue a te, u d das ei e a de , Fo -le-Ro , gege ü e lag. A diese Fo -l E ue efa d si h ei e
s hö e Kapelle aus de fü fzeh te Jah hu de t, de e Cho auf die St aße hi ge i htet a . G i goi e
u te su hte a dä htig ih äuße es S h itz e k u d efa d si h i ei e Auge li ke egoistis hen Genusses, wo
de Kü stle i de Welt u die Ku st, u d die Ku st i de Welt e li kt. Plötzli h fühlte e ei e s h e e Ha d
auf seiner Schulter. Er wandte sich um; hinter ihm stand sein alter Freud, sein alter Lehrer, der Archidiakonus.

Er wurde verlegen; schon lange hatte er den Archidiakonus nicht gesprochen, und Dom Claude war einer
der feierlichen und leidenschaftlichen Menschen, deren Bewegung das Gleichgewicht eines skeptischen
Philosophe stets zu stö e pflegt. De A hidiako us s h ieg ei ige Auge li ke, so daß G i goi e ih it Muße
et a hte ko te. E fa d Do Claude seh e ä de t, laß ie ei e Wi te o ge , it hohle Auge u d
fast g aue Haa e . E dli h a h de P ieste das S h eige it de F age i uhige , a e eisige To e: „ Wie
geht s Eu h, Meiste Pete ? – „Ih f agt a h ei e Gesu dheit? I u , a ka dies u d je es da o sage .
I ga ze ist sie gut. I h ü e lade i h ie als. Ih ißt, Meiste , das Gehei is, si h gut zu efi de a h
Hippokrates id est: cibi, potus, so i, e us, o ia ode ata si t. * – „Ih ha t also kei e So ge ? f agte de
Archidiakonus, indem er Gringoire mit festem Blick betrachtete. – „Wah haftig ei . – „Was t ei t Ih de ? –
„Wie Ih seht, Meiste , e fo s he i h de S h itt de Stei e u d die A t, ie dies Bas elief gehaue ist.

(*Latei is h: Es ist dies: Speise, Tra k, S hlaf, Lie e, alles it Maß!)

De P ieste lä helte itte , i de e u ei e Mu d i kel i die Höhe s ho . – „Da a fi det Ih


Ve g üge ? – „Mi ist dies das Pa adies , a t o tete G i goi e. Da legte e si h ü e die Skulptu e it de
e zü kte Mie e ei es Natu fo s he s hi , de ei Phä o e des Le e s e klä t. „Fi det Ih i ht, daß diese
Ü e ga g i kau e ha e e A eit it iel Za theit, Ge a dtheit u d Geduld ausgefüh t ist? Seht dies
Säul he , a el he Kapitäl ka a za te es u d o Meißel glei hsa gelie kostes Lau e li ke ? Seht
die d ei Haut eliefs o Jea Maille i . Es si d die s hö ste We ke dieses g oße Meiste s. Die Nai ität, die
Sanftmut der Gesichter, die Heiterkeit der Stellungen und Draperien, die unaussprechliche Anmut, welche mit
den Fehlern gemischt ist, macht aus den Figuren sehr heitere und zarte Gestalten, vielleicht in nur zu hohem
Grade. – Findet Ihr dies nicht sehr unterhalte d?
„Alle di gs , a t o tete de P ieste .

„Säht Ih u das I e e de Ki he , fuh de Di hte i s h atzhafte Begeiste u g fo t. „Ü e all si d


Skulptu e . Es ist elau t ie ei Kohlkopf. Beso de s zeigt die o e e Auss h ü ku g ei e so f o e und
eige tü li he Stil, ie i h so st o h ie gesehe ha e.

Do Claude ega aufs eue: „Ih seid also glü kli h? – G i goi e e ide te it Feue : „Auf Eh e, ja!
Zuerst liebte ich Frauen, dann Tiere; jetzt liebe ich Steine. Sie sind ebenso unterhaltend wie Tiere und Frauen,
a e i ht so t eulos.

De P ieste legte die Ha d auf die Sti . Es a sei e ge öh li hste Be egu g; da sp a h e :


„Wah haftig, Ih ha t e ht!

„Ja , sagte G i goi e, „ el h ei Ge uß! E ah de P ieste , de si h fo tziehe ließ, ei A u d


füh te ih i das Tü he de T eppe o Fo -l E ue. – „Seht diese T eppe! So oft i h sie sehe, fühle i h i h
glü kli h. Wie ei fa h u d selte e A t si d die Stufe , u te sä tli h ausget ete ! Ih e S hö heit u d
Einfachheit esteht i ih e Bei e o u gefäh ei e Fuß, die i ei a de gefügt, ges ha htelt u d
ges h itte , auf ah haft feste u d zie li he Weise i ei a de g eife . – „Ih ü s ht i hts eh ? – „Nei . –
„Ih edaue t i hts? – „I h fühle ede Bedaue o h Wü s he. I h ha e ei Le e i geo d et. – „Was
de Me s h o d et, e i e die Di ge. – „I h i ei skeptis he Philosoph u d halte alles i Glei hge i ht.
– „Wie e e t Ih Eu e U te halt? – „Bis eile di hte i h Epopöe u d T agödie ; die I dustrie aber,
Meiste , die Ih ke t, i gt i a eiste ei ; i h t age ei e Stuhlp a ide it de Zäh e .

„Das Ha d e k ist g o u d i ht philosophis h. – „Ei e Folge des Glei hge i hts. Ei e


Hauptgeda ke fi det a ü e all iede . Das eiß i h.

Na h ei e Pause sp a h de P ieste : „Ih seid a e do h i ei e ele de Zusta de. – „Ja ohl; a e i


kei e u glü kli he .

In dem Augenblick erschallten Huftritte, und unsere beiden sich unterredenden Gesellen sahen am Ende
de St aße ei e Ko pa ie de A usts hütze o de O do a z des Kö igs, it ho hget age e La ze u d
de Offizie a de Spitze, o ü e ziehe . De Zug a glä ze d u d das Pflaste e tö te u te ih .

„Wa u et a htet Ih so de Offizie ? sp a h G i goi e zu A hidiakonus. – „I h glau e ih zu


ke e . – „Wie heißt e ? – „Phoe us o Chateaupe s, ie i h glau e. – „Phoe us! Ei so de a e Na e! Es
gi t ei e Phoe us, G af o Foi . Au h e i e e i h i h, ei Mäd he geka t zu ha e , das u ei Na e
Phoebus schwu . – „Ko t , sp a h de P ieste , „i h uß Eu h et as sage .

Na hde die Reite o ü e gezoge a e , du h e te ei ige Auf egu g die eisige Hülle des
A hidiako us. E gi g; G i goi e folgte ih . De ie jede , de it diese Ma e o ü e lege e Geiste
ei al i Be üh u g geko e a , a e ge oh t, ih zu geho he . S h eige d gela gte sie a die
zie li h ei sa e St aße de Be a di e . Do Claude sta d hie still.

„Meiste , as ha t Ih i zu sage ? f agte G i goi e. – „Fi det Ih i ht , erwiderte der Archidiakonus


it de Ausd u k des tiefste Na hsi e s, „daß das Kleid je e Reite s hö e ist als Eu es u d ei es?

G i goi e s hüttelte jedo h de Kopf. „Mei e T eu, i h lie e ei gel -rotes Wams mehr als diese
Schuppen von Eisen und Stahl. – „Also G i goi e, Ih ha t diese s hö e Ke le i K iegskleide ie e eidet? –
„Weshal , He A hidiako us? U ih e Diszipli , ih e Stä ke, ih e Rüstu g? Philosophie u d U a hä gigkeit i
Lu pe ist eh e t. I h ill lie e ei Fliege flügel als ei Lö e kopf sei . – „So de a , sp a h de P ieste
it fi ste e A tlitz, „ei s hö es Kleid ist do h s hö !

„Pete G i goi e , fuh de A hidiako us fo t, „ as ha t Ih it de klei e Zigeu e i , de Tä ze i ,


a gefa ge ? – „Ih ei t die Es e alda? Nu , Ih e hselt seh plötzli h de Gege sta d des Gesp ä hs. –
„Wa sie i ht Eu e F au? – „Ja, e ittels des ze o he e K uges. – Wir hatten vier Jahre zusammen zu
le e . Beiläufig gesagt , fügte G i goi e it hal s he ze de Mie e hi z u, indem er den Archidiakonus ins
Gesi ht sah, „Ih de kt o h i e da a ? – „Ih i ht eh ? – „Selte . Mi liege so iele Di ge i Kopf. Gott,
ie s hö a do h die Ziege! – „Hat Eu h die Zigeu e i i ht das Le e ge ettet? – „Wah haftig! Ja. – „Nu ,
as ist aus ih ge o de , as ha t Ih it ih a gefa ge ? – „I h ka s Eu h i ht sage . Ma hat sie, glau e
i h, gehe kt. – „So? – „I h eiß es i ht ge iß. Als i h sah, es gi g a s He ke , ha e i h i h aus de Spiel
gezoge . – „Weite ißt Ih i hts? – „Wa tet. Ja; i h hö te, sie ha e si h i die Ki he Not e-Da e geflü htet
u d sei do t i Si he heit. Mi ist dies seh lie . I h ha e i ht e tde ke kö e , o die Ziege si h au h hat
ette kö e . Weite eiß i h i hts. – „I h ill Eu h o h Nähe es sage , sp a h Do Claude, u d sei e is
dahi la gsa e, fast du pfe Sti e a d plötzli h do e d. „Ja, sie hat si h i die Ki he Not e-Dame
geflü htet. A e die Ge e htigkeit i d sie i d ei Tage do t he aushole , u sie auf de G eplatz zu henken.
So efiehlt es ei Pa la e ts es hluß. – „Das tut i leid , sp a h G i goi e.

Der Priester war in einem Augenblick kalt und ruhig geworden.

„We zu Teufel , fuh de Di hte fo t, „hat si h das Ve g üge ge a ht, ei e Bes hluß de
Wiederverhaftung nachzusuchen? Konnte man nicht das Parlament in Ruhe lassen? Was ist daran gelegen, ob ein
a es Mäd he u te de S h i öge de Ki he e e S h al e este S hutz su ht? – „I de Welt gi t es
Teufel , e ide te de A hidiako us. – „Das ist e teufelt ei ge i htet , e e kte G i goi e.

Na h ei e Pause ega de A hidiako us aufs eue: „Sie ettete Eu h das Le e . – „Ja, ei ei e


F eu de , de La dst ei he . Bei ah hätte sie i h gehe kt. Jetzt ü de es ih e leid tu . – „Ih wollt nichts
fü sie tu ? – „Oh ja, Do Claude, i h lade i da a e ei e s hli e A gelege heit auf de Hals. – „Was ist
da a gelege ! – „So? Was ist da a gelege ? Wah haftig, Meiste , Ih seid gut ütig. I h ha e z ei g oße
We ke a gefa ge . – Der P ieste s hlug si h o die Sti . U gea htet sei e s hei a e Ruhe e thüllte o
Zeit zu Zeit eine heftige Bewegung seine inneren Zuckungen. – „Wie ka a sie ette ?

G i goi e a t o tete: „I h, Meiste , ü de e ide : Gott ist u se e Hoff u g.

„Wie ka a sie ette ? f agte Claude a hsi e d. – „Hö t, Meiste , ei e Ei ildu gsk aft ist
le haft. I h ill Mittel ausfi dig a he . Soll a de Kö ig u ih e Beg adigu g itte ? – „Lud ig XI.?
E t eiße de Tige sei e Rau !

Gringoire suchte ei e Lösu g des K ote s. „Wollt Ih , daß i h ei e E klä u g a die He a e i hte
it de Behauptu g, das Mäd he sei s h a ge ?

Das hohle Auge des Priesters blitzte. – „S hel ! Weißt du das iellei ht?

G i goi e e s h ak ü e des P ieste s Ausd u k u d sagte s h ell: „I h ge iß i ht. U se e Ehe a ei


ah es Fo is a itagiu .* I h lie i e o de Tü stehe . Ma e hält a e so ei e Aufs hu . – „To heit!
S ha de! S h eig! – „Ih ha t u e ht, so zo ig zu e de . Ma e hielte ei e Aufs hu .

(* Latei is h: Ehe außerhal des Hauses.)


De P ieste hö te ih i ht eh . – „Do t uß sie a e fo t , u elte e . „De Pa la e ts es hluß ist
i e d ei Tage auszufüh e . U d da Quasi odo! Die Wei e ha e do h so de a s hle hte Neigu ge . –
Meiste Pete , sp a h e laute , „i h ha e die Sa he ü e legt; es gi t u ei Mittel. – „Wel hes? I h sehe
kei s. – „Hö t, Meiste , e geßt i ht, daß sie Eu h das Le e ettete. I h ill Eu h offe ei e Geda ke
sagen. Die Kirche wird Tag und Nacht e a ht. Ma läßt u die hi ausgehe , die a hi ei t ete sah. Ih
kö t hi ei gehe . Ih ögt ko e , u d i h ill Eu h zu ih füh e . Da kö t Ih die Kleide e hsel , sie
legt Eue Wa s, Ih legt ih e Wei e o k a .

„Nu , is dahi gi ge alles gut , ei te de Philosoph. „A e eite ! – „Nu , sie geht i Eu e Kleidu g
aus de Ki he, u d Ih lei t do t it de ih ige . Viellei ht i d a Eu h he ke , a e sie i d ge ettet.

G i goi e k atzte si h edä htig hi te de Oh e . – „So, so! De Geda ke äe i ie als ei gefalle .

Bei de u e a tete Vo s hlag Do Claudes e fi ste te si h plötzli h das gut ütige u d offe e
A tlitz des Di hte s, ie ei e heite e italie is he Gege d, e ei Wi dstoß ei e Ge itte olke he eit ei t.

„Nu , G i goi e, as haltet Ih o de Mittel? – „I h ei e, Meiste , a i d i h i ht iellei ht,


so de ga z ge iß he ke . – „Das kü e t u s i ht. – „Pest! – „Sie ettete Eu h das Le e . Ih ezahlt
ei e S huld. – „I h ezahle a de e S hulde is eile au h i ht. – „Meiste Pete , Ih üßt! – Der
Archidiakonus sprach mit gebieterischer Stimme.

„Hö t, Do Claude! e ide te iede ges hlage de Di hte ; „Ih ha t u e ht, ei de Geda ke
ha t ä kig zu e ha e . I h sehe i ht ei , eshal i h i h a statt ei es a de sollte he ke lasse . –„Was
fesselt Eu h de so seh a s Le e ? – „Tause d G ü de. – „Wel he? We s elie t. – „Luft, So e s hei ,
Mo ge , A e d, Mo ds hei , ei e F eu de, die La dst ei he , Mäd he , die s hö e Ge äude, die ich
studie e, d ei Bü he , die i h s h ei e ill, o u te ei s gege de Bis hof u d sei e Mühle . Was eiß i h?
A a ago as sp a h, e sei auf de Welt, die So e zu e u de . U d e dli h ha e i h das Glü k, tägli h i
Gesellschaft eines Mannes vo Geist zu le e . De i i h ä li h sel st; u d das ist seh a ge eh .

„St ohkopf , u elte de A hidiako us. „Nu sp i h, e e hielt di dies so a ge eh e Le e ? We


e da kst du Luft, So e s hei u d dei Ve g üge a Posse u d To heite ? Wo ä st du, oh e sie? Du
illst, sie soll ste e , u d e da kst ih das Le e ? Dies göttli he, s hö e, a etu gs ü dige Ges höpf,
ot e dig de Li ht de Welt u d göttli he als Gott, soll ste e , äh e d du, zu Hälfte eise u d zu Hälfte
ein Tor, du Auswu f o Et as, du Pfla ze, die du a del u d zu de ke äh t, dei ih gestohle es Le e
füh st, u d du ist do h so utzlos ie ei e Ke ze a helle Mittag! G i goi e, ha e Mitleid! Sei au h ei al
edel ütig! Sie a es zue st.

Der Priester wurde heftig. G i goi e hö te ih a fa gs it de Ausd u k de U e ts hlosse heit zu u d


s h itt e dli h ei e t agis he F atze, die sei e lei he A tlitz Äh li hkeit it ei e euge o e e Ki de
verlieh, das an der Kolik leidet.

E t o k ete ei e T ä e u d sp a h: „Ih seid pathetis h. Nu , i h ill s ü e lege . Ih ha t da ei e


d ollige Ei fall! – Na h ei e Pause fuh e fo t: „Nu , e eiß? Viellei ht he kt a i h i ht. We si h
verlobt, heiratet nicht immer. Findet man mich in ihrer Kammer so possierlich gekleidet mit Weiberrock und
Hau e, fa ge die Häs he iellei ht a zu la he . U d he kt a i h, so ist de St i k ei Tod ie jede a d e,
ode iel eh kei Tod ie jede a d e, ei Tod ü dig ei es Weise , de sei ga zes Le e hi du h
schwankte, weder Fleisch, noch Fisch, wie der Geist des wahren Skeptikers, ein Tod voll Pyrrhonismus und
Bede ke , de Eu h z is he Hi el u d E de i de S h e e läßt, de Tod ei es Philosophe , de i iellei ht
vorherbestimmt war. Es ist herrlich zu sterben, wie a le te.
De P ieste u te a h ih . „Also ist die Sa he a ges hlosse . – „Was ist de i Notfall de Tod?
sp a h G i goi e egeiste t eite , „ei s hli e Auge li k, ei B ü ke zoll, de Ü e ga g o e ig zu
nichts. Als jemand Cercidas aus Megalopolis f agte, o e it F eude stü e, ga e zu A t o t: ‚Wa u i ht?
Bald sehe i h die g oße Mä e , P thago as u te de Philosophe , He atäus u te de Ges hi htss h ei e ,
Ho e u te de Di hte , Ol pus u te de Musike .

Der Archidiako us ei hte ih die Ha d. „Also die Sa he ist a ges hlosse . Ih ko t o ge .

Diese Be egu g füh te G i goi e zu Wi kli hkeit zu ü k. „Mei e T eu, ei ! sagte e . „Gehe kt
e de ? A ges h a kt! I h ha e kei e Lust. – „Gut! Le t ohl. – Ich werde di h s ho iede t effe ,
murmelte der Archidiakonus. Der Teufel von Pfaffen soll mich nicht wieder treffen, dachte Gringoire und lief
hi te ih he . „Hö t, He A hidiako us, kei e Fei ds haft z is he alte F eu de ! Ih eh t A teil a de
Mäd hen, an meiner Frau, wollte ich sagen. Ihr habt eine List ersonnen, sie aus Notre-Dame zu bringen, die aber
seh u a ge eh fü i h ist. We i h u ei a de es Mittel e eit hätte? I h sage Eu h, i fällt i de
Augenblick ein lichtvoller Gedanke ein, sie aus der Verlegenheit zu ziehen, ohne meinen Hals mit irgendeiner
S hli ge i Be üh u g zu i ge . Was ei t Ih ? Ist es de du haus ot e dig, daß i h au h gehe kt e de?

De P ieste iß ä ge li h a de K öpfe sei es Kleides. „St o o Wo te ! Sag , as ist dei Mittel?


„Ja, ja , sp a h G i goi e zu si h sel st u d legte de Zeigefi ge auf die Nase. „I h ha s! Die La dst ei he si d
brave Jungen! Der Zigeunerstamm liebt sie. Beim ersten Wort werden sie in Aufruhr geraten. Nichts leichter. Eine
Ü e u pelu g! Wäh e d des Getü els ka a sie lei ht e tfüh e . Mo ge a e d … Es i d ih e ga z
e ht sei .

De P ieste s hüttelte ih . „Dei Mittel! S h ell! G i goi e a dte si h ajestätis h zu ih . „Laßt


i h. Ih seht, i h i s hlau. Da ü e legte e o h ei ige Auge li ke, klats hte i die Hä de u d ief:
„Be u de u gs ü dig! De E folg ist si he !„

„Dei Mittel! ief Claude zo ig. – „Hö t, i h ill s Eu h i s Oh sage . Ei e ah haft s hlaue
Gegenmine, die uns alle aus der Angelegenheit zieht. Wahrhaftig, ich bin doch kein Einfaltspinsel, gesteht es ein!
… Ah so, ist die Ziege ei ei e F au? – „Ja, de Teufel ag di h hole ! – „Sie olle au h die he ke ? –
„Was kü e t s i h? – „Ja, ga z ge iß. Ve ga ge e Mo at hi g ei Zuchtschwein am Galgen. Dem Henker
ist das seh illko e . E ka das Tie e speise . A e Djali! A es, klei es, u s huldiges La ! –
„Ve flu ht! Du ist de He ke ! S hel , el hes Rettu gs ittel hast du gefu de ? – „Meiste , hö t!

Gringoire neigte si h zu Oh des A hidiako us, sp a h seh leise u d a f o ei e E de de St aße


zu a de ei e u uhige Bli k, u zu sehe , o ie a d o ü e gi ge. Als e it Do Claude gesp o he ,
d ü kte ih diese die Ha d u d sp a h kalt: „Also o ge !

„Ja, o ge , iede holte G i goi e. Als de A hidiako us fo tgi g, s hlug e ei e e tgege gesetzte
Weg ei u d sp a h hal laut: „Ei e ge altige Ges hi hte, He Pete G i goi e! Was tut s? We a klei ist,
e s h i kt a o h i ht o g oße U te eh u ge . Ba hstelze u d G as ü ke fliege ü e s Mee .

42. Werde Landstreicher!

Als de A hidiako us iede i s Kloste t at, fa d e sei e B ude Jeha a te d a de Tü sei e


Zelle. Jehan vertrieb sich die Langeweile des Wartens, indem er das Gesi ht sei es B ude s, it ei e ü e äßig
e lä ge te Nase e ei he t, it ei e Kohle auf die Wa d zei h ete. Do Claude e e kte sei e B ude
kau , de a de e Geda ke ah e ih de Kopf ei . Des ut illige K a e f öhli hes Gesi ht, desse
Ausdru k das düste e A tlitz des P ieste s so st e heite t hatte, e o hte jetzt i ht, de Ne el zu ze teile ,
de aus diese su pfige , e do e e Seele tägli h e di htete aufstieg.

„B ude , sp a h Jeha fu htsa , „i h esu he Eu h. De A hidiako us schlug nicht einmal die Augen
auf. „Weite ! sp a h e . „B ude , ega de Heu hle , „Ih seid so gütig, ge t i so oft gute Rat, daß i h
i e iede zu Eu h ko e. – „Weite ! – „A h B ude , Ih hattet ohl e ht, als Ih sagtet: Jeha , Jeha !
Cessat do to u do t i a, dis ipulo u dis ipli a! Jeha , lei e die Nä hte i ht aus de Kollegiu eg oh e
e hts äßige G u d u d E lau is dei es Leh e s. P ügele i ht die Pi a die ! Noli, Joa es e e a e Pi a dos!
Verfaule nicht, wie ein unwissender Esel, uasi asi us illite atu , auf de Futte st oh de S hule! Jeha , laß di h
nach Gutbefinden des Lehrers strafen! Jehan, geh jeden Abend in die Kapelle und singe dort einen Psalm der
glo ei he Ju gf au Ma ia! A h, das a ei t effli he Rat! – „Weite ! – „B ude , Ih seht ei e ele de ,
s huldige Ve e he , ei S heusal, ei e Liede li he ! Lie e B ude , Jeha t at Eu e Rat ie Mist it Füße .
I h i s h e est aft, de Gott ist ge e ht. Sola ge i h Geld hatte, t ie i h Posse u d füh te ei lustiges
Le e . Auss h eifu g, so s hö o o , ist do h häßli h o hi te ! I h ha e kei e Helle ! Ve kaufte He d,
Tisch- u d Ha dtu h! Das lustige Le e ist o ei! Die s hö e Ke ze ist e los he , u d ei ele des Talgli ht
dampft mir unter der Nase. Ich t i ke Wasse ; i h e de o Ge isse s isse u d Gläu ige gepei igt.

„Weite ! sp a h de A hidiako us.

„A h, lie e B ude , i h ö hte i h esse ! I h t ete ze k i s ht o Eu e Auge ! I h tue Buße u d


beichte! Auf die Brust schlage ich mit ge allte Fäuste . Ih hattet e ht, daß i h ei st Su o ito u d Lize tiat
i Kollegiu To hi e de sollte. Fü diese Sta d fühle i h jetzt he li he Be uf. I h ha e a e kei e Ti te
u d uß sie do h kaufe ; i h ha e ede Bü he o h Papie u d uß eides doch kaufen! Dazu brauche ich ein
e ig Geld u d ko e deshal zu Eu h, ei B ude , oll Ze k i s hu g. – „Weite i hts? – „Ja, ei e ig
Geld! – „I h ha e kei s.

Da sp a h de Stude t it e ts hlosse e u d e ste Mie e: „Gut, B ude , es tut mir leid, Euch sagen zu
üsse , daß a i a de e seits seh o teilhafte A t äge ge a ht hat. Ih ollt kei Geld ge e ? – „Nei . –
„I de Falle e de i h La dst ei he .

Als er dies furchtbare Wort aussprach, gab er sich die Miene eines Ajax, der erwartet, der Blitz werde auf
sei Haupt iede stü ze .

De A hidiako us sp a h kalt: „We de La dst ei he ! Jeha g üßte ih it tiefe Ve eugu g u d gi g


pfeife d die T eppe hi a . Als e du h de Kloste hof ka , hö te e , ie das Fe ste sei es B uders aufgerissen
a d. E e kte die Nase i die Höhe u d sah das st e ge Gesi ht des A hidiako us he o age . – „Geh zu
Teufel! ief Do Claude, „das ist das letzte Geld, das du o i eko st!

Zuglei h a f de P ieste ei e Bö se hi a , die Jehan eine Beule auf der Stirn verursachte, worauf
Jeha , zuglei h e d ießli h u d e g ügt, ie ei Hu d fo tgi g, de a ei e Ma kk o he a de Kopf i ft.
43. Es lebe die Lust!

De Lese hat ohl e gesse , daß ei Teil des Hofes de Wu de du h die alte Ringmauer der Stadt
begrenzt ward, die damals anfing zu verfallen. Ein Turm dieser Mauer war von den Landstreichern zum
Ve g ügu gso t esti t. I Kelle a ei e S he ke, das ü ige i de o e e Sto k e ke . Diese Tu a
der lebendigste und folgli h au h de s heußli hste Teil des Wu de hofes, ei e A t u geheu e Bie e ko es, i
de es Tag u d Na h su te. Des Na hts, e de ü ige Teil des Bettle ua tie s s hlief, e kei Fe ste
a de s h utzige Häuse des Platzes eh leu htete, e a kei Ge äus h aus diese u zählige
Hütte , de A eise haufe o Die e , o de Mäd he , gestohle e ode Basta dki de eh e ah ,
fiel de de F eude die e de Tu o h i e auf du h de do t he s he de Lä , das ote Li ht, das
zugleich du h die Luftlö he , die Fe ste , die Maue spalte , glei hsa aus alle sei e Po e d a g.

De Kelle also a die S he ke. Ma stieg du h ei e ied ige Tü u d ei e T eppe hi a , die e e so


s h e fällig a ie ei klassis he Ale a d i e . A To e hing als Schild ein wunderbares Gesudel von neuen
Sous u d getötete Hüh e , it de I s h ift: Zu de Glö k e fü ges hiede e Seele .

Ei es A e ds, als ü e all i Pa is die A e dglo ke e s hallte, a d i de S he ke de La dst ei he


eh als ge öh li h get u ke u d geflu ht. Auße sta de zahl ei he G uppe , die si h leise u te hielte , als
e de ei g oße E t u f ges h iedet. Hi u d iede etzte au h ei S hel sei e eise e Kli ge auf ei e
Pflaste stei . Ü ige s ildete Wei u d Spiel i der Schenke selbst eine so bedeutende Abweichung von den
Hauptgeda ke des Gau e sta es, daß a u it Mühe aus de Rede de T i ke e ate ko te, u as
es si h ha dle. Nu s hie e sie f ohe als ge öh li h, u d ei alle sah a ei e Waffe z is he den Beinen
glä ze , ei Fas hi e esse , ei e A t, ei e g oße Haudege ode au h ei e alte Hake ü hse. De g oße,
u de Saal a ged ä gt oll.

Bei e ste Bli k ko te a d ei Hauptg uppe e ke e , die si h u d ei Pe so e d ä gte , it


denen der Leser schon bekannt ist. Eine derselben, mit orientalischen Fetzen aufgeputzt, war Matthias Hungadi
Spi ali, de Zigeu e he zog. Diese saß it gek euzte Bei e auf ei e Tis h, hielt ei e Fi ge i die Höhe u d
e kü dete it laute Sti e sei e Wisse s haft eiße u d s h a ze Magie a sei e U ge u g, die ih it
offe e Mu de zuhö te. Ei e a de e Masse d ä gte si h u u se alte F eu d, de tapfe Kö ig o
Thu es, de is a die Zäh e e aff et a . Clopi T ouillefou o d ete it leise u d e ster Stimme die
Auslee u g ei e u geheu e , o ih gestellte u d it Waffe gefüllte To e, o aus Beile, Dege , Hel e,
Schuppenpanzer, Lanzen- u d Helle a de spitze , ie aus ei e Füllho Äpfel u d T au e , he o ka e .
Jede ah ei Stü k, de ei e ei e Pi kelhau e, de a de e ei e Stoßdege . Sel st Ki de e aff ete si h.
E dli h ede kte ei d itte K eis, de lä e dste, u te ste u d zahl ei hste, Bä ke u d Tis he. I ih e Mitte
sp a h u d flu hte ei e Flöte sti e, die aus ei e s h e e , o Hel is zu de Spo e ollstä dige
Rüstu g he o d a g. Je e Ge app ete e s h a d gä zli h u te de K iegskleide, so daß a o sei e
ga ze Gestalt u ei e f e he, et as aufgestülpte ote Nase u d ei e lo de Haa lo ke, au h z ei küh e Auge
und ei e ote Mu d e li kte. Sei Gü tel a olle Dol he, a sei e Seite hi g ei Dege , u d ü e die li ke
S hulte ei e e ostete A ust; o ih sta d ei Wei k ug u d e hts e e ih ei di kes Mäd he it
e t lößte B ust. Alle Mä e i gs u ihn lachten, fluchten und tranken.

Ne e diese Hauptg uppe e li kte a o h iele klei e. I Hi te g u de des Saales, die Füße i de
As he, saß ei si e de Philosoph, Pete G i goi e.

„Auf! S h ell! Zu de Waffe ! I ei e Stu de i d de Ma s h ego e ! ief Clopi sei e


Kauderwelschen zu. – „Söh e , sp a h de Zigeu e he zog it hohe Sti e zu sei e Zuhö e , „die
f a zösis he He e gehe zu Sa at oh e Bese , u gesal t u d oh e Bö ke zu Reite , ga z allei it
einigen Zauberworten. Die italie is he He e ha e stets ei e Ziege o k zu ih e Die ste a ih e Tü . Alle
üsse du h de S ho stei fliege .

Die Sti e des ju ge S hel s, de o Kopf is zu Füße e aff et a , ehe s hte de Lä .


„Hussa! ief e , „heute ist ei e Waffenprobe! Landstreicher! Christi Bauch, ich bin Landstreicher! Schenkt ein!
F eu de, i h heiße Jeha F ollo du Mouli u d i ei Edel a . B üde , i e de ei e he li he Tat
oll i ge , die Ki he elage , Tü e ei s hlage , das s hö e Mäd he he ausbringen, es vor Priestern und
Ri hte ette , das Kloste iede eiße , de Bis hof i sei e Palast e e e , u d dies alles i kü ze e Zeit
oll i ge , als ei Bü ge eiste au ht, ei e Löffel Suppe zu esse . U se e Sa he ist ge e ht, i plü dern
Notre-Da e u d da it ist s o ei. Wi hä ge Quasi odo. Mei e Da e , ke t ih Quasi odo? Ha t ih ih
gesehe , ie e u Pfi gste auf de g oße Glo ke keu ht? Bei ei es Vate s Hö e ! Da sollte a ih i ht
fü ei e Teufel, de auf ei e D a hen reitet, halten? – F eu de, hö t i h. La dst ei he i i h it ga ze
Seele, Kauderwelscher von Herzen und als Liederlicher geboren. Ich war reich und habe mein Geld
durchgebracht. Meine Mutter wollte mich zum Offizier, mein Vater zum Subdiakonus, meine Tante zum
Ge i hts at, ei e G oß utte zu P oto ota des Kö igs, ei e G oßta te zu S hatz eiste a he ; i h
aber bin Landstreicher geworden. Ich sagte dies meinem Vater, der mir seinen Fluch ins Gesicht spie, meiner
Mutter, der alten Frau, die zu weinen und zu geifern anfing, wie jenes Scheitholz auf dem Feuerbock. Es lebe die
Lust! I h i ei ah e Tollhäusle ! Wi ti , ei e Lie e, a de Wei !

Laut la he d klats hte die Zuhö e Beifall, u d als de Stude t de Lä o h i e si h steige


hö te, ief e aus: „Oh, el h ei F eude ges h ei! Populi de a ha tis populosa de a hatio! Da sa g e ie
ei Ka o ikus die Vespe , o ei sei Auge i Ve zü ku g s h a : „Quae a ti a! Quae o ga a! Quae
cantilenae! Quae melodiae hic sine fine decantantur! Sonant melliflua hymnorum organa, suavissima angelorum
elodia, a ti a a ti o u i a! … Säufe i des Teufels, gi i Wei !

Hie e tsta d ei e Pause, äh e d de die s ha fe Sti e des Zigeu e he zogs si h e ho , ie e sei e


Leute eleh te. „Das Wiesel heißt Adui e, de Fu hs Blaufuß ode Waldläufe , de Wolf G aufuß ode Goldfuß,
de Bä He G oß ate . – Die Mütze ei es G o e a ht u si ht a u d daß a u si ht a e Di ge sehe
kann. – Wi d ei e K öte getauft, so uß sie ot ode s h a z gekleidet sei , ei e Kli gel a Hals u d a Fuße
ha e . De Ge atte hält ih de Kopf, die Ge atte i das Hi te teil. – De Teufel Sid agasu läßt die Mäd he
ga z a kt ta ze .

„Bei de Messe , u te a h ih Jeha , „de Teufel Sid agasu ö hte i h sei !

Unterdes fuhren die Landstreicher am andern Ende des Saales fort, sich zu bewaffnen. Man brachte
Jeha sei A e desse , e legte die Ha d auf de Buse sei e Na h a i u d ief: „Bei heilige Gesi ht o
Lu a! I h i ollko e glü kli h! Vo i sehe ich einen Pinsel, der mich mit der gewichtigen Miene eines
E zhe zogs et a htet. Li ks steht ei a de e , desse Zäh e is ü e das Ki ei he . – Mahoms Bauch!
Ka e ad, du siehst aus ie ei T ödeljude u d setzest di h e e i h. F eu d, i h i o Adel! Handelsstand
paßt i ht zu Adelssta d. Pa k di h! – Holla! Ih da! P ügelt eu h i ht! Baptiste Die , du hast ei e so s hö e
Nase und wagst sie gegen die Faust jenes Ochsen. Non cuiquam datum est habere nasum.* – Wahrhaftig,
Jacqueline Rotohr, du ist göttli h! Wie s hade, daß du kei e Haa e eh hast! – Hollah, i h heiße Jeha F ollo,
und mein Bruder ist Archidiakonus. Der Teufel soll ihn holen! Alles, was ich sage, ist Wahrheit. Als ich
Landstreicher ward, verzichtete ich von ganzem Herzen auf ein im Paradiese gelegenes Haus, das mir mein
Bruder versprach. Dimidiam domum in paradiso.** Ich zitiere den Text. Ich besitze ein Lehen, Rue Tirechappe,
u d alle Wei e si d i i h e lie t, so ah St. Eloi ei gute Golds h ied a .
(* Lateinisch: Nicht jedem ist es gegeben, eine Nase zu haben.
**Lateinisch: Ein halbes Haus im Paradiese.)

Unterdessen war Clopin Trouillefou mit der Waffenverteilung zu Ende. Er trat zu Gringoire, der, in tiefes
Na hde ke e su ke , die Füße auf ei Holzs heit gestützt hatte. „Pete , sp a h de Kö ig o Thu es, „ o a
de kst du? G i goi e a dte si h zu ih it s h e ütige Lä hel . „Lie e He , i h lie e das Feue , i ht
ege des ge ei e G u des, eil Feue u se e Füße ä t u d Suppe ko ht, so de eil Fu ke sp ühe .
Bisweilen besehe ich mir stundenlang die Funken und entdecke tausend Dinge in den Sternen, die vom
s h a ze G u de des He des aufsp i ge . Die Ste e da si d Welte . – „Do e ette , i h e stehe di h
i ht! Weißt du, as die Uh ist? – „Nei .

Clopi t at zu Zigeu e he zog he a . „Ka e ad Matthias, die Zeit ist i ht gut ge ählt. Ma sagt,
Kö ig Lud ig sei i Pa is. – „Ei G u d eh , ih u se e S h este aus de K alle zu ziehe . – „Matthias, du
sp i hst ie ei Ma . Ü ige s i d alles leicht vonstatten gehen. In der Kirche finden wir keinen Widerstand.
Die Canonici sind Hasen, und wir sind stark. Morgen sind die Leute des Parlaments geprellt, wenn sie Esmeralda
hole olle . Bei de Gedä e des Papstes, s hö e Mäd he solle sie i ht he ke ! – Clopi e ließ hie auf
die Schenke.

U te des s h ie Jeha it heise e Sti e: „I h esse, t i ke, i et u ke , i Jupite ! Pete


Tots hläge , siehst du i h o h ei al so a , so stülpe i h di die Nase it Nase stü e .

Clopin trat wiede ei u d ief it Do e sti e: „Mitte a ht! Dieses Wo t a hte die Wi ku g
ei es Ma s hsig als ei ei e aste de Regi e t he o . Alle La dst ei he , Mä e , Wei e , Ki de , d ä gte
sich unter lautem Waffengeklirr aus der Schenke. Der Mond war mit Wolken bedeckt, der Wunderhof
sto kfi ste , a sah kei Li ht, allei e a i ht e lasse . Ei e Masse Mä e u d Wei e sp a he leise
itei a de ; a hö te ei Su e u d ko te i Du kel die la ke Waffe e li ke . Clopi stieg auf ei e
Stein. „Bildet eu e Reihe , Kaude els he, Zigeu e , Galiläe ! ief e laut. I S hatte e tsta d ei e Be egu g.
Die u geheu e Masse s hie si h als Kolo e zu ilde . Na h ei ige Mi ute e ho o h ei al de Kö ig o
Thu es sei e Sti e: „Du hzieht Pa is im tiefsten Schweigen! Das Losungswort sei: Kleine Flamme zum Spiel!
Die Fackeln werden erst vor der Kirche Notre-Da e a gezü det. Ma s h!

Nach zehn Minuten flohen die Reiter der Wache voll Schrecken vor einer Prozession schwarzer und
s h eige de Mä e , die zum Pont-aux-Cha ges hi die ge u de e St aße du hzog, die das Vie tel de
Hallen nach allen Richtungen hin durchschneiden.

44. Ein ungeschickter Freund

In derselben Nacht war Quasimodo noch nicht eingeschlafen. Er hatte seine letzte Runde in der Kirche
gehalte u d i ht e e kt, daß de A hidiako us, als e die To e s hloß, ei ih o ü e gi g u d ei ige Ä ge
zeigte, eil Quasi odo das u geheu e Eise e k, das de eide Tü flügel die Festigkeit ei e Maue e lieh,
it g oße So gfalt e kettete u d e iegelte. Do Claude s hie o h eh als ge öh li h o Geda ke
gepei igt zu sei . Au h ißha delte e Quasi odo seit de ä htli he A e teue i de Zelle fo t äh e d; e
mochte ihn aber noch so sehr anfahren, sogar mitunter schlagen, der Gehorsam, die Geduld und die Hingebung
des t eue Glö k e s u de du h i hts e s hütte t. Beleidigu ge , D ohu ge , S hläge des A hidiako us
duldete e , oh e ei e Vo u f zu u el ode ei e Klage auszustoße . Hö hste s sah e ih u uhig a h,
wenn der Archidiakonus die Turmtreppe hinaufstieg; allein dieser hatte freiwillig darauf verzichtet, vor der
Zigeunerin wieder zu erscheinen. Quasimodo war in jener Nacht, nachdem er einen Blick auf seine arme
verlassenen Glocken geworfen, auf den Gipfel des ö dli he Tu es gestiege , stellte sei e ohlges hlosse e
Blendlaterne auf das bleierne Dach und besah Paris. Wie wir schon sagten, war die Nacht sehr dunkel. Paris, das
damals sozusagen noch nicht erleuchtet war, bot seinem Auge einen wirren Haufen schwarzer Massen, hier und
da du h die eißli he K ü u g de Sei e du hs h itte . Nu a ei e eit e tfe te Fe ste sah
Quasi odo ei Li ht a ei e Hause, desse u esti tes düste es P ofil si h ho h ü e die Dä he a To e
St. Antoine hinzeichnete; auch dort wachte jemand.

Als e de Bli k sei es ei zige Auges ü e diese Ho izo t o Na ht u d Ne el s h e e ließ,


empfand er im Herzen eine unaussprechliche Angst. Seit mehreren Tagen hielt er genaue Wache. Stets sah er
Leute mit unheilvollem Gesicht die Ki he u s h ä e , el he das As l des Mäd he s ie aus de Auge
e lo e . E ah te, ei e Ve s h ö u g e de gege die a e Geflü htete a gezettelt, u d ei te, de sel e
Volkshaß, de ih e folge, gelte au h de a e Mäd he , so daß i ku ze si h ohl et as e eig e kö e.
Darum stand er wachsam auf der Turmspitze und behielt Paris und die Zelle stets im Auge, wie ein wachsamer
Hu d, de Mißt aue gefaßt hat. Als e so die g oße Stadt it de ei zige Auge et a htete, das die Natu , ih
gleichsa zu e ts hädige , so du hd i ge d ges haffe hatte, daß es die ih fehle de O ga e e setze
ko te, s hie es ih , de S hatte iß des Quai de la ieille Pellet ie iete et as So de a es, ei e Be egu g
fi de do t statt, u d die s h äge Li ie de B üstu g a eißli he St o sei i ht ge ade, ie die de a de e
Kais, so de oge ie ei Fluß ode ie die Köpfe ei e si h e ege de Me s he asse.

Dies schien ihm auffallend. Er verdoppelte seine Aufmerksamkeit. Die Bewegung schien sich zur Altstadt
zu richten. Es schimmerte kein Licht. Die Bewegung dauerte einige Zeit auf dem Kai, dann verschwand die
Be egu g all ähli h, als d i ge sie i das I e e de I sel. E dli h hö te sie gä zli h auf u d die Li ie des Kais
war gerade und unbeweglich. Im Augenbli k, o Quasi odo si h i Ve utu ge e s höpfte, s hie es ih , die
Be egu g ko e i de St aße des Vo platzes iede zu Vo s hei , die i ge ade Li ie auf die Vo de seite
von Notre-Da e füh te. So di ht au h die Fi ste is a , sah e , ie ei e Kolo e spitze aus de St aße
he o d a g u d auf de Platz plötzli h ei e Volks asse ausgoß, o de a u e ke e ko te, daß es ei
Haufen Menschen war. Dieses Schauspiel bot etwas Schreckliches dar. Die sonderbare Prozession, die so
so gfältig i di hte Dunkel sich zu verbergen schien, beobachtete aber kein vollkommenes Schweigen. Ein
Ge äus h ußte aufsteige , a es au h u das Gesta pf de Füße. Dies Ge äus h gela gte u z a i ht zu
u se Tau e , a e die so i sei e Nähe si h e ege de u d gehe de Masse brachte bei ihm den Eindruck
ei es stu e , u kö pe li he , i Rau he si h e lie e de Haufe s o Tote he o . Es s hie ih , als ahe
sich ein Nebel von Menschen, als regten sich Schatten im Dunkel.

Er ward wieder von Furcht ergriffen, und der Gedanke eines Unternehmens gegen die Zigeunerin
d ä gte si h ih auf. I de Auge li k faßte e sei e E ts hluß a h s h elle e u d esse e Ü e legu g, als
a ei ei e so u ollko e ge ildete Gehi hätte e a te solle . Sollte e die Zigeu e in wecken und
sie e t is he lasse ? A e ohi ? Die St aße a e esetzt, u d die Ki he stieß hi te a de Fluß. Wede
S hiff o h Ausga g! E ko te u ei e E ts hluß fasse : a de S h elle o Not e-Da e si h töte zu lasse ,
so lange Widerstand zu leiste , is iellei ht Hilfe kä e, u d de S hlaf de Es e alda i ht zu stö e . Die
U glü kli he ußte f üh ge ug e a he , u zu ste e . Als e diese E ts hluß ei al gefaßt hatte,
beobachtete er den Feind mit mehr Ruhe.

Die Masse auf dem Vorplatz schien mit jedem Augenblick anzuwachsen. Quasimodo vermutete, sie
a he e ig Lä , eil die Fe ste u d Tü e des Platzes ges hlosse lie e . Plötzli h glä zte ei Li ht, u d
da agte sie e is a ht a gezü dete Fa kel ü e de Häupte e po u d s hüttelte i Du kel ih e
Fla e üs hel. Quasi odo sah deutli h auf de Platze ei e He de ze lu pte Mä e u d Wei e si h glei h
Woge k äusel , sah Si hel , Pike , Pa tisa e u d Ga te esse . Hi u d iede agte s h a ze Ga el
hervor. Er erinnerte si h du kel de Volks asse u d glau te die Köpfe iede zu e li ke , die ih o ei ige
Mo ate zu Na e papst ge ählt hatte . Ei Ma , de i de ei e Ha d ei e Fa kel u d i de a de ei e
Lanze hielt, stand auf einem Eckstein und schien eine Rede zu halte . Zuglei h füh te das so de a e Hee ei ige
Be egu ge aus, als äh e es Stellu g i gs u die Ki he. Quasi odo ah sei e Late e u d stü zte auf die
Platte z is he de Tü e , u eh i de Nähe zu sehe u d auf Ve teidigu gs ittel si e zu kö e .

Clopin Trouillefou hatte seine Leute vor dem Portale wirklich in Schlachtordnung aufgestellt. Ob er gleich
kei e Wide sta d e a tete, ollte e als kluge Ge e al O d u g halte , so daß e i Notfall gege ei e
Angriff der Wache oder der Sergea te F o t a he ko te. Es a ü ige s kau zu efü hte , daß de
Sturm auf Notre-Da e o i ge dei e Seite gestö t e de ü de.

I de Städte des Mittelalte s a ei e U te eh u g ie die de La dst ei he gege Not e-Dame


nicht so selten. Was wi gege ä tig Polizei e e , a da als o h i ht o ha de . I de olk ei he ,
eso de s de Hauptstädte , a ei e o e e Ze t alge alt o h i ht ge ildet. Das Leh s ese hatte diese
gewaltigen Kommunen auf sonderbare Weise eingerichtet. Eine Stadt war eine Ansammlung von tausend
He s hafte , die si h i Teile jegli he A t u d G öße s hiede . Tause d Polizeie k euzte si h, d. h. es ga
kei e Polizei. Alle diese Feudalhe e e ka te die O e he s haft des Kö igs u de Na e a h a ; jede
hatte sein eigenes Gericht in seinem Bezirk. – Nachdem die ersten Anordnungen getroffen waren, stieg der
ü dige Füh e de Ba de auf die B üstu g des Vo hofs, a dte si h gege Not e-Da e, s hüttelte die Fa kel,
de e o Wi d e egte u d i Rau he oft e hüllte Fla e die ötli he Fassade de Ki he de Auge
a e hsel d zeigte u d iede e s h i de ließ, u d ief it auhe , d ohe de Sti e:

„Louis Beau o t, Bis hof o Pa is, Rat i Pa la e tshofe, di kü de i h, Clopi T ouillefou, Kö ig o


Thunes, Groß-Cosra, Prinz von Kauderwelsch, Bischof der Narren, wie folgt: Unsere Schwester, wegen Zauberei
u ge e ht e u teilt, flü htete si h i dei e Ki he. Du s huldest ih F eistatt u d Si he heit. De Pa la e tshof
aber will sie dort ergreifen lassen, und du ga st dei e Ei illigu g, so daß sie o ge auf de G eplatz
gehenkt wird, wenn Gott und die Landstreicher sie verlassen. Bischof, darum kommen wir zu dir. Ist deine Kirche
geheiligt, so ist es auch unsere Schwester. Deshalb fordern wir dich auf, uns das Mäd he zu ü e ge e , illst du
die Ki he ette , ode i eh e das Mäd he u d plü de die Ki he. So ah dies ges hehe i d, pfla ze
i h hie ei Ba e auf, u d Gott es hütze di h, Bis hof o Pa is.

Ein Landstreicher reichte Clopin sein Banner, und dieser pflanzte es feierlich zwischen zwei
Pflaste stei e auf. Es a ei e Ga el, a de e Za ke ei lutiges Stü k Lude he a hi g. Hie auf a dte si h
de Kö ig zu sei e Hee , ei e ilde S ha , de e Bli ke fast e e so ie die Pike st ahlten. Nach einer
klei e Pause ief e aus: „Vo ä ts, Söh e! A s We k!

D eißig Mä e it ie e kige Gliede , it Gesi hte o S hlosse , t ate it Hä e ,


Kneipzangen und Brechstangen hervor. Sie traten zum Haupttor, stiegen die Stufen hinan, ka uerten unter dem
Spitz oge u d a eitete a de Tü it K eipza ge u d He el . Viele La dst ei he folgte , u zuzus haue
u d zu helfe . Die z ölf Stufe des Po tals a e s h ell ede kt. Die Tü a e hielt. „Teufel, die ist ha t u d
eige si ig , sagte einer. – „Mut, Ka e ade , ief Clopi . „I h ette ei e Kopf gege ei e Pa toffel, Ih
eh t das Mäd he , e tkleidet de Hauptalta , e o ei Büttel e a ht. Hö t, i h glau e, das S hloß e ü kt
si h s ho .

Clopi a d du h ei e fu ht a e Lä u te o he , de i de Auge li k hi te ih e tö te. E


wandte sich um. Ein ungeheurer Balken fiel von oben herab und zerschmetterte ein Dutzend Landstreicher auf
den Stufen der Kirche, sprang auf dem Pflaster mit dem Schall eines Kanonenschiffes in die Höhe u d ze a h
noch hier und da die Knie der mit einem Schrei des Schreckens entweichenden Gauner. In einem Augenblick war
de e ge Vo platz ge äu t. Die o de tiefe Wöl u g des Po tals ges hützte A eite it B e heise
e ließe das To , u d Clopi sel st t at i ei e a htu gs olle E tfe u g o de Ki he zu ü k.

„I h i de Balke kau e t is ht , sp a h Jeha . „O hse kopf! I h o h ih o eite . A e Pete


Tots hläge ist totges hlage .

Stau e u d Bestü zu g e ä htigte si h de Banditen beim Niederfallen des Balkens. Einige Minuten
la g li kte sie sta i die Luft, e s h o ke e als ü e tause d Häs he des Kö igs. – „Sata ! u te de
Zigeu e he zog, „das ie ht a h He e ei. – „De Mo d s hi kt u s dieses S heitholz , einte ein anderer. – „Ja,
ja , sagte ei d itte , „de Mo d soll ei F eu d de heilige Ju gf au sei . – „Tause d Päpste , ief Clopi , „ih
alle seid Pi sel! De Fall des Balke s ko te e si h a e au h i ht e klä e . O e auf de Fassade, ohi de
Fackelschein nicht reichte, konnte man nichts bemerken. Der schwere Balken lag mitten auf dem Vorplatz, und
a e ah das Gestöh de U glü kli he , die de e ste Stoß e halte hatte u d de e Gliede
ze s h ette t a e . Als die e ste Bestü zu g o ü e a , fa d de Kö ig o Thu es e dli h ei e E klä u g,
die sei e Gefäh te a eh a s hie . – „Gottes Ra he ! Ve teidige si h die Pfaffe ? Tötet sie! Tötet sie!

„Tötet sie! ief das Volk it fu ht a e Ge üll. Ei e Ladu g aus A üste u d Hake ü hse ad
gegen die Fassade geschossen.

Bei de K a h e a hte die f iedli he Be oh e de e a h a te Häuse . Meh e e Fe ste u de


geöff et; Na ht ütze u d Li hte ka e zu Vo s hei . „S hießt auf die Fe ste , ief Clopi . Die Fe ste
wurden soglei h ges hlosse , u d die a e Bü ge , die kau Zeit hatte , ei e e stö te Bli k auf diese Sze e
des Tumults und Fackelscheins zu werfen, legten sich, vor Angst schwitzend, wieder in ihre Betten.

„S hlagt tot! iefe die Kaude els he , agte a e i ht, ähe zu t ete . Sie et a htete die Ki he
und den Balken. Der Balken regte sich nicht; die Kirche schien ruhig und einsam. Allein irgend etwas verursachte
den Landstreichern Entsetzen.

„A s We k! B e ht die Tü auf! ief Clopi . – Keiner wagte einen Schritt. – „Ba t u d Bau h! ief Clopi ;
„Mä e fü hte si h o ei e Balke !

Ei alte A eite it de B e heise edete ih a : „Haupt a , de Balke ä ge t u s i ht; die Tü ist


it Eise a e e a elt; B e heise e öge hie i hts. – „Wo it kö t Ih sie de ei e he ? –
„Nu it ei e Widde .

De Kö ig o Thu es lief ke k zu de fu ht a e Balke , stellte de Fuß da auf u d ief: „Hie ist


ei e ! Die Pfaffe ha e ih ges hi kt. Da a hte e ei e spöttis he Ve eugung gegen die Kirche und
sp a h: „Ha t Da k, Pfaffe !

Diese Ke kheit e fehlte ih e Wi ku g i ht; de Zau e des Balke s a ge o he . Bald stü zte die
s h e e Masse, o k äftige A e geho e , it Wut gege die Tü , die zu e s hütte a s ho ersucht
hatte. Bei Stoß des Balke s hallte die hal etallis he Tü ie ei e u geheu e T o el ide . Sie a d i ht
e o he , allei die ga ze Kathed ale e te, u d a e ah de Na hhall i de tiefste Höhlu ge des
Baus. In diesem Augenblick begann ei Rege g oße Stei e o de Fassade auf die A g eife de hi a zusi ke .
– „Teufel! ief Jeha , „s hüttel die Tü e ih Gelä de u s auf de Kopf? – Der Antrieb war aber einmal
gege e , de Kö ig o Thu es ga das Beispiel. De Bis hof, da hte die Landstreicher, verteidigt sich; sie
stieße it o h g öße e Wut a die Tü , o glei h die Stei e a he S hädel ze s h ette te .
Sonderbarerweise fiel immer nur ein Stein hinab, aber der eine folgte dicht auf den andern. Die
Kaude els he fühlte i er zwei, einen auf dem Kopfe, einen andern auf den Beinen. Nur wenige verfehlten
ih Ziel, u d s ho lutete u d zu kte ei e g oße S hi ht o Tote u te de Füße de A g eife de , die i
Wut stets aufs eue he a stü zte . De la ge Balke stieß i egel äßige Zeit äu e ie de Klöppel ei e
Glo ke; da eg ete Stei e u d die Tü k a hte.

Es a Quasi odo, o de diese u e a tete Wide sta d, de die La dst ei he e itte te, he üh te.
De Zufall a de tapfe e Tau e u glü kli he eise ehilflich gewesen. Als er auf die Platte zwischen den
Tü e stieg, a e alle Vo stellu ge ei ih e i t. Wie ah si ig lief e ei ige Mi ute la g auf de
Galerie hin und her, als er von oben aus die dichte Masse der Landstreicher bereit sah, sich auf die Kirche zu
stü ze . E flehte zu Gott u d zu Teufel, die Zigeu e i zu ette . E ka auf de Geda ke , de südli he
Glo ke tu zu esteige u d die Stu glo ke zu läute ; a e e o die ause de Sti e de Ma ie u ei e
S hall ge e ko te, ußte die Tü de Ki he zeh al e o he sei . I de Auge li k ahte A eite it
dem Brecheisen. Was sollte er beginnen?

Plötzli h fiel ih ei , Mau e hätte de Tag hi du h das Zi e e k, die Maue u d das Da h des
südli he Tu es ausge esse t. Dies ar ihm ein Lichtstrahl. Die Mauer war von Stein, das Dach von Blei, das
Zimmerwerk von Holz (es war dasselbe wunderbare, vielverzweigte Zimmerwerk, welches man den Wald
nannte). Quasimodo eilte zu jenem Turm. Die inneren Kammern waren wirklich mit Baumaterial a gefüllt. Do t
lage Haufe o B e heise , ge ollte Bleiplatte , Latte ü del, sta ke, s ho gesägte Balke u d S hutthaufe .
Ku z, do t fa d si h ei ollstä diges A se al. Die Gefah a d i ge d. Pfähle u d Hä e a eitete u te .
Mit einer durch das Gefühl de Gefah e zeh fa hte K aft ho e ei e Balke , de s h e ste u d lä gste ,
i die Höhe, ste kte ih du h ei e Luke, pa kte ih iede auße hal des Tu es, s ho ih ü e de Wi kel
des Gelä de s, das die Platte u i gt, u d ließ ih de Abgrund hinabfallen. Das ungeheure Holz schabte die
Maue , ze a h die ge eißelte We ke, d ehte si h i Fall o eh als hu de tse hzig Fuß eh e e Male u ,
glei h ei e Wi d ühle flügel, de allei du h lee e Rau fliegt. E dli h e üh te e de Boden; ein
fu ht a es Ges h ei e ho si h, u d de s h a ze Balke , auf de Pflaste zu ü kp alle d, gli h ei e
ungeheuren, springenden Schlange. Quasimodo sah, wie die Landstreicher beim Sturz des Balkens, wie Asche
beim Hauche eines Kindes, auseinanderfloge . E e utzte ih e Fu ht, u d äh e d sie ei e a e gläu is he
Blick auf die vom Himmel gesunkene Keule hefteten und die steinernen Heiligen des Portals mit einer Ladung von
S h ot u d Pfeile ei äugig a hte , häufte Quasi odo s h eige d Stei e, soga die Maue ge äte, auf de
Ra d de Balust ade, o o de Balke s ho hi a gestü zt a . So ald sie a das Hauptto zu stoße
ega e , fiel de Stei hagel he a , so daß es ih e s hie , die Ki he eiße si h sel st iede , u auf ih e
Häupte zu stü ze .

Die Gauner wurden aber nicht entmutigt. Schon mehr als zwanzigmal erbebte das dichte Tor, gegen das
sie so erbittert anrannten, unter der Schwere des eichenen Widders, durch die Kraft von mehr als hundert
Menschen vervielfacht. Die Vertiefungen krachte , das S h itz e k flog i Splitte u he , ei jede Stoß
sp a ge die A gel auf de Ri g ägel i die Höhe, die B ette e ü kte si h, das Holz fiel e e de
Eise es hlag ze ö kelt iede . Glü kli he eise fü Quasi odo a eh Eise als Holz a de Tü . E e kte
a e , die Tü a kte. O glei h e die Stöße i ht hö te, fühlte e , alle Höhlu ge de Ki he ü de e s hütte t.
E sah, ie die La dst ei he , oll Wut u d Siegesf eude, de du kle Fassade it de Faust d ohte ; fü si h u d
die Zigeu e i e eidete e die Eule , die i S h ä e ü e sei e Haupte da o floge , u ih e Flügel. Sei
Stei ege ge ügte i ht eh , die Stü e de zu ü kzut ei e . I diese Auge li k e e kte e , et as tiefe
als die Balustrade, von wo er die Landstreicher zerschmetterte, zwei lange, steinerne Dachrinnen, die
u ittel a ü e das Hauptto ausliefe . Die i e e Öff u g diese Ri e gi g o Pflaste de Platte aus. Da
faßte e ei e Geda ke . Aus ei e Glo ke zelle holte e ei Reisig ü del, legte Latte und Bleirollen darauf,
Munition, die er noch nicht benutzt hatte, und als er den Scheiterhaufen vor dem Loch der Rinne zurechtgelegt
hatte, zü dete e ih it sei e Late e a .

Als u die Stei e i ht eh hi a fiele , hö te die Gau e auf, a h de Fassade hinzublicken. Gleich
ei e Meute, die de E e i sei e Lage ü e ältigt, d ä gte sie si h u das z a e tstellte, a e o h
i e i ht ze sp e gte Hauptto . S häu e d ho hte sie auf de Hauptstoß, de es auf eiße sollte. Jede
suchte sich hera zud ä ge , u zue st i die Kathed ale zu stü ze , i de ei he Behälte , o die S hätze o
d ei Jah hu de te si h aufgehäuft hatte . Sie e i e te ei a de it de B ülle de F eude u d Ha gie a
die s hö e sil e e K euze, die B okat ä tel, die G ä e it e goldete Sil e , die P a ht des Cho s, die
blendenden Feste, die von Fackeln funkelnden Weihnachten, die im Sonnenschein strahlenden Ostern, an alle
glä ze de Feste, o K o leu hte , Mo st a ze , Ta e akel, Reli uie , die o Gold u d Dia manten starren,
die Altä e s h ü kte . Ge iß da hte alle i diese s hö e Auge li k e ige a die Bef eiu g de
Zigeu e i als a die Plü de u g de Ki he. Au h glau e i ge , daß de Na e Es e alda fü die eiste u
ei Vo a d a , e Die e ü e haupt ei es Vo a ds edü fe .

Plötzli h, als si h alle zu letzte K afta st e gu g u de Widde sa elte , o ei jede de Ate


a hielt u d die Muskel st aff zusa e zog, u de e ts heide de Stoße alle K aft zu e leihe , e ho si h
aus ihrer Mitte ein Geheul, noch furchtbarer als der Schrei, der unter dem Balken ausbrach, und erstarb. Wer
i ht tot a ode e u det, li kte a h o e . Z ei St ahle ges h olze e Bleis flosse o Ge äude he a
i das di hteste Ged ä ge. Ma sah, ie o S h e z ülle de u d ste e de Mä e si h a de . Das
Ges h ei a he zze eiße d. Alle flohe , die Fu htsa e e ie die Küh ste , u d a fe de Balke auf die
Lei he . I ei e Auge li k a de Vo platz ge äu t. Alle Auge e ho e si h zu Ki he. Was sie dort sahen,
a auße ge öh li h. Auf de hö hste Gipfel de Gale ie ü e de Ze t al osette stieg ei e lode de Fla e
it Fu ke i le , de e Spitze hi u d iede i de Rau h aufs hoß, z is he de eide Tü e e po .
Unter der Flamme spien zwei Ra he o U geheue u aufhö li h ei e e e de Rege aus, desse St o
einen silberfarbenen Schein auf das Dunkel der unteren Fassade warf. Ein Schweigen des Schreckens herrschte
u te de La dst ei he . Ma hö te u de Not uf de i ih e Kloste eingeschlossenen Priester, die
geä gstete a e als Pfe de i ei e e e de Stall, das s h elle Öff e u d Zus hlage de Fe ste , de
Lä i I e des Hotel-Dieu, de Wi d i de Fla e, das Rö hel de Ste e de u d das fo t äh e de
Prasseln des Bleiregens auf dem Pflaster.

Die Füh e de La dst ei he zoge si h u te die Vo halle des Hauses Go delau ie zu ü k u d hielte
Rat. De Zigeu e he zog saß auf ei e Ma kstei u d et a htete it a e gläu is he Fu ht de geiste hafte
Scheiterhaufen, de z eihu de t Fuß ho h i de Luft st ahlte. Clopi T ouillefou iß üte d i sei e eite
Fäuste. – „U ögli h ei zud i ge ! u elte e z is he de Zäh e .

„Ei e gefeite Ki he , u te de alte Zigeu e Matthias Hu ga di Spi ali.

„Bei S h u a t des Papstes! ief ei alte , s ho e g aute Spitz u e, de als La dsk e ht gedie t
hatte, „die Da h i e de Ki he speie u s ges h olze es Blei o h esse i s Gesi ht, als die S hießs ha te
o Le tou e.

„Seht Ih de Teufel, de ei Feue hi u d he e t? ief de Zigeu e he zog.

„Bei Gott , sp a h Clopi „das ist de e da te Glö k e Quasi odo.

Der Zigeuner erhob den Kopf. – „I h sage, es ist de Geist Sa a , de g oße Ma kg af, de Teufel de
Festungen. Er sieht aus wie ein gewaff ete Soldat u d hat ei e Lö e kopf. Bis eile sitzt e auf ei e
s heußli he Roß. Me s he e a delt e i Stei e u d aut Tü e it ih e . E efehligt fü fzig Legio e
Teufel. E ist s, i h e ke e ih iede . Bis eile t ägt e ei s hö es Kleid it Gold a h A t de Tü ke .

„Wo ist Belle ig e-de-l Etoile? f agte Clopi .

„Tot , e ide te ei e Zigeu e i . – „So gi t s de kei Mittel, das To zu sp e ge ? ief de Kö ig o


Thu es, it de Fuße sta pfe d. De Zigeu e he zog zeigte ih t au ig die eide siede de Bleist ö e,
welche die schwarze Fassade wie zwei lange Spinnrocken von Phosphor zu beleuchten fortfuhren. – „S ho oft ,
sagte e seufze d, „ e teidigte si h so die Ki he . St. Sophia i Ko sta ti opel a f d ei al Moha eds
Halbmo d a u d s hüttelte ih e Kuppel , die ih e Häupte si d. Guillau e o Pa is, de Not e-Dame baute,
a ei He e eiste .

„Solle i de de ütig Reißaus eh e , sagte Clopi „u d u se e S h este da lasse , da it sie


o ge die ekappte Wölfe hä ge ?

„U d die Sak istei, o Wage oll Gold liege , fügte ei Gau e hi zu, desse Na e i leide i ht
kennen.

„Maho s Ba t! ief T ouillefou. – „Ve su he i s o h ei al , sagte je e Gau e .

Matthias Hu ga di e ho de Kopf: „Du h das To kö e i i ht ei d i ge . Wi üsse die


s h a he Seite de Rüstu g je e alte Fee ausfi dig a he , ei Lo h, ei e Hi te tü , i ge dei Pa ze gele k.
– „I h keh e zu ü k! We folgt? sp a h Clopi . „A e o ist de klei e Stude t Jeha , de ga z i Eisen steckte?
– „Wah s hei li h tot , e ide te je a d, „ a hö t sei Gelä hte i ht eh .

De Kö ig o Thu es u zelte die B aue . „Seh s hli ! Ei tapfe es He z s hlug u te de Rüstu g.


Wo ist a e Meiste Pete G i goi e? – „Kapitä Clopi , a twortete Andry-le-Rouge, „e hat si h
fortgeschlichen, als wir noch nicht am Pont-aux-Cha geu s a e .

Clopi sta pfte it de Fuße. „Gottes Ra he ! E hat u s aufgehetzt u d ei s hö es Ges häft auf de
Hals gelade ! De feige S h ätze .

„Kapitä Clopi , ief A d -le-Rouge, de i die St aße des Vo platzes hi auf li kte, „do t ko t de
Stude t.

„Pluto sei gelo t , sp a h Clopi , „a e ei Teufel, as s hleppt e hi te si h he ?

Jehan war es wirklich. Er lief so schnell, wie es seine schwere Rüstu g u d ei e la ge Leite e lau te ,
die er tapfer auf dem Pflaster schleppte.

„Sieg! Sieg! Te Deu ! s h ie de Stude t. „Hie ist die Leite de Auslade o de Hafe St. La d .

Clopin trat zu ihm heran. – „Ki d, as illst du it de Leite a fa ge ? – „Gottes Ho ! Da ist sie ,
a t o tete Jeha keu he d. „I h ußte, o sie a – im Wagenschuppen des Leutnants. – Ich kenne seine
Tochter. – Sie glau t, i h sei s hö ie Kupido. – Mahoms Ostern! Da ist die Leiter. – Das Mäd he ka i
Hemde, i aufzus hließe . – „Ja , sagte Clopi , „a e as illst du it de Leite ?

Jehan betrachtete ihn mit pfiffiger, schlauer Miene und klapperte mit den Fingern, wie mit Kastagnetten.
I de Auge li k a e e ha e . „Was i h tu ill, e ha e e Kö ig o Thu es? Siehst du ü e de d ei
Po tale die Reihe o Pi sel do t? – „Nu ? –„Das ist die Gale ie de Kö ige o F a k ei h. – „Was geht das
i h a ? – „Wa te do h! A E de de Gale ie ist ei e Tü , die u it ei e D ü ke ges hlosse i d. I h
steige it de Leite hi auf u d i i de Ki he. – „Ki d, laß i h zue st hi aufsteige . – „Nei , Ka e ad. Die
Leite ist ei . Ih kö t de Z eite sei . – „Beelze u e ü ge di h, i h ill kei e a hstehe ! – „So su h
di ei e a de e Leite !

Jeha lief, die Leite s hleppe d, ü e de Platz u d ief: „Folgt i , Ju ge s! Soglei h a d die Leite
aufgestellt u d auf die Balust ade de u te e Gale ie de Seite po tale gestützt. Die Masse de Gau e stü zte
unter lautem Ruf heran, hinaufzusteige . Jeha a e esta d auf sei e Re ht u d setzte zue st de Fuß auf die
Sp osse . E stieg la gsa hi a , de die s h e e Rüstu g d ü kte ih ; it de ei e Ha d hielt e si h a de
Leiter, in der anderen hielt er die Armbrust. Ihm folgten die Landstreicher. Auf jeder Stufe stand seiner. Als man
diese Li ie geha is hte Reite oge d i Du kel si h e he e sah, hätte a äh e kö e , ei e
beschuppte Schlange richte sich gegen die Kirche auf. Jehan, der pfeifend an der Spitze stand, machte die
Täus hu g ollstä dig. De Stude t e üh te e dli h die Platte de Gale ie, sp a g u te de Beifallklats he
des ga ze La dst ei he s h a s ehe d it de K ie hi auf. Als He de Zitadelle stieß e ei
F eude ges h ei aus, hielt a e plötzli h ie e stei e t still. Er bemerkte Quasimodos funkelndes Auge hinter
ei e Kö igsstatue i Du kel.

Be o ei Z eite auf de Gale ie Fuß fasse ko te, sp a g de fu ht a e Bu klige zu Spitze de Leite ,


e g iff, oh e ei Wo t zu sage , it sei e ge altige Fäuste das Ende der beiden senkrechten Balken, hob
diese i die Höhe u d s hüttelte ei e Auge li k die o o e is u te it Stü e de elade e s hla ke
Leite u te de A gst uf alle u d a f plötzli h diese Me s he üs hel it ü e e s hli he K aft auf den
Platz zu ü k. Die zu ü kges hleude te Leite sta d ei e Auge li k se k e ht; da es h ie sie ei e
fu ht a e Boge it ei e Radius o a htzig Fuß u d stü zte, o Ba dite ü e lade , s h elle aufs
Pflaste , als ei e Zug ü ke iede fällt, de e Kette ze isse si d. Ei e fu ht a e Ve ü s hu g e tö te, da
s h ieg alles u d ei ige u glü kli he Ve stü elte k o he aus de Tote haufe he o .

Ei Ges h ei des S h e zes u d Zo es folgte ei de Stü e de auf das e ste K iegsges h ei.
Quasi odo stützte die Elle oge auf die Balust ade u d s haute u e egli h zu. E gli h ei e alte ,
la ghaa ige Kö ig, de aus de Fe ste s haut.

Jeha F ollo efa d si h i ei e k itis he Lage. E a i de Gale ie it de fu ht a e Glö k e


allein, o sei e Gefäh te du h ei e se k e hte Maue o a htzig Fuß get e t. Wäh e d Quasi odo it
de Leite spielte, lief de Stude t zu Tü , die e fü geöff et hielt. De Tau e hatte sie a e ges hlosse , als e
auf die Galerie trat. Jehan hatte sich hi te ei e Kö ig o Stei e ste kt, agte kau zu at e u d heftete
auf de fu ht a e Bu klige ei e e stö te Bli k ie je a d, de de F au ei es Me age ie-Aufsehers den
Hof a ht, ei es A e ds zu Stelldi hei de Lie e si h zu ege e äh t, a er im Heraufsteigen sich
hi si htli h de Maue täus ht u d si h plötzli h allei it ei e Eis ä e sieht. I e ste Auge li k e e kte
ih de Tau e i ht, e dli h a e a dte e de Kopf u d i htete si h plötzli h auf. E sah de Stude te .

Jehan bereitete sich auf einen harten Angriff vor. Allein der Taube blieb unbeweglich, er stand allein dem
Stude te , de ih i s Gesi ht sah, gege ü e .

„Ho! Ho! ief Jeha , „ as siehst du i h it dei e ei zige häßli he Auge a ? U d it de Wo te


bereitete de Stude t it tü kis he Mie e sei e A ust.

„Quasi odo! ief e aus, „dei e Zu a e ill i h ä de . Du sollst Bli de heiße .

Der gefiederte Pfeil flog davon, pfiff und drang in den linken Arm des Buckligen. Quasimodo aber
kü e te si h u sei e Wu de e e so e ig, als u ei e Riß Kö ig Pha a o ds. E iß de Pfeil aus sei e
A u d ze a h ih uhig auf sei e eite K ie, da ließ e die eide Stü ke zu Bode si ke . Allei Jeha
hatte kei e Zeit, zu z eite Male zu s hieße . Quasi odo atmete tief auf, nachdem er den Pfeil zerbrochen,
u d stü zte auf de Stude te , desse Rüstu g auf de Maue plattged ü kt a d.

Da sah man im Halblicht, worin der Schein der Fackeln zitterte, eine furchtbare Tat. Quasimodo ergriff
mit der linken Hand eide A e Jeha s, de si h i ht egte, de e fühlte ohl, e sei e lo e . Mit de Re hte
iß de Tau e ih alle Stü ke sei e Rüstu g it u heil olle La gsa keit a hei a de o Lei e, de Dege ,
die Dolche, den Helm, den Harnisch, die Schienen. Quasi odo a f Stü k fü Stü k de Eise s hale des
Stude te ih o die Füße.

Als diese si h e t aff et, e tkleidet, s h a h u d i de fu ht a e Hä de Quasi odos sah, a hte


er keinen Versuch, mit dem Tauben zu reden, sondern lachte ihm frech ins Gesicht und sang mit der Sorglosigkeit
eines Knaben von sechzehn Jahren das damals beliebte Volkslied:

Die Stadt Ca a , s hö gekleidet,


Wird von Marafin ausgeweidet.

E e dete sei Lied i ht. Ma sah, ie Quasi odo a de B üstu g de Gale ie stand, den Studenten an
de Füße pa kte u d ih ie ei e S hleude i de Luft i K eise s h a g, da sah a et as hi a falle , das
a ei e S h ö kel de A hitektu hä ge lie . Es a ei tote Kö pe , de do t ze k i kt, it
zerschmetterten Lenden und leerem Gehirn schwebte.

Ei S h ei des S haude s e ho si h u te de La dst ei he . „Ra he! s h ie Clopi . – „Niede it


ih ! e ide te die Me ge. – „Stu ! Stu ! – Ein furchtbares Geheul erschallte, worin sich alle Sprachen, alle
Akzente, alle Pro i zialdialekte is hte . De Tod des a e Stude te efeue te die Me ge it glühe de
Wut. Sie empfand Scham und Zorn, durch einen Buckligen so lange in Schach gehalten zu sein. Die Wut fand
Leite , e ielfältigte die Fa kel , u d a h ei ige Mi ute sah Quasi odo estü zt, ie das fu ht a e
Gewimmel von allen Seiten zum Sturm hinankletterte. Die Stadt schien sich zu regen. Der Platz funkelte von
tause d Fa kel . Die is dahi i Du kel e hüllte Sze e de Ve i u g e tzü dete si h plötzli h i
Feuerschein. Sturmglocken schallten in der Ferne. Die Landstreicher keuchten, heulten, fluchten und stiegen
hi a . Quasi odo, k aftlos gege so iele Fei de, zitte te fü das Le e de Zigeu e i , als e die üte de
F atze de Gale ie stets ähe e li kte. Er flehte zum Himmel um ein Wunder und rang die Arme in
Verzweiflung.

45. Ludwig XI. in der Bastille

Viellei ht hat de Lese o h i ht e gesse , daß Quasi odo, als e ku z o de He a ahe de


Landstreicher Paris von der Turmspitze her besah, nur ei Li ht e li kte, das ei Fe ste i hö hste u d
düste ste Ge äude a To e St. A toi e e hellte. Dies Ge äude a die Bastille, u d das Li ht üh te o de
Wa hske ze Lud igs XI. he . Z ei Tage s ho a Kö ig Lud ig i de Hauptstadt, die e a e in zwei Tagen
schon wieder verlassen wollte. Seiner guten Stadt Paris stattete er immer nur kurze und seltene Besuche ab, weil
e do t i ht ge ug Fußeise , Galge u d s hottis he Boge s hütze i sei e U ge u g hatte. A diese Tage
wollte er in der Bastille s hlafe . Sei g oßes S hlafge a h i Lou e it sei e fü f Quad at-Klaftern Umfang,
it sei e Bett o elf Fuß B eite u d z ölf Fuß Lä ge, a ih ga i ht ehagli h. De gute Kö ig it
ü ge li he Neigu ge zog sei e Bastille o it ei e Kä e chen und Bettchen. Und dann war die Bastille ja
auch bei weitem fester als der Louvre.

Dieses Kä e he , das de Kö ig i sei e e üh te Staatsgefä g isse si h o ehalte hatte, a


zie li h eit u d ah das hö hste Sto k e k ei es Tü he s ei . Es war ein halbrunder Winkel, tapeziert mit
glä ze de St ohgefle ht, it Balke a de De ke, die it Li ie o e goldete Zi es hlage u d de e
Z is he äu e gefä t a e ; das Getäfel, it zi e e Rosette du hsät, a aus s hö e Holz u d
kunstvoll angestrichen. Im Zimmer befand sich nur ein Fenster, ein langer Spitzbogen mit eisernem Drahtgitter;
die Fe ste s hei e ae it de Wappe des Kö igs u d de Kö igi e alt. Nu ei Ei ga g, it a h
eue e Ges h a k ged ü kte Boge , füh te hi ei . I diese Zi e fa d a i hts als ei e p ä htige
A stuhl, zu Zei he , daß u ei e Pe so i Ge a he das Re ht esaß, si h zu setze . Seit ä ts o Stuhle
stand ein mit einem Teppich bedeckter Tisch. Auf dem Tisch stand ein Schreibzeug, daneben lagen einige
Pergamente und ein Gebetbuch. Endlich stand im Hintergrunde ein einfaches Bett von gelbem Damast; das
Zi e a seh du kel, u d u ei Wa hsli ht it zitte de S hei sta d auf de Tis h, fü f Pe so e zu
leuchten, die in der Kammer auf verschiedene Weise sich gruppierten.

De e ste, auf de das Li ht fiel, a ei p ä htig gekleidete He , i Wa s u d Hose u d S ha la h it


Sil e sti ke ei u d it ei e Ü e o k o Gold-Tu h. Diese Ma t ug i Gü tel ei e p ä htige Dol h,
dessen pu pu e G iff i ei e Hel s h u k ausges h itte u d it ei e G afe k o e gek ö t a . Sei
A tlitz a u heil e kü de d u d stolz; de Kopf hielt e auf e ht. Bei e ste Bli k e ka te a auf sei e
Gesi hte A aßu g, ei z eite List. E sta d e t lößte Hauptes it ei e la ge Papie olle i de Ha d
hi te de A stuhl, auf de ei ä li h gekleidete Ma saß, ei e alte , fettige Hut o g o e Tu h it
einer runden Schnur von Bleifiguren auf dem Haupte. Er neigte den Kopf so tief auf die Brust , daß a o
seinem Gesicht nichts sah als nur die Spitze einer sehr langen Nase. An der Magerkeit der gerunzelten Hand
erkannte man den Greis. Dieser Mann war Ludwig XI.

I ei ige E tfe u g hi te eide sp a he z ei a h fla lä dis he Mode gekleidete Mä e it


leise Sti e zusa e . Jede Zus haue ei G i goi es M ste iu hätte i ih e die eide fla lä dis he
Gesa dte , Guillau e R , de s hlaue Ratshe o Ge t, u d Ja ues Coppe ole, de populä e
Strumpfmacher, wiedererkannt. Man erinne t si h, daß eide i die gehei e Politik Lud igs XI. ei ge eiht
a e . E dli h sta d i Hi te g u de o de Tü ei sta ke Ma it u te setzte Gliede , i k iege is he
Harnisch, im Oberkleid mit gesticktem Wappen. Sein viereckiges Gesicht mit hervo ged ä gte Auge , it
u geheu e Mu de, ied ige Sti , hatte et as o Hu de u d o Tige . Alle sta de e t lößte Hauptes,
it Aus ah e des Kö igs. De He e e de Kö ig las ih ei e A t la ge Re h u g o , o ei Sei e
Majestät seh auf e ksa zuzuhö e s hie . Die eide Fla lä de flüste te .

„Gottes K euz! u te Coppe ole, „i h i o Stehe üde; ist de hie kei Stuhl?

R a t o tete it ei e kluge Lä hel u d it Kopfs hüttel .

„Gottes K euz! ega Coppe ole aufs eue, u glü kli h, so leise sp e he zu üsse , „i h ha e g oße
Lust, i h it gek euzte Bei e , als St u pf a he , auf de Fuß ode zu setze , ie i h s i ei e Bude zu
tu pflege.

„Hütet Eu h, Meiste Ja ues. – „Oh, Meiste Guillau e, so da f a hie u stehe ? – „Ja, ode
k ie –

I de Auge li k e ho si h die Sti e des Kö igs. Die eide s h iege .


„Fü fzig Sous fü die Kleide U se e Bedie te , z ölf Li es fü die Mä tel de S h ei e U se e K o e!
Was ist das? Ihr werft das Geld zum Fenster hi aus! Seid Ih e ü kt, Oli ie ?

Mit den Worten richtete der Greis sein Haupt auf. An seinem Halse sah man die Kette des Sankt Michael-
O de s fu kel . Das Li ht es hie sei age es u d ü is hes P ofil. E iß de a de das S h ei e aus de
Hand.

„Ih i htet U s zug u de , sp a h e , i de e it de hohle Auge das Heft du hlief. „Was soll das?
Was au he Wi ei so e s h e de is hes Haus! Z ei Kapla e it zeh Li es jäh li h! Mei Ritte de Kü he
it se hzig Li es jäh li h! Ei Spießdreher, ein Suppenkoch, ein Schleifer, ein Waffendiener, zwei Bettdiener mit
zehn Livres monatlich und der Meister Unserer Hofhaltungskammer eintausendzweihundert Livres! Und der
Ko t olleu fü fhu de t! … Was eiß i h! Das ist ja Rase ei! Das Gehalt U s e Bedie te plü de t F a k ei h
ei aus! Ja, ja, Wi üsse U se Sil e ges hi e kaufe , u d ä hstes Jah , e Gott u d U se e F au hie
ah de Kö ig de Hut a U s Le e s he ke , t i ke Wi U se e Medizi aus zi e e Topf.

Bei den letzten Worten warf er einen Blick auf den silbernen Becher, der auf dem Tisch stand, hustete
u d fuh fo t: „Meiste Oli ie , die Fü ste , el he g oße Rei he egie e , die Kö ige u d Kaise dü fe kei e
Ve s h e du g a ih e Hofe ei eiße lasse . – Denn von da läuft das Feue i die P o i ze . – Also, Meister
Oli ie , e k di das. U se e Ausga e steige it jede Jah . Das ißfällt U s seh . Gottes Oste ! Bis
ü e stiege sie ie se hsu dd eißigtause d Li es, u d eliefe sie si h s ho auf
dreiundvierzigtausendsechshundertundneunzig Livres – die Su e eiß i h o h ga z ge au – und 81
sechzigtausendsechshundertundachtzig Livres, und dieses Jahr, bei der Treue meines Leibes, werden sie
achtzigtausend Livres betragen! Verdoppelt in vier Jahren! Ungeheue !

E s h ieg auße Ate , fi g a e soglei h oll Ä ge iede a : „Alle Leute i ei e U ge u g f esse


si h a ei e Mage keit fett! Ih saugt i Tale aus alle Po e !

Alle s h iege . Des Kö igs Zo de A t a a ge oh t. Ma ließ ih ede , soviel er wollte. Ludwig


fuh fo t: „Auf die latei is he Bitts h ift des f a zösis he Adels sollte Wi , as sie die g oße K o ä te
e e , iede e i hte ! Oh, ih He e ei t, Wi kö te kei Kö ig sei , zu egie e dapife o ullo,
buticulario nullo!* Gottes Oste ! Eu h ill i h zeige , o Wi Kö ig si d!

(* Latei is h: Oh e Tru hseß u d oh e Mu ds he ke .)

Hie lä helte e i Gefühl sei e Ma ht; sei Ä ge a d esä ftigt, u d e a dte si h zu de


Fla lä de :

„Seht Ih , Ge atte Guillau e, de G oßkä e e , de G oßse es hall, de G oßkelle eiste , si d i ht


soviel wert wie der unterste Bediente. – Merkt Euch das, Gevatter Coppenole. – Sie dienen zu gar nichts. Wenn
sie so utzlos u de Kö ig stehe , ko e sie i o ie die ie E angelisten an der Uhr des Palais, die
Philippe Brille aufgeputzt hat. Sie sind vergoldet, aber helfen nichts beim Stundenanzeigen, und die Uhr kann
ohne sie fertig werden. – Oli ie , lies eite .

Die mit diesem Namen bezeichnete Person nahm das Papier wieder zur Hand und las laut:

„De Ada Te o , Ko is de Siegel e ah u g de P ot o Pa is, fü Sil e , G a u u d Fo


ge a te Siegel, die eu e fe tigt si d, eil die f ühe e , du h Alte a ge utzt, i ht eh zu ge au he
a e , z ölf Li es.
De Guillau e F e die Su e o ie Li es ie Sous fü Mühe u d Gehalt, eil e die Tau e i
de Tau e häuse des Hotel-des-Tou elles i Ja ua , Fe ua u d Mä z dieses Jah es fütte te u d dazu
sieben Scheffel Gerste hergab.

Einem Kapuziner, de ei e Ve e he die Bei hte hö te, ie Sous.

De Kö ig hö te s h eige d zu, hustete o Zeit zu Zeit, hielt da de Be he a die Lippe u d ah


einen Schluck Medizin, wobei er eine Fratze schnitt.

„I diese Jah si d ei T o pete s hall auf de K euz ege o Pa is se hsu dfü fzig Aus ufe
e kü digt – die Rechnung ist noch zu berichtigen.

Weil man an gewissen Orten, sowohl in Paris, als sonst in Frankreich, nach Geld gegraben, das dort
e ste kt sei sollte, a e i hts fa d, fü fu d ie zig Li es.

„So , sagte de Kö ig, „ a g ä t ei e Tale ei , u ei e Sou auszug a e .

„Fü z ei eue Ä el a alte Wa s des Kö igs z a zig Sous. – Fü ei e Bü hse Fett, die Stiefel S .
Majestät zu s h ie e , fü fzeh Helle . – Fü ei e eue Stall zur Wohnung der schwarzen Schweine des
Kö igs d eißig Li es. – Fü eh e e Ve s hläge, G u e u d Falle , die Lö e i St. Paul ei zus hließe ,
z eiu dz a zig Li es.

„Die Bestie si d teue , sp a h Lud ig XI. „Was tut s. Das ist p ä htige , kö igli her Aufwand und ich
lie e diese g oße s hö e Lö e . Meiste Guillau e, saht Ih sie s ho ? Fü ste üsse u de a e Tie e
esitze . U s Kö ige üsse Hu de die Lö e u d Katze die Tige sei . Das G oßa tige zie t de K o e .
Wenn zur Zeit der Heiden das Volk den Kirchen hundert Stiere und hundert Schafe opferte, schenkten die Kaiser
ih e hu de t Lö e u d hu de t Adle . Das a ild u d s hö . Die Kö ige o F a k ei h u ga e stets
ih e Th o it sol he Ge üll. Ma uß i a e do h Ge e htigkeit ide fah e lasse , i h ge e dafü
e ige Geld aus als ei e Ah e u d i seh es heide it Lö e , Bä e , Elefa te u d Leopa de . –
Weite , Meiste Oli ie . Wi ollte U se lie e Fla lä de das sage .

Guillau e R e eugte si h tief, äh e d Coppe ole it sei e ü is he Mie e ie ei e de


Bä e aussah, o de e Se. Majestät sp a h. De Kö ig a htete i ht da auf. E setzte sei e Lippe a de
Be he , spie a e das Get ä k iede aus it de Wo te : „Puh! Die itte e Medizi ! De Vo lese fuhr fort:

„Zu E äh u g ei es La dst ei he s, de seit se hs Mo ate i klei e Gefä g is de S hi de ei


ei ges hlosse ist, is a eiß, as a it ih egi e soll, se hs Li es ie Sous.

„Was! fiel de Kö ig ei . „Soll i h Leute e äh e , die gehä gt e de üsse . Fü die Nah u g, Gottes
Ostern!, gebe ich keinen Heller mehr her. Olivier, besprecht die Sache mit dem Herrn von Estouteville und trefft
o h heute a e d die A stalte zu Ho hzeit des Gala s it de Galge . Fah t fo t.

Olivier machte mit dem Daumennagel ein Zeichen beim Landstreicher und las weiter:

„Fü He iet Cousi , He ke eiste de Ge e htigkeit zu Pa is, die Su e o se hzig Sous, die ih
o He P ot zu Pa is zue ka t a , eil e ei g oßes S h e t gekauft hat, Personen hinzurichten und zu
enthaupten, die von der Gerechtigkeit wegen Missetaten verurteilt sind, und weil er dies Schwert mit Scheide
u d Zu ehö e sah; glei he eise das alte S h e t iede auszu esse , das ei de Vollst e ke de
Gerechtigkeit an Herrn Ludwig von Luxemburg zersplittert und schartig geworden war, wie noch deutlicher
e hellet aus …
„Ah , sp a h de Kö ig u d faßte die eide Leh e des Stuhles it de Hä de , „i h ußte ohl, daß
ich zu irgendeinem Zweck in die Bastille gekommen a . Wa tet, Meiste Oli ie , i h ill de Käfig sel st sehe .
Ih kö t i die Re h u g o lese , äh e d i h ih u te su he. Ih He e Fla lä de , ko t it i , das ist
e k ü dig a zusehe .

E sta d auf, stützte si h auf de A sei es Vo lese s, ga de s hei a Stu e , de a de Tü


sta d, ei Zei he , ih o a zugehe , de eide Fla lä de , ih zu folge , u d e ließ das Zi e.

Die kö igli he Gesells haft e gä zte si h a de Tü de Ka e it S h e e aff ete u d Page , die


Fackeln truge . Sie a delte ei ige Zeitla g i I e des düste e Tu es, de is i die Di ke de Maue it
Gä ge u d T eppe du h o he a . De Kapitä de Bastille gi g o a u d ließ die Pfö t he o de
alte , ge ü kt hi s h eite de Kö ig aufs hließe , de i Gehe fo t äh e d hustete.

A jede Pfö t he ußte alle de Kopf eige , it Aus ah e des o Alte gek ü te G eises.
„H ! u elte e z is he de Zah fleis h, de sei e Zäh e hatte e s ho e lo e , „ i si d s ho e eit
zum Tore des Gra es. Fü ied ige Tü ei ge ü kte Ma . E dli h gela gte sie a ei letztes Pfö t he , das
it S hlösse so seh e sehe a , daß es u i ei e Vie telstu de aufges hlosse e de ko te, u d
betraten einen hohen, gotischen Saal, in dessen Mitte man beim Fackelschein einen dicken, schweren Kubus aus
Holz u d Eise e li kte. Das I e e a hohl. Dies a ei e je e e üh te Käfige fü Staatsgefa ge e, die
a des Kö igs Tö hte lei a te. I sei e Wä de a e z ei ode d ei klei e Fe ste , a er mit dicken
Eise sta ge so fest e gitte t, daß a das Glas i ht sehe ko te. Die Tü a ei e g oße Stei platte ie ei
G ä e , ei e Tü de A t, ie sie u zu Ei t itt die t.

De Kö ig gi g la gsa u das klei e Ge äude he u u d u te su hte es so gfältig, äh e d Oli ie


laut die Re h u g las: „Fü ei e eue hölze e Käfig o di ke Balke it Ei fassu g u d Sohle , eu Fuß
Lä ge, a ht Fuß B eite, sie e Fuß Höhe, de i ei e Ka e ei es Tu es de Bastille St. A toi e aufgestellt ist
und auf Befehl u se es He , des Kö igs, ei e Gefa ge e e thält, de f ühe i ei e alte , e falle e Käfig
gespe t a . Si d a ge a te Käfig ge au ht: se hsu d eu zig liege de, z eiu dfü fzig stehe de B ette ,
zeh Balke o d ei Klafte …

„Seh s hö es Ei he holz , sp a h de Kö ig, i de e it de Faust a die B ette klopfte.

„… Si d ge au ht zu de Käfig , fuh de Vo lese fo t, „ eu u dz a zig Eise kla e u d Zu ehö


i Ge i ht o d eitause dsie e hu de tfü fu dd eißig Pfu d …

„Viel Eise , u ei e Lei hte i Ruhe zu halte , ei te de Kö ig.

„… Das Ga ze et ägt d eihu de tsie zeh Li es fü f Sous sie e Helle .

„Gottes Oste ! ief de Kö ig.

Bei diese Lie li gs h u Lud igs XI. s hie i I e des Käfigs je a d zu erwachen. Man vernahm
das Kli e de ü e de Bode ges hleifte Kette; u d es e ho si h ei e s h a he Sti e, die aus de G a e
zu kommen schien.

„Si e! Si e! G ade! G ade!

Man konnte den Redenden nicht sehen.

„D eihu de tsie zeh Li es fü f Sous sie e Helle ! sagte de Kö ig o h ei al.


Die klage de aus de Käfig e s halle de Sti e e sta te alle A ese de , sel st de Meiste Oli ie .
Nu de Kö ig sah aus, als hätte e sie i ht gehö t. Auf sei e Befehl las Meiste Oli ie eite , u d Se. Majestät
fuh fo t, de Käfig kalt u d uhig zu u te su he .

„… Auße de e hielt ei Mau e , de die Lö he fü die Fe ste gitte u d de Fuß ode de Ka e,


o de Käfig steht, a hte, eil de alte Fuß ode de Käfig i ht hätte t age kö e eg en seiner Schwere,
sie e u dz a zig Li es ie zeh Sous …

Die Sti e seufzte tief: „G ade, Si e! I h s h ö e es, i ht i h, u de He Ka di al o A ge s egi g


de Ve at!

„De Mau e ist u e s hä t, so iel zu fo de , ei te de Kö ig. „Weite !

„… Fü de Zi e a , fü B ette , Fe ste , Na htstuhl u d a de e Di ge z a zig Li es z ei Sous.

Die Stimme fuhr fort:

„A h, Si e! Ih hö t i h i ht! Ni ht i h s h ie de He o Gu e e die Sa he, so de de He


Ka di al Balue.

„De Tis hle ist teue , e e kte de Kö ig. „Jetzt ist du do h fe tig?

„Nei , Si e … De Glase fü die Fe ste je e Ka e se hsu d ie zig Sous a ht Helle .

„G ade, Si e! Oh, ge iß a es ge ug, daß a ei Ve öge ei e Ri hte , ei Sil e ge ät de


Herrn von Torcy, meine Bibliothek dem Meister Pierre Doriolle, meine Tapeten dem Gouverneur des Roussillon
s he kte. I h i u s huldig, s ho ie zeh Jah e la g zitte e i h o Kälte i eise e Käfig. G ade, Si e; Gott
i d es Eu h loh e !

„Meiste Oli ie , ie iel et ägt das Ga ze? – „D eihu de tsie e u dse hzig Li es a ht Sous d ei
Helle . –

„Bei U se e F au, das ist ei teu e Käfig!

Mit diese Wo te iß die Majestät de Meiste Oli ie das Papie aus de Ha d u d p üfte, a de
Fi ge zähle d, die Re h u g u d de Käfig. Ma hö te, ie de Gefa ge e s hlu hzte. Ei düste e Ei d u k
herrschte bei allen, und alle Gesichter betrachteten einander erblassend.

„Vie zeh Jah e, Si e, ie zeh Jah e! Seit Ap il . Heilige Mutte Gottes! Si e, hö t i h! Ih e f euet
Eu h u te des de So e ä e! I h U glü kli he ! We de i h ie de Tag sehe ? Si e, seid a he zig!
E a e ist kö igli he Tuge d, o a de St o des Zo es si h i ht. Glau t Eu e Majestät, es edeute fü
ei e Kö ig das Gefühl hö hste Zuf iede heit auf de Ste e ette, e e kei e Beleidigu g u gest aft ließ?
Oh Si e, i h ha e Eu h ja au h i ht e ate ! Es a de He o A ge s! A Fuße s hleppe i h ei e Kette it
einer dicken Kugel. Die ist schwerer, als re ht ist! A h, Si e, Mitleid! G ade!

De Kö ig i htete de Kopf auf: „Oli ie , i h sehe, daß a i die To e Kalk zu z a zig Sous
a ge e h et hat, u d ist do h u z ölf e t. Ih üßt die Re h u g hie i a ä de .

E a dte de Käfig de Rü ke u d s hi kte si h a , die Ka e zu e lasse . De u glü kli he


Gefa ge e s hloß aus de E tfe u g de Fa kel u d de Ge äus h, de Kö ig gehe fo t. „Si e! Si e! ief e oll
Verzweiflung. – Die Tü s hloß si h. – S h eige d stieg de Kö ig die T eppe zu seiner Kammer hinan; sein
Gefolge a e s h e kt du h de Ja e des Ve u teilte . Plötzli h a dte si h Sei e Majestät zu
Gou e eu de Bastille it de Wo te : „Sagt do h, a je a d i de Käfig? – „Si he li h, Si e! a t o tete
diese , ü e die F age erstaunt. – „We ? – „De He Bis hof o Ve du .

De Kö ig ußte das esse als jede a de e. So a e a ei al sei e A t.

„Ah , sp a h e it ei e so ai e Ausd u k i Gesi ht, als falle ih das e st jetzt ei ; „Ah so!
Guillaume von Harancourt, F eu d des He Ka di als Balue. Ei gute T opf o Bis hof!

Wäh e d de A ese heit des Kö igs hatte a ei ige Depes he auf de Tis h gelegt. Lud ig e a h
die Siegel selbst und las eine Depesche nach der andern, gab Oliver, der bei ihm das Amt eines Ministers zu
vertreten schien, ein Zeichen und diktierte ihm leise die Antworten, die dieser, vor dem Tisch kniend, in sehr
unbequemer Stellung niederschrieb.

Guillau e R eo a htete alles. De Kö ig a e sp a h so leise, daß die Fla lä de i hts hö e


ko te als u ei ige e ei zelte u d kau e stä dli he Sätze: „… U die f u ht a e Gege de du h
Ha del, die u f u ht a e du h Fa ike zu e ei he … de He E glä de u se e ie Bo a de zu
zeige … Die A tille ie ist U sa he, daß de K ieg gege ä tig it g öße e Ku st gefüh t i d … U se lie e
He B essui e … Die A ee kö e oh e A ga e i ht e halte e de , u d so eite .

Ei al e ho e die Sti e: „Gottes Oste ! De He Kö ig o Sizilie siegelt sei e B iefe it gelbem


Wa hs, ie de Kö ig o F a k ei h. Viellei ht ha e Wi u e ht, ih dies zu e lau e . Die G öße de Häuse
i d du h die U e letzli hkeit de Vo e hte e halte . Me ke das a , Ge atte Oli ie .

Ei a de al: „Oh, oh! De di ke Pa ke ! Was ill denn Unser Bruder, der Kaiser? Wahrhaftig! Das
heilige Deuts he Rei h ist so g oß u d ä htig, daß a es kau glau e ka . – Wir vergessen aber das alte
Sp i h o t i ht: Die s hö ste G afs haft ist Fla de , das s hö ste He zogtu Maila d, das s hö ste Kö ig ei h
F a k ei h. Ni ht ah , ih He e Fla lä de ?

Diesmal verneigte sich Coppenole mit Guillaume Rym. Der Patriotismus des Strumpfwirkers war
ges h ei helt. Ei e letzte Depes he ü e zog Lud igs Sti it Ru zel . „Was ist das? ief e zo ig . „Klage
u d Bes h e de ü e U se e Ga iso e i de Pi a die. Oli ie , s h ei t s h ell de Ma s hall o Rouault:
daß die Dizipli a hläßt – daß die O do a zge da e , die Ba e itte , die F eis hütze , die S h eize de
Ei oh e iel Böses zufügen – daß de K iegs a si h i ht it de Nah u g eg ügt, die e i Hause de
Bauern findet, und sie mit Stock- ode La ze s hläge z i gt, i die Städte zu gehe , u Fis he, Ge ü z u d
a de e Gege stä de de Auss h eifu g zu kaufe , – daß de Kö ig das erfahren hat, – daß Wi U se Volk o
Plü de u g, Rau u d U zie li hkeite e ah e olle , – daß es u s ga i ht ge eh ist, e Mi st els,
Ba ie e, K iegsk e hte si h ie P i ze it Sa t, Goldtu h u d Ri ge s h ü ke , – daß sol he Eitelkeit Gott
mißfällt, – daß Wi , o glei h Wi o Adel si d, U s it ei e Wa s o Tu h zu se hzeh Sous die Elle
eg üge . Daß die T oß u e da si h au h dazu he a lasse kö e – befehlt und gebietet – Herrn Rouault,
Unserm lieben Getreuen. – Gut.

Er diktierte de B ief it a ge o he e , laute Sti e. I Auge li k, da e fe tig a , öff ete si h die


Tü , u d ei e se hste Pe so stü zte e stö t i s Zi e it de Aus uf: „Si e, Si e, das Volk o Pa is ist i
Auf uh !

Die ernste Gestalt Ludwigs zog sich zusammen; jedoch die bei ihm sichtbare Aufregung ging wie ein Blitz
o ü e . E sagte it sei e ge öh li he , uhige E st: „Ge atte Ja ues, Ih t etet et as u höfli h ei ! –
„Si e, Si e, ei Auf uh ! ief Ge atte Ja ues auße Ate .
De Kö ig sta d auf, pa kte ih ha t a A u d sagte ih it u te d ü kte Wut u d ei e
Seite li k auf die Fla lä de i s Oh : „S h eig ode sp i h leise.

De eue A kö li g s hie sei Ve sehe zu eg eife u d ga de Kö ig ei e hitzige Be i ht, de


dieser ruhig a hö te. Kau hatte e ih e o e , als e laut aufla hte: „Wah haftig, Ge atte Coi tie , as
s h atzet Ih so leise? Die heilige Ju gf au eiß, daß Wi o U se lie e F eu de , de Fla lä de , i hts
e e ge . – „A e Si e … – „Sp e ht laut! De Ge atte Coi tie e stu te o E stau e . „Sp e ht ,
ega de Kö ig aufs eue. „Sp e ht do h, He ! I U s e gute Stadt Pa is ist ei Auf uh de Be oh e ? –
„Ja, Si e. – „De , ie Ih sagt, gege de He Bailli des Justizpalastes ge i htet ist? – „Alle di gs, so s hei t
es , sp a h de Ge atte , el he o h i e stotte te, ga z e stau t ü e die plötzli he, u e klä li he
Ve ä de u g i de Sti e des Kö igs.

Lud ig XI. ega aufs eue: „Wo egeg ete die Wa he de Zusa e lauf? – „E ka von dem
g oße La dst ei he ua tie u d gi g zu Po t-aux-Changeurs. Ich begegnete dem Schwarm, als ich hierher
ka auf Befehl Eu e Majestät. I h hö te, ie ei ige iefe : ‚Niede it de Bailli des Palais! – „U d el he
Bes h e de füh te sie ü e de Bailli? – „A h! sagte Ge atte Ja ues, „e sei ih Ge i htshe . –
„Wah haftig! – „Ja, Si e, es si d die Spitz u e des Hofes de Wu de . S ho la ge eklage sie si h ü e de
Bailli, dessen Vasallen sie sind. Sie wollen ihn weder als Gerichts- no h als Lehe she a e ke e .

„Ah so! sagte de Kö ig it ei e Lä hel de F eude, das e e ge li h zu u te d ü ke su hte.

„I alle ih e Bitts h ifte a das Pa la e t ehaupte sie, u z ei He e zu ha e , Eu e Majestät


und ihren Gott, der, ie i h glau e, de Teufel ist.

„Ei! Ei! ief de Kö ig, ie si h die Hä de u d la hte i e li h, so daß das ga ze Gesi ht o F eude
strahlte. Er konnte diese nicht verbergen, ob er sich gleich zu fassen suchte. Niemand konnte seine Stimmung
begreife , i ht ei al Meiste Oli ie . Ei e Auge li k s h ieg de Kö ig it a hsi e de , a e zuf iede e
Miene.

„Si d sie i sta ke Zahl? f agte e plötzli h. – „Ja, ge iß , a t o tete Ge atte Ja ues. – „Wie iel? –
„We igste s se hstause d. – Der Kö ig ko te de Aus uf: „Seh gut! i ht u te d ü ke . „Si d sie
e aff et? – „Mit Si hel , Pike , Hake ü hse , S haufel , alle A te ge altige Waffe .

De Kö ig s hie si h i ht i ge i gste ü e alle diese Be i hte zu eu uhige . Ge atte Ja ques


glau te hi zufüge zu üsse : „We Eu e Majestät de Bailli i ht s h elle Hilfe se det, ist e e lo e .

„I h ill ih Hilfe se de , sp a h de Kö ig it e stellte E st. „Seh gut! Oh ge iß e de Wi ih


Hilfe senden. Der Herr Bailli ist Unser Freund. Sechstausend entschlossene, kecke Schelme! Welche Frechheit! Ja,
ja, Wi si d seh zo ig, ha e a e heute a ht e ig T uppe i de Nähe. Mo ge f üh ist o h i e Zeit.

Ge atte Ja ues ief: „Soglei h, soglei h, Si e! Mo ge f üh ka das Palais z a zig al geplü de t, das
He e e ht ges hä det, de Bailli gehä gt sei . Bei Gott, Si e, s hi kt o h heute a ht.

De Kö ig sah ih sta i s Gesi ht. „I h sagte Eu h, o ge f üh! De Bli k Lud igs a o de A t,


daß a da auf i ht zum zweitenmal erwiderte.

Na h ei e Pause e ho de Kö ig iede die Sti e: „Ge atte Ja ues, Ih üßt das isse , ie eit
e st e kt si h … e st e kt si h die Feudalge i hts a keit des Bailli? – „Si e, de Bailli hat die St aße de la Cala d e
bis zur Herberie, den Platz St. Michel, die sogenannten kleinen Mauern neben der Kirche, den Hof der Wunder,
das K a ke haus, ge a t das Wei h ild, u d die St aße, die o da a h de To e St. Ja ues füh t. Vo alle
diesen Orten ist er Lehnsherr und besitzt hohe, ittle e u d iede e Ge i hts a keit. – „Ja, ja , sagte de Kö ig
u d k atzte si h a li ke Oh , „das ist ei s hö e Zipfel U se e Stadt. Ha, de He Bailli a do t Kö ig! Da
fuh e a hsi e d fo t, als sp ä he e it si h sel st: „Seh s hö , He Bailli! Ih hieltet ei a tiges Stü k o
U se Pa is z is he de Zäh e .

Plötzli h a h e aus: „Gottes Oste ! We si d die Leute, die Ge i htshe u d Ge iete i U se


Reiche sich zu nennen erfrechen? Die ihren Zoll auf jedem Felde erheben? Die ihre Gerechtigkeit und ihren
He ke auf jede K euz ege ha e ? Wie de G ie he a so iele Götte glau te, ie e Quelle s haute, de
Pe se , ie e Ste e sah, glau t de F a zose a so iele Kö ige, ie e Galge sieht. Bei Gott! Das taugt i hts
u d ißfällt U s hö hli hst. I h ö hte isse , o es du h Gottes G ade ei e a de e Ge i htshe als de
Kö ig, ei a de es Ge i ht als U se Pa la e t, ei e a de He s he i U se Rei he als U s gi t? Bei
ei e Seele! De Tag uß ko e , o es in Frankreich nur einen Herrn, einen Richter, einen Henker gibt, wie
es i Hi el u ei e Gott gi t.

E ah sei e Mütze a u d fuh fo t, stets a hsi e d, ie ei Jäge , de sei e Meute hetzt u d


losläßt: „B a o, ei Volk! Auf! Ze i h die fals he Götze ! Auf! Auf! Plü de e, pa ke, hä ge sie! Ah, ih
He e , ih ö htet Kö ige sei . Auf, ei Volk!

Hie a e a h e plötzli h a , iß si h auf die Lippe , als olle e sei e e ts hlüpfte Geda ke iede
einholen, richtete einen durchdringende Bli k auf die fü f Pe so e , ah sei e Hut i die Hä de, esah ih
u d sagte: „Oh, i h ü de di h e e e , üßtest du, as i ei e Kopfe o geht.

Dann warf er wieder um sich den aufmerksamen, unruhigen Blick des Fuchses, der vorsichtig in seine
Höhle zu ü kkeh t. „Was tut s? De He Bailli eile Wi zu Hilfe. U glü kli he eise ha e Wi gege so iel
Volk u e ig T uppe ei de Ha d u d üsse is o ge a te . Da soll die Ruhe i de Altstadt
wiederhergestellt und sollen alle Gefangene gehä gt e de .

„Si e , sp a h Ge atte Coi tie , „i h ha e i de e ste Bestü zu g e gesse , daß die Wa he z ei


Na hzügle o de Ba de aufgeg iffe hat. Will sie Eu e Majestät sehe , so si d sie da.

„O i h sie sehe ill! ief de Kö ig. „Gottes Ostern! Wie kannst du so etwas vergessen! Olivier, laufe
s h ell hi , sie zu hole .

Meiste Oli ie gi g hi aus, keh te a e soglei h it z ei o O do a zhäs he u i gte


Gefa ge e zu ü k. De ei e hatte ei lödsi iges, eites Gesi ht. E staunen und Trunkenheit lag in seinem
Ausd u k. E a i Lu pe gekleidet, eugte das K ie u d s hleppte de Fuß ei Gehe . De a de e a ei e
de Lese s ho eka te, lase u d lä hel de Gestalt.

De Kö ig sah eide a , oh e ei Wo t zu ede . Da fuh e plötzli h de e ste e a : „Dei Na e? –


„Gieff oi Pi e ou de. – „Sta d? – „La dst ei he . – „Was olltest du ei de e da te Auf uh ? De
La dst ei he et a htete de Kö ig it stu pfe Gesi ht, i de e sei e A e s haukelte. E a ei
u ollko e ge ildete Kopf, i de Ve sta d si h e e so u ehagli h fühlte, ie ei Li ht u te ei e
Lös hhüt he .

„I h eiß i ht , sagte e , „ eil die a de gi ge , gi g i h it. – „Wolltet ih i ht Eue He , de


Bailli des Palais, auf üh e is h plü de ? – „I h eiß eite i hts, als daß a et as ei je a de hole
ollte.
Ei Soldat zeigte de Kö ig ei Ga te esse , das a de La dst ei he ge o e hatte. „E ke st
du die Waffe? f agte de Kö ig. – „Ja, es ist ei Ga te esse . I h i Wi ze . – „E ke st du diese
Me s he als dei e Gefäh te ? Bei de Wo te zeigte de Kö ig auf G i goi e. – „Nei . – „Ge ug!

Hie auf ga de Kö ig de s h eige de , egu gslose Pe so a de Tü , die i de Lese s ho


angedeutet haben, ei Zei he : „Ge atte T ista , ei Ma fü Eu h.

T ista l He ite e eigte si h, ga it leise Sti e z ei Häs he ei e Befehl, u d de a e


La dst ei he u de a gefüh t.

Jetzt t at de Kö ig zu z eite Gefa ge e , de de A gsts h eiß o de Sti e lief. „Dei Na e? –


„Pete G i goi e. – „Dei Sta d? – „Philosoph, Si e. – „Wie agst du, S hel , U se F eu d, de He Bailli
des Palais, a zug eife , u d as sagst du o diese Auf uh ? – „Si e, i h a i ht da ei. – „St ohkopf! Bist
du i ht o de Wa he i s hle hte Gesells haft aufgeg iffe o de ? – „Si e, aus Ve sehe . Es ist Fügu g des
S hi ksals. I h di hte T agödie . Si e, i h flehe zu Eu e Majestät, i h a zuhö e . I h i Di hte . Leute dieses
Standes gehen aus Schwermut des Na hts spazie e . Heute a e d ka i h zufällig do t o ei, a e haftete
i h it U e ht. I h i s huldlos a diese ü ge li he Stu . Eu e Majestät sah, daß i h de La dst ei he
i ht e ka te. I h es h ö e Eu e Majestät …

„S h eig , sagte de Kö ig z is he z ei Züge aus sei e Be he , „du sp e gst i de Kopf.

T ista l He ite t at he a , zeigte it de Fi ge auf G i goi e u d f agte: „Si e, da f i h au h de


hä ge lasse ? Dies a das e ste Wo t, das e sp a h. – „Nu , sagte a hlässig de Kö ig, „i h sehe da kei
Hi de is. – „A e i h , sp a h G i goi e.

I de Auge li k a d u se Philosoph g ü e als ei e Oli e. A de kalte u d glei hgültige Mie e


des Kö igs e e kte e , sei e ei zige Rettu g liege i et as seh Pathetis he . E stü zte de Kö ig zu Füße
u d ief it de Ge ä de de Ve z eiflu g:

„Si e, Eu e Majestät lasse si h he a , i h zu hö e . Si e, s hleude t Eu e Do e i ht gege ei so


klei es Ges höpf, ie i h i . Gottes Blitz ze s h ette t kei e Latti h. Si e, Ih seid ei e ha e e , ä htige
Mo a h. Si e, ha t Mitleide it ei e a e , eh li he Ma , de ei e Auf uh e e so e ig a zus hü e
e ag, ie ei e Eiss holle de Stei e Fu ke e tlo ke ka . G ädige Si e, Gut ütigkeit ist die Tuge d der
Lö e u d de Kö ige! A h, die St e ge e itte t u die Ge üte , de u gestü e D a g des Wi dstoßes ist u
U sa he, daß a de Ma tel fü de Auge li k a legt; die So e a e , die all ähli h i kt, e hitzt ih so, daß
man sich bis aufs Hemd entkleidet. Sire, Ihr seid die Sonne! Mein hoher Gebieter und Herr, ich versichere Euch,
i h i kei liede li he , die is he La dst ei he geselle! Auf uh u d Rau gehö e i ht zu Gefolge Apollos.
I h i ei t eue Vasall Eu e Majestät. Die Eife su ht des Ma es hi si htli h sei e F au, die ä gstli he
Beso g is ei es Soh es hi si htli h de Lie e sei es Vate s uß ei gute Vasall fü de Ruh sei es Kö igs
hege ; e uß aus Eife fü des Kö igs Haus, fü das Wa hse sei e Ma ht si h ausdö e . Jede a de e
Leide s haft, die ih hi eiße kö te, ä e Wah si . Dies si d ei e Staatsg u dsätze, Si e! We au h ei
Wa s a de Ä el a ges ha t ist, haltet i h i ht fü ei e Auf üh e u d Die . We Ih i G ade
schenkt, will ich Tag und Nacht auf den Knien fü Eu h ete . A h! I h i i ht seh ei h, das ist ohl ah . I h
i sel st ei e ig a , a e da u o h i ht laste haft. Mei e S huld ist s i ht. Jede eiß, daß aus de
s hö ste Wisse s hafte kei e edeute de Rei htü e gep eßt e de , u d daß Leute, die die este
Bü he s h ei e , des Wi te s i ht i e a es Feue ha e . Ma hat ie zig seh s hö e Sp i h ö te ü e
de du hlö he te Ma tel de Philosophe . Oh Si e, Ba he zigkeit t ägt die Fa kel alle a de e Tuge de
voran. Ohne sie sind Menschen Blinde, die Gott suchend im Dunkeln tappen. Gnade ist dasselbe wie
Ba he zigkeit u d e s hafft die Lie e de U te ta e , die fü de Lei des Fü ste die si he ste Wa he lei t.
Was s hadet s Eu h, Majestät, de e A tlitz le det, o ei a er Mensch mehr auf der Erde lebt? Ein armer,
u s huldige Philosoph, de it lee e Hose tas he, o ü e sei Bau h lä t, i Du kel des Ele ds atet.
Ü ige s, Si e, i i h ei Geleh te , u d die g oße Kö ige halte de S hutz de Wisse s hafte fü ei e Perle
ih e K o e. Nu ist es do h ei e u z e k äßige A t, die Wisse s hafte zu es hütze , e a die
Geleh te hä gt. Wel h ei Fle ke fü Ale a de , hätte e A istoteles aufhä ge lasse ! Si e, i h di htete ei
seh s hö es Ho hzeitsgedi ht fü die P i zessi o Fla de u d de g ädige He Dauphi . Das ist do h
kei Feue a d, Re ellio a zus hü e . Eu e Majestät sieht, i h i kei A -S hütz, ha e studie t u d esitze
iel atü li he Be edsa keit. G ade, Si e! Ih egeht du h Eu e Ba he z igkeit eine galante Handlung gegen
U se e F au, u d i h s h ö e Eu h, i h e s h e kt de Geda ke, a Galge zu au el .

Als e die Rede gee det, küßte G i goi e e z eifel d die Pa toffel des Kö igs, u d Guillau e R
sagte leise zu Coppe ole: „E hat e ht, si h auf de Bode hi zus hleppe . De Kö ige geht s ie de Jupite
o K eta. Sie ha e ih e Oh e u a de Füße . De St u pf i ke , oh e auf de Jupite o K eta a ht zu
ge e , e ide te it s h e fällige Lä hel , i de e G i goi e a sah: „Ja, ja, i h glau e de Ka zle Hugo et
zu hö e , ie e i h u G ade a flehte.

Als G i goi e e dli h auße Ate i e hielt, e ho e zitte d sei Haupt zu Kö ig, de it de Nagel
einen Flecken seiner Beinkleider am Knie abkratzte, dann nahm die Majestät ei e S hlu k Medizi . Ü ige s
sp a h sie kei Wo t, u d dies S h eige uälte G i goi e. E dli h sah ih de Kö ig a it de Wo te : „Du
fu ht a e S h eie ! Da a dte e si h zu T ista l He ite: „Bah! Laß ih laufe !

Vor Freude erschro ke , fiel G i goi e auf de Rü ke .

„Soll i h ih laufe lasse ? f agte T ista k u e d. „Will Eu e Majestät i ht, daß a ih ei e ig i


de Käfig spe t?

„Ge atte , a t o tete Lud ig XI., „glau st du, daß Wi Käfige zu d eihu de tsie e u dse hzig Livres
a ht Sous d ei Helle fü sol he Vögel a he lasse ? Laß de St ohkopf soglei h los Lud ig XI. ge au hte das
Wo t St ohkopf, das it Gottes Oste de G u dsto k sei es Hu o s ildete , u d gi ih ei ige Rippe stöße
it auf de Weg.

„Oh , ief G i goi e, „ el h ei g oße Kö ig! u d aus Fu ht o ei e Gege efehl stü zte e si h
s h ell zu Tü , die T ista ih zie li h e d ießli h öff ete. Die Soldate gi g zuglei h it ih fo t u d stieße
ih it Fauststöße o si h he , as G i goire als ein wahrer stoischer Philosoph ertrug. Die gute Laune des
Kö igs d a g i alle du h, seitde de Auf uh gege de Bailli ih a gezeigt a . Diese u ge öh li he Milde
war ein sehr bedeutsames Zeichen. Tristan l'Hermite hatte das knurrige Gesicht einer Dogge, der man einen
K o he zeigt, a e i ht gi t. De Kö ig t o elte e g ügt auf de A leh e sei es Sessels de Ma s h
Pont-Aude e it de Fi ge . Diese Fü st ußte si h ge iß zu e stelle , allei S h e z u d Ä ge ko te e
besser verste ke als F eude. De glei he Äuße u ge de F eude ei gute Na h i hte gi ge oft soga zu
eit; z. B. ei Tode Ka ls des Küh e eihte e de heilige Ma ti o Tou s ei sil e es Gelä de , u d ei
sei e Th o esteigu g e gaß e , das Beg ä is sei es Vaters zu befehlen.

„He, Si e , ief plötzli h Ja ues Coi tie , „ as ist aus de plötzli he K a kheitsa fall ge o de ,
eshal Eu e Majestät i h ufe ließ.

„Oh, Ge atte , sp a h de Kö ig, „i h i seh k a k. Mi pfeift es i de Oh e u d es kommt mir vor,


als k atzte glühe de Ha ke i de B ust.

Coi tie e g iff des Kö igs Ha d u d efühlte ih de Puls it geleh te Mie e.


„Seht, Coppe ole , sp a h R leise, „da steht e z is he Coi tie u d T ista . Fü si h hält e de A zt,
fü a de e de He ke .

Coi tie s Ausd u k a d i e u uhige , äh e d e de Puls efühlte. Lud ig XI. et a htete ih it


ei ige Ä gstli hkeit. Coi tie a d i e düste e . De gute Ma hatte ä li h kei e a de e Meie ei als das
Ü el efi de des Kö igs, das e de so gut ie ögli h aus eutete. „Oh, oh , u elte e e dli h, „das ist
gefäh li h! – „Ni ht ah ? sp a h de Kö ig seh u uhig. – „Pulsus e e , a hela s, epia s, i egalis , fuh
der Arzt fort. – „Gottes Oste ! – „Das Ü el ka i d ei Tage sei e Ma töte . – „Bei U se e F au! Das
Mittel, Ge atte ? – „Si e, i h si e da ü e a h.

E ließ Lud ig XI. die Zu ge he ausst e ke , i htete de Kopf auf, s h itt ei e stes Gesi ht u d sagte
itte i diese Zie e ei: „Wah haftig, Si e, i h uß Eu h sage , die Stelle ei es Ei eh e s ei de Regalie ist
e ledigt, u d i h ha e ei e Neffe . –

„Ja, ja, dei Neffe soll die Stelle ha e , a e zieh i das Feue aus de B ust. – „Weil Eu e Majestät so
g ädig ist, i d sie i h au h ohl ei e ig u te stütze ege ei es Baues i de Rue St. A d des A s.

„Was? ief de Kö ig aus.

„I h i it ei e Geld a E de , fuh de Dokto fo t, „u d es ä e i kli h s hade, e hielte ei


Haus kein Dach; nicht wegen des Hauses, denn das ist einfach- ü ge li h, so de ege de Ge älde Jeha
Fou aults, die das Täfel e k s h ü ke . Do t ist u te a de ei e Dia a, die i de Luft s h e t, so s hö za t,
u gez u ge , it s hö e Haupts h u k u d de Hal o d, it so eiße Fleis h, daß alle, el he die
Gestalt zu auf e ksa et a hte , i Ve su hu g gefüh t e de . Fe e ei e a de e seh s hö e Götti , die
Ce es. Sie sitzt auf Ko ga e u d ist ei e de u s huldigste , ollko e ste S hö heite , die je de Pi sel
s huf.

„Du He ke ! u te Lud ig, „ o soll das hi aus? – „I h uß fü diese Ge älde ei Da h ha e , u d


o glei h das seh u edeute d ist, ha e i h kei Geld eh . – „Wie iel kostet dei Da h? – „Hö hste s
z eitause d Li es; ei Kupfe da h it Ve goldu g. – „Oh du Mö de ! ief de Kö ig aus; „du ziehst i kei e
Zah aus, de i ht ei Dia a t ä e. – „Soll i h ei Da h ha e ? – „Ja, u d geh zu Teufel, a e e st
ku ie e i h!

Ja ues Coi tie e eigte si h tief u d sp a h: „Si e, ei zu ü kt ei e des Mittel wird Euch retten. Wir
lege Eu h auf die S he kel das g oße Ve teilu gs ittel estehe d aus Wa hspflaste , a e is he Bolus,
Ei eiß, Öl u d Essig. Mit de T a k fah t fo t, u d i h stehe fü Eu e Majestät ei .

Eine brennende Kerze lockt mehr als eine Fliege he ei. Meiste Oli ie , da e de Kö ig so f eige ig sah,
hielt de Auge li k fü gü gstig u d t at he a : „Si e … – „Was? Willst du au h et as ha e ? – „Si e, Eu e
Majestät eiß, Meiste Si o Radi ist gesto e . – „Nu ? – „E a Rat des Kö igs i Justizs hatze. –
„Nu ? – „Si e, sei e Stelle ist e ledigt.

Bei diese Wo te e taus hte Meiste Oli ie de ho h ütige Ausd u k sei es Gesi hts it de
de ütige . Beka tli h ist dies de ei zige We hsel, de die Gestalt ei es Höfli gs zeig t. De Kö ig sah ih sta
i s Gesi ht u d sp a h t o ke : „I h e stehe Eu h! – Da ega e aufs eue a h ei e Pause: „Meiste
Oli ie , de Ma s hall o Bou i aut sagte: ‚De Kö ig ist S he kge e , ie das Mee Fis hge e . I h sehe, Ih
habt auch die Mei u g des He o Bou i aut a ge o e . Jetzt hö t i h a . Wi ha e ei gut Gedä ht is.
a hte Wi Eu h zu Ka e he ; zu Wä hte des S hlosses a de B ü ke St. Cloud. I
No e e e a te Wi Eu h zu Hüte des Waldes o Vi e nes; 75 zum Richter des Forstes von
Rouvraylez-St.-Cloud; ü e t uge Wi Eu h g ädigst du h Pate t iefe it doppelte Siegel o g ü e
Wa hs ei e Re te o zeh Li es fü Eu h u d Eu e F au, die Ih o de S hule St. Ge ai auf de Platz au
Marchands erhebt; 79 machten Wir Euch zum Forstrichter des Waldes von Senart anstatt des armen Teufels
Jehan Daiz; dann zum Hauptmann des Schlosses Loches; dann zum Gouverneur von St. Quentin; dann zum
Haupt a de B ü ke o Meula , o de Ih de G afe titel füh t. Vo de fü f Sous, die als Geldst afe ei
Ba ie zahlt, de a Festtage asie t, eko t Ih d ei Sous u d i h u z ei. Au h a e Wi so gütig, Eu e
Na e Böse, de zu gut fü Eue Gesi ht paßte, zu ä de . ge äh te Wi Eu h zu Ä ge u seres Adels, ein
u tes Wappe s hild, das Eu h die B ust ei es Pfaus e leiht. Seid Ih o h i ht satt? Fü htet Ih i ht, ei
Sal e eh ö hte Eue S hiff zu Si ke i ge ? Ge atte , dei Ü e ut i htet di h o h zug u de!
Ü e ut i d stets o S h a h u d U te ga g egleitet. Bede k dies u d s h eig! Diese it E st
gesp o he e Wo te ga e de ü is he Gesi ht Meiste Oli ie s iede de Ausd u k de U e s hä theit.
„Gut! u te e ga z laut; „ a sieht de Kö ig ist heute k a k. E gi t alles de A zt.

Lud ig XI., eit da o e tfe t, si h ü e diese G o heit zu ä ge , e ide te zie li h sa ft: „Halt! I h
e gaß o h, daß i h Eu h zu Gesa dte i Ge t ei Mada e Ma ie a hte. – Ja, ih He e , de Kö ig
a dte si h zu de Fla lä de , „diese a ei Gesa dte . – Nu , Ge atte , e a dte si h iede zu
Meiste Oli ie „za k di h i ht it i . Wi si d alte F eu de. Es ist spät; Wi ha e U se e A eit ee det;
jetzt ko , asie e i h.

De Lese hat ge iß e eits i Meiste Olivier den furchtbaren Figaro erkannt, den die Vorsehung, die
Di hte i de g ößte D a e , so kü stli h it de la ge , lutige S hauspiel Lud igs XI. e flo ht. De
Ba ie des Kö igs füh te d ei Na e . Bei Hofe a te a ih höfli h Oli ie -le-Daim*. Das Volk nannte ihn
Oli ie de Teufel. Sei ah e Na e a Oli ie de Böse.

* Dies a de Na e, de ih de Kö ig gege e . Dahe de Da hi s h i o he es h ie e e


Wappe . Sei ah e Na e a Le au ais, de Böse.

Olivier stand unbeweglich, schmollte ü e de Kö ig u d u te z is he de Zäh e : „Ja, ja, de


A zt. – „Ja, ja, de A zt , iede holte Lud ig it so de a e Gut ütigkeit. „De A zt hat o h eh K edit als
du. Ga z atü li h; du pa kst i h u ei Ki , e ei Lei e. Ko , a e Barbier, es wird sich schon alles
fi de . Was sollte aus di e de , ä e i h ei Kö ig ie Kö ig Chilpe i h, de ge oh t a , de Ba t i de
Ha d zu halte . Ko , Ge atte , tu , as dei es A tes, asie e i h! Hole das Ge ät!

Als Oli ie sah, daß de Kö ig la hte, u d daß e i ht ei al Gelege heit fi de ko te, si h zu ä ge ,


gi g e e d ießli h fo t, de Befehl auszufüh e . De Kö ig sta d auf, t at a s Fe ste u d öff ete es plötzli h i
heftige Auf egu g. Da klats hte e i die Hä de u d ief: „Oh el h ei Feue s hei ü e de Stadt. Das Haus
des Bailli e t. Oh, ge iß, es ist i hts a de es! Oh, ei t effli hes Volk, ie hilfst du i e dli h, die
He s hafte alle zusa e zus h eiße !

Da a dte e si h zu de Fla lä de : „Ih He e , seht de ote Feue s hei !

Die beiden Genter traten heran. – „Ei g oßes Feue , sp a h Guillau e R . – „Ho , fügte Coppe ole
hi zu, u d sei e Auge leu htete plötzli h, „das e i e t i h a de B a d des Hauses des He o
Hymbercourt. Dort muß ei g oße Auf uh sei .

„Ih ei t so, Meiste Coppe ole? De Bli k des Kö igs zeigte i de Auge li k e e so iel F eude
ie de des St u pf i ke s. „Ni ht ah , es ist s h e , Wide sta d zu leiste ? – „Gottes K euz; Eu e Majestät
wird da manche Ko pa ie o K iegsleute ze splitte . – „Was, i h? Das ä e as a de es , e ide te de
Kö ig; „ ollte i h …
De St u pf a he u te a h ih ke k: „Ist de Aufsta d so sta k, ie i h glau e, Si e, da hilft Eue
Wille Eu h i hts. – „Ge atte , sp a h Lud ig XI., „ it z ei O do a z-Kompanien und einer Ladung von
Se pe ti e id a it ei e Pö el o Bü ge ald fe tig.

De St u pf a he s hie , u gea htet de Zei he Guillau e R s, e ts hlosse , de Kö ig zu


ide sp e he : „Si e, au h die S h eize a e Bü ge . De He He zog o Bu gu d a ei ä htige
Edel a u d e spottete sie als Pö el. Si e, i de S hla ht o G a so ief e aus: ‚Ka o ie e, feue t auf die
Bauern-Lu pe ! u d s h u ei de Ritte St. Geo g; a e de A a S ha a hthal stü zte si h auf de
edlen Herzog mit seinem Volk und seiner Keule, und das strahlende Heer der Burgunder ward durch die Bauern
i Büffel a s ausei a de gesp e gt ie ei e Glass hei e du h Kiesel. Da u de iele Ritte u d iele
Knechte erschlage .

„F eu d , e tgeg ete de Kö ig, „Ih sp e ht o ei e S hla ht u d i h o ei e Meute ei. Die ä hte


i h zu S h eige , so ie i h u die Sti u zelte.

Coppe ole e ide te glei hgültig: „Viellei ht, Si e! Da hat die Stu de des Volkes eben noch nicht
ges hlage .

Guillau e R glau te ei s h eite zu üsse . – „Meiste Coppe ole, Ih sp e ht it ei e ä htige


Kö ig. – „Das eiß i h , e ide te e st de St u pf i ke .

„Laßt ih do h ede , He R ; lie e F eu d , sagte de Kö ig, „i h lie e sol he F ei ut. Mei Vate ,
Ka l VII., ei te, die Wah heit sei k a k. I h glau te, sie sei tot u d fä de kei e Bei htige . De I tu e ah
i Meiste Coppe ole. Da legte e zut auli h die Ha d auf Coppe oles S hulte it de Wo te : „ Also Ihr
ei tet, Meiste Ja ues … – „I h ei te, Si e, die Stu de des Volkes ha e ei Eu h o h i ht ges hlage .

Ludwig XI. sah ihn mit durchdringendem Blicke an. – „Meiste , a i d sie s hlage ? – „Ma i d sie
s ho hö e . –„Auf el he Uh , e s elie t?

Coppe ole füh te it sei e uhige , äue li he Haltu g de Kö ig a s Fe ste . „Hö t, Si e! Hie ist ei
Tu , ei e Glo ke, Ka o e , Soldate , Bü ge . We die Glo ke s hallt, e die Ka o e ülle , e de
Tu lä e d ei stü zt, e Bü ge u d Soldate heule u d si h töte , da hat die Stu de ges hlage .

Des Kö igs A tlitz a d düste u d a hde kli h. Ei e Auge li k s h ieg e ; da klopfte e sa ft it


der Hand an die Mauer des Turms, wie man den Hals eines Renners zu klopfe pflegt, u d sagte: „Oh ei , gute
Bastille, so lei ht i st du i ht si ke !

Da d ehte e si h plötzli h iede zu de ke ke Fla lä de it de Wo te : „Saht Ih je als ei e


Aufsta d? – „I h ha e Aufstä de e egt. – „Wie fi gt Ih das a ? – „Oh, das ist i ht so s h e ; es gi t hu de t
A te . E ste s uß a i de Stadt u zuf iede sei . Das e eig et si h oft ge ug. Z eite s uß de Cha akte
de Ei oh e dazu geeig et sei . Die Ge te si d das eso de s. Sie lie e stets de Soh des Fü st en, den
Fü ste ie. Nu setze i h o aus, a t itt ei es Mo ge s i ei e Bude u d sp i ht: ‚Vate Coppe ole, es gi t
dies u d das; die P i zessi o Fla de ill ih e Mi iste ette , de G oß ailli e doppelt die Mahlsteue , ode
es gibt sonst was ande es. Ma eiß, as a ill. I h lasse ei e A eit liege , gehe aus ei e We kstatt auf
die St aße u d s h eie: ‚He ei! Do t liegt ohl i e ei e To e it ei gestoße e Bode . I h steige hi auf
und sage, was mir gerade vom Herzen in den Mund kommt, u d gehö t a zu Volk, Si e, so hat a stets
et as auf de He ze . Es ilde si h Haufe , a s h eit, läutet die Glo ke , e aff et die Bü ge it de
Waffe de Soldate ; die Baue auf de Ma kt s hließe si h a , u d a setzt si h i Ma s h. So i d s i e
gehe , sola ge o h He e i de He s hafte , Bü ge i de Städte u d Baue auf de La de oh e .
„U d gege e e ellie tet Ih so? f agte de Kö ig. „Gege Eu e Baillis, Eu e Adlige !

„Wie es si h ge ade t ifft. Bis eile au h gege de He zog.

Lud ig XI. setzte si h iede u d sp a h lä hel d: „Ah! Hie si d sie o h ei de Baillis!

In dem Augenblick trat Olivier-le-Dai iede i s Zi e . Ih folgte z ei Page des Kö igs; Lud ig XI.
a e fiel es auf, daß Oli ie au h o P ot o Pa is u d de Ritte de Wa he, die eide seh
iede ges hlage zu sei s hie e , egleitet a . Au h de o h i e g olle de Ba ie sah estü zt, a e au h
zuglei h zuf iede aus. E ah das Wo t: „Si e, i h itte Eu e Majestät u Ve zeihu g wegen der unheilvollen
Na h i ht, die i h i ge.

De Kö ig a dte si h heftig u u d ze k atzte it de Füße sei es Sessels die Matte des Fuß ode s.
„Was heißt das?

„Si e , a t o tete Oli ie -le-Daim mit der boshaften Miene eines Mannes, welcher sich freut, einen
heftige S hlag ge e zu kö e , „de Volksaufsta d gilt i ht de Bailli des Palais. – „We so st? – „Eu h,
Si e!

De g eise Kö ig i htete si h ge ade ie ei Jü gli g auf. „Wieso, Oli ie ? Be eise, as du sagst!


Gevatter, achte auf dei e Kopf! I h s h ö e di ei K euz o St. Lô, lügst du zu diese Stu de, so ist das
S h e t, das de Hals des He o Lu e u g du hs h itt, o h i ht so s ha tig, daß es i ht au h dei e
du hsäge kö te!

Der Eid war furchtbar. Ludwig XI. hatte u z ei al i sei e Le e ei K euz o St. Lô ges h o e .
Oli ie öff ete de Mu d, zu a t o te : „Si e …

„K ie iede , u te a h ih zo ig de Kö ig. „T ista , gi a ht auf de Me s he !

Oli ie k iete iede u d sp a h kalt: „Si e! Eine Hexe ward durch Euren Parlamentshof verurteilt. Sie
floh in die Kathedrale Notre-Da e. Do t ill sie das Volk it Ge alt he aus eiße . De He P ot u d de Ritte
de Wa he, die o de Auf uh he ko e , öge i h Lüge st afe , sage i h i ht die Wahrheit. Das Volk
belagert Notre-Da e!

„Ha so! sp a h de Kö ig leise, o Zo zitte d u d e lasse d. „Not e-Dame! Sie belagern Unsere
F au, ei e g ädige He i i Not e-Dame! – Olivier, steh auf! Du hast recht. Ich gebe dir die Stelle des Simon
Radin. Du hast recht. – Mich greift man an. Die Hexe steht unter dem Schutz der Kirche. Und ich glaubte, das Volk
e pö e si h gege de Bailli! Nei , gege i h!

Du h Wut e jü gt, gi g e it g oße S h itte i Zi e u he . E la hte i ht eh , e ar


grauenhaft-fu ht a ; de Fu hs e a delte si h i die H ä e. E s hie o Zo so seh e o e , daß e
i ht ede ko te. Sei e Lippe e te , sei e fleis hlose Hä de k iffe si h zusa e . Plötzli h i htete e
das Haupt auf; sein hohles Auge schie zu fu kel , u d sei e Sti e s hallte hell ie ei e T o pete: „Niede ,
T ista ! Niede it de S hu ke ! T ista , F eu d, töte, töte! Na hde diese e ste Aus u h o ü e a ,
setzte er sich nieder und sprach mit kalter Wut:

„Hie ! T ista . – In diese Bastille si d die fü fzig La ze des Vi o te de Gif, d eihu de t Pfe de. Ih
nehmt sie. Hier ist auch Unsere Ordonnanz-Ko pa ie des He o Chateaupe s; Ih eh t sie. Ih seid P ot
des Ma hau , Ih ha t die Leute Eu e P ot . Ih eh t sie. I Hotel St. Pol fi det Ih ie zig S hütze o
der neuen Garde des Herrn Dauphin. Ihr nehmt sie. Mit den Truppen eilt auf Notre-Dame zu. – Ha! Ihr Herren
Bü ge o Pa is, Ih e ft Eu h de K o e F a k ei hs, de Heiligkeit U se e F au u d de F iede dieses
Staates entgegen! – T ista , e i hte sie! Ve i hte sie! Kei e e ts hlüpft!

Tristan verbeugte sich. – „Es soll ges hehe , Si e. Na h ei e Pause fügte e hi zu: „Was soll i h it de
He e a fa ge ?

De Kö ig ü e legte. – „Ah so! sagte e e dli h, „die He e? He d Estoute ille, as ollte das Volk it
ih a fa ge ?

„Si e , e ide te de P ot o Pa is, „i h glau e, eil das Volk sie aus de F eistatt hole ill, ist es
ü e ih e Si he heit üte d u d ill sie hä ge .

De Kö ig s hie ei e Auge li k a hzusi e , da a dte e si h zu T ista it de Wo te : „Gut,


Ge atte ! Ve i hte das Volk u d hä ge die He e.

„So ist sei e Ha dlu gs eise , flüste te R Coppe ole i s Oh , „e st aft das Volk fü de Wille u d
tut, was es verla gt.

„Ge iß, Si e , a t o tete T ista l He ite, „ e a e die He e o h i Not e-Dame ist, soll ich sie
da do t t otz de F eistatt he aushole ?

„Gottes Oste ! Die F eistatt! sagte de Kö ig u d k atzte si h hi te de Oh . „Das Wei uß a e r


do h gehä gt e de !

Da sa k e , als fiele ih plötzli h et as ei , o de Sessel i die K ie, ah sei e Hut a , stellte ih


o si h hi u d et a htete a dä htig ei s de Blei ilde , o it de Hut elade a . „Oh , sp a h e it
gefaltete Hä de , „Not e-Da e o Pa is, ei e g ädige Bes hütze i , e zeih i ! Die Ve e he i uß i h
est afe . Ve gi i dies al, U se e F au o Pa is; i h ill es i ht iede tu u d di ei e s hö e sil e e
Statue s he ke . So sei es. A e .

Er schlug das Zei he des K euzes, setzte de Hut iede auf, e ho si h u d sp a h zu T ista : „Eilt,
Ge atte ! Neh t He o Chateaupe s it Eu h; laßt Stu glo ke läute . Ze s h ette t de Pö el! Hä gt die
Hexe! Die Hinrichtung soll unter Eurer Leitung geschehen. I h ill s. Ih e det i Re he s haft a lege . –
Oli ie , ko . Heute a ht ill i h i ht s hlafe . Rasie e i h.

T ista l He ite e eugte si h u d gi g. De Kö ig e a s hiedete R u d Coppe ole it ei e


Ha d e egu g u d de Wo te : „Gott es hütze Eu h, ei e lie e He e Fla lä de . Ruht ei e ig. Die
Na ht ist s ho o ge ü kt, u d i si d de Mo ge ähe als de A e d.

Beide e tfe te si h; als sie ih e S hlafge ä he u te de Leitu g des Haupt a s de Bastille


erreichten, sprach Coppe ole zu Guillau e R : „H ! Vo de huste de Kö ig ha e i h ge ug! I h sah Ka l
o Bu gu d et u ke ; e a a e i ht so oshaft ie de k a ke Lud ig XI.

„Meiste Ja ues , e ide te R , „de Wei i kt i ht so g ausa ei Kö ige ie Medizi .


46. Der kleine Schuh

Als G i goi e die Bastille e ließ, a te e so s h ell ie ei s heues Pfe d die St aße St. A toi e hi a .
An der Porte Baudoyer lief er geradewegs auf das steinerne Kreuz zu, das mitten auf dem Platz errichtet war, als
habe e i Du kel die Gestalt ei es s h a zgekleidete u d it ei e Kapuze e hüllte Me s he e ka t, de
auf de Stufe des K euzes saß. „Seid Ih s, Meiste ? f agte G i goi e. Die s h a ze Gestalt e ho si h. „Tod u d
Hölle! Ih laßt i h hie ko he , G i goi e. De Na ht ä hte auf de Tu St. Ge ais hat s ho z ei Uh
o ge s ausge ufe . – „Oh , e ide te G i goi e, „ ei e S huld ist das i ht; so de es liegt ga z allei a
de S ha a he des Kö igs. I h i u it Not e t is ht u d ge iß dazu orherbestimmt, immer nahe daran zu
sei , gehä gt zu e de . – „Du e fehlst alles; s h ell! Das Losu gs o t! – „De kt Eu h, Meiste , i h sah de
Kö ig u d ko e o ih . E t ägt olle e Hose . Ei ah es A e teue ! – „Oh du Spi o ke o Wo te !
Weißt du das Losu gs o t de La dst ei he ? – „Ja, seid u eso gt: Klei e Fla e ei Spiel. – „Gut, so st
kö te i i ht i die Ki he ko e , die La dst ei he e spe e die St aße . Glü kli he eise, s hei t es,
fanden sie Widerstand. Wir kommen wohl no h zu e hte Zeit. – „Ja, Meiste . Wie kö e i a e i Not e-
Da e ei d i ge ? – „I h ha e de S hlüssel zu de Tü e . – „U d ie ko e i hi aus? – „Hi te de
Kloste füh t ei e klei e Tü zu Te ai u d o da zu Fluß. I h ha e de S hlüssel bei mir und habe heute
o ge ei e Kah do t a ge u de . –„Bei ahe ä e i h gehä gt o de . – „Ko s h ell.

Beide gi ge it g oße S h itte zu Stadt hi a .

Vielleicht erinnert sich noch der Leser der kritischen Lage, in der wir Quasimodo verließe . De tapfe e
Taube hatte, wenn auch nicht den Mut, doch alle Hoffnung verloren, die Zigeunerin zu retten (denn an sich selbst
dachte er nicht). Verzweifelnd lief er auf der Galerie hin und her. Notre-Dame war nahe daran, von den
La dst ei he e stü t zu e de . Plötzli h e ah a sta ke Pfe degalopp i de e a h a te St aße ;
a sah ei e la ge Reihe Fa kel u d ei e di hte Kolo e o Reite , die it e hä gte Zügel u d gese kte
Lanzen einhersprengten. Wie ein Orkan drang auf den Platz das Wutges h ei: „F a k ei h! F a k ei h! Niede it
de Bü ge ! Chateaupe s zu A g iff! P ot , P ot !

Die La dst ei he a dte si h auf ei al u . Quasi odo, de i hts hö te, sah die la ke Dege ,
Fackeln, Lanzenspitzen, und erkannte an der Spitze der Reiter den Hauptmann Phoebus von Chateaupers; er sah
die Ve i u g de La dst ei he , die Fu ht de ei e , Bestü zu g ei de Tapfe ste , u d fa d du h diese
u e a tete Hilfe so iel K aft, daß e die o de ste de Stü e de , die it de K ie s ho ü e das
Gelä de sp a ge , hi a stü ze ko te.

Die T uppe des Kö igs a e ei get offe . Die La dst ei he fo hte tapfe u d e teidigte si h als
Ve z eifelte. I de Fla ke u d i Rü ke a geg iffe , zuglei h Belage e u d Belage te, u de sie gegen die
Ki he ged ä gt. Das Ge etzel a fu ht a . Die Reite des Kö igs, i de e Mitte Phoe us o Chateaupe s
tapfe fo ht, ga e kei e Pa do . Die s hle ht e aff ete La dst ei he s häu te u d isse . Sie stü zte
si h auf de Rü ke , de Bug de Pfe de, kla e te si h a ie Katze , it Zäh e u d Nägel , Hä de u d
Füße . A de e s hluge de Reite ih e Fa kel i s Gesi ht u d e a te ih e die Auge . A de e stieße
mit Haken nach dem Halse der Reiter oder schossen. Die gefallenen Reiter wurden zerfetzt. Man bemerkte einen
de La dst ei he , de it eite , st ahle de Si hel die Füße de Rosse ähte. E a fu ht a , sa g i
äsel de To ei Lied u d füh te fo t äh e d die Si hel. Mit jede S hlage a f e ze s h itte e Gliede u
si h. So d a g e i das di hteste Reite ge ühl it de uhige La gsa keit u d de egel äßige Ate hole
des S h itte s, de ei Feld a äht. E dli h st e kte ei Bü hse s huß au h ih zu Bode . Es a Clopi
Trouillefou.
Unterdes wurden die Fenster geöff et. Als die Na h a das K iegsges h ei de Leute des Kö igs
e ah e , is hte sie si h i de St eit u d Kugel eg ete o alle Dä he auf die La dst ei he he a .
Der Vorplatz war voll vom dicken Rauch des Flintenfeuers. Nur undeutlich erkannte man die Fassade von Notre-
Dame und das alte Hotel-Dieu mit einigen mageren Krankengesichtern, die aus den Luken des schuppigen Daches
hi a li kte . E dli h i he die La dst ei he . E üdu g, Ma gel a gute Waffe , de S h e ke de
Ü e u pelu g, das Fli te feue de Fe ste , de tapfe e A g iff de Reite des Kö igs, alles s hlug ih e Mut
iede . Sie du h a he die Li ie de A g eife de , flohe a h alle Ri htu ge u d e ließe die Haufe ih e
Toten auf dem Vorplatz.

Als Quasimodo, der nicht ei Auge li k aufgehö t hatte zu fe hte , die Niede lage e li kte, fiel e auf
die K ie u d e ho die Hä de zu Hi el; da lief e fo t, t u ke o F eude, stieg it de S h elligkeit ei es
Vogels zur Zelle hinauf, deren Zugang er so unerschrocken verteidigt hatte. Er hatte nur einen Gedanken, vor
de Mäd he auf die K ie zu si ke , a hde e es zu z eite al ge ettet. Als e a e i die Zelle t at, fa d
er sie leer.

Es e alda s hlief, als die La dst ei he die Ki he stü te . Bald a e e t iß sie der stets wachsende
Lä u d das u uhige Me ke de Ziege ih e S hlu e . Sie i htete si h auf de Lage auf, ho hte u d
li kte auf de Platz. E s h e kt du h de Lä u d Fa kels hei , e teilte sie ih e Zelle, u esse sehe zu
kö e . Das Aussehe des Platzes, die hi u d he flute de E s hei u ge , die U o d u g des ä htli he
Stu es, die s heußli he Volks asse, hüpfe d ie ei S h a F ös he, u d, i Du kel u u deutli h e li kt,
die herumgereichten und im Dunkel sich kreuzenden Fackeln ie I li hte auf Mo äste i de Na ht, die ga ze
Szene machte bei ihr den Eindruck einer Schlacht zwischen den Phantomen des Sabbats und den Ungeheuern der
Kirche. Von Kindheit an voll des Aberglaubens der Zigeuner, dachte sie zuerst, sie habe die sonderbaren
Na htgeiste ei ih e Ü eltate ü e as ht. E s h e kt eilte sie fo t, si h i ih e Zelle zu du ke , u d e hoffte
auf ihrem Lager einen weniger furchtbaren Alp.

All ähli h ze st eute si h jedo h die e ste Ei d ü ke de Fu ht. A de stets a hse de Lä u d


a ei ige a de e Zei he de Wi kli hkeit e kte sie, daß sie i ht o Gespe ste , so de o Me s he
ü e falle e de sollte. Da e a delte si h ih S h e ke , oh e si h zu e eh e . Sie hatte s ho a die
Mögli hkeit ei es Volksaufsta des geda ht, u sie ih e As l zu e t eiße . De Geda ke, o h ei al ih Le e ,
jegliche Hoffnung auf Phoebus, mit dessen Bild sie noch immer die Zukunft erheiterte, zu verlieren, das tiefe
Gefühl ih e S h ä he, de U ögli hkeit, zu fliehe , kei e Stütze, ih es Allei sei s u d tause d a de e
Geda ke e d ü kte sie. Sie sa k auf die K ie, stützte ih Haupt aufs Bett, faltete die Hä de, zitte te oll A gst
u d etete zu Gott de Ch iste u d U se e F au, ih e Bes hütze i , o sie glei h als Zigeunerin Heidin war.
Hegt a au h ga kei e eligiöse Glau e , so gi t es do h i Le e Auge li ke, o a ei fa h die Religio
des Tempels, in dem man sich befindet, annimmt. So lag sie lange Zeit auf dem Boden. In Wahrheit, sie zitterte
stä ke , als sie etete, u d e sta te i e eh ei de Hau h de he a d i ge de üte de Me ge, ußte
nicht, was vorging, was man tat und wollte, ahnte aber einen furchtbaren Ausgang.

Plötzli h e ah sie de S hall o S h itte i ih e Nähe. Sie a dte si h u . Z ei Mä e, o


de e ei e ei e Late e t ug, t ate i ih e Zelle. Sie stieß ei e s h a he S h ei aus.

„Fü htet i hts , sp a h ei e ih i ht u eka te Sti e. „I h i s. – „We ? f agte sie. – „Pete


G i goi e.

Dieser Name beruhigte sie. Sie schlug die Augen auf und erkannte wirklich den Dichter. Neben ihm aber
sta d ei e s h a ze, is auf die Füße e hüllte Gestalt, ü e de e S h eige sie et offe a d.

„Ah! sp a h G i goi e it de To e des Vo u fs, „Djali hat i h ehe e ka t als Ih .


Die kleine Ziege hatte wirklich nicht gewartet, bis Gringoire seinen Namen nannte. Kaum war er
ei get ete , als sie si h zä tli h a sei e K ie ie .

„We ist ei Eu h? sp a h die Zigeu e i it leise Sti e. „Seid u eso gt , e ide te G i goi e, „ei
F eu d o i.

Hie auf setzte de Di hte sei e Late e auf de Bode , kaue te iede u d ief oll E tzü ke , i de e
Djali it de A e u s hla g: „Oh, el h ei zie li hes Tie , ge iß e k ü dige ege sei e Rei li hkeit als
wegen seine G öße, klug, fei u d geleh t, ie ei S hul eiste ! Ko , Djali; ka st du dei e hü s he
St ei he o h a he ? Wie a ht Meiste Ja ues Cha ol …

De s h a ze Ma ließ ih i ht aus ede ; e t at he a u d s hlug G i goi e de auf die S hulte . Der


Di hte sta d auf. „A h ja , sp a h e , „ i ha e Eile; das e gaß i h. – Dies, Meister, ist aber noch kein Grund,
die Leute so mit Gewalt zu treiben. – Mei lie es, s hö es Ki d, Eue Le e ist i Gefah u d au h das Le e
Eurer Djali. Wir sind Eure F eu de u d ko e , Eu h zu ette . Folgt! – „Ge iß? ief sie estü zt. – „Ja, ja,
ko t s h ell! – „Re ht ge , sta elte sie; „a e a u sp i ht Eue F eu d kei Wo t? – „A h, sei Vate
und seine Mutter waren sonderbare Leute und haben ihm ein sch eigsa es Ge üt gege e .

Sie ußte si h it diese E klä u g eg üge . G i goi e faßte sie ei de Ha d; sei Gefäh te ah die
Late e u d gi g o a . Das Mäd he a o Fu ht etäu t. Es ließ si h fo tfüh e . Die Ziege folgte hüpfe d
u d so e g ügt, G i goi e iede zusehe , daß e fast ei jede S h itt st au helte, eil sie ih e Hö e ih
z is he die Bei e ste kte. „So ist das Le e , sp a h de Philosoph, so oft e de Falle ahe a ; „u se e
este F eu de i ge u s oft zu Stu ze.

Schnell stiege sie die Tu t eppe hi a , du hs h itte die du kle, ei sa e, o Getöse


ide halle de Ki he, de e S h eige it de Lä d auße ei e s h e kli he Ko t ast ot, u d t ate i
de Kloste hof du h die ote Tü . Das Kloste a lee ; die P ieste hatte si h i de Bis hofspalast geflü htet,
dort zusammen zu beten; nur einige erschrockene Diener kauerten im Dunkel. Sie schritten zum kleinen Tor, das
o Hofe zu Te ai füh te. De s h a ze Ma öff ete it ei e S hlüssel, de e ei si h t ug. Sie fanden
die U zäu u g gä zli h e ödet. Do t he s hte s ho e ige Lä . Das Getöse des Stu es gela gte
gedä pfte u d u deutli he zu ih e . Ma ko te s ho zie li h deutli h das Raus he des f is he Wi des
vernehmen, der das Laub des einzigen Baumes auf jenem Terrain bewegte. Dennoch waren sie der Gefahr sehr
nahe.

De Ma it de Late e gi g ge ades egs auf de Fluß zu. I S hatte a ei e klei e Ba ke


e ste kt. De Ma ga G i goi e u d sei e Gefäh ti ei Zei he , ei zusteige . Ih e folgte die Ziege; der
Ma t at zuletzt hi ei , löste das Tau, stieß die Ba ke it ei e Sta ge o La de, e g iff die z ei Rude , setzte
si h o hi u d ude te it alle K äfte i die Mitte des Flusses. Die Sei e ist do t seh eiße d u d es kostete
viel Mühe, ü e die Spitze de I sel hi auszugela ge . Als G i goi e i de Ba ke a , ah e die klei e Ziege
auf de S hoß. E setzte si h i das Hi te teil, u d das Mäd he , das ege des U eka te ei e
unaussprechliche Angst empfand, setzte sich dicht neben den Dichter.

Als u se Philosoph e kte, das S hiff e ege si h auf de Wasse , klats hte e i die Hä de u d küßte
Djali z is he die Hö e . „Oh , sp a h e , „jetzt si d i alle ie ge ettet! Da fügte e a h ei e Pause it
dem Ausdruck des tiefste De ke s hi zu: „De glü kli he Ausga g g oße U te eh u ge e da kt a
is eile de List, is eile de Glü ke.

La gsa glitt das S hiff de e hte Ufe zu. Das Mäd he et a htete de U eka te it gehei e
Furcht. Er hatte das Licht sei e Ble dlate e so gfältig e s hlosse . I Du kel, auf de Vo de teil de Ba ke,
glich er einem Gespenst. Seine stets niedergezogene Kapuze diente ihm als Maske; so oft er rudernd seine Arme
aus eitete, o de e la ge s h a ze Ä el hi a hi ge , gli he diese z ei g oße Flede ausflügel .
Ü ige s hatte e o h kei Wo t gesp o he , o h i ht ei al laut geat et. I S hiffe he s hte kei a de es
Ge äus h als das des Hi - und Herbewegens der Ruder, vermischt mit dem Rauschen der Wasserfurche und der
Wasserkreise, die das Schiff zog.

„Bei ei e Seele! ief plötzli h G i goi e, „ i si d u te ie Ko olde u d still ie P thago äe ode


Fis he! Gottes Oste ! I h ö hte ohl, ei e Lie e , daß je a d it i sp ä he – die Menschenstimme ist
Musik dem Menschenohre! Nicht ich sage dies, sondern Didymus von Alexandrien, und die Worte sind trefflich.
Ge iß, Did us o Ale a d ie a kei s hle hte Philosoph. – Ei Wo t, s hö es Ki d, itte u ei Wo t! –
Beiläufig gesagt, Ih ha t ja ei so hü s hes klei es Mäul he ; e zieht Ih das o h i e ? Wißt Ih au h, ei e
Lie e, daß ü e alle F eistätte das Pa la e t Ge i hts a keit esitzt, u d daß Ih i Eu e Kä e he zu
Notre-Da e Eu h g oße Gefah ausgesetzt ha t? A h! De klei e Vogel T o h lus baut sein Nest in dem Rachen
des Krokodils. – Meister, der Mond kommt wieder hervor – wenn man uns nur nicht sieht! – Wir begehen eine
lö li he Ha dlu g, i de i Eu h, ei F äulei , ette , u d pa kte a u s, ü de a u s de o h i
Na e des Kö igs hä ge . A h! Alle e s hli he Ha dlu ge ha e z ei He kel. Wo u a di h k ö t,
da u hä gt a i h. Ma he e u de t Cäsa , el he Katili a tadelt. – Nicht wahr, Meister? Was haltet Ihr
von der Philosophie? Ich besitze Philosophie aus Instinkt, von Natur, ut apes geometriam.* – Niemand antwortet.
Ve d ießli he Lau e ha t ih eide. – I h uß it i allei ede . Das e e i i T agödie Mo ologe
halten. – Gottes Oste ! I h ha e Kö ig Lud ig gesehe u d de S h u ehalte . – Also: Gottes Ostern! Welch
ein Geheul in der Altstadt! – Es ist ei häßli he , oshafte , alte Kö ig, ga z i Pelz ge u t. Au h ist e i
o hi e das Geld fü ei Ho hzeitsgedi ht s huldig; i h ka o h f oh sei , daß e i h heute a e d i ht
aufhä ge ließ, de dies ä e i seh u gelege geko e . Gege Mä e o Ve die st ist e ei Geizhals.
E sollte die ie Bü he ad e sus a a itia des Sal ia us Colo ie sis lese . – Wahrhaftig, gegen Gelehrte ist er
grob und begeht auch sehr viele Grausamkeiten. Er liegt wie ein Schwamm auf dem Volke und saugt dessen Geld
ein. Seine Sparkasse ist wie die Milz, welche bei der Magerkeit anderer Glieder anschwillt. – Auch werden die
Klage ü e die Kälte de Jah eszeit zu Mu e gege de Kö ig. U te diese a dä htige , sa fte Majestät
e he die Galge o de Zahl de Gehä gte , u d die S hafott lö ke e faule du h Me s he lut; die
Gefä g isse e ste ie ollgepf opfte Bäu he. De Kö ig i t it de ei e u d hä gt it de a de Ha d.
Er ist der Staatsprokurator der Da e A ga e u d des He Galge . Die G oße si d ih e Wü de e au t, u d
die Klei e e de stets du h eue Laste e d ü kt. De Fü st ist ü e äßig gef äßig. I h lie e ih i ht;
iellei ht Ih , Meiste ?

(* Lateinisch: Wie die Bienen Geometrie.)

De s h a ze Ma ließ de s h atzhafte Di hte sp e he u d steue te e sig gege die heftige


St ö u g.

„Beiläufig gesagt, Meiste , ega G i goi e plötzli h iede ; „ e e kte Eue Eh ü de i de


Augenblick, als wir durch die tollen Landstreicher auf den Vorplatz der Kirche kamen, den armen kleinen Teufel,
de Eue Tau e ge ade i Beg iff a , das Gehi a de Gelä de de Kö igsgale ie zu ze s h ette ? I h i
ku zsi htig u d ko te ih i ht e ke e . Wißt Ih iellei ht, e es ist? De U ekannte erwiderte kein Wort,
hö te a e plötzli h auf zu ude , sei e A e sa ke ie ze o he iede , sei Haupt fiel auf die B ust, u d
Es e alda hö te ih k a pfhaft seufze . Sie e te, de sol he Seufze hatte sie s ho e o e . Die si h
sel st ü e lassene Barke ward einige Augenblicke vom Strome fortgetrieben. Endlich aber raffte der schwarze
Mann sich wieder auf, ergriff das Ruder und suchte den Strom wieder hinaufzufahren. Er umschiffte die Spitze
der Insel Notre-Dame.
„A h , sp a h G i goi e, „do t steht das Palais Ba eau. Seht, Meiste , die G uppe s h a ze Dä he it
sonderbaren Winkeln unter der niedrigen, faserigen, schmutzigen Wolkenmasse, durch die der Mondschein wie
das Gelbe eines Eies durch die zerbrochene Schale dringt. Das ist ein schö es Haus. Do t steht ei e Kapelle,
gek ö t it ei e klei e Ge öl e oll s hö e S h ö kel; da ü e agt ei zie li h du hs h itte e Tu .
Da ko t ei s hö e Ga te it ei e Tei h, u d da steht au h ei Bau , el he de Lie es au heißt,
weil er de Ve g üge ei e e üh te P i zessi u d ei es gala te Di hte s, ei es Co eta les o
Frankreich, diente. – Ach, wir armen Dichter sind mit einem Connetable verglichen, dasselbe, was ein Kohl- und
Radies he eet i Ga te des Lou e. Was tut s! Das e s hli he Le e ist fü die G oße ie fü u s aus Leid
und Freude gemischt. Der Schmerz folgt stets auf die Freude, wie der Spondeus auf den Daktylus. Meister, ich
uß Eu h die Ges hi hte des Hauses Ba eau e zähle . Sie e det t agis h u d e eig ete si h 1319 unter Philipp
V., de lä gste alle Kö ige o F a k ei h. Die Mo al o de Ges hi hte ist die Leh e, daß die Ve su hu g des
Fleisches boshaft und verderblich ist. Seht die Frau Eures Nachbarn nicht zu scharf an, so sehr auch Euer Auge
du h S hö heit si h kitzel läßt. Die Wollust ist ei seh f e he Geda ke; Ehe u h ei so de a Gelüst zu
Ve g üge ei es a de … – Oh, de Lä e doppelt si h do t!

Wirklich mehrte sich der Tumult um Notre-Da e. Sie ho hte . Ma hö te deutli hes Siegesgeschrei.
Plötzli h e s hie e hu de t Fa kel , i de e die Hel e Be aff ete fu kelte , auf alle Höhe de Ki he, auf
de Tü e , Gale ie , u te de Ge öl epfeile . Die Fa kel s hie e et as zu su he , u d ald ko te die
Flü htli ge deutli h die Wo te e eh e : „Die Zigeu e i ! Die He e! Es ste e die Zigeu e i !

Das Haupt de U glü kli he sa k i ih e Hä de, u d de U eka te ude te it heftige A st e gu g


üte d auf das Ufe zu. U se Philosoph e sa k i Na hsi e , e d ü kte die Ziege i die A e u d ü kte
sa ht o de Zigeu e i fo t, die si h stets ähe a ih d ä gte, als sei e de Ei zige, de ih lie e. Ge iß a
G i goi e i g ausa e Ve lege heit. E da hte, a h de estehe de Gesetze e de au h die Ziege gehä gt,
wenn sie wiede e tappt ü de. Wie s hade! Die a e Djali! Z ei Ve u teilte e e ih seie zu iel; au h sei
Gefäh te ü s he ja i hts eh , als die Rettu g de Zigeu e i auf si h zu eh e . I sei e Geda ke
entbrannte ein heftiger Kampf, worin er, wie Jupiter in der Ilias, die Zigeunerin und die Ziege gegeneinander
a og. E es haute sie a hei a de it feu hte Auge u d u elte z is he de Zäh e : „I h ka Eu h
do h i ht eide ette !

De Kah stieß a s La d. No h i e füllte de u hei li he Lä die Altstadt. Der Unbekannte stand


auf, gi g auf die Zigeu e i zu u d ollte sie a A e g eife , u ih ei Aussteige zu helfe . Sie stieß ih
zu ü k, hä gte si h a G i goi es Ä el, de sie sei e seits, it de Ziege es häftigt, ei ah zu ü kstieß. Da
sp a g sie allei aus de Kah . Sie a so e i t, daß sie i ht ußte, as sie tat u d ohi sie gi g.
Be ußtlos sah sie ei e Auge li k das Wasse fließe . Als sie ei e ig iede zu si h ka , sta d sie it de
Unbekannten allein an dem Hafen. Gringoire schien den Augenblick des Ausschiffens benutzt zu haben, sich mit
der Ziege fortzustehlen. Die arme Zigeunerin erbebte, als sie sich mit dem Manne allein sah. Sie wollte sprechen,
schreien, Gringoire rufen; ihre Zunge war im Munde wie erstarrt, und kei Laut ka ü e ih e Lippe . Plötzli h
fühlte sie die Ha d des U eka te auf de ih ige . Sie a kalt u d sta k. De Ma sp a h kei Wo t. S h ell
gi g e auf de G eplatz zu u d iß sie it si h fo t. I de Auge li k e pfa d sie, das Ve hä g is sei
u ide stehli h. Sie hatte alle Hoff u g e lo e u d ließ si h fo t eiße . Sie ließ de Bli k a h alle Seite hi
s h eife . Nie a d gi g o ü e . Sie hö te u de Lä e tfe te Mä e i de to e de u d otglühe de
Altstadt, von der sie nur durch einen Arm des Flusses getrennt war, und von wo ihr Name, mit Todesgeschrei
u te is ht, is zu ih e Oh e gela gte. Das ü ige Pa is a i Du kel gehüllt.

De U eka te iß sie u te fo tdaue de S h eige u d it glei he S h elligkeit fo t. Sie ußte


i ht, i el he Gege d sie si h efa d. Als sie e dli h ei ei e e leu htete Fe ste o ü e ka e ,
e su hte sie ei e letzte A st e gu g u d ief: „Zu Hilfe! Ei Bü ge ka i He de it ei e La pe zu
Vorschein, sah mit stumpfen Blick auf den Kai, sp a h ei ige Wo te, die sie i ht e sta d, u d s hloß de
Fe ste lade . Da e los h fü sie de letzte Hoff u gss hi e.

Der schwarze Mann sprach keine Silbe, er hielt sie fest und ging noch schneller. Sie folgte ihm mit
gebrochenem Mute. Bisweile sa elte sie ei e ig K aft u d sp a h, o Stöße auf de Pflaste u d o
Keu he u te o he : „We seid Ih ? We seid Ih ? – Er gab keine Antwort.

So gela gte sie, de Kai hi a laufe d, auf ei e zie li h g oße Platz. De Mo d s hie ei e ig. Sie
sta de auf de G eplatze. Ma sah i de Mitte ei g oßes, stehe des K euz; dies a de Galge . Sie
e ka te ih u d ußte jetzt, o sie a . De Ma sta d still, a dte si h zu ih u d ho sei e Kapuze auf.
„Oh , sta elte sie e s h o ke , „i h ußte, daß e es a .

Der Mann blieb stehen. Sein Antlitz im Mondschein war wie das eines Gespenstes; wie es scheint, sieht
man bei diesem Lichte nur die geisterhaften Umrisse der Dinge.

„Hie , sp a h e , u d sie zitte te ei To diese u heil olle Stimme, die sie schon lange nicht mehr
e o e hatte. E fuh fo t i ku ze , keu he de A sätze , die du h ih e Ge altsa keit ei heftiges
i e es Zitte e thüllte . „Hö e! Hie stehe i ! I h ill di h sp e he . Dies ist de G eplatz, ei äuße st er
Pu kt. Das Ve hä g is ü e liefe te u s ei a de . I h e ts heide ü e dei Le e , du ü e ei e Seele. Hie ist
ei Platz u d ei e Na ht, die fü u s eide e hä g is oll e de kö e . Hö e, as i h sage. Vo alle sp i h
nicht von deinem Phoebus! (Er ging bei dem Namen hin und her wie ein Mensch, der nicht auf einem Platze
stehe lei e ka , u d iß sie stets it fo t. Sp i hst du de Na e aus, so eiß i h i ht, as i h tu e de,
a e ge iß et as Fu ht a es.

Als er dies gesprochen, stand er wie ei Kö pe , de sei e S h e pu kt iede gefu de , still; a e


sei e Wo te e thüllte o h i e heftige Be egu g. Sei e Sti e a di e leise . „We de de Kopf i ht
u , hö e i h: Die A gelege heit ist e st. Hö e, as o gi g – oh, i h s h ö e di , da ü e la ht a i ht. –
Was sagte ich doch? Erinnere mich daran. – Ah so! Das Pa la e t e ließ ei e Bes hluß, de di h de Tode
iede ü e liefe t. I h ha e di h ih e Hä de e t isse , a e sie e folge di h. Sieh! –

Er streckte den Arm zur Altstadt aus. Die Na hsu hu ge s hie e fo tgesetzt zu e de . De Lä ka
ähe . De Tu des Hauses de Wa hoffizie e, de de G eplatz gege ü e lag, a oll o Getöse u d
Fackelschein. Man sah auf dem entgegengesetzten Kai Soldaten mit Fackeln unter dem Geschrei umherlaufen:
„Die Zigeu e i ! Wo ist die Zigeu e i ? Zu Tode it ih ! Zu Tode!

„Du siehst, sie e folge di h, u d i h lüge i ht. I h lie e di h! – Öff e de Mu d i ht; sp i h o h


nichts, wenn du mir sagen willst, wie du mich hassest. Ich ill das i ht eh hö e . – Ich rettete dich. – Laß i h
enden. – I h ka di h gä zli h ette . Alles ha e i h o e eitet. Du au hst u zu olle . Ko , e du
illst. E u te a h si h heftig: „Nei , so da f i h i ht ede .

Sie mit sich fort eiße d de e ließ sie i ht los , lief e ge ade auf de Galge zu, zeigte ih ih u d
sp a h kalt: „Wähle z is he u s eide .

Sie iß si h los, sa k a Fuße des Galge s iede , u a te dies Ge üst des Todes, a dte ih s hö es
Haupt zu Hälfte u u d li kte de P ieste ü e die S hulte a . So gli h sie de heilige Ju gf au a Fuße des
Kreuzes. Der Priester stand unbeweglich da, erhob den Arm noch immer zum Galgen und glich, indem er die
Stellung beibehielt, einer Statue. Endlich sprach die Zigeu e i : „Vo de Galge s haude e i h e ige als o
Eu h!
Da ließ e de A la gsa si ke u d es haute das Pflaste it de tiefste S h e z. „Kö te die
Stei e ede , sp a h e , „so ü de sie sage , i h sei de u glü kli hste Me s h!

Das Mäd he k iete o de Galge iede u d ließ, o sei e la ge Haa u flosse , ih


eite ede . Jetzt ah sei e Sti e ei e sa fte , klage de To a , de it de auhe Stolz sei e Züge i
schmerzlichem Gegensatz stand. Er begann wieder:

„I h lie e dich! Oh, wie wahrhaft! So teilt denn dies Herz dir nichts von dem Feuer mit, welches es
e e t! Ve die t dies kei Mitleid? I h sage di , die Lie e uält i h Tag u d Na ht! Sie glei ht de Folte . –
Oh, armes Kind, ich leide unendlich. – Ich versichere dich, ich bin des Mitleids wert. Du siehst, ich rede sanft mit
di . I h ö hte ohl, daß du i ht so o i s haude test. – Ist es die Schuld eines Mannes, wenn er ein Weib
liebt? Oh Gott! Du wirst mir nie verzeihen! Stets mich hassen? Es ist vorbei! Siehst du, so werde ich ein
Böse i ht! I h s haude e o i sel st. – Du blickst mich nicht einmal an. Du denkst vielleicht an etwas anderes,
äh e d i h auf de S h elle de E igkeit, fü u s eide zitte d, it di ede. – Vor allem sprich mir nicht von
jene Offizie ! Wie? I h sollte di zu Füße stü ze ! I h sollte i ht dei e Füße du i st es i ht olle , ei ,
de Bode u te dei e Füße küsse ; i h ü de s hlu hze ie ei Ki d, aus ei e B ust i ht Wo te, ei ,
ei He z u d ei e Ei ge eide eiße , di zu zeige , ie i h di h lie e, u d alles ä e e ge li h! – Und
de o h ist dei e Seele za t u d gütig; du st ahlst o Sa ft ut, du ist itleidig u d s hö . A h, u fü i h
e pfi dest du i hts! Oh, el h Ve hä g is!

Er verbarg sein Gesicht it de Hä de . Das Mäd he hö te ih ei e . Dies a das e ste al, daß e
T ä e e goß. Stehe d u d zu S hlu hze e s hütte t, a e ele de u d flehe de , als läge e auf de K ie .
Eine Zeitlang weinte er, dann fuhr er fort:

„Auf! Na h diese e ste T ä e fi de i h kei e Wo te eh . I h hatte do h ü e legt, as i h di sage


wollte. Jetzt zittere ich und bebe ich; meine Kraft entschwindet im entscheidenden Augenblick. Ich empfinde, wie
etwas Gewaltiges uns umschlingt, und ich stammle. Oh, ich werde aufs Pflaster sinken. Hast du kein Mitleid mit
di u d i ? Ve u teile u s i ht eide! Wüßtest du, ie i h di h lie e! Wie glühe d ei He z! Jede Tuge d
ha e i h o i gestoße ! I h e z eifle a i sel st. Ei Geleh te , spotte i h de Wisse s haft ; ein
Edel a , s hä de i h ei e Na e , ei P ieste , a he i h ei Meß u h zu Kopfkisse de Wollust, speie
ei e Gott i s Gesi ht. U d alles u dei et ege , Zau e i ! U dei e Hölle ü dig zu e de ! U d du
e s h ähst de Ve da te ! U d daß i h alles sage! No h eh ! No h Fu ht a e es!

Bei diesen letzten Worten schien er wahnsinnig zu werden. Er schwieg einen Augenblick; dann begann
e , als o e it si h sel st sp ä he, laut ufe d: „Kai , o ist dei B ude ? Na h ei e eue Pause fuh e fort:
„Was i h it ih ega , He ? I h ah ih auf, e äh te, e zog, e götte te, tötete ih ! Ja, He , a
ze s h ette e ih a dei e Halse auf de Stei sei Haupt, ege ei e Sü de, ege dieses Wei es, ja,
ih et ege .

Sein Auge war starr; seine Sti e e los h, e iede holte eh e e Male as hi e äßig, i la ge
Zeit äu e , ie ei e Glo ke, die ih e letzte S h i gu g e lä ge t: „Ih et ege … ih et ege … Da a hte
sei e Zu ge kei e Laut eh he o , a e es egte si h sei e Lippe . Plötzli h stü zte e k aftlos ge eugt
zusa e u d saß auf de Bode oh e Be egu g, sei Haupt z is he die K ie d ü ke d.

Das Mäd he zog sei e Fuß u te ih eg, u d diese Be üh u g a hte ih iede zu si h. La gsa
st i h e it de Ha d ü e die hohle Wa ge u d et a htete ei ige Auge li ke etäu t sei e asse Fi ge .
– „Oh! u elte e , „i h ha e ge ei t!

Da a dte e si h plötzli h it u aussp e hli he A gst iede zu de Zigeu e i .


„A h, u ge üh t hast du i h ei e sehe ! Ki d, eißt du au h, diese T ä e si d La ast ö e. A h, es
ist u zu ah ! Mei U glü k e ag di h i ht zu üh e . I h i dei Fei d! Sähst du i h ste e , du ü dest
lä hel ! Oh, i h ill di h i ht ste e sehe ! Ei Wo t! Ei ei ziges Wo t de Ve zeihu g! Sag i ht, daß du i h
lie st, u , daß du i ohl illst. Dies ge ügt, i h ette di h. So st … A h, die Stu de e tfliegt. I h es h ö e
dich bei allem, was dir heilig ist, warte nicht, bis ich von Stein wie der Galgen werde, der dich erwartet. Denke,
daß i h u se eide Ges hi k i de Ha d halte, daß i h ah si ig, e z eifelt i , daß i h di h i s Ve de e
eiße ka , daß o u s ei ode lose A g u d gäh t, i de i h di h it hi a ziehe ü de. Ei Wo t de
Güte! Ei Wo t, u ei Wo t!

Sie öff ete den Mund, ihm zu antworten. Er sank vor ihr auf die Knie, um ein Wort anbetend zu
e eh e , iellei ht ei Wo t des Mitleids, das auf ih e Lippe s h e te. Sie a e sagte: „Ih seid ei
Mö de !

De P ieste e g iff üte d ih e A u d ließ ei höllis hes Gelä hte e s halle ! „Ja! Mö de ! ief e
aus, „i h e de di h esitze ! I h s hleppe di h zu de Zuflu htso t, de i h e eitet ha e. Du i st, du ußt
i folge ode i h ü e liefe e di h. Wisse, du ußt ste e ode ei sei ! Du ußt i , de Priester, dem
Mö de , de A t ü ige , a gehö e ! No h heute a ht! Ve stehst du? Auf, Mäd he , sei u te ! Küsse i h,
Tö i ! Das G a ode ei Bett!

Sei Auge fu kelte o Wut u d Begie de. Sei lüste e Mu d ötete de Hals des Mäd he s. Es a g i
sei e A e ; e ede kte es it e e de Küsse .

„Beiß i h i ht! U geheue ! ief sie aus. „Ve haßte , aussätzige Mö h! Laß i h! I h eiße di dei e
häßli he g aue Haa e aus u d e fe sie di i s Gesi ht.

E e ötete, e laßte, ließ die Zigeu e i los u d es haute sie it düste e Mie e. Sie hielt si h fü
sieg ei h u d fuh fo t: „I h sage di , i h gehö e ei e Phoe us, i h lie e Phoe us, u d Phoe us ist s hö ! Du,
P ieste , ist alt u d häßli h! Geh!

E stieß ei e fu ht a e S h ei aus, ie ei U glü kli he , de a it glühe de Eise e t. –


„Sti , sp a h e u te Zäh ek i s he . Sie sah sei e fu ht a e Bli k u d ollte fliehe . E e g iff sie,
s hüttelte sie, a f sie zu Bode , gi g it s h elle S h itte auf die E ke de Tour Roland zu und schleppte sie
a ih e s hö e Hä de hi te si h he auf de Pflaste .

Do t a geko e , a dte e si h zu ih . „Zu letzte al! Willst du ei sei ? Sie e ide te it K aft:
„Nei ! Da ief e laut: „Gudule, Gudule, hie ist die Zigeu e i , ä he di h!

Es e alda fühlte, ie sie a Ell oge gepa kt a d. Sie sah si h u ; ei fleis hlose A ka aus de
Luke hervor und hielt sie mit eiserner Hand.

„Halte sie fest , sp a h de P ieste , „es ist die e t is hte Zigeu e i . Laß sie icht los. Ich hole
Se gea te . Du i st sie a Galge sehe .

Ein Lachen aus tiefer Kehle erwiderte aus dem Innern der Mauer auf die blutigen Worte. – „Ha! ha! ha!
– Die Zigeu e i sah, ie de P ieste a h de B ü ke Not e-Da e hi lief. Ma hö te i dieser Richtung das
Stampfen der Pferdehufe. Sie erkannte die boshafte Klausnerin. Vor Schrecken keuchend, suchte sie sich
loszu eiße , sie k ü te si h, zu kte e z eifel d ie i Todesk a pfe, allei die Klaus e i hielt sie it
u e hö te K aft fest. Die k o hige u d age e Fi ge k ü te si h, d a ge i das Fleis h de Zigeu e i
und umschlossen rings den Arm. Es war, als ob die Hand an den Arme genietet haftete, fester als eine Kette,
Halseisen und eiserner Ring; die Hand war wie eine lebende Zange, die aus de Maue he o agte. E s höpft
sa k e dli h die Zigeu e i a die Maue . Da e faßte sie S haude o de Tode. Sie da hte a die S hö heit des
Lebens, ihre Jugend, an den Anblick des Himmels und der Natur, an die Liebe, an Phoebus, an alles, was jetzt
e tfloh, u d a alles, as si h ähe te: a de P ieste , de sie a ga , de He ke , de ko e ü de, a de
Galge , de o ih sta d. Die Fu ht stieg is zu de Wu zel de Haa e e po , u d sie e ah das düste e
Lachen der Klausnerin, die leise zu ih sp a h: „Ha, ha, ha, du i st ald a Galge au el !

Da wandte sie sich halbtot zur Luke und sah die fahle Gestalt der Klausnerin hinter den Eisenstangen.
„Was tat i h Eu h? sp a h sie fast e tseelt.

Die Klausnerin erwiderte nichts, sondern u elte u it si ge de , spöttis he To :


„Zigeu e äd he ! Zigeu e äd he ! Die u glü kli he Es e alda ließ ih Haupt u te ih e Haa e e si ke
u d sah ei , daß sie o ei e i ht eh e s hli he Wese sta d. Plötzli h ief die Klaus e i , als o die
F age de Zigeu e i so iel Zeit edu ft hätte, u zu ih e Geda ke zu gela ge : „Was du i geta hast,
f agst du? Was du i geta hast, Zigeu e i ? Hö e! I h hatte ei Ki d – ein Kind – ei s hö es Mäd he . A h,
meine Agnes! (Sie rief dies wie wah si ig u d küßte et as i Du kel . Ja, Zigeu e äd he , ei Ki d a d
gestohle , gef esse ! Das hast du i geta !

Das Mäd he a t o tete sa ft ie ei La : „A h, iellei ht a i h da als o h i ht ge o e .

„Oh ja , e ide te die Klaus e i , „du ußtest ge o e sei ! Sie ä e so alt ie du, fü fzeh Jah e
eile i h s ho hie , fü fzeh Jah e ete i h, fü fzeh Jah e dulde i h, fü fzeh Jah e stoße i h ei Haupt
gege die Maue ! Zigeu e stahle es i u d ze fleis hte es it ih e Zäh e ! Hast du ein Herz? Denk dir ein
Ki d, das spielt, saugt, s hläft. So u s huldig! Ja, sie stahle , tötete es! Gott eiß es. Heute ist die Reihe a i,
i h ze fleis he die Zigeu e i . Oh, i h ollte di h eiße , ä e das Gitte i ht zu e g. Mei Kopf ist zu dick. Die
a e Klei e! Wäh e d sie s hlief, e kte sie, stahle sie die Zigeu e ! Sie o hte s h eie ! U so st! Oh, ih
Zigeu e ütte , ih f aßt ei Ki d! Jetzt seht das eu e!

Sie la hte u d k i s hte it de Zäh e . Auf de üte de A tlitz ko te an das eine vom andern
nicht unterscheiden. Der Tag brach an. Ein halbes Licht erleuchtete die Szene, und der Galgen trat immer
deutli he auf de Platze he o . Die a e Ve u teilte glau te Hufge äus h, das ähe ka , zu hö e . Sie faltete
die Hä de, sa k auße si h, ah si ig o Fu ht, auf die K ie u d sp a h: „Ha t Mitleid! Sie ko e , i h tat
Eu h i hts! Wollt Ih i h o Eue Auge so fu ht a e Todes ste e sehe ! Ge iß, Ih fühlt Mitleid. Wie
s h e kli h! Laßt i h fliehe ! Laßt i h los! G ade! So – so ill i h i ht ste e .

„Gi i ei Ki d zu ü k! sp a h die Klaus e i . – „G ade! G ade! – „Gi i ei Ki d zu ü k! –


„Laßt i h los i Na e Gottes! – „Gi i ei Ki d! Die Zigeu e i sa k e s höpft, ge o he iede ; ih
Blick wa gläse , als läge sie s ho i de G u e. „A h , sta elte sie, „Ih su ht Eue Ki d, i h ei e Elte .

„Gi i ei e Ag es , fuh Gudule fo t. „Du eißt i ht, o sie ist? So sti ! I h a ei


F eude äd he . I h hatte ei Ki d, Zigeu e stahle es i . Du siehst, jetzt ußt du ste e . Ko t dei e
Mutte , die Zigeu e i , di h zu su he , da sag i h: ‚Mutte , es hau de Galge ! Gi i ei Ki d,
Mäd he ! Weißt du, o es ist? Hie ist sei S huh. Alles, as i o ih lie . Weißt du, o de a ndere ist?
We du es eißt, so sag es, u d ist es sel st a a de E de de E de, ill i h ih auf de K ie su he !

Mit den Worten streckte sie auch diesen andern Arm aus der Luke und zeigte der Zigeunerin den kleinen
gestickten Schuh. Es war schon so hell, daß Es e alda Gestalt u d Fa e e ke e ko te.

„Zeigt ih i ! ief die Zigeu e i e e d aus. „Gott! Gott! u d zuglei h öff ete sie heftig it ih e
o h f eie Ha d de klei e , it g ü e Glase ges h ü kte Beutel, de sie a Halse t ug.
„Hole u dei A ulett des Teufels he o , u elte die Klaus e i . Plötzli h a e s h ieg sie, zitte te
a alle Gliede u d ief it ü e laute , fu ht a e Sti e: „Mei e To hte !

Die Zigeunerin hatte einen kleinen Schuh aus dem Beutel gezogen, der durchaus dem andern gleich war.
Daran war ein Pergament gebunden, worauf die Reime standen:

Hast du den andern Schuh gesehn,


Wird deine Mutter vor dir stehn.

Schnell wie der Blitz verglich die Klausnerin die beiden Schuhe, las die Inschrift des Pergaments, heftete
ih o hi lis he F eude st ahle des A tlitz auf die Eise sta ge u d ief: „Mei e To hte ! Mei e To hte !

„Mei e Mutte ! e ide te die Zigeu e i .

Ei e sol he Sze e e öge Wo te i ht zu s hilde .

Beide wurden durch die Maue u d die Eise sta ge o ei a de get e t. „Oh die Maue ! ief die
Klaus e i aus; „sie zu sehe u d i ht u a e zu kö e ! Dei e Ha d!

Das Mäd he st e kte de A du h die Luke; die Klaus e i stü zte si h ie ei e Ve s h a hte de
auf die Hand, p eßte ih e Lippe da auf, e sa k glei hsa i diese Kuß u d ga kei a de es Le e szei he
als ei S hlu hze , das o Zeit zu Zeit ih e S hulte ho . Sie ei te i Du kel s h eige d i St ö e , ie ei
Nachtregen. Die arme Mutter leerte in Fluten auf diese a ge ete e Ha d de tiefe B u e de T ä e ,
de e sie i ih e S h e z s ho fü fzeh Jah e la g so iele e gosse hatte.

Plötzli h e ho sie si h, st i h ih la ges g aues Haa o de Sti u d iß, oh e ei Wo t zu ede , it


eide Hä de u d üte d ie ei e Lö i a Eise gitte . Die Sta ge hielte . Da holte sie aus ei e Wi kel
ih e Zelle ei e g oße Stei , de ih zu Kopfkisse die te, u d s hleude te ih it sol he Heftigkeit, daß ei e
Sta ge, Fu ke sp ühe d, ze a h. Ei z eite Wu f stieß das eise e K euz, das die Luke e a elte, gä zli h
ei . Da ze a h u d e tfe te sie it eide Hä de die e ostete Stä e des Gitte s. Die Hä de ei e F au
esitze i ge isse Auge li ke ü e atü li he K äfte.

Als so der Durchgang ge ah t a , u d dies ges hah i e ige als ei e Mi ute, faßte sie das Mäd he
itte u de Lei u d zog es i ih e Zelle. „Ko , sp a h sie, „i h ill di h aus de A g u d ette .

Als ihre Tochter in ihrer Zelle stand, legte sie sie sanft auf den Boden, nahm sie dann wieder auf, trug sie
i ih e A e , als ä e sie o h die klei e Ag es, u d lief i ih e e ge Zelle ie e aus ht, s h eie d,
weinend und lachend, umher.

„Mei e To hte ! Mei e To hte ! sp a h sie. „I h ha e ei e To hte ! De lie e Gott ga sie i zu ü k!


Ko t alle! Wollt ih sehe , daß i h ei e To hte ha e? He Jesus, ie s hö sie ist! Gute Gott, fü fzeh
Jah e ließest du i h a te , u sie i s hö e zu ü kzuge e . Die Zigeu e i e ha e sie i ht gef esse !
Wer hat mi das gesagt? To hte , klei e To hte , küsse i h! Die gute Zigeu e i e ! Du ist s! A h, da u
klopfte i das He z, so oft du o ü e gi gst. I h hielt es fü Haß. Ve zeih i , Ag es, e zeih i . Du glau test,
i h sei öse. Wie lie e i h di h! Hast du o h dei Mal a Halse! Ja. Oh ie s hö ! Vo i hast du die g oße
Auge . Küsse i h, i h lie e di h. Jetzt öge die a de Mütte Ki de ha e , es gilt i glei h. Hie ist ei es.
Sie öge ko e . Seht sei e Auge , sei e Hals, sei e Haa e. Ni hts ist so s hö ie das. Oh, i die i d si h
a he e lie e ! I h ei te fü fzeh Jah e la g. Alle ei e S hö heit e ts h a d u d gi g auf di h ü e .
Küsse i h!
Sie sp a h o h a de e t u ke e Wo te, de e S hö heit i To e lag, a hte die Kleidu g des armen
Mäd he s i U o d u g, is dieses e ötete, flo ht sei Seide haa , küßte ih de Fuß, das K ie, Sti u d
Auge , a o alle e tzü kt. Das ju ge Mäd he ließ sie ge äh e , u d iede holte leise it u e dli he
Sa ft ut i Z is he äu e : „Lie e Mutte !

„Siehst du, Mäd he , ega die Klaus e i aufs eue, „i h ill di h lie e . Wi gehe o hie u d
e de glü kli h sei . I h ha e ei klei es Gut i Rei s, u se e Vate stadt, gee t. Du ke st Rei s? A h ei ,
du kennst es noch nicht. Du warst zu klei . Oh, üßtest du, ie s hö du s ho a st, als du e st ie Mo ate
zähltest! Du hattest so s hö e Füße, daß a is o Epe a he ka , sie zu sehe . Wi ha e ei Feld u d ei
Haus. I h lege di h i ei Bett. Gott! We hätte das glau e solle ! I h ha e ei e To hte iede !

Es e alda fa d e dli h i ih e Auf egu g K aft, die Wo te zu sp e he : „Oh Mutte , die alte Zigeu e i
hatte es mir gesagt. Unter uns war eine alte, gute Zigeunerin, die vergangenes Jahr starb und mich immer wie
eine Amme a tete. Sie hä gte i de Beutel u de Hals u d sagte i e : ‚Klei e, e ah e diese Edelstei .
Es ist ei S hatz, du h ih fi dest du dei e Mutte iede . Dei e Mutte t ägst du a Halse. – Die Zigeunerin
hatte es i o he gesagt.

Die Klausneri u fi g aufs eue ih e To hte it de A e . „Ko , daß i h di h küsse! sp a h sie


zä tli h. „Si d i zu Hause, da ill i h ei Jesuski d it S huhe s h ü ke . Wi si d das de heilige
Ju gf au s huldig. Gott, el he s hö e Sti e! Als du i soe en etwas sagtest, klang das wie Musik. Oh Gott!
He ! E dli h fa d i h ei e To hte . Ist es zu glau e ? I h i u esieg a fü de Tod, so st ä e i h o
F eude gesto e . Da klats hte sie iede o F eude i die Hä de u d ief: „Wi e de glü kli h sei !

I de Auge li k e s hallte die Zelle o Waffe gekli u d Pfe degalopp, de o de B ü ke Not e-


Da e auf de Kai i e ähe zu d i ge s hie . Ä gstli h stü zte si h die Zigeu e i i die A e de
Klausnerin.

„Rette i h! Rette i h! Mutte , sie ko e !

Die Klaus e i e laßte. „Oh Hi el, as sagst du? I h hatte e gesse , daß du e folgt i st. Was hast
du geta ?

„I h eiß i ht , e ide te das u glü kli he Mäd he , „a e i h i e u teilt, zu ste e . – „Zu


ste e ! sp a h Gudule u d a kte, als sei sie o Blitz get offe . „Zu ste e ! sagte sie iede u d
betrachtete ihre Tochter mit starrem Blick.

„Ja, Mutte , e ide te das Mäd he auße si h, „sie olle i h töte , u d jetzt ko t a , i h zu
greifen. Jener Galgen ist fü i h. Rette i h! Rette i h! Sie ko e ! Rette i h!

Die Klaus e i sta d ei ige Auge li ke ie e stei e t da, da s hüttelte sie de Kopf, als hege sie
Z eifel u d stieß plötzli h das fu ht a e Gelä hte aus, das ih iede keh te: „Ho! ho! ief sie, „du e zählst i
da ei e T au ! I h hätte sie fü fzeh Jah e e lo e u d fi de sie iede auf ei e Mi ute. Ma sollte sie i
eh e , u d do h ist sie s hö u d g oß, sp i ht it i , lie t i h, u d jetzt sollte sie u te de Auge de
Mutter sie ze fleis he . Oh ei , das ist u ögli h. Das e lau t de lie e Gott i ht!

Jetzt s hie de Reite s h a zu halte , u d a e ah ei e Sti e i de Fe e: „Hie he , He


T ista ! De P ieste sagte, i üßte sie a Ratte lo h fi de . Da ega iede das Getöse de
Pferdehufe.
Mit de S h ei de Ve z eiflu g i htete die Klaus e i si h auf. „Rette di h! Rette di h, Ki d, jetzt fällt
i alles iede ei ! Du hast e ht! Oh ie fu ht a ! Flu h ih e ! Rette di h!

Sie steckte den Kopf durch die Luke, zog ih a e s h ell zu ü k. „Blei , sp a h sie leise, ku z u d
düste , i de sie die Ha d de o A gst e gehe de Zigeu e i d ü kte. „Blei ! At e i ht! Ü e all stehe
Soldate . Du ka st i ht fo t, es ist s ho zu hell.

Ihre Augen ware t o ke u d e e d, ei e Auge li k sp a h sie i hts, gi g it g oße S h itte i


ih e Zelle u he , lie da iede stehe , iß si h Büs hel ih e g aue Haa e o Haupte u d ze iß sie da
it de Zäh e . Plötzli h sp a h sie: „Sie ko e . I h will mit ihnen sprechen. Verstecke dich dort im Winkel.
Sie e de di h i ht sehe . I h ill ih e sage , du ä est e ts hlüpft, u d daß i h di h losgelasse ha e.

Dann legte sie ihre Tochter (sie hielt sie in ihren Armen) in einer Ecke der Zelle nieder, die man von
auße i ht sehe ko te. Sie ließ sie iede du ke , legte sie so zu e ht, daß ede ih e Ha d o h ih Fuß aus
de Du kel he o agte, a d ih die s h a ze Haa e los u d eitete diese ü e das eiße Kleid aus u d
stellte vor Esmeralda ih e K ug u d ih e Pflaste stei , de sie glau te, eide ü de ih e To hte e e ge .
Dann sank sie beruhigt auf die Knie und betete. Der Tag, der soeben erst angebrochen war, hatte das Rattenloch
noch nicht erhellt.

In dem Augenblick erschallte die höllis he Sti e des P ieste s di ht ei de Zelle: „Hie he Haupt a
Phoe us o Chateaupe s!

Bei diese Na e e egte si h Es e alda, die i Wi kel kaue te. „Rüh di h i ht , sp a h Gudule.

Kaum hatte sie diese wenigen Worte gesprochen, als man das Ge äus h o Mä e , Pfe de u d
Sh e te a de Luke hö te. Die Mutte sta d s h ell auf u d stellte si h o die Luke, sie zu e stopfe . Sie
sah ei e g oße Zahl e aff ete Mä e zu Fuß u d zu Pfe de, die auf de G eplatz aufgestellt a e . Ih
Füh e stieg o Pfe de u d gi g auf sie zu. „Alte F au , sp a h diese Ma it ha te u d ilde Züge , „ i
su he ei e He e, u sie zu hä ge , u d a sagte u s, du üßtest sie ha e .

Die a e Mutte ah , so iel es ih ögli h a , ei e glei hgültige Mie e a u d e ide te: „I h


e stehe i ht e ht, as Ih ollt. De a de e sp a h: „Gottes Haupt! Wel h ei Lied sa g de de e ü kte
A hidiako us? Wo ist e ? – „G ädige He , sp a h ei Soldat, „e ist e s h u de . – „Altes, e ü ktes
Weib, lüge i ht , sp a h de Befehlsha e . „Ma ga di ei e He e zu Be a hu g. Wo ist sie ge lie e ?

Die Klausnerin wollte, um keinen Verdacht zu erwecken, nicht alles leugnen und erwiderte in
ü is he , auf i htige To : „Mei t Ih ei g oßes Mäd he , das man mir soeben in die Hand gab, um es
festzuhalte , so sag i h Eu h, es hat i h ge isse , u d i h ließ es laufe .

De Ko a da t s h itt das e d ießli he Gesi ht getäus hte E a tu g. „Lüge i ht, altes Gespe st ,
ega e aufs eue; „i h heiße T ista l He ite u d i Ge atte des Kö igs. Da fügte e hi zu, i de e
auf de G eplatz sei e Bli k u he s h eife ließ: „De Na e fi det hie Wide hall. – „U d ä t Ih de
Sata l He ite , e ide te Gudule, die iede Hoff u g faßte, „so kö te i h Eu h i hts a de es sage , als daß
i h i h o Eu h i ht fü hte.

„Gottes Haupt , sagte T ista , „du ist i ei e Ge atte i . So! Die He e hat si h ge ettet; ohi ist sie
gelaufe ?

Gudule e ide te i so glose To : „I h glau e, i die Rue du Mouto .


Tristan wandte den Kopf und gab den Leuten ein Zeichen, sich wieder in Marsch zu setzen. Die
Klaus e i at ete f eie . „G ädige He , sp a h plötzli h ei e de Häs he , „f agt do h die alte Zau e i ,
warum die Eisenstangen ihres Gitters ze o he si d.

Die u glü kli he Mutte ega aufs eue zu zitte , e lo a e i ht ga z ih e Geistesgege a t. „Sie
si d s ho la ge so ge ese , sta elte sie. – „Bah! a dte de Häs he ei , „ o h geste a hie ei
s hö es, s h a zes K euz, das A da ht e e kte.

T ista a f ei e Seite li k auf die Klaus e i : „I h glau e, die Ge atte i i d e lege .

Die U glü kli he fühlte, alles hi ge o ih e Fassu g a . De Tod i He ze , ega sie zu lä hel .
Mütte esitze sol he K aft. „Bah! sp a h sie, „de Me s h ist et u ke . Jetzt ist es s ho lä ge als ei Jah ,
daß ei Wage oll Stei e auf ei e Luke fiel u d das Gitte ze a h. Wie s hi pfte i h da de Fuh a aus!

„Ja , sp a h ei a de e Häs he , „sie hat e ht, i h a da ei.

Ü e all fi de si h Leute, die alles gesehe ha e . Das u e hoffte Zeug is des Häs he s flößte de
Klaus e i iede Mut ei , äh e d sie i diese Ve hö e glei hsa ei e A g u d auf de S hä fe des
S h e tes ü e s h itt. Sie a a e zu ei e i e äh e de We hsel o Hoff u g u d U uhe e u teilt.

„We ei Wage das geta hat , e ide te de e ste Soldat, „so üßte die Eise stä e a h i e
ge oge sei . Sie si d es a e a h auße .

„He! He! sp a h T ista zu de Soldate , „du hast ei e Nase ie ei U te su hu gs i hte i Châtelet.


Altes Wei , as ka st du da auf e tgeg e ?

„Gott! ief sie i de äuße ste Ve z eiflu g, u d ih e Sti e ezeugte ide ih e Wille , daß ih
Auge i T ä e s h a , „i h s h ö e es Eu h, g ädige He , ei Wage hat das Gitte ze o he . Ih hö t ja,
je e Ma hat s gesehe . U d as hat dies it Eu e Zigeu e i zu s haffe ? – „H ! u te T ista .

„Teufel! ega de Soldat, du h T ista s Lo e utigt, o h als, „de B u h des Eise s ist ga z
fris h.

T ista e ho sei Haupt. Sie e laßte. „Wie la ge, sagtet Ih do h, ist s s ho he , daß de Wage Eue
Gitte ze a h? – „Ei e Mo at, ie zeh Tage, i h eiß es i ht eh , g ädige He . – „Soe e sagte sie
o h, es ä e s ho ei Jah , emerkte der Soldat. – „Das ist e dä htig , sp a h de P ot. „G ädige He ,
ief sie aus, o h i e a die Luke si h leh e d u d efü hte d, je e ö hte aus A g oh de Kopf
hi ei ste ke , u i die Zelle zu sehe , „g ädige He , i h s h ö e Eu h, ein Wagen zerbrach das Gitter. Ich
s h ö s ei de E gel des Pa adieses. Wa es i ht ei Wage , so ill i h e ig e da t sei u d leug e
Gott! – „Du ist ja seh hitzig i dei e S h u , sagte T ista it de Bli k ei es I uisito s.

Die A e fühlte, ie ih e si he e Haltu g i e eh u d eh a hließ. Sie egi g


U ges hi kli hkeite u d fühlte zu ih e E tsetze , daß sie et as gesagt hatte, as sie i ht hätte sage solle .

Jetzt ka ei a de e Soldat it de Wo te hi zu: „G ädige He ! Die alte Zauberin hat gelogen. Die
He e ka si h i ht i die St aße du Mouto ge ettet ha e . Die Kette a die ga ze Na ht hi du h
ausgespa t, u d de Kette ä hte hat ie a d o ü e gehe sehe .

T ista , desse A tlitz i e eh U heil e kü dete, fuh die Klaus e i a : „Nu , as hast du jetzt
o h zu sage ?
Sie su hte au h diese U fall die Sti e zu iete : „Was eiß i h, g ädige He , i h ko te i h
täus he . I h glau e i kli h, daß sie ü e de Fluß setzte.

„Das ist ja die e tgege gesetzte Seite. Es ist do h a e i ht ah s hei li h, daß sie i die Altstadt
zu ü k ollte, o a sie e folgt. Altes Wei , du lügst!

„Au h ist kei e Fäh e a diese Stelle des Wasse s, e e so e ig ie a de a de , fügte de e ste
Soldat hinzu.

„Sie ka du h de Fluß ges h o e sei , e ide te die Klaus e i , el he Fuß fü Fuß das Te ai
verteidigte. – „Kö e Wei e s h i e ? f agte de Soldat.

„Gottes Haupt! Altes Wei , du lügst, du lügst , ega T ista aufs eue oll Zo . „I h ha e g oße Lust,
die He e jetzt zu lasse , u di h zu hä ge . Ei e Vie telstu de auf de Folte zieht di iellei ht die Wah heit aus
de S hlu d. Ko , du sollst u s folge !

Begie ig g iff sie diese Wo te auf. „Wie Ih ollt, g ädige He ; ohla , die Folte , i h ill sie! Füh t
i h fo t. S h ell! S h ell! Gehe i soglei h! – Wäh e d de Zeit, da hte sie, i d ei e To hte si h ette
kö e .

„Gottes Tod! sp a h de P ot, „ el h ei so de a e Appetit a h de Folte ! Dieses e ü kte Wei


ist mir un eg eifli h.

Ei alte , g auköpfige Se gea t de Wa he t at he o u d sagte zu P ot: „G ädige He , sie ist


i kli h e ü kt. Ih e S huld ist s i ht, daß die Zigeu e i si h los iß. Fü fzeh Jah e e sehe i h s ho die
Wa he u d hö e, ie sie alle A e de die Zigeu e ei e it Flü he oh e E de e ü s ht. We i die
klei e Zigeu e i it de Ziege e folge , ie i h glau e, so e a s heut sie diese o alle .

Gudule affte ih e K äfte zusa e u d sp a h: „Ja, die o alle .

Das einstimmige Zeug is alle Se gea te o de Wa he estätigte diese Wo te. T ista l He ite
e z eifelte, et as aus de Klaus e i he auszu i ge , u d a dte ih de Rü ke . Diese sah u te heftige
He zklopfe , ie e la gsa auf sei Pfe d zugi g. „Wohla ! u elte e z is he de Zäh e , „zu
Ve folgu g! I h lege i h i ht s hlafe , e o die Zigeu e i gehä gt ist. De o h zöge te e ei ige Zeit, is e
wieder aufs Pferd stieg. Gudule schwebte zwischen Leben und Tod, wie er auf dem Platze die unruhige Miene
ei es Jagdhu des u he s h eife ließ, de i sei e Nähe das Lage des Wildes itte t u d u it
Wide st e e si h e tfe t. E dli h s hüttelte e de Kopf u d s h a g si h i de Sattel. Das so fu ht a
ed ü kte He z de Klaus e i e uhigte si h, u d sie sprach leise, mit einem Blick auf ihre Tochter, welche sie
is dahi o h i ht a zus haue ge agt hatte: „Ge ettet!

Die ga ze Zeit ü e kaue te das a e Mäd he , oh e si h zu üh e u d fast oh e zu at e , i Wi kel,


stets den Gedanken des Todes vor Augen. Von dem Auftritt zwischen Tristan und der Alten war ihm nichts
e tga ge , u d die A gst de Mutte fa d stets ei ih Wide hall. So hö te Es e alda das all ähli he K a he
des Fade s, de sie ü e de A g u d o h hielt; z a zig al glau te sie, e ze eiße, u d fühlte e dli h ih e
Fuß auf feste Bode . I de Auge li k e ah sie, ie ei e Sti e de P ot zu ief: „Bei Teufel! He
P ot, das geht i h i hts a . I h i ei K iege u d hä ge kei e He e . De Pö el ist iede gehaue , d u
mögt Ih jetzt Eu e Sa he allei a a he u d e lau e , daß i h zu ei e Ko pa ie zu ü kkeh e, de die ist
oh e Haupt a . – Die Sti e a die des Phoe us o Chateaupe s. Die Gefühle Es e aldas a e
u es h ei li h. Do t a ih Bes hütze , ih Geliebter, ihr Freund, ihre Freistatt, ihr Phoebus! Sie stand auf, und
e o ih e Mutte sie da a hi de ko te, stü zte sie a die Luke u d ief: „Phoe us!, ei Phoe us! Ko zu
i!

Phoe us a e s h u de , de soe e a e u die St aße e ke galoppiert. Aber Tristan war noch


nicht fort.

Mit Ge üll stü zte die Klaus e i auf ih e To hte ; it Ge alt iß sie sie zu ü k, so daß ih e Nägel i
de e Na ke d a ge . Ei e Tige i , die Mutte ist, sieht so ge au i ht zu … Allei es a zu spät; T ista hatte
schon genug gesehen.

„Oh! Oh! ief e it ei e Lä hel , das sei e Zäh e e t lößte u d sei e Gesi ht das A sehe ei e
Wolfss h auze e lieh; „z ei Mäuse i Mauselo h!

„Das da ht i h i glei h! f ohlo kte de Soldat.

Tristan klopfte ihm auf die S hulte : „Du ist ei gute Kate ! – Wohla ! Wo ist He iet Cousi ?

Ein Mann, der weder das Antlitz noch das Kleid eines Soldaten trug, trat aus ihren Reihen hervor. Sein
Kleid a hal au , hal g au, sei e Haa e fla h a liege d, sei e Ä el on Leder; in der dicken Hand trug er
ei Bü del St i ke. Diese Ma a ei i e äh e de Begleite T ista s, de ei i e äh e de Begleite
Ludwigs XI. war.

„F eu d , sp a h T ista zu ih , „i h glau e, do t ist die He e, die i su he . Du sollst sie hä ge . Hast


du dei e Leite ei di ? – Je e e ide te: „Ei e Leite hole i h i aus de S huppe des Pfeile hauses. Solle
i auf de Ho hge i ht da die Sa he a a he ? Hie ei zeigte e auf de stei e e Galge . – „Ja! – „So,
so! sagte je e Ma it ei e o h ohe e als T ista s La he . „Wi au he i ht eit zu gehe . –
„S h ell! Ma he die Sa he a , a hhe ka st du la he .

Als alle Hoffnung verloren war, da Tristan die Tochter gesehen hatte, sprach die Klausnerin kein Wort.
Das halbtote, a e Mäd he legte sie i de Wi kel ih e Höhle, stellte si h a die Luke u d stützte eide Hä de
auf die E ke des Gesi ses ie z ei Klaue . I diese Stellu g ließ sie ih e Bli k, de ild u d ah si ig
ge o de a , u e s h o ke ü e alle Soldate s h eife . Als He iet Cousi si h de Luke ähe te, ah ih
Gesi ht ei e so üte de Ausd u k a , daß e zu ü kfuh .

„G ädige He , sagte e , iede u keh e d, zu P ot; „ el he soll i h hä ge ? – „Die Ju ge. –


„Desto esse . Wie es s hei t, ä e es it de Alte i ht so lei ht.

He iet Cousi t at auf die Luke zu. De Bli k de Mutte e i kte, daß e sei e Auge iede s hlug. E
sagte fu htsa : „F au … Sie u te a h ih it leise u d üte de Sti e: „Was illst du? – „Ni ht Eu h,
die a de e. – „Wel he a de e? – „Die Ju ge.

Sie s hüttelte de Kopf u d ief: „Hie ist ie a d! Hie ist ie a d! Hie ist ie a d! – „Ja ,
a t o tete de He ke , „Ih ißt das esse als i h. Laßt i h die Ju ge hä ge . Eu h ill i h i hts zu leide
tu . Sie sp a h it so de a e G i se : „Du illst i i hts zu leide tu ? – „Ü e laß i die a de e. De
He P ot ill u die. Sie iede holte it de Ausd u k des Wah si s: „Hie ist ie a d! – „I h sage Eu h,
hier ist doch jemand. Wir sahen alle, daß eue z ei a e . – „Sieh hi ei , ste k dei e Kopf du h die Luke.

De He ke esah die Nägel de Alte u d agte i ht, ih e Auffo de u g zu folge .

„Eile! s h ie T ista , de u te des sei e Leute i K eise u das Ratte lo h aufgestellt hatte und zu
Pfe de e e de Galge hielt. He iet keh te ga z e lege zu de P ot zu ü k. Sei e St i ke legte e auf
de Bode u d d ehte it li kis he Mie e sei e Hut i de Ha d. „G ädige He , f agte e , „ ie soll i h
ei d i ge ? – „Du h die Tü . – „Es ist kei e da. – „Du hs Fe ste . – „Es ist zu e g. – „Nu , so a h es
eite . Hast du kei e Stei haue?

Die Mutte sah laue d i Hi te g u de ih e Höhle zu. Sie hoffte i hts eh , ußte i ht, as sie tu
sollte, aber wollte sich nicht ih e To hte eh e lasse . He iet holte sei He ke ge ät aus de S huppe des
Pfeile hauses it de Doppelleite , die e soglei h a Galge aufstellte. Fü f ode se hs Leute de P ot
bewaffneten sich mit Brecheisen, und Tristan ritt wieder auf die Luke zu.

„Altes Wei , sp a h de P ot i t o ke e To e, „ü e liefe e u s illig das Mäd he da!

Sie sah ih a , als e stä de sie ih i ht.

„Gottes Haupt! ega T ista aufs eue, „ a u hi de st du u s, die He e da zu hä ge , ie es de


Kö ig gefällt?

Die Ä ste e zog ih e Mu d zu ih e ilde La he . – „Wa u ? Sie ist ei e To hte .

Bei dem Tone, womit dieses Wort gesprochen wurde, bebte sogar Henriet Cousin.

„Es tut i leid , sagte de P ot, „allei es ist de Wille des Kö igs.

Sie sp a h it e doppelte , fu ht a e Gelä hte : „Was kü et i h de Kö ig, dei Kö ig? I h


sage di , sie ist ei e To hte !

„Du h e ht die Maue ! efahlt T ista .

U ei e zie li h eite Öff u g zu e i ke , ge ügte das Aus e he ei e Lage von Steinen unter der
Luke. Als die Mutte e ah , ie B e heise u d He el ih e Festu g a g iffe , stieß sie ei e fu ht a e
S h ei aus; da a te sie ie ei ildes Tie i Käfig it s h e kli he Ges h i digkeit i ih e Zelle auf u d
ab. Sie spra h i hts eh , a e ih e Auge fla te . Die Soldate sta de ie e sta t da. Plötzli h e g iff sie
ih e Stei , la hte u d s hleude te ih it eide Fäuste auf die A eite . A e ih e Hä de zitte te ; de Wu f
war nicht stark genug; so traf der Block ie a de u d lie u te de Füße o T ista s Pfe d liege . Sie
k i s hte it de Zäh e .

U te des a es ga z hell ge o de , o glei h die So e o h i ht a Hi el sta d; ei s hö e ,


rosiger Schein beleuchtete die alten, verfallenen Kamine des Pfeilerhauses. Es war die Stunde, wo die
Da hfe ste aufges hlosse e de . Ei ige Bü ge u d F u ht e käufe auf ih e Esel , die zu de Halle gi ge ,
du hzoge de G eplatz, hielte ei e Auge li k o de Soldate g uppe a Ratte lo h, et a htete die s
it E stau e u d gi ge eite . Die Klaus e i setzte si h zu ih e To hte , ede kte sie it ih e Kö pe ,
li kte sta u d hö te, ie das a e Ki d, oh e si h zu üh e , u elte: „Phoe us! Phoe us! Je eite die
Soldaten in ihrer Arbeit zu kommen s hie e , u so eh zog si h die Mutte zu ü k u d d ü kte ih e To hte a
die Maue . Plötzli h sah die Klaus e i de sie sta d S hild a he u d a dte de Bli k i ht a , ie de Stei
wankte, und zugleich vernahm sie die Stimme Tristans, der seine Leute ermutigte. Da raffte sie sich aus der
E sta u g, i die sie seit ei ige Auge li ke e su ke a , auf u d s h ie: „Hohoho! – Wäh e d sie sp a h,
ze s h itt ih e Sti e das Oh ie ei e Säge ode sta elte, als o alle Flü he si h a ih e Lippe d ä ngten, um
auf ei al auszu e he : „S h e kli h! Ih seid Räu e ! Wah haftig, ollt ih ei e To hte stehle ! Oh, ih
Feigli ge! Ih He ke sk e hte! Ih ele de Mö de ! Zu Hilfe! Zu Hilfe! Feue ! Sie olle i ei Ki d stehle !
Gibt es denn keinen Gott?
Da a dte sie si h uts häu e d, it sta e Bli k, gest äu te Haa zu T ista u d st e kte ih
die Hä de ie Pa the klaue e tgege : „T itt ähe ! Ve stehst du i ht, as i h sagte? Das Mäd he ist ei e
To hte . Weißt du, as es heißt, ei Ki d zu esitze ? Wolf, hast du ie ei ei e Wölfi gelege ? Hast du ie ei
Wölf he geha t? U d e du Ju ge hast, u d sie heule , ist du da so oh e He z, daß es i ht klopft?

„We ft de Stei he u te , sp a h T ista ; „e hält i ht eh . Die He el ü kte die s h e e


Stei lage i die Höhe. Dieses a , ie i s ho sagte , die letzte S hutz aue de Mutte . Sie stü zte da ü e
hi u d ollte sie zu ü khalte , k atzte i de Stei it de Nägel ; a e de s h e e, o se hs Me s he i
Bewegung gesetzte Stei e ts hlüpfte ih e Ha d u d glitt die eise e He el e tla g auf de Bode . Als die
Mutte de Ei ga g ausge o he sah, stü zte sie si h i die Öff u g de B es he, a g die A e, e a elte
die B es he it ih e Lei , stieß it de Kopf gege die Stei e des Fuß ode s u d ief it ei e aus
E s höpfu g heise e Sti e, so daß a sie kau e ah : „Zu Hilfe, Feue , Feue !

„E g eift das Mäd he , sp a h T ista , o h i e ha the zig. Die Mutte et a htete die Soldate auf
so furchtbare Weise, daß sie eh Lust hatte , zu ü kzu ei he , als o ä ts zu d i ge .

„Vo ä ts! ief de P ot; „He iet Cousi , o ä ts!

Alle sta de still. De P ot s h u : „Ch isti Haupt! Mei e K iegsleute ist a ge o ei e Wei e! –
„G ädige He , sp a h He iet, „die e t Ih ei Wei ? – „Sie hat ei e Mäh e ie ei e Lö i , sp a h ei
andrer.

„Vo ä ts! iede holte de P ot, „de B u h ist eit ge ug. Ma s hie t zu d eie i de F o t hi ei
wie in die Bresche von Pontoise. Mahoms Tod! Den erste , de zu ü k ei ht, haue i h i Stü ke.

Z is he de P ot u d de Mutte i de Mitte stehe d, s h a kte die Soldate ei e Auge li k,


dann trafen sie ihre Wahl und drangen vor zum Rattenloch.

Als die Klaus e i dies sah, i htete sie si h plötzlich auf den Knien auf, schlug ihre Haare aus dem
Gesi ht u d ließ ih e age e , ges hu de e Hä de ü e die Hüfte hi a si ke . Di ke T ä e e t a e ih e
Augen und flossen in einer breiten Runzel, wie ein Strom in seinem Bett, die Wangen hinab. Sie versuchte zu
sp e he , a e it sa fte , u te ü fige , he zze eiße de Sti e, daß a he alte P ofoß i T ista s
Gefolge, de so st ei Me s he le e fü i hts a htet, si h die Auge t o k ete.

„G ädige He e , Ih He e Se gea te , ei Wo t! I h uß es eu h e zähle ! Seht, sie ist ei e


To hte , ei a es, e lo e es Ki d! Hö t die Ges hi hte! I h ke e die He e Se gea te . Sie a e stets
gütig gege i h zu de Zeit, als die K a e i h it Stei e a fe , eil i h iel lie te. Oh, ih laßt i ein
Ki d, e ih ei e Ges hi hte ke t. I h i ei a es F eude äd he . Zigeu e ei e stahle i ei
Ki d. Fü fzeh Jah e la g e ah te i h sei e S huh. Seht, da ist e ! Wel h s hö e Fuß! I Rei s! Die
Chantefleurie! Vielleicht habt ihr davon gehö t; i h i s. A h, i de Juge d e i gt a s hö e Stu de . Ni ht
ah , g ädige He e , ih ha t Mitleid it i ! Die Zigeu e ei e ha e sie i gestohle u d e ste kte sie
fü fzeh Jah e la g, de kt eu h, i h hielt sie fü tot. Fü fzeh Jah e le te i h i diese Höhle oh e Feue i
Wi te . Wie ha t! De a e klei e S huh! I h ehklagte, is de lie e Gott i h hö te. I diese Na ht s he kte
e i ei Ki d. Das ist ei Wu de o lie e Gott. Ih e det sie i ht töte ; oh ge iß, ih eh t sie ir
i ht; e ih i h eh e olltet, so ü de i h i hts sage ; a e ei se hzeh jäh iges Mäd he ! Laßt ih
Zeit, die Sonne zu schauen. – Was tat sie eu h? Ni hts. I h au h i ht. Oh, üßtet ih do h, daß i h u dieses
Mäd he ha e, ie alt i h i , u d daß die heilige Ju gf au sie i se det. Ih seid ja alle so gut. Ih ußtet i ht,
daß sie ei e To hte a . Jetzt ißt ih s. Oh, He P ot, i h hätte lie e ei Lo h i ei e Ei ge eide , als
ei e S h a e a ih e Fi ge . Ih seht so gütig aus. Was i h Eu h sage, e ei ht Eu h. G ädige He , e Ih
ei e Mutte ha t, so laßt i ei Ki d! I h itte Eu h auf de K ie , ie a zu He Jesus etet. I h itte
ie a d u et as. I h i o Rei s, g ädige He e . I h esitze ei klei es Feld o einem Onkel Mahiet
Pradon. Ich bin keine Bettlerin. Ich will nichts als mein Kind. Oh, ich will mein Kind behalten. Gott, der Herr, hat es
i i ht u so st gege e . Ih sagt, de Kö ig olle es so. Ih i d es ge iß kei Ve g üge a he , daß a
meine To hte tötet! Sie ist ei . Sie gehö t de Kö ig i ht. Sie ist i ht Eue . Wi olle fo t. Z ei F aue , die
fo tgehe olle , Mutte u d To hte , läßt a gehe . Laßt u s gehe . Wi si d aus Rei s. Oh, ih He e
Se gea te , seid so gut! I h lie eu h alle. Ih eh t i ei e Klei e i ht. U ögli h! Ni ht ah , das ist
u ögli h. Mei Ki d, ei Ki d!

Wi olle es i ht e su he , ih e Be egu ge , ih e Sti e, ih e T ä e , die sie ede d s hlu kte, das


Ri ge ih e Hä de, ih he zze eiße des La he , ih e s h i e de Bli ke, ih e Seufze , die e s hütte de
Laute zu beschreiben, die sie mit ihren wahnsinnigen, abgebrochenen Worten vermischte. Als sie schwieg,
u zelte T ista l He ite die B aue , do h u , u ei e T ä e zu ü kzud ä ge , die i sei Tigerauge trat. Aber
e ü e a d sei e S h ä he u d sp a h ku z: „De Kö ig ill s.

Da eigte e si h zu Oh e He iet Cousi s u d sp a h leise: „Ma h s h ell! – De fu ht a e P ot


o hte fühle , daß ih de Mut e ts h a d. De He ke t at it den Sergeanten in die Zelle. Die Mutter
leistete kei e Wide sta d. Sie s hleppte si h u zu ih e To hte u d stü zte ü e sie hi . Die Zigeu e i sah,
wie die Soldaten herantraten und ward durch Todesfurcht wieder belebt. –„Mutte ! ief sie it
unausspre hli he Laute de Ve z eiflu g; „sie ko e ! Ve teidige i h! – „Ja, Lie e, i h e teidige di h ,
e ide te die Mutte it e los he e Sti e, d ü kte sie e g i ih e A e u d ede kte sie it Küsse . Als
beide so auf dem Boden lagen, boten sie einen An li k, de de oheste Me s he ge üh t hätte.

He iet Cousi u faßte Es e alda u te ih e s hö e S hulte . Als sie die Ha d fühlte, sa k sie it
ei e Aus uf i Oh a ht. De He ke , aus desse Auge ei hli he T ä e auf sie fiele , ollte sie i seinen
A e fo tt age . E e su hte, die Mutte loszu eiße , die ih e A e glei hsa ie ei e Gü tel u ih e
To hte ges hlu ge hatte; allei sie kla e te si h so fest a das Mäd he , daß es u ögli h a . He iet
Cousi s hleppte also das Mäd he it der Mutter aus der Zelle. Auch die Mutter hielt die Augen geschlossen.

In dem Augenblick erhob sich die Sonne am Himmel, auf dem Platze war schon eine ziemliche
Volksmenge versammelt, die von fern betrachtete, was man so auf dem Pflaster zum Galgen schleifte. So war
T ista s Ve fah e ei Hi i htu ge . E ko te es i ht leide , daß Neugie ige si h he a d ä gte . A de
Fenstern befand sich niemand. Man sah nur von weitem auf dem Turm von Notre-Da e, de de G eplatz
ehe s ht, z ei Mä e , als s h a ze Punkte auf dem Hintergrunde des klaren Himmels, die zuzusehen
schienen.

He iet Cousi lie a de e hä g is olle Leite stehe ; e a so tief ge üh t, daß e fast oh e zu


at e de St i k u de s hö e Hals des Mäd he s s hla g. Das u glü kli he Kind empfand die furchtbare
Be üh u g des Ha fes. Es s hlug die Auge auf u d e li kte ü e sei e Haupte de sta e A des Galge s.
Da s hüttelte si h Es e alda u d ief it laute , e z eifelte Sti e: „Nei , ei ! I h ill i ht! Die Mutte ,
deren Haupt an den Kleidern der Tochter versenkt sich verlor, sprach kein Wort. Man sah allein, wie sie am
ga ze Kö pe e te, u d hö te, ie sie ih e Küsse e doppelte. De He ke e utzte diese Auge li k, u it
Ge alt de A de Mutte loszu eiße , de sie u ih e To hte s hla g. Aus E s höpfu g ode Ve z eiflu g
ließ sie ih ge äh e ; da ah e das Mäd he auf die S hulte , o o sie a utig si h iege d ü e sei e
Kopf hi a hi g. E dli h setzte e de Fuß auf die Leite , u hi a zusteige .

In dem Augenblick schlug die auf das Pflaster hingesunkene Mutter die Augen auf. Ohne einen Schrei
auszustoße , i htete sie si h it fu ht a e Ausd u k i die Höhe; da stü zte sie, ie ei Tie auf sei e
Beute, auf die Ha d des He ke s u d iß hi ei . Dies geschah mit der Schnelligkeit eines Blitzes. Der Henker
heulte o S h e z. Ma eilte he ei u d ef eite it Mühe sei e lute de Ha d aus de Zäh e de Mutte .
Diese s h ieg. Ma stieß sie ha t zu ü k u d e e kte, daß ih Haupt du pf auf das Pflaste fiel. Man hob sie
auf u d ließ sie iede hi falle . Sie a tot. De He ke , de das Mäd he i ht losgelasse hatte, stieg die
Leiter hinan.

47. La creatura bella bianco vestita*

* Das s hö e weißgekleidete Ges höpf Da te .

Als Quasi odo sah, daß die Zelle lee u d die Zigeu e i e s h u de u d e tfüh t a , äh e d e
sie e teidigte, fuh e it de Hä de i sei e Haa e u d zitte te o S h e z u d Ü e as hu g. Da
du h a te e die ga ze Ki he, heulte it g äßli he Ges h ei i alle E ke der Mauer, streute seine
ausge isse e ote Haa e auf de Fuß ode . Dies ges hah ge ade i de Auge li k, als die S hütze des
Kö igs i die Ki he d a ge , die Zigeu e i zu su he . Quasi odo half ih e , oh e ih e u heil olle A si ht de
arme Taube!) zu e ke . E glau te soga , die Fei de de Zigeu e i ä e die La dst ei he . E füh te sel st
T ista l He ite i alle u ögli he S hlupf i kel u d öff ete ih die gehei e Tü e . Wä e die
U glü kli he o h dage ese , so hätte sie i die Hä de de Ve folge falle üsse . Als T ista aus E üdu g
si h e dli h o Su he a s h e ke ließ, setzte Quasi odo ga z allei sei e Na hfo s hu ge fo t. Z a zig -,
hu de t al du hlief e de Tu o o e is u te , a h de Lä ge u d B eite, stieg auf u d ieder, rief,
su hte u d heulte. E dli h, als es ih ga z offe a a , e kö e sie i ht eh auffi de , sie sei ih gestohle
und verloren, stieg er langsam die Turmtreppe hinan, dieselbe Treppe, die er am Tage ihrer Rettung voll
E tzü ke u d i T iu ph hinaufgeeilt war. Er durchschritt wieder dieselben Orte, gesenkten Hauptes, ohne
Sti e, oh e T ä e , fast oh e Ate . Die Ki he a iede e lasse u d s h eige d. Die Häs he u d
Soldaten waren fortgegangen, um die Hexe in der Stadt zu suchen. Quasimodo, ganz allein in der ungeheuren
Kathed ale, die o h ku z o he elage t u d so oll Lä a , s h itt iede auf die Zelle zu, o die Zigeu e i
so iele Wo he u te sei e Hut ges hlafe hatte. Bei Nähe t ete ildete e si h ei : do t üsse e sie
finde . Als e i U e de ei de Gale ie iegu g, die a das Da h stößt, sta d, e li kte e das e ge
Kä e he it de klei e Fe ste , sei Mut e ts h a d u d e stü zte si h auf ei e Pfeile , u i ht
umzusinken. Er bildete sich ein, sie sei vielleicht zu ü kgekeh t, ei gute Geist ha e sie he gefüh t. Das
Kä e he sei zu si he , zu s hö u d zu uhig, als daß sie i ht da sei sollte. E agte kei e S h itt zu tu ,
u sei e Täus hu g si h i ht zu e eh e . – „Ja , sp a h e zu si h sel st, „ iellei ht s hläft ode etet sie. I h
ill sie i ht stö e . E dli h ah e alle Mut zusa e , s h itt auf de Zehe o , sah u d t at hi ei . Die
Zelle a lee . De u glü kli he Tau e du hs h itt sie la gsa , ho das Bett i die Höhe, als olle e sehe , o
sie z is he de Bode u d de Mat aze e ste kt läge. Da s hüttelte e de Kopf u d sta d ie lödsi ig.
Plötzli h ze t at e üte d die Fa kel u d stü zte, oh e ei Wo t zu sp e he , oh e ei e Seufze auszustoße ,
in vollem Lauf mit dem Kopfe gegen die Maue u d sa k oh ä htig auf das Stei pflaste .

Als e iede zu si h ka , a f e si h aufs Bett, älzte si h u he , küßte ah si ig de o h


a e Platz, o das Mäd he ges hlafe hatte, lag ei ige Mi ute u e egli h, als olle e do t ste e ;
da sta d e , o S h eiß t iefe d, keu he d, ase d, auf, stieß de Kopf gege die Wa d it de
egel äßige S hlage sei e Glo ke , als ä e e fest e ts hlosse , ih zu ze s h ette . E dli h sa k e ga z
e s höpft zu z eite al iede . K o h auf den Knien aus der Zelle, duckte sich in der Stellung des Erstaunens
o de Tü . So lag e lä ge als ei e Stu de oh e Be egu g, die Auge auf die ei sa e Zelle ge i htet, düste e
u d a hsi e de als ei e Mutte z is he ei e lee e Wiege u d ei e gefüllten Sarge. Er sprach kein Wort;
u i Z is he äu e e egte ei lautes S hlu hze heftig sei e Kö pe ; do h dies a ei S hlu hze oh e
T ä e , ie das Wette leu hte i So e oh e Do e .

Wie es schien, dachte er damals an den Archidiakonus, als e i e z eifelte Na hsi e ü e legte,
e ohl de u e a tete E tfüh e de Zigeu e i sei kö e. E e i e te si h. Do Claude allei esitze de
S hlüssel de T eppe, die zu Zelle füh te; e geda hte de ä htli he A g iffe des A hidiako us auf das junge
Mäd he , ie e ei de ei e geholfe , a e de a de e hi de t hatte. Tause d eso de e Ei zelheite
fiele ih ei , u d ald hegte e kei e eite e Z eifel, de A hidiako us ha e die Zigeu e i e tfüh t.
Dennoch hatte seine Achtung vor dem Priester, seine Erkenntlichkeit, seine Liebe und Ergebenheit zu diesem
Ma so tiefe Wu zel ges hlage , daß sie soga i diese Auge li k de K alle de Eife su ht u d de
Verzweiflung widerstanden.

Als er dachte, der Archidiakonus habe dies getan, ve a delte si h de tödli he, lutige Zo , de e
dadu h gege jede a de ü de gefühlt ha e i Auge li k, o es si h u Claude F ollo ha delte, u i
tieferen Schmerz. Im Augenblick, wo sein Gedanke so auf dem Priester haftete, sah er, als der Morg enschein die
Ge öl epfeile e hellte, ie i o e e Sto k o Not e-Da e, a de Biegu g des o e e Gelä de s ei e
Gestalt einherschritt. Es war der Archidiakonus.

Claude gi g e st u d la gsa auf de ö dli he Tu zu; e li kte i ht ge adeaus, so dern wandte


sei Gesi ht de e hte Sei eufe zu. Das Haupt t ug e auf e ht, als olle e ü e die Dä he hi eg et as
su he . A Quasi odo s h itt e o ü e , oh e ih zu e e ke . Wie e stei e t du h diese plötzli he
Erscheinung sah der Taube, wie er das To de ö dli he T eppe du hs h itt, o o a das Stadthaus
erblickt. Quasimodo stand auf, um dem Priester zu folgen. Er stieg die Treppe hinan, um zu erfahren, weshalb der
P ieste hi aufgi g. Ü ige s ußte de a e Glö k e i ht, as e egi en sollte. Er war voll Wut und Furcht.
Der Archidiakonus und die Zigeunerin erregten in seinem Herzen einen heftigen Kampf.

Als er auf den Gipfel des Turmes gelangte, untersuchte er vorsichtig, bevor er aus dem Dunkel der
Treppe hinaustrat, wo der Archidiako us sta d. De P ieste a dte ih de Rü ke . Ei du h o he es
Gelä de u ga die Platte des Ki htu . De P ieste , desse Auge ü e die Stadt s h eifte , stützte die B ust
auf die Seite de Balust ade, o de aus a die B ü ke Not e-Da e ü e lickte. Quasimodo schlich mit
Wolfss h itte ähe u d sah e e falls a h de sel e Ri htu g. Au h a die Auf e ksa keit des P ieste s zu
seh auf ei e Pu kt ge i htet, als daß e die S h itte Quasi odos hätte hö e kö e .

Auf dem Vorplatz der Kirche ma hte ei paa Bü ge f aue , de Mil htopf i de Ha d, ei a de oll
Erstaunen aufmerksam auf das sonderbar verfallene Aussehen des Haupttores von Notre-Dame und zwei
Bleist ö e, die i de Sa dstei i e e sta t a e . Quasi odos S heite haufe z is he de Tü e a
erloschen. Tristan hatte schon den Platz abfegen und abwaschen und die Toten in die Seine werfen lassen.
Kö ige ie Lud ig XI. t age So ge, a h ei e Ge etzel so s h ell ie ögli h das Pflaste ei ige zu lasse .

Auße hal de Balustrade des Turmes und zwar gerade unter der Stelle, wo der Priester stand, war eine
pha tastis h ges h itte e Da h i e, u d i de e Spalte sta de z ei hü s he Le koie , die, o Hau he des
Wi des ges hüttelt u d glei hsa le e dig, si h ut illige G uße zuzu i ke s hie e . Ü e de Tü e
hö te a fe i de Luft das Ges h ei de Vögel. De P ieste a e sah u d hö te i hts o de . Sta li kte
e auf de G eplatz hi a .

Quasimodo brannte vor Begier, ihn zu fragen, was er mit der Zigeunerin beg onnen habe; allein der
A hidiako us s hie i de Auge li k auße hal de i kli he Welt si h zu efi de . Offe a efa d e si h
i ei e de ual ollste , leide s haftli hste Mi ute des Le e s, i de e a sel st das Ei stü ze de E de
nicht beme ke ü de. S h eige d u d u e egli h sta d e da, i de e de Bli k auf ei e esti te O t
heftete. Sei S h eige u d sei e U e egli hkeit hatte et as so Fu ht a es, daß de ilde Glö k e e te
u d i ht agte, da a zu üh e . Nu folgte sei Blick der Augenrichtung des Archidiakonus (dies war ja auch
ei e A t, ih zu ef age , u d so t afe eide Bli ke auf de G eplatz.

Er sah, was der Priester betrachtete. Die Leiter war am Galgen aufgerichtet. Einiges Volk und viele
Soldaten standen auf de Platze. Ei Ma s hleifte et as Weißes, o a et as S h a zes hi g, ü e das
Pflaste . De Ma hielt a Fuß des Galge s. Da e eig ete si h et as, as Quasi odo i ht ge au sehe
ko te. Sei ei ziges Auge hatte z a alle S hä fe e ah t, allei ein dichter Haufen von Soldaten verhinderte
ih , alles zu sehe . Da gi g die So e auf, u d e goß ei e sol he Li htflut ü e Pa is, daß alle Tu spitze ,
Schornsteine und Giebel auf einmal im Feuer zu stehen schienen. Der Mann stieg die Leiter hinan. Quasimodo
sah ih deutli h. Auf de S hulte t ug e ei ju ges, eißgekleidetes Mäd he it ei e S hli ge u de Hals.
Quasimodo erkannte sie; sie war es. Der Mann gelangte oben auf die Leiter und befestigte den Strick. Um besser
sehe zu kö e , k iete de P ieste auf das o e e Gelä de . Plötzli h stieß de Ma it de Fuße die Leite
fo t, u d Quasi odo, de kau o h at ete, sah die u glü kli he Es e alda it de Ma a ih e Füße z ei
Elle ü e de Pflaste s h e e . De St i k d ehte si h eh e e Male um, und Quasimodo sah, wie furchtbare
Zu ku ge du h de Kö pe de Zigeu e i liefe . De P ieste et a htete it o ge e kte Halse, it Auge ,
die fast aus de Höhle t ate , diese e tsetzli he G uppe des Ma es u d des Mäd he s, de Spi e u d de
Fliege.

I fu ht a ste Auge li ke zeigte si h ei teuflis hes La he , ozu a u da fähig ist, e a


aufhö t, Me s h zu sei , auf de lei he fa e e A tlitz des P ieste s. Quasi odo ko te es z a i ht
e eh e , a e e sah es. De Glö k e sp a g ei ige S h itte hi te de A hidiako us zu ü k, stü zte plötzli h
üte d auf ih ei u d stieß ih it eide Hä de i de A g u d hi a , ü e de Do Claude si h leh te.

De P ieste ief: „Ve da t! u d fiel.

Die Rinne unter ihm hielt ihn auf; e kla e te si h e z eifelt it de Hä de a , u d als e de Mu d
öff ete, u ei e z eite S h ei auszustoße , sah e ü e sei e Kopfe a Gelä de die ä he de, fu ht a e
Gestalt Quasi odos u d s h ieg. U te ih gäh te ei A g u d o eh als z eihu de t Fuß. I diese
fu ht a e Lage sp a h e kei Wo t, ließ kei e Seufze e eh e , k ü te si h a e a de Ri e it
u e hö te K afta st e gu g, u iede aufzusteige . Allei sei e Hä de fa de kei e Halt auf de G a it;
sei e Füße k atzte i die ges h ä zte Maue , oh e ei e Stütze zu ge i e . Alle, el he die Tü e o Not e-
Da e estiege , isse , daß u ittel a u te de Balust ade ei e Bau hu g des Stei es si h efi det. Auf
diese zu ü kt ete de Wi kel e s höpfte de A hidiako us sei e K äfte; e a g auf ei e i ht spitzige ,
sondern unter ihm fliehenden Mauer.

Quasi odo hätte, u ih aus de A g u d zu ziehe , ih u die Ha d zu ei he au he ; allei e


sah i ht ei al hi . E li kte u auf de G eplatz, auf de Galge , auf die Zigeu e i . De Tau e stützte si h
mit den Ellenbogen auf die Balustrade, auf welcher der Archidiakonus noch kurz zuvor gekniet hatte, und stand,
auf de ei zige Gege sta d li ke d, de es i de Auge li k fü ih auf de Welt ga , egu gslos ie ein
o Blitz Get offe e . Ei St o o T ä e e tstü zte sei e ei zige Auge.

De A hidiako us keu hte. Sei e kahle Sti ieselte o S h eiß, sei e Nägel lutete a de Stei ,
sei e K ie u de a de Maue ges hu de . E hö te, ie sei P iesterkleid, an der Rinne festgehalten, bei
jede E s hütte u g k a hte u d ze iß. Zu Ü e aß des U glü ks e dete diese Ri e it ei e leie e
Röh e, die u te de Last sei es Kö pe s si h og. De A hidiako us fühlte, ie sie all ähli h i h. De
U glü kli he sah ei , e sei e Hä de, du h die K afta st e gu g geläh t, das Blei iede ge oge u d sei
Kleid ze isse ä e, üsse e hi a falle . Fu ht uälte sei He z. Bis eile li kte e e stö t auf ei e s h ale
Flä he zeh Fuß u te si h, die du h einige Skulputen bewirkt war, und dann flehte er mit verzweifelter Seele
i ü stig zu Hi el, auf diese Rau e o z ei Quad atfuß sei e Le e es hließe zu dü fe , sollte es
au h hu de t Jah e äh e . Ei al sah e u te si h i de A g u d, a e soglei h s hloß e die Auge , u d sei
Haa st äu te si h. Das S h eige eide Mä e a fu ht a . Wäh e d de A hidiako us ei ige Fuß o
Quasi odo e tfe t so s h e kli h it de Tode a g, ei te Quasi odo u d li kte auf de G eplatz.

Als der Archidiako us ei sah, alle Ve su he, e po zukli e , e s hütte te u die s h a he, ih
o h lei e de Stütze, faßte e de E ts hluß, si h i ht eh zu üh e . E u a te die Ri e, at ete kau ,
regte sich nicht und war ohne alle andere Bewegung als die maschi e äßige, k a pfhafte Zusa e ziehu g
des Mage s, is a i T äu e , e a zu falle äh t, e pfi det. Sei e sta e de Auge ae
k a khaft u d stau e d aufge isse . All ähli h e lo e de letzte Haltpu kt, sei e Fi ge glitte a Blei a ,
s h ä he u de sei e A e, s h e e s hie ih sei Kö pe . Die Blei iegu g, a de e si h kla e te,
neigte sich mit jedem Augenblick mehr dem Abgrund zu. Unter sich sah er das Dach von St. Jean-le-Rond klein
ie ei Ka te häus he . Na hei a de et a htete e die sta e Skulpute des Tu es, die ü e de A g u d
e e so oh e Mitleid fü ih hi ge , ie e sel st o ih e Gestalte i ht e s h ak. Ri gs u ih he a alles
o Stei , o sei e Auge gäh e de U geheue , u te ih das Pflaste des Platzes, über seinem Haupte der
weinende Quasimodo.

Auf dem Vorplatze der Kirche standen einige Gruppen Neugieriger, die ruhig zu erraten suchten welcher
Na si h ei so gefäh li hes Ve g üge a he kö e. De P ieste hö te – denn ihre Stimmen gelangten zu ihm
hell und scharf – ie sie sagte : „Wah haftig, e i d si h o h de Hals e he !

Quasimodo weinte.

E dli h sah de A hidiako us, s häu e d o Wut u d Fu ht, ei , alles sei e ge li h. De o h affte
er alle Kraft zu einer letzten Anstrengung zusammen. Starr erhob er sich auf der Rinne, stemmte beide Knie
gege die Maue , kla e te si h it de Hä de i ei e Stei spalte u d klo iellei ht ei e Fuß i die Höhe.
Do h ei de K afta st e gu g og si h plötzli h de leie e S h a el, sei e ishe ige Stütze, u d das
P ieste kleid ze iß. E fühlte, ie alles u te ih i h, ie allei sei e sta e u d jetzt au h e s höpfte Hä de
o h a et as si h hielte ; da s hloß de U glü kli he die Auge , ließ die Ri e los u d stü zte hi a .

Quasimodo sah ihn fallen. Der Priester lag zerschmettert auf dem Pflaster. Der Wind spielte in den
eiße Ge ä de de Zigeu e i , die a Galge hi g. Quasi odo seufzte aus tiefste B ust: „Oh! Alles, as i h
lie te!

48. Des Phoebus Heirat

Als die Gerichtsbeamten des Bischofs am Abend dieses Tages den zerschmetterten Leichnam des
Archidiakonus vom Pflaster aufhoben, war Quasimodo aus Notre-Da e e s h u de . Ü e die E eig isse
u de a he lei Ge ü hte i Pa is e eitet. Ma hegte kei e Z eifel, de Tag sei g ekommen, wo
Quasimodo, d. h. der Teufel, nach dem Vertrage den Archidiakonus Claude Frollo, d. h. den Hexenmeister,
endlich geholt hatte. Man vermutete, er habe den Leib zerbrochen, um die Seele herauszunehmen, wie die Affen
zu tun pflegen, wenn sie die Schale ze e he , u de Nußke zu e speise . Deshal a d au h de P ieste
nicht in geweihter Erde begraben.

Lud ig XI. sta i folge de Jah e , i Mo at August. Pete G i goi e a so glü kli h, die Ziege
zu retten, und erlangte auch einigen Beifall i T agödie -Dichten. Nachdem er, wie es scheint, alle Torheiten
gekostet hatte, die Astrologie, Alchimie, Philosophie und Architektur, kehrte er zur albernsten Torheit, der
T agödie, zu ü k; das a te e : Ei t agis hes E de eh e .

Auch Phoebus von Chateaupers nahm ein tragisches Ende: Er verheiratete sich.

49. Im Tode vereint

Wie wir sagten, war Quasimodo am Todestage der Zigeunerin und des Archidiakonus aus Notre-Dame
e s h u de . Ma sah ih i ht iede u d ußte i ht, as aus ih ge orden war.

In der Nacht, welche auf Esmeraldas Hinrichtung folgte, hatten die Henkersknechte ihre Leiche vom
Galgen gebunden und sie, wie es damals Sitte war, in den Keller von Montfaucon getragen.

Etwa zwei Jahre nach den Ereignissen, die diese Geschichte s hließe , holte a aus de Kelle o
Montfaucon die Leiche von Olivier-le-Dai , de z ei Tage o he gehä gt o de a , u d de Ka l VII. die
Gnade bewilligte, in besserer Gesellschaft auf dem Kirchhof von St. Laurent beerdigt zu werden. Da fand ma n
u te de s heußli he Lei he z ei Skelette, o o das ei e das a de e e g u s hlu ge hielt. Das ei e de
Skelette a ei ei li hes, u d a ih hi ge o h ei ige Fetze ei es f ühe eiße Kleides; a Halse sah
man ein Halsband von Zauberfiguren, mit ei e seide e Beutel, de , it g ü e Glas ges h ü kt, offe u d
lee a . Diese Gege stä de hatte offe a so e ig We t, daß de He ke sie i ht hatte ha e olle . Das
a de e Skelett, el hes das ei li he e g u s hlu ge hielt, a ei ä li hes. Man bemerkte, die
Rü ke a kssäule sei ged eht, de Kopf stehe z is he de S hulte , u d ei Bei sei kü ze als das a de e.
Ü ige s a i Ge i k dessel e kei B u h i de Rü ke a kssäule, so daß de Ma , o de das Skelett
stammte, offenbar nicht gehä gt a . E ußte hie he geko e u d da gesto e sei . Als a es o
de a de Skelett, das es u s hlu ge hielt, löse ollte, fiel es i Stau zusa e .

Ende.

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