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In diesem Nachweis soll das Potenzial der Cobiax Technologie zur Senkung des CO2-Ausstoßes bei
der Herstellung von Betonflachdecken aufgezeigt und annähernd quantifiziert werden. Als Anwen-
dungsbeispiel dient das Projekt »Zollverein School of Management and Design« in Essen.
Grundlage
Bei einer Cobiax Flachdecke werden in Bewehrungskörben gefasste kugelförmige Kunststoffhohl-
körper zwischen der unteren und oberen Deckenbewehrung eingebracht. Zwischen der Zug- und
Druckzone platziert verdrängen sie den Beton dort, wo er die geringste Wirkung erbringt. Auf diese
Weise ermöglicht die Cobiax Technologie bei gleichbleibender Deckenstärke und unvermindertem
Tragverhalten der Decke eine Einsparung an Material in Form von Beton und Bewehrungsstahl.
Im Folgenden werden die CO2-Bilanzen einer konventionellen massiven Flachdecke und einer Cobiax
Flachdecke gegenübergestellt.
Masse CO2-Ausstoß
[kg / m³ Decke] [kg / kg Emittent] [kg / m³ Decke]
Zement 300 0,70 210,00
Beton
(exklusive Zement) 2.200 0,0003 0,63
Bewehrungsstahl 145 1,73 250,85
Tabelle 1: CO2-Emissionen bei der Herstellung einer konventionellen massiven Flachdecke je m³
Die Herstellung einer konventionellen Massivdecke würde im Fall des Projekts »Zollverein School of
Management and Design« somit bei einer Deckenstärke von 0,50 m und der Verwendung von Nor-
malbeton (Rohdichte = 2500 kg / m³) einen CO2-Ausstoß von etwa 461,48 kg CO2 pro m³ Decke
nach sich ziehen.
FhG-IAO 1
CO2-Bilanz einer Cobiax Flachdecke
Das Volumen aller Flachdecken im Projekt Zollverein beträgt 1.600 m³ (bei 3.200 m² Deckenfläche
und 0,50 m Deckenstärke). Es werden insgesamt 19.530 Cobiax Hohlkörper mit einem Volumen von
jeweils 0,0244 m³ eingebracht. Daraus ergibt sich das Gesamtvolumen der Betonverdrängung von
477 m³ Beton, was einer Einsparung von etwa 30 Prozent des gesamten Betonvolumens in den De-
cken entspricht. Des Weiteren kann durch das Einbringen der Hohlkörper bei der Cobiax Flachdecke
gemäß einer vergleichenden statischen Berechnung eine Einsparung von 17% des statisch erforder-
lichen Bewehrungsstahls realisiert werden. Die cobiax Körbe zur Positionierung der cobiax Hohlkör-
per sind statisch nicht in der Rechnung mit angesetzt, werden aber gemäß untenstehender Tabelle
in der CO2 Bilanz berücksichtigt.
Der Energieverbrauch bei der Produktion eines Cobiax Hohlkörpers aus rezykliertem Polyethylen (Ei-
gengewicht: 0,81 kg) liegt bei 0,04 kWh pro Stück. Bei einem CO2-Aufkommen von 0,70 kg CO2 je
kWh ergibt sich ein CO2-Ausstoß von 0,34 kg CO2 pro m³ Decke [3].
Masse CO2-Ausstoß
[kg / m³ Decke] [kg / kg Emittent] [kg / m³ Decke]
Zement 210 0,70 147,00
Beton
(exklusive Zement) 1.540 0,0003 0,44
Bewehrungsstahl 120 1,73 207,60
HDPE Rezyklat
(Cobiax Hohlkörper) 10 0,03 0,34
Cobiax Körbe 8 1,73 13,84
Tabelle 2: CO2-Emissionen bei der Herstellung einer Cobiax Flachdecke je m³
Damit ergibt sich ein CO2-Ausstoß von etwa 369,22 kg und somit eine Einsparung von 92,26 kg
CO2 pro m³ Decke im direkten Vergleich zur Massivdecke.
Systemgrenze
Keine Berücksichtigung finden bei diesem rein produktionsbezogenen Ansatz die folgenden Einflüs-
se auf die CO2-Bilanzen:
• Materialtransport für die Deckenerstellung außerhalb der Produktionsstätten, also beim
Transport zur Baustelle
Ersparnis: ca. 1 200 t Beton
ca. 40 t Bewehrungsstahl
Mehraufwand: ca. 16 t Cobiax Kunststoffhohlkörper
ca. 12,8 t Cobiax Bewehrungskörbe
• Verschlankung der tragenden Konstruktion um ca. 10 Prozent (gemäß vergleichender stati-
scher Berechnung) infolge des geringeren Eigengewichts der Cobiax Decken
FhG-IAO 2
Schlussfolgerung
Beim Projekt »Zollverein School of Management and Design« konnte durch den Einsatz der Cobiax
Technologie bei der Herstellung von Flachdecken der Ausstoß von CO2 um eine Summe von etwa
148 t reduziert werden. Dies entspricht einer Verminderung der CO2-Emissionen um 20 Prozent im
Vergleich zu einer konventionellen massiven Flachdecke.
Im Unterschied zu diesem Nachweis setzt Cobiax in ihren Marketingaktivitäten ausschließlich die
Wirkung der Zementeinsparung an. Der somit wesentlich vorsichtiger berechnete Wert beträgt an
diesem Projekt 101 t an vermindertem CO2-Ausstoß.
FhG-IAO 3
Informationsquellen
[2] HOLCIM (SCHWEIZ) AG: 2000-2005: Energieverbrauch / Emissionen der Kies- und
Betonwerke, Zürich 2006
Autoren
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