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Themenfelder Löten
• Einordnung innerhalb der Fertigungstechnik
• Definition, Begriffe, Einteilung, Abgrenzung
• Vorgänge beim Löten
• Aufbau einer Lötverbindung
• Lote und Flussmittel, Atmosphären, Hilfsstoffe
• Grundwerkstoffe
• Lötverfahren
• Lötgerechte Konstruktion
• Eigenschaften und Prüfung von Lötverbindungen
• Geschichte und Entwicklung
• Löten im ingenieurwissenschaftlichen Wechselfeld
• ..........................
Inhalt
Stapelscheiben
Turbulenz-
einlagen
B
Rohrendverschluss,
Elektronische Baugruppe, hergestellt durch Reflow-Löten Al2O3 - B-Ag73CuInTi -730/670 - X5Ni Co29 18
(aktivgelötet)
(DKI-Informationsdruck i.3/ Siemens)
(Werksbild Degussa AG)
EN 14324
brazing: joining process in which a filler material is used which has a liquidus of above 450 °C, but
below the solidus of the parent material, and which is mainly distributed in the brazing gap by
capillary attraction.
Grundwerkstoff 1
Lotwerkstoff
Grundwerkstoff 2
Lot ist eine als Zusatzwerkstoff zum Löten geeignete Legierung oder ein reines Metall in Form
von z.B. Drähten, Blechen, Bändern, Pulvern oder Formteilen.
( Prof. Dr. S.
Mücklich, WHZ)
TS TS
Abgrenzung Löten-Schweißen-Kleben
thermische Verfahren nicht-thermisches Verfahren
Löten Schweißen Kleben
Grundwerkstoff schmilzt nicht auf schmilzt auf schmilzt nicht auf
Werkst.-
Komb.en fast beliebig eingeschränkt fast beliebig
fast immer, meist
ja, schmelzflüssig beim schmelzflüssig beim ja, fest oder flüssig beim
Zusatzwerkstoff Fügevorgang Fügevorgang Fügevorgang
Artgleichheit zum
G.w. notwendig nein ja nein
Spaltfüllung Kapillarwirkung Schwerkraft Auftragen, Kapillarwirkung
erreichbare bis hin zur nahe
Festigkeit Grundwerkstofffestigkeit Grundwerkstofffestigkeit maximale Festigkeit des Klebstoffs
begrenzt vorhanden
Temperatur- (Weichlote) bis
Beständigkeit vorhanden (HT-Lote) vorhanden begrenzt vorhanden
Alterungs- (Fachgesellschaft
beständigkeit vorhanden vorhanden begrenzt vorhanden Löten (Hrsg.):
vorhanden bei Hartlöten – eine
vorhanden bei entsprechender Einführung. DVS-
entsprechender Auswahl von vorhanden bei entsprechender Media GmbH,
Düsseldorf, 2. Auflage,
Kälte- Auswahl von Lot und Schweißzusatz- und Auswahl von Klebstoff und 2018)
beständigkeit Grundwerkstoffen Grundwerkstoffen Grundwerkstoffen
Löt- Fertigung
bar-
Lötmöglichkeit
keit
Lötsicherheit
Konstruktion (Nach DIN 8514 : 2006-05)
Lötsicherheit
Konstruktion
(Nach DIN 8514 : 2006-05)
Werkstoff
Löteignung
Tangierte/
Vorgänge beim Löten maßgebende
Lot Wissenschaften
Erwärmen der Teile bis auf
Arbeitstemperatur (< Schmelztemp. G.w.) Thermodynamik/
Industrieofenbau
Erstarren Metallurgie/
Erstarren der flüssigen Phase als Lötgut Gießereitechnik
Einführung in die Löttechnik Folie 15 von 46
Prof. Dr. Matthias Türpe Skript – Vorlesung Schweißverfahren 4/2019
Fakultät Maschinenwesen IF Professur Fügetechnik und Montage Fachgebiet Löttechnik
(Wittke)
Verbreitete Aktivierungsmedien
o Flussmittel
Chemische Reaktion mit und Auflösung der Oxide oder Ablösung der Oxidschicht;
Beispiel: Kaliumfluroaluminate KxAlFy/ Nocolok® zum Aluminiumlöten
o Vakuum, Inertgas
Dissoziation, Verdampfen oder Lösen der Oxide auf dem Grundwerkstoffe
und/oder Verhinderung der Neubildung und/oder Aufreißen der Oxidschicht und
Unterwanderung durch flüssiges Lot;
Beispiele: Löten von Wärmetauschern mit Nickelbasisloten im Vakuumofen oder
Kupfer im Durchlaufofen unter Argon
o Reduzierendes Schutzgas
Zersetzung und Reduktion der Oxide im Grundwerkstoff;
Beispiel: Löten von niedriglegierten Stählen im Durchlaufofen unter Exogas
o Selbstfließende Lote
Reaktion von Lotbestandteilen mit Metalloxid
Beispiel: CuP/ CuAgP-Lote zum flussmittelfreien Hartlöten von Kupferrohren
e) Abkühlung / Erstarrung
( Prof. Dr. S.
Mücklich, WHZ)
( Prof. Dr. S.
Mücklich, WHZ)
300°C 600°C
( Prof. Dr. S.
Mücklich, WHZ)
Metallurgie
(AlMn1Cu - B-Al90Si-595/605)
Steighöhe:
Kapillarwirkung
a) Rohr
h = (4σ12 cos) / (ρdg)
b) parallele Platten
h = (2σ12 cos) / (ρdg)
vertikaler Spalt:
l = (2σ12 bt) / 3)
b: Spaltbreite
t: Zeit, um Eindringtiefe t zu erreichen
: Viskosität der Flüssigkeit
(Petrunin)
Kapillarwirkung im Lötspalt
Lötspalt zulässig für:
Ofenlöten ohne Flussmittel
Typische Lötspalte (Tab. 1 DIN EN 14324)
Spaltbreite
Fließlänge im
vertikalen Spalt: a) Angelegtes
l = f(σ12, b, t, )
Lot
l
d.h., sie hängt ab von
folgenden physikalischen b
und geometrischen Fließrichtung b) Lot schmilzt
Größen : des Lotes und fließt
a Randwinkel
γL Grenzflächenspannung Lotschmelze – Atmosphäre
γM Grenzflächenspannung Grundwerkstoff – Atmosphäre
γLM Grenzflächenspannung Lot - Grundwerkstoff
( Prof. Dr. S.
Mücklich, WHZ)
Kräftegleichgewicht der
Oberflächenspannungen einer
Flüssigkeit auf einer
Festkörperoberfläche:
SV = SL + LV cos
bzw.
(DVS Hartlöten, 2010) SV - SL = LV cos
= 0° : Vollständige Benetzung
< 30 .... 37°: Ausreichende Benetzung
> 30 .... 37°, aber < 90°: Unzureichende Benetzung
> 90°: Entnetzung
gesägt
Metallurgische
Reaktion Lot -
Grundwerkstoff
θ≠ϕ
Übung Benetzungswinkel
θ = 0° : Vollständige Benetzung
θ < 30 .... 37°: Ausreichende Benetzung
θ > 30 .... 37°, aber < 90°: Unzureichende Benetzung
θ > 90°: Entnetzung
= ideale Oberfläche
Die Herleitung der Benetzungswinkel gilt
streng genommen nur für ideale Oberflächen
unter idealen Bedingungen. In jedem
Lötprozess werden diese Bedingungen
≠ technische „verletzt“, z.B. durch die Geometrien der
Oberflächen gegebenen Oberflächen. Daher können
gemessene Benetzungswinkel nicht als
absolute Werte betrachtet werden. Sie sind
unter Beachtung der physikalischen
Einschränkungen nutzbar, aber nur eines von
mehreren Kriterien zur Löteignung.
≠ durch metallurgische Reaktionen
geänderte Oberflächenstrukturen
Quelle Abbildungen Übung Benetzung: Kaplan, W.D. et al.: A review of wetting versus adsorption, complexions, and related phenomena: the
rosetta stone of wetting. J Mater Sci (2013) 48:5681–5717. DOI 10.1007/s10853-013-7462-y
Diffusions-
schicht
vor dem Lötprozess
( Prof. Dr. S.
Mücklich, WHZ)
während des Lötprozesses nach dem Lötprozess
Einführung in die Löttechnik Folie 33 von 46
Prof. Dr. Matthias Türpe Skript – Vorlesung Schweißverfahren 4/2019
Fakultät Maschinenwesen IF Professur Fügetechnik und Montage Fachgebiet Löttechnik
(AlMn1Cu - B-Al90Si-595/605)
(Wittke)
(Wittke)
(Wittke)
(Petrunin)
! Beim Löten kann an der Grenzfläche flüssiges Lot – fester Grundwerkstoff ein Anschmelzen
auftreten, das die Bildung der Diffusionszone unterstützt und typisch für das Schmelzlöten ist.
Übergangsphasen
Lötgut
(Wittke)
AlMn1Cu - B-Al90Si-595/605
(Fa. MAHLE Behr, Stuttgart)
Löten
Durchwärmzeit
Durch- ZEIT
wärmzeit
Aufwärmzeit Abkühlzeit
Haltezeit
Lötzeit
( Prof. Dr. S.
Gesamtzeit Mücklich, WHZ)
Homologe Festigkeit:
Verhältnis der absoluten Prüf-/
Beanspruchungsspannung
(der stoffschlüssigen Verbindung)
zur absoluten (Grundwerkstoff-)
Festigkeit
Homologe Temperatur:
Verhältnis der absoluten Prüf-/
Beanspruchungstemperatur
(der stoffschlüssigen Verbindung)
zur absoluten Schmelztemperatur
(Wittke) (des Grundwerkstoffs)
homologe Temperatur
b = Bruchfestigkeit
Ts = Schmelztemperatur
Ohne Index: Des betrachteten Metalls
Fe: Des Eisens
(Wittke)
- Teure Lotkomponenten
- Geringere Festigkeit des Lötguts
im Vergleich zum Grundwerkstoff
Konstruktive Lösung:
Überlappverbindungen, dadurch aber
DIN EN 1045:
Hartlöten - Flussmittel zum Hartlöten
EN 14324
Hartlöten - Anleitung zum Hartlöten
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DIN EN ISO 9453:
Weichlote - Chemische Zusammensetzung und Lieferformen
(Ersatz für DIN EN 29453)
DIN EN 29454-1:
Flussmittel zum Weichlöten - Einteilung und Anforderungen